Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
Sekundärliteratur

No. 57




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Krimi-Tipp 57
Ein Service des BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link.
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Bisher erschienen (Stand Anfang 2011) die folgenden Tipps. Das jeweils aktuelle Verzeichnis finden Sie auf der BoKAS-Startseite!

Krimi-Tipp 2012: 57
Krimi-Tipp 2011: 55; 56
Krimi-Tipp 2010: 54
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2001: 17, 18, 19, 20, 21.
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5



Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.


KRIMI-TIPP 57
Januar - Juni 2012

Inhalt
Editorial
Ständige Hinweise
Bibliographien / Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze
Autorenporträts / Autobiographien / Biographien / Werkschau
Film / TV / Hörspiel / Theater
Kriminalistik / True Crime / Spionage
Essen & Trinken / Schauplätze

Jahrbücher / Zeitschriften
Miscellanea
Unter der Lupe:
Joachim Feldmann über die die Parker-Romane von Richard Stark [Donald E. Westlake]
Thomas Kastura: Krimi? Krimi!
O giallo negropolar[ul] (Dr. Bernd G. Bauske, Mainz)
Zu guter Letzt. Die Schlussredakteurin (Gitta List, Bonn)
Die Beiträger/innen
Bezugshinweis



Editorial

Musste ich noch im letzten Jahr Asche auf mein Haupt streuen, da ich mit dem KTS 56 in gehörigen Verzug gekommen war, freue ich mich, dass ich in der ersten Hälfte diesen Jahres "a jour" bin.
Ebenso freue ich mich darüber, dass die Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT mir am 29. April 2012 den "Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren" in der Sparte "Ehrenglauser" zuerkannt hat.
Auch der 57. KTS bietet wieder Hinweise auf interessante Bücher - besonders aufmerksam machen möchte ich auf die Analysen von Nele Hoffmann "A Taste of Crime" und von Doris Wieser "Der lateinamerikanische Kriminalroman um die Jahrhundertwende".
Übrigens - Alfred Miersch, webmaster der inzwischen eingestellten (alten) "Alligatorpapiere" und ebenfalls mit dem "Ehrenglauser" ausgezeichnet, betreut in bekannt bester Manier meine website
www.bokas.de. Dort sind alle bisher erschienenen "Krimi Tipps Sekundärliteratur" eingestellt.
Wie üblich gehen alle Tippfehler zu Lasten des Herausgebers und mögen freundlicherweise entschuldigt werden.
Ihr Thomas Przybilka

Ständige Hinweise
Alle bisher erschienenen Ausgabe des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" sind unter bokas.de archiviert.
Auf den "Krimi-Tipp Primärliteratur" weisen die neuen Alligatorpapiere hin: www.alligatorpapiere.de.

Der "KrimiKurier" goes international! Die ehemalige e-mail-Version existiert so nicht mehr. Herausgeberin Dr. Gisela Lehmer-Kerkloh hat sich mit Freunden aus England, den Niederlanden, Frankreich und Belgien zusammengetan und bietet den "KrimiKurier" jetzt auf eigener website als "Crime Chronicles" an: www.crimechronicles.co.uk. Laut Lehmer-Kerkloh schreiben Experten für die "Crime Chronicles" Buch- und Filmbesprechungen in ihrer jeweiligen Landessprache und weisen auf nationale und internationale Entwicklungen in der Krimiszene hin.

"Der Krimi-Tipp Sekundärliteratur" wird seit vielen Ausgaben von Prof. Norbert Spehner (Quebec/Kanada) für sein französischsprachigen Newsletter "Marginalia - Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" übernommen. Im Netz nachzulesen unter http://marginalia-bulletin-blogspot.com oder www.scribd.com/marginalia. Wer den Newsletter abonnieren möchte, wende sich an nspehner@sympatico.ca

Seit dem 20. November 2010 ist "Culturmag" online und bietet jeden Samstag ein Kriminalmagazin, das von Thomas Wörtche zusammengestellt und betreut wird. Beiträger sind -neben Thomas Wörtche- Klaus Kamberger, Doris Wieser, Anna Veronica Wutschel u.v.a.: cult-mag.de

"Am Erker - Zeitschrift für Literatur" ist eine kleine aber feine Literaturzeitschrift, begründet von Joachim Feldmann und Michael Kofort. Die zweimal jährlich im Daedalus Verlag erscheinende Zeitschrift berichtet auch regelmäßig über Kriminalromane. Joachim Feldmanns Kritiken in der Kolumne "Mord und Totschlag" kann man nachlesen unter www.am-erker.de/krimisamstag.php.

"Krimikultur: Archiv - Materialien zur Krimikultur" bietet Artikel, Rezensionen und Interviews, die in den vergangenen Jahren in Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen erschienen sind. Fündig wird man unter http://krimikulturarchiv.wordpress.com

Initiiert von Tobias Gohlis (u.a. DIE ZEIT) erscheint seit 2005 die "KrimiWelt-Bestenliste". Seit 2010 heißt sie "KrimiZEIT-Bestenliste". Eine unabhängige Jury von 18 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt jeden Monat die zehn (in ihren Augen) besten Kriminalromane aus. "KrimiZEIT-Bestenliste" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die ZEIT" und dem "Nordwestradio", einem gemeinsamen Programm von Radio Bremen und den NDR, im Netz unter www.zeit.de/krimizeit-bestenliste und www.radiobremen.de/nordwestradio/serien/krimizeit/index.html.

Wer ausführliche Krimi-Autorenporträts und Krimi-Rezensionen sucht, ist bei der "Krimi-Couch" von Lars Schafft richtig: www.krimi-couch.de


Bibliographien Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze



fiction_crime_and_the_feminine Anonymus: Miss Marple.
2011, 37 S., Books LLC (Reference Series), 1-159-17901-8 / 978-1-159-17901-4, EURO 15,90
Dass Studenten z.B. ihre Hausarbeiten in bare Münze umwandeln möchten, kann man ja noch nachvollziehen (s. z.B. Titel aus dem GRIN Verlag). Was sich allerdings der Print on Demand-Verlag Books LLC aus Memphis/USA erlaubt, grenzt schon an Abzocke! Zum Stichwort "Miss Marple" werden schlicht und einfach deutschsprachige Wikipedia Einträge heruntergeladen, ohne irgendeine Gliederung sinnlos alphabetisch sortiert, zusammengeleimt und mit einem farbigen Schutzumschlag versehen. Die Herstellung des Schutzumschlages dürfte wohl der teuerste Posten in der Herstellung dieses Machwerks gewesen sein. Inhalt: 16 Uhr 50 ab Paddington (Film) / 16 Uhr 50 ab Paddington (Roman) / Agatha Christie / Agatha Christie's Marple / Bertrams Hotel / Das Geheimnis der Goldmine / Das Schicksal in Person / Der Dienstagabend-Klub / Der Wachsblumenstrauß (1963) / Die Schattenhand / Die Tote in der Bibliothek / Ein Mord wird angekündigt / Fata Morgana (Roman) / Joan Hickson / Karibische Affäre / Margaret Rutherford / Miss Marple / Miss Marple (Fernsehserie) / Mord im Pfarrhaus / Mord im Spiegel / Mord im Spiegel (Film) / Mörder ahoi! /Ron Goodwin / Ruhe sanft / Stringer Davis / Vier Frauen und eine Mord (Film). (tp) KTS 57
[!! Es handelt sich hier um eine Zusammenstellung verschiedener Wikipedia-Artikel !! (tp)]
(Bestellen bei Missing Link)




cuadepalla Canal i Artigas, Jordi / Martín Escribà, Àlex:
La Cua de Palla.
Retrat en groc i negre.

2011, 431 S., 206 Abb. auf Tageln, Vorwort von Xavia Coma, Editorial Alrevés, 978-84-15098-31-7, EURO 28,00
Im Jahr 1963 begann Manuel de Pedrolo, Verleger der Ecicions 62, mit "La Cua de Palla" eine katalanisch-sprachige Krimireihe innerhalb des spanischen Krimimarktes zu etablieren. Die Reihe mit schwarzen Illustrationen auf gelben Covern wurde ein Riesenerfolg. Noch heute lehnt sich die katalanische Krimispezialbibliothek "Biblioteca la Bòbila" in L'Hospitalet in der Aufmachung ihres Newsletters "L'H Confidencial" an die Kollektion "La Cua de Palla" an. Jordi Canal i Artigas, Direktor der Biblioteca la Bòbila, und Àlex Martín Escribà, Professor für Katalanische Sprache und Literatur an der Universität de Salamanca, haben mit dem vorliegenden Buch die Geschichte dieser erfolgreichen schwarz/gelben Krimireihe ausführlich und umfangreich dokumentiert und sämtliche Stationen auf dem nicht immer leichten Weg der Edicions 62 von allen Blickwinkeln auf 167 Seiten beleuchtet. Die zweite Hälfte dieser Dokumentation ist einem gewaltigen Anhang gewidmet: Auf insgesamt 252 Seiten wird eine bemerkenswerte Bibliographie angeboten. Neben einer alphabetischen Autorenauflistung (ergänzt mit Geburtsort und Geburtsjahr / Sterbeort und -jahr) folgt eine "Cronologia de les Edicions Originals" (auch hier haben die beiden Autoren umfangreiche Ergänzungen in Form von Fußnoten beigefügt). Es schließt sich eine "Filmografia Cronològica de les Adaptacions", ebenfalls mit Fußnotenerläuterungen, an. Im Indexteil "Fitxes Filmogràfiques" werden neben dem Entstehungsjahr, die Regisseure, Produzenten, Filmmusikkomponisten und die Darsteller aufgelistet. Die umfangreiche "Bibliografia" verzeichnet "Llibres consultats", "Articles generals" und "Bibliografia sobre La Cua de Palla". Der Indexteil "Catàleg" beginnt zunächst mit den Bildtafeln der Cover der Reihe La Cua de Palla, es folgt die chonologische Auflistung der Titel "La Cua de Palla" (Reihenkürzel: CP) von 1963-1970, weitergeführt durch die "Seleccions de la Cua de Palla" (Reihenkürzel: SCP) von 1981-1996 und "El Cangur/Cua de Palla" (Reihenkürzel: CCP) von 1996-1997, "La Nova Cua de Palla" (Reihenkürzel: NCP) des Jahres 2006 und "Labutxaca/Cua de Palla" (Reihenkürzel: BCP) des Jahres 2009 [alle Reihen mit Titel, Autor, Übersetzer, Erscheinungsfahr, Seitenzahl, Originaltitel, ggf. Filmographie]. Neben den bereits genannten Indizes erschließt der "Índex de la Col-lecció i les Seves Adaptacions Cinematogràfiques" diese sehr empfehlenswerte Dokumentation auf das Beste.
(Bestellen bei Missing Link)

Jordi Canal i Artigas, geboren 1955 in Berga, ist Bibliothekar und der Direkter der Biblioteca la Bòbila in l'Hospitalet, der ersten Krimispezialbibliothek in Spanien, Herausgeber von "L'H Confidencial" und Koordinator des "Premi internacial de novel-la negra L'H Confidencial".
www.l-h.cat/biblioteques
Àlex Martín Escribà, geboren 1974 in Barcelona, ist Professor für katalanische Sprache und Literatur, Koordinator des "Congrés de Noval-la i Cinema Negre" an der Universitat de Salamanca. Er ist Autor diverser Bücher zum Genre, darunter auch "Catalana i criminal". (tp) KTS 57




death-in-a-cold-climate Forshaw, Barry:
Death in a Cold Climate.
A Guide to Scandinavian Crime Fiction.

2012, 207 S., Plagrave Macmillan (Crime Files), Hardcover 978-0-230-30369-0, £ 55,00 / Paperback 978-0-230-36144-7, £ 16,99
Die Stellung, die Publizist und Krimikritiker Dr. Thomas Wörtche in der Krimiszene in Deutschland resp. den deutschsprachigen Ländern innehat, hält sein englisches Pendant in Großbritannien: Barry Forshaw ist "UK's principal expert on crime fiction", wie Kollegen und Presse urteilen. Für seine neueste Publikation "Death in a Cold Climate" hat Barry Forshow mehr als 200 englische Übersetzungen skandinavischer Krimis analysiert. Ganz offensichtlich sind auch Krimileser in Großbritannien der skandinavischen Kriminalliteratur erlegen. Der skandinavische Kriminalroman sei "eine Goldgrube", wie ein schwedischer Literaturagent gegenüber Barry Forshaw behauptete. In 14 Kapiteln, untergliedert nach Schweden, Norwegen, Island, Finnland und Dänemarkt, liefert Forshaw dem englischen Publikum einen Überblick über angesagte skandinavische Krimiautoren und gibt gleichzeitig Hintergrundinformationen zur Politik und Kultur der skandiavischen Länder. Ein fünfzehntes Kapitel beschäftigt sich mit Kino- und TV-Adaptionen. In die Texte hat Forshaw seine Recherche-Interviews mit AutorInnen, VerlegerInnen und ÜbersetzerInnen eingebaut und so einen lebendig geschriebenen "Guide to Scandinavian Crime Fiction" geschaffen.
Inhalt: Crime and the left / The Cracks Appear: Henning Mankell / Sweden: The Dream Darkens / Sweden: Foreign Policy and Unreliable Narratives / Last Orders: The Larsson Phenomenon / The Fight Back: Anti-Larsson Writers / Criminals and Criminologists / Norway: Crime and Context / Norway and Nesbø / Iceland: Crime and Context / Fringe Benefits: Icelandic Woes / Finland: Crime and Context / Death in Denmark / Danish Uncertainties / Film and TV Adaptions. Eine Bibliographie der Primärtexte und ein Index erschließen "Death in a Cold Climate".
(Bestellen bei Missing Link)

Barry Forshaw ist Autor und Journalist, der sich auf Kriminalliteratur spezialisiert hat. Er schreibt regelmäßig für "The Independent", "The Daily Express, "The Times" und "Good Book Guide". Seine Bücher z.B. "The Man Who Left Too Soon. The Biography of Stieg Larsson" oder "The Rough Guide to Crime Fiction" sind Bestseller wie auch Standardliteratur des Genres. Zudem ist Barry Forshaw Herausgeber des "Crime Time" Magazins (das nach der 52. Print-Ausgabe nur noch online weitergeführt wird) und zur Zeit Zweiter Vorsitzender der "CWA" (Crime Writers' Association). (tp) KTS 57
www.crimetime.co.uk




Women-in-Contemporary-American-Fiction Graham-Bertolini, Alison: Vigilante
Women in Contemporary American Fiction.

2011, 202 S., Palgrave Macmillan (American Literature Readings in the Twenty-First Century), 978-0-230-11090-8, £ 52,00
Alison Graham-Bertolini legt mit ihrem Buch eine erste Analyse und Übersicht zu Vigilantinnen in der zeitgenössischen amerikanischen Literatur vor. In ihrer Betrachtung von Texten über weibliche Banditen, Mörderinnen, Zugräuberinnen, bewaffnete Outlaws und Bürgerwehr-Akteurinnen klopft sie diese Texte auf ihre literarische Entwicklung und die darin enthaltenen feministischen Theorien ab. Gleichzeitig analysiert sie, wie Recht und Kulturtheorie, die in diesen Texten geschildert werden, Einfluss auf Frauenrechte nehmen, ob eventuell geschlechtsspezifische Unterdrückung oder traditionelle Identitätspolitik darin thematisiert werden.
Inhalt: Great Vengeance and Furious Anger - The Female Avenger / Women Warriors and Women With Weapons / The Woman Who Snaps, the Woman Who Kills / The Femal Bandit/Outlaw (Bestellen bei Missing Link)

Alison Graham-Bertolini hat ihren Doktortitel in Englischer Literatur an der Louisiana State University erworben und einen Master in "Liberal Arts" der University of Pennsylvania. Zeitgenössische amerikanische Literatur, ethnische Literatur und Frauenforschung sind Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeit. (tp) KTS 57




9780415872294 Gregoriou, Christiana:
Language, Ideology and Identity in Serial Killer Narratives.

2010, 208 S., 6 s/w Bildtafeln, 28 s/w Fotos, Routledge (Routledge Studies in Rhetoric and Stylistics), 0-415-87229-4 / 978-0-415-87229-4, £ 80,00
Christiana Gregoriou analysiert in der vorliegenden Arbeit die Darstellung des Serienmörders in Kriminalromanen, Zeitungsberichten und True Crime-Publikationen. Wie wird das Innenleben eines Seriemörders beschrieben; in welchem sprachlichen Duktus wird das Thema Serienmord behandelt; gibt es ein sprachliches Schema für die Darstellung des Serienmörders und seiner Taten in der zeitgenössischen Spannungsliteratur wie auch in der medialen Berichterstattung? In fünf Kapiteln gibt sie Antworten auf diese Fragestellungen.
Inhalt: 1. Crime Scenes / 2. Killer Headlins / 3. True Crime! / 4. Buying Crime / 5. The Verdict. (tp) KTS 57 (Bestellen bei Missing Link)




9780708324646 Haefele-Thomas, Ardel:
Queer Others in Victorian Gothic.

2012, 195 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), Paperback 978-0-7083-2465-3, £ 19,99 / Hardcover 978-0-7083-2464-6, £ 75,00
This book explores Gothic literature and film through a queer cultural studies lens. In some cases, the author or filmmaker fully intended to explore the complicated landscape of queer sexuality and gender identity. In most cases, however, the author's intention is unclear, yet we can still glean a queer reading with the Gothic tale. In fact, part of what makes these texts gothic are their covert queer content. Unlike the gender specificity found in gay and lesbian theories and historiographies, queer theory - especialy given the historical definitions of "queer" - supplies room for multiple, potentially polyvalent positions, conveying gender, sexuality, race, class, and familial structures in a specific state of anti-categorization. (Bestellen bei Missing Link)

Ardel Haefele-Thomas ist verantwortlich für die "Gay, Lesbian, Bisexual, and Transgender Studies" am City College of San Francisco. (vt) KTS 57




3-502-51447-X Hart, Anne:
Agatha Christie's Miss Marple.
Ihr Leben und ihre Abenteuer.

2004 (3. Auflage), 195 S., 1 Planskizze St. Mary Mead, im Anhang: drei Kurzgeschichten, (The Life and Times of Miss Jane Marple, Ü.v. Ursula von Poelheim), Scherz Taschenbuch 1447, 3-502-51447-X / 978-3-502-51447-3, EURO 6,90
(Bestellen bei Missing Link)




25576284z Hart, Anne:
Miss Marple.
Ihr Leben und ihre Abenteuer.

2009, 192 S., 1 Planskizze St. Mary Mead, im Anhang: drei Kurzgeschichten, (The Life and Times of Miss Jane Marple, Ü.v. Ursula von Poelheim), Fischer Taschenbuch 18382, 3-596-18382-0 / 978-3-596-18382-1, EURO 7,95
Neugierig bis zum Geht-nicht-mehr, etwas verhuscht, zuweilen kratzbürstig, aber auch charmant - so stellte die englische Schauspielerin Margaret Rutherford (1892 - 1972) kongenial Miss Jane Marple, die wohl bekannteste Hobby-Ermittlerin der englischen Kriminalliteratur, auf der Leinwand dar. Immer an ihrer Seite war Side-kick Jim Stringer, verkörpert durch Lebenspartner Stringer Davis (1899 - 1973). Anne Hart hat alle Romane und Geschichten, in denen Miss Jane Marple die Hauptrolle spielt, akribisch untersucht und konnte so die ultimative Biographie der Hobby-Ermittlerin schreiben.
(Bestellen bei Missing Link)

Anne Hart ist Bibliothekswissenschaftlerin, hat zahlreiche Sammlungen und Ausstellungen betreut und ist Autorin von mehreren Biographien. 2006 wurde ihr von der Memorial University of Newfoundland die Ehrendoktorwürde für ihr Lebenswerk, u.a. als Biographin, verliehen. Sie lebt im Ruhestand auf Neufundland. (tp) KTS 57




a-taste-for-crime Hoffmann, Nele: A Taste for Crime.
Zur Wertung von Kriminalliteratur in Literaturkritik und Wissenschaft.

2012, 333 S., Blumenkamp Verlag, 3-942958-05-8 / 978-3-942958-05-9, EURO 35,00
Ist Kriminalliteratur "richtige" Literatur? Und wenn ja, wo wird Kriminalliteratur einzuordnen sein und welchen Stellenwert hat Kriminalliteratur? Alltagssprachlich wird Kriminalliteratur als Genre-Literatur verortet. Aber was ist unter "Genre" und/oder "Genre-Literatur" zu verstehen und welche Wertung impliziert diese Feststellung? Gibt es zur Festlegung des Begriffs "Kriminalliteratur" aussagekräftige Schnittpunkte von Wissenschaft, Literaturkritik und Buchmarktwesen? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen hat sich Nele Hoffmann für ihre Analyse Kriminalromane der 1990er und frühen 2000er Jahre angesehen und hat zur Begriffsbestimmung sechs AutorInnen ausgewählt. Anhand von Texten von Walter Mosley, Liza Cody, Henning Mankell, Pieke Biermann, Thomas Harris und Derek Raymond untersucht sie in drei ausführlichen Kapiteln die "Wertung von Kriminalliteratur in Literaturkritik und Wissenschaft". In ihrer Einleitung (Kapitel 1) wird zunächst der Begriff "Kriminalliteratur" gewertet und wo diese im literarischen Feld positioniert ist. Hierzu zieht sie als Beipiel zwei prominente kriminalliterarische Essays heran, nämlich "Aristotle on Detective Fiction" - einen Vortrag, gehalten 1935 von Dorothy L. Sayers - und "The Simple Art of Murder" - einen Essay, den Raymond Chandler im Jahr 1944 veröffentlichte. In den folgenden drei Kapiteln untermauert sie ihre These anhand von Werken der o.g. AutorInnen. Mein Faible für Bibliographien, wichtige Sekundärliteraturzusammenstellungen und Listen mit weiterführender Literatur zum Krimi dürfte den Beziehern des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" ja inzwischen mehr als bekannt sein! Hier also wieder einmal ein Loblied auf die Auswahl der Literaturliste(n) in "A Taste for Crime": Ein wahrhaft umfangreiches Literatur- und Quellenverzeichnis (inklusive Hinweisen auf Websites) - zunächst gegliedert nach den einzelnen Kapiteln, im Anschluss daran dann allgemeine Forschungsliteratur zur Kriminalliteratur - beschließt "A Taste for Crime".
Inhalt: 1. Einleitung / 2. Jenseits der urbanen Grenzen. Bottom dogs und hard-boiled fiction [darin: Walter Mosley und Liza Cody] / 3. Eine demokratische Perspektive? Das police procedural [darin: Henning Mankell und Bieke Biermann] / 4. Fascinating maniacs? Die serial killer novel [darin: Thomas Harris und Derey Raymond] / 5. Schlussfolgerungen / 6. Literaturverzeichnis.
(Bestellen bei Missing Link)

Nele Hoffmann, Jahrgang 1975. Studium der Deutschen Philologie und der Mittleren und Neueren Geschichte. 2007 bis 2010 Stipendiatin des Promotionskollegs VolkswagenStiftung "Wertung und Kanon". Danach Projektreferentin an der Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen (GSGG) und Koordinatorin am Zentrum für Mittellater- und Frühneuzeitforschung (ZMF) der Georg-August-Universität Göttingen. (tp) KTS 57




The-Encyclopedia-of-the-Gothic Hughes, William / Punter, David / Smith, Andrew (ed.):
The Encyclopedia of the Gothic.

2012, 2 Bände, 1152 S., Wiley-Blackwell (The Wiley-Blackwell Encyclopedia of Literature), 978-1-4051-8290-4, £ 235,00
Comprehensive and wide-ranging, "The Encyclopedia of the Gothic" covers all aspects of the Gothic as it is taught and researched today, and explores the development of the genre and its impact on contemporary culture. Comprises over 200 entries arranged in A-Z format across two fully cross-referenced volumes / Provides coverage of the relevant authors, texts, traditions, and critical developments that define and shape the genre / Extends beyond a purely literary analysis to explore Gothic elements of film, music, drama, art and architecture / Contributors are an interdisciplinary and international cast of leading and emerging scholars. (vt) KTS 57
(Bestellen bei Missing Link)




Im-Anfang-war-der-Mord Ludewig, Anna-Dorothea (Hg) [unter Mitarbeit von Martin Breit / Rebecca Görmann / Ina Hünich / Alexander Steven Schmidt]:
Im Anfang war der Mord.
Juden und Judentum im Detektivroman.

2012, 179 Seiten, be.bra wissenschaft verlag (Sifria - Wissenschaftliche Bibliothek [des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien], Bd. X), 3-937233-88-1 / 978-3-937233-88-8, EURO 29,95
Im Sommersemester 2010 wurde an der Universität Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Moses Mendelssohn Zentrum ein Seminar über Präsentation und Repräsentation des Jüdischen im Detektivroman abgehalten. Dabei entstand die Idee, die im Seminar erarbeiteten Erkenntnisse und Materialien in einem Nachschlagewerk zu sammeln. Insgesamt sechs Autoren (dazugestoßen ist noch Hannah Lotte Lund) waren an diesem Nachschlagewerk beteiligt. Anna-Dorothea Ludewigs Einleitung "Im Anfang war der Mord" beschäftigt sich zunächst mit den Grundlagen und den Entwicklungen des Detektivromans, um dann über das eigentliche Thema dieser Untersuchung (Juden und Judentum im Detektivroman) zu referieren. Die folgenden Teile "Autoren", "Figuren" und "Exkurs: Film" enthalten Kurzbiografien und Essays zu Autoren und Protagonisten. Neben jüdischen Ermittlern werden auch Nebenfiguren und Schauplätze berücksichtigt. Den Kurzbiografien und Essays zu jüdischen und nichtjüdischen AutorInnen aus Europa, Israel und den USA schließt sich jeweils eine kleine Auswahlbibliographie der Primärtexte an. Die ebenfalls anschließend aufgelistete Sekundärliteratur/Quellen ist mehr als überschaubar. Für diese bestimmt wichtige Untersuchung eines Ausschnitts der Kriminalliteratur wäre eine umfangreichere Zusammenstellung der weiterführenden Sekundärliteratur wünschenswert. Der abschließende Teil "Exkurs: Film" beschäftigt sich mit den TV-Filmen "Pfarrer Braun. Die Gärten des Rabbiners", "Schimanski. Das Geheimnis des Golem", "Tatort. Der Schächter" und "Tatort. Ein ganz normaler Fall". Auch in diesem Teil wird die aufgeführte Sekundärliteratur mit nur sechs Quellennennungen dem Thema nicht gerecht. Alles in allem schließt dieses Nachschlagewerk aber eine Lücke in der Referenzliteratur zum Genre Detektiv-/Kriminalliteratur.
(Bestellen bei Missing Link)

Martin Breit, geboren 1983 in Blankenburg/Harz, Student an der Universität Potsdam (Anglistik/Amerikanistik, Geschichte)
Rebecca Görmann, geboren 1987 in Lüneburg, Studentin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (MA Friedens- und Konfliktforschung), vorher an der Universität Potsdam (BA Germanistik, Jüdische Studien)
Ina Hünich, geboren 1986 in Hoyerswerda, Studentin an der Universität Potsdam (Geschichte, Germanistik)
Anna-Dorothea Ludewig, geboren 1976 in Bonn, Promotion 2007 (Universität Potsdam), seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam
www.geistesgeschichte.net/ggg/vorstand/#ludewig Hannah Lotte Lund, geboren 1971 in Flensburg, Promotion 2011 (Universität Potsdam), Inhaberin des Kleist-Fellowships in Frankfurt/Oder am dortigen Kleist-Museum
Alexander Steven Schmidt, geboren 1982 in Berlin, Student an der Universität Potsdam (Jüdische Studien, Religionswissenschaft). (tp) KTS 57




i-k-n-4867-krimi-rel Mauz, Andreas / Portmann, Adrian (Hg):
Unerlöste Fälle.
Religion und zeitgenössische Kriminalliteratur.

2012, 258 S., Verlag Königshausen & Neumann (Interpretation Interdisziplinär, Bd. 12), 3-8260-4867-9 / 978-3-8260-4867-8, EURO 34,80
Den ersten schriftlich festgehaltenen Bericht über einen Mord findet man in der Bibel: Im Streit erschlug Kain seinen Bruder Abel. In der zeitgenössischen Kriminalliteratur spielt Religion eine nicht zu unterschätzende Rolle. Mal sind es Geistliche, die in Mord- und Verbrechensfällen ermitteln (z.B. bei G.K. Chesterton), mal haben Ordensbrüder den richtigen Riecher für die Auflärung von Mord und Totschlag (z.B. bei Umberto Eco oder bei Edith Pargeter alias Ellis Peters), oder Vertreter des mosaischen Glaubens ermitteln geschickt (wie Rabbi David Small von Harry Kemelman). Und auch die Liste jener Kriminalromane die "Gott", "Vergebung", "Pfarrhaus" oder "Sünde" im Titel führen, ist relativ umfangreich. Pastoren und Pfarrer (z.B. Christian Uecker) als Krimiautoren sind ebenso anzutreffen wie seit Neuestem der Papst als Ermittler: "Halleluja! Ein Papst-Krimi" von Alba und Chorini! Die vorliegende Sammlung von Essays zum Thema "Religion und zeitgenössische Kriminalliteratur" basiert auf der Tagung "Unerlöste Fälle", die im Oktober 2009 von der Theologischen Fakultät der Universität Basel, dem Forum für Zeitfragen, der Katholischen Erwachsenenbildung Basel und dem Literaturhaus Basel veranstaltet wurde. "Nicht wenige Einzeltexte der neueren kriminalliterarischen Produktion" beschäftigen sich mit "religiösen Traditionen und Problemen", die von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen auf der o.g. Tagung diskutiert wurden.
Inhalt: Andreas Mauz/Adrian Portmann: Religion und zeitgenössiche Kriminalliteratur. Zur Einführung / Joachim Linder: "Fäulnis unter glänzender Decke". Religion und ihre Repräsentanten in literarischen Kriminalitätsdarstellungen des 19. Jahrhunderts / Jochen Vogt: "Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben". Varianten der Kriminalliteratur von Schiller bis Highsmith / Thomas Wörtche: Tod und Kontingenz. Der Kriminalroman als Trutzburg der Sinnhaftigkeit, als Trostbüchlein gar? / Folkart Wittekind: "Verkappte Religiosität" im Krimi? Überlegungen zum Verhältnis von Gattungsgeschichte, Religionsgeschichte und Literaturtheologie / Brigitte Boothe: Verbrechen, Religion und der Ermittler als kluges Kind / Christoph Gellner: "Kismet", "Letzte Sure", "Mord im Zeichen des Zen". Interkulturelle Krimikonstellationen - mehr als Mystifikation und exotische Kulisse? / Tobias Gohlis: Ein moderner philosophischer Kriminalroman. Friedrich Ani, das richtige Leben und sein Krimialroman "Die Idylle der Hyänen" / Regine Munz: Banalität des Bösen? Religion in der Kriminalliteratur von Frauen / Elio Pelling: Teuflische Schöpfer, detektivische Ärzte und göttliche Mörder. Religion - Medizin - Kriminalistik in Schweizer Texten / Adrian Portmann: Heruntergekommene Erlöser: Über Michael Chabons Kriminalroman "Die Vereinigung jiddischer Polizisten" / Mike Gray: Cracking the God Code? Sense and Transcendence, Arousals and Deferrals in Religious Thrillers / Christine Stark: Sonntagsabendkreuz. Zu religiösen Motiven im Fernsehkrimi / Petros Markaris: Verbrechen und Religion / Heinrich Steinfest: Die leise Stimme Gottes - Der Kriminalroman und das sogenannte Gute.
(Bestellen bei Missing Link)

Andreas Mauz, Dr. theol. des., Studium der deutschen Literaturwissenschaft und evangelischen Theologie in Basel, Tübingen und Zürich; Oberassistent am Lehrstuhl für Systematische Theologie, insbesondere Hermeneutik und Fundamentaltheologie der Theologischen Fakultät der Universität Zürich
www.hermes.uzh.ch/personen/mauz.html
Adrian Portmann, Dr. theol., Studium der evangelischen Theologie in Basel und Berlin. Seit 2005 Studienleiter im Forum für Zeitfragen der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt
www.forumbasel.ch (tp) KTS 57




cross-cultural-connections-in-crime-fiction Miller, Vivien / Oakley, Helen (ed):
Cross-Cultural Connections in Crime Fictions.

2012, 208 S., 6 s/w Fotos, Palgrave Macmillan, 978-0-230-35398-5, £ 50,00
In zehn Essays wird die Verbindung zwischen Kriminalliteratur und Kriminalfilm untersucht. Unter anderem wird Bezug genommen auf die Darstellung von Mord, die Arbeitsweise von Privatermittlern oder "police procedurals" in Hinblick zum Beispiel auf Rasse, Geschlecht oder Sexualität in britischen, schwedischen, amerikanischen und kanadischen Kriminalromanen oder -filmen.
Inhalt: V. Miller/H. Oakley: Introduction / D. Schmid: From the Locked Room to the Globe - Space in Crime Fiction / H.A. Goldsmith: The Fact and Fiction of Darwinism - The Representation of Race, Ethnicity and Imperialism in the Sherlock Holmes Stories of Arthur Conan Doyle / G. Green/L. Horsley: "You're not so special, Mr. Ford" - The Quest for Criminal Celebrity / C. Robinson: Hard-Boiled Screwball - Genre and Gender in the Crime Fiction of Janet Evanovich / S.E. Billingham: "A Wanted Man" - Transgender as Outlaw in Elizabeth Ruth's "Smoke" / H. Oakley: Dissecting the Darkness of "Dexter" / M. Nicholls: The Machine Gun in the Violin Case - Martin Scorsese, Mean Streets and the Gangster Musical Art Melodrama / B. Nicol: In the Private Eye - Private Space in the Noir Detective Movie / C. Beyer: Death of the Author - Maj Sjöwall and Per Wahlöö's Police Procedural / S. Powell: "Betty Short and I Go Back" - James Ellroy and the Metanarrative of the "Black Dahlia" Case.
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Vivien Miller ist Professorin für Amerikanische Geschichte an der University of Nottingham.
Helen Oakley ist Dozentin für Kunst an der Open University (East Midlands / UK).(tp) KTS 57




From-Revolution-to-Migration Oakley, Helen:
From Revolution to Migration.
A Study of Contemporary Cuban and Cuban-American Crime Fiction.

2012, 186 S., Verlag Peter Lang (Hispanic Studies: Culture and Ideas, Bd, 8), 978-3-03911-021-8, EURO 38,00
Neben Amir Valle und Justo E. Vasco zählen Leonardo Padura, José Latour, Alex Abella und Garcia-Aguilera zu den wichtigsten zeitgenössischen kubanischen Kriminalschriftstellern. Sie alle haben den kubanischen Kriminalroman nachhaltig befruchtet. Helen Oakleys Fokus in "From Revolutiion to Migration" liegt auf den letztgenannten vier AutorInnen, die sowohl in spanischer (in Kuba) wie auch in englischer Sprache (in den USA) ihre Kriminalromane zwischen 1980 und dem beginnenden 21. Jahrhundert publizierten. Helen Oakley betrachtet neben der Geschichte der kubanischen und amerikanisch-kubanischen Kriminalliteratur auch Einzelaspekte: wie zum Beispiel die in die USA und/oder Kanada immigrierten Autoren diesen einschneidenden Punkt ihrer Lebensplanung im Kriminalroman thematisieren und wie u.a. Religion, Familie oder die Geschlechter-Rolle dargestellt werden. "From Revolution to Migration" ist ein wichtiger Beitrag zur kubanischen Kriminalliteratur, der z.B. die weiterführenden Artikel zu den deutschen Übersetzungen der Werke kubanischer Autoren im Schweizer Unionsverlag und/oder der Edition Köln tiefgehend erweitert.
Inhalt: 1. The Origins and Development of Cuban and Cuban-American Crime Fiction / 2. Challenging the Cuban Revolutionary Crime Novel: Leonardo Padura Fuentes / 3. From Havanna to Miami: The Case of José Latour / 4. Migration, Religion, and Cuban-American Identity: Alex Abella / 5. Gender, Genre, and the Family: Carolina Garcia-Aguilera / Umfangreiches Literaturverzeichnis.
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Helen Oakley ist Dozentin für Kunst an der Open University (East Midlands / UK).(tp) KTS 57




The-Queer-Uncanny Palmer, Paulina:
The Queer Uncanny.
New Perspectives on the Gothic.

2012, 232 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), Paperback 978-0-7083- 2459-2, £ 19,99 / Hardcover 978-0-7083-2458-5, £ 75,00
The book discusses the treatment of uncanny themes and experiences in fiction focusing on lesbian and gay sexuality and transgender by contemporary British and American writers. It explores the role that concepts relating to the uncanny (for example secrets, doubling, masquerade, the spectral, the monstrous, uncanny place and space) play in representing key features of queer existence such as "coming out", "passing", homophobic stereotyping and abuse, and sexual exploration in the metropolis.
Inhalt: Introduction - Queering the Uncanny / Secrets and their Disclosure / Queer Spectrality / Place and Space / Monstrous Others / Notes, Bibliography, Index.
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Paulina Palmer ist Dozentin am Birbeck College, University of London. (vt) KTS 57




Crimenes-literarios-en-el-Socialismo Parra Membrives, Eva / Casadesus Bordoy, Alejandro:
Crímenes literarios en el Socialismo.
La Serie "Blaulicht" y la novela policíaca en la RDA.

2012, 257 S., 2 farb. Abb., Peter Lang Verlag ( Perspektiven der Germanistik und Komparatistik in Spanien / Perspectivas de la germanistica y la literatura comparad en España, Bd. 5), 978-3-0343-0656-0, EURO 57,60
Staaten die explizit Bezeichnungen wie "Demokratie" oder "Volk" im Namen tragen, sollte man skeptisch gegenüberstehen. Wo Demokratie oder Volksrepublik so plakativ hervorgehoben werden, da stimmt oftmals etwas in der Staatsphilosophie nicht - und zwar in allen Bereichen. Im (einstigen) und einzigen "Arbeiter- und Bauernstaat" auf deutschem Boden gab es bekanntlich keine schweren Verbrechen - offiziell. Dennoch wollten auch die Bürger der DDR mit Spannungsliteratur unterhalten werden. Diese musste neben allen Spannungselementen selbstverständlich auch pädagogisch wertvoll sein, im Sinne von staatstragend und "Bürgern den rechten Weg weisen". Der Verlag des Ministeriums des Innern gab, neben einigen anderen Krimi-Reihen, ab 1958 die Heftreihe "Blaulicht" heraus. Diese wurde später, ab der 30. Ausgabe, vom Verlag Das Neue Berlin bis 1990 weitergeführt wurde. Trotz aller staatlichen Vorgaben zur literarischen Umsetzung von Verbrechensgeschichten, wurde die "Blaulicht"-Reihe die führende Heftreihe der DDR. Üblicherweise wurde sie über Kioske und nicht über den staatlichen Buchhandel vertrieben, war aber dennoch sogenannte "Bückware". Mit Erscheinen jeder neuen Ausgabe war die laufende Auflage schlagartig vergriffen, da fast ausschließlich Abonnenten in den Genuss der "Blaulicht"-Hefte kamen. In dieser "Blaulicht"-Serie wurden bis Heft 202 ausschließlich Kriminalerzählungen von DDR-Autoren publiziert. Erst danach kamen insgesamt 7 Übersetzungen ausländischer Autoren dazu (und zwar aus dem Russischen, Polnischen, Tschechischen und Ungarischen). In 7 Kapiteln werden von Parra Membrives und Casadesus Bordoy die mehr oder weniger staatlich gelenkten, d.h. zensierten, Darstellungen von Verbrechen, Tätern, Opfern und Ermittlern ausführlich analysiert. Im Anhang findet sich neben einer chronologische Aufstellung aller von 1958 bis 1990 erschienenen Ausgaben auch eine recht ordentliche Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur. Mit Heft 285 erschien 1990 die letzte Ausgabe der original DDR-Heftreihe. "Blaulicht" wurde später vom Block-Verlag Magdeburg bzw. Helmut-Block-Verlag im Kremkau/Altmark sporadisch weitergeführt.
Inhalt: El género policíaco en la República Democrátia Alemana / Las series policíacas en la RDA - Kleine Jugendreihe. Kap. Das neue Abenteuer. Kompass. Spannend Erzählt. DIE-Reihe / La serie "Blaulicht" / Los Años 50-60 - Tipología del crimen. Perfiles criminales y víctimas. El investigador / Los Años 70 - Tipología del crimen. Perfiles criminales y víctimas. El investigador / Los Años 80 - Tipología del crimen. Perfiles criminales y víctimas. El investigador / A modo de conclusión: ¿Novela policíaca en la RDA? / Bibliografia
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Eva Parra Membrives ist Professorin an der Universität von Sevilla. Von ihr stammen diverse Veröffentlichungen zur Literatur des Mittelalters, Gender Studies und Abhandlungen zur Kriminalliteratur.
Alejandro Casadesus Bordoy lehrt an der Universität der Balearen und hat mehrere Arbeiten zur Detektiv- und Kriminalliteratur publiziert. (tp) KTS 57




history_of_the_gothic_twentieth_century_gothiA-New-Companion-to-the-Gothicc Punter, David (ed.):
A New Companion to the Gothic.

2012, 528 S., Wiley-Blackwell (Blackwell Companions to Literature and Culture), 978-1-4051-9806-6, £ 110,00
The thoroughly expanded and updated "New Companion to the Gothic" provides a series of stimulating insights into Gothic writing, its history and genealogy. The addition of 12 new essays and a section on Global Gothic reflects the direction Gothic criticism has taken over the last decade. (vt) KTS 57
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262011_cover Rybska, Agnieszka Magdalena:
Deutsche Kriminalgeschichten von 1780 bis 1820 als Anfänge der Kriminalliteratur.

2011, 116 S., Peter Lang Verlag (Studien zur Germanistik, Skandinavistik und Übersetzungskultur, Bd. 1), 978-3-631-62011-3, EURO 19,80
Ende des 18. Jahrhunderts erschienen im Bereich der Unterhaltungsliteratur, oder der "populären Lesestoffe", wie A.M. Rybska es formuliert, fünf Werke, die eigentlich unter den Begriff "Verbrechensliteratur" fallen: "Der Verbrecher aus verlorener Ehre" von Friedrich Schiller, "Der Zweikampf" von Heinrich von Kleist, "Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl" von Clemens Brentano und E.T.A. Hoffmanns "Das Fräulein von Scuderi" und "Die Marquise de la Pivardière". Die Autorin interpretiert diese Werke und verortet diese "Verbrechensliteratur" eher als "Anfänge der [deutschen] Kriminalliteratur", da sie alle ein sogenanntes "Krimi-Schema" aufweisen. A.M. Rybskas vorliegende Analyse "versteht sich als komplexe Untersuchung, die sich nicht mit einzelnen Aspekten der Literatur befasst, sondern sie in einem gemeinsamen Kontext behandelt. Der Kriminalroman wird also als Bestandteil der gesamten Literaturgeschichte seit dem Ende des 18. Jahrhunderts verstanden, …". Das abschließende Literaturverzeichnis der Sekundärliteratur fällt recht umfangreich aus.
Inhalt: 1. Einleitung. 2.Kriminalliteratur (darin: Terminivielfalt / Was ist Kriminalliteratur? / Kriminalliteratur in der Forschung). 3. Unterhaltungsliteratur (darin: Populäre Lesestoffe um 1800 / Das Lesepublikum. Merkmale der Unterhaltungsliteratur / Unterhaltungsliteratur in der Forschung). 4. Interpretationskapitel (darin: Schiller: Der Verbrecher aus verlorener Ehre / Quelle und Entstehungsgeschichte / Interpretation / Kriminalfall und die Frage nach Unterhaltung - Kleist: Der Zweikampf / Quelle und Entstehungsgeschichte / Interpretation / Kriminalfall als Unterhaltungselement - Brentano: Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl / Inhaltsangabe / Kriminalfall im Text - Hoffmann: Das Fräulein von Scuderi / Quelle und Entstehungsgeschichte / Interpretation / Kriminalfall und Elemente der Unterhaltungsliteratur - Hoffmann: Die Marquise de la Pivardière / Interpretation / Das Kriminalschema ohne Mordtat). 5. Zusammenfassung der Ergebnisse.
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Agnieszka Magdalena Rybska promovierte 2007 an der Nikolaus-Kopernikus-Universittät in Torun (Polen) und ist seit 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Olsztyn mit den Forschungsgebieten Literatur und philosophische Inspirationen der Zeit der deutschen Romantik und politische Lyrik des Bürgerlichen Realismus. (tp) KTS 57




148696886 Smith, Andres / Hughes, William (ed):
The Victorian Gothic.
An Edinburgh Companion.

2012, 256 S., Edinburgh University Press, 978-0-7486-4249-6, £ 70,00
Bei dem "Edinburgh Companion to the Victorian Gothic" handelt es sich um eine erste multidisziplinäre Untersuchung zu diversen Aspekten des "Victorian Gothic". Die 14 Essays wurden von auf ihrem Forschungsgebiet anerkannten Experten geschrieben. So wird u.a. ein Blick auf verschiedene Themen im Konttext zur Victorina Gothic Literature geworfen, wie Medizin, Wissenschaft, Queer Theory, Imperialismus, Nationalismus, Fin de Siècle, Gender und natürlich die "Ghost Stories". "The Victorian Gothic" bietet somit einen kompletten Überblick über die verschiedenen Ausformungen der Victorian Gothic Literature.
Inhalt: Andrew Smith & William Hughes: Introduction - Locating the Victorian Gothic / Martin Willis: Realism and the Victorian Gothic - Objects of Terror Transformed / Laurence Talairach-Vielmas: Sensation Fiction - A Peep Behind the Veil / Jarlath Killeen: Victorian Gothic Pulp Fiction / Diane Long Hoeveler: Victorian Gothic Drama / Caroline Franklin & Michael Franklin: Victorian Gothic Poetry - The Corpse's Text / Nick Freeman: The Victorian Ghost Story / Avril Homer: Victorian Gothic and National Identity / Carol Margaret Davison: The Victorian Gothic and Gender / Ardel Thomas: Queer Victorian Gothic / Andrew Smith: Victorian Gothic Death / Kelly Hurley: Science and the Gothic / William Hughes: Victorian Medicine and the Gothic / Patrick Brantlinger: Imperial Gothic / Vicky Margree & Bryony Randall: Fin de Siècle Gothic.
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Andrew Smith ist Professor für English Studies an der Univeristy of Glamorgan
William Hughes ist Professor für Gothic Studies an der Bath Spa University. (tp) KTS 57




Crime-Scene-Africa Spehner, Norbert:
Crime Scene: Africa.
A Checklist of Crime, Detective, Mystery, Spy and Adventure Stories.
2012, 90 S., 2 s/w Abb., Marginalia special issue
Der in der französisch-sprachigen Provinz Québec lebende Kollege Norbert Spehner ist wahrlich fleißig. Neben seinen Bibliographien (z.B. " Le Roman policier en Amérique française" oder "Écrits sur le roman policier" u.a.) publiziert er 4 x jährlich "Marginalia - Bulletin bibliographique des études sur les littératures et le film populaires". Mitte Juli dieses Jahres hat er eine Sonderausgabe dieses Bulletins vorgelegt: eine umfangreiche Bibliographie der (englischsprachigen) Krimis und Thriller, die hauptsächlich oder größtenteils in Afrika (sub-saharian african countries) angesiedelt sind. Aufgelistet hat Norbert Spehner Krimis, (Polit- und Techno-) Thriller, Kurzkrimis aber auch Abenteuerromane. Neben Autor (Pseudonym und Klarname), Titel, Verlag und Erscheinungsjahr werden auch - soweit bekannt - angegeben: Nationalität des Autors, (Sub-)Genre, Ort der Handlung und Protagonisten. "Crime Scene: Africa" sind kostenfrei und können aus dem Internet heruntergeladen werden:
Academia.Edu: (http://independent.academia.edu/NorbertSpehner)
Scribd: www.scribd.com/doc/100308189/CRIME-SCENE-AFRICA
Calameo.Fr: http://fr.calameo.com/books/000259481772021e750c2 "Marginalia" kann unter www.scribd.com/marginalia heruntergeladen werden oder via e-mail nspehner@sympatico.ca angefordert werden. (tp) KTS 57
Weiterführende Literatur z.B.:
Schleh, Eugene (Hg): Mysteries of Africa. 1992, 124 S., Bowling Green State University Popular Press, Hardcover 0-87972-511-7 / 978-0-87972-2, Paperback 0-87972-512-5 / 978-0-87972-512-9
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thriller Surhone, Lambert M. / Timpledon, Miriam T. / Marseken, Susan F. (Hg):
Thriller.

2010, 116 S., Betascript Publishing, 613-0-52067-0 / 978-613-0-52067-0, EURO 39,00
Thriller is a broad genre of literature, film and television that includes numerous and often overlapping sub-genres. Thrillers are characterized by fast pacing, frequent action, and resourceful heroes who must thwart the plans of more powerful and better equipped villains. Writer Vladimir Nabokov, in his lectures at Cornell University, said that "in an Anglo-Saxos thriller, the villain is generally punished, and the strong silent man generally wins the weak babbling girl, but there is no governmental law in Western countries to ban a story that does not comply with a found tradition, so that we always hope that the wicked but romantic fellow will escape scot-free and the good but dull chap will be finally snubbed by the moody heroine. Literary devices such as suspense, red herrings and cliffhangers are used extensively". "Homer's Odyssey is one of the oldest stories in the Western world and is regarded as an early prototype of the thriller". A thriller is villain driven plot, whereby he presents obstacles the heroe must overcome. (vt) KTS 57 [--]
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h3932602765 Teuscher, Gerhard:
Perry Rhodan, Jerry Cotton und Johannes Mario Simmel.
Eine Darstellung zu Theorie, Geschichte und Vertretern der Trivialliteratur.

1999 (2. Auflage), 162 S., ibidem Verlag, 3-932602-76-5 / 978-3-932602-76-4, EURO 34,80
Sie sind seit Jahrzehnten äußerst erfolgreich, gehören zu den Auflagenmillionären, und jeder kennt sie zumindest dem Namen nach. Die Heftserien Perry Rhodan und Jerry Cotton sowie den Autor Johannes Mario Simmel. Gerhard Teuscher setzt sich kritisch mit diesem Phänomen auseinander, liefert einen Überblick zur Theorie der Trivialliteratur und zeichnet die Geschichte dieses Komplexes seit dem 18. Jahrhunderts bis heute auf. Das Buch richtet sich an all diejenigen, die sich umfassend über den Bereich der nicht kanonisierten Literatur informieren möchten - ein bisher einzigartiges Überblickswerk. (vt) KTS 57
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978-3-932602-76-4 Watkiss, Joanne:
Gothic Contemporaries.
The Haunted Text.

2012, 146 S., University of Wales Press, Paperback 978-0-7083-2456-1, £ 19,99 / Hardcover 978-0-7083-2455-4, £ 75,00
"Gothic Contemporaries. The Haunted Text" is the first study to align twenty-first-century fiction with a revised understanding of the Gothic. Through close readings of several twenty-first-century-novels - including "The Story of Lucy Gault" by William Trevor, "The Sea" by John Banville, "The Gathering" by Anne Enright, and others - and drawing ideas from Jacques Derrida's later works, Joanne Watkiss demonstrates how contemporary fiction reworks the traditional ghost stories of the past. Among the numerous themes Watkiss explores are the links between memory and haunting; the architectural function of language; writing and the uncanny; the law and its associations with mortgage, death, and hospitality; the poison of inherited lineage; and the positions of thresholds and traces of violence within space.
Inhalt: Introduction - The Horror of Failed Exchanges. Signification, Communication, Ethics, Death, Inheritance and Currency / H(a)unting the House. Consuming Mark Z. Danielewski's "House of Leaves" / The Horror of Miscommunication - "The Story of Lucy Gault" / The Gothic Double Revised - Memory, Mourning and Illegal Twins in "The Sea" / Conjuration, Digestion, Expulsion - The Law of Mourning in "The Gathering" / An Inherited Poison - "Hamlet", "The Castle of Otranto" and "Lunar Park" / Gothic Currency - Mortgage, Debt and Exchange in "Beyond Black" / Afterword, Notes, Bibliography, Index
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Joanne Watkiss ist Dozentin an der School of Cultural Studies der Leeds Metropolitan University. (vt) KTS 57




41XEDipciuL._SS500_ Wieser, Doris:
Der lateinamerikanische Kriminalroman um die Jahrhundertwende.
Typen und Kontexte.

2012, 395 S., LIT Verlag (LIT Ibéricas - Estudios de literatura iberorománica / Beiträge zur iberoromanischen Literaturwissenschaft / Estudos de literatura ibero-românica, Bd. 1), 3-643-11688-9 / 978-3-643-11688-8, EURO 39,90
Vor einigen Jahren hatte ich bereits das Vergnügen, auf eine Veröffentlichung von Doris Wieser zur lateinamerikanischen Kriminalliteratur aufmerksam zu machen. Der Hinweis auf "Crimenes y sus autores intelectuales", eine Sammlung von Interviews mit lateinamerikanischen Krimiautoren, erschien im KTS 55 / 2010. Die jetzt vorliegende Analyse zur lateinamerikanischen Kriminalliteratur - die unter den Bezeichnungen "novela policial", "novela negra" und "novela negrocriminal" firmiert, beschäftigt sich mit insgesamt 10 hispanoamerikanischen und brasilianischen Kriminalschriftstellern, die exemplarisch für die südamerikanische Kriminalliteratur im Allgemeinen und deren verschiedenen Gattungen im Besonderen stehen. In sechs Teilen wirft Doris Wieser ihren Blick auf die Kriminalliteraturen von Argentinien, Mexiko, Kuba, Brasilien, Chile, Peru, Kolumbien und weiteren lateinamerikanischen Ländern. Im ersten Teil unterzieht sie die allgemeine Gattungsdefinition einer kritischen Revision und bietet hier einen neuen "Vorschlag für eine global gültige, thematische Mininmaldefinition des Genres" an. Im zweiten Teil stellt die Autorin audiovisuelle (z.B. US-TV-Krimi-Serien), literarische (lateinamerikanische Kriminalromane) und, wie sie es definiert, "lebensweltliche" (womit Gewalt und Verbrechen in Lateinamerika gemeint ist) Aspekte in einen Kontext. Der kurze dritte Teil leitet dann zu der eigentlichen Untersuchung über und stellt die später zu analysierenden Krimis vor. Die Teile vier, fünf und sechs beschäftigen sich mit drei Untergattungen des Krimis, nämlich mit den "Ermittlungsromanen", den "Gewaltromanen" und den Parodien oder fantastischen Kriminalromanen, welche als "Ludische Kriminalromane" bezeichnet werden. In diesen insgesamt zwölf Detailstudien werden von Doris Wieser "die Prozesse der Transkulturation des Genres als Durchbrechung pseudonormativer Vorstellungen" dargelegt. Eine Bibliographie der herangezogenen Primärwerke und eine umfangreiche Bibliographie der Sekundärliteratur kpmplettieren das Werk, das einen tiefen Einblick in die zeitgenössische Kriminalliteratur Lateinamerikas anbietet.
Inhalt: 1. Das Genre "Kriminalroman" (Begrifflichkeit / Annäherung an die Gattungsbestimmung). 2. Audiovisuelle, lebensweltliche und literarische Kontexte (Die Aneignung einer fremden Gattung / Audiovisuelle Kontexte - Die Prägung des Erwartungshorizonts / Lebensweltlich Kontexte - Gewalt und Verbrechen in Lateiamerika / Literarische Kontexte - Die Entwicklung des Kriminalromans in den lateinamerikanischen Ländern). 3. Methodik und Korpus. 4. Ermittlungsromane (Parametrisierung - Leonardo Padura / Globalisierung - Roberto Ampuero / Marginalisierung - Luiz Alfredo Garcia-Roza). 5. Gewaltromane (Strukturelle Kriminalität - Patrícia Melo & Jorge Franco / Institutionalisierte Gewalt - Raúl Argemí & Santiago Roncagliolo / Attentate auf Politiker - Élmer Mendoza & Alonso Cueto). 6. Ludische Kriminalromane (Parodie - Jô Soares / Fantastik - Pablo De Santis / Intertextualität - Luis Fernando Verissimo). Fazit - Wege der Aneignung. Bibliographie.
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Doris Wieser absolvierte von 1998 bis 2003 ein Studium der Romanistik und Germanistik in Heidelberg, São Paulo und Mexiko-Stadt. 2004 arbeitete sie als freie Mitarbeiterin beim Ernst Klett Verlag (PONS Redaktion) und von 2005 bis 2008 als Schulbuchredakteurin für Spanisch im E. Klett Verlag. Ab Oktober 2008 war Doris Wieser wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Seminar für Romanische Philologie der Universität Göttingen. 2011 promovierte sie mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Göttingen, wo sie iberoromanische Literaturwissenschaft lehrt. (tp) KTS 57 www.uni-goettingen.de/de/93479.html



Autorenporträts
Autobiographien
Biographien
Werkschau







978-3-498-00084-4 Altenburg, Matthias:
Jan Seghers' Geisterbahn.
Tagebuch mit Toten.
2012, 409 S., zahlreiche s/w Abbildungen u. Fotos, Rowohlt Verlag, 3-498-00084-5 / 978-3-498-00084-4, EURO 24,95
Ein Buch, so aufregend wie das beginnende Jahrtausend: "Jan Seghers' Geisterbahn" ist Pop und Anti-Pop, ein Alltagsroman unserer Tage. Matthias Altenburg führt uns zu den verborgenen Schönheiten und an die struppigen Ränder; er wendet sich monströsen Verbrechen zu und sucht Trost bei den Rotschwänzen in seinem Garten. Mal ist er Beobachter und Chronist, mal Reporter der Gefühle, dann wieder Liebhaber des freundlichen Abstands. Auf jeder Seite spürt man seinen Spaß am Denken und am Geschichtenerzählen. Zorn und Hingabe wechseln sich ab, und wir lesen Beschreibungen alltäglicher Szenen von anrührender Präzision. In "Jan Seghers' Geisterbahn" sitzen sie alle beieinander: Freunde und Fremde, Bob Dylan und Rosa Luxemburg, Marcel Proust und Jean Seberg, Guttenberg und Gaddafi, Ernst Jünger und Anna Nicole Smith, Janis Joplin und Angela Merkel - die Götter und die Schufte, die Mörder und ihre Opfer, die Lebenden und die Toten.
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Matthias Altenburg, geboren 1958, arbeitete als Lektor im Verlag der Autoren, heute lebt er als Schriftsteller, Kritiker und Essayist in Frankfurt am Main. Unter dem Pseudonym Jan Seghers veröffentlicht er seit 2004 erfolgreiche Kriminalromane; seit 2005 entsteht sein "Geisterbahn. Tagebuch mit Toten". Matthias Altenburg wurde unter anderem mit dem Marburger Literaturpreis, dem Offenbacher Literaturpreis und dem Burgdorfer Krimipreis ausgezeichnet. (vt) KTS 57
www.janseghers.de




978-613-8-71358-6 Aristotle, Jacob (Hg):
Anthony Price
.
2011, 92 S., Betascript Publishing, 613-8-71358-3 / 978-613-8-71358-6, EURO 34,00
Alan Anthony Price (geboren am 16. August 1928 in Hertfordshire) ist ein britischer Schriftsteller, der außerdem lange als Journalist und Herausgeber tätig war. Nach seinem Besuch der King's School in Canterbury diente Price von 1947 bis 1949 in der British Army, die er mit dem Rang eines Captain verließ. Sein Studium am Merton College in Oxford schloss er 1952 mit dem M.A. ab. Von 1952 bis 1988 arbeitete Price als Journalist bei der Westminster Press, von 1972 bis 1988 außerdem als Herausgeber der Oxford Times. International bekannt wurde Price als Autor von Spionage-Thrillern, die zwischen 1970 und 1989 als Serie von 19 Romanen um das Duo Dr. David Audley und Colonel Jack Butler erschienen. Sein auch im deutschsprachigen Raum bekanntester Roman ist "Other Paths to Glory" (1974; dt. 1977 als "Umwege zum Ruhm"), für den er 1974 den Gold Dagger erhielt. Drei seiner Romane wurden 1986 für das Fernsehen verfilmt. (vt) KTS 57 [--]
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978-1-4411-0791-6 Baelo-Allué, Sonia:
Bret Easton Ellis's Controversial Fiction.
Writing Between High and Low Culture
.
2011, 240 S., Continuum (Continuum Literary Studies), 978-1-4411-0791-6, £ 60,00
A textual and contextual analysis of Bret Easton Ellis's most important works, focusing on their reception, popular culture influences and literary style. (vt) KTS 57
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978-3-8288-2844-5 Braito-Indra, Claudia:
"Jetzt ist schon wieder was passiert."
Intertextualität in den Brenner-Kriminalromanen von Wolf Haas.

2012, 223 S., Tectum Verlag (Innsbrucker Studien zu Literatur und Film der Gegenwart, Bd. 2), 978-3-8288-2844-5, EURO 24,90
In der deutschsprachigen Kriminalliteratur gibt es einige Protagonisten, die es zu Kultfiguren geschafft haben. In erster Reihe dürfte da wohl Simon Brenner stehen, die Hauptfigur aus den Kriminalromanen des Österreichers Wolf Haas. Wenn Brenner den Mund aufmacht, dann lässt Haas ihn so reden und artikulieren wie "im richtigen Leben". Was macht diese Sprache von Wolf Haas aus, die ganz offensichtlich eine besondere Wirkung auf die Leser hat? Claudia Braito-Indra geht mit ihrer Untersuchung dieser sprachlichen Besonderheit mit ihren vielfältigen intertextuellen Bezügen nach und versucht zu klären, wo die Brenner-Romane einzuordnen sind, zwischen postmodern oder popliterarisch.
Inhalt: 1. Einleitung / 2. Text? Intertext? / 3. Aspekte der Intertextualität / 4. Analyse intertextueller Bezüge in Haas' Brenner-Romanen / 5, Haas zwischen Postmoderne und Popliteratur? / 6. Conclusio. Im Anhang ein ausführliches, untergliedertes Literatuverzeichnis (Primärliteratur / Sekundärliteratur / Aufsätze, Beiträge in Sammelbänden / Wörterbücher, Lexika / Zeitungsartikel / Sonstige Internetquellen. (tp) KTS 57
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the_novel_as_investigation_leonardo_sciascia_dacia_maraini_and_antonio_tabucchi Cannon, JoAnn:
The Novel As Investigation.
Leonardo Sciascia, Dacia Maraini, and Antonio Tabucchi.

2006, 144 S., University of Toronto Press (Toronto Italian Studies), 0-8020-9114-8 / 978-0-8020-9114-7, $ 59,00
Kriminalromane sollen für die Leser spannend und unterhaltend sein. Aber gute Kriminalliteratur ist nicht nur Spannungslieferant und -garant, sondern kann auch wesentlich mehr: Hier können die Autoren über Schuld und Sühne oder Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit reflektieren. JoAnn Cannon analysiert in "The Novel As Investigation" die Werke dreier berühmter italienischer Kriminalschriftsteller. Sie zeigt, wie diese bestimmte gesellschaftliche Missstände im Italien des späten 20. Jahrhunderts darstellen und wie die Protagonisten ihrer Krimis damit umzugehen verstehen. Cannon hat für Ihre Untersuchung die Autoren Sciascia, Maraini und Tabucchi ausgewählt: In Leonardo Sciascias Kriminalromanen werden oft Machtmissbrauch und Todesstrafe diskutiert, Dacia Maraini fokussiert sich in ihren Krimis auf Gewalt gegen Frauen, und Antonio Tabucchi thematisiert Folter und oftmals Brutalität und Übergriffe der Polizei.
Inhalt: The Power oif the Pen in Leonardo Sciascia's "Porte aperte" / The Death of the Detective in "Il cavaliere e la morte" / In Search of Isolina / "Voci" and the Conventions of the "Giallo" / Ethics and Literature in "Sostiene Pereira. Una testimonianza" / Detection, Activism and Writing in "La testa perduta di Damasceno Monteiro". (tp) KTS 57
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the_man_who_left_too_soon_the_biography_of_stieg_larsson Forshaw, Barry:
The Man Who Left Too Soon.
The Biography of Stieg Larsson.

2010 / 2011, 294 S., John Blake Publishing, Paperback 978-1844583707, £ 7,99 / Hardcover 978-1844549405, £ 17,90
His best-selling books are violent, terrifying, brillantly written and have sold millions of copies around the world, but Stieg Larsson was not there to witness any of their international success. That his fame is entirely posthumous demonstrates the dizzying speed with which his star has risen. However, when one looks a little deeper at the man behind this phenomenal novels, it becomes clear that Larsson's life would have been remembered as extraordinary even if his Millennium Trilogy had never been published. Larsson was a workaholic: a keen political activist, photographer, graphic designer, a respected journalist and editor of numerous science fiction magazines ... and at night, to relax after work, he wrote thrillers. As the world now knows, he had completed his third book, "The Girl Who Kicked the Hornet's Nest", by the time of his death at just 50 years of age. (vt) KTS 57
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978-3-942958-00-4 Kalkert, Bernadette:
Paradigmen literarischer Wertung und Kanonisierung in der amerikanischen Gesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts untersucht am Beispiel von Bret Easton Ellis.

2011, 470 S., Blumenkamp Verlag, 3-942958-00-7 / 978-3-942958-00-4, EURO 34,00
Als 1991 "American Psycho" in den USA erschien und wenig später auch auch in Deutschland, ging ein Aufschrei der Entrüstung durch die Feuilletons. Bret Easton Ellis hatte mit seinem "Skandalroman" endlich das geschafft, was wohl jeder Schriftsteller erreichen möchte: ungeteilte Aufmerksamkeit! "Great American novelist - it's time to add Breat Easton Ellis to the canon", schreibt Jonathon Keats am 22. Januar 1999, ein Jahr nach Erscheinen von "Glamorama", in der Online-Zeitung "Salon". Bernadette Kalkert untersucht in ihrem Buch, ob das Werk des Amerikaners Ellis einer literarischen Wertung standhält und ob er wirklich zum Kanon der amerikanischen Literatur zu zählen ist. B. Kalkerts Analyse liefert gleichzeitig Erkenntnisse über Funktionen und Prozesse zur Entstehnung und Entwicklung eines literarischen Traditionsbestandes, eben eines "Kanons". Zu diesen Prozessen gehören natürlich auch die Selbstinszenierungen eines Autors und wie ein Werk nicht nur in der Presse, sondern auch vom wissenschaftlichen Standpunkt und von SchriftstellerkollegInnen rezipiert wird. Die Autorin geht natürlich nicht nur auf "American Psycho" ein, sondern richtet ihre Aufmerksamkeit auch auf die Vorgänger sowie die Fortsetzung ("Glamorama - American Psycho reloaded?") und nachfolgenden Publikationen von Ellis. Dies alles wird zwei ausführlichen Teilen ausgearbeitet (1. Grundlegende Überlegungen erkenntnistheoretischer, methodologischer und begrifflicher Art mit historischer und kulturspezifischer Kontextualisierung / 2. Das Beispiel Bret Easton Ellis - Paradigmen der Wertung und Kanonisierung). Ihr Fazit zieht Bernadette Kalkert im 3. Teil (Kanonisierende Interaktionen? Das Wechselspiel zwischen textuellen Faktoren, auktorialen Selbstinzenierungen, Vermittlungsinstanzen und Rezeption). Der 4. Teil listet eine überaus umfangreiche Literaturzusammenstellung auf, und im Anhang (Teil 5) wird das Interview vom 13.10.2005 wiedergegeben, das Kalhem Aftab mit Bret Easton Ellis für die BBC führte.
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Dr. phil. Bernadette Kalkert arbeitet für den Verlag Wolters Kluwer Deutschland. "Kanonischer Skandalautor? Paradigmen literarischer Wertung und Kanonisierung in der amerikanischen Netzwerkgesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts untersucht am Beispiel von Bret Easton Ellis", so der Arbeitstitel ihres Exposés zum vorliegenden Werk, kann nachgelesen werden unter: www.uni-goettingen.de/de/45898.html. (tp) KTS 57




978-3-86124-639-8 Keune, Martin:
Groschenroman.
Das aufregende Leben des Erfolgsschriftstellers Axel Rudolph.

2009. 304 S., s/w Abbildungen und 24 farb. Abbildungen auf Tafeln, Lesebändchen, im Anhang: Anmerkungen zu den einzelnen Kapiteln / Lebensdaten / Werkverzeichnis, be.bra verlag (edition q), 3-86124-639-2 / 978-3-86124-639-8, EURO 19,90
Mitten in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre gewinnt der Bergmann Axel Rudolph unerwartet einen Preis in einem Tonfilmwettbewerb der Ufa. Vom Gelegenheitsarbeiter und Obdachlosen steigt er zum Drehbuchautor und gefeierten Schriftsteller auf. Seine Krimis und Abenteuerromane begeistern ein lesehungriges Millionenpublikum. Doch die Politik wirft dunkle Schatten auf das Leben Rudolphs: Seine abenteuerlichen Berichte aus fernen Ländern sind den Nazis ein Dorn im Auge. Heimlich und unter dem Namen seines besten Freundes schreibt er jedoch weiter. Das Glück scheint ihm hold. Bis der Frauenschwarm sich durch die Affäre mit der Tochter eines NSDAP-Funktionärs in tödliche Gefahr bringt.
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Martin Keune wurde 1959 im Sauerland geboren. Er ist Chef einer Werbeagentur in Berlin und verbringt die Wochenenden in dem havelländischen Dorf Semlin nahe Rathenow. Dort stieß er auf den schillernden und komplett vergessenen Axel Rudolph, der von 1936 bis 1943 ebenfalls in Semlin lebte. Martin Keune hat mehrere Sachbücher und einen Kriminalroman veröffentlicht. (vt) KTS 57
www.zitrusblau.de




978-0-230-12038-9 Kopley, Richard:
Edgar Allan Poe and the Dupin Mysteries.

2011, 272 S., Palgrave Macmillan, 978-0-230-12038-9, £ 17,99
Logische Deduktionen waren es, die es dem jungen Franzosen C. Aguste Dupin u.a. ermöglichten, die Morde in der Rue Morgue zu lösen. Richard Kopley übernimmt die Methoden des Detektivs, um die Anfänge der modernen Detektivliteratur in "Edgar Allan Poe and the Dupin Mysteries" zu beleuchten und gleichzeitig Poes Stellenwert als Vater der amerikanischen Detektivliteratur zu festigen. Im vorliegenden Buch sind die drei berühmtesten Dupin-Fälle enthalten, die jeweils durch eine ausführliche Analyse Richard Kopleys ergänzt werden. Wer die leider seit Langem vergriffene Hardcover-Ausgabe von 2008 vermisst, wird sich über die jetzt neu aufgelegte Paperback-Ausgabe freuen. Schon kurz nach Erscheinen der Hardcover-Ausgabe galt Kopleys Untersuchung als unentbehrliches Nachschlagewerk für Wissenschaftler und Kritiker.
Inhalt: Formal Considerations of the Dupin Tales / "The Murders of the Rue Morgue" and The Philadelphia Saturday News / "The Mystery of the Marie Rogêt" and "Various Newspaper Files" / "The Purloined Letter" and Death-Bed Confessions / Biographical Considerations of the Dupin Tales.
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Richard Kopley ist Professor für Englisch an der Penn State University, DuBois. Neben Büchern über amerikanische Literatur hat er auch mehrere Untersuchungen zu den Werken Poes veröffentlicht. (tp) KTS 57




978-1-4426-4388-8e Past, Elena:
Methods of Murder.
Beccarian Introspection and Lombrosian Vivisection in Italian Crime Fiction.

2012, 384 S., University of Toronto Press (Toronto Italian Studies), 1-4426-4388-9 / 978-1-4426-4388-8, $ 75,00
The first extended analysis of the relationship between Italian criminology and crime fiction in English. "Methods of Murder" examines works by major authors both popular, such as Gianrico Carofiglio, and canonical, such as Carl Emilio Gadda. Many scholars have argued that detective fiction did not exist in Italy until 1929, and that the genre, which was considered largely Anglox-Saxon, was irrelevant on the Italian peninsula. By contrast, Past traces the roots of the twentieth-century literature and cinema of crime to two much earlier, diverging interpretations of the criminal: the bodiless figure of Cesare Beccaria's Enlightment-era "On Crimes and Punishments", and the biological offender of Cesare Lombroso's positivst "Criminal Man". Through her examination of these texts, Past demonstrates the links between literary, philosophical, and scientific constructions of the criminal, and provides the basis for an important reconceptualization of Italian crime fiction.
Inhalt: I. Beccarian Introspection: 1. Cesare Beccaria's Disembodied Criminal / 2. Dark Ends for Leonardo Sciascia's Enlightened Detectives / 3. Andrea Camilleri's Sicilian Simulacrum / 4. Violence and the Law in Gianrico Carofiglio's Beccarian Courtroom / II. Lombrosian Vivisection: 5. Cesare Lombroso Vivisects the Criminal / 6. Carlo Emilio Gadda's Bodies of Evidence / 7. Dario Argento's Aestherics of Violence / 8. Carlo Lucarelli's Lombrosian Nightmare. (vt) KTS 57
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978-3-631-62347-3 Petzold, Dieter (Hg):
Der andere Conan Doyle.
Internationale Tagung am 20. und 21. Mai 2011 in Leipzig / The Other Conan Doyle.
International Conference in Leipzig, May 20-21, 2011.

2012, 395 S., 9 Abb., Verlag Peter Lang (inklings - Jahrbuch für Literatur und Ästhetik, Bd. 29), 978-3-631-62347-3, EURO 56,30
"Inklings" nannte sich eine Gruppe von Schriftstellern und Geisteswissenschaftlern in Oxford, deren bekannstete Mitglieder J.R.R. Tolkien und C.S. Lewis waren. Die Inklings-Gesellschaft e.V. widmet sich dem Studium und der Verbreitung der Werke dieser und ihnen nahestehender Autoren sowie der Analyse des Phantastischen in Literatur, Film und Kunst allgemein. Ihre Jahrestagungen werden seit 1983 in Jahrbüchern dokumentiert. Dieser Band enthält die 9 Vorträge der Tagung "Der andere Conan Doyle", die im Mai 2011 in Leipzig weniger den Schöpfer der Sherlock-Holmes-Geschichten in den Blick nahm als den Autor von Science Fiction und phantastischer Literatur und den Verteidiger des britischen Empire, sowie 6 weitere Beiträge und zahlreiche Rezensionen.
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Dieter Petzold lehrte englische Literatur an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er ist seit 1996 Herausgaber des Inklings-Jahrbuchs und hat Bücher über die englische Nonsensliteratur, das englische Kunstmärchen im 19. Jahrhundert, "Robinson Crusoe" und J.R.R. Tolkien sowie zahlreiche Fachartikel veröffentlicht, vor allem zu verschiedenen Gattungen der phantastischen Literatur und zur Kinderliteratur. (vt) KTS 57




978-613-8-54062-5 Reene, Jules (Hg):
Ann Granger.

2011, 68 S., Betascript Publishing, 613-8-54062-X / 978-613-8-54062-5, EURO 29,00
Patrica Ann Granger (geboren 1939 in Portsmouth / England) ist eine englische Krimi-Schriftstellerin. Ann Granger studierte moderne Sprachen an der London University und war im Anschluss als Englischlehrerin in Frankreich, Jugoslawien, der Tschechoslowakei und in Österreich beschäftigt. Sie ging danach in den diplomatischen Dienst. Gemeinsam mit ihrem Ehemann war sie in Sambia und später in Deutschland tätig. (vt) KTS 57 [--]
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978-613-8-68316-2 Reene, Jules (Hg):
Anthony Boucher.

2011, 104 S., Betascript Publishing, 613-8-68316-1 / 978-613-8-68316-2, EURO 39,00
Anthony Boucher, eigentlich William Anthony Parke White, (geboren am 21. August 1911 in Oakland, Kalifornien - gestorben am 29. April 1968 ebenda), war ein amerikanischer Science-Fiction- und Mystery-Autor. Boucher besuchte die University of Southern California und studierte später an der University of California in Berkeley; 1932 B.A., 1934 M.A. in Deutsch. Von seinem Ziel, Sprachlehrer/Übersetzer zu werden, kam er ab, und wirkte nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalist und Literaturkritiker. Acht Tage vor seinem 57. Geburtstag starb Anthony Boucher an Lungenkrebs. (vt) KTS 57 [--]
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978-0-7083-2306-9 Senf, Carol A.:
Bram Stoker.

2011, 195 S., University of Wales Press (Gothic Authors - Critical Revisions), Paperback 978-0-7083-2306-9, £ 19,99 / Hardcover 978-0-7083-2385-4, £ 75,00
This study of Bram Stoker focusses on Stoker as a Gothic writer. Identified with Dracula, Stoker is largely responsible for taking the Gothic away from medieval castles and placing it at the centre of modern life. This book examines Stoker's contribution to the modern notion of Gothic and thus to the history of popular culture and demonstrates that the excess generally associated with the Gothic is Stoker's way of examining the social, economic and political problems. His relevance today is his depiction of problems that continue to haunt us at the beginning of the twenty-first-century.
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Carol A. Senf ist Professorin an der School of Literature, Communication and Culture des Georgia Institute of Technology. (vt) KTS 57




978-3-643-11605-4 Stauder, Thomas:
Gespräche mit Umberto Eco aus drei Jahrzehnten.

2012, 304 S., LIT Verlag (Literatur: Forschung und Wissenschaft, Bd. 24), 3-643-11605-5 / 978-3-643-11605-4, EURO 19,90
Von "Der Name der Rose" bis hin zu "Der Friedhof in Prag": Dieser Interview-Band mit Umberto Eco bietet ein vollständiges Begleitkompendium zu all seinen bis heute veröffentlichten Romanen. Ein Gespräch gewährt einen seltenen Einblick ins Privatleben des italienischen Gelehrten und Romanciers, der 2012 seinen 80. Geburtstag feiern konnte.
Inhalt: Vorwort zur ersten Auflage (2004) / Vorwort zur erweiterten Neuauflage (2012) / Der Name der Rose / Das Foucaultsche Pendel / Die Insel des vorigen Tages / Baudolino / Stationen von Ecos Biographie / Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana / Der Friedhof in Prag / Epilog / Veröffentlichungen von Thomas Stauder über Umberto Eco
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Thomas Stauder habilitierte sich in Romanischer Philologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und lehrt seitdem als Gastprofessor in Wien, Innsbruck, Mainz und Augsburg. 2004 erschien im LIT Verlag sein erster Interview-Band mit Umberto Eco: "Gespräche mit Umberto Eco". (vt) KTS 57




978-613-0-44207-1 Surhone, Lambert M. / Timpledon, Miriam T. / Marseken, Susan F. (Hg):
The Mystery of Marie Rogêt.

2010, 96 S., Betascript Publishing, 613-0-44207-6 / 978-613-0-44207-1, EURO 34,00
"The Mystery of Marie Rogêt", often subtitled "A Sequel to The Murders in the Rue Morgue" is a short story by Edgar Allan Poe written in 1842. This is the first murder mystery based on the details of a real crime. It first appeared in Snowden's Ladies' Companion in three installments, November and December 1842 and February 1843. Poe's detective character C. Auguste Dupin and his sidekick the unnamed narrator undertake the unsolved murder of Marie Rogêt, a perfume shop employee, is found in the Seine River and the media take a keen interest in the mystery. Dupin remarks that the newspaers "create a sensation ... [rather] than to further the cause of truth". Even so, he uses the newspaper reports to get into the mind of the murderer. (vt) KTS 57 [--]
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978-3-937025-89-6 Walther, Klaus:
Karl May.
Eine sächsische Biografie.

2012 (Neuauflage der Ausgabe von 2002, dtv porträt 31056), 143 S., zahlr. meist farb. Abb., Chemnitzer Verlag, 3-937025-89-8 / 978-3-937025-89-6, EURO 12,80
Am 25.2.1842 wurde Karl May in Ernstthal, einer kleinen Stadt im Erzgebirge, als fünftes Kind der Weberfamilie May geboren. Armut und Hunger bestimmten seine Kindes- und Jugendjahre. Vielleicht waren diese Lebensumstände der Grund für seine späteren Hochstapeleien und Diebstähle, die dem Hilfslehrer May einige Jahre Gefängnis einbrachten (Strafanstalt Osterstein, Stadtgefängnis Chemnitz, Zuchthaus Waldheim). Zudem war May ausgenommen renommiersüchtig - Doktortitel wurden ihm, nach eigenen Auskünften, angeblich in Frankreich, Amerika und China verliehen. Die andere Seite Mays zeigt eine ungeheure Arbeitswut. Begann er zunächst als Lohnschreiber für den Verleger Heinrich Gotthold Münchmeyer, schrieb er später für den "Deutschen Hausschatz" von Friedrich Pustet und ab 1892 dann für den Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld. Für Fehsenfeld entstanden seine Reiseerzählungen um Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar und seine Indianerromane um die legendären Helden Old Shatterhand und Winnetou, die noch heute viele Leser aller Altersklassen in ihren Bann ziehen. Klaus Walther schildert in "Karl May. Eine sächsische Biografie" knapp und gut verständlich die verschiedenen Lebensabschnitte des "Volksschriftstellers". Neben seinen Reiseerzählungen, späteren philosophischen Traktaten und verunglückter Lyrik publizierte May auch einen Kriminalroman. Nach seiner Trennung von Münchmeyer erschien im Dresdner Wochenblatt "Frohe Stunden" dieser Kriminalroman in 32 Lieferungen unter dem Titel "Auf See gefangen". 1984 brachte der Heyne Verlag, dieses Werk unter dem Titel "Winnetou und der Detektiv" heraus - herausgegeben und überarbeitet von Walter Hansen und S.C. Augustin. Auf dem Cover prangte in Großbuchstaben der Hinweis "Wieder entdeckter Kriminalroman von Karl May".
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Klaus Walther, geboren 1937 in Chemnitz, ist promovierter Literaturwissenschaftler, Autor und Buchhändler. Neben Regionalliteratur schrieb er unter anderem Bücher über Hermann Hesse und Charles Sealsfield. (tp) KTS 57




978-0-7083-2419-6 Weinstock, Jeffrey Andrew:
Charles Brockden Brown.

2011, 206 S., University of Wales Press (Gothic Authors - Critical Revisions), Paperback 978-0-7083-2419-6, £ 19,99 / Hardcover 978-0-7083-2420-2, £ 75,00
Charles Brockden Brown figures importantly in the development of American literature and the Gothic genre in the late eighteenth centuries. In this book, Jeffrey Andrew Weinstock argues that, in the transition form Enlightenment rationality to literary Romanticism, Brown was an originator in Gothic sub-genres - from frontier to urban Gothic, from psychological to female Gothic - which unfolded in seven novels that provide an insight into the socio-political milieu of the early republic.
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Jeffrey Andrew Weinstock ist Professor für Englisch an der Central Michigan University. (vt) KTS 57




978-3-8288-2204-7 Wranke, Sabrina:
Kulturspezifik in der Übersetzung.
Untersuchungen am Beispiel der schwedischen Kriminalliteratur Henning Mankells.

2010, 115 S., Tectum Verlag, 978-3-8288-2204-7, EURO 24,90
In den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Taschenbuchausgaben von Kriminalromanen brutal und oftmals auch sinnlos gekürzt, bis sie einen Umfang von ca. 30 bis 40 Druckbögen aufwiesen. Erschwerend kam hinzu, dass Übersetzungen oft sehr schludrig ausgeführt waren. Die Verlage sparten gerade bei Übersetzungskosten, da für diese Arbeit häufig Studenten beschäftigt wurden. In Erinnerung ist mir noch das "Schießgewehr", welches in einem von Oliver Bleeks (d.i. Ross Thomas) Kriminalromanen zur Anwendung kam. Aus einer "shot-gun" wurde in Unkenntnis der Materie schlicht ein "Schießgewehr". Für Leser ist es heute selbstverständlich, Kriminalliteratur aus aller Welt in ihrer eigenen Sprache lesen zu können. Inzwischen werden die meisten Übersetzungen handwerklich gut vorgelegt. Und die ÜbersetzerInnen haben sich heutzutage in den meisten Fällen mit dem kulturellen Hintergrund des Herkunftslandes des zu übersetzenden Kriminalromans intensiv beschäftigt. So sind u.a. Orts-, Landes- und Regionalnamen zu beachten, Hintergrundwissen zu Naturalien, Stadtlokalitäten, zum jeweiligen Polizei- und Rechtswesen, aber auch die Kulturspezifika aus dem Alltagsleben (wie Arbeitswelt, Nahrungsmittel, Medien oder Anredeformen) müssen den ÜbersetzerInnen mehr als geläufig sein. Sabrina Wranke beschreibt in ihrer Untersuchung die komplexe Arbeit eines Übersetzungsprozesses. Sie stützt sich dafür auf vier Texte des Schweden Henning Mankell aus den Jahren 1994, 1996, 2000 und 2003 und arbeit so die feinen kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Schweden in einem Vergleich von Originaltext und Übersetzung heraus. Eine recht umfangreiche Aufstellung der Sekundärliteratur und einige wenige Internetquellen beschließen diese Arbeit.
Inhalt: Grundlagen der Übersetzung / Übersetzung und Kultur / Kulturspezifika in der Kriminalromanen Henning Mankells / Zusammenfassung und Fazit. (tp) KTS 57
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978-3-631-56572-8 Zum Problem literarischer Übersetzungen s.a.:
Atayan/Pirazzini/Sergo/Thome (Hg):
Übersetzte Texte und Textsorten in der Romania.

2007, X/177 S., Verlag Peter Lang (Bonner romanische Arbeiten, Bd. 95), 978-3-631-56572-8, EURO 53,93
Der Band beschäftigt sich mit vielfältigen Problemen der Übersetzung verschiedener Textsorten innerhalb der Romania oder auch zwischen dem Deutschen und Englischen und einzelnen romanischen Sprachen. Darin u.a.: Frank Paulikat: Sprachlicher Substandard und seine Übersetzung. Eine Untersuchung am Beispiel der Übersetzung der San-Antonio-Romane von Frédéric Dard ins Deutsche, Spanische, Italienische und Rumänische. (vt) KTS 57
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978-0-7083-2374-8 Zlosnik Sue:
Patrick McGrath
.
2011, 154 S., University of Wales Press (Gothic Authors - Critical Revisions), Paperback 978-0-7083-2374-8, £ 19,99 / Hardcover 978-0-7083-2375-5, £ 75,00
Patrick McGrath is one of Britain's foremost contemporary novelists but very little has been written about his work to date. Following his co-edited volume "The New Gothic" in 1991, he has also been a key figure in the resurgence of interest in the Gothic. This new book offers readings of McGrath's fiction informed by recent scholarship and evaluates his creative contribution to the continuation of the Gothic tradition into the twenty-first-century.
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Sue Zlsonik ist Professorin für Gothic Literature an der Manchester Metropolitan University. (vt) KTS 57


Film
TV
Hörspiel
Theater




978-3-631-60546-2 Brandstätter, Manuela Maria:
Kriminalserien und Unterhaltung.
Eine genretheoretische Analyse deutscher und amerikanischer Formate.

2011, 178 S., Peter Lang Verlag (New Media in Creativity, Content and Entertainment, Bd. 2), 978-3-631-60546-2, EURO 36,80
Im deutschen wie auch im österreichischen Fernsehen vergeht kein Tag oder kein Abend ohne einen Kriminalfilm oder eine TV-Krimi-Serie. Krimis sind äußerst beliebt, egal ob als Kriminalroman, Kriminalfilm oder TV-Krimi-Serie. Wie die Kriminalliteratur zeichnen sich auch die TV-Krimi-Serien durch ihre Vielfalt aus. Sei es als Polizeifilm, als Thriller, als Adaption eines Detektivromans oder in einer Variante einer der diversen Unterarten des Genres. Manuela Maria Brandstätter hat für ihre vorliegende Untersuchung jeweils vier deutsche und vier amerikanische Krimiserien - jeweils aus verschiedenen Kategorien - analysiert. Sie geht den Fragen nach, ob es genrespezifische Merkmale dieser Krimiserien gibt, wie sie die Themen Globalisierung und Ökonomie behandeln und wie sie sich unterscheiden. Für ihre Untersuchung und die jeweilige Inhaltsanalyse wählte sie folgende Serien für Deutschland/Österreich aus: "Alarm für Cobra 11", "Der Bulle von Tölz", "Die Cleveren" und "Im Namen des Gesetzes". Zum Vergleich aus den USA entschied sie sich für: "Columbo", "CSI - Den Tätern auf der Spur", "Law & Order" und "Nash Bridges". Recht ausführlich ist das "Literatur- und Quellenverzeichnis" inklusive Internetquellen im Anhang. Ihr gut strukturiertes "Kategoriensystem und Codebuch Inhaltsanalyse `Kriminalserien`" erschließt ihre Arbeit.
Inhalt: Das Genre des "Krimis" - Thematik und Besonderheiten / Genrespezifische Merkmale des Krimis / (Medien-)Ökonomische Merkmale des Krimis / Erkenntnisinteresse und Fragestellung / Methodische Herangehensweise / Untersuchungsdesign / Kategoriensystem und Analyse / Darstellung und Interpretation der Ergebnisse / Zusammenfassung der Ergebnisse.
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Manuela Maria Brandstätter ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich E-Business des Instituts für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien. (tp) KTS 57




978-0813136554 Fahy, Thomas (ed.):
The Philosophy of Horror
.
2012, 272 S., The University Press of Kentucky, 978-0813136554, £ 17,50
Sitting on pins and needles, anxiously waiting to see what will happen next, horror audiences crave the fear and exhilaration generated by a terrifying story, their anticipation is palpable. But they also breathe a sigh of relief when the action is over, when they are able to close their books or leave the movie theatre. Whether serious, kitschy, frightening or ridiculous, horror not only amuses the senses but also raises profound questions about fear, safety, justice an suffering. (vt) KTS 57
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978-1-137-00503-8 Forshaw, Barry:
British Crime Film.
Subverting the Social Order.

2012, 192 S., Palgrave Macmillan, 978-1-137-00503-8, £ 18,99
Presenting a stunning social history of Britain through classic crime film, Barry Forshaw, one of the UK's leading experts on crime fiction and cinema, explores how crime films have portrayed our changing attitudes towards class, politics, sex, delinquency, violence and censorship. Focusing on these key issues, "British Crime Film" examines strategies used by film makers in order to address more radical notions of society's decline. Spanning post-war crime cinema and covering a variety of films from "Night and the City" to "Get Carter", from "Green for Danger" to "Victim", from "The Lady Killers" to "Layer Cake", from "The Long Good Friday" to "Lock, Stock and Two Smoking Barrels", "British Crime Film" contextualises the movies and identifies inportant and neglected works which will delight and intrigue fans of this well-loved genre. (vt) KTS 57
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978-3-936497-16-8 Grob, Norbert / Ritzer, Ivo (Hg):
Polar - Französischer Kriminalfilm.

2012, 192 S., Fotos, Bender Verlag (Genres/Stile, Bd. 4), 3-936497-16-8 / 978-3-936497-16-8, EURO 14,90
Filmische Erzählungen um Gangster und Polizisten haben wie kein anderes Genre die nationale Kinematografie Frankreichs seit ihrem Anbeginn bestimmt. Mit dem Subgenre des Polar, das zwischen dem Film Noir und dem klassischen Krimi anzusiedeln ist, verbindet man namhafte Schauspieler wie Jean-Paul Belmondo, Alain Delon, Jean Gabin und Lino Ventura. Die Filme faszinieren bis heute durch ihre Verbindung von generischer Tradition und individueller Vision. Die Entwicklung des französischen Kriminalfilms läuft daher nicht parallel zur Geschichte des Autorenkinos, sondern ist ihm dialektisch verbunden. Mit den Polars ist ein außergewöhnlich facettenreiches Kino entstanden, dem der vorliegende Band sowohl mit einzelnen Betrachtungen als auch übergreifenden Essays nachspürt.
Inhalt: Ivo Ritzer: Polar. Zum Diskurs des französischen Kriminalfilms / Dominik Graf: Tiefes Blau. Eine Hommage an den Polar / Matthias Abel: Mord, Maskerade, Moderne. Beobachtungen zur Entwicklung des frühen Polar / Peter W. Schulze: Fantômas, Meister des Verbrechens - Feuillade, Genie der Verwandlung. Von der paralittérature zum ciné-roman / Roman Maurer: Atmosphären der Ausweglosigkeit. Kriminalfilm im Poetischen Realismus / Claudia Mehlinger: Vous aimez Hitchcock? Thriller von Henri-Georges Clouzot und Claude Chabrol / Karlheinz Oplustil: Mit vollem Risiko. José Giovanni / Bernd Kiefer: Der Polar auf Eis. Anmerkungen zu Jean-Pierre Melville / Norbert Grob: So verborgen die Schuld, so verschoben die Sühne. Alain Corneaus visionäre Films Noirs / Oliver Kreutzer: Die Welt als Phantom und Labyrinth. Paranoia im Polar / Josef Rauscher: Polar du look - Kerkerwände der Imagination. Zur Detektion auf den Spuren der Bildes des Cinéma du look / Andreas Rauscher: Polar als Mystery-Thriller. Genre-Cocktails und Heritage-Hybride / Marcus Stiglegger: Polar/Frankmente. Varionationen des Kriminalfilms bei Philippe Grandrieux, Gaspar Noé und Bruno Dumont / Ekkehard Knörer: Das Gewicht der Welt. Zu den Polars von Olivier Marchal / Ivo Ritzer: Polar transnational. Globalisierung eines Genres / Ausgewählte Bibliographie / 50 Filme. (vt) KTS 57
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978-0-7864-6682-5 Hare, William:
Pulp Fiction to Film Noir.
The Great Depression and the Development of a Genre.

2012, ca. 20 Fotos, McFarland, 978-0-7864-6682-5, US $ 45,00
Die Weltwirtschaftskrise, in den USA als "The Great Depression" bezeichnet, war für amerikanische Pulp-Autoren Auslöser zur Entwicklung eines neuen Typs des Ermittlers: ein Anti-Held, eigenbrötlerisch, tough (oder hard-boiled) und Einzelgänger. Sein Ermittlungsumfeld waren oft die dunklen Straßen während der Nacht, die billigen Hotels und übel beleumundeten Bars, an deren Theken sich zwielichtige Gestalten oftmals in den Rausch tranken. Diese Entwicklung eines neuen Ermittlertyps und seines Umfeldes war für Filmproduzenten und -regisseure fast 1 zu 1 für das Kino umzusetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt dieses Filmgenre auch einen Namen: "film noir" - den Namen kreierten übrigens französische Film-Intellektuelle, er wurde dann von den Amerikanern übernommen. Dies war die große Zeit, in der z.B. Humphrey Bogart als Sam Spade in der Adaption von "The Maltese Falcon" brillierte oder als Philip Marlowe in "The Big Sleep". William Hare legt mit "Pulp Fiction to Film Noir" eine detaillierte Einschätzung des "film noir" vor, untersucht seine Entwicklung und welchen Einfluss Kriminalschriftsteller wie z.B. Dashiell Hammett und Raymond Chandler auf das neue Film-Genre nahmen. Im Anhang erschließen eine Bibliographie und ein Index die Untersuchung.
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William Hare ist Autor und Filmhistoriker, war Beiträger für "Films of the Golden Age" und veröffentlichte viele Artikel für den "Los Angeles Examiner" und die "Inglewood Daily News". William Hare lebt in Seattle. (tp) KTS 57




978-3-942621-02-1 Hohmann, Tobias:
Edgar & Bryan Edgar Wallace.

2011, 867 S., zahlr. z. Tl. farb. Abb., MPW Verlag (Der Klassische Kriminalfilm, Bd. 2) 3-942621-02-9 / 978-3-942621-02-1, EURO 64,90
Fast 4 Kilogramm bringt dieser großformatige Text/Bild-Band auf die Waage! Wallace-Fan Oliver Kalkofe leitet die umfangreiche Werkschau der Wallace-Verfilmungen mit einem Vorwort ein. Nach einer kurzen Edgar Wallace-Biographie ("Der Lebensweg eines Genies") wirft Tobias Hohmann einen Blick auf die Entstehungsgeschichte der Edgar-Wallace-Filme. Alle Kino- und TV-Verfilmungen werden von Hohmann auf jeweils 10 bis 20 Seiten ausführlich gewürdigt, ergänzt durch umfangreiches Fotomaterial sowie Textkästen zu Stabangaben, Fakten und Werbematerial des Filmverleihs. Neben Hohmanns Ausführungen werden Zeitungskritiken zu den Filmen berücksichtigt. Ausführliche Kapitel widmen sich den Wallace-Parodien, aber auch den Epigonen (Mabuse-Reihe oder die Louis Weinert Wilton-Adaptionen). Abgeschlossen wird dieser Band mit einer Kurzbiographie zu Bryan Edgar Wallace ("Der Sohn eines Genies"), die den letzten, umfangreichen Teil einleitet: "Die Bryan Edgar Wallace Filme". Hinzu kommen fast 70 Biographien der Schauspieler, Produzenten, Regisseure und Drehbuchautoren der verschiedenen Wallace-Filme. Ein Film-Index und ein Personen-Index erschließen diesen voluminösen Band. (tp) KTS 57
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978-0-7083-2407-3 Jones, David J.:
Gothic Machine.
Testualties, Pre-cinematic Media and Film in Popular Visual Culture 1670-1910.

2012, 240 S., 5 s/w Abbildungen, University of Wales Press (Gothic Literatur Studies), 978-0-7083-2407-3, £ 95,00
In "Gothic Machine", David J. Jones reveals the intriguing relationships between Gothic literature, film, and the media existing prior in the advent of the cinema. Jones tracks the Gothic horror genre from ist earliest days as literature, through phantasmagoria and the magic lantern shows of the Victorian period, to the early films of the 1890s, and finally to the first motion picture adaption of Mary Shelley's "Frankenstein" in 1910. Among the numerous personalities that appear in Jones's study are the Marquis de Sade; Étienne-Gaspard Robert, or "Robertson"; Friedrich Schiller, and the Lumière brothers.
Inhalt: "Memento Mori", Griendel and the Forerunners, Schröpfer and Schiller - German Popular Visual Culture 1670-1800. Friedrich Schiller's "Der Geisterseher / The Ghost-Seer", "Sturm und Drang" and Magic-Lantern Shows / Matthew Lewis's "The Monk", the Marquis de Sade and Inter-Medial Influence - The Publishers, Readership, Visual Spectacle and the Staging of the Gothic 1790-1830 / Etienne-Gaspard Robertson's Gothic "Fantasmagorie" and E.T.A. Hoffmann / Gothic Renewal and Bifurcation - Sheridan Le Fanu, Edward Bulwer-Lytton's "The Strange Tales", Charles Dickens, Pepper's Ghost and Etienne-Jules Marey. The Daguerreotype and Diablerie in French Visual Media / `In or around the Winter, 1895` - From the Prelude to Cinema Popper. French Gothic Symbolism, Villiers de L'Isle-Adam, J.-K. Huysmans, the "féeries" of Georges Méliès and Alice Guy Blanché's "Esmeralda" / `Another Kind of Showman`: Robert Louis Stevenson, Bram Stoker, Robert Paul, Albert Smith and Film's First "Frankenstein" - Anglo-American Gothic in the Age of the First Films 1895-1910 / Conclustion - French Extremity
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David J. Jones ist Lektor für BA- und Ma-Kurse Englische Literatur an der Open University. (vt) KTS 57




978-3-8382-0213-6 Kramp, Joachim / Naumann, Gerd:
Die Jerry-Cotton-Filme.
Als Jerry Cotton nach Deutschland kam.

2011, 242 S., zahlreiche s/w Illustrationen und Abbildungen, ibidem Verlag, 3-8382-0213-9 / 978-3-8382-0213-6, EURO 24,90
Einer der Erfinder des G-man Jerry Cotton war der legendäre Heinz Werner Höber. Als Grundlage für sein Bild von New York dienten ihm das kiloschwere Telefonbuch Manhattans und diverse Zeitungsartikel aus den 50er und 60er Jahren über die amerikanische Metropole. Die Heftserie um den FBI-G-man "Jerry Cotton" wurde an den Kiosken und in den Bahnhofsbuchhandlungen so erfolgreich, dass bald an eine Verfilmung gedacht wurde. Der erste Jerry Cotton-Band trug übrigens den Titel "Ich suchte den Gangster-Chef" (1954) - sehr harmlos noch im Gegensatz zu den Filmtiteln wie "Schüsse aus dem Geigenkasten" oder "Dynamit in grüner Seide". Als Hauptdarsteller wurde George Nader verpflichtet, der den acht Filmklassikern (1965 bis 1969) dem FBI-Agenten ein markantes Gesicht gab. In den späteren Filmen agierte Christian Tramitz als Jerry Cotton. In 16 Kapiteln beleuchten die beiden Herausgeber Joachim Kramp und Gerd Neumann, zusammen mit weiteren Beiträgern, viele Aspekte der populären Filmreihe. Es werden zum Beispiel die Produktionshintergründe, das zeitgenössische Umfeld oder die Filmmusiken behandelt. Ein kurzer Abriss zum deutschen Kriminalfilm und über das FBI ist ebenso zu finden wie das Filmpersonal vor und hinter der Kamera.
Inhalt: Peter Thomas: Jerry und ich - ein Vorwort / Joachim Kramp & Gerd Neumann: Einleitung / Joachim Kramp: Die Geschichte der Jerry-Cotton-Filme / Marian Dora: Interview mit Kameramann Franz Xavier Lederle / Gerd Neumann: Der Jerry Cotton der Rat Pack Filmproduktion / Gerd Neumann: Interview mit Christian Becker / Matthias Künnecke: Behauptete Orte / Gerd von Borstel: Als St. Pauli zum Double für Manhattan wurde / Uwe Huber: Interview mit George Nader / Gerd Naumann: Zwischen Big-Band-Sound und Thriller-Jazz - Der Jerry-Cotton-Komponist Peter Thomas / David Serong: Jerry Cotton im 21. Jahrhundert - Ein neuer Film und eine neue Musik / David Srong: Interview mit den Komponisten Helmut Zerlett und Christioph Zirngibl / Marco Geßner: Der deutsche Kriminalfilm / Christopher Klaese: Vom Bahnhofskiosk auf die Leinwand - Deutsche Romanheftverfilmungen / Bertram Dietze: G-Men, Gangster und Ganoven - Das FBI im Wandel der Zeiten / Akteure vor und hinter der Kamera; Regisseure; Personen der Produktion und Herstellung; Darsteller, Produktions- und Verleihfirmen / Übersicht der Jerry-Cotton-Filme / George Naders parallel entstandene Constantin-Filme.
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Joachim Kramp ist Filmliebhabern bereits ein Begriff, von ihm stammen die beliebten Bücher "Hallo! Hier spricht Edgar Wallace" und "Das Edgar-Wallace-Lexikon" (Schwarzkopf & Schwarzkopf verlag).
www.joachimkramp@web.de
Gerd Naumann ist Autor der Biographie des legendären Filmkomponisten Peter Thomas. Das Buch "Der Filmkomponist Peter Thomas. Von Edgar Wallace und Jerry Cotton zur Raumpatrouille Orion" ist im ibidem-Verlag in der Reihe "Film und Medienwissenschaft" erschienen. (tp) KTS 57
www.krimilexikon.de/cotton.htm




978-3-942621-00-7 Osteried, Peter:
Dr. Mabuse.

2010, 272 S., zahlr. Abb., MPW Verlag (Der Klassische Kriminalfilm, Bd. 1), 3-942621-00-2 / 978-3-942621-00-7, EURO 34,90
Er ist der größte Schurke, den die deutsche Filmgeschichte kennt: Dr. Mabuse. Ein Name, der niemals in Vergessenheit gerät. Ein Schurke, der von Autor Norbert Jacques erfunden, aber erst von Fritz Lang mit dem Stummfilm "Dr. Mabuse - Der Spieler" unsterblich gemacht wurde. Seitdem ist Dr. Mabuse aus der deutschen Film-Historie nicht mehr wegzudenken. Er war da, als die dunkelste Zeit deutscher Geschichte begann. Er war da, als der Kalte Krieg ganz neue Ängste schürte. Und er war da, als die Welt in eine neue Wirtschaftskrise stürzte. Die Filme um Dr. Mabuse sind auch immer ein Spiegel ihrer Zeit. Zum Kanon des Mabuse-Mythos gehören die beiden Filme von Fritz Lang, aber auch die sechsteilige CCC-Reihe aus den 60er Jahren. Doch nicht nur sie werden in diesem ersten Buch, das sich des großen deutschen Klassikers annimmt, ausführlich behandelt. Auch die Trabanten, erschaffen von Filmemachern wie Jess Franco oder Claude Chabrol, und die Kuriosität, darunter Mabuse-Treffen mit dem Wiener Kommissar Kottan, werden hier nicht vergessen. 90 Jahre sind vergangen, seit Norbert Jacques den Meisterverbrecher erfunden hat. Eine lange Zeit, in der Mabuse sein Haupt in zwölf Filmen, zwei Fernsehkuriositäten und einer Reihe von Romanen und Comics gereckt hat. Sie alle sind in diesem Buch vertreten, ebenso wie die umfassenden Porträts von Norbert Jacques, Fritz Lang und Artur Brauner - ein kreatives Dreigestirn, das für Mabuse von immenser Wichtigkeit war. Fast ein Jahrhundert nach Dr. Mabuses Geburt hat die Schauergestalt nichts von ihrer Relevanz verloren. (vt) KTS 57
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978-0809330959 Phillips, Kendall R.:
Dark Directions.
Romero, Craven, Carpenter, and the Modern Horror Film.

2012, 224 S., Southern Illinois University Press, 978-0809330959, £ 25,95
"Dark Directions" focuses on three of the most influential yet underappresciated directors in American cinema. George Romero, Wes Craven und John Carpenter. By examining the unique vision of horror underlying each director's body of work, "Dark Directions" illustrates the ways in which each filmmaker provides a unique perspective on similar social and cultural issues. (vt) KTS 57
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978-0879103903 Pierce, Leonard:
If You Like "The Sopranos".
Here Are Over 150 Movies, TV Shows and Other Oddities That You Will Love.

2011, 156 S., Limelight Editions, 978-0879103903, £ 12,50
In den USA gilt die TV-Serie "The Sopranos" zur Zeit als die beliebteste Verbrecherfamilie. Leonard Pierce liefert in seinem Buch einen guten Überblick über bekannte und weniger bekannte, alte und neue Gangster- und Mafia-Filme wie z.B. "The Godfather", "Bonnie and Clyde", "The Wire" oder die Noir-Klassiker, in denen Jimmy Cagney brillierte. (tp) KTS 57
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978-0813931890 Pippin, Robert B.:
Fatalism in American Film Noir.
Some Cinematic Philosophy.

2012, 152 S., University of Virginia Press, 978-0813931890, £ 21,95
The crime melodramas of the 1940s known now as film noir shared many formal and thematic elements, from unusual camera angles and lighting to moral ambiguity and femmes fatales. In this book Robert Pippin argues that many of these films also raise distinctly philosophical questions. (vt) KTS 57
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978-3-936497-13-7 Rauscher, Andreas / Zywietz, Bernd / Mannsperger, Georg / Krüger, Cord (Hg):
Mythos 007.
Die James-Bond-Filme im Fokus der Popkultur.

2007, 280 S., zahlr. Abb., Bender Verlag, 3-936497-13-3 / 978-3-936497-13-7, EURO 15,90
Die James-Bond-Serie ist eine popkulturelle Ausnahmeerscheinung. Als langlebigste kontinuierliche Reihe der Filmgeschichte hat sie mehrere Generationen ihrer eigenen Epigonen überlebt. Die Filme haben das Erscheinungsbild des modernen Actionkinos maßgeblich geprägt. So war der Mythos 007 nicht nur wegweisend für das internationale Filmgeschehen, er hat auch die unterschiedlichsten kulturellen Inhalte und Diskurse aufgegriffen: von Männlichkeitsbildern und im Lauf der Jahre veränderten Frauenrollen, Luxusvorstellungen, Attraktionen und Schattenseiten der Technik bis hin zur Mode. Inhalt: Too Tough to Die Another Day. Vorwort / Bernd Zywietz: Faszinosum 007. Mythos, Souveränität und Nostalgie. Oder: Wie "James Bond" funktioniert / Georg Mannsperger: Eine Nummer - sechs Darsteller. Die unterschiedlichen Typologien des 007 / Andreas Rauscher: Spy Games. Das Spiel mit Standardsituationen und Dramaturgien / Andreas Rauscher: Im Angesicht der Postmoderne. James Bond und der post-klassische Actionfilm / Cord Krüger: "Mr. Bond, I expect you to die!" 007s Widersacher und die Transnationalisierung des Bösen / Georg Mannsperger: "Die Wirklichkeit finde ich ziemlich langweilig." Ken Adam und das Set Design der Bond-Filme / Bernd Zywietz: Schmutziges Gerät. Über die Technologie der Bond-Schurken / Andreas Rauscher: Sound of 007. Scores und Songs der James-Bond-Filme / Ivo Ritzer: All the Time in the World. Modernität, Wissenschaft und Pop in den James-Bond-Filmen der 1960er Jahre / Andreas Rauscher: Play It Again, James. Die 007-Videospiele / Kommentierte Filmographie. (vt) KTS 57 [--]
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978-0-7864-6932-1 Rockoff, Adam:
Going to Pieces.
The Rise and Fall of the Slasher Film, 1978-1986.

2012, 223 S., 108 Fotos, McFarland, 978-0-7864-6932-1, US $ 29,95
Am 25. Oktober 1978 kam John Carpenters "Halloween" in die amerikanischen Kinos. Der Kinostart dieses Horrorfilms markiert den Beginn einer Untergattung: den Slasher-Film, an dem sich sofort die Geister schieden. Von Fans geliebt, von Kritikern aufgrund der dort agierenden Pyschopathen, des Soft-Core-Sex und der blutigen Gemetzel als Gefahr für unreife Jugendliche deklariert. Was Ende der 1970er Jahre begann, war dann auch schon 1986, knapp 10 Jahre später, zu Ende. Filme wie "Psycho", "The Texas Chainsaw Massacre", "The Toolbox Murders", "When a Stranger Calls" oder "Friday the 13th" sind wohl die bekanntesten Slasher-Filme. Gegen Ende der 90er Jahre gab es noch einmal eine kurze Wiederbelebung des Sub-Genres, z.B. mit "Scream" oder "I Know What You Did Last Summer".
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Adam Rockoff ist Filmproduzent und nach eigenen Worten "horror enthusiast. Adam Rockoff lebt in Chicago. (tp) KTS 57




978-3-86505-211-7 Rother, Rainer / Pattis, Julia (Hg):
Die Lust am Genre.
Verbrechergeschichten aus Deutschland.

2011, 224 S., 138 Fotos, Bertz + Fischer Verlag (Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen), 3-86505-211-8 / 978-3-86505-211-7, EURO 19,90
Gangster, kriminelle Banden, Polizisten, Detektive - diese Figuren waren lange Zeit nur selten im deutschen Kino zu sehen. Gehörten in den 1960er Jahren Thriller und Kriminalfilme noch zum Standardrepertoire der deutschen Filmproduktion, so trat mit der Etablierung des Fernsehens als Alltagsmedium der Aspekt serieller Massenproduktion für den Kinofilm zurück. Das Fernsehen wurde Rückzugsort des Genres, im Kino wurden Autoren gefeiert - entsprechend dem gängigen Verständnis von Genre- und Autorenfilm. Heute steht der Begriff "Genre" nicht mehr nur für serielle Massenprodukte der Filmindustrie, sondern beschreibt auch einen Trend, die konventionalisierten Muster und Motive des Genrekinos als Grundlage für kreative Filmprojekte zu nutzen - eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren auch in Deutschland beobachten lässt: Autorenfilmer eignen sich klassische Motive des Kriminalfilms an und setzen diese in ungewöhnlichen Produktionen um. Genreregeln legen hier nicht konventionalisierte Narration oder schematisierte Figuren fest - sie bieten vielmehr den Ausgangspunkt für variable und kreative Auseinandersetzungen mit filmischen Mustern und Mythen. Film- und Medienwissenschaftler untersuchen in diesem Band die Geschichte des Kriminalgenres in Deutschland, analysieren die Wechselbeziehung von Autorenschaft und Genreverpflichtung und verorten die aktuellen Tendenzen zum Genrefilm in einem historischen Rahmen. Fallbeispiele ergänzen diese Ausführungen und vertiefen den Blick auf deutsche Gegenwartsproduktionen.
Inhalt: Rainer Rother: Die Lust am Genre. Vorwort / Malte Hagener: Der Begriff Genre / Michael Wedel: Schuld und Schaulust. Formen und Fuktionen des deutschen Kriminalfilms bis 1960 / Ralf Schenk: Mörder unter uns. Die DEFA und der Kriminalfilm - Eine Spurensuche 1953-71 / Jan Diestelmeyer: "Das war deutsch, wenn ich mich nicht irre". Mit dem besten Mann vom BND zun Genrekino der 1960er Jahre / Ulrich Kriest: Großes Kino - Die Diktatur des Mittelmaßes. Notizen zum Genrediskurs im deutschen Film 1964-87 / Stefan Pethke: Von Wellen und Schulen. Wiederannäherung an das Genre durch Poptheorie / Andreas Kilb: Der deutsche Kinothriller findet nicht statt. Notizen zum Stand der Dinge / Chris Wahl: Die Stimme des Verbrechens. "Das Testament des Dr. Mabuse" / Hans-Christooph Blumenberg: Gerechtigkeit für Gerd Oswald / Julia Pattis: Gangster im Kiez. Mafia, Migranten und Subkulturen / Bert Rebhandl: Prinzipielle Gesetzlosigkeit. Neuere deutschen Genrefilme reflektieren die Grundlagen des Erzählens / Britta Hartmann: "Berlin ist das Paradies". Inszenierung der Stadt in Dominik Grafs "Im Angesicht des Verbrechens" und Thomas Arslans "Im Schatten" / Kathi Gormász: "All in the game yo, all in the game". Die Polizeisreie "The Wire" als Anti-Cop Show und TV-Roman / Kathrin Rothemund: KDD-Kriminaldauerdienst. Das Brüchige im Krimigenre
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Julia Pattis, geboren 1980. Studium der Kulturwissenschaften und Ästhetischen Praxis an der Universität Hildesheim. Seit 2009 zunächst wissenschaftliche Volontärin, dann wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen
Rainer Rother, geboren 1956. Studium der Germanistik und Geschichte, 1988 Promotion. Anschließend Dozent der Filmwissenschaft u.a. in Hannover. Ab 1991 Leiter der Kinemathek des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Seit 2006 Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen und Leiter der Retrospektive der Berlinale. (vt) KTS 57




978-0-8014-5008-2 Sbardellati, John:
J. Edgar Hoover Goes to the Movies.
The FBI and the Origins of Hollywood's Cold War.

2012, 264 S., 10 s/w Fotos, Cornell University Press, 0-8014-5008-X / 978-0-8014-5008-2, £ 17,50
Hollywood kannte nicht nur Regisseure und Filmemacher, die den Zuschauern eine Traumwelt vorführen wollten, sondern auch solche, die das Medium Film nutzten, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen, gesellschaftliche Klassenunterschiede anzuprangern oder den "American Way of Life" nicht zu verhübschen, sondern ihn so darzustellen, wie er in Wirklichkeit war. Solche Regisseure und Filmemacher waren dem mächtigsten Mann der USA ein Dorn im Auge. Zwischen 1942 und 1958 ließ FBI-Chef J. Edgar Hoover die amerikanische Filmindustrie beobachten und bespitzeln. Seine Zuträger und Informanten, natürlich auch die G-Men des FBI, sahen sich nicht nur dienstlich die Filme an, sondern lasen auch die Drehbücher und verleumdeten dann Regisseure wie Frank Capra (It's a Wonderful Life, 1946). Damit bereitete das FBI nicht nur die Schlammschlachten und Anhörungen (un-American ideas and beliefs) des berühmt-berüchtigten Senators McCarthy vor, sondern legte auch, durch seine Unterstützung der politisch Rechten wie der "Motion Picture Alliance for the Preservation of American Ideals", den Grundstein für "Hollywood's Cold War". Allein die Idee, dass Filme einen sozialen Wandel anschieben oder die nationale Sicherheit gefährden könnten war dem FIB-Chef solch ein Dorn im Auge, dass die Filmindustrie Hollywoods zu einem der wichtigsten inneramerikanischen Schlachtfelder wurde, um die Ideologie des "Kalten Krieges" weltweit verbreiten zu können.
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John Sbardellati ist Professor für Geschichte an der University of Waterloo. (tp) KTS 57




978-3-283-01167-3 Schneider, Steven Jay (Hg):
101 Actionfilme.
Die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.

2012, 416 S., über 200 farbige Fotos, (101 Action Movies You Must See Before You Die, Ü.v. Stefanie Kuballa), Edition Olms, 3-283-01167-2 / 978-3-283-01167-3, EURO 9,99
Actionfilme haben Schauspieler wie Bruce Willis mit seinen todesverachtenden Film-Eskapaden zu Stars gemacht. Überhelden von Sean Connery bis Sylvester Stallone ließen unsere Kinosessel erbeben. Arnie versprach wiederzukommen, dank Bruce Lee gelten asiatische Kampfkünste als ultracool und Angelina Jolie erweckte ein Computerspiel zum Leben. Und während wir dem "Dark Knight" bei seinem Kampf gegen die Bösewichte zusehen, lechzen wir nach weiteren Heldentaten. 16 international renommierte Filmkritiker teilen in "101 Actionfilme" ihr Insiderwissen und ihre Begeisterung mit uns. Sie zeigen uns eine Welt, in der knallharte Männer Martinis schlürfen, sich in Strumpfhosen und Umhang kleiden und manchmal sogar grün werden. Aber am Ende gelingt es ihnen immer, ihr Mädchen zu erobern, die Welt zu retten und unterwegs Roboterwesen, Psychopathen und Aliens zu vernichten. (vt) KTS 57
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978-3-283-01168-0 Schneider, Steven Jay (Hg):
101 Horrorfilme. Die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.

2012, 416 S., über 200 farbige Fotos, (101 Horror Movies You Must See Before You Die, Ü.v. Stefanie Kuballa), Edition Olms, 3-263-01168-0 / 978-3-283-01168-0, EURO 9,99
Die Gefahr, die von einem Monster oder Geist in einem Spukhaus oder auf einer langen, menschenleeren Straße ausgeht, jagt uns wohlige Gruselschauer über den Rücken, fesselt und entsetzt uns gleichermaßen. Die Bedrohung von der Kinoleinwand kommt in vielerlei Gestalt daher und hat wahre Kultfiguren hervorgebracht, von Boris Karloffs Monster in Frankenstein und Bela Lugosis Dracula bis hin zu Leatherface, Carrie, Dandyman und Hannibal Lecter. Eines jedoch ist allen gemein: die Macht, gleichzeitig faszinierend und abstoßend zu wirken. 39 international renommierte Filmkritiker gewähren uns in "101 Horrorfilme" informative und leidenschaftliche Einblicke in mehr als hundert Jahre blutrünstiger Vampire, verwesender Zombies, schmatzender Kannibalen und durchgeknallter Massenmörder. (vt) KTS 57
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978-0-7864-6818-8 Stein, Louisa Ellen / Busse, Kristina (ed.):
"Sherlock" and Transmedia Fandom.
Essays on the BBC Series.
2012, McFarland, 978-0-7864-6818-8, US $ 40,00
The critically-acclaimed BBC television series "Sherlock" (2010- ) r-envisions Sir Arthur Conan Doyle's detective for the digital age, joining participants in the active traditions of Sherlockians/Holmensians and fans from other communities, including science fiction, media, and anime fandon. This collection explores the cultural intersections and fan traditions that coverage in "Sherlock" and its fandoms. Essays focus on the industrial and cultural contexts of "Sherlock"'s release, on the text of "Sherlock" as adaptation and transformative work, and ond "Sherlock"'s critical and popular reception. The volume's multiple perspectives examine Sherlock Holmes as an international transmedia figure with continued cultural impact, offering insight into not only the BBC series itself, but also into its literary source, and with it, the international resonance of the Victorian detective and his sidekick.
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Louisa Ellen Stein ist Assistant Professor für Film und Medienkultur am Middlebury College in Vermont.
Kristina Busse lehrt an der University of South Alabama. (vt) KTS 57




978-613-1-10148-9 Surhone, Lambert M. / Timpledon, Mirian T. / Marseken, Susan F. (Hg):
Actionserie.

2010, 68 S., Betascript Publishing, 613-1-10148-5 / 978-613-1-10148-9, EURO 29,00
Die Actionserie ist eine Seriengattung der kommerziellen Fernsehunterhaltung, in der die Handlung von zumeist spektakulär inszenierten Kampf- und Gewaltszenen vorangetrieben wird. Hauptbestandteile von Actionserien sind daher meist aufwendig gedrehte Stunts, wüste Schießereien, gewaltige Explosionen und rasante Verfolgensjagden. Jedoch gibt es kaum Fernsehserien, die nur als Actionserie gelten. Meistens werden sie mit Drama-, Krimi- oder Thrillerelementen vermischt, um die Spannung in die Höhe zu treiben. (vt) KTS 57 [--]
[!! Es handelt sich hier um eine Zusammenstellung verschiedener Wikipedia-Artikel !! (tp)]
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978-0-7864-4996-5 Tucker, Kenneth:
Eliot Ness and the Untouchables.
The Historical Reality and the Film and Television Depictions.


2012 (2. Aufl.), 290 S., 25 Fotos, McFarland, 978-0-7864-4996-5, US $ 35,00
Lawman Eliot Ness has been transformed into legend by the films and television programs the depicted the war he and his "Untouchables" waged against Al Capone and the mobsters of Prohibition-era Chicago. Published by McFarland in 2000, the first edition of this volume analyzed both Ness the person and Ness the myth. This updated and expanded second edition is enhanced by information gathered through interviews with members of the original casts of the television and film versions of "The Untouchables". Also included is new material on the historical Frank Nitti and "The Mad Butcher of Kingsbury Run", along with several gangsters whom Ness never actually encountered except in his media portrayals, among them Mad Dog Coll and Dutch Schultz. The author concludes by evaluating the life and acommplishments of Eliot Ness, and his impact as a cultural icon.
Inhalt: The Real Eliot Ness / The Real Al Capone and Frank Nitti / The Real Dutch Schultz and Other Prohibition Plug-Uglies of New York / The Untouchables on "Desilu Playhouse" / "The Untouchables" - Original Sereis Episode Guide / "The Untouchables" - The 1987 Movie / "The Return of Eliot Ness" / "The Untouchables" - The Series Redux / Ness and a Decade of Documentaries / The Need for a Hero / Bibliography / Index. (vt) KTS 57
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kein cover Wackermann, Michael:
Die Kriminalserie im Werbeprogramm des Fernsehens.
Empirische Grundlagen zur Entwicklung eines medienpädagogischen Curriculums.

1977, 311 S., Peter Lang Verlag (Europäische Hochschulschriften, Pädagogik, Bd. 33), EURO 48,20
Die Schneidetischanalyse einer Kriminal-Serie wird durchgeführt vor dem Hintergrund der zentralen Hypothesen von der "Entgesellschaftlichung" der Kriminalität bei ihrer Darstellung in den Massenmedien. Auf der Grundlage erkenntnistheoretischer Überlegungen zur Methodik der Filmanalyse und einer Diskussion der Kriminalitätstheorien lassen sich Analysekategorien entwickeln. Damit kann die Darstellung von Kriminalität in der Massenkommunikation als Ausdruck gesellschaftlichen Bewusstseins erfasst und seine ideologische Verzerrung und partielle Ausblendung festgehalten werden. (vt) KTS 57
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978-3-8260-4833-3 Weitze, Almut:
Raum-Zeit des Terrors.
Struktur und Inszenierung des Terrorismus und seine Darstellungen im Film.

2012, 320 S., Verlag Königshausen & Neumann (Film - Medium - Diskurs, Bd. 40), 3-8260-4833-4 / 978-3-8260-4833-3, EURO 39,80
Hat Terrorismus eine filmische Form oder Struktur? Ist der Film in der Lage, eine eigene Sprache zu entwicklen, die den Terror der Terroristen kommuniziert bzw. darstellt? Die vorliegende Arbeit geht diesen Frage nicht nach, indem sie nach einer rein inhaltlichen Übereinstimmung des Films mit dem Terrorismus sucht, sich auf historische Korrektheit in der filmischen Darstellung fokussiert oder die politische-ideologische Haltung des Regisseurs in den Vordergrund rückt. Vielmehr analysiert sie in einem interdisziplinären Ansatz, inwieweit spezifische kinematographische Strukturen, die Mise en Scène, der Schnitt und die Montage die Inszenierung bestimmter Terrorismusformen widerspiegeln, inwiefern der Aufbruch traditioneller Sehgewohnheiten sowie filmischer Raum- und Zeitkonzepte nicht nur zu einem Verlust eindeutiger Referenzen im Bild führt, sondern durch eine raum-zeitliche Grenzüberschreitung die Unsicherheit des Terrorismus selbst verkörpert wird. Besondere Berücksichtigung finden hierbei Filme zur RAF, IRA und al-Qaida.
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Almut Weitze studierte Anglistik/Amerikanistik, Medienwissenschaft und Germanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Universtiy of Virginia, der Université Rennes 2 und promovierte mit der vorliegenden Arbeit am Trinity College Dublin. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FSU in Jena. (vt) KTS 57




978-3-942621-05-2 Winter, Thorsten:
Miss Marple.

2011, 170 S., zahlr. Abb., MPW Verlag (Der Klassische Kriminalfilm, Bd. 3), 3-942621-05-3 / 978-3-942621-05-2, EURO 24,90
Wer kennt sie nicht, die Miss Marple-Filme mit der unvergleichenlichen Margaret Rutherford! Millionen von Fans erfreuen sich auch heute noch - fast ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung - and diesen wohl besten Filmen mit Agatha Christies Meisterdetektivin. Dabei waren sie schon zu Zeiten ihrer Kinopremiere altmodisch. Die Filme waren so verschroben britisch, dass sie jedes Klischee über Großbritannien und seine exzentrischen, zuweilen versnobten Eingeborenen zu bestätigen schienen. Aber sie hatten ohne Zweifel etwas, das viele moderne Filme vermissen lassen - Charme. Und sie waren handwerklich sorgfältig inszeniert, voller Liebe zum Detail, spannend und zugleich voll von typisch britischem Humor, mit sorgsam ausgewählten Darstellern, die gut gelaunt ihre seltsam exzentrischen Figuren spielten, allen voran Margaret Rutherford als Miss Jane Marple. Und so wirken die Filme heute wie damals zwar liebenswürdig altmodisch, aber keineswegs verstaubt, sondern auf eine charmante Art frisch und vergnüglich wie am ersten Tag, zu zeitlosen Klassikern gereift und beliebt bei allen Generationen von Filmfans. Rechtzeitig zum 50-jährigen Jubiläum des ersten Miss Marple-Flims erscheint nun dieses Buch mit Hintergrundinformationen über die Entstehung der Filme, Wissenswertem über die Hauptdarsteller, Anekdoten von den Dreharbeiten und anderen amüsanten Details wie etwa Filmfehlern. Besprochen werden die Filme "16 Uhr 50 ab Paddington", "Der Wachsblumenstrauß", "Vier Frauen und ein Mord", "Mörder Ahoi" sowie "Die Morde des Herrn ABC", in dem Miss Marple und Mr. Stringer noch einen kurzen Gastauftritt absolvierten. Dazu gibt eines Fülle von Bildmaterial, inklusive zahlreicher Abbildungen von originalen Kinoplakaten und Schaukastenfotos. (vt) KTS 57
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Kriminalistik
True Crime
Spionage




978-3-86189-850-4 Aspern, Franziska von (Text) / Marks, Bodo (Fotografien):
Spurensuche.
Einblicke in die Arbeit der Rechtsmedizin.

2012, 101 S., 100 Farbfotos, Militzke Verlag, 3-86189-850-0 / 978-3-86189-850-4, EURO 19,99
Krimis und Thriller, in denen PathologInnen, forensische AnthropologInnen oder RechtsmedizinerIinnen die Hauptrolle bei Ermittlungen übernehmen, sind seit einigen Jahren äußerst beliebt. In den USA und Kanada sägen und schnippeln die Damen Kay Scarpetta (Cornwell), Tempe Brennan (Reichs) oder Dr. Maura Isles (Gerritsen), in England ist der Rechtsmediziner Dr. David Hunter (Beckett) - nomen est omen - auf Aufklärungsjagd, und in Deutschland arbeitet Leonie Simon (Kampmann) in der Hamburger Rechtsmedizin. Wie es nun wirklich in einem rechtsmedizinischen Institut aussieht und zugeht, schildert Franziska von Aspern in "Spurensuche". Der Fotograf Bodo Marks illustriert mit eindrucksvollen und aussagekräftigen Fotos die Texte. Beide hatten die Gelegenheit, Einblicke in das rechtsmedizinische Institut der Universitätsklinik Hamburg zu nehmen, mit unterschiedlichen Mitarbeitern zu sprechen und ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken zu dürfen. Der Institutsdirektor, Sektionsassistenten, DNA-Experten und ein Kriminalkommissar kommen zu Wort und stellen ihre Arbeit vor. Dieser Text-Bild-Band zeigt auf anschauliche Weise, wie es im Obduktionssaal oder in den forensischen Laboren wirklich zugeht. Für Leser entsprechender Krimis oder Thriller ist "Spurensuche" mit seinen 28 kurzen Kapiteln und den entsprechenden Fotografien herzlich zu empfehlen.
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fiction_crime_and_the_feminine Franziska von Aspern studierte in Hamburg Kommunikationsdesign und arbeitet seit 1980 als freiberufliche Illustratorin und Autorin von Sachbüchern. Diverse Ausstellungen, darunter eine Sonderausstellung medizinischer Illustrationen im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. 1987 und 2001 wurde sie mit dem Preis "Schönste Bücher" der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet.
www.vonaspern.net
Bodo Marks lebt nach mehreren Auslandsaufenthalten wieder in Hamburg und ist dort als Fotojournalist freiberuflich für die Deutsche Presse Agentur tätig. Außerdem realisiert er eigene Reportageprojekte im In- und Ausland, u.a. "Gekentert im Plastikmeer" (2008), das die prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen von Immigranten im südspanischen Gemüseanbaugebiet Almeria zeigt. (tp) KTS 57
www.marks-photo.de




978-3-360-02149-6 Baumgärtner, Maik / Böttcher, Marcus:
Das Zwickauer Terror-Trio.
Ereignisse, Szene, Hintergründe.

2012, 256 S., Abb., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-02149-5 / 978-3-360-02149-6, EURO 14,95
Waffen, Morde, Banküberfälle und ein geheinisvolles Leben im Untergrund - Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt terrorisierten über zehn Jahre das Land. Wie konnten sie sich zu eiskalten Mördern entwickeln? Wie schafften sie es, ein Leben im Verborgenen zu führen? Welche Rolle spielten dabei ihre Unterstützer, welche die Sicherheitsbehörden? Chronologisch beschreiben die Autoren anhand von streng vertraulichen Akten, Interviews mit Sicherheitsexperten, Angehörigen der Opfer sowie Aussteigern - "alten Bekannten" des Trios - die Aktionen der rechtsextremen Zelle
(Bestellen bei Missing Link)

Maik Baumgärtner, geboren 1982, lebt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Berlin. Veröffentlichungen zum Thema Rechtsextremismus (u.a. "Wer trägt die schwarze Fahne dort ...", "Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene").
Marcus Böttcher, geboren 1981, lebt und arbeitet in Berlin, beschäftigt sich als Redakteur beim "Berliner Kurier" u.a. mit dem Rechtsextremismus in der Hauptstadt. Böttcher studierte an der Deutschen Sporthochschule Köln, arbeitete zunächst beim "Kölner Express". (vt) KTS 57




978-3-550-08004-3 Bausch, Joe:

Knast.

2012, 284 S., Ullstein Verlag, 3-550-08004-2 / 978-3-550-08004-3, EURO 19,99
Sein Gesicht dürfte mit zu den markantesten gehören, die in deutschen TV-Krimi-Serien zu sehen sind: gefurchte Stirn, Vollglatze, leicht abstehende Ohren und ein scharfer, stechender Blick - dieser Charakterkopf gehört dem bekanntesten TV-Gerichtsmediziner. Ansonsten sieht man von Dr. Joseph Roth, Rechtsmediziner im "Tatort" Köln nur noch den grünen Kittel. Joe Bausch verkörpert diesen leicht knorrigen, und ebenso knurrigen Darsteller. Im wirklichen Leben kennt sich Joe Bausch mit Kriminalität und kriminellen Zeitgenossen ebenso gut aus,wie im Film. Joe Bausch alias Dr. Joseph Roth ist seit über fünfundzwanzig Jahren Gefängisarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl, einer der größten in Deutschland. In seinem Geburtsort, einem kleinen Dorf im Westerwald, träumte Joe Bausch einst davon, einmal als Flying Doctor in Australien zu arbeiten. Dass ihm dann sein Arbeitsplatz mehr als fünfundzwanzig Jahre Knast bescheren würde, war im ursprünglichen Lebenstraum nicht vorgesehen. In Werl hat er es mit Mördern, Kinderschändern, Totschlägern, Vergewaltigern, Erpressern, Drogendealern, Betrügern und Dieben zu tun, und er ist "RAF-Terroristen, ehemaligen KZ-Wärtern, hochkarätigen Wirtschaftskiminellen … und Frauen, die ihre Babys umgebracht haben" begegnet. Ein "Hausarzt" von Sicherungsverwahrten - und Joe Bausch bekennt, dass er "etwas anderes als Arzt … im Knast niemals sein wollte". In "Knast" gibt Joe Bausch einen Einblick in eine Welt, die der normale Zeitgenosse nicht kennt und auch bestimmt nicht kennenlernen will.Joe Bausch, Jahrgang 1953, arbeitet als Regierungsmedizinaldirektor in der Justizvollzugsanstalt Werl und ist bekannt als Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth im Kölner "Tatort". Zusammen mit Behrendt, Bär und anderen Kollegen des "Tatort" hat Bausch den Verein "Tatort - Straßen der Welt e.V." gegründet. Dieser Verein setzt sich für philippinische Straßenkinder ein (s. dazu "Tatort - Manila" von 1998, der das Elend dieser Staßenkinder und Kindesmisshandlung thematisiert). (tp) KTS 57
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978-3-421-04551-5 Bergen, Peter L.:
Die Jagd auf Osama Bin Laden.
Eine Enthüllungsgeschichte.

2012, 366 S., 2 Karten, 8 farbige Fototafeln, (The Manhunt, Ü.v. Helmut Dierlamm, Norbert Juraschitz, Thomas Pfeiffer & anderen), DVA, 3-421-04551-8 / 978-3-421-04551-5, EURO 19,99
Beinahe zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde Osama Bin Laden endlich von amerikanischen Spezialeinheiten in seinem Versteck in Pakistan aufgespürt. Peter L. Bergen hat 1997 als erster westlicher Journalist ein Interview mit Osama Bin Laden geführt, das den Terroristen einer breiten Öffentlichkeit bekannt machte. In diesem aktuell recherchierten Buch enthüllt er die Hintergründe der Jagd auf den größten Terroristen unserer Zeit. Warum dauerte es so lange, Bin Laden zu finden, wer deckte ihn und half ihm? Genoss er die Unterstützung Pakistans? Wie organisierte sich al-Qaida unter dem Druck der Verfolgung? Warum versagten wiederholt westliche Geheimdienste und Spezialeinheiten? Und, nicht zuletzt, was geschah wirklich bei der Tötung Bin Ladens in Abborrabat? (vt) KTS 57
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978-3-608-94734-2 Bolzoni, Attilio:
Die Mafia.
100 Fragen - 100 Antworten.

2012, 216 S., (FAQ - Frequently Asked Questions - MAFIA, Ü.v. Walter Kögler & Rita Seuß), Klett-Cotta, 3-608-94734-5 / 978-3-608-94734-2, EURO 14,95
Attilio Bolzoni ist einer der besten Mafia-Kenner Italiens. In seinen 100 Fragen und Antworten durchdringt er die Geschichte, die Entwicklung und die weltweiten Verstrickungen der Mafia heute. Er liefert dabei viele unbekannte Informationen zur organisierten Kriminalität.
Inhalt: I. Was ist die Mafia? / II. Die Geschichte der Mafia / III. Der erste große Schlag gegen die Mafia: der Maxi-Prozess / IV. Antimafia / V. Das Bild der Mafia in den Medien / VI. Mafien / VII. Das Rätsel aller ungelösten Rätsel
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Attilio Bolzoni, geboren am 20. September 1955, ist Reporter für "La Repubblica" und einer der wenigen italienischen Journalisten, der es noch wagt, sich offen gegen die Mafia zu äußern. Zahlreiche Publikationen über die Mafia, unter anderen "Giuseppe D'Avanzo - Der Chef der Chefs", "Rostagno, ein Mord unter Freunden", "Die Gerechtigkeit der Cosa Nostra" und "Xavier - es war einmal der Kampf der Mafia". (vt) KTS 57




978-3-498-00941-0 Carle, Glenn L.:
Interrogator.
In der Verhörkellern der CIA.

2012, 448 S., (The Interrogator. An Education. Ü.v. Thomas Pfeiffer & Norbert Juraschitz), Rowohlt Verlag, 3-498-00941-9 / 978-3-498-00941-0, EURO 22,95
Glenn Carle, CIA-Spezialist für die islamische Welt, wird zu einem Einsatz von nationaler Bedeutung abkommandiert. Er soll einen al-Qaida-Spitzenmann, Deckname "Captus", verhören, der von der Agency gekidnappt und in ein Geheimgefängnis außerhalb der USA gebracht worden ist. Er möge nicht zimperlich sein, wird ihm bedeutet. "Coercive interrogation" oder auch "enhanced interrogation techniques" nennen die CIA-Leute die neue Linie der Bush-Administration. Andere nennen es Folter. Carle lehnt Folter ab, aber je länger das Verhör dauert, desto mehr entgleitet es ihm. Agenten "befreundeter" Dienste schalten sich ein, die Befragung wird immer exzessiver. Carle fühlt sich mitschuldig. Hier ist sein Bekenntnis, ein aufregender Insiderbericht über einen schrecklichen Sündenfall der Bush-Ära. Und ein flammender Appell gegen Folter.
(Bestellen bei Missing Link)

Glenn L. Carle stammt aus Boston, studierte in Harvard und gehörte 23 Jahre lang zum "Clandestine Service" der CIA, die er 2007 als stellvertretender Direktor für internationale Bedrohungen verließ. In dieser Zeit hat er eine Reihe von terrorismusbezogenen Missionen erfüllt, daneben auch politische und ökonomische. Er hat viele Jahre lang in Europa gearbeitet und zuvor in Mittelamerika. Zuletzt gehörte er dem National Intelligence Council an, dem sein Amt strategische Analysen über Terrorismus, internationale organisierte Kriminalität und Drogenkriminalität zulieferte. Carle lebt in Washington D.C., er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. (vt) KTS 57
www.glenncarle.com




978-3-424-15122-0 Collins, Paul:
Der Mord des Jahrhunderts.
Der Fall Guldensuppe.

2012, 448 S., 9 s/w Illustrationen, (The Murder of the Century. The Gilded Age Crime That Scandalized a City & Sparked the Tabloid Wars, Ü.v. Carina Tessari), Irisiana Verlag, 3-424-15122-X / 978-3-424-15122-0, EURO 19,99
Einer der mysteriösesten Mordfälle des 19. Jahrhunderts in New York ereignete sich im Juni 1897. Gefunden werden, über New York verteilt, die abgetrennten Körperteile eines Mannes. Zeitgleich führen die Zeitungsherausgeber Joseph Pulitzer und William Randolph Hearst einen erbarmungslosen Verteilungskampf um die Vormachtstellung ihrer Zeitungen. Der mysteriöse Mord löst einen enormen Medienzirkus aus. Neben Polizeidetektiven schnüffeln auch die Reporter der beiden konkurrierenden Boulevard-Zeitungen jeder noch so kleinen Spur nach. Paul Collins rekonstruiert in "Der Mord des Jahrhunderts", wie durch Bestechnung, das Legen falscher Spuren, falsche Anschuldigungen und die mehr oder weniger hilflos agierenden Polizeiermittler aus einem Mordfall eine irrwitzige Hysterie unter der New Yorker Bevölkerung im extrem schwülen Sommer 1897 entsteht. Gleichzeitig wird in diesem dokumentarischen Roman die Entstehnung des Boulevardjournalismus geschildert und es werden die beiden mächtigsten Zeitungsmogule jener Zeit, Joseph Pulitzer und William Randolph Hearst, porträtiert. Collins stützt sich dabei auf unzählige Augenzeugenberichte und Originalzitate. Eine wahrlich umfangreiche Quellensammlung belegt dies - sämtliche Quellen und Zitate sind im Anhang (S.374 - 431) dokumentiert.
(Bestellen bei Missing Link)

Paul Collins, Jahrgang 1969, ist amerikanischer Schriftsteller, Verleger und Privatdozent für Literatur an der Portland State University, Oregon. In seinen Büchern greift er vornehmlich historische Figuren auf. Diese wahren Geschichten schildert er mit Feinsinn und Akribie. Als Dozent für narratives Schreiben schafft er es, den Stoff packend und meisterhaft umzusetzen. Paul Collins hat bisher sieben Bücher veröffentlicht. (tp) KTS 57
www.literarydetective.com




978-3-86153-681-9 Engelmann, Roger (mit Florath, Bernd / Heidemeyer, Helge, u.a.) (Hg) [im Auftrag der Abteilung Bildung und Forschung der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR]:
Das MfS-Lexikon.
Begriffe, Personen und Strukturen der Staatssicherheit der DDR.

2012 (2. erw. Auflage), 400 S., 198 Abb., Links Verlag, 3-86153-681-1 / 978-3-86153-681-9, EURO 19,90
Erstmals liegt nun ein kompaktes Nachschlagewerk zum Ministerium für Staatssicherheit der DDR vor, in dem man auf aktuellstem Forschungsstand knapp und präzise alle wichtigen Informationen zum Thema findet. Behandelt werden Strukturen, Arbeitsweisen und Methoden des MfS, entscheidende Schlüsselbegriffe wie auch die wichtigsten Akteure. Dabei wird zugleich das politische Umwelt thematisiert und der Einfluss des Geheimdienstes auf verschiedene Lebensbereiche der DDR dargestellt. Das Lexikon erschließt den Gegenstand in allgemeinverständlicher Weise und veranschaulicht die Praktiken des MfS durch zahlreiche Abbildungen, Statistiken, Organigramme und Dokumente.
(Bestellen bei Missing Link)

Dr. Roger Engelmann, Jahrgang 1956, Studium der Geschichte, Germanistik und Sozialwissenschaften in München, 1990 Promotion, 1990-92 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte München, seit 1992 Leiter eines Forschungssachgebietes beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. (vt) KTS 57




978-3-608-94627-7 Geipel, Ines:
Der Amok-Komplex oder die Schule des Tötens.

2012, 342 S., Klett-Cotta, 3-608-94627-6 / 978-3-608-94627-7, EURO 19,95
Ist der Amoklauf Teil unserer westlichen Gesellschaft und was verbindet die Taten der jungen Todesschützen weltweit? Ines Geipel stellt fünf exemplarische Orte ins Zentrum ihrer vielschichtigen Recherchen. Junge Amokschützen lernen voneinander: Die "Schule des Tötens" erstreckt sich vom australischen Port Arthur (April 1996) bis zum norwegischen Utøya (Juli 2011). Die drei deutschen Tatorte Erfurt (April 2002), Emsdetten (April 2006) und Winnenden (April 2009) stellt Ines Geipel in den Kontext der weltweiten Geschichte des Amoklaufs und sie zeigt, wie diese neue Form der Gewalt aus der Mitte unserer befriedeten westlichen Gesellschaften herausbricht. Was treibt junge Amokläufer an? Warum sind Waffen noch immer so mühelos verfügbar? Wie schützt die Polizei, was klärt die Politik, wer ist für die Hinterbliebenen da? Unveröffentlichte Akten und Materialien, Gespräche mit Augenzeugen, Angehörigen und Experten geben tiefe Einblicke in den Amok-Komplex.
(Bestellen bei Missing Link)

Ines Geipel ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Die ehemalige Weltklasse-Sprinterin floh 1989 nach ihrem Germanistik-Studium aus Jena nach Westdeutschland und studierte in Darmstadt Philosophie und Soziologie. Sie lebt in Berlin und veröffentlichte zuletzt bei Klett-Cotta die Bücher "Seelenriss. Depression und Leistungsdruck" und "No Limit. Wie viel Doping verträgt die Gesellschaft". (vt) KTS 57




978-3-86789-163-9 Gensing, Patrick:
Terror von Rechts.
Die Nazi-Morde und das Versagen der Politik.

2012, 272 S., Rotbuch Verlag, 3-86789-163-X / 978-3-86789-163-9, EURO 14,95
Die Liste rechtsextremer Überfälle, Morde und Anschläge in Deutschland ist lang. Doch bislang hieß das Prinzip Verdrängung. Und ein gängiges Klischee dazu lautete: Neonazis terrorisieren allenfalls die ostdeutsche Provinz. Die "NSU" und die zehn Morde, die auf ihr Konto gehen, haben dies auf schreckliche Weise widerlegt: Neonazis morden auch in westdeutschen Metropolen, jahrelang, ungestört. Weitere Ignoranz ist nun nicht mehr möglich. Ein beispielloses Versagen der Politik und der Sicherheitsbehörden hat diese Taten erst zugelassen. Patrick Gensing zeigt in seinem Buch, wie sich die Neonazi-Bewegung nach 1989/90 radikalisierte und dabei kaum auf Widerstand stieß. Er analysiert das vielfältige rechtsextreme Spektrum und beweist, dass die NPD eng mit den Terroristen verbunden ist. Und er rechnet mit untätigen Politikern ab, die bei Morden aus neonazistischen Motiven wegschauen. Aber die blutige Spur der Rechtsterroristen offenbart, was Politik und Medien allzu lange verharmlosten: wie akut die Bedrohung durch den Terror von rechts ist.
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Patrick Gensing, geboren 1974, arbeitet für "tagesschau.de" und realisiert Fernsehbeiträge für "Panorama" und andere ARD-Sendungen. Er kommentiert in der "taz" und betreibt darüber hinaus seit 2006 ein namhaftes Blog, das für mehrere Preise nominiert war, zudem wurde er mit dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein Buch "Angriff von rechts. Die Strategien der Neonazis - und was man dagegen tun kann" (2009). (vt) KTS 57




978-3-550-08898-8 Knight, Gavin:
The Hood.

2012, 297 S., (Hood Rat, Ü.v. Jürgen Bürger), Ullstein Verlag, 3-550-08898-1 / 978-3-550-08898-8, EURO 14,99
Detective Svensson ist ein Ermittler der alten Schule. Sein Informantennetzwerk ist legendär, sein Insiderwissen über die Gangs unübertroffen. Eine Ehe hat er schon verschlissen, die zweite leidet stark. Denn Svensson jagt Großwild: Merlin und Flow, die Köpfe der brutalsten Gang in der Geschichte Manchesters. / Pilgrims Heimat war die Straße mit ihren Dealern und Schlägern. Dann wanderte er wegen einer Dummheit in den Knast, bei seiner Entlassung hat London sich verändert, und Pilgrim muss sich entscheiden. / Den Cops in Glasgow reicht es, dass sie fast alle Morde aufklären. Karyn McCluskey leitet die Abteilung der Analysten - und möchte mehr auf Prävention setzen. Aber Veränderung ist nichts für ihre männlichen Kollegen. / Eine filmische Sprache, die unter die Haut geht, Charaktere, die man nicht mehr vergisst: Gavin Knight erzählt mit literarischer Wucht vom Kampf um Englands Innenstädte.
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Gavin Knight schreibt unter anderem für den "Guardian", "The Times" und "Newsweek". Zwei Jahre lang hat er Polizeieinheiten in London, Manchester und Glasgow bei ihrem Kampf gegen Drogenkriminalität und Gangkultur begleitet. Er war bei Razzien, Großfahndungen und Oberservationen dabei. Für seine Recherchen hat er außerdem viel Zeit mit Gangmitgliedern, Gewaltopfern, Sozialarbeitern sowie inhaftierten Schwerkriminellen verbracht. Die über 100 Stunden Interviews und das Material, das er sammeln konnte, sind die Grundlage für "The Hood". (vt) KTS 57
www.gavinknight.org




978-3-86971-057-0 Koldehoff, Stefan / Timm, Tobias:
Falsche Bilder - Echtes Geld.
Der Fälschungscoup des Jahrhunderts - und wer alles daran verdiente.

2012, 274 S., z.Tl. farb. Bildtafeln, Verlag Galiani Berlin, 3-86971-057-8 / 978-3-86971-057-0, EURO 19,99
Kaum begonnen, ging der spektakulärste Kunstfälscherprozess Europas mit einem strafmildernden Deal auch schon zu Ende. 25 Jahre lang hatten der erfolglose Maler Wolfgang Beltracchi und seine Komplizen selbstgemalte Bilder als verschollene Kunstwerke großer Maler der Moderne (Max Ernst, Georges Braque, Fernand Léger, u.a.) ausgegeben und für Millionensummen verkauft. Quer durch den Kontinent waren ihnen Kunsthändler, Museen, Sammler und Experten auf den Leim gegangen. Einige von ihnen durchaus willig, denn sie verdienten mit Beltracchis Bildern viel, viel Geld. Der Prozess zeigte bestenfalls die Spitze des Eisbergs aus Leichtgläubigkeit, Schludrigkeit und Geldgier in der Branche. 170 Zeugen wurden gar nicht erst gehört, tausende Seiten akribischer Ermittlungsarbeit blieben unbeachtet. In einem Buch, das sich wie ein Krimi liest, liefert das Autorenduo Koldehoff/Timm nun nach, was im Prozess unter den Tisch fiel. Es rekonstruiert den Coup der Fälscherbande, ein kriminelles Bravourstück von großem Unterhaltungswert und erheblicher Dreistigkeit. Und die Autoren bringen erstmals in vollem Umfang ans Licht, wie es in der in honorige Händler und reine Geschäftemacher gespaltenen Kunstbranche zugeht. Eine Branche, die dringend einen Verhaltenskodex braucht, denn Dutzende gefälschter Bilder kursieren dort noch immer. (vt) KTP 57
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978-3-525-31019-9 Lucht, Roland (Hg):
Das Archiv der Stasi.
Begriffe.

2012, 380 S., 150 z.Tl. farb. Abb., Vandenhoeck & Ruprecht (Archiv zur DDR-Staatssicherheit, Bd. 11), 3-525-31019-6 / 978-3-525-31019-9, EURO 29,95
Wer sich mit Stasi-Unterlagen befasst, wird mit einer eigentümlichen Sprache und undurchsichtigen Informationswegen konfrontiert. Das Nachschlagewerk erklärt knapp und präzise Begriffe und Kurzbezeichnungen, die von der Stasi bei der Erfassung von Personen, der Registrierung von Vorgängen sowie der Aktenablage im sogenannten Zentralarchiv verwendet wurden. Zahlreiche Abbildungen und Organigramme veranschaulichen die Praktiken des Staatssicherheitsdienstes.
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Roland Lucht ist Mitarbeiter des Grundsatzreferats der Abteilung Archivbestände und Leiter der Arbeitsgruppe "Geheimarchivterminologie" beim Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen. (vt) KTS 57




978-3-7017-3169-5 Moritz, Verena / Leidinger, Hannes:
Oberst Redl.
Der Spionagefall, der Skandal, die Fakten.

2012, 320 S., Abb., Residenz Verlag, 3-7017-3169-1 / 978-3-7017-3169-5, EURO 24,90
Alfred Redl, Offizier des Generalstabs und im Geheimdienst Seiner Majestät Franz Josephs I., verkaufte brisante militärische Geheimnisse des Habsburgerreiches an Russland, Italien und Frankreich. Mit dem Lohn für den Verrat finanzierte er sein Luxus- und Liebesleben. Doch Redls Selbstmord verhinderte die vollständige Aufklärung eines Skandals von europäischer Tragweite - und lieferte den Stoff für Mythen und Legenden. 100 Jahre danach begeben sich Verena Moritz und Hannes Leidinger auf eine spannende Spurensuche: Welche Daten wechselten den Besitzer? Stand Redl an der Spitze eines feindlichen Agentennetzes? Was waren seine Motive? Welche Auswirkungen hatte sein Verrat auf den Verlauf des Ersten Weltkrieges? Die beiden Historiker bringen sensationelles Archivmaterial zum Sprechen und lassen eines der rätselhaftesten Kapitel der österreichischen Geschichte in neuem Licht erscheinen.
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Verena Moritz, Jahrgang 1969, studierte Geschichte und Russisch in Wien.
Hannes Leidinger, Jahrgang 1969, studierte Geschichte, Klassische Archäologie und Ur- und Frühgeschichte in Wien.
Beide sind in wissenschaftlichen Forschungsprojekten tätig und lehren am Institut für Geschichte der Universität Wien; zahlreiche Publikationen und Auszeichnungen. (vt) KTS 57




978-3-525-36959-3 Müller, Jörg:
Strafvollzugspolitik und Haftregime in der SBZ und in der DDR.

2012, 450 S., Vandenhoeck & Ruprecht (Schriften des Hannah-Arendt-Instituts, Bd. 48), 3-525-36959-X / 978-3-525-36959-3, EURO 64,95
In der DDR-Forschung wurde beim Thema Untersuchungshaftvollzug des Ministeriums für Staatssicherheit der "normale" Strafvollzug bislang vernachlässigt. Bei Müllers ausführlicher Analyse des Strafvollzugs der SBZ unter Justizverwaltung und des Haftregimes in den Gefängnissen der DDR unter Regie des Innenministeriums steht der Strafvollzug in Sachsen in der Ära Ulbricht im Mittelpunkt. Es wird gezeigt, wie sich das Haftsystem seit Kriegsende entwickelte, veränderte und welche Ziele es verfolgte. Trotz desolater allgemeiner Haftbedingungen war die Justizverwaltung um einen menschenwürdigen Umgang mit den Häftlingen bemüht.
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Dr. Jörg Müller ist Staatsarchivreferendar beim Landesarchiv NRW. (vt) KTS 57




978-3-8288-2797-4 Nicht, Frank Lothar:
Die "Stasi" als Erinnerungsort im vereinigten Deutschland 1990-2010.

2011, 359 S., Tectum Verlag, 3-8288-2797-7 / 978-3-8288-2797-4, EURO 29,90
Zeitlich hatte nicht viel gefehlt: Am 8. Februar 1990 hätte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR seinen 40. Jahrestag feiern können. Bekanntlich konnte es zu einer solchen Feier nicht mehr kommen - am 14. Dezember 1989 wurde das MfS aufgelöst. Es scheint aber, dass mit der Auflösung der Geheimpolizei eine neue Karriere des MfS unter der emotional stark aufgeladenen Bezeichnung "Stasi" angefangen hat. Im populären Geschichtsbild ist die DDR im vereinigten Deutschland seit 1990 zum Stasi-Staat, die Stasi zum wichtigsten Teil des DDR-Bildes geworden. Frank Lothar Nicht untersucht diese neue, sozusagen kulturell rekonstruierte Stasi. Denn auch wenn die DDR-Staatssicherheit historisch hervorragend erforscht ist, kann sie in diesem Buch neu kennen gelernt werden - nämlich so, wie sie seit der Wiedervereinigung Deutschlands in verschiedenen kulturellen Zusammenhängen imaginiert wird. Als Erinnerungsort in Entwicklung und Zustand lässt sie auf historische Perspektiven und Problemlagen seit den 1990er Jahren schließen.
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Frank Lothar Nicht studierte Geschichte und Politikwissenschaft und promovierte an der TU Dresden. Er arbeitete als freier Museumspädagoge, u.a. im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Seit 2010 moderiert er populärwissenschaftliche Vorträge für Kinder in der Kinderuniversität Dresden und unterrichtet an einem Gymnasium in Pirna/Sachsen. (vt) KTS 57




978-3-360-02144-1 Niggl, Peter:
Die Kopf-ab-Morde und andere authentische Kriminalfälle.

2012, 224 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-02144-4 / 978-3-360-02144-1, EURO 12,95
Wenn der Germanengott Odin Menschenopfer fordert, müssen Köpfe rollen. Nicht in finsteren Vorzeiten spielt dieses Szenarium, sondern 1990, inmitten Berlins. Ein Mann köpft eine Prostituierte und erklärt seine Tat mit Odins Auftrag. Von gänzliche anderen Motiven war der "Klingelmörder" getrieben, er hielt Ausschau nach älteren Damen, die "nach Geld aussahen", und ermordete drei Rentnerinnen. Der Frage, wie es zu diesen und weiteren Taten kam, geht Peter Niggl in genau recherchierten und spannend erzählten Geschichten nach.
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Peter Niggl, geboren 1949, lebt als freiberuflicher Journalist und Publizist in Berlin, beschäftigt sich seit drei Jahren vor allem mit der Kriminalitätsentwicklung. Veröffentlichte mehrere Bücher, unter anderem über Auftragsmorde und den "Westberliner Sumpf". (vt) KTS 57




978-3-8288-2872-8 Orth, Rainer:
Der SD-Mann Johannes Schmidt.
Der Mörder des Reichskanzlers Kurt von Schleicher?

2012, 200 S., Tectum Verlag, 3-8288-2872-8 / 978-3-8288-2872-8, EURO 29,90
"Man hat mich gewarnt, dass mir Gefahr drohe. Aber ein preußischer Offizier fürchtet sich nicht!" (Kurt von Schleicher am Tag vor seiner Ermordung). Kurt von Schleicher war wohl der glückloseste Kanzler, den Deutschland je hatte: Nach einer Amtszeit von nicht einmal zwei Monaten musste er am 28. Januar 1933 seinen Platz räumen und Adolf Hitler die Bahn frei machen, der ihm am 30. Januar 1933 im Amt als Regierungschef des Deutschen Reiches nachfolgte. Der Mord an Hitlers Amtsvorgänger als Reichskanzler gehört zu den bisher ungeklärten Kriminalfällen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Ein unbekannter Täter erschoss Kurt von Schleicher und seine Frau am 30. Juni 1934 in ihrem Haus am Griebnitzsee bei Potsdam. Die Eheleute fielen der als "Röhm-Affäre" berüchtigt gewordenen Generalabrechnung Hitlers mit seinen Rivalen und Gegnern zum Opfer. Rainer Orth untersucht den Fall umfassend und bezieht sich dabei auf bisher unbekanntes Archivmaterial und private Unterlagen. (vt) KTS 57
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978-3-463-40610-7 Petermann, Axel: Im Angesicht des Bösen.
Ungewöhnliche Fallberichte eines Profilers.

2012, 314 S., Kindler Verlag, 3-463-40610-1 / 978-3-463-40610-7, EURO 14,95
Profiler kommen ins Spiel, wenn die Aufklärung eines Falles ins Stocken gerät oder ein besonders bizarres Verbrechen vorliegt. Ungeklärte Fälle, sogenannte Cold Cases, sind ihr Metier. Egal, was das Motiv für einen Mord ist, der Profiler entschlüsselt die Handschrift des Täters. Bei jedem Verbrechen sind es die Fragen nach dem "Wie" und dem "Warum", die ihn antreiben, er muss den Mord verstehen, um dann die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dieses Buch zeigt nicht nur die kriminalistische Arbeit bei Mordfällen, es ist mehr. Der Leser blickt dem Profiler über die Schulter und taucht tief in die Ermittlungsarbeit der Mordkommission und die Entwicklung von Fallanalysen ein. Er lernt Entwicklungsmethoden kennen, erfährt, wie Tatortermittler denken und was Spuren über Psyche und Motive eines Täters verraten. Außerdem begleiten wir den Kommissar bei späteren Gesprächen mit den Tätern. Axel Petermann, Deutschlands bekanntester Profiler, berichtet auf fesselnde Weise über die oft ebenso schwierige wie verblüffende Aufklärung mancher Taten, wahre Geschichten, die unter die Haut gehen und uns tiefe Einblicke in sonst verschlossene Welten geben.
Inhalt: Einleitung - Ein Blick hinter den Vorhang / Ohne Erbarmen - Ein Verbrechen, wie es im Buche steht / Das Ohr - Gefangen im Netz der Vergangenheit / Kaltblütig - Eine unfassbare Tat / "Ich bin doch kein Monster!" - Die lange Suche nach der Wahrheit / Epilog - Das ganz normale Böse oder warum es nie Zufriedenheit gibt.
(Bestellen bei Missing Link)

Axel Petermann, Jahrgang 1952, ist Tatortanalytiker (Profiler) und Kriminalkommissar bei der Bremer Polizei. Er hat in über 1000 Fällen gewaltsamen Todes ermittelt und leitet die Dienststelle Operative Fallanalyse, die er auch begründete. Weiterhin lehrt er als Hochschuldozent Kriminalistik. Er berät die TV-Redaktion "Tatort", mehrer seiner Fälle dienen als Vorlage für Produktionen dieser Sendung. Sein Buch "Auf der Spur des Bösen" war über 20 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. (vt) KTS 57




978-3-86189-848-1 Puhlfürst, Claudia:
Er hätte weiter gemordet.
Aufsehenerregende Fälle aus der Rechtsmedizin.

2012, 205 S., Militzke Verlag, 3-86189-848-9 / 978-3-86189-848-1, EURO 16,99
Den meisten Lesern wird Claudia Puhlfürst wohl eher als Autorin von Kriminalromanen und Herausgeberin diverser Krimianthologien bekannt sein. Aber ab und zu verlässt sie den Rahmen der Kriminalfiktion, um sich in der kriminellen Wirklichkeit umzusehen. Nach "Dem Leben entrissen. Aktuelle authentische Kriminalfälle" (ebenfalls Militzke Verlag) legt sie jetzt eine Sammlung von acht Fällen aus der Rechtsmedizin vor. Für Ihre Falldarstellungen fand sie Unterstützung bei Rechtsmedizinern aus ganz Deutschland. Dies ermöglichte es ihr, in "Er hätte weiter gemordet" über deren spannendsten Fälle zu berichten. Geschildert werden u.a. die Mordserie an älteren Frauen im Bremerhaven - "Oma-Mörder" wurde der Serienmörder von der Presse genannt, oder das traurige Schicksal von Kevin, dessen Leiche die Bremer Polizei im Kühlschrank seines drogenabhängigen Vaters fand. Warum einige Zeitgenossen zum Beispiel mehr dem Staubsauger als ihrem Partner zugeneigt sind, erfährt man im Kapital "Tödliche Lust. Autoerotische Unfälle".
Inhalt: Er hätte weiter gemordet. Olaf D., der "Oma-Mörder" aus Bremerhaven / Die "Heldin von Mittweida". Hakenkreuze auf der Haut / Tödlich Luste. Autoerotische Unfälle / Ein Skelett im eigenen Garten. Rohr in Thüringen / "Ich bin ein Schwein". Kevin - ein Kleinkind im Kühlschrank / Die Spur des Blutes. Tod auf dem Sofa / Hilferuf aus dem Kofferraum. Die "Sex-Bestie" aus Sachsen / Auch Schriftsteller begegnen dem wahren Verbrechen.
(Bestellen bei Missing Link)

Claudia Puhlfürst lebt und arbeitet in Zwickau. Ursprünglich Lehrerin für Biologie und Chemie, ist sie hauptberuflich Redakteurin und Schulberaterin. In ihrem Nebenberuf als Schriftstellerin hat sie mittlerweile sieben Kriminalromane veröffentlicht. Ihr Spezialgebiet ist die Humanethnologie. (tp) KTS 57
www.puhlfuerst.com




978-3-86189-849-8 Raagaard, Ingrid:
Oslo / Utøya.
Und andere authentische Kriminalfälle aus Skandinavien.

2012, 188 S., Militzke Verlag, 3-86189-849-7 / 978-3-86189-849-8, EURO 17,99
Die Skandinavien-Korrespondentin Ingrid Raagaard beleuchtet in einer packenden Dokumentation die Hintergründe des Massakers von Oslo im Juli 2011. Vier Wochen nach dem Attentat reist sie nach Norwegen und begibt sich auf Spurensuche. Nach umfangreichen Recherchen rekonstruiert sie, was genau sich an jenem verregneten Sommertag im Regierungsviertel der Stadt und auf der Insel Utøya ereignete und macht auf bisher unbeachtete Fakten und Zusammenhänge aufmerksam. Auf der Grundlage einzelner Augenzeugenberichte - zum Beispiel von Teilnehmern des Jugendcamps, denen es nur knapp gelang, dem Attentäter zu entkommen - wechselt sie dabei immer wieder die Sichtweise auf die Geschehnisse und gibt den zahlreichen Opfern, Überlebenden und Helfern ein Gesicht. Ohne Sensationslust, aber mit einem hohen Maß an Feingefühl und Empathie zeichnet sie das kaltblütige Attentat nach, welches das friedliche Norwegen mitten ins Herz getroffen hat. Daneben berichtet die Autorin über vier weitere Kriminalfälle aus dem hohen Norden.
(Bestellen bei Missing Link)

Ingrid Raagaard ist gebürtige Münchnerin, hat aber fast die Hälfte ihres Lebens in Kopenhagen verbracht. Sie fühlt sich heute in ganz Skandianvien zu Hause und berichtet über Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland als freie Journalistin. (vt) KTS 57




978-3-931608-39-2 Saint John, Vinnie [d.i. Vinnie Rauscher]:
Murdermind - Serienmörder.
Ein gnadenloses Buch über gnadenlose Menschen und ihre Wahnsinnstaten.
Unzensiert - erschreckend - grausam.
2010 (Neuauflage), 240 S., zahl. s/w Fotos u. Abb., MPW Verlag, 3-931608-39-5 / 978-3-931608-39-2, EURO 6,90
Serienkiller - sie sind der Alptraum unserer Gesellschaft, und fast täglich wird in den Medien von ihren grauenvollen Taten berichtet. Doch sie sind nicht die Monster, wie man annimmt, nein, sie sind das Produkt zerrütteter Familien, brutaler Erziehung, sexueller Mißhandlungen und mangelnder Liebe. Es sind Hass, Wut, Verbittertheit und manchmal auch Lust und sexuelle Beweggründe, die ihnen die Kontrolle rauben und sie immer wieder zur Tat schreiten lassen. Dieses Buch beschäftigt sich ausschließlich mit den bizarrsten und brutalsten Serienmördern des 20. Jahrhunderts. In ausführlichen Porträts schildert der Autor ihre Lebens- und Leidenswege.
Inhalt: Richard Trenton Chase - The Bloodsucker (1950-1980) / Ed Gein - America's Most Bizarre Killer (1906-1984) / Richard Ramirez - The Night Stalker (1960-) / Andrei Chikatilo - The Rostov Ripper (1936-1994) / Jeffrey Dahmer - The Milwaukee Cannibal (1960-1994) / Arthur Shawcross - The Genesee River Killer (1945-) / Fritz Haarmann - The Vampire of Hannover (1879-1925) / Karl Denke - The Meat-Eater (1862-1924) / Henry Lee Lucas - The American Nightmare (1932-) / Albert Fish - The Cannibal (1870-1936) / Leonhard Lake - The Chainsaw Killer (1946-1985) / Murdermovies / Murderbooks / Murdermerchandising. (vt) KTS 57
(Bestellen bei Missing Link)




978-3-426-78502-7 Schendel, Antje:
Die Tatortreinigerin.
Ich komme, wenn das Leben geht.
2012, 219 S., Knaur Taschenbuch 78502, 3-426-78502-1 / 978-3-426-78502-7, EURO 8,99
Der Tod ist ihr Geschäft. Antje Schendel ist Tatortreinigerin. Ihr Job ist es, Zimmer zu säubern, in denen Gewaltverbrechen begangen wurden, und Wohnungen wiederherzustellen, in denen Leichen über einen langen Zeitraum unentdeckt blieben. Damit alles wieder so aussieht, als wäre nie etwas passiert. Dabei stößt sie auf so dramatische wie ergreifende Schicksale, fassungslose Hinterbliebene - und auf manche Geheimnisse der Verstorbenen, die sie lieber nie gesehen hätte.
(Bestellen bei Missing Link)

Antje Schendel arbeitete nach ihrer Ausbildung zur Informatikerin als Model. Durch Zufall erfuhr sie, dass es normale Reinigungsunternehmen ablehnen, Tatorte sauberzumachen. Antje Schendel erkannte die Marktlücke und gründete nach vielen Recherchen und Experimenten mit Reinigungsmitteln ihre Firma "Schendel Tatortreinigung". Mittlerweile ist sie eine gefragte Expertin in ganz Deutschland. (vt) KTS 57
www.tatortreinigung.de




978-3-85218-876-8 Schimmer, Helga:
Mord in Wien.
Wahre Kriminalfälle.

2012, 160 S., Haymon Verlag, 3-85218-876-8 / 978-3-85218-876-8, EurO 9,95 Die Wiener Würgerin, die Frau mit dem Fleischwolf, der Rächer von Stein und der Gerichtsmediziner als Mörder: Die spektakulärsten, schauerlichsten und skurrilsten Kriminalgeschichten Wiens hat das wahre Leben geschrieben. Packend und kenntnisreich erzählt Helga Schimmer von Verbrechen, die sich tatsächlich zugetragen haben - vom Haus des Grauens in der Augustinerstraße, in dem die Gräfin Báthory junge Mädchen folterte, bis hin zu aufsehenerregenden Kriminalfälle der Gegenwart. Sie berichtet von genialen Ermittlern, überraschenden Geständnissen, kaltblütigen Mördern und vom fast perfekten Verbrechen - eine Pflichtlektüre für all jene, die schon immer die dunkle Seite Wiens kennenlernen wollten.
(Bestellen bei Missing Link)

Helga Schimmer, geboren 1967, studierte Biologie und Erdwissenschaften an der Universität Wien und lebt als freie Schriftstellerin und Journalistin in Niederösterreich. Ihre Spezialität ist die literarische Aufbereitung wahrer Verbrechen. (vt) KTS 57
www.schimmer.at




978-3-442-31314-3 Schnieders, Peter / Sellin, Fred:
Im Spiegel des Bösen.
Ein Kriminalkommissar erzählt.

320 S., Goldmann Verlag, 3-442-31314-7 / 978-3-442-31314-3, EURO 17,99
Peter Schnieders erzählt von Aufsehen erregenden Verbrechen, wie dem Attentat auf Oskar Lafontaine, über das er bislang unbekannte Hintergrundinformationen aus Ermittlerperspektive preisgibt. Neben vielen beachteten Fällen, zu denen auch das spurlose Verschwinden eines millionenschweren Bauunternehmers gehört, kommt Peter Schnieders auf die Gewalttaten zu sprechen, die ihn selbst am meisten bewegten: der Mord an einer Fünfzehnjährigen, bei dem der Täter nur durch einen V-Mann überführt werden konnte, die Jagd nach einem Serientäter, gegen den über 20 Frauen Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet hatten, oder der grausame Prostituiertenmord, der bis heute offiziell ungeklärt ist, obwohl die Polizei den Täter kennt. Detailgenau beschreibt der Kriminalkommissar die Ermittlungsarbeit der Polizei, und man begreift schnell, was die Faszination seines Berufes ausmacht: Peter Schnieders vergleicht sie mit einem Puzzlespiel, von dem anfangs etliche Teile fehlen. Aus Hinweisen am Tatort, den Verletzungen des Opfers, den Ergebnissen moderner kriminalistischer Analysemethoden, den Zeugenaussagen und dem Verhör Verdächtiger rekonstruieren die Experten Stück für Stück, was sich bei einem Tötungsdelikt zugetragen hat. Man erfährt, was der Zustand einer Leiche verrät, welche Erkenntnisse DNA- und Blutspurenanalysen liefern, wie der Täterkreis eingegrenzt wird und woran Lügen im Verhör zu erkennen sind. Doch es geht bei Peter Schnieders auch um Persönliches: um die Balance zwischen professioneller Distanz und Mitgefühl, um die Gratwanderung zwischen Ekel und Faszination beim Betrachten einer Leiche, um die Wut, die der Mord an Kindern bei ihm auslöst, und die Überwindung, die es ihn kostet, eine Todesnachricht zu überbringen. Mit den spannenden Fallgeschichten seines Buches hat Peter Schnieders selbst ein Puzzle gelegt, das authentisch und mit überraschenden Einblicken freigibt, wie der Kampf gegen das Verbrechen geführt wird.
(Bestellen bei Missing Link)

Peter Schnieders wurde 1948 geboren. 43 Jahre lang arbeitete er als Polizist in Köln, 36 davon bei der Kriminalpolizei. Er war Chef des Sittenkommissariats, leitete die Mordkommission K 11 und das Raubkommissariat K 14. Noch heute kann sich Peter Schnieders, der seit zwei Jahren pensioniert ist, an alle wichtigen Fälle detailgenau erinnern. Fred Sellin, Jahrgang 1968, arbeitete bei verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen, u.a. in Köln, wo er Peter Schnieders kennenlernte und als Polizeireporter über einige Fälle des Kriminalkommissars berichtete. Heute lebt Fred Sellin als Journalist und Buchautor in Hamburg. (vt) KTS 57




978-3-360-02154-0 Schulze, Eveline:
Mord in der Backstube.
Authentische Kriminalfälle aus der DDR.

2012, 224 S., Abb., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-02154-1 / 978-3-360-02154-0, EURO 12,95
Die Görlitzerin legt erneut drei authentische Kriminalfälle aus ihrer Stadt vor, die - spannend erzählt - nicht nur einiges über Täter und Opfer vermitteln, sondern auch den gesellschaftlichen Hintergrund ausleuchten. Sie berichtet unter anderem über einen Bäcker, der Ende der 50er Jahre seine Frau ermordete und die Nachbarschaft glauben machte, sie sei "nach drüben" gegangen, zu Verwandten. Die Leiche der Bäckersfrau fand die Polizei im Keller in einer Tiefkühltruhe … Ironie der Geschichte: Die Bäckerei befindet sich keine hundert Meter von der heutigen Arbeitsstelle der Autorin. (vt) KTS 57
(Bestellen bei Missing Link)




978-3-442-75354-3 Seal, Mark:
Der Mann, der Rockefeller war.
Aufstieg und Fall eines bayerischen Hochstaplers.

2012, 448 S., s/w auf 16 Tafeln, (The Man in the Rockefeller Suit. The Astonishing Rose and Spectacular Fall of a Serial Impostor, Ü.v. Ingo Wagener), btb Verlag, 3-442-75354-6 / 978-3-442-75354-3, EURO 14,99
"Der Mann, der Rockefeller war" - das Buch zum spektakulärsten Prozess des Jahres! Der Prozess beginnt in Kürze. Anklage wegen Mordes. Bereits 2008 sorgte "Clark Rockefeller" erstmals für Schlagzeilen. Alle Medien berichteten über den spektakulären Fall: Der Spross des legendären Familienclans hat seine Tochter entführt und ist auf der Flucht! Doch Polizei und FBI standen vor einem Rätsel. Kein Wunder - denn sie suchten nach einem Mann, den es nicht gab. Clark Rockefeller war nur einer der vielen Namen, die sich Christian Gerhartsreiter aus dem bayerischen Bergen zugelegt hatte, der als 17 Jähriger mit falschen Papieren in die USA eingereist war: der Beginn einer brillanten Hochstaplerkarriere. Gerhartsreiter änderte seine Identität so schnell wie seine Brillengestelle. Er erlangte Zutritt zu den besten Kreisen, gab sich als Filmstudent und britischer Adliger aus. 1995 heiratete er eine vermögende Harvard-Absolventin. Doch nun wird der bayerische Hochstapler des Mordes an seinem ehemaligen Vermieter angeklagt. Die Beweislage scheint erdrückend. Und von der Frau des Vermieters fehlt bis heute jede Spur.
(Bestellen bei Missing Link)

Mark Seal arbeitet seit drei Jahrzehnten als Journalist, derzeit u.a. für "Vanity Fair", und hat an zahlreichen Sachbüchern mitgearbeitet. 2011 erschien bei btb "Ich gab mein Herz für Afrika. Das mutige Leben der Joan Root", seine Biographie der 2006 in Kenia ermordeten Tierfilmerin. Mark Seal lebt in Aspen, Colorado. (vt) KTS 57 www.mark-seal.com




978-3-86789-166-0 Tizian, Giovanni:
Mafia AG.
Camorra, Cosa Nostra und 'Ndrangheta erobern Norditalien.

2012, 352 S., (Gotica. 'Ndrangheta, mafia e camorra oltrepassano la linea, Ü.v. Alex Knaak), Rotbuch Verlag, 3-86789-166-4 / 978-3-86789-166-0, EURO 19,95
Gigantische 140 Milliarden Euro Umsatz jährlich - die "Mafia AG" ist die größte Wirtschaftskraft Italiens. Und doch hält sich hartnäckig das Vorurteil, Camorra & Co. sei allein ein Problem des strukturschwachen Südens. Im Gegenteil: Nur im reichen Norden gibt es genügend zahlungskräftige Kunden für Drogengeschäfte; und nur dort, im ökonomischen Herzen des Landes, können Gelder im großen Stil "gewaschen" werden. Giovanni Tizian enthüllt erstmals detailliert, wie sich das Vordringen der Clans in die Boomregionen abspielt und wie heimisch die Bosse sich zwischen Mailand, Florenz und Venedig heute schon fühlen. Er deckt Strategien und Methoden auf, erläutert die lukrativsten Branchen und analysiert beispielhaft, wie die Paten agieren. Gesundheitswesen? Schutzgelderpressung? Hoch- und Tiefbau? So vielfältig der "Konzern" ist, so profitabel ist er. Und dabei stets bereit, über Leichen zu gehen. Giovanni Tizian ist eine faszinierende Innensicht auf die italienische Mafia gelungen, eine packend erzählte Reportage, voller brisanter Fakten.
(Bestellen bei Missing Link)

Giovanni Tizian, geboren 1983 in Kalabrien, zog mit seiner Familie im Alter von zwölf Jahren nach Norditalien, nachdem die Mafia 1988 die Möbelfabrik seines Großvaters niedergebrannt und ein Jahr später seinen Vater ermordet hatte. Er studierte Kriminologie an der Universität Bologna und arbeitet heute als Journalist für das Wochenmagazin "L'espresso" sowie einige Onlineportale. Er ist außerdem Mitglied der Anti-Mafia-Organisation "daSud". "Mafia AG" ist sein erstes Buch. (vt) KTS 57




978-3-86646-084-3 Walz, Karlheinz:
Fälscher & Falschgeld.
Fälschung, Verbreitung, Verfolgung - auf der Spur des falschen Geldes und seiner Hersteller.

2012, 280 S., farb. Abb., Battenberg Verlag, 3-86646-084-8 / 978-3-86646-084-3, EURO 24,90
Geldfälscher ... Schon das Wort als solches hat für viele immer noch etwas Aufregendes, Prickelndes, den Reiz des Ungewöhnlichen. Es verheißt atemlose Spannung, Dramatik, Gefahr und Abenteuer. Auseinandersetzung mit der Polizei und perfekte Beherrschung der Technik. Dieses Buch entführt den Leser in die Welt des falschen Geldes und seiner Hersteller. Der Leser lernt beispielsweise Carl Wilhelm Becker kennen, der antike Münzen in derart hervorragender Qualität nachgemacht hat, dass sie jahrzehntelang in vielen Sammlungen unerkannt geblieben waren und noch sind. Oder Karl Peglow, den bisher perfektesten Einzeltäter der Bundesrepublik. Er verfolgt die Geschichte des Blüten-Rembrandts aus München, ein Kunstmaler, der in den 1970er Jahren 1000-DM-Scheine von Hand so exakt gezeichnet hatte, dass er mehr als 80 Stück davon problemlos absetzen konnte. Besonders spannend ist die nicht enden wollende Geschichte um eine gigantische Falschgeld-Verschwörung unserer Tage: des so genannten Super-Dollar. Eine Menge kriminalistischer und statistischer Details, die rechtlichen Regelungen in Deutschland bei der Verfolgung von Falschgelddelikten ebenso wie die Herstellungstechniken, die die Nachahmer von Münzen und Banknoten angewendet haben und anwenden, findet der Leser ebenso wie eine der größten Geschichten des Falschgeldbetrugs der Weltgeschichte: die Fälschung englischer Pfundnoten durch die Nationalsozialisten in einem Konzentrationslager während des Zweiten Weltkriegs. Kurzgefasste Falldarstellungen aus den letzten 60 Jahren sowie einiges zum Schmunzeln von Spaß- und Pechvögeln aus der Geldfälscherzunft runden die Thematik ab. Ein umfassender und spannend geschriebener Einblick in die geheimnisvolle und mit eigenartigem Flair behaftete Welt des falschen Geldes. (vt) KTS 57
(Bestellen bei Missing Link)




978-3-596-19059-1 Weiner, Tim:
CIA.
Die ganze Geschichte.

2012 (Limitierte Sonderausgabe), 864 S., (Legacy of Ashes. The History of the CIA, Ü.v. Elke Enderwitz, Ulrich Enderwitz, Monika Noll & Rolf Schubert), Fischer Taschenbuch 19059, 3-596-19059-2 / 978-3-596-19059-1, EURO 8,00
Seit sechzig Jahren manipuliert die CIA die Weltpolitik - und dies mit unfasslicher Inkompetenz und Naivität. Was der zweifache Pulitzer-Preisträger Tim Weiner in über zwanzig Jahren Recherche zusammengetragen hat, ist spektakulär und geht weit über alle bisherigen Veröffentlichungen zur CIA hinaus. Er deckt dabei die bisher unbekannten wahren Hintergründe vieler großer historischer Ereignisse auf, erstmals wird die gesamte Geschichte der CIA kenntnisreich und lückenlos dokumentiert. Ein Buch packender als ein Thriller.
(Bestellen bei Missing Link)

[Kurzbio des Autors s. "Tim Weiner: FBI. Die wahre Geschichte einer legendären Organisation"] (vt) KTS 57




978-3-10-09107-4 Weiner, Tim:
FBI.
Die wahre Geschichte einer legendären Organisation.

2012, 695 S., 4 s/w Fotos, Lesebändchen, (Enemies. A History of the FBI, Ü.v. Christa Prummer-Lehmair, Sonja Schuhmacher & Rita Seuß), S. Fischer Verlag, 3-10-09107-0 / 978-3-10-09107-4, EURO 22,99
"FBI. Die wahre Geschichte einer legendären Organisation" stützt sich auf Akten und verzichtet völlig auf anonyme Quellen und nicht belegte Zitate. Ihre Grundlage sind unlängst freigegebenen Dokumente und Zeitzeugeninterviews, aufgezeichnet von Agenten, die während und nach J. Edgar Hoovers achtundvierzigjähriger Amtszeit als Direktor für das FBI tätig waren. Diese Akten, die erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg zugänglich sind, räumen mit vielen Mythen und Legenden auf - so erscheint die kontroverse Person J. Edgar Hoovers in neuem Licht. Indem der Bestsellerautor Tim Weiner dieser mächtigen Organisation hinter die Fassaden blickt und seine neuen Erkenntnisse geschickt in einen politischen Kontext stellt, zeichnet er spannend und beeindruckend die unglaubliche Geschichte des hundertjährigen Krieges gegen Terroristen, Spione, Anarchisten und Attentäter nach - von der Bedrohung des Faschismus über den Kommunismus bis hin zu Al-Qaida.
(Bestellen bei Missing Link)

Tim Weiner ist Journalist bei der "New York Times" und gilt als einer der intimsten Kenner des amerikanischen Geheimdienstsystems. Für seine Reportagen und seine Berichterstattungen über das geheime "National Security Program", das die CIA gemeinsam mit dem Pentagon heimlich ins Leben gerufen hatte, erhielt er zwei Pulitzer-Preise. Er berichtete als Korrespondent u.a. aus Afghanistan, Pakistan, dem Sudan und weiteren fünfzehn Staaten. Für "CIA. Die ganze Geschichte" wurde er mit dem National Book Award 2007 und dem Los Angeles Times Book Award for History 2007 ausgezeichnet. (vt) KTS 57
www.randomhouse.com/author/32708/tim-weiner




223-oder-Das-Faustpfand Wieninger, Manfred:
223 oder Das Faustpfand.
Ein Kriminalfall.

2012, 236 S., Residenz Verlag, 3-7917-1580-7 / 978-3-7917-1580-0, EURO 21,90
Ende April 1945 stranden hunderte jüdischer Zwangsarbeiter aus Ungarn auf dem Todesmarsch Richtung Mauthausen in Persenbeug an der Donau. Die Front im Osten wie im Westen ist nahe wie das Ende des Krieges. In Wien ist bereits die Zweite Republik ausgerufen, Adolf Hitler ist tot, da überfällt ein Rollkommando der SS das Auffanglager und richtet in einer Nacht- und Nebelaktion ein Blutbad an - 223 Menschen sterben. Kaum jemand will etwas gesehen oder gehört haben, trotzdem beginnt Revierinspektor Franz Winkler, stellvertretender Kommandant auf verlorenem Posten in der Provinz, zu ermitteln. Er riskiert seinen Kopf, um seine Haut zu retten. Wird ihm das auch mit den neun Überlebenden des Massakers gelingen? Manfred Wieninger dokumentiert in der Balance zwischen Bericht und Fiktion einen einzigartigen Fall österreichischer Kriminalgeschichte. Er macht aus Geschichte eine Geschichte, in der die Opfer Namen haben.
(Bestellen bei Missing Link)

Manfred Wieninger, geboren 1963 in St. Pölten, lebt ebendort. Studium der Germanistik und Pädagogik. Essays und Reisereportagen für "Literatur und Kritik", "Wiener Zeitung", "Datum" u.v.a., aber auch in Buchform, zuletzt: "Das Dunkle und das Kalte. Reportagen aus den Tiefen Niederösterreichs" (2011). Seine Kriminalromane um den Ermittler Marek Miert erschienen bei Rowohlt und Haymon, zuletzt: "Prinzessin Rauschkind" (2010). (vt) KTS 57
www.manfredwieninger.com



Essen & Trinken
Schauplätze







canale-grande-brunetti Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-L.:
Brunettis Venezia Canal Grande.
Brunettis Spuren entlang des Canal Grande.

2012, Faltplan, EURO 5,00
Die beiden Venedig-Spezialisten und Commissario Brunetti-Fans haben sich für den diesjährigen Sommer statt eines kleinen Führers in Heftform einen Faltplan einfallen lassen. Wer mit dem Vaporetto eine Tour über den Canal Grande machen möchte, kommt dort an zahlreichen Schauplätzen aus den Brunetti-Krimis und -Verfilmungen vorbei. Die Vorderseite des Plans zeigt Fotos dieser Schauplätze. Die Vaporettotour beginnt am am Bahnhof S. Lucia und endet am Dogenpalast. Clever gemacht sind die farblich unterschiedlich gerahmten Fotos: Rote Rahmen kennzeichnen alle Schauplätze auf der linken Seite in Fahrtrichtung, grüne die Schauplätze auf der rechten Seite, und schwarze Rahmen weisen auf die Schauplätze auf dem Canale selbst hin. Zudem verweisen ein Buch-Symbol auf Romanschauplätze und ein Filmklappen-Symbol auf Filmschauplätze. Auf der Rückseite des Faltblattes werden die einzelnen Stationen kurz skizziert und die entsprechenden Roman-Titel bzw. Film-Titel genannt. Wie die bereits erschienenen kleinen Venedig-Führer von Hoffmann und Heinrich ist auch der Faltplan "Brunettis Venezia Canal Grande" eine nette Ergänzung für Venedig- und Armchair-Touristen.
Bezugsquelle: Elisabeth Hoffmann & Karl-L. Heinrich, Dollmannstr. 15, 81541 München, e-mail: Brunettistadtplan@googlemail.com, web-site: www.brunettistadtplan.de. (tp) KTS 57
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Jahrbücher
Zeitschriften







978-2-910686-62-8 Lhomeau, Marc (Hg):
Temps Noir No. 15.
La revue des littératures policières.

2012, 320 S., Éditions Joseph K., 978-2-910686-62-8, EURO 18,00 Die neueste Ausgabe einer der wichtigsten französischen Zeitschriften zur Kriminalliteratur für das erste Halbjahr 2012 ist soeben herausgekommen: "Temps Noir" hat wie immer den Umfang eines Jahrbuches und bietet neben diversen Artikeln je ein umfangreiches Dossier zu David Peace und Meckert/Amila.
Inhalt: Pierre Charrel: David Peace (Dossier) - [darin Katy Shaw: Que Peace soit avec nous / Pierre Charrel: Entretien de David Peace / David Peace: Entretien de James Ellroy / Pierre Charrel: David Pease et le septième art / L'Éventeur du Yorkshire et moi / Appendice à la Tétralogie du Yorkshire / La littérature de la défaite / William Miller / No redemption / Bibliographie] / Dominique Meyer-Bolzinger: Adamsberg, fils de Maigret / Jean-François Rauger & Pierre Charrel: Le cinéma criminel de Jean-Pierre Melville / Jean-François Rauger & Pierre Charrel: Le polar hollyoodien des années 2000 / Michel Chalstacz: Des fascicules policiers au service de la haine (1942-1944) / Pierre Charrel: Olivier Assayas, à propos de Carlos / Pierre Charrel: La DVDthèque du film criminel / Franck Lhomeau & Cécile You: Meckert / Amila (Dossier) - [darin: Franck Lhomeau: Meckert/Amila en blanc & noir / Trois lettres à Georges Duhamel / La Rhapsodie en fa / Règlement de comptes / État-il possible? / Les Dieux aux yeux morts / La Glace est rompue / Bibliographie]. (tp) KTS 57
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Miscellanea






Mord-im-muesum-dasa Anonymus:
Mord im Museum.
Eine interaktive Ausstellung zur Kriminaltechnik.

Flyer, 2011, 23 S., farb. Abb. und Fotos, DASA Museum Dortmund
Die Ausstellung "Mord im Museum" ist vom 30.10.2011 bis zum 5.8.2012 im Dasa Museum Dortmund zu sehen. Diese Ausstellung wendet sich in erster Linie an Schüler ab der 4. Jahrgangsstufe. In insgesamt 5 Stationen gilt es die Hintergründe eines Mordes zu klären: Der Museumsdirektor wird tot in seinem Büro aufgefunden. Was ist passiert? Für interessierte Schüler gilt es, den Tatort in Augenschein zu nehmen, Spuren zu sichern und im Labor zu analysieren, Verdächtige aufzuspüren und zu verhören und zuletzt ein richterliches Urteil zu fällen. Neben den Workshops für Schüler bietet das DASA Museum natürlich auch Informationsveranstaltungen für Lehrkräfte. Bestimmender Hintergrund dieser Ausstellung sind die Aufklärungsarbeit und Erläuterung für Schüler zum Thema "Helfen und nicht wegschauen". Neben der interaktiven Ausstellung bietet das Museum Lesungen an, z.B. werden Gabriella Wollenhaupt, Jürgen Kehrer, Thomas Hoeps und Jac. Toes an verschiedenen Tagen aus ihren Krimis lesen. Neben den Lesungen gibt es Vorträge zur Kriminalistik, dzu Arbeit der Kriminalpolizei oder zur Kriminalbiologie aber auch an zwei Terminen ein sogenanntes "Tatort-Dinner". "Mord im Museum" ist eine Ausstellung des Königlich-Belgischen Instituts für Naturwissenschaften. Leider steht kein begleitender Ausstellungskatalog zur Verfügung. Den erwähnten Flyer kann man unter www.dasa-dortmund.de herunterladen. (tp) KTS 57
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4260220581512 Breuer, Stefan:
Dreck am Stecken.
Krimi-Kartenspiel für clevere Ganoven.

2012, Gmeiner Verlag, EAN 4260220581512 / K 30 12 34 61, EURO 12,90
Mord im Nachtclub! Ede K., Gastgeber allabendlicher Poker-Runden, liegt tot in seinem Büro. Neben ihm eine mysteriöse Liste, auf der die Namen von sechs stadtbekannten Gaunern stehen. Schnell sind sie aufgespürt und hinter Schloss und Riegel gebracht. Doch wer von ihnen ist der Mörder? Und welcher Verbrechen haben sich die anderen schuldig gemacht? Inhalt: 48 Spielkarten, 1 Block mit Ermittlungsbögen, 1 Spielanleitung [Spielerzahl: 3 bis 6 / Altersempfehlung: ab 12 Jahren / Spieldauer: 50+ Minuten]. (vt) KTS 57
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978-3-257-51051-5 Maigrets Paris 2013. Diogenes Kalender 2013. Monats-Wandkalender 13 Blatt (12 Kalenderblätter), Diogenes Verlag, 3-257-51051-9 / 978-3-257-51051-5, EURO 14,90
Die Metropole Paris ohne Kommissar Maigret ist für Krimileser ebenso unvorstellbar der grummelige Kommissar ohne seine vertraute Umgebung an der Seine. Zum 60. Verlagsgeburtstag legt der Diogenes Verlag einen Wandkalender mit 12 Schwarzweiß Fotos vor, aufgenommen in den Jahren zwischen 1933 und 1966, jeweils mit Zitaten aus Simenons Maigret-Krimis versehen. Der Wandkalender offeriert mit diesen nostalgischen Fotografien stimmungsvolle Momentaufnahmen aus den Maigret-Romanen. (tp) KTS 57
www.simenon-gesellschaft.de
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Unter der Lupe



Die Parker-Romane von Richard Stark [Donald E. Westlake]


Am 28. Juli 1972 schreibt die in der JVA Essen inhaftierte Gudrun Ensslin an ihre Schwester Christiane. Wie fast immer folgt dem eigentlichen Brieftext eine Bücherwunschliste. Marx/Engels, Walter Benjamin, Brecht: Die Auswahl scheint für die Mitbegründerin einer terroristischen Organisation, die sich "Rote Armee Fraktion" nennt, zunächst wenig überraschend. Doch dann stutzt man. Unter all den Werken, die im revolutionären Bücherschrank nicht fehlen durften, finden sich auch Märchen ("Andersen, 1001 Nacht, Oscar Wilde") und "Kriminalromane von Richard Stark, Goldmanns gelb, glaub' ich".
Warum eine linke Intellektuelle, die sich dem bewaffneten Kampf gegen die bundesrepublikanische Gesellschaftsordnung verschrieben hatte, ausgerechnet Romane lesen wollte, in denen immer wieder aufs Neue beschrieben wird, wie ein weitgehend emotionsfreier, von keinerlei Skrupel geplagter Gangster namens Parker Verbrechen als Geschäft betreibt, wird nicht mehr zu ergründen sein. Vielleicht war Gudrun Ensslin von Parkers Amoralität fasziniert, vielleicht erhoffte sie sich professionelle Hinweise. Schließlich waren Banküberfälle die bevorzugte Methode der RAF, ihre "Kriegskasse" zu füllen. Ideologisch jedenfalls passt Parker überhaupt nicht zu den linksterroristischen Gruppen, die sich nach 1968 in der Bundesrepublik bildeten, ist er doch der freie Unternehmer par excellence, allerdings einer, den die Regeln des kapitalistischen Wettbewerbs genauso wenig interessieren wie das Strafgesetzbuch. Es ist müßig, aber nicht uninteressant, darüber zu spekulieren, ob ein Mann von Parkers Fähigkeiten nicht erfolgreicher innerhalb des Systems arbeiten könnte. Fraglich bleibt natürlich, ob Richard Stark - unter diesem Pseudonym verfasste der im vergangenen Jahr verstorbene amerikanische Schriftsteller Donald E. Westlake insgesamt 27 Parker-Romane - sich ähnlich produktiv den Abgründen des Finanzkapitalismus hätte widmen wollen. Ein professioneller Straftäter, der gegebenenfalls auch vollkommen leidenschaftslos foltert und mordet, ist als literarische Figur wahrscheinlich reizvoller als ein gerissener Investmentbanker. (Und vielleicht ebenso realistisch: Man denke an die kriminelle Karriere des vor kurzem gefassten Thomas Wolf, deren Romantauglichkeit in beinahe jedem Pressebericht zum Thema behauptet wurde.)
stark-The-HunterZwischen 1968 und 1972 sind genau dreizehn Parker-Romane in deutscher Übersetzung erschienen, allerdings nicht bei Goldmann, wie Gudrun Ensslin vermutete, sondern Ullstein Krimis. Während Rowohlts Thrillerreihe (unter anderem mit den seit 1968 publizierten gesellschaftskritischen Romanen von Maj Sjöwall und Per Wahlöö) um die Reputation des Krimis im linksintellektuellen Milieu bemüht war, galten die gelben Ullstein-Bände als Lesefutter für die Kunden der Bahnhofsbuchhandlungen. Und waren damit eigentlich der richtige Publikationsort für die ebenso taffen wie lakonischen Spannungsromane des Richard Stark, deren amerikanische Ausgaben schließlich auch als Paperback-Originale bei Pocket Books erschienen waren, und zwar Schlag auf Schlag. Seinen ersten Auftritt hat er 1962 in "The Hunter" (deutsch: "Jetzt sind wir quitt"), 1967 als "Point Blank" mit Lee Marvin und Angie Dickinson verfilmt, dann folgen bis 1964 drei weitere Romane, in stark-The-Hunterdenen sich Parkers Charisma entwickelt. Denn erst das neue Gesicht, zu dem ihm im zweiten Band "The Man With the Getaway Face" (dt. "Parkers Rache") ein plastischer Chirurg verhilft, macht Parker zu dem eiskalten kriminalistischen Profi, der bis heute einen unwiderstehlichen Reiz auf Leser aller Kategorien, unter ihnen ausgewiesene High Brow-Autoren wie John Banville oder Michael Ondaatje) auszuüben scheint. In "The Hunter" nämlich ist er noch auf Rache aus. Rache an seinem ehemaligen Komplizen und Rache an der Frau, die ihn verraten hat.. Stark/Westlake scheut sich nicht, ganz tief in die Pathoskiste zu greifen, um diesen "Jäger" in all seiner Bedrohlichkeit zu charakterisieren. (Nicht nur, aber auch, weil die deutschsprachige Ausgabe wie alle frühen Parker-Romane seit Jahren vergriffen ist, zitiere ich im Original.)
"The office women looked at him and shivered. They knew he was a bastard, they knew his big hands were born to slap with, they knew his face would never break into a smile when he looked for a woman. They knew what he was, they thanked God for their husbands, and they still shivered. Because the knew how he would fall on a woman in the night. Like a tree."
Am Ende des Romans lächelt er sogar. Er hat seine Vergangenheit hinter sich gelassen, aber nicht verlernt, was er über gesetzwidrige Methoden an Geld zu kommen, weiß. "A new face now, and the old pattern. He looked out of the window and smiled". Und schon im nächsten Roman "The Outfit" (dt. "Die Gorillas") gelingt es im fast spielerisch, ein ganzes Gangstersyndikat matt zu setzen. Und dann etabliert sich das Erfolgsmuster, dem in immer neuen Variationen alle Parker-Romane folgen. Es gibt einen Plan, es gibt eine Crew. Parker arbeitet zwar auf eigene Rechnung, aber fast nie allein. Die "Arbeit" beginnt. Und dann geht etwas schief. Oft sind es einer oder mehrere Komplizen, die sich nicht an die Abmachungen halten. Oder eigene Pläne verfolgen. Wenn es hart auf hart geht, ist Parker froh, seine Haut zu retten. Meistens jedoch kann er seinen Schnitt machen.
Wahrscheinlich ist es die Virtuosität, mit der Stark/Westlake dieses Muster immer wieder neu und immer wieder verblüffend durchspielt, die ihm den ungeteilten Respekt der Zunft eingetragen hat. Was in den sechziger Jahren als billiges Taschenbuch erschien, kommt heute, mit Vorwort, als schickes Paperback in einem renommierten Verlag (University of Chicago Press) heraus.
Hierzulande allerdings hat es ziemlich lange gedauert, bis wieder ein Verlag auf Parker stieß. In den achtziger Jahren erschienen bei Ullstein noch einige Wiederauflage älterer Titel, darunter "Blutiger Mond" ("Butcher's Moon"), jener Roman, mit dem Parker 1974 in den vorläufigen Ruhestand geschickt wurde. Als er jedoch 1997 sein "Comeback", so der Titel des Buches, feierte, fiel das hierzulande kaum jemand auf. Erst 2007, inzwischen waren bereits sieben neue Parker-Romane erschienen, griff der Zsolnay Verlag zu, ließ "Ask the Parrot" übersetzen und landete einen so beachtlichen Erfolg bei Kritik und Publikum. Nun liegen die letzten drei, in sich zusammenhängenden, Abenteuer des Meisterkriminellen in stattlichen schwarzen Paperbacks vor und man kann sie auch in der richtigen Reihenfolge lesen. Das heißt, zuerst "Keiner rennt für immer" (Nobody Runs Forever), dann "Fragen Sie den Papagei" und schließlich "Das Geld 978-3-552-05479-0_29511151154-106 war schmutzig" (Dirty Money). In dieser Quasi-Trilogie findet sich all das, was den Reiz der Parker-Romane schon immer ausgemacht hat. Konfrontiert mit einem offenkundig gewissenlosen Radikal-Egoisten zeigen sich die akzeptierte Gesellschaftsordnung und die weitgehend konform mit ihre agierenden Individuen in all ihrer Schwäche. "Der Mensch ist gar nicht gut, drum hau ihm auf den Hut", heißt es in Brechts "Dreigroschenoper". Parker übernimmt diese, für die Betroffenen oft schmerzliche, Aufgabe aus ureigenstem Interesse und zu unserem Vergnügen. Moralisch einwandfrei ist das sicherlich nicht. Aber wann wäre Kunst das schon?
Richard Stark:
Das Geld war schmutzig.
Ein Parker-Roman.

Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein.
253 Seiten. Zsolnay. Wien 2009


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© Joachim Feldmann

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Krimi? Krimi!

von Thomas Kastura



"Tom blickte zurück; er sah den Mann aus dem Green Cage treten und eilig ausschreiten. Tom ging schneller. Der Mann folgte ihm, soviel stand fest." So beginnt Der talentierte Mr. Ripley von Patricia Highsmith. Die Titelfigur, Tom Ripley, wird verfolgt. Auf den ersten Blick glaubt man, Jäger und Gejagten vor sich zu haben, Täter und Opfer. Doch wie sich herausstellt, ist Tom der Täter, sogar ein mehrfacher. Und der Mann aus dem Green Cage erweist sich nicht als Detektiv, sondern als Vater eines späteren Opfers.

Bei einem Krimi bleibt nichts so, wie es scheint. Er gibt Rätsel auf: Was geschah wann, wo und wie, wer tat es und vor allem warum? Die Antworten beziehen sich auf einen Ausschnitt einer realitätsnahen, aber erfundenen Welt. Sie öffnen ein Fenster und schließen es am Ende wieder mit dem ungesagten Versprechen auf das nächste Rätsel: Tom Ripley wird weitere Morde begehen.
Der Krimi ist ein tendenziell unvollendetes Projekt wie die Aufklärung. In deren Drangphase reichen auch seine literarischen Anfänge zurück: Friedrich Schillers "Der Verbrecher aus verlorener Ehre" wird häufig als Vorläufer der Kriminalnovelle bezeichnet. Aber mit chronologischen Eckfahnen muss man ebenso vorsichtig sein wie mit Definitionen, was ein Krimi denn nun sei: Ein Verbrechen sollte darin vorkommen, da sind sich alle einig. Es kann Verdächtige, Täter und "Aufklärer" geben - muss aber nicht. Opfer jedoch immer, meistens Todesopfer wie beim Mord von Kain an seinem Bruder Abel, dem Urverbrechen, das immer neu erzählt wird.
Eines kann man mit Sicherheit sagen: Der Krimi ist populär. In kaum einer anderen fiktionalen Form kommen so viele klassische Gegensätze zum Ausdruck. Der Krimi spitzt sie dialektisch zu: Gut und Böse, Leben und Tod, Liebe und Hass, Komik und Tragik, Lüge und Wahrheit, Norm und Abweichung, Ordnung und Chaos, Gesellschaft und Individuum, Größe und Elend des Menschen.
Im Krimi sind solche Dualismen nicht nur stofflich ablesbar, sondern auch sprachlich und strukturell. Entscheidende Handlungsschritte vollziehen sich meist im Dialog, etwa im Frage-und-Antwort-Spiel zwischen der Ermittlerfigur und einem Verdächtigen. Und sie folgen dem Prinzip von Spannung und Entspannung, jenem überhistorischen Wesenszug des Erzählens, der im Laufe der Moderne zeitweise als billiger Kunstgriff diskreditiert war und manchen Krimiverächtern noch heute als effekthascherisch gilt.
In den dramaturgischen Elementen des Krimis spiegelt sich seine Nähe zum Theaterstück wider, zum künstlerisch geformten Drama. Doch schon als der Krimi in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Breitenwirkung zu entfalten begann, brachten die neuen audiovisuellen Erzählformen seine genuinen Eigenschaften besser zur Geltung. So haben sich das Hör- und Fernsehspiel sowie der Spielfilm als besonders geeignet erwiesen für die komplexen Aus- und Weglassungstechniken des Krimis sowie für seine epische Dimension, die auf der Bühne nicht so einfach darstellbar ist. Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist Friedrich Dürrenmatts Kriminalerzählung "Das Versprechen" von 1958, im gleichen Jahr verfilmt unter dem Titel "Es geschah am hellichten Tag".
Neben dem Kinofilm ist der literarische Krimi vor allem in der Kurzprosa und im Roman zu Hause. Inzwischen nimmt er fast ein Viertel der gesamten Belletristik-Produktion ein. Um die seit rund zwei Jahrzehnten immens gestiegene Beliebtheit des Kriminalromans in einen größerem Zusammenhang zu stellen, wird seine Geschichte immer lückenloser dokumentiert, zunehmend ist er Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten. Als erste "richtige" Krimis mit einem Ermittler als Hauptfigur gelten die Detektiverzählungen von Edgar Allan Poe, beginnend mit "Der Doppelmord in der Rue Morgue" von 1841. Weitgehend bekannt sind die nächsten Stationen des sich schrittweise ausdifferenzierenden Genres: "Die Abenteuer des Sherlock Holmes" (1891/92) von Arthur Conan Doyle, "Die Geschichten von Pater Brown" (seit 1911) von G. K. Chesterton, die Romane von Agatha Christie (seit 1920) und des Belgiers Georges Simenon (seit 1931). Simenon führte mit seinen Maigret-Romanen den französischen Polizeikrimi fort, welcher von Émile Gaboriau in den 1860-ern begründet wurde.
glauser-wachtmeister-studer Daraufhin bekamen die Figuren des intellektuellen Hobbyermittlers und des findigen Kommissars Gesellschaft: Dashiell Hammett ("Der Malteser Falke", 1930) und Raymond Chandler ("Der große Schlaf", 1939) prägten die Figur des Privatdetektivs. Eine Mischform, den Polizisten mit halblegaler Vergangenheit, kreierte der Schweizer Friedrich Glauser 1936 mit seinem "Wachtmeister Studer". Glauser, seinerzeit missachtet, wird heute als Ahnherr des modernen deutschsprachigen Kriminalromans angesehen. 1950 trat Patricia Highsmith mit "Zwei Fremde im Zug" auf den Plan, einem Krimi, der wie ihre Ripley-Romane ohne Ermittlerfiguren in tragenden Rollen auskommt. Das schwedische Autorenpaar Maj Sjöwall und Per Wahlöö etablierte 1965 den sozialkritischen Kriminalroman in Europa. Und Umberto Eco versöhnte 1980 mit dem Historienkrimi "Der Name der Rose" Elite- und Massenkultur. War die Krimiszene hier zu Lande noch bis vor etwa zehn, fünfzehn Jahren eine überschaubare Gemeinde, erschloss "Die Apothekerin" von Ingrid Noll 1994 breitere Leserschichten. Zugleich zeigte dieser Roman, dass auch deutschsprachige Krimis international konkurrenzfähig sein können.
Seither erleben wir einen anhaltenden Krimi-Boom. Skandinavische Krimis von Henning Mankell und anderen Sjöwall/Wahlöö-Nachfolgern brachen die Dominanz englischsprachiger Autoren. Kaum ein Land in Europa, in dem nicht herausragende und viel gelesene Krimiautoren leben, nicht zu reden von Lateinamerika oder Ostasien. Während sich einerseits die engen und vielfach obsolet gewordenen Grenzen der Nationalliteraturen kaum mehr aufrecht erhalten lassen, hat sich in Deutschland die Sonderform des Regional-Krimis herausgebildet. Solche Tendenzen gab es wiederholt in der deutschen Literaturgeschichte, sie lassen sich abgemildert auch in anderen Ländern beobachten. Regio-Krimis sind auch deshalb interessant, weil sich daran eine Demokratisierung von Autorschaft zeigt: Das Verfassen eines Romans ist nicht mehr intellektuellen Bildungseliten oder elitären Künstlerzirkeln vorbehalten, sondern wird zusehends zu einer Art Volkssport. Das trägt zur Unübersichtlichkeit bei - ein Phänomen, das manches Zeitungsfeuilleton alter Schule vor Probleme stellt.
Beim Krimi verschaffen sich marktwirtschaftliche Kriterien unverblümt Geltung. Da er meist durchs Raster staatlicher Subventionskultur fällt, ist er direkt den Gesetzen von Angebot und Nachfrage unterworfen. Das zeichnete sich bereits in den 1920-er Jahren ab, wird aber von vielen Krimiautoren nicht als bedrückend, sondern als Herausforderung begriffen. Häufig vollführen sie eine Gratwanderung zwischen künstlerischem Innovationsstreben und der Assimilation an Publikumserwartungen. Der Rückgriff auf traditionelle Schreibweisen wird häufig als rein handwerklich geschmäht, ist aber bei handlungsorientiertem Erzählen unerlässlich. Denn ein Verbrechen, seine Durchführung wie seine Aufklärung, trägt sich nicht im abstrakten Raum zu. Es bedarf einer Verankerung im Konkreten, will situativ beschrieben und ausformuliert sein.
Deshalb ist die Glaubwürdigkeit eines Krimis ein wichtiger Gradmesser für seine Qualität. Glaubwürdigkeit meint hier die innere Logik einer erzählten Handlung und ist nicht zu verwechseln mit Realitätsnähe. Der Alltag auf einer Polizeiwache ist meist sterbenslangweilig. Selten lässt sich aus der minutiösen Abschilderung von Ermittlungsarbeit literarisches Kapitel schlagen. Krimis bilden Wirklichkeit nicht ab, sonst wären sie Kolportage. Aber sie bewegen sich an der Wirklichkeit entlang, was sich auch an der alltagstauglichen Sprache zeigt. Die Autorin Anne Chaplet bezeichnet Krimis als "Berichte aus dem prallen Leben", sie seien die Gesellschaftsromane der Gegenwart.
Dafür sind die immer vielfältiger werdenden Verwertungsinteressen des Buchmarkts und der Unterhaltungsindustrie wie geschaffen: Hörbücher, gestaltete Autorenlesungen, Lesewettbewerbe unter Einbezug des Publikums spiegeln die Nähe des Krimis zum "prallen Leben" wider. Als wahrer Segen erweist sich das Internet: Den Schreibenden dient es als wertvolle Quelle für ihre zumeist rechercheintensive Arbeit, sogar kriminaltechnisches Spezialwissen lässt sich hier abrufen. Die Krimileser tauschen ihre Lektüreerlebnisse in zahlreichen Foren aus, häufig ist der Übergang von Laienkritik zu Expertenkommentar fließend. Das gilt natürlich auch für andere Literaturgattungen, aber die Krimiszene ist besonders gut vernetzt und diskussionsfreudig. Wer dem Internet jedoch nicht traut, kann sich mit Informationen aus erster Hand versorgen: Inzwischen beschäftigen viele Polizeipräsidien Pressesprecher eigens für kriminologische Fragen.
Der Krimi macht sich nicht nur die neuen Medien zunutze und hält dadurch Kontakt zur Nachwuchsleserschaft. Er wird von Jung und Alt gelesen, quer durch die sozialen Schichten, als Bildungsgut oder zur reinen Unterhaltung. Genauso heterogen ist die Herkunft von Krimiautoren. Viele debütieren erst relativ spät, in ihren 30-ern, nachdem sich ein gewisser Erfahrungsschatz angesammelt hat, mit dem sich wiederum Ermittlerfiguren ausstatten lassen. Krimiautoren entstammen selten dem professionellen Literaturbetrieb und seinen akademischen Förderpools. Häufig agieren sie auf der Basis einer bürgerlichen Existenz, sie waren bzw. sind Lehrer, Journalisten, Wissenschaftler, Juristen und dergleichen mehr. Dadurch entsprechen sie nicht dem Künstlerbild der Moderne, die den Autor in einer Fortsetzung der Genieästhetik des 18. Jahrhunderts eine Position außerhalb der Gesellschaft zuwies. Vielmehr lassen sich auffällige Parallelen zum Künstler- und Literatenbild des 19. Jahrhunderts feststellen.
Aus welchen Traditionen speist sich nun die deutschsprachige Kriminalliteratur? Zur Klarstellung vorab: Es geht hier weniger um den Detektivroman, der in Deutschland auf eine relativ kurze Geschichte zurückblickt. Das hat viele Gründe, etwa die verzögerte Demokratisierung der deutschen Gesellschaft im Gegensatz zu Großbritannien und den USA, wie der Krimiautor Horst Eckert treffend analysiert hat: Der repressive, obrigkeitsfixierte Wilhelminismus und vor allem das "ideologische Trägheitsmoment der Nazizeit" hemmten die Entwicklung einer Literaturgattung, die einen Aufklärer, also eine zutiefst demokratische Figur, zum Helden hat. Der Faschismus diffamierte den Krimi als Schund, als Netzbeschmutzung und Spiegel einer verkommenen Gesellschaft, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien und Spanien. Eine Ausnahme bildet die Schweiz mit Glauser und Dürrenmatt.
Es brauchte eine gewisse Zeit, bis sich die deutschsprachige Kriminalliteratur erholte. Seit den 1980-ern hat sich eine internationalisierte und dennoch zunehmend eigenständige deutsche Kriminalliteratur herausgebildet, ähnlich wie beim Unterhaltungskino und der Popmusik. Jörg Fausers Roman "Der Schneemann" von 1981 steht für diese Zäsur. Inzwischen blickt die Krimiszene selbstbewusst zurück - und stellt fest, dass sich gemessen an heutigen Lesegewohnheiten zahlreiche Erzählungen und Romane des 19. Jahrhunderts als Kriminalromane lesen lassen.
Ob Heinrich von Kleists "Michael Kohlhaas", Clemens Brentanos "Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl" oder E.T.A. Hoffmanns "Fräulein von Scuderi" - die literarische Romantik hat viel zur Entstehung des Krimis beigetragen. Ausgehend von dem Preußischen Allgemeinen Landrecht von 1794 war die Polizei nicht mehr zuallererst für die Staatssicherheit zuständig, sondern für die Sicherheit der Gesellschaft, von der sie - bis heute - Gefahren abzuwehren hat. Diese Gefahren gingen immer weniger von einer organisierten Unterwelt aus. Die Verbrecher des 19. Jahrhunderts entstammten zunehmend der "ehrbaren" Gesellschaft. Bei Kleist setzt ein einflussreicher Junker die Unrechtsspirale in Gang, bei Hoffmann wird ein berühmter Goldschmied zum Verbrecher. Die Ursache dieser frühen literarischen Kriminalfälle liegt auffallend häufig im Fehlverhalten eines Offiziers oder Adligen - eines der Hauptmotive des bürgerlichen Dramas seit Lessing.
Gegen die alte Herrschaftsschicht begehrte das Bürgertum nun auf, doch dessen "Freund und Helfer" war die Polizei damals noch lange nicht, stand sie doch als militarisierter, von Willkür und Korruption geprägter Apparat den Herrschenden viel zu nahe. Bis auf weiteres übernahmen deshalb Privatpersonen die Auflärung komplexer Verbrechen, etwa das Fräulein von Scuderi, eine frühe Miss Marple, oder der verarmte Adlige C. Auguste Dupin bei Edgar Allan Poe. Bis heute schöpfen sie aus einer Quelle, zu dem sich das Bürgertum verstärkt Zugang verschaffte: der Bildung. Logik und Kombinationsgabe sind die subversiven Waffen des bürgerlichen Ermittlers, des weiteren Spezialkenntnisse in den verschiedensten kriminaltechnischen Hilfswissenschaften wie Spurensicherung, forensische Medizin, Toxikologie oder auch Psychologie - Disziplinen, die sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts herausbildeten. Allesamt sind sie erlernbar, niemand ist zum Detektiv geboren.
Detektive verkörpern wie kaum eine andere literarische Figur den Typus des modernen Antihelden. Sie nehmen uns mit an gefährliche, hässliche, mysteriöse Orte, zu denen wir sonst keinen Zutritt haben. Sie lösen, und das ist im 19. Jahrhundert deutlich zu beobachten, die Figur des vormodernen Helden schrittweise ab, symbolisiert durch Herakles. Die Moderne kann solche gewalttätigen, amoralischen "Übermenschen" auf Dauer nicht mehr dulden. Auch Odysseus, der das bedrohliche Fremde im Zweifelsfall vernichtet und stets obsiegt, taugt nicht als Vorbild. Der neue Antiheld ist mehr dem Sisyphos nachgebildet, dessen Schläue und Geschicklichkeit im Altertum sprichwörtlich waren. Seine Bemühungen gelangen nie zu einem Ende. Nach der Aufklärung eines Falls wartet schon der nächste.
Spätestens nach der gescheiterten 1848-er Revolution verharrten Kunst und Literatur weitgehend in einer biedermeierlichen Duckhaltung. Die These, dass Demokratisierung dem Krimi förderlich ist, greift schon hier. Dennoch lassen sich in den Anfängen des deutschen Kriminalromans Tendenzen erkennen, die bis heute fortwirken: Regionalisierung, das heißt die Bindung an ein markantes, stimmungsreiches Umfeld, sowie eine auffällige Nähe zum Schauerroman, etwa in der "Judenbuche" der Annette von Droste-Hülshoff.
Unter vielen europäischen Intellektuellen galt es um 1900 als ausgemacht, dass ein ethisch fundierter Fortschrittsgedanke gescheitert war. Wohin man auch blickte, sei es in die Industriereviere, die Großstädte oder an die Ränder der Welt: Vom Kongo bis zum Klondike schien der Hochkapitalismus mit seinen unmenschlichen Auswüchsen den Kampf um die Moral zu gewinnen. Europa steckte in einer Erkenntniskrise - die in den Ersten Weltkrieg führte. Von diesem staatlich legitimierten Morden kamen viele Menschen verroht, traumatisiert und radikalisiert nach Hause - falls sie denn heimkehrten. Aufklärung? Welcher Einfaltspinsel hatte sich denn das ausgedacht? Hatten nicht Ressourcen und Waffentechnologie, will heißen: blanker Materialismus, den Krieg entschieden? Die bürgerlichen Werte waren ad absurdum geführt worden. Darauf gab es zwei Reaktionen: die Beseitigung der bürgerlichen Ordnung, wie sie der Faschismus und Kommunismus zum Ziel hatten - oder deren Rehabilitierung, wie sie zum Beispiel die englische Ober- und Mittelschicht verfolgte. Demnach lassen sich viele Krimis der 1920-er Jahre als Versuche lesen, das Projekt der Aufklärung "in kleiner Münze" fortzuführen. Wenn dazu der Staat und seine ausführenden Organe nicht in der Lage waren, dann mussten eben die Bürger ran. Zivilcourage und Bildung waren gefragt, um einen Mordfall zu lösen und dadurch die sittlichen Grundlagen der Gesellschaft exemplarisch wiederherzustellen.
Bezeichnenderweise ging dieses Ansinnen von Frauen aus. Der Kriminalroman wurde immer wieder entscheidend von Autorinnen geprägt. Emanzipation, ein zentrales Ziel der Aufklärung, lässt sich im Krimi wirkungsvoll zeigen. Die Annahme, Krimis seien als Ableger des Abenteuerromans eine Männerdomäne, ist schlichtweg falsch.
In den 1920-er Jahren kam es zu grundsätzlichen Weichenstellungen in der Entwicklung des Krimis. Was wurde zu dieser Zeit, die in Deutschland alles andere als golden war, publiziert und gelesen? Alles mögliche, nur keine Krimis. Am ehesten lässt sich "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin als Krimi lesen, mit dem Motiv des kleinen Mannes auf schiefer Bahn. Zugleich ist das Buch - wie jeder gute Krimi - ein Gesellschaftsroman. Er erschien 1929. An sein amerikanisches Pendant, die Großstadtprosa von John Dos Passos, knüpften die Krimipioniere Dashiell Hammett, Raymond Chandler und James M. Cain an. Sie führten den Krimi an den existenzialistischen Realismus heran.
In den 1920-ern gab es zahlreiche existenzielle Bedrohungen: die Kriegsfolgen, Seuchen, Hungersnöte, politische Umstürze. Die Erkenntnis der eigenen Endlichkeit ließ sich noch nicht auf die lange Bank des Rentenalters schieben. Dagegen schien man in England den Tod als etwas aufzufassen, das man literarisch durchspielen konnte wie in einer Versuchsanordnung. Dadurch bekam man ihn ein Stück weit in den Griff, domestizierte ihn gewissermaßen, machte diesen unberechenbaren Einbruch in die Wirklichkeit ein Stück weit kalkulierbar.
Das ist bis heute so. Im Krimi kommt es letztlich nicht darauf an, ob der Täter überführt wird oder dem Ermittler entschlüpft. Wenn uns plausibel gezeigt wird, wie und warum es zu einem Mord kommt, können wir aus dem Lesesessel erleichtert in den Alltag zurückkehren. Selbst wenn der Täter am Ende davonkommt, impliziert die Aufklärung der Straftat, dass wir künftig besser vorbereitet sind. Das ist die verschwiegene Erwartung, die bei jeder Krimilektüre mitschwingt. Je abseitiger und komplexer ein Fall und seine Lösung sind, desto mehr wird diese Erwartung befriedigt. "Be prepared" - "Allzeit bereit": Das Motto der Pfadfinderbewegung gilt auch für wehrhafte Demokratien.
1933 ergriffen in Deutschland die Gegner der Demokratie die Macht. Das Volk deligierte die Staatssicherheit und Gefahrenabwehr an den Diktator Adolf Hitler. Die Deutschen fühlten sich wahlweise als Opfer der alten Monarchie, die sich als untauglich erwiesen hatte; als Opfer der Siegermächte, die mit dem Versailler Vertrag den nächsten Krieg vorprogrammierten; als Opfer der Demokratie, die als schwach und tönern empfunden wurde; oder als Opfer der neuen Ideologien, deren Anhänger selbst den Alltag radikalisierten.
Opfer interessieren sich meist nur für das selbst erfahrene Leid, sie wollen es verarbeiten und überwinden. Aber für einen Mordfall, der einen nicht unmittelbar betrifft, fehlt der Blick. Anders formuliert: Die deutsche Literatur brachte damals aus verständlichen Gründen keine Luxusermittler vom Schlage eines Hercule Poirot hervor. Und für einen Kommissar à la Maigret war das Vertrauen in die Staatsmacht zu sehr erschüttert. Am ehesten könnte man sich ein "Private Eye" wie Sam Spade im Berlin der Zwanziger Jahre vorstellen. Doch Privatdetektive haben in Deutschland heute wie damals keine Sonderrechte oder besonderen Befugnisse. Dementsprechend reichte es nur zu einer verharmlosten Version: "Emil und die Detektive" von Erich Kästner.
Während der Naziherrschaft wurde der alte, vormoderne Heldentypus reinstalliert und ideologisch überwölbt. Es war keine Zeit für gebrochene Sisyphos-Gestalten, die in einer Mischung aus zivilem Ungehorsam und Ohnmacht durchs Leben stolperten. Der Krimi machte jahrzehntelang Pause - aus gutem Grund. Denn nach 1945 wiederholte sich die Geschichte: Erneut fühlten sich viele Deutsche als Opfer, aber diesmal waren sie viel stärker mit der Frage nach der Täterschaft konfrontiert. Das Thema "Tod" wurde in der Literatur der 1950-er und 1960-er Jahre auf seine kollektiven und politischen Aspekte hin beleuchtet. Einen individuellen Mordfall mit klar definierten Tätern und Opfern literarisch zu verhandeln, erschien vielen namhaften Autoren als banal. Zuerst galt es, den größten Mord des 20. Jahrhunderts, den Genozid an den Juden, sowie die deutschen Kriegsverbrechen aufzuklären und zu verarbeiten. Wie konnte man etwa über einen Serienmörder mit persönlichen Motiven wie den "Totmacher" Fritz Haarmann reden, wenn der KZ-Arzt Josef Mengele noch nicht gefasst war?
Eine zu Mittätern gemachte Generation tat sich schwer, den Stab über irgendeinen Individualmörder zu brechen. Und den inneren und äußeren Exilanten fehlte es an moralischer Deutungsmacht. Deswegen sank der Krimi im Deutschland der 1950-er und 1960-er Jahre zur trivialen Beikost herab. Die 1980-er markierten einen Wendepunkt in der deutschen Krimigeschichte. Die Opfermythen waren ausdiskutiert, zugleich wurden Obrigkeit und Polizei allmählich gesellschaftsfähig, da die 68-er begannen, selber staatliche Führungspositionen einzunehmen. Mit dem Schauerroman "Das Parfum" knüpfte Patrick Süskind an die Erzähltradition des 19. Jahrhunderts an. Es war ein Befreiungsschlag, auch für den Krimi.
Wo man hinschaut, erlebt das 19. Jahrhundert ein Revival: Hinter Henning Mankell ist Henrik Ibsen erkennbar, hinter Fred Vargas Honoré de Balzac. Bis weit in die 90-er Jahre fütterten die deutschen Verlage den Markt vor allem mit Krimis aus dem Ausland. Das schien rentabler zu sein als deutsche Eigengewächse mühsam heranzuziehen. Doch inzwischen leistet sich fast jeder große Verlag deutschsprachige Krimiautoren im Hardcoverprogramm. Warum?
Krimis sprengen längst die alten Gattungsgrenzen. Sie sind auch Gesellschaftsroman, psychologischer Roman, Großstadtroman, schwarzer Heimatroman, Liebesgeschichte, politischer Roman, pikaresker Roman, Schelmenroman, Schauerroman. Der deutschsprachige Krimi hat diese Ausdifferenzierung in den vergangenen Jahren vollzogen. Anne Chaplet, Doris Gercke, Astrid Paprotta, Friedrich Ani, Oliver Bottini, Norbert Horst, Martin Suter, Jan Costin Wagner, Andrea Maria Schenkel, Heinrich Steinfest und viele andere mehr stehen für die unterschiedlichen Ausprägungen des Kriminalromans. Der Krimi ist kein Randbereich der Gegenwartsliteratur mehr, sondern eines seiner innovatorischen Zentren.
Aber warum fesselt uns das so, wenn ein Verbrecher die Fähigkeit demonstriert, sich von allen Normen befreien zu können? Ein Mörder macht sich zum Herrn über Leben und Tod - eines einzelnen. Doch durch die Entwicklung, die Terrorismus, Globalisierung und Mediengesellschaft im 20. Jahrhunderts genommen haben, bietet sich einem irrationalen Einzeltäter nunmehr die Möglichkeit, alle Menschen zu gefährden. Jedermann wird dadurch zu einem potenziellen Opfer - und zu einem potenziellen Täter.
Dies zeigt, wie unbefriedet unsere Zivilisation letztlich ist. Virtuell ist uns der Tod sogar näher als je zuvor. Und genau das erklärt die Popularität des Krimis. Er ist die ideale fiktionale Form, um unser Unbehagen an einer Welt auszudrücken, die in vielen Bereichen zunehmend kriminelle Züge trägt. Damit sind nicht nur Kapitalverbrechen gemeint, sondern auch all die kleinen und großen Gesetzesverstöße, die wir in den Nachrichten verfolgen. Sie betreffen uns immer häufiger selbst. Parteispendenaffären beeinflussen unsere Wahlentscheidungen. Die Bereicherungsskandale der Hochfinanz gefährden unseren Arbeitsplatz. Computerviren und betrügerische Emails rauben uns Zeit und Geld. Wir sind sensibel geworden für die Rätsel, die uns Tag für Tag aufgegeben werden: Steckt hinter dem neuen Joint-Venture in China Wirtschaftsspionage? Hinterzieht der prominente Sportler Steuern, weil er seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegt hat? Wir sind selber zu Detektiven geworden.
Die Medien klären solche Fälle manchmal auf, doch zeitgenössische Krimiautoren erzählen auch die Geschichte dahinter. Dadurch können wir die Aufklärung eines Verbrechens nachvollziehen, Schritt für Schritt, am deutlichsten im Dialog des klassischen Verhörs, der Grundform des Dramas. Ein wenig sind wir wie König Ödipus, der Vatermörder, der unwissentlich gegen sich selbst ermittelt.
Zwischen dem Theaterstück des Sophokles und der Gegenwart liegen über zweitausend Jahre Geistes- und Kriminalgeschichte. Der Grund, aus dem so viele Krimis gelesen werden, ist letztlich ganz simpel: Wir hoffen nach jeder Lektüre, ein bisschen mehr gewappnet zu sein für das ständige Abwägen von Lüge und Wahrheit. Dass wir jemandem wie Tom Ripley nicht mehr auf den Leim gehen. Dass wir das doppelte Spiel eines Verbrechers durchschauen.

© Thomas Kastura





"O giallo negropolar[ul]"


Bernd G. Bauske (Mainz) berichtet über romanisch-sprachige Sekundärliteratur zum Genre



O giallo negropolar - 2012



Wie letztes Jahr werden wir auch wieder eine Anzahl Bücher vorstellen, die nicht mehr ganz neu sind, aber unseres Erachtens zu wenig Aufmerksamkeit erfahren haben. Dabei werden wir ebenfalls wieder einen ideologischen (im ursprünglichen, heute noch im Spanischen üblichen Sinn des Wortes) Diskurs zu entwickeln versuchen.
Leider können wir unser Versprechen die Schweiz und Belgien bezüglich nicht einhalten; auch katalanischsprachige Titel werden hier nicht angezeigt.
La-Cua-de-Palla
Ein kurzer Hinweis jedoch: Die Umschläge der Reihe La Cua de Palla sind online konsultierbar, über die Homepage der Krimifachbibliothek La Bòbila, in Katalonien. Ästhetisch wohl sicher eine der gelungensten Krimireihen, die je gemacht wurden; einige der Umschläge sind einfach unsagbar schön.
Alex Martín Escribà, der Autor der Monografie zu La Cua de Palla und dem katalanischsprachigen Krimi gibt beim Verlag Alrevès die Reihe crims.cat heraus, von der bisher drei Titel erschienen sind.
Diccionari-de-la-novel-la-negra-nord-americana Wir besitzen inzwischen das in der letzten Nummer erwähnte Diccionari de la novel.la negra nord-americana von Xavier Coma (Cua de Palla, 50) aus dem Jahre 1985. Sollten Sie dieses je antiquarisch finden, würden wir unbedingt die Anschaffung empfehlen: Ein herrlich kompaktes Referenzwerk zur nordamerikanischen Krimikultur, das zudem herrlich den Rezeptionsstand im Spanischen Staat bis Mitte der achtziger Jahre wiederspiegelt.
Dafür werden wir intensiv nach Italien sehen, in welchem Kontext auch spanischsprachige Titel nicht ganz zu kurz kommen werden.
Ganz zum Schluss dann noch ein kleiner Schuss Exotik. Zwei Titel zur Türkei (Exotik auf den romanischen Sprachraum bezogen - denn ‚Land der Römer' [Erz er-Rum], Erbin und damit Teil der Welt um deren Großem Meer, ist ja auch die Türkei doch noch immer "irgendwie"]).
Voranstellen wollen wir wiederum eine Rubrik "Pflichtexemplare", von denen wir meinen, dass sie in - mindestens - keiner öffentlichen Bibliothek fehlen sollten, unabhängig ob diese auf Krimis "spezialisiert" ist oder nicht. Deren Anschaffung sollte auch jeder Krimifan erwägen, der sich mit der Sprache/Literatur vergnügt/beschäftigt.
Da es "aus gegebenem Anlass" unbedingt wünschenswert erscheint, dass Titel aus Italien zu Themen der organisierten Kriminalität (in Deutschland) stärker wahrgenommen - also übersetzt! - werden sollten, merken wir dies gegebenenfalls bei dem jeweiligen Titel an.
Leider werden wünschenswerte Titel noch ungenügend erfasst, da italienische Verlage sich zwar über mangelnde Übersetzungstätigkeit ins Deutsche beklagen, aber teils noch eher zurückhaltend mit Rezensionsexemplaren für das Ausland sind; ferner erscheinen einige relevante Titel in kleinen und/oder marginalen Verlagen ([nicht nur] Süditaliens).
Uns sind bisher keine Arbeiten bekannt, die verwissenschaftlicht die Qualität von (konkreten Titeln) der Sekundärliteratur zu Krimis und ihrem Umfeld untersuchen, können also darauf, wo es wegen vorhandener Übersetzungen notwendig wäre, nicht eingehen. Impressionistisches Geschwafel von kongenialer, gelungener, etc… Übersetzung sparen wir uns, da im besten Fall nutzlos, im schlimmsten Fall radikal konterproduktiv.
Ob eine solche Kritik für den Einzeltitel über Anzeige von Fehlbezügen zur realen Welt "genrespezifisch" notwendig wäre, erscheint uns höchst zweifelhaft. Einzeltitel sollte man sich jedoch ab und zu selektiv durchaus ansehen.

"Pflichtexemplare"

Folgende Rubriken werden unterschieden:
1. Premium
2. Krimititel im engeren Sinne
3. Organisiertes Verbrechen in und um den italienischen Kontext

"Pflichtexemplare"
1. Premium
Das große und unerlässliche Pflichtexemplar aus dem Jahr 2011 ist die Fortschreibung der Bibliografie Norbert Spehners zum französischsprachigen Krimi (mit den Einschränkungen zum Titel, die wir im Krimi-Tipp 2011 formuliert haben) in Amerika für das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends:
RomanPolAmeriqueNorbert Spehner:
Le Roman policier en Amérique française -2 (2000 - 2010).
Essai critique et guide analytique du roman policier, d'espionnage, d'aventures et de politique-fiction francophone.

2011, 432 Seiten, Alire, 978-2-896150-70-0, € 20.00 [CAN$ 29.95].
Wir können nur wiederholen, was wir letztes Jahr geschrieben haben:
Für dieses Buch versteht es sich von selbst, dass es in jeder Fachbibliothek, aber auch in jeder größeren Allgemeinbibliothek stehen sollte!
Wir müssen allerdings auch wieder den gleichen Wermutstropfen anfügen (der allerdings wiederum rein gar nichts mit der bewunderungswürdigen Leistung des Autors zu tun hat): Die Nagelprobe darauf, welche und wie viele der hier erfassten Krimis (und Titel der Sekundärliteratur) in deutschen Bibliotheken eingesehen werden können, möchten wir lieber nicht machen (wir erleben zu [fehlenden] Bibliotheksbeständen] so schon zu viel Frust, fast täglich) - von den so painstakingly erfassten Rezensionen ganz zu schweigen!
Wie ebenfalls schon in der Besprechung des Vorgängerbandes im letzten Krimi-Tipp ausgeführt, ist die Bereitschaft zu und Freude bei der Kommentierung dem Buch anzumerken, wobei der Autor seiner Überzeugung nach, dass der "naive" Leser keine Zeit zu verschenken habe vor definitiver Verdammnis in den Orkus in keinster Weise zurückschreckt (die, wie er ausführt, natürlich auch deswegen immer wichtiger wird, weil Drucken inzwischen für jeden zugänglich ist (beziehungsweise durch Onlinestellen von Texten gar nicht mehr notwendig wird, und so der Ramschproduktion und deren Vertrieb gar kein Filter mehr vorgeschaltet ist).
Zu kontrovers besprochenen und diskutierten Titeln zitiert Spehner auch von seiner abweichende Meinungen: Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber die radikale Ausnahme! (Und ein Beweis dafür, dass der Autor keineswegs die Auseinandersetzung scheut/scheuen muss, da er zwar meinungsfreudig, aber begründet und begründend wertet.)
Bei der Angabe von Rezensionen (für diese gilt die oben monierte schwere Zugänglichkeit potenziert), Preisen, Lizenzausgaben, Verfilmungen, Übersetzungen … wird Vollständigkeit angestrebt (in diesem Kontext wurden Veröffentlichungen des Jahres 2000, die schon im ersten Band erschienen waren, nochmals - kommentarlos - aufgenommen, auf die für 2011 schon erschienenen diesmal aber verzichtet). Viele der Umschläge sind verkleinert schwarzweiß abgebildet. Ferner tauchen gegebenenfalls mit Curiosa oder Nota bezeichnete Anmerkungen auf, die oft für einen Nicht-Insider und Nicht-Quebecker ganz und gar unzugängliche Informationen enthalten.
Wir verzichten auf eine weitere detaillierte Beschreibung (ganz einfach deshalb, da jeder Krimifan den Band [wie/{oder} seinen Vorgängerband] schon allein aus Gründen der handwerklichen Referenz einmal in die Hand genommen haben sollte [was auch seine Sonderstellung und Hervorhebung in eine Premium-Kategorie rechtfertigt]) und geben das Inhaltverzeichnis, das diesen zur Genüge beschreibt:
Na ja, modo di dire: Diesen Band hat - natürlich (?, !) - noch keine Bibliothek im KvK. Der erste Band befindet sich in öffentlichen Bibliotheken - alle folgenden Angaben unter dem Vorbehalt, dass uns die KvK Online-Treffer keinen der (leider nicht so notorisch wie eigentlich wünschenswert) häufigen Unvollständigskeitsstreiche gespielt hat - immerhin dreimal [eventuell viermal] in Italien, zweimal in England, siebeneinhalbmal [eventuell achteinhalbmal] in Frankreich [das halbe Mal dafür, dass sich eins dieser Exemplare auf Reunion im Indischen Ozean befindet und wir aus eigener Erfahrung wissen, dass trotz der Fiktion der Gleichheit der Departements vor dem Staat von dort und aus den Karibischen Departements eher keine Fernleihen möglich sind; die Zweifel über die wirkliche Zahl rühren daher, dass wir nicht sicher sind, ob die Bestände der Krimispezialbibliotheken in Paris und in Cattolica über den KvK erreicht werden; vier {fünf} der "französischen" Exemplare befinden sich allein in Paris]. Zu ihrer Schande haben weder die Bayrische Staatsbibliothek in München, noch die Staatsbibliothek Preußisches Kulturbesitz in Berlin des Buch, was bei Berlin doppelt erstaunt, da es immerhin die einzige Bibliothek in Deutschland ist, die sich für das Standardlexikon zum italianischsprachigen Krimi die Mühe gemacht zu haben scheint, nach Abschluss der alfabetischen Bände auch das Reihenverzeichnis anzuschaffen).
Inhaltverzeichnis
1. Autopsie d'une décennie [Einschätzung der letzten zehn Jahre]
2. Bibliographie commentée des romans policiers pour adultes
3. Le roman policier pour jeunes
4. Les bandes dessiées noires & policiers
5. Études sur le roman policier en Amérique française
6. Thrillers, films noirs et policiers, series televises
7. Le roman policier canadien-anglais en traduction
8. Pour en savoir plus sur le polar canadien-français [fast ausschließlich englischsprachige Bibliografie] Annexes
Prix Saint-Pacôme du roman policier
Prix de la rivière Ouelle
Prix Arthur-Ellis (volet francophone [{nur} französischsprachige Sektion])
Prix Alibis
Crimes sur la Toile [Internetadressen]
Index des auteurs, des dessinateurs et des réalisateurs
Index des critiques (comptes randus, critiques, articles, monographies)

Norbert Spehner hat in der Zwischenzeit auch zwei Bibliografien online gestellt, die für den englischen und den französischen Sprachraum getrennt die Krimis erfassen sollen, die vollständig oder teilweise in Afrika spielen. Schade, dass diese nicht auch gedruckt vorliegen.

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"Pflichtexemplare"
2. Krimititel im engeren Sinne

978-3-0343-0656-0 Eva Parra Membrives; Alejandro Casadesús Bordoy:
Crímenes literarios en el socialismo.
La serie blaulicht y la novela policíaca en la RDA.

2012, 257 Seiten, [leider nur] drei ganzseitige Abbildungen von vorderen Umschlagseiten, Peter Lang (Bern), Perspektiven der Germanistik und Komparatistik in Spanien/Perspectivas de la germanística y la literatura comparada en España 05, ISBN 978-3-0343-0656-0; ISSN 1664-0381, € 57,60.

88-6036-029-3 Maurizio Pistelli:
Un secolo in giallo.
Storia del poliziesco italiano (1860-1960)
.
2006, 406 Seiten, vier Blöcke von jeweils acht Seiten farbige Abbildungen von [(größtenteils) drei] Umschlagvorderseiten auf gestrichenem Papier; viele Gialli Mondadori, aber auch frühe Umschläge und Teil einer Comicversion von La maschera bianca von Edgar Wallace aus Il Cerchio Verde, Donzelli, Saggi. Arti e Lettere [ohne Zählung], 88-6036-029-3, € 28.--.

047012808-los-origenes-de-la-narrativa-policial-en-la
Perugia-in-giallo-2007 perugia-in-giallo-2009
Maurizio Pistelli; Norberto Cacciaglia (Hgg):
Perugia in giallo 2007.
Indagine sul poliziesco italiano.

2012, 152 Seiten, Donzelli; Meridiana Libri, Saggi [ohne Zählung], 978-88-6036-370-1, € 21.--.

Maurizio Pistelli; Norberto Cacciaglia (Hgg):
Perugia in giallo 2009.
Indagine sul poliziesco italiano.

2009, 116 Seiten, Donzelli; Meridiana Libri, Saggi [ohne Zählung], 978-88-6036-708-2, € 21.--.

Román Setton: Los orígenes de la narrativa policial en la Argentina.
Recepción y transformación de modelos genéricos alemanes, franceses e ingleses.

2012, 285 Seiten, Vervuert, Ediciones de Iberoamericana. Serie A: Historia y Crítica de la Literatura 57, 978-88-8489-668-5 (Iberoamericana); 978-3-86257-718-3, € 36.--.

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An erster Stelle in diesem Abschnitt ist das Buch von Pistelli: Un secolo in giallo zu nennen. Der Untertitel Storia del poliziesco italiano ist gerechtfertigt, man kann ohne weiteres sagen, dass es sich um ein Standardwerk handelt, das in keiner Bibliothek eines mit Krimis befassten Lesers fehlen sollte, der mit italienischsprachiger Sekundärliteratur umgehen kann. Es darf vor allem in keiner Bibliothek fehlen, die italienische Literatur oder/und Populärliteratur besitzt oder die Leser hat, die mit diesen umgehen (also auch ein große Anzahl von Stadt- und Jugendbibliotheken).
Die Menge der erfassten und verarbeiteten Daten, Schriftsteller und Titel ist beeindruckend, das Namensregister mit seinen siebeneinhalb Seiten bei dreispaltigem Kleindruck so ausreichend, dass das Buch als Nachschlagewert zum italienischsprachigen Krimi (und seinen "Vorgängern") benutzt werden kann, Die Bibliografie umfasst bei zweispaltigem Kleindruck zwei Seiten, wird aber durch den großen hauptsächlich bibliografischen Fußnotenapparat ergänzt, der wiederum über das Namensregister erschlossen ist.
Der erfasste Zeitraum (bis 1960) schließt die Autoren des heutigen Booms von seinen Anfängen an aus, außer insofern sich diese Autoren zu allgemeinen Problemen des Krimis oder zu älteren Kollegen äußern. Das Jahrhundert ist in drei große Abschnitte geglieder: La preistoria (1860-1929), Il periodo d'oro (1930-1940) und La parabola discendente (1940-60). Das Goldene Zeitalter nimmt mit 250 Seiten den größten Raum ein:
Es ist die Zeit, in der die Reihe I libri gialli des Verlags Mondadori in Mailand zu erscheinen beginnen und damit die gegenwärtige Bezeichnung für Krimi, giallo, im Italienischen geboren wird. Die beiden anderen wichtigen Verlagszentren für Krimis sind insbesondere Florenz, und insbesondere mit dem Verlag Nerbini, und Rom.
Auch das Verhältnis der Krimiautoren zum Faschismus und den imperialen Unternehmungen Italiens in dieser Zeit wird ausführlich diskutiert; dem Krimit mit Themen aus dem Sport wird mit drei Kapiteln der prominente Platz eingeräumt, der ihm gebührt, und der auch mit drei Seiten Abbildungen von insgesamt 6 vorderen Umschlagseiten beeindruckt - dies gilt insbesondere auch für die Abbildung 78 (Giuseppe Achille: Harlem, Rom, 1943 [!], die einen Boxkampf vor der Skyline von New York auf meerblauen Grund einblendet. Auch Kriminalfilme, Kriminalhörspiele, Kriminalcomics und Krimis für Kinder werden gesondert betrachtet. An heute wieder gelesenen Namen werden ausführlicher betrachtet: Alessandro Varaldo, Augusto De Angelis, Ezio D'Errico. In der Periode des Verfalls kommt, dann noch der heute als Oberklassiker betrachtete Scerbanenco hinzu, der damals seine ersten Krimis veröffentlichte.
Es kann nur eine Empfehlung geben: Gleich kaufen!
Die beiden Sammelbände, die im Rahmen von zweijährigen Konferenzen an der Università per Stranieri in Perugia herausgegeben wurden, sind im Kontext der grundlegenden Monografie von Pistelli zu sehen. Sie ergänzen diese unter verschiedenen Aspekten und sind darüber hinaus auch wegen der bibliografischen Angaben von großem Interesse. Wir geben im Folgenden die Inhaltsverzeichnisse, ohne auf die einzelnen Beiträge in diesem Rahmen eingehen zu können.
Perugia 2007
Saluto del Rettore
Mario Pistelli: Introduzione
Vittorio Spinazzola: Quel pasticcione del commisssario Ingravallo
Maurizio Pistelli: Il giallo ai tempi del duce
Elisabetta Mondello: La vita italiana al noir: gli anni novanta e oltre
Elvio Guagnini: Gialli a quattro mani. Considerazioni sul sodalizio letterario Guccini-Macchiavelli
Loriano Macchiavelli: Che ne sarà di noi? Rifelssioni sul nuovo romanzo giallo italiano
Fabio Melelli: Tracce di giallo nel cinema italiano
Carlo Tagliabue: Non solo giallo: politica, cultura e società italiane in un genere al di sopra di ogni sospetto
Bruno Brunetti: Laboratorio "giallo". L'esperienza "teatrale" di De Angelis, le scritture "giudiziarie" di De Cataldo e Carofiglio
Norberto Cacciaglia: L'assassinio di via Belpoggio, una novella di indagine psicanalitica
Patrizia Bertini Malgarini; Ugo Vignuzzi: La lingua del giallo all'italiana tra mimesi e tradizione
Giovanni Capecchi: Tutti i numeri di Camilleri
Roberto Barbolini: Il noir italiano tra il pozzo e il pendolo
Gli autori

Perugia 2009
Mario Pistelli: Introduzione
Maurizio Pistelli: "Questo giallo non s'ha da scrivere". Pregiudizi estetici e censure morali nel romanzo d'indagine italiano
Elvio Guagnini: Un "noir" per la provincia che cambia
Alberto Sorbini: Fra caponatine e anolinni: il cibo nei gialli di Camilleri e Varesi
Bruno Brunetti: Giallo come Milano. Quattro generazioni della scrittura poliziesca per la città lombarda
Paolo Quazzolo: "Un mistero simile non può rimanere inesplorato": indagini, colpi di scena e qualche parodia nel teatro poliziesco di Guglielmo Giannini
Norberto Cacciaglia: Perché la letteratura gialla ha tanto successo?
Giovanni Capecchi: Sciascia e il "giallo pirandelliano": l'investigator nel labirinto del contesto
Stefano Ragni: Che nessuno tocchi Salieri! Riflessioni sull'"assassinio" di Morzart
Patrizia Bertini Malgarini; Ugo Vignuzzi: "Non mi pigli per il gomito, Principessa!", esclamò il palicaro... L'impasto linguistico nel Sette bello di Alessandro Varaldo
Giulio Leoni: Il set della morte. Le diverse e complicate declinazioni del giallo "storico"
Piero Colaprico: Scrivere fiction nell'epoca dei telegiornali noir
Lorenzo Beccati: La Storia come coautrice nei thriller storici
Alessandro Perissinotto: Verità vo cercando
Fabio Melelli: Gocce di singue sul pentagramma [Es geht um Filmmusiken für Krimis]
Antoni Tentori: Note d'Argento [Es geht um die Filmmusiken von Dario Argento]
Marcos Werba: "Profondo giallo". La musica nel nuovo film di Argento
Appendice
Fulvio Pezzarossa: "Io dico che chillo albanese è il vero assassino". Migranti, crimini, romanzi [auch von Interesse für weitergehende Literaturangaben]
Gli autori

Ferner muß für die Periode zwischen 1941 und dem Kriegsende unbedingt noch auf www.giallograifa.com hingewiesen werden, da dort noch über die bei Pistelli genannten hinausgehend Heftchenreihen beschrieben werden, die auch 1942, 43 und 44 erschienen sind, damit endlich mit dem leider immer und immer wieder durch Lektüreresistenz fortgeschriebenen Mythos Schluss gemacht wird, während des Faschismus habe es eine Periode gegeben, in der keine Krimis erschienen. Aber eigentlich hätte man dies schon - wenn auch auf einem viel kleineren Niveau - schon bei Rambelli: Storia del giallo italiano, 1979 bei Garzanti erschienen und so nicht gar so unzureichend vertrieben und in den öffentlichen und privaten Bibliotheken im In- und Ausland präsent, finden können, den Pistelli im Vorwort neben Crovi als einen seiner Meister bezeichnet. (Nichtsdestoweniger: Sollten Sie das Buch von Rambelli haben oder kennen: Die Dimension des Buchs von Pistelli ist sowohl was Quantität als auch was Qualität angeht davon Lichtjahre entfernt!)

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Auch unbedingt zur Anschaffung bei Spanischkenntnissen, die einen Umgang damit erlauben, empfohlen ist das Buch von Ramón Setton zu den Anfängen/Ursprüngen des Krimis in Argentinien, das auf einer Dissertation an der Universität Köln aus dem Jahre 2010 beruht.
Die Untersuchung ist allerdings nicht "nur" für Krimileser von Interesse, sondern für alle an argentinischer Literatur Interessierte, da die Diskussion um die Ursprünge der Krimitradition mit den größten Namen der argentinischen Literatur verbunden ist und diese - Borges, Bioy Casares und die Gruppe Sur - sie in der herrschenden Version in den 40er Jahren des 20, Jahrhunderts begründet haben sollen. Im Folgenden ist sie dann von führenden Literaten als Teil des Kanons der Nationalliteratur bis heute weitergeschrieben worden. Damit wurde in dieser und durch diese Sicht insbesondere die angelsächsische Tradition, aber offensichtlich auch die der Série Noire, als konstitutiv und konstituierend festgeschrieben.
Setton stellt die Anfänge vor diesem "Anfang" dar, plaziert Raúl Waleis/Luis V. Varela als wahren Begründer an den Anfang nicht nur des argentinischen, sondern des spanischsprachigen Krimis. In diesem neuen Setting werden dann Carlos Olivera, Carlos Nomsalve, Paul Groussac ("parodia de la tradición inglesa"), Eduard Ladislao Holmberg als Vertreter der Generation der 1880er Jahre, Horacio Quiroga mit "El triople robo de Ballamore" und Vicente Rossi präsentiert.
Europäischen Autoren der "Hochkultur" wie Zola und Maupassant, insbesondere aber auch deutschen Autoren wie E.T.A. Hoffmann und etwa Droste Hülshoff wird ein wichtiger Platz in der Genesis dieser vorverlegten Ursprünge zugewiesen. Dadurch wird natürlich die ewig präsente Frage abgehandelt, ab wann ein Krimi ein Krimi im modernen Genre-Sinn sei behandelt, die alle Krimileser interessiert.
Wie fast immer wird diese aber offensichtlich vom Autor nur literarisch abgehandelt, nicht über Produktionsbedingungen des Textes (und zwar in allen Bedeutungensaspekten), sowie Distributions- und Rezeptionsbedingungen. Dies ist der Normalfall bei der Fragestellung nach literarischen Einflüssen und "präjudiziert" in gewisser Weise ein Rückverlegung des "Anfangs".
Die Arbeit ist gleichfalls durch die Erschließung vielen neuen, kaum bekannten oder kaum bis nicht beachteten Materials von Interesse.
Im Gegensatz zu den von uns oben besprochenen historisch orientierten Werken von Pistelli zum italienischen Krimi und Morris zum türkischen, scheint die literaturgeschichtliche und schulische Anerkennung und Integration des Krimis in Argentinien wenigstens dazu zu führen, dass (die) Primärtexte - wenn auch "erst" - jetzt neu herausgegeben werden. So könnte dann längerfristig die Behandlung mit der Geschichte des Krimis nicht nur eine literaturhistorische Übung für Fachleute bleiben, sondern auch dem Vergnügen der Leser dienen (was aber wiederum mit den "literarischen Wurzeln" zu tun haben könnte, wodurch sich die argumentatorische Kette wieder in den Schwanz bisse).
Weil es über den hier behandelten Zeitraum hinausgeht, aber auch weil sein Autor sich ausgiebig mit Waleis/Varela beschäftigt hat, sollte das Buch von Néstor Ponce parallel verwendet werden.
Zur Bibliografie wäre vielleicht kritisch anzumerken, dass sich nicht immer erschließt, warum ausgerechnet die aufgeführten Primärwerke nichtspanischsprachiger Autoren benutzt wurden.
Ansonsten hat das Buch die von Vervuert gewohnte adäquate Papierfarbe, adäquate Typografie und einen - nein, nicht adäquaten! - schönen Umschlag. € 36.- erscheint uns als Preis auch erfreulicher, als die doch deutlich teureren € 57.60 für das Buch über die Blaulicht-Serie bei Lang (Bern) [das zudem noch eine schlechtere Typografie und Papierfarbe aufweist], zu dem wir nun einige Ausführungen anschließen wollen.

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Crímenes literarios en el socialismo ist eine solide geschriebene akademische Arbeit. Nach einem einleitenden Kapitel zum Krimi-Genre in der DDR, werden die dort erschienen Krimi-Reihen besprochen. Darauf wird in einem eigenen Kapitel die Reihe Blaulicht eingeführt. Deren Entwicklung wird in drei Kapiteln dargestellt, die identisch aufgebaut sind: Tpología del crimen / Perfiles criminales y víctimas / El investigador, was dem Genre de Arbeit geschuldet sein dürfte. Sie beschreiben einen Zeitraum von vier Jahrzehnten, wobei die beiden ersten in einem Kapitel behandelt werden.
Da spanischsprachige Leser im Normalfall wenig bis keinen Bezug zu der Krimiproduktion der DDR haben werden, üblicherweise nicht Deutsch können und Bibliotheken im spanischssprachigen Raum kaum Bestände an Krimis aus der DDR haben werden, wäre es sinnvoll gewesen, den Abbildungsteil stark zu erweitern - auch um Entwicklung und Vielfalt der Stile illustrieren zu können. Aus demselben Grund erschiene es uns eigentlich auch notwendig, wenigstens zweidrei Texte in Übersetzung dem Text beizugeben (noch besser wäre ein eigener Anthologie-Band gewesen, eventuell in populärerer Form [Zu Marktchancen können wir natürlich nur bedingt etwas sagen, aber immerhin gibt es den "internationalen Bestseller" Field Grey von Philip Kerr, in dem im sich teilenden Berlin sogar Mielke persönlich auftritt]). Dass auf dem gewählten Produktionsniveau eine befriedigende Abbildungsqualität zu erreichen ist, zeigen die drei Beispiele im Buch. Die zitierte Sekundärliteratur ist natürlich - "unvermeidlich" - auch fast ausschließlich auf Deutsch.
Schön wäre es gewesen, wenn sich die Autoren im Untertitel den Teil y la novela policíaca en la RDA gespart hätten. Es geht um die Serie Blaulicht - weitere Arbeiten zu anderen der in der DDR verlegten Serien wären schön, dann könnte man ja vielleicht eine schöne Geschichte der DDR-Krimi-Heftchenliteratur aus spanischer Sicht produzieren - und mit kubanischer, aber auch franquistischer Produktion vergleichen.
Blaulicht-Fans könnten das Buch kaufen, wenn es zu ihrer Kenntnis gelangt. Universitäre Einrichtungen, die sich mit DDR-Literatur und Krimi befassen, sollten es kaufen.
Eine kleine Anmerkung:
Wenn wir Alejandro Casadesús richtig verstanden haben, haben die Autoren die ganze Blaulicht-Serie erworben, um damit arbeiten zu können (an sich schon eine Leistung! - offensichtlich with a little help from their friends in the GDR - sorry, ex-). Nachdem die beiden offensichtlich diese Heftchen "nicht mehr sehen können" - ein Gefühl, das so manche Promovenden den Objekten ihrer Mühen entgegenbringen -, wäre es doch schön, diese gelangten in Bibliothek La Bòbila, nach L'Hospitalet, und ihre Umschläge würden so schön online gestellt, wie die der Cua de Palla! Dann hätten auch alle deutschsprachigen Blaulicht-Fans einen ganz unerwarteten und schönen Nutzen der Arbeit.
P.S.: Die Blaulicht-Reihe erscheint auch nach dem Verschwinden der DDR noch. Dies wird zwar im Text erwähnt, aber in der Bibliografie der Primärquellen nicht berücksichtigt. Das ist in Ordnung, aber eine kleine Anmerkung über dieses Wissen wäre auch an dieser Stelle angebracht werden.

"Pflichtexemplare"
3. Organisiertes Verbrechen in und um den italienischen Kontext


9788842092599g 978-88-498-2031-7 Australian-ndrangheta
La-Convergenza Mafia-export forgione-drangheta
Orfeo-Notaristefano Lessico-e-Camorra

Francesco Barbagallo:
Storia della camorra.

2011 [erste Ausgabe in der Reihe i Robinson/letture im Jahre 2010], 311 Seiten, mit vier Verbreitungskarten für die Gegenwart [Neapel, Provinz Neapel, provinz Caserta, Provinzen Salerno, Avellino und Benevento] und einer für das Neapel vor dem ersten Weltkrieg, Laterza, Economica Laterza 578, 978-88-420-9740-2, € 11.--.
Bitte beachten Sie den absolut wettbewerbsfähigen Preis, bei guter Papierqualität.

Enzo Ciconte:
Storia criminale.
La resistibile ascesa di mafia, ?ndrangheta e camorra dall'Ottocento ai giorni nostri.

2008, 434 Seiten, Rubbettino, Universale Rubbettino 2, 978-88-498-2031-7, € 14,--.
Bitte beachten Sie den absolut wettbewerbsfähigen Preis, bei guter Papierqualität.

Enzo Ciconte; Vincenzo Macrì:
Australian ?ndrangheta.
I codici di affiliazione e la missione di Nicola Calipari, con una testimonianza di Rosa Villeco Calipari.

2009, 160 Seiten, Rubbettino, Storie 24 [Ordnungsnummer erscheint nicht im Buch], 978-88-498-2428-5, € 12.--.
Trotz des anscheinenden Spezialthemas bei den "Pflichtexemplaren", da 61 der 158 Seiten aus einem Dokumentenanhang bestehen, in dem auch handschriftliche Originaldokumente australischer ?Ndranghetisten abgebildet sind (die translitteriert werden).

Nando dalla Chiesa:
La Convergenza.
Mafia e politica nella Seconda Repubblica.

2010, 304 Seiten, Melampo, 978-88-89533-56-7, € 17,50.

Francesco Forgione:
Mafia export.
Come `Ndrangheta, Cosa Nostra e Camorra hanno colonizzsato il mondo.

2009, 368 Seiten, detailliertes farbiges weltumspannendes Kartenmaterial, BaldiniCastoldiDalai, I Saggi 399, 978-88-60736-11-6, € 20.-.
Auf Deutsch erhältlich, und zwar als broschierte und als überarbeitete Taschenbuchausgabe:
Mafia-Export: wie `Ndrangheta, Cosa Nostra und Camorra die Welt erobern.
Übersetzt von Elisabeth Liebl, beidesmal 347 Seiten
2010, Reimann, 978-3-570-50127-6, € 19,95
2011, Goldmann, Goldmann 15704, 978-3-442-15704, € 9,90

Francesco Forgione:
`Ndrangheta.
Boss luoghi e affari della mafia più potente al monde.
La relazione della Commissione Parlamentare Antimafia.

2008, 320 Seiten, detailliertes farbiges kalabrienumspannendes Kartenmaterial, BaldiniCastoldiDalai, I Saggi 351, 978-88-60733-84-7, € 17.50.

Giuseppe Lumia:
Orfeo Notaristefano:
`ndrangheta made in Germany.
Come e perché la mafia calabrese è diventata la più forte nel mondo.

[Copyricht 2009, aber erschienen] 2010, 288 Seiten, Ponte Sisto, ohne ISBN, ohne Preisangabe.
Dieses Buch ist nur marginal in deutschen Bibliotheken vertreten: in den Staatsbibliotheken Berlin und München, den Landesbibliotheken Dresden und Stuttgart, sowie in der Deutschen Bibliothek.

Francesco Montuori:
Lessico e Camorra.
Storia della parola, proposte etimologiche e termini del gergo ottocentesco.

2008, 158 Seiten (davon 39 Glossario [del gergo del XIX] mit Belegstellen und 13 Seiten Bibliografie), Fridericiana Editrice universitaria, Fridericiana varia [ohne Zählung], 978-88-8338-033-4, € 13,50.
Siehe dazu unten

. Francesco Renda:
Storia della Mafia.

1998 [1., textidentische (?) Auflage 1997], 481 Seiten, umfassendes (nicht nur) Namensregister, Sigma Edizioni (Promopress), 88-7231-034-5, damals € 19.--.
Siehe dazu unten.

Salvatore Claudio Sgroi:
"Perché 'Pagare il pizzo'?"

In: Archivio glottologico italiano 74<2>.1994, p 200-233, 7 kleingedruckte Seiten Bibliografie.
Ein Kapitel gleicher Überschrift [von uns nicht gesehen] auf den Seien 469-474 enthalten in:
Salvatore Claudio Sgroi: Diglossia. Prestigio e varietà della lingua italiana. 1994, 484 Seiten, Lunario, Il Cirneco 1, kein ISBN feststellbar, kein Preis feststellbar.

Leider lag uns bei der Erstellung dieses Beitrags das Buch von Enzo Ciconte zur ?Ndrangheta bei Laterza noch nicht vor. Vermutlich hätte es auch in diese Rubrik der Pflichtexemplare eingeordnet werden müssen.

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Die beiden linguistisch orientierten Titel von Montuori und Sgroi sind nicht nur für Linguisten interessant, sondern haben auch ein kulturgeschichtliches Interesse. Insbesondere das Buch von Montuori ist ausgezeichnet und hat durch den Wörterbuchteil mit Belegen einen viel weitergehenden Wert und kann auch sprachpraktisch verwandt werden. Auch Einrichtungen, die sich zwar mit Italienisch befassen, aber nicht unbedingt mit Verbrechen oder Krimis, könnten und sollten es aus diesem Grunde anschaffen. In diesem Kontext ist natürlich auch das herrliche Buch von Mirabella (siehe unten) zur Camorra zu empfehlen, das nicht nur ein Riesenmenge von Material bietet, sondern durch das Vorwort von Lombroso (siehe die Neuausgabe von dessen Hauptwerk unten) einen prominenten Platz in der Forschungstradition einnimmt. Sollten Sie zu camorra noch fachspezifischere linguistische Auskünfte erhalten wollen, so ist das für dieses Wort kein Problem, da der entsprechende Faszikel des Lessico etimologico italiano, der großen, im Erscheinen begriffenen Standardwerks zur Geschichte des Wortschatzes des Italienischen und seiner Dialekte schon erschienen ist. Dasselbe trifft weder auf pizzo, noch auch mafia/maffia und ?ndrangheta zu.
Würden andere Zeiten herrschen, würde ich italienischen Krimifans empfehlen, denn Aufsatz von Sgroi zu kopieren, zu binden und zu den Referenzwerken in ihr Bücherregal zu stellen. Aber Sie können ihn natürlich auch einscannen, nur zur Hand haben sollten Sie ihn (pizzo wird übrigens als für posto-letto im Gefängnis von Neapel stehend erklärt, für den die dortigen Berufsverbrecher, die Camorristen, verschieden begründet Geld eingezogen haben [weder mafia noch camorra waren ursprünglich regionspezifisch]).
Wir wollen in einer der folgenden Nummern nochmals ausführlich auf die Vokabularprobleme eingehen. Das Buch von Enzo Ciconte zur `Ndrangheta bei Laterza, in dem offensichtlich längere Überlegungen zur Wortgeschichte erfolgen, war uns im Moment nicht zugänglich. Die für mafia vorgesehen Besprechung ist an dieser Stelle nicht möglich, da die entsprechende Veröffentlichung im Rahmen des Krimi-Tipps nicht sinnvoll besprochen werden kann. (Für Neugierige: Es handelt sich um: Pasquale Natella: La parola `mafia`. 2002, 171 Seiten, Olschki, Biblioteca dell'"Archivum Romanicum" Serie II: Linguistisca 53, ISBN: 978-88-22251-46-6; ISSN: 0066-6815, € 20.--.)

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Mafia export von Forgione ist insbesondere interessant wegen dem Kartenmaterial, das in einem Anhang (Diffusione delle mafie italiane nel mondo) mit entsprechenden kriminellen Aktivitäten nach Ländern aufgelistet wird. Ebenfalls im Anhang befindet sich ein Elenco dei lattitanti arrestato all'estero [Verzeichnis der im Ausland verhafteten Flüchtigen (der `Ndrangheta)]. Ein Namen- und Ortsregister macht den Inhalt schnell und effektiv nutzbar.
Für unsere Leser auch insbesondere die Deutschland betreffende Sektion interessant, die zum folgenden Titel überleitet, `ndrangheta made in germany.
Eigentlich möchten wir sowohl von der Lektüre als auch von der Anschaffung des Buches dringend abraten, zumal es die beiden Bände von Forgione gibt.
Als Buch ist es misslungen, da es sich um eine Ansammlung von Einzeltexten handelt (die Seiten 143 bis 204 enthalten kleingedruckte Gesetzesinitiativen und Kommentare), die zwischen Umschlagdeckeln von unmöglicher Ästhetik zusammengeschustert scheinen (dazu passt das Auseinanderklaffen von Copyright und Erscheinungsjahr): Es handelt sich, kurz, um ein Anti-Buch.
An Interessantem enthält es unter anderem: Karten der "Belegung" Deutschland durch die vier großen Organisationen des organisierten Verbrechens in Italien, den Text der Konvention gegen des länderübergreifende organisierte Verbrechen der Anti-Mafia Konferenz der Vereinten Nationen in Palermo vom 12-15 Dezember 2000 mit einer datierten Liste, wann die einzelnen Staaten dieser beigetreten sind. Der Feststellung, Süditalien sei ein großes Privatisierungsloch für Gelder von außen (Italien und Europa), ist zweifellos richtig, aber nicht neu.
Ferner enthält es Angaben zur Ionisches Meer-Baden Württemberg Connection und zu der Ahnungslosigkeit der Deutschen (und deutschen Stellen [?]) und deren Sorglosig-/Wurschtigkeit (siehe unsere Erinnerung an Jürgen Roth unten). Ein kleiner Test durch Anrufe bei den Landeszentralen für Politische Bildung scheint diese zu bestätigen: Unsere Nachfrage, ob dort irgendetwas zur organisierten Kriminalität geplant sei, hat nur totales Unverständnis hervorgerufen; am ehesten wurde wir noch an die Polizei verwiesen, was auf eine totale Unkenntnis der italienischen Diskussion hindeutet (auch dass entsprechende italienischsprachige Literatur gesammelt werden könnte erschien diesen Gesprächspartner unvorstellbar). An die (passenderweise) von Baden-Württemberg ausgeübte Pionieriniziative (siehe unten) erinnert sich dort keiner mehr. Die Struktur des Großraums Stuttgart dürfte den ?Ndranghetisten auch entgegenkommen, da sie im Piemont, in der Lombardei und in Ligurien sich in dörflichen Strukturen außerhalb der Ballungsräume eingenistet haben.
Dazu passt allerdings, dass ein führender Beamter in der Bekämpfung des organisierten Verbrechens mit seine fehlenden Italienischkenntnissen kokettiert (oder liest die dort erscheinende Literatur jemand für ihn) und Aktivitäten dieser Sparte beim Pfusch am Bau sucht, wobei doch längst bekannt ist und auch in jedem Buch (nicht nur) über Süditalien nachlesbar ist, dass mit massenhafter handwerklich perfekter Verarbeitung vorher durchgedrückter sinnloser Betonbauten ein Vielfaches zu verdienen ist und auch, auf ganz anderem Niveau, der Geldwäsche dienen kann.
Aber eventuell handelte es sich nur Wurschtigkeit einem Provinzpublikum gegenüber, da er bei der gleichen Veranstaltung die Hotspots der Mafiadurchdringung in Berlin mit einer beliebigen Ellypse irgendwo in den vierfünf Innenstadtbezirken markierte und ihre Bekämpfung mit der Wende beginnen lies.
Der konfuse und schädliche Eindruck, den das Buch macht, kommt unseres Erachtens auch in den widersprüchlichen oder zumindest nichtübereinstimmenden Äußerungen zur Struktur der heutigen ?Ndrangheta zum Ausdruck, von der man auf Seite 90 zu verstehen glaubt, sie sei inzwischen zentralisiert, was aber auf den Seiten 110/11 abgestritten zu werden scheint.
Wir hatten im Krimi-Tipp 2010 unseren "`Ndrangheta-Block" mit folgendem Fazit beschlossen:
Zusammenfassend kommen alle Autoren zu dem Ergebnis, dass die `Ndrangheta im Vergleich zur Mafia eher dezentral organisiert sei, worin ihre Modernität liege. Diese Modernität habe durch die Aktivitäten außerhalb ihres (ehemaligen [?]) Kerngebiets in Kalabrien nochmals einen Schub erhalten, da sie (dort [?]) von ihrer traditionellen territorialen Organisationsstruktur zunehmend zu einer sektoriellen übergehe, was zum einen "unnötige", die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sie lenkende gewaltsame Auseinandersetzungen minimiere, zum anderen aber - noch wichtiger! - ganz andere Möglichkeit der Kooperation und (so) der Effizienzsteigerung mit sich bringe.
Wobei sich die Autoren darüber uneinig sind, welche Stelle im Organigramm der `Ndrangheta dabei der - weiterhin - territorialen Basis in Kalabrien zukommt. Da aber Blut dicker als Wasser ist, dürfte die `Ndrangheta die strategische Reserve "ethnisch konnotiertes (Heimat)dorf)" vermutlich beibehalten, wenn auch vielleicht mit weniger starker operativer Charge, zumal in diesem (engen und beschränkten) Rahmen ihre "kulturelle Besonderheit" und geschäftliche Basis, Klientelismus und Omertà … reproduziert werden können, insbesondere auch durch die prekären und unzureichenden (legalen und offiziellen) Beschäftigungsverhältnisse.
Die weitere Bedeutung der Basis "im Aspromonte" [ein Gebirgsmassiv in Kalabrien] heben die Autoren auch hervor. Dass sie sich über die Struktur des Buches nicht einigen können, wirft aber ein zweifelhaftes Licht auf das Buch, das so als politique politicienne (Politik um der Politikwillen willen - eine cosaccia, nicht die "Politica" … con la "P" maiuscola, die die Autoren vertreten wollen [p 12]).

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Die Einschätzung der Wichtigkeit der territorialen Basis bleibt also auf jeden Fall weiter bestehen, weswegen auch eine Übersetzung des Vorgängertitels von Forgione über die regionale Basis der `Ndrangheta empfehlenswert erschiene:
Wie im Untertitel angegeben basiert das Buch auf den Ergebnissen eines Berichts des Ausschusses des italienischen Parlaments zum organisierten Verbrechen.
Auch dieses Buch ist durch ein Namens- und Ortsregister erschlossen. Die Abbildungsqualität der Karten ist deutlich besser als im "internationalen Titel", sie sind natürlich auch notwendigerweise viel detaillierter: Jede Provinz erhält im Prinzip eine eigene Karte, die Provinz Reggio Calabria jedoch deren gleich drei (!): Stadtgebiet, Küstenregion des Ionischen Meeres, Küstenregion des Tyrrhenischen Meeres; hier ist die "kleindörfliche" Struktur akzentuiert, wie ebenfalls in der Nachbarprovinz Vibo Valentia: Der Titel eines berühmten Buches scheint hier durch ?Ndrangheta-Dörfchen das sich an `Ndrangheta-Dörfchen reiht geradezu exemplifiziert: Anton Blok: Die Mafia in einem sizilianischen Dorfes: 1860-1960: eine Studie über gewalttätige bäuerliche Unternehmer.
[Als Parallellektüre wäre bei entsprechender Sprachkenntnis eine spätere - nicht übersetzte - Untersuchung Bloks vor einem süditalienischem Hintergrund kontrastiv mit Nutzen zu lesen: Anton Blok: Roversbenden en geheime genootschappen in de Landen van Overmaas (1730-1774), erstmalig 1991; als 5., durchgesehene Auflage 1995, 459 Seiten, Ooievaar Pockethouse, Ooievaar pockets, 90-351-1573-2; für das in gleichem Kontext mit Gewinn zu lesenden Florike Egmond: Underworlds. Organized Crime in the Netherlands, 1650-1800. 1993, 256 Seiten, Polity Press, 0-7456-0644-X wird zu ausgeführt, dass rural banditry ha soften been associated with mountainous, poverty-stricken areas located at the periperhies of the European continent … . This book is about bands operating in the countryside of one of the most densely populated, economically developed, ad pacified European states.
In diesem Kontext lohnt die Lektüre von Louis Paul Boon: Jan de lichte. Een bandietenroman uit de jaren 1700, auf Deutsch als Jan der Lichte und seine Bande, bei Selenka in Ravensburg in den 80er Jahren, aber - leider! - billig problemlos im Internet erhältlich.]
In diesem Kontext möchten wir dringendst auf das Buch von Andrea Apollonio über die Sacra corona unita hinweisen, das diesen Problemkreis (siehe Untertitel mit - nicht zufälliger - Inversion von Adjektiv und Substantiv) für die boomenden Goldminen des organisierten Verbrechens der Nachwendezeit (Wende hat in einem Teil der italienischen Literatur italienbezogen die wörtliche Entsprechung La Svolta, bezogen auf die gleichzeitig stattfindende "krisenhafte Entwicklung" des dortigen Staates) Müllrecycling und Schmuggel beschreibt. Neben dem sehr interessanten Literaturverzeichnis ist auch ein Verzeichnis von rechtlichen und regierungsamtlichen Normen für die Zeit zwischen 1990 (La Svolta!) und 2009 beigegeben.
Die Karten haben Reiseführerqualität, wer also statt auf den Spuren von Mankells oder Leons Helden lieber herrliche Landschaften des real crime in Kalabrien erleben wollte, hätte keine Probleme. Als Genussreise für mitteleuropäische Bildungsbürger dürfte das Ganze aber nur dort möglich sein, wo `Ndranghetisten aus Deutschland inzwischen zurückgewandert sind und entsprechende Strukturen eröffnet haben. Siehe dazu das von uns 2010 vorgestellten Buch: Jürgen Roth: Mafialand Deutschland. Erweiterte und aktualisierte Ausgabe, 2010, 432 Seiten, Wilhelm Heyne Verlag (Heyne, 60145), 978-3-453-60145-1, € 9,95.
Natürlich gilt immer und immer noch der unter anderen von Petra Reski unterstrichene Verhaltensgrundsatz, dass es lächerlich ist, in Palermo mafiafreie Etablissements zu frequentieren, aber sich für Deutschland (Norditalien, Spanien, Frankreich…) die Frage überhaupt nicht zu stellen. Das Gleiche gälte auch für Kalabrien, zumal es dort für die Dörfer kaum Antimafia-Führer geben dürfte (falls es in den meisten solche Strukturen überhaupt gibt).

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Um Einnisten in die ursprüngliche regionale Basis geht es auch bei der Mafia, denn daraus bezieht sie ihre Stärke und ihren Grundkonsens.
Eine viel zu wenig verbreitete, da nicht bei seinem "Hausverlag" Sellerio oder anderen größeren Verlagen, wie zum Beispiel Rubbettino, erschienene und leider schon gar nicht übersetzte Geschichte der Mafia in Sizilien, die wiederum auch schon wieder vergriffen zu sein scheint, ist die Storia della Mafia des großen sizilianischen Historikers Francesco Renda. Diese Arbeit sollte nicht nur in jeder größeren wissenschaftlichen Bibliothek zu Italien (und darüber hinaus) stehen, auch auf die berühmte Einsame-Insel-Frage müsste man mafiabezogen sagen, dass dies, wenn man nur ein Buch mitnehmen könnte, offensichtlich die Wahl sein müsste. Dass das Buch in keine Fremdsprache übersetzt wurde, ist eine Schande, dass es in Deutschland nur die Berliner und Münchner Staatsbibliothek, sowie Osnabrück, die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart und die Universitätsbibliothek in Tübingen haben, ist eine ebenso große Schande; in Frankreich scheint es gar nur eine Bibliothek zu haben.
Warum zum Beispiel Sellerio dieses Buch nicht neu herausgibt, ist uns unverständlich. Dieses Buch ins Deutsche zu übersetzen und bei einem Verlag erscheinen zu lassen (zum Beispiel durch die Sellerio-Wagenbach-Connection?), der auch eine gewisse Präsenz und Verbreitung garantieren kann, ist eine dringende Aufgabe, eventuell fachmännisch (?) gekürzt (??). Das Buch ist eine seriöse historische Untersuchung, die von Sensationsheischerei, Sensationsgeschichten, Namedropping und beliebiger Herbeizitierung in ihrem Wert unreflektierter Quellen absieht, vielmehr dem Motto folgt, dass auf der hinteren Umschlagseite ausgeführt wird und dem zu folgen es allein ermöglicht, Entstehung, Persistenz und Gegenwart der Mafia zu begreifen:
Finora, la nostra attenzione è stata solo rivolta alla analisi della mafia como fenomeno criminale. Ma sebbene la mafia sia senza dubbio un fenomeno di criminalità organizzata, non ogni criminalità organizzata è mafia. Quel che fa la differenza è la molteplicità dei rapporti di tolleranza e di collusione che la società nel suo insieme concede o non concede. Senza tali rapporti la criminalità non sarebbe mai divenuta mafia, e anche oggi, non sarebbe mafia. La storia della mafia è dunque solo in parte storia della criminalità. Nel complesso invece è storia dei legami che tengono insieme la criminalità con i vari comparti della società civile politica istituzionale e viceversa. Il soggetto attivo della presente storia è la società della quale si vuole capire il perché non sia riuscita a liberarsi da un fenomeno così anomalo e devastante.
[Bisher war die Aufmerksamkeit nur auf die Mafia als kriminelle Erscheinung gerichtet. Aber obwohl die Mafia zweifellos dem organisierten Verbrechen zuzuordnen ist, ist dieses nicht mit ihr identisch. Der Unterschied liegt darin, dass die Beziehungen der Gesellschaft zur Mafia durch ständiges Wegsehen und mehr oder wenigem offenen Einverständnis mit ihr. Ohne diese Haltungen wäre das organisierte Verbrechen nicht Mafia geworden und wäre auch heute nicht Mafia. Die Geschichte der Mafia ist also nur teilweise Kriminalitätsgeschichte. Ihrem Wesen nach ist sie jedoch die Geschichte der unzähligen Fäden, die das kriminelle Milieu mit verschiedenen Aspekten der Gesellschaft, der Zivilgesellschaft, der Politik, der Exekutive verbindet und umgekehrt. Der Protagonist der vorliegenden Geschichte ist unsere Gesellschaft: Wir wollen darstellen, warum sie es nicht geschafft hat, eine ihr eigentlich wesensfremde und so dysfunktionale Erscheinung aus ihrer Mitte zu verbannen.]
Lippenbekenntnisse über die Notwendigkeit der (bürger-)gesellschaftliche, politische und soziale Einbindung der Fänomens Mafia gibt es viele, Renda setzt sie in seiner Geschichte um!
Erhellend hier nur ein winziges Beispiel: Nach Kriegszeiten hat sich die Mafia umgewälzt und auf - auch im Kontext des Bandenwesens - anderer Basis rekonstituiert. Auf S. 205 werden als Eckdaten die Jahre 186ff, 1918ff (= 7 Jahre!) und 1943 genannt. Die 1918 von den Zeitgenossen als solche perzipierte nuova mafia wird als Kriegsfolge demobilisiertes Soldaten begriffen (ist aber auch von Deutschland aus gesehen gar nicht so exotisch, wenn man das soziale Bandenwesen im Mitteldeutschland der Zwanziger Jahre [Max Hölz, Plättner, die durch den gesellschaftlichen Kontext bedingt allerdings einen offen politischen Turn nahmen] betrachtet). Auch das Verbrechen im Frankreich erhielt im Zuge der Folgen des Algerienkriegs einen ganz neuen Schub, wie es so herrlich bei Jean Amila: Bis nichts mehr geht. 2007, 218 Seiten, Conte, 3-936950-53-3; 978-3-936950-53-9, € 10.-- in Szene gesetzt wird. (Stammt nicht von Arno Schmidt die Bemerkung, dass diese Leute ja außer Gewalt auch nichts gelernt hätten?).
Im Kontext der "frühen" modernen (?) Mafia ist auch die unten bei den weiteren Titeln aufgeführte auf Archivstudien in den Akten des Prozesses gegen die Stuppaghieri von Monreale aus dem Jahre 1878 beruhende Arbeit von Amelia Crisantino über die schwierigen Verhältnisse in Monreale und zwischen Monreale und Palermo nach der Einigung Italiens von außerordentlichem Interesse und spannend zu lesen. Hier werden im Detail unklare beziehungsweise strittige Zuständigkeitsverhältnisse mit wirtschaftlichen (Wasserzugang!), sozialen und regional(istisch)en Fragen im Spannungsfeld von alter Macht, neuer Macht im Kontext der traditionell schwierigen und strittigen Position des Erzbischofs von Monreale vorbildlich abgehandelt. (setta ist hier nicht religiös im Sinne von Sektenwesen zu verstehen, sondern als ‚Geheimorganisation'!) Einzig der Tatsache, dass sie ein Thema behandelt, das "eigentlich" zu speziell ist, wurde sie unter die weiteren Titeln "verbannt"! Sollten Sie Italienisch lesen können und einen Bezug zu Sizilien oder Süditalien im weiteren Sinne haben, lohnt sich die Lektüre in jedem Fall.

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Die Storia della camorra von Barbagallo gibt dieser historische Tiefe, indem sie in der Bourbonenzeit ansetzt. Die Bibiografie ist passenderweise dem jeweiligen entsprechend dem Buch in Kapitel geordnet, was die deren Benutzbarkeit deutlich erleichtert (und für die Lesefreundlichkeit einen Fußnotenapparat spart). Sicher als Standarddarstellung zur Camorra benutzbar und diese deutlich in ihrer regionalen Basis verankert.
Dieses Buch müsste übersetzt werden, um einem übersetzten Renda an die Seite gestellt zu werden (vermutlich auch Ciconte zur ?Ndrangheta [siehe oben]).

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Sowohl das Buch von Ciconte als auch das von Dalla Chiesa sind innovative Spitzentitel, die jeder gelesen haben sollte, der sich mit organisiertem Verbrechen in Italien befasst. Sie sollten in keiner Italienbibliothek, in keiner Bibliothek zum organisierten Verbrechen, in keiner Bibliothek zu den politischen Verhältnissen nach der Großen Wende der 90er Jahre, in keiner mittleren wissenschaftlichen Bibliothek fehlen.
Beide müssten eigentlich so schnell wie möglich übersetzt werden. Die politische Kultur der Zweiten Republik in Italien wird von Dalla Chiesa als Ergebnis der Konvergenz zwischen Politik und organisierter Kriminalität, die endgültig möglich wird, weil die Linke den Widerstand gegen die Mafia aufgibt, ja aktiv Mafiagesetze promoviert und Anti-Mafiagesetze torpediert (wir denken in anderem Rahmen an die Rolle der SPD in Deutschland, die immer antisoziale Gesetze durchsetzen kann und durchsetzt, die für eine konservative Regierung am Widerstand der "Sozialpartner" scheitern würden (deutsche Unternehmer haben laut Nachrichten den französischen Präsidenten Hollande aufgefordert, mit seiner für die Fünfte Republik noch nicht dagewesenen Machtfülle "der französische Schröder" zu werden).
Jedem von elf Kapiteln (das zwölfte sind die Zehn Gebote gegen die Mafia) sind Zitate aus Politik, mafiösen Organisationen und von Vertretern anderer Gruppen vorangestellt, die durch (teilweise wort-)identische Aussagen die Konvergenz der Ansichten und Interessen demonstrieren sollen.
Am Ende eines jeden Kapitels befindet eine selektive, für jeden Titel mit einem Kommentar versehene Bibliografie.
Die Kapitelüberschriften lauten:
La prevalenza del cretino
La parabola di Teofrasto
L'antefatto
La Svolta [Die Wende!]
La trattativa
L'abdicazione
L'assalto + Dadaismo in Antimafia [eine Zitatencollage]
Quadri d'autore
La colonizzazione
Le culture complici
Conclusioni. La società dei due terzi

Das Buch von Ciconte ist insofern innovativ, als es die drei hauptsächlichen Organisationen des organisierten Verbrechens parallel in historisch-problembezogenen Blöcken diskutiert. Dadurch kommen Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Entwicklung erstmals deutlich zum Tragen. Dem Autor ist dieses Herangehen vor dem Hintergrund langjähriger wissenschaftlicher und Publikationstätigkeit zu diesem Themenkomplex möglich.
Hier die Hauptkapitelüberschriften:
Introduzione: storia di un fenomeno unitario
La criminalità d'inizio Ottocento si trasforma e s'organizza
La fascinazione del mafioso tra rituali e leggende
Cultura e rappresentazione delle mafie
Le forme organizzative
Baroni, agrari, proprietari, mafiosi
Geografia degli insediamenti e nuovi rapporti tra le mafie
L'evoluzione della Chiesa: dal silenzio alla parola
Mafie, Stato, politiche
Uno sguardo sull'oggi

Der 40-seitige bibliografische Teil ist gegliedert in:
Archivquellen
Parlamentsbeschlüsse
Beschlüsse der Mafiauntersuchungskommission
Gerichtsurteile
Gedruckte Quellen
Folgt ein dreizehnseitiges zweispaltiges Namensregister

Das mit € 14.- billige, schön gestaltete und mit einer beeindruckenden Abbildung auf der vorderen Umschlagseite (aufrufbar über den hebis-Verbund im KvK) ausgestattete Buch ist zur Schande aller Bibliothekare nur in drei deutschen Bibliotheken vorhanden (einmal davon angeschafft von einem italienischen Lektor); in Europa ist es noch schlechter vertreten. Nur in Italien ist es italienweit breit vertreten.
Aber es nur für mehr Bibliotheken anzuschaffen ist nicht genug, es muss dringend - nicht nur - ins Deutsche übersetzt werden.
Eine Übersetzung in die Sprachen der EU sollte von einer derer Institutionen in die Wege geleitet und eine beschleunigte Realisierung durch ausreichende Finanzierung gesichert werden.

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Weitere Titel
Folgende Rubriken werden unterschieden:
1. Zum Krimi im engeren Sinne
2. Zum organisierten Verbrechen
3. Titel zum Terrorismus
4. Andere Titel

Weitere Titel
1. Zum Krimi im engeren Sinne
LHConfidencial,88.LaMàfia_2 mythosderpate 88-389-1246-7
diagonales giallosiciliano
Biblioteca la Bòbila/Club de Lectura de Novel·la Negra:
L'H Confidencial 88: La mafia/2,

2011 (?), 4 Seiten, [abrufbar auf:] bobila.blogspot.com
Es wird nur die Sekundärliteratur zur Mafia aus dem Bestand der Spezialbibliothek für Kriminalliteratur in Spanien (L'Hospitalet/Esplugues) aufgeführt, nicht die in ihrem Bestand befindlichen Primärwerke und Filme.
Interessant für einen Überblick der auf Spanisch erschienen Übersetzungen; von spanischschreibenden Autoren ist fast nichts vertreten.
Mit einem einleitenden dreispaltigen Artikel von Eduardo Martín de Pozuelo aus [der etablierten katalanischen] La Vanguardia/Cultura vom 17.3.2010: Mafia, el crimen que obliga a escribir.

Norbert Grob; Bernd Kiefer; Ivo Ritzer (Hgg):
Mythos DER PATE.
Francis Ford Coppolas GODFATHER-Trilogie und der Gangsterfilm.

2011, 207 Seiten, sehr zahlreiche schwarzweiß Abbildung, in ihrer überwiegenden Mehrheit aus Filmen, sowie ein zentraler Block von sechzehn Farbabbildungen aus Filmen, Bertz+Fischer, Deep Focus 10, 978-3-86505-311-4, € 19,90.
Dieses Buch sollte von allen, die sich für den Kontext des organisierten Verbrechens interessieren, gelesen werden, da es Entstehung und Sein der Bilder beschreibt, die Vorbilder und Identifikationsfiguren der Bosse sind, die ihre Wirklichkeit häufig diesen nachbilden (wie zum Beispiel in dem verbreitetsten Buch zur Camorra, Savianos Gomorrha, problemlos nachlesbar ist.

Gisella Padovani; Rita Verdirame (Hginnen):
L'almanacco del delitto.
I racconti polizieschi del
.

Mehrfach, zuletzt 1996, 135 Seiten, davon 26 Seiten Einleitung, Sellerio, La memoria 361, 88-389-1246-7, € 19.--.
Eine schön im Selleriostil - also nicht in "Heftchenästhetik" - präsentierte Auswahl aus einer der mythischen Vorkriegsperiodika des italienischen Krimis, Il Cerchio Verde [Der grüne Kreis]. Siehe die Referenz auf eine Abbildung eines Comics aus dieser Veröffentlichung in Maurizio Pistelli: Un secolo in giallo (oben)

Néstor Ponce:
Diagonales del género.
Estudios sobre el policial argentino.

2001, 170 Seiten, Éditions du temps, 2-84274-144-7, vergriffen; ehemaliger Preis nicht bekannt.
Wird hier als Referenz nochmals aufgeführt, da Ponce für einen der Autoren, die bei Ramón Setton (siehe oben) im Zentrum stehen, Raúl Waleis/Luis V. Varela, Spezialist ist, da das Buch aber andererseits deutlich über die von Setton behandelte Zeit hinausgeht.

Daniela Privitera:
Il giallo siciliano da Sciascia a Camilleri (tra letteratura e multimedia)
.
2009, 134 Seiten, Kronomedia, Nuovi autori siciliani 2, keine ISBN, € 10.--.

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2. Zum organisierten Verbrechen
L978-987-545-244-2 19788843056774 9788838915765
9783888973697 mllmafiacover Mala-vita Lucky-Luciano-Mafia-Murderer-and-Secret-Agent-10808014-5
Osvaldo Aguirre:
Historias de la Mafia en la Argentina.

2010, 415 Seiten, 23 Seiten [oft schlechter] Abbildungen, die auch handschriftliche Dokumente enthalten, Norma (Buenos Aires), 978-987-545-244-2, kein Preis angegeben.
Das Buch von Aguirre ist mit Abstand die vollständigste Darstellung der Geschichte der Mafia im Argentinien der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg.
Über den argentinischen Kontext hinaus auch deswegen interessant, da das große Zentrum der Mafia in Argentinien die Industrie- und Eisenbahnerstadt Rosario war, auf die bezogen deshalb auch ausführlich lokal erschienene Publikationen - auch Zeitschriften und Zeitungen -, sowie Archivmaterialien benutzt und zitiert werden. Ferner wurden Zeitzeugen befragt. Das Buch ist leicht lesbar, da erzählend mit - fiktiven - Dialogeinschüben geschrieben.

Andrea Apollonio:
Sacra corona unita:
Riciclaggio, contrabbando.
Profili penali economici del crimine imprenditoriale.

2010, 103 Seiten, Carocci, Biblioteca di testi e studi 605 (Studi giuridici), 978-88-430-5677-4, € 12,--.
Siehe unsere Ausführungen dazu oben.

Amelia Crisantino:
Della segreta e operosa associazione.
Una setta all'origine della mafia.

2000, 284 Seiten, Sellerio, La diagonale 107, 88-389-1576-8, ca. € 16.--.
Siehe unsere Bemerkungen zu dieser passionierenden Lektüre bei der Vorstellung der Geschichte der Mafia von Renda, oben.

Michail Kalaschnikow, mit Elene Joly:
Mein Leben.

Aus dem Französischen übersetzt von Bernd Wilczek, 2004, 192 Seiten, Antje Kunstmann, 3-88897-369-4, € 17,90.
Die französischsprachige Originalausgabe bei Seuil hatte den passend-unpassenden Titel Ma vie en rafales.
Kalaschnikow wird in Gomorra von Savinio als ruhiger, biederer Massenmörder gesehen, der das Töten radikal demokratisiert hat (einer der dort auftretenden Camorristen schwärmt von der Waffe und hat ihn aufgrund des nötigen Kleingeldes und der Verbindungen zur Russischen Unterwelt besuchen können.

Sandro Mattioli; Andrea Palladino:
Die Müllmafia.
Das kriminelle Netzwerk in Europa.

2011, 255 Seiten, 8 Abbildungen, Herbig, 978-3-7766-2665-0, € 19.99.
Für unser Gefühl deutlich zu populär geschrieben (notwendigerweise fiktive Dialoge und Gefühlsbeschreibungen erscheinen uns kein Mittel, um Vertrauen einzuflößen) - insbesondere fehlen jegliche Referenzen im Text; auch existiert auch nicht der Ansatz einer Bibliografie.
Nichtsdestoweniger ist ein Buch über die Müllmafia eine der Topp-Prioritäten, da durch sie nicht nur unerhörte Summen öffentlicher Gelder (von der Europa- bis zur Gemeindebene), sondern auch ganze Landstriche und Meeresgegenden längerfristig vergiftet werden.
Im Übrigen führen mafiöse Aktivitäten mit Müll zu radikaler Wettbewerbsverzerrung - allerdings wird nicht immer nachdrücklich genug gefragt, wie viel von den illegalen Praktiken die Auftraggeber wissen, zumal diese meist in anderen Regionen, Ländern, ja Erdteilen stattfinden (allerdings oft nur von Nord- und Mitteleuropa aus gesehen - siehe die apokalyptischen Beschreibungen in Gomorrha von Saviano).
Die Beteiligung des Manifesto-Autors Palladino gibt zunächst auch einen Vertrauensvorschuss, da diese Tageszeitung regelmässig über die Müllkatastrofe(n) in Süditalien berichtet.

Emanuelle Mirabella:
Mala vita.
Gergo, camorra e costumi degli affiliati con 4500 voci della lingua furbesca in ordine alfabetico.

Mit einem Vorwort von Cesare Lombroso,
1984 [fotomechanischer Neudruck von 1910], 405 + 2 Seiten, Forni, ohne ISBN, ohne Preisangabe.
Das grundlegende Werk Lombrosos, auch international von nicht zu unterschätzendem Einfluss, ist erstmals in seiner ersten Auflage in einer Neuausgabe bei Il Mulino in Bologna erschienen (siehe unten).
Lombroso hat auch einen Reisebericht nach Kalabrien verfasst, der 2009 bei Rubbettino neu erscheinen.

Tim Newark:
Lucky Luciano:
Mafia Murderer and Secret Agent.

2011, 304 Seiten, Zentraler Block von 8 Seiten mit schwarz-weißen und farbigen Abbildungen, Mainstream Publishing, True Crime, 978-1-84596-737-6, £ 11.99.
Hier insbesondere interessant, weil es die Frage des Kriegseinsatzes des Mafioso, dessen Aktivitäten auf Sizilien und im Nachkriegsitalien, sowie den Kriegs- und Nachkriegseinsatz der Mafia erneut unter Einbeziehung neuer Materialien zitiert.

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3. Titel zum Terrorismus
Die drei folgenden Titel können nur ein Anfang sein. Wir haben vor, in einer der nächsten Nummern auf Bücher zu diesem Komplex zurückzukommen.
Die Auswahl ist nicht einfach; zum anderen sind die Bestände in deutschen Bibliotheken rudimentär, in italienischen sehr vereinzelt. Auch ist der Wert der Veröffentlichungen sehr ungleich.
Auch auf mehr Übersetzungen wäre zu hoffen…

Lanza_Bomben  1703-0 Brescia-piazza e_rimasero_impuniti
Luciano Lanza:
Bomben und Geheimnisse.
Geschichte des Massakers von der Piazza Fontana.

1998, 142 Seiten, Nautilus, 3-89401-332-X, jetzt zum Sonderpreis erhältlich: € 5.--.
Enthält zwar keine bibliografischen Angaben, aber ein Abkürzungsverzeichnis und eine zehnseitige Chronologie Die Zeit der Bomben 1969-1997.

Carlo Ghezzi (Hg):
Brescia:
Piazza della Loggia.

2012, 127 Seiten, mit beiliegender DVD des Films von Lucio Dell'Accio Scene di una strage, 2011, 165', mit u.a. Franca Rame, Ediesse, Storia&Memoria [ohne Zählung], 978-88-230-1703-0, € 12,--.
Insbesondere auch interessant wegen folgender Beiträge: Lucio Dell'Accio: Appunti per un film sulla strage di Piazza della Loggia, sowie den Teil 1974-2012. 38 ANNI DI PROCESSI mit den Beiträgen: I processi e il loro iter giudiziario, Federico Sinicato [Rechtsanwalt der Nebenkläger]: Piazza Loggia 1974-2012 und Manlio Milani [Vorsitzender der Casa della Memoria in Brescia]: A-Memoria di sentenza.
Letzterer ordnet den Terroranschlag in die Reihe der fünf "großen" Terroranschläge des Fünfjahreszeitraums zwischen 1969-1974 mit 44 Toten ein: 1969: Piazzza Fontana [siehe oben das Buch von Lanza], 1972: Peteano [Bombenattenat auf Caribinieri, das zuerst den Brigate rosse zugeschrieben wurde, bei seiner Verhandlung jedoch zur Entdeckung der NATO-Geheimorganisation Gladio und dadurch in Italien zu einer Staatskrise führte], 1973: Polizeipräsidium Mailand, 1974. Piazza della Loggia in Brescia, 1974: Fernzug Italicus. Für die beiden letzteren wurde gerichtlich niemand zur Verantwortung gezogen, für die drei ersten wurden als Täter Neofaschisten, als Vertuscher Militärs verurteilt.
Das Buch hat leider keinerlei Register und auch praktisch keine weitergehenden Literaturangaben.

Antonella Beccaria:
E rimasero impuniti.
Dal delitto Calvi ai nodi irrisolti di due Repubbliche.

2010, 89 Seiten, Socialmente (Granarolo dell'Emilia [B0]), Polifonia/Attori pocket, 978-88-95265-37-7, kein Preis bekannt.
Das Buch ist gut nutzbar und weiterführend, da es ein ausführliches Namensregister und eine umfangreiche Bibliografie von - auch englischsprachigen - Zeitungsartikeln und Webseiten [Sitografia] enthält.

In diesem Bereich muss auch schon das unten bei den anderen Titeln bibliografierte Buch von Welschen angezeigt werden.

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4. Andere Titel

978-88-498-3129-o0 978-88-389-2616-7
978-88-15-23412-4 9068681621
Vittorio Daniele; Paolo Malanima:
Il divario Nord-Sud in Italia 1861-2011.

2011, 260 Seiten, außerordentlich zahlreiche Grafen, Tabellen und Karten, Rubbettino, Saggi 273 (Economia), 978-88-498-3129-o0, € 15,00.
Druch das faktische wirtschaftsgeschichtliche Hintergrundmaterial wichtig für die Diskussionen um die Süditalienfrage. In diesem Kontext wird die Rücknahme der Angleichungstendenz zwischen Nord und Süd ab den 70er Jahren belegt. Nur deshalb, weil es sich eigentlich um einen wirtschaftsgeschichtlichen Text handelt, in die Anderen Titel "verbannt".

Rosario La Duca:
La corda e la mannaia.
Delitti e pene nella Sicilia del (XVI-XVIII secolo)
.

Hrsg. Francesco Armetta,
2012, 174 Seiten, Sellerio, Il divano 280, 978-88-389-2616-7; 88-389-2616-6, € 12.--.
Es handelt sich um die posthume Ausgabe eines Textes mit interessanten bibliografischen Verweisen des Autors vieler Bücher zu sizilianischen Themen, der schon früher bei Sellerio ein Bändchen zu historischen Verbrechen in Sizilien veröffentlicht hatte (I veleni di Palermo); viele seiner Schriften nehmen Bezug auf historische Bedingungen Siziliens, die wenn nicht fachwissenschaftlich im weitesten Sinne Umstände beschreiben, die für die heutige Lage dort bestimmend sind, insbesondere auch unzählige stadtgeschichtliche Beiträge in Zeitschriften und der Tageszeitung Il giornale di Sicilia.
Dazu jetzt die bibliografische Veröffentlichung:
Francesco Armetta:
Rosario La Duca.
Guida agli scritti.

2010, 320 Seiten, Sciascia, Cattedra per l'Arte Cristiana di Sicilia - Rosario La Duca 1, 978-88-8241-332-3, € 22.

Cesare Lombroso:
L'uomo delinquente studiato in rapporto all'antropologia, alla medicina legale ed alle discipline carcerarie.

Herausgegeben, eingeleitet, mit einer Bemerkung zur Textgestaltung und einer bibliografischen Notiz versehen von Lucia Rodler, mit einem Vorwort von Dario Melossi,
2011, 438 Seiten, Il Mulino, XX secolo [ohne Zählung], 978-88-15-23412-4, € 33.00.
Dieser grundlegende Text von international außerordentlicher Wirkung ist in fünf ständig erweiterten Auflagen zwischen 1876 und 1896/97 (von 256 Seiten auf 3 Bände) erschienen. Hier wird vorsichtig modernisiert der Text der ersten Auflage geboten.
Sollte in jeder Krimibibliothek stehen, da grundlegenden für die Vorstellung von (biologistisch begründeten) Verbrechertypen, die für die populären Vorstellungen und die in der populären Literatur transportierten Stereotypen von Verbrechern waren.
Siehe eine ausführliche Kritik des Lombrososchen Herangehens an die Mafiafrage in dem oben vorgestellten Buch von Ciconte: Storia criminale.
Das oben vorgestellte Buch von Mirabella zur Camorra steht in dessen Schule und ist ihm gewidmet.
Lombroso hat einen Reisebericht nach Kalabrien verfasst, der 2009 bei Rubbettino neu erschien.

Tom Welschen:
Het Italiaanse complex.
Partijen en bewegingen van 1970 tot 1990.

1996, 512 Seiten, wenige Fotos ["aus den ‚Bewegungen'"], Thoth, 90-6868-162-1, nur noch antiquarisch erhältlich.
Das Buch ist als Darstellung der Periode deshalb von Interesse, da es viel graue Literatur und sonst kaum ausgewertete Zeitschriften und Zeitungen auswertet, sowie Flugblätter auswertet. Auch Interviews mit Protagonisten "aus den ‚Bewegungen'" wurden geführt.
Auch für den Terrorismus-Kontext von Interesse.

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Zwei ältere Titel (antiquarisch oder neu beschaffbar) von Forschungsinteresse:
deak-9782716310826-0  UNICOPLI
Étienne et Simone Deak:
Grand dictionnaire d'Américanismes;
contenant les principaux termes américains avec leur equivalent exact en français.

5., erweiterte Auflage, 1973, 824 Seiten, Éditions du Dauphin, [ohne ISBN], nur noch antiquarisch zu beschaffen.
Die erste Auflage war von 1956, die zweite (veränderte) bis (unveränderte [?]) vierte jeweils 1957, 1962 und 1966 erschienen.

Luigi Moccia:
Glossario per uno studio della "Common Law".

1986 [(wieder {?}) gedruckt 2003], 92 Seiten, UNICOPLI, Materiali Universitari Scienze Giuridiche 4, 88-7061-183-3, mindestens € 8,XX [laut Aufdruck auf hinterer Umschlagseite € 7,23, aber italienische Verlage erhöhen regelmäßig die Preise, dieser war vor ein paar Jahren schon über € 8,--]
Das Interesse des Wörterbuchs von den Deaks ist durch seinen Erscheinungszeitrum gegeben, der in vielem parallel zur großen Zeit der Série Noire verlief. Wünschenswert wäre ein gleichzeitiges Vorhandensein der ersten und einer (?) der folgenden zu Vergleichszwecken und deswegen, weil 1973 für die Schreibe der Série Noire schon eine Übergangszeit darstellt.

Unter Heranziehung von anderen zwei- (und ein-)sprachigen Wörterbüchern des Nachkriegszeitraums erschiene es interessant, die Wortwahl einzelner Titel oder Autoren von Krimis (Übersetzungen und originalsprachliche) zu untersuchen. Auch wäre es interessant zu überprüfen, ob die jeweiligen Folgeauflagen nur erweitert wurden (augmentée im Französischen deutet darauf hin) oder ob die Wortwahl auch erneuert wurde.
Da im Moment gerade das große Ausmisten und Wegwerfen in den Bibliotheken herrscht, dürfte es einmal interessant sein, diese Bestände wenn möglich (und überhaupt vorhanden!) zu retten, oder, falls dies nicht möglich sein, sollte, sie doch vor der Vernichtung zu retten. Dass eine Bibliothek alle drei (?) "Zustände" dieses Wörterbuchs haben könnte, erscheint uns unwahrscheinlich; sollte sie sie aber wider Erwarten (noch) haben, geraten sie spätestens jetzt ins Visier der Ausmister, die offensichtlich heutzutage oft selbst in vielen universitären Einrichtungen keine Vorstellung mehr davon haben, dass für Forschung Bücherbestand(saufbau [!]) notwendig ist, weil sonst einfach das Material fehlt, über das geforscht werden kann. Aber hatten wir in damals (sogenannten) alternativen Kreisen nicht vor einigen Jahren den Auf- und Abbauverlag?, der mit seiner Versprechung offensichtlich Mainstream geworden ist.
Zurecht ausgemistet wurde/würde/wird dagegen: Ulrike Leonhardt: Mord ist ihr Beruf. Eine Geschichte des Kriminalromans. 1990, 299 Seiten, Mit 17 Abbildungen im Text, Beck, 3-406-34420-8, als Ramsch einfach zu beschaffen. Das Buch war nicht nur unnütz, sondern deshalb schädlich, weil es sicher sinnvolle Titel verhindert hat (niederländischschreibende Autoren klagen über diese Art von "Verhinderungspraktiken regelmäßig, die bei dem dortigen kleineren Markt noch viel verheerendere Auswirkungen haben). Gemeinwissen wurde etwas aufbereitet und ohne Kriterien und Hand und Fuß in beliebigen Selektion geboten. Raus damit aus den Bibliotheken, denn die DNB muss ja ein Exemplar zur Dokumentation aufheben!
Das Glossario von Moccia ist, wie der Seitenzahl zu entnehmen ist, ein dünnes Heftchen, stellt jedoch nichtsdestoweniger eine sehr wohlüberlegte und problematisierte Einführung dar. Ihr Interesse ist in unserem Kontext zunächst einmal intrinsisch, da es nach Form und Inhalt adäquate Übersetzungen für einen wichtigen Teilwortschatz beim Krimiübersetzen bereitstellt und die relevante italienischsprachige Literatur zitiert.
Folgende Themen werden in einzelnen Kapiteln abgehandelt: Bar, p 7 / Case law, p 11 // Civil law, p 29 // Common law, p 37 // Rule of law, p 81.
Dass das Interesse dieser Darstellung jedoch über rein informative Fragen hinausgeht, ist schon daraus ersichtlich, dass Civil Law und Common Law parallel (?) existieren und dass im letzten Kapitel das Problem des Rule of Law aufgeworfen wird. Herrschaft des Rechts und Fortschreibung des Rechts werden als zwei Seiten derselben Medaille angesehen, der Staat kann nicht über dem Gesetz stehen noch "das Gesetz" machen, womit eine Verwaltungsgerichtsbarkeit ausgeschlossen ist (vor der Gesetzesinstitution und -traditin sind eben alle gleich).
Dass die Inns of Court, die die einzige Ausbildungsstätte und den einzigen Handlungsrahmen für darstellen, ihren Ursprung und ihre Erfüllung allerdings in der Tat keineswegs in einer - "abstrakten" - Gleichheit vor dem Gesetz haben, verrät uns das Booklet einer CD:
The Inns of Court & City Yeomanry:
Liberty, Loyalty, Property
;
a live recording O. J., eine CD + Booklet, Magnon PN 2612 (Schweiz), kein Preis bekannt.
Die CD entstand anlässlich eines Besuchs des Juristenregiments, das seine Traditionen auf ein 1584 zur Verteidigung Londons aufgestellte Bürgerwehr zurückführt und während der Invasionsangst zeitens der napoleonischen Kriege 1801 als The Devil's Own konstituiert wurde in Zürich; es ist immer noch im Lincoln's Inn, einem der Inns of Court, stationiert. Sein Gegenüber auf Schweizer Seite ist die Stadtmusik Zürich, deren Sechseläuten-Marsch es ebenfalls spielt.
Es handelt sich bei dem Dargestellten nicht nur - ja, nicht einmal hauptsächlich - um Folklore, sondern zeigt gemeinsame Wurzeln sowohl von Schweizer als auch von Englischen demokratischen Traditionen in einem wehrhaften Demokratieverstand, in dem Recht als aktiver Teil der Partiziption der Bürger gesehen wurde. In der Schweiz stünden dafür historisch die Traditionen des Zwinglischen Protestantismus [der bürgergesellschaftlich im damaligen Sinne war: Zwingli fiel als Feldprediger, nicht als "geistiger Beistand" seiner Mitmilitionäre], sowie die plebiszitären Elemente; in England neben der Rechtstradition natürlich ebenfalls ein kämpferischer Protestantismus in der Tradition der Low Church. Rechtsstaatlichkeit und Rechtsstaat, überkommenes Gesetz und abstrakte Gesetzlichkeit sind Diskussionspunkte die wir im letzten Krimi-Tipp bei der Besprechung der Veröffentlichung von Lauener zu Gotthelf ansprechen mussten. Die Affinität zwischen der obigen Yeomanry und der Zürcher Stadtmusik ist also durchaus nicht so aleatorisch-folkloristisch wie es zunächst aussieht, sondern durchaus in vergleichbarer geschichtlich bedingter Haltung begründet.
Abgesehen vom theoretischen Interesse könnte eine Reflektion über diese Traditionen auch zu verschiedenen differenzierten Übersetzungsmöglichkeiten angelsächsischer Rechtstermini - auch in Krimis (police procedural zum Beispiel) ! - führen, beziehungsweise sollte ein Nachdenken darüber anregen.
Michael Lauener hat inzwischen Erkenntnisse seines "Gotthelf-Buchs" (auf das wir nochmals nachdrücklich verweisen wollen [Krimi-Tipp 2011]) in einem Aufsatz veröffentlicht:
Michael Lauener: "Jeremias Gotthelfs Kampf gegen die Rechtsstaatsidee der jungen Rechtsschule Wilhelm Snells" In: Commentationes Historiae iuris helveticae 8.2012, ISSN: 2408-900X, S. 83-128.

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Schließlich eine Erinnerung an dort intern schon wieder vergessenen Versuch der baden-württembergischen Landeszentrale für politische Bildung (wir hatten die Publikation 2010 vorgestellt) die Präsenz des italienbasierten organisierten Verbrechens ins öffentliche Bewusstsein Deutschlands zu rücken (siehe entsprechende aktuelle Titel aus Italien oben):
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hgin):
Dokumentation: Europa im Griff der Mafia:
Internationales Symposium [vom] 25. Oktober 1993

[in] Stuttgart, Rathaus: Großer Sitzungssaal. 1993, 76 Seiten, 9 Fotos und 4 Karikaturen, sowie Pressespiegel, [Verlag der] Landeszentrale für Politische Bildung, [ohne ISBN], € 2.-[inzwischen vermutlich vergriffen].
Heutzutage - fast zehn Jahre später! - trifft man nur auf Unverständnis und Erstaunen, wenn man italienische organisierte Kriminalität in Deutschland bei den Landeszentralen anspricht.

Außer der Reihe

Für (Rest-)Sommerferien oder Weihnachtsferien - oder auch andere Mußestunden - wollen wir zwei Veröffentlichungen empfehlen, die weder in einer romanischen Sprache geschrieben sind noch ein romanischsprachiges Land behandeln; wir glauben jedoch, dass die Mitberücksichtigung der Türkei im Zuge Mittelmeerkrimiideologie gerechtfertigt ist [auch Portugal ist ja - wenn auch aus anderen Gründen - zwar ein romanischsprachiges Land, aber eine Mittelmeerkultur genauso ehrenhalber. Soweit wir es übersehen können, wird allerdings in Griechenland der Mittelmeerkrimi noch intensiver rezipiert als in der von uns hier eingeführten Türkei.
David Mason:
Investigating Turkey:
Detective fiction and Turkish nationalism, 1928-1950.

2010, 186 Seiten, nur im Netz erhältliche Dissertationsschrift, Institute of Islamic Studies [der] McGill University Montreal [Kanada], keine ISBN, keine Preisangabe.
Behandelt werden Krimihelden, die enscheidende Eigenschaften der von der Atatürkschen Revolution erstrebten neuen Türken verkörpern; die behandelte Zeit ist in zwei Perioden gegliedert, 1928-1938 (mit zwei Autoren) und 1939-1950 (mit drei Autoren), die als Teil eins und zwei bezeichnet werden, jedoch neben den Jahreszahlen keine weiteren Überschriften tragen. Die erste Periode wird allein von Cemil Cahit Cam bestritten, der unter vielen Pseudonymen veröffentlichte. Hier behandelt werden: Seine als Behçet Riza geschriebenen Romane um den Gauner Pire Necmi (Pire Necmi Maceralari ist der Reihentitel) und den Kommissar Mehmet Ali, die 1928 - 1932 erscheinen, allerdings in der Waffenstillstandsperiode 1918 - 1922 angesiedelt sind (eine erste Reihe von drei Titeln aus dem Jahre 1930 war dem Autor nicht zugänglich). Seine als Oguz Turgut veröffentlichten Romane um den Kampf Cemal Dogans gegen S.O.S. 13 aus dem Jahre 1932.
Für die zweite Periode werden behandelt: Murat Akdogan mit seinem Detektiv Orhan Cakiroglu, 32 Hefte von einem Umfang zwischen 27 und 32 Seiten. Diese Reihe erschien zweimal, einmal 1941/42, dann 1944/45; alle vom Autor benutzen Ausgaben stammen jedoch aus dem Jahre 1944. Nach unserem Wissen um Überarbeitungen durch italienischsprachige Autoren in der Zeitperiode zwischen 1943 und den 50er Jahren könnte es nicht uninteressant sein, Erst- und Zweitausgabe auf inhaltliche Änderungen hin zu vergleichen. A. Samancigil mit seinen an Kinder und Jugendliche gerichteten Krimis und Ziya Calikoglu 1944 mit dem "Feminist [i.e. das Bild der Neuen Frau des Kemalismus vertretende, männliche] Detective Hero" Vefa Polad, mit Erscheinungsdatum 1944.
Über die meisten der Autoren ist nichts bekannt, so dass es sich nach Ansicht des Verf.s um Pseudonyme handelt; die Titel wurden so vermutlich mit propagandistischer Absicht verfasst.
Der Titel Kann jedoch nicht (nur) im Rahmen einer (Vor-)Geschichte einer Mittelmeerkrimitradition der anderen Art von Interesse sein, sondern auch im Rahmen von Nationbuilding (siehe unsere Bemerkungen zu den kleineren Sprachen in der 2011-Nummer des Krimi-Tipps), mit den der Propagierung der idealen Charaktereigenschaften des "Neuen Türken", die in den und durch die Krimis propagiert werden, und die an gleichzeitige Ideale in der Sowjetunion erinnern (aber nicht nur dort: Die propagierte "Neue Frau" ist uns auch aus dem Mittel- und Westeuropa der Zeit wohlvertraut). Auch Caroline Reitz' Detecting the Nation: Fictions of Detection and the Imperial Venture; 1788 - 1927 wurde als Hintergrundlektüre verwandt. Kritisch anzumerken ist die Organisation der Bibliografie, in der zwar die im Zentrum der Untersuchung stehenden türkischsprachigen Autoren in einem ersten Teil (Primary Sources) aufgeführt sind, in den Secondary Sources jedoch Sekundärliteratur zur Geschichte der Türkei, zum Krimi, sowie Primärliteratur nichttürkischsprachiger Autoren (nicht nur Krimis) nicht getrennt werden.
Das Erkenntnisinteresse des Autors ist der inhaltlich-propagandistische Aspekt der Krimis unter inhaltlichen Gesichtspunkten. Nicht eingegangen wird auf die sprachliche Seite, deren Untersuchung sicher zum einen unter linguistischen Aspekten - und sei es "nur", was die Wortschatzentwicklung angeht -, zum anderen jedoch auch unter Aspekten der dargestellten "Realia" von außerordentlichem Interesse wäre.
Dass keiner dieser Krimis, ja Heftchenliteratur übersetzt wurde, ist klar. Inwiefern es in der Türkei Neudrucke gibt, entzieht sich unserer Kenntnis (Nostalgie richtet sich zwar dort vermehrt auf die osmanische Periode, aber auch diese Sachen könnten auf Interesse stoßen, eventuell auch wegen der zeittypischen Ästhetik [wir haben noch kein Exemplar gesehen]).
Zu unserem diesmaligen Hauptthema passend möchten wir noch anfügen:
De-maffia-van-Turkije Frank Bovenkerk; Yücel Yesilgöz:
De maffia von Turkije.

1998, 352 Seiten, Meulenhoff; Kritak, 90-290-5610-X, nur noch antiquarisch (so allerdings problemlos) erhältlich
Dieses Buch ist neben der Behandlung der Gegenwart ("Mittelmeermafia") in unserem Kontext insbesondere auch von besonderem Interesse, da es in seinem dritten Kapitel (Stadsridders en rebellen) äußerst interessante Ausführungen zur osmanischen und Istanbuler Unterwelt - die in die Mafia und Sozialrebellenthematik eingeordnet wird - mit weiterführender Literatur bietet; dieses ist türkeibezogen leider nur auf Türkisch und in deutschen Bibliotheken sehr spärlich vertreten. Das Buch enthält, was bei dieser Art veröffentlicht in keinster Weise selbstverständlich aber (deshalb) umso mehr zu loben ist, ein - allerdings nicht expressis verbis als solches deklariertes - ausführliches Namens- und Organisationsregister, wodurch der Gebrauchswert außerordentlich erhöht wird.
Die Schreibung maffia war im Übrigen auch im Italienischen früher gebräuchliche; heute ist sie unseres Wissens nach nur noch im Niederländischen und im Schwedischen Standard (was nicht ohne Belang für die Internetrecherche ist).

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Für "wirkliche" Mußestunden wollen wir aber eine Lektüre - oder nochmalige Lektüre - der Romane des von der Mafia ermordeten Giuseppe Fava empfehlen:
9783293202535 gente-di-respettoe
Ehrenwerte Leute - Gente di rispetto //
beschreibt mafiöse Strukturen in den Siebzigern Bevor sie Euch töten - Prima che vi uccidano // Bandenwesen der Nachkriegszeit
[gibt es sowohl gebunden als auch als Taschenbücher, antiquarisch, mit jeweils ganz verschiedener Ästhetik]
Zumal es inzwischen auch zwei Hochschularbeiten zu seiner Zeitung gibt:
Rocco Rossitto: I Siciliani:
Analisi della rivista nel primo anno di vita.

Università degli Studi di Catania: Facoltà di Lettere e Filosofia: Corso di laurea in Lettere moderne: Tesi di laurea, Anno accademico 2003-2004.

Carmelo Luca Giovanni Salici:
I Siciliani di Guiseppe Fava.

Università degli Studi di Siena: Facoltà die Lettere e Filosfosia: Tesi di Laurea, Anno accademico 2006-2007.
Beide mit zahlreichen Zeitzeugeninterviews; sowie mit privater Pressedokumentation.
Ferner können folgende Webseiten konsultiert werden:
www.claudiofava.it/memoria
www.fondazionegiuseppefava.it
Beide Anti-Mafia-Zeitungen, I Siciliani, Catania, und L'Ora, Palermo, sind verschwunden.

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>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Wir sind (wären!) weiterhin dankbar für alle Hinweise auf - sprachlich - regional(istisch)e Krimis aus der Romania (sowie dem Bereich der germanischen Sprachen und der Slavia). Auch - und natürlich insbesondere - interessieren uns (Hinweise auf) Übersetzungen in die entsprechenden Sprachen aus der Romania, in Regional- oder Standardsprachen, sowie Sekundärliteratur über diese Problematik und diesen Bereich.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Wir hätten in dieser Ausgabe gerne auch weitere Primärliteratur (nach dem Rätoromanischen in der letzten) in Minderheitensprachen vorgestellt, müssen aber leider aufgrund der absolut ignoranten Haltung eines Großteils der Verleger passen: Diese werfen in ihrer Mehrheit ihre sowieso - sofern nicht als Schullektüre in den Kanon integrierten - meist schon schlecht verkäuflichen - zwar geringen, aber trotzdem! - Lagerbestände, die zudem großteils mit öffentlichen Geldern finanziert wurden, lieber weg, als ein Rezensionsexemplar rauszurücken. Dabei handelt es sich um Sprachen, die oft außerhalb der entsprechenden Region auch in dem entsprechenden Nationalstaat kaum wahrgenommen werden und von denen oft die Bewohner der entsprechenden nicht einmal wissen, dass in ihnen Literatur produziert wird. <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<



"Zu guter Letzt"



Die Schlussredakteurin (Gitta List / Bonn)

Lauter Lieblingskrimis

Auf der diesjährigen documenta kriegen Hunde das Wahlrecht. Bushido hospitiert im Deutschen Bundestag und denkt laut über Politik nach. Ja, es geschieht stets viel Seltsames unter der Sonne - wenn auch, bei Licht betrachtet, wenig Neues. Eigentlich ist immer alles nur eine neue Variante vom alten Spiel. Genau wie im Kriminalroman, gell - in dem das schlimmste Verbrechen die Langeweile ist!
Hier drei famose Varianten ohne jede Spur davon: Die französische Autorin Fred Vargas hat einen weiteren Roman um Kommissar Adamsberg und seine durchgedrehte Brigade geschrieben, der jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt; der irische Jugendbuchautor Eoin Colfer hat einen nicht wirklich jugendfreien, aber ultraspannenden und wunderbar witzigen Thriller verbrochen; Ry Cooder, seines Zeichens US-amerikanischer Musiker, hat mit Stories aus den halbseidenen Milieus von Los Angeles fulminante Saiten aufgezogen.
Mag die Welt auch schlecht sein, Hauptsache, die Krimis darin sind gut.

Das Herz der Taube
Hochsommer in Paris, es herrscht glühende Hitze. Und Gewalt. Kommissar Adamsberg findet eine Taube, von einem Sadisten halb zu Tode gequält. Ein Auto wird abgefackelt, mitsamt dem darin schlafenden Insassen. Eine Achtjährige schlägt ihrem Onkel den Schädel ein. Auf sauberen Laken ruht eine alte Frau, "tot und mit offenem Mund". Herzstillstand, hat der Arzt attestiert. Adamsberg weiß es besser - und der schlaue Gatte Monsieur Tuilot, dem nichts über seine Kreuzworträtsel und seine Haustiere geht, ebenfalls.
Fred Vargas spart auch diesmal nicht mit Leichen noch mit Abgründigem, und wer ihre Krimis kennt, ahnt, dass es nach diesem Auftakt noch ärger kommen muss. Kommt es: In Ordebec, einem kleinen Ort im Calvados, gehen entsetzliche Dinge vor, die etwas mit der #Mesnie Hellequin# zu tun haben, dem seit mittelalterlicher Zeit sagenumwobenen, geisterhaften "Wütenden Heer", das dort sein Unwesen treibt - mehr ist aus Mme. Vendermot nicht herauszuholen, die nach Paris gereist ist, Adamsberg um Hilfe zu bitten. Denn Lina, ihre Tochter, hat das Heer gesehen, nun wird es Tote geben, das ist sicher. Wen soll man zu Rate ziehen außer jenen berühmten Kommissar, der, selbst von sehr eigener Art, so viel vom Seltsamen versteht?
Spinnt Madame? Nein, das tut sie so wenig wie ihre Tochter und ihre schrulligen Söhne - auch wenn man sie alle als ›Geisteskranke‹ und ›Besessene‹ ächtet und sogleich verdächtigt, als dann tatsächlich Morde geschehen. Denn ist, wer mordet, nicht ›irre‹? Und ist also, wer ›irre‹ ist, nicht unbedingt auch zum Mord fähig? Dabei ist es eher die Unerbittlichkeit solcher von Ressentiment und Einfalt geprägten Logik, die im Leben der Vendermots etwas ver-rückt hat, das Richtige falsch und das Falsche richtig erscheinen lässt.
978-3-351-03380-4 In Vargas' Romanen gibt es keine Figuren ohne Macke, Adamsberg und seine gesamte Brigade inbegriffen, in der u.a. ein gebildeter Säufer, ein verhinderter Zoologe und ein an Hypersomnie leidender Lieutenant Dienst tun. Des simplen Musters ›gestörter Täter‹ bedient sie sich folglich nie, auch in Die Nacht des Zorns nicht. Im Gegenteil kommt diesmal sogar dem Mörder aus einem früheren Roman (Der verbotene Ort) eine besondere Rolle zu, denn er ist ein Mann, dessen Hände nicht nur töten, sondern auch heilen können.
Wer tötet, ist nicht zwangsläufig gestört - sind nicht jedem Menschen Affekte eigen, die ihn (theoretisch) zum Töten befähigen? Das Gute, dichtete Busch hintersinnig, sei "stets das Böse, das man lässt". Es kann aber, zeigt Vargas am Beispiel Ordebec, gelegentlich auch zum Gegenteil zwingen.
Fred Vargas:
Die Nacht des Zorns.

2012, 454 S.,
(L'Armée Furieuse, Ü.v. Waltraud Schwarze),
Aufbau Verlag, 3-351-03380-X / 978-3-351-03380-4, EURO 22,99


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Fuggeddabout

"Der Lichtstrahl blitzt an meinen Augen vorbei, ich ramme Barrett den Schlüssel in den Hals und sehe zu, wie er verblutet. Dann setze ich mich und überlege mir, was ich getan habe."

Donnerlittchen, das macht Laune: Eoin Colfer, Erfinder von Artemis Fowl, dem angenehm un- bzw sogar hübsch antipotteresken Spross einer halbseidenen Magierfamilie, hat einen ganz und gar nicht jugendfreien Krimi geschrieben. Großartige Idee! Ermuntert hat ihn dazu übrigens Ken Bruen - dem wir dafür gleich herzlich danken wollen, denn nicht nur hat es Colfer ganz offensichtlich ein großes Vergnügen bereitet, mal so richtig vom Genreleder zu ziehen - das Vergnügen ist unbedingt auch auf unserer Seite: Der Tod ist ein bleibender Schaden liefert nämlich einen so spannenden wie durchgeknallten Plot, brutal durchgeknalltes Personal (darunter ein Psychologe namens, ha!, Dr. Moriarty), knackige, pointierte Dialoge von herzerfrischend vulgärer Echtheit (die herzustellen eine hohe Kunst ist!) - einen Qualitätskrimi, wie er im, äh, Buche steht.
Der Plot spielt in New Jersey und geht so: Daniel McEvoy, Ire, ist Türsteher und Rausschmeißer in einem eher schäbigen Nachtclub ("Auf dem Gelände wurden mehr Potdeals und Blowjobs abgewickelt als im Amsterdamer Rotlichtviertel. Ich wette, die finden da noch Spermareste aus den fünfziger Jahren."). Als abgezockter Ex-Soldat ("Ich hab einen Kumpel bei der Armee, der hat seit Desert Storm nicht mehr gelacht") hat er dafür die passende Einstellung und die richtige Ausbildung. Leider verhindert auch die nicht, dass seine Lieblingskollegin "Hostess" Connie ermordet wird, eine brutale Tat, die aufzuklären bzw zu rächen für Dannyboy Ehrensache ist.
Leider gerät er dabei ins Visier zweier eher unzarter weiblicher Cops, was umso unangenehmer ist, als er versehentlich einen Handlanger von Irish Mike gekillt hat, dem Boss der hiesigen Irish-Mafia. Erschwerend kommt hinzu, dass Dans Kopfhaut schrecklich juckt. Es wird doch wohl nichts schiefgegangen sein bei der Haartransplantation, die er sich kürzlich hat verpassen lassen? Die Antwort könnte Zebulon Kronski geben, Dans eher nicht ganz koscherer Freund und Doc - bloß ist Zeb verschwunden, und auch das besagt irgendwie überhaupt nichts Gutes, besonders, da seine Stimme dauernd kleine Scherze Marke "Ich sehe tote Menschen" in McEvoys Ohr zu wispern scheint.
978-3-471-35073-7 Irre Verfolgungsjagden, eiskalte Geiselnahmen, blutige Prügeleien und zahlreiche weitere Verstöße wider die guten Sitten, brutale Romantik und Transplantationsblues - wie und in welch sattem Sound Colfer diesen ganzen Wahnsinn zu einem sehr schnellen, wenig zimperlichen, zugleich absurd komödiantischen Roman macht, das hat in jeder Hinsicht Klasse. Die Übersetzung, besorgt von Conny Lösch, übrigens ebenfalls. Und aus dem Originaltitel Plugged - ein schönes Wortspiel, wie der Leser sehen wird - ist statt einer Übersetzung, die notgedrungen hätte holprig ausfallen müssen, ein deutscher Titel geworden, der Colfers Ton exakt trifft. Auch nicht selbstverständlich, das.
Eoin Colfer:
Der Tod ist ein bleibender Schaden.

2012, 279 S., (Plugged, Ü.v. Conny Lösch),
List Verlag, 3-471-35073-X / 978-3-471-35073-7, EURO 14,99


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La lucha oder Die Kämpfe des Lebens

"Im Radio kam das Harry James Orchester live aus Hollywood. Guter Sound für einen braven weiße Mann. Es kam mir vor, als würde ich irgendwo zwischen Harry James und dem toten Akkordeonspieler stehen. Und das war ein ziemlich guter Platz."

Ry Cooder, Songwriter, Komponist - und natürlich einer der besten (Slide-)Gitarristen der Welt - ist kein Star, er ist eine Legende. Seine musikalische Brillanz und Vielseitigkeit erweist sich immer auch in seinen Konzerten und Koproduktionen mit anderen Musikern. Er spielte mit den Stones und mit Carlos Santana, mit dem Blues-Gott John Lee Hooker, er wandte sich der Weltmusik zu, als das noch keine Modeströmung war, machte den Buena Vista Social Club bekannt und war maßgeblich am gleichnamigen Wenders-Film beteiligt, wie er auch schon den Soundtrack zu Paris, Texas geschrieben hatte. Überhaupt hat Cooder zahlreiche Soundtracks komponiert, unter anderem für mehrere Filme des Action-Regisseurs Walter Hill (Long Riders, Johnny Handsome) und Tony Richardsons The Border (Grenzpatrouille, 1982, mit Jack Nicholson, Harvey Keitel) - einen Kassenflop, gleichwohl (ungeachtet seiner holzschnitthaften Erzählweise) immer noch bemerkenswerten Film über das Elend illegaler mexikanische Einwanderer, korrupte US- Cops und ›Grenzschutz‹-Barbarei. (Dergleichen bleibt aktuell, nicht nur in US-Amerika. Frontex lässt grüßen!)
Womit wir nicht ganz beim Thema wären, aber immerhin doch auf dem Weg - denn auch in nicht wenigen der Stories, die Cooder geschrieben hat, ist die Situation der Mexikaner und anderer ›unerwünschter Fremdlinge‹ gegenwärtig.
Man bewegt sich im Los Angeles der 40er/50er Jahre. Die Straßen von Los Angeles sind Schmelztiegel, bevölkert von kleinen Leuten, GIs in Rekonvaleszenz, Durchschnittsspießern, Spekulanten, Geschäftemachern, Künstlern, Spielern, Nachkriegs-Glückssuchern buchstäblich aller Couleurs.
Manchmal ist Cooders Ich-Erzähler dort als Frank unterwegs, als Checker, der Branchenbucheinträge ("25 Cent pro Eintrag") sammelt und auf bemerkenswerte Weise zu einem Erbe kommt. Manchmal ist er ein Schneider namens Ray Montalvo ("...so eine Mischung. Meine Mama kommt aus der Karibik, Papa war ein Sizilianer"), dem sein Kunde noch vor der Anprobe wegstirbt. In der wunderbar traurigkomischen, vor Herz und Schmerz, Musik und Ironie Geschichte "Das Leben ist nur ein Traum" heißt er Arturo, ist Mexikaner und Trio-Musiker: "Wir sind keine Mariachis! Mariachis sind kaum mehr als Straßenbettler. Die können Sie am Garibaldi Square geballt antreffen, auf der Ersten Straße, nahe dem Bezirk Aliso Flats. Eine armselige Gegend. Mariachis gehören zur Klasse der Mestizen und haben sich auf die primitive Musik der Einwanderer und Heimwehkranken spezialisiert. Ich habe eine Schulbildung genossen. Ich kann Noten lesen, ich weiß, was Ostinato, crescendo, obligato bedeutet. Trio-Musik ist verfeinert und elegant"). Arturo liebt das Kino und sieht sich, als der verhasste Kritiker Salazar ("ein intriganter, alles begrapschender Egoist, der seine Zeit damit verbrachte, in den Cafés einem Gefolge von feigen Speichelleckern zu predigen und in seinen Artikeln jeden zu verleumden") in der Nachmittagvorstellung gekillt wird, unversehens in eine Rache- und Revolutionspistole verwickelt, die mindestens so wild ist wie ein Film mit seinen Helden Marga Lopez und Miguel Inclan.
Rassismus und der "Alle-gegen-alle"-Kampf der Klassen sind Alltag in diesen Zeiten und auf diesen Straßen, Los Angeles ist nur dem Namen nach eine Stadt der Engel - wenn überhaupt, begegnet man denen nach dem Exitus (meist einem gewaltsamen, da steht der Autor ganz in Hard-boiled-Tradition). Bis dahin muss jeder sehen, wo er bleibt - und ziemlich oft geht das nicht anders als auf die krumme Tour, manchmal muss es sogar die ganz harte sein.
Cooders Stories sind Noir-Krimis im Kurzformat, bevölkert von coolen Typen, schrägen Ladies, Exzentrikern, Kaputniks. Den Unterschied macht jener etwas andere Grundton, der zB auch Elmore Leonard eigen ist. Ein Sound, ein leiser Humor, der eben doch nicht nur sarkastisch ist, sondern sich eine Skurrilität (oder sogar Gefühligkeit!) leisten kann, die im ›ungebrochenen‹ Noir fehl am Platze wirken müsste.
Ähnlich wie Leonard spielt Cooder hinsichtlich seines Personals und seiner (herrlich hinterhältigen) Plots auf der feinen Klaviatur der Ironie. Seine Helden 978-3-89320-164-8 sind nicht zimperlich im Austeilen, wenn es drauf ankommt, warum auch, die Welt ist es schließlich auch nicht. Aber eigentlich wollen sie gar nicht, dass es drauf ankommt; was sie wollen, ist "estoy con destino" zu sein, zufrieden mit ihrem Leben. Schwierige Übung. Wie Leonards Romane sind auch Cooders Geschichten voll von Typen, die mit reichlich krimineller Energie miese Tricks versuchen, sich dabei überschätzen - und am Ende von genau den Typen reingelegt werden, die sie zu linken gedachten. Die nämlich haben vielleicht nicht die gleiche kriminelle Energie, aber die besseren Tricks. Und die bessere Musik.
Größen des Blues, Swing, Mambo, R'n'B begleiten jede dieser Stories mit ihrem Groove - folge ihm, Leser, lass dich mitnehmen in den großen Film der kleinen Leute, zu den Stellen, wo sie dem Biest ein Bein stellen. Franz Dobler hat die Übersetzung ins Deutsche besorgt, und zwar genau so, wie es sein muss. Caramba!
Ry Cooder:
In den Straßen von Los Angeles.

2012, 320 S., im Anhang: Glossar, (Critica Diabolis, Ü.v. Franz Dobler),
Edition Tiamat, 3-89320-164-5 / 978-3-89320-164-8, EURO 18,00


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© Gitta List


Die Beiträger/innen
Dr. Bernd G. Bauske wurde in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts im Schwäbischen geboren, wuchs also schwäbischsprachig, dann zweisprachig Schwäbisch-Deutsch auf. Diese Konstellation weckte früh in ihm das Interesse an und die Liebe zu allen möglichen Varianten und Variationen von und in Sprachen.
Nach diversen und unterschiedlichsten Lese- und anderen prägenden Erlebnissen, einem Studium der Romanistik und Aufenthalten in allen in Europa gelegenen Sprachräumen der Romania, ist er zur Zeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als Linguist in der Übersetzerausbildung tätig. In diesem Zusammenhang gründete er auch das John/Jean Amila-Translation-Project, dem es bisher gelungen ist, durch außerkurrikular agierende, in der Zusammensetzung wechselnde studentische Übersetzerkollektive unter seiner Leitung diesem Klassiker des französischsprachigen Krimis mit sechs Titeln ein Gesicht auf dem deutschen Buchmarkt zu geben. Im Rahmen dieses Projekts fanden auch bisher zwei Ausstellungen zu diesem Autor statt, die fast ausschließlich aus den Beständen der Amila-Sammlung B.G. Bauskes bestückt werden konnten. Weitere Aktivitäten zu Amila können durchaus folgen.
Das Interesse für Amila ist wissenschaftlich in den größeren Kontext der Mündlichkeit/Schriftlichkeit eingefügt, was auch zu Interesse für und Beschäftigung mit Arno Schmidt, Johannes Bobrowski und anderen geführt hat.
Alte Lieben sind ferner die Übersetzungen Heiliger Schriften in europäische Sprachen, die Minderheitensprachen unter verschiedensten Aspekten, sowie die Schriftgeschichte, die auch in Lehrveranstaltungen einen wichtigen Platz hat.

Joachim Feldmann, 1958 in Rheine/Westfalen geboren, studierte in Münster Germanistik und Anglistik und arbeitet heute als Lehrer an einem Berufskolleg im Ruhrgebiet. 1977 gründete er gemeinsam mit Michael Kofort die Literaturzeitschrift "Am Erker", der er bis heute als Redakteur treu geblieben ist. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit Kriminalliteratur. Seine Beiträge zum Thema sind in der "Welt", bei "cultur-mag.de" und in seiner "Am Erker"-Kolumne "Mord und Totschlag" (auch online) zu lesen.

Thomas Kastura, geboren 1966 in Bamberg, studierte von 1986 bis 1993 Germanistik und Geschichte in Würzburg. Er arbeitete als Dozent und freier Kulturjournalist für Rundfunk, Zeitungen und Zeitschriften (u.a. (Bayerischer Rundfunk, Die Zeit, Rheinischer Merkur, mare). Neben Sachbüchern veröffentlichte Thomas Kastura seit 2002 Kriminalromane um den Kölner Kommissar Raupach.
www.thomaskastura.de

Gitta List, Jahrgang 1959, ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Bonn. Sie leitet die Redaktion des Bonner Stadtmagazins "Schnüss" und publiziert seit vielen Jahren zum Thema Kriminalliteratur.

Thomas Przybilka (tp), geboren 1950, lebt und arbeitet als Buchhändler in Bonn. Gründete 1989 das "Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur" (BoKAS), zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur (Bücher und Artikel) im In- und Ausland. Mitglied u.a. in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat". Mitherausgeber der "Alligatorpapiere. Magazin zur Kriminalliteratur". 2012 wurde ihm "In Würdigung seines Engagements für die deutschsprachige Kriminalliteratur und für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk im Bereich Kriminalliteratur" der "Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren 2012" in der Sparte "Ehrenglauser" von der Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" zuerkannt.
www.bokas.de www.krimilexikon.de/przybilk.htm


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