Die Befragung von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
Ein Service der Alligatorpapiere.


Sandra Lüpkes



Frage: Warum Krimis?

S. Lüpkes: Wegen der Leichen im Keller meiner Nachbarn.

Frage: Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?

S. Lüpkes: (Hoffentlich) Spannendes in meiner Muttersprache.

Frage: Wer ist überschätzt?

S. Lüpkes: Der Kontostand eines Autoren.

Frage: Wer ist unterschätzt?

S. Lüpkes: Gut geschriebener Mainstream.

Frage: Krimi – eine Literaturgattung?

S. Lüpkes: Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf. Ich erzähle lieber gute Geschichten.

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

S. Lüpkes: Ich habe als Kind schon gern "Cluedo" gespielt und mir überlegt, warum Baronin von Porz überhaupt mit der Rohrzange im Musikzimmer ...

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

S. Lüpkes: Fliegenklatsche.

Frage: Mord – muss das sein?

S. Lüpkes: Irgendwie stirbt immer jemand, nur muss es nicht unbedingt mit Herzstillstand einhergehen.

Frage: Warum schreiben Sie?

S. Lüpkes: Weil ich viel zu erzählen habe.

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

S. Lüpkes: Die Motive für Mord und Totschlag sind allgegenwärtig – da ist es egal, ob ein Krimi in der Steinzeit oder heute spielt.

Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?

S. Lüpkes: Ich liebe den Mikrokosmos.

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

S. Lüpkes: Sinnesfreude

Frage: Sex im Krimi?

S. Lüpkes: Nur unter der Hand.

Frage: Wenn ja, warum?

S. Lüpkes: Na, sie tun' s halt, wollen dabei aber nicht beobachtet werden.

Frage: Wenn nein, warum?

S. Lüpkes: – – –

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

S. Lüpkes: Nein. Aber es gibt Leserinnen.

Frage: Für wen schreiben Sie?

S. Lüpkes: Für meine Geschichten.

Frage: Plotentwicklung – Ihr erster Gedanke?

S. Lüpkes: Mein erster Gedanke gilt den Personen, und wenn ich diese genug kenne, zeigen sie mir meistens, wo es lang geht.

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

S. Lüpkes: Eine Idee kommt meistens mit großem Radau, da brauche ich nicht viel zu notieren, sie lässt mich eh nicht mehr los. Meistens passiert dies in Gesprächen, manchmal lese ich auch darüber oder werde durch eine TV-Reportage inspiriert.

Frage: Wo schreiben Sie?

S. Lüpkes: In meinem Arbeitszimmer – mit Blick auf die Mülltonnen unseres Nachbarn und im Rhythmus der Pferdehufen auf der Straße vor unserem Haus.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

S. Lüpkes: Im Gegenteil: Er ermöglicht es mir.

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

S. Lüpkes: "Hallo Mister Gott hier spricht Anna"

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?

S. Lüpkes: "Das Parfum"

Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?

S. Lüpkes: Wolf Haas.

Frage: Ihr Lieblingsfilm?

S. Lüpkes: "Lola rennt" und "Dr. Schiwago".

Frage: Ihr Lieblingsgetränk?

S. Lüpkes: Erdinger alkoholfrei.

Frage: Kochen Sie?

S. Lüpkes: Ja, täglich und mit viel Liebe.

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

S. Lüpkes: Am liebsten genieße ich modern zubereitete friesische Küche, dies kann man hervorragend im Hotel Juister Hof, in der "Gabeljürge" (Juist) und bei "Minna" (Norden).

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

S. Lüpkes: Mein Badeanzug

Frage: Fußball – ist das ein Thema für Sie?

S. Lüpkes: Nein, aber mein Bruder sagt: SC Freiburg sind die Guten und Bayern die Bösen.

Frage: Frauen/Männer – ist das wichtig für Sie?

S. Lüpkes: Kommt drauf an, in welcher Beziehung.

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?
S. Lüpkes: Freiburg

Frage: Ihr Lieblingsland?

S. Lüpkes: Töwerland.

Frage: Was lieben Sie?

S. Lüpkes: Meinen Mann und meine Töchter, Musik und Schreiben, im Garten arbeiten und gutes Essen.

Frage: Was verabscheuen Sie?

S. Lüpkes: Nörgelnde Neider mit Sitzfleisch.

Frage: Beste Schulnote – worin?

S. Lüpkes: In Religion immer 'ne eins.

Frage: Schlechteste Schulnote – worin & warum?

S. Lüpkes: Chemie – weil die Chemie nicht stimmte

Frage: Ihr Traumberuf?

S. Lüpkes: Schriftstellerin – schon immer.

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

S. Lüpkes: Ja.


Sandra Lüpkes
Sandra Lüpkes wurde 1971 geboren und lebt seit ihrer Kindheit auf der Nordseeinsel Juist. Sandra Lüpkes schloss eine Ausbildung als Werbegestalterin ab, arbeitet seitdem aber als freie Autorin und Sängerin.

Es ist fast schon selbstverständlich, daß in ihren Kurzkrimis, ihren Kriminalromanen und auch in ihren Songs das Leben an der Nordseeküste und auf der Insel die Angelpunkte bilden. Aber aufgepasst und wohlgemerkt: Sandra Lüpkes beschreibt nicht die allgegenwärtigen Klischees ständig teetrinkender Ostfiesen, bärtiger Krabbenkutterbesatzungen oder blondierter Kittelschürzenträgerinnen in ihren Kriminalromanen, sondern vermittelt ein authentisches Ostfriesland – mal amüsant, mal ernst und manchmal tragisch.

Die Lesungen der Juister Autorin sind stets ein Erlebnis für sich: nicht selten gibt die Autorin während ihrer Lesungen Kostproben als talentierte Sängerin – selbstverständlich mit passenden Musikstücken, begleitet von der Akkordeonistin Edda Liebermann.

Für ihren Kurzkrimi "Klackklack Klackklack" wurde Sandra Lüpkes 2005 von der Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT für den "Friedrich-Glauser-Preis – Kurzkrimipreis der Autoren" nominiert.

Homepage:
www.inselkrimi.de

Die Krimis:

2001, Die Sanddornkönigin. Inselkrimi. Leda-Verlag
2002, Der Brombeerpirat. Inselkrimi. Leda-Verlag
2003, Fischer, wie tief ist das Wasser. Ein Küsten-Krimi. rororo 23416
2004, Das Hagebutten-Mädchen. Ein Inselkrimi. rororo 23599
2005, Die Sanddornkönigin. Inselkrimi. rororo 23897
2005, Halbmast. Kriminalroman. rororo


Die Krimikurzgeschichten:

2000, "Bastards Bohntjesopp" in "Mordkompott". Leda-Verlag
2001, "Der letzte Abend" in "Mordlichter". Leda-Verlag Leer
2002, "Weggezappt" in "Flossen hoch". Leda-Verlag Leer
2002, "Luftveränderung" in "Bayerisches Mordkompott". Leda-Verlag Leer
2003, "Auf links gedreht" in "Liebestöter". Scherz-Verlag
2003, "Die dritte Giraffe" in "Tatort Hamburg". Vertigo-Verlag
2004, "Pfaffentochter" in "Tatort Kanzel". Wittig-Verlag
2004, "Klackklack-Klackklack" in "Mein Juist". Verlag Alt Juist
2005, "Bis einer weint" in "Dennoch lieb ich dich". Gipfelbuch Verlag
2005, "Irgendwo in Immenhausen" in der Sauerland-Anthologie. Podszun-Verlag


Kurzgeschichtensammlung

2004, "Wellengang". Ein Dutzend Krimis von der Küste. BoD [2005 übersetzt ins Dänische]

Stand: 30.3.2005

© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
Buchhandlung Missing Link
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag