Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
Sekundärliteratur

Das Online-Magazin zu deutscher und internationaler Kriminalliteratur


No. 63




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Krimi-Tipp 63
Ein Service des BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur).

Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Bisher erschienen (Stand Dezember 2015) die folgenden Tipps. Das jeweils aktuelle Verzeichnis finden Sie auf der BoKAS-Startseite!

Krimi-Tipp 2016: 63;
Krimi-Tipp 2015: 61; 62;
Krimi-Tipp 2014: 60;
Krimi-Tipp 2013: 59;
Krimi-Tipp 2012: 58; 57
Krimi-Tipp 2011: 55; 56;
Krimi-Tipp 2010: 54
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2001: 17, 18, 19, 20, 21.
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5



Hinweise oder Auszüge aus den Hinweisen, die mit dem Kürzel (tp) versehen sind, können für Werbezwecke zitiert werden - [bitte zitieren wie folgt: Thomas Przybilka, BoKAS - Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur].

Hinweis für die Verlage
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KRIMI-TIPP 63
Januar 2016 - Juni 2016

Ein Service des BoKAS
mit Hinweisen und Rezensionen zu deutscher und internationaler Sekundärliteratur der Kriminalliteratur

www.krimilexikon.de/przybilk.htm www.bokas.de www.das-syndikat.com/autoren/autor/120-thomas-przybilka.html


Inhalt
Editorial
Ständige Hinweise

Bibliographien / Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze
Autorenporträts / Autobiographien / Biographien / Werkschau
Film / TV / Hörspiel / Theater
Kriminalistik / True Crime / Spionage
Essen & Trinken / Schauplätze
Jahrbücher / Zeitschriften
Miscellanea
Unter der Lupe: (Reinhard Jahn, Essen)
Zu guter Letzt.(Gitta List, Bonn)
Die Beiträger/innen
Bezugshinweis



Editorial

Kein Subgenre der Kriminalliteratur hat es den deutschen Krimilesern seit Jahren mehr angetan als der "Regionalkrimi". Was also sind Regionalkrimis? Dazu zwei finden sich zwei Hinweise im aktuellen "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" (KTS): Eine Arbeit von Silke Leuendorf ("Der Regionakrimi im Westen von Deutschland") sowie eine bemerkenswerte Publikation aus den USA ("Tatort Germany", herausgegeben von L.M. Kutsch und T. Herzog), die dieser Untergattung des Krimis viel Beachtung schenkt. Zudem hat der geschätzte Kollege Reinhard Jahn im Kapitel "Unter der Lupe" eine Autopsie zum Thema vorgenommen.

Daneben wird auch wieder auf viele interessante Bücher hingewiesen, die den Weg auf meinem Schreibtisch gefunden haben, darunter u.a. eine Untersuchung zur Darstellung von Ermittlungspraktiken der Verbrechensliteratur des 19. Jahrhunderts oder die sehr komplexe Begutachtung wie Morduntersuchungen in der ehemaligen DDR gelehrt und stattgefunden haben.

Zum Schluß des KTS, sozusagen als i-Tüpfelchen in "Zu guter Letzt", die Besprechung von zwei aktuellen Kriminalromanen und eine Rezension zu "Einer von uns", Asne Seierstads Buch über den norwegischen Massenmörder Anders Breivik.

Ihr Thomas Przybilka
www.bokas.de



Ständige Hinweise
Alle bisher erschienenen Ausgabe des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" sind unter bokas.de archiviert.
Der "KrimiKurier" goes international! Die ehemalige e-mail-Version existiert so nicht mehr. Herausgeberin Dr. Gisela Lehmer-Kerkloh hat sich mit Freunden aus England, den Niederlanden, Frankreich und Belgien zusammengetan und bietet den "KrimiKurier" jetzt auf eigener website als "Crime Chronicles" an: www.crimechronicles.co.uk. Laut Lehmer-Kerkloh schreiben Experten für die "Crime Chronicles" Buch- und Filmbesprechungen in ihrer jeweiligen Landessprache und weisen auf nationale und internationale Entwicklungen in der Krimiszene hin.

"Der Krimi-Tipp Sekundärliteratur" wird seit vielen Ausgaben von Prof. Norbert Spehner (Quebec/Kanada) für sein französischsprachigen Newsletter "Marginalia - Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" übernommen. Im Netz nachzulesen unter http://marginalia-bulletin-blogspot.com oder www.scribd.com/marginalia. Wer den Newsletter abonnieren möchte, wende sich an nspehner@sympatico.ca

Seit dem 20. November 2010 ist "Culturmag" online und bietet jeden Samstag ein Kriminalmagazin, das von Thomas Wörtche zusammengestellt und betreut wird. In der Rubrik "About Crime Fiction - Pick of the Week" werden auch Hinweise aus dem KTS übernommen. Beiträger sind -neben Thomas Wörtche- Klaus Kamberger, Doris Wieser, Anna Veronica Wutschel u.v.a.: cult-mag.de

"Am Erker - Zeitschrift für Literatur" ist eine kleine aber feine Literaturzeitschrift, begründet von Joachim Feldmann und Michael Kofort. Die zweimal jährlich im Daedalus Verlag erscheinende Zeitschrift berichtet auch regelmäßig über Kriminalromane. Joachim Feldmanns Kritiken in der Kolumne "Mord und Totschlag" kann man nachlesen unter www.am-erker.de/krimisamstag.php.

"Krimikultur: Archiv - Materialien zur Krimikultur" bietet Artikel, Rezensionen und Interviews, die in den vergangenen Jahren in Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen erschienen sind. Fündig wird man unter http://krimikulturarchiv.wordpress.com

Initiiert von Tobias Gohlis (u.a. DIE ZEIT) erscheint seit 2005 die "KrimiWelt-Bestenliste". Seit 2010 heißt sie "KrimiZEIT-Bestenliste". Eine unabhängige Jury von 18 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt jeden Monat die zehn (in ihren Augen) besten Kriminalromane aus. "KrimiZEIT-Bestenliste" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die ZEIT" und dem "Nordwestradio", einem gemeinsamen Programm von Radio Bremen und den NDR, im Netz unter www.zeit.de/krimizeit-bestenliste www.radiobremen.de

Wer ausführliche Krimi-Autorenporträts und Krimi-Rezensionen sucht, ist bei ist beim "Krimi-Forum" richtig: www.krimi-forum.de

Auszüge aus dem "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" werden von "culturmag" übernommen und erscheinen dort als "Pick of the Week" im Bereich "crimemag": cult-mag.de

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Bibliographien Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze



978-3-8498-1059-7.jpg
Beck, Sandra / Schneider-Özbek, Katrin (Hg):
Gewissheit und Zweifel.
Interkulturelle Studien zum kriminalliterarischen Erzählen.

2015, 265 S., Aisthesis Verlag, 3-8498-1059-3 / 978-3-8498-1059-7, EURO 24,80

Kriminalliteratur ist auch in der Türkei beliebt. Bis zum Ende der 1980er-Jahre allerdings waren es meist Übersetzungen, mit denen sich der türkische Krimi-Fan zufrieden geben musste. Ahmet Ümit gebührt der Dank, mit seinen Politkrimis die Tür für einheimische Kriminalromane geöffnet zu haben. Die türkische Version des Hardboiled-Krimis wird durch Celil Oker vertreten, wohl einem der bekanntesten Krimiautoren seines Landes. Die Ermittlungsarbeit seines Privatdetektivs Remzi Ünal hat auch international Erfolge zu verzeichnen. Barbara Nadels Çetin Ikmen, Kamil Pasha von Jenny White oder die von Esmahan Aykol erdachte Kati Hirschel, feiern ebenfalls Erfolge auf dem Krimimarkt. Der bekannteste türkisch-stämmige Privatermittler dürfte allerdings Kayankaya des verstorbenen Jakob Arjouni sein. Und auch im TV kann sich eine Krimiserie, angesiedelt in Istanbul, beste Zuschauerquoten sichern: "Mordkommission Istanbul", Adaptionen der Kommissar-Özakin-Kriminalromane der ZDF-Moderatorin Hülya Özkan, verfilmt mit deutschen, deutsch-türkischen und türkischen Schauspielern. Die kriminalliterarische Verortung des deutsch-türkischen Verhältnisses ist Thema der vorliegenden Essay-Sammlung "Gewissheit und Zweifel": interkulturelle Perspektiven, narrative Fallstricke, Verständis des Fremden oder Kulturkonzepte sind nur einige Themen, die im Fokus von zwölf Kapiteln dieser interkulturellen Studie stehen.
Inhalt:
Sandra Beck: Zwei Welten, im Verbrechen überbrückt? Interkulturelles Erzählen in der deutschsprachigen Kriminalliteratur der Gegenwart / Regine Zeller: "Türkischer" Detektiv mit doppeltem Bewusstsein. "Happy birthday, Türke!" und die stereotypen Bilder des Fremden / Sandra Cujic: Herkunftskonzepte und Identitätsinszenierung in Jakob Arjounis "Kismet" / Sandro M. Moraldo: Fremdheit in der "Heymat" als Zuschreibung, Faszinosum und Bedrohung. Ein Versuch über Jakob Arjounis "Bruder Kemal" / Elke Sturm-Trigonakis: Kayankaya, Cheng und Weber-Tejedor als narrative Konfigurationen des Dritten / Ruth Neubauer-Petzoldt: Gegen alle Regeln? Eine deutsche Amateurdetektivin in Istanbul. Esmahan Aykols Kati Hirschel-Romane / Faye Stewart: The "Crime of Race". Examining Germanness and Whiteness in Self-Published Feminist Mysteries / Johanna Schuster-Craig: Ciminalizing Honor: Syran Ates and Thea Dorn tackle "Tatort" / Katrin Schneider-Özbek: Inszenierung kultureller Zeichen als Indizien im deutsch-türkischen Kriminalroman. Eine Blütenlese / Katharina von Dungen: Verborgener Verdacht. Moderne Ängste gespiegelt im Gegen-Ich in Hilal Sezgins "Mihriban pfeift auf Gott" / Müzeyyen Ege & Gerhard Spaney: Reise ins Dunkle. Der zweite Blick auf Istanbul in Christoph Peters' Roman "Das Tuch der Nacht" / Mahmut Karakus: Auf der Spurensuche kultureller Vielfalt. Ahmet Ümits Roman "Kavim".

Sandra Beck ist Akademische Rätin a.Z. am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Mannheim. Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Gattungsgeschichte und Gattungstheorie, Literatur im 20. und 21. Jahrhundert, Erzähltheorie und Interkulturalität. Veröffentlichungen zu den Themen Literatur und Terrorismus, kriminalliterarisches Erzählen, Erinnerungspolitik und expressionistische Lyrik.
germanistik.uni-mannheim.de

Katrin Schneider-Özbek ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik: Literatur, Sprache, Medien am Karlsruher Institut für Technologie. Sie forscht zu Mehrsprachigkeit, Kulturökologie sowie Technik und Gender in der deutschsprachigen Literatur. Ihre Dissertation erschien 2010 unter dem Titel "'Viele Philosophen sind des Dichters Tod'. Elias Canetti und die abendländische Philosophie". (tp) KTS 63
www.geistsoz.kit.edu



Das BoKAS empfiehlt als nette Ergänzung: --- Bacher, Christina (Hg): Tatort Türkei. Kalender für Kriminalliteratur 2009. 2009, 141 S., Daedalus Verlag, 978-3-89126-209-2, EURO 7,95

978-3-7930-9834-8.jpg
Bergengruen, Maximilian / Haut, Gideo / Langer, Stephanie (Hg):
Tötungsarten und Ermittlungspraktiken.
Zum literarischen und kriminalistischen Wissen von Mord und Detektion.

2015, 290 S., Rombach Verlag (Das unsichere Wissen der Literatur. Bd. 1), 3-7930-9834-6 / 978-3-7930-9834-8, EURO 48,00

Mordarten gibt es seit jeher viele. Ebenso vielfältig stehen hinter diesen Kapitalverbrechen die Motive der Täter. Dies war im 18. und 19. Jahrhundert nicht anders als heute. Wie aber schlugen sich Mord und Totschlag und die entsprechenden Ermittlungen in der Literatur dieser Zeit nieder? Antworten darauf, und wie sich die Ermittlungstechniken dem sich stets veränderten Wissen der Zeit anpassten, geben die Essays in "Tötungsarten und Ermittlungspraktiken". Mord war immer, Detektion aber veränderte sich ständig. Ein sich windender, komödiantisch angelegter Dorfrichter Adam kam in den Novellen von Droste-Hülshoff oder E.T.A. Hoffmann nicht mehr vor. Die Berichterstattung über das Kapitalverbrechen Mord und die jeweils zeitgemäßen Ermittlungs- und Aufklärungstechniken werden in der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts in Form von Verbrechensliteratur, Vorläufer der Detektiv- und Kriminalliteratur, breit behandelt. Verwiesen wird im vorliegenden Buch aber auch auf den Stand der zeitgenössischen Technik der Kriminalermittlung (konkrete Fälle) und auf die Anfänge der Kriminalpsychologie. Leider verzichtet die Essaysammlung "Tötungsarten und Ermittlungspraktiken" auf eine gesammelte Zusammenstellung weiterführender Literatur; diese muß der Leser aus den zahlreichen Fußnoten extrahieren.
Inhalt:
Maximilian Bergengruen, Gideon Haut & Stephanie Langer: Einleitung / Christian Kirchmeier: Krise der Kritik. Zur Poetik von Kasus und Rätsel am Beispiel zweier Kriminalerzählungen von Jodokus D.H. Temme und Auguste Groner / Antonia Eder: Die Auferstehung von Indizien. Ermitteln und Erzählen in Friedrich Schillers "Geisterseher" / Klara Schubenz: Tod im Wald. Zu Annette von Droste-Hülshoffs "Judenbuche" / Gideon Haut: Der Fluch der bösen Tat. Der Kriminalfall in Theodor Fontanes "Ellernklipp" / Michael Niehaus: Unwissen, Gerücht, Literatur. Der Giftmord in den Zeiten vor der Marshschen Probe / Harald Neumeyer: Von der "wahre[n] Kunst" des Verbrechens und der "Ungewißheit" der Ermittler. Giftmord in Wissenschaft und Kriminalliteratur 1730-1820 / Stehanie Langer: Giftmord und Herzstich. Zu E.T.A. Hoffmanns "Fräulein von Scuderi" / Susanne Düwell: "Dunkle Gefühle entscheiden oft mehr, als deutlich gedachte Gründe". Kriminalfälle in Kleins "Annalen der Rechtsgelehrsamkeit" und die Schwierigkeiten einer Ermittlung der "inneren Handlung" / Jill Bühler: Nachtseiten der Detektion. Zur Verschränkung von "Mordlust" und "Fleischeslust" in der Kriminalpsychologie um 1800 und in E.T.A. Hoffmanns "Die Elixiere des Teufels" / Arne Höcker: Das Drama des Falls. The Making of "Woyzeck" / Carsten Zelle: Vom "Beweggrund" zum "Gehirn". Tötungsarten und Detektion in den Fällen Zwanziger und Schlörr (1811/1871-1875).

Maximilian Bergengruen, geb. 1971, Prof. Dr., Lehrstuhlinhaber am Institut für Germanistik des KIT (Universität Karlsruhe). Forschungsschwerpunkte: Literatur und Wissen sowie Literatur und Recht von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne; Literaturtheorie.
www.geistsoz.kit.edu/germanistik/1388_1640.php
Gideon Haut, geb. 1985, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik des KIT (Universität Karlsruhe). Forschungsschwerkpunkte: Literatur und Wissen sowie Literatur und Kriminalistik; Literatur des 19. Jahrhunderts.
http://www.geistsoz.kit.edu
Stephanie Langer, gebt. 1986, Mag. Phil., Assistentin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Literatur und Wissen sowie Literatur und Forensik in der Moderne; Kulturgeschichte des toten Körpers. (tp) KTS 63
univie.academia.edu/StephanieLanger


978-0-19-965878-7.jpg
Bradford, Richard: Crime Fiction.
A Very Short Introduction.

2015, 144 S., Oxford University Press (Very Short Introdcutions), 0-19-965878-1 / 978-0-19-965878-7, £ 7,99

"Crime Fiction: A Very Short Introduction" explores the history of "crime fiction" and the various definitions of the genre and considers how it has developed over time. Discussing the popularity of crime fiction worldwide and its various styles; the role that gender plays within the genre; spy fiction, legal dramas, and thrillers; it explores how the crime novel was shaped by the work of British and American authors in the 18th und 19th centuries. Highlighting the works of Edgar Allan Poe, Arthur Conan Doyle, Agatha Christie, and Raymond Chandler, the role of the crime novel in modern popular culture is considered and it asks whether crime fiction can be considered serious "literature".
Inhalt:
Origins / The two ages: golden and hard-boiled / Transitions / International crime fiction / Gender / Spy fiction, the thriller and legal drama / Can crime fiction be taken seriously? / References / Further reading / Index.

Richard Bradford ist Professor für Englische Literatur an der University of Ulster. (vt) KTS 63
www.arts.ulster.ac.uc


978-3-455-60036-0.jpg
Christie, Agatha:
Die kleinen grauen Zellen.
Die schönsten Sprüche von Poirot.

2015, 160 S., Atlantik Verlag, 3-455-60036-0 / 978-3-455-60036-0, EURO 10,00

Hercule Poirots schönste Zitate! Mit ungebrochenem Vertrauen in seine "kleinen grauen Zellen" hat Agatha Christies beliebter Ermittler eins stets parat - einen treffsicheren Spruch. Wie etwa zur englischen Frau: "Eingebildet ist sie nicht; sie ist schlicht eine Engländerin." Oder zum Alter: "Niemand ist ganz bei sich, bevor er fünfundvierzig ist." Oder gar zum besten Detektiv der Welt: "Je suis un peu snob". (vt) KTS 63

978-0-7864-7813-2.jpg
Evans, Curtis (Hg):
Mysteries Unlocked, Essays in Honor of Douglas G. Greene.

2014, 340 S., McFarland, 0-7864-7813-6 / 978-0-7864-7813-2, US $ 45,00

Der Name Douglas G. Greene hat besonders in den USA, aber auch sonst im englischsprachigen Raum, einen ganz besonderen Klang. Douglas G. Greene, von Hause aus Historiker (Forschungs- und Lehrschwerpunkt die Tudor- und Stuart-Zeit) an der Old Dominion University in Norfolk/Virginia, war auch Herausgeber und Miteigentümer des (Krimi-)Verlages Crippen & Landru und renommierter Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zur Kriminalliteratur und zu Kriminalautoren. Für sein Engagement (für und zur Kriminalliteratur) wurde er mit renommierten US-Krimi-Preisen geehrt: 2001 The Ellery Queen Award, 2003 The Poirot Award, 2007 The George N. Dove Anward, 2016 The Malice Domestic Amelia Award. Eine besondere Würdigung erfuhr er 2014 zu seinem 70. Geburtstag. Der nicht weniger bekannte Dozent und Autor Curtis Evans gab die Festschrift "Mysteries Unlocked" heraus mit 26 Beiträgen zur (internationalen) Kriminalliteratur von bekannten Autorinnen und Autoren, darunter zehn Edgar-Gewinner oder -Nominees! Diese äußerst interessante und lohnende Sammlung von Essays ist jedem Krimiinteressierten herzlich emfpohlen.
Inhalt:
Steven Steinbock: Prologue - Meeting Doug Greene / Curtis Evans: Introduction - Douglas G. Greene: The Man Who Explained Detective Fiction.
Teil 1 - Detection by Gaslight
William Ruehlmann: The Incandescent Claptrap of Hamilton Cleek / Mike Ashley: The Strange Case of Max Rittenberg / Roger Ellis: J.S. Fletcher - Man of Many Mysteries / Curtis Evans: From the Sublime to the Rediculous - The Fleming Stone Detective Novels of Carolyn Wells.
Teil 2 - Classic English Crime
Michael Dirda: The Reader is Warned - Discovering John Dickson Carr and the Work of Douglas G. Greene / John Curran: Agatha Christie and the Impossible Crime / Martin Edwards: Anthony Berkeley's Golden Age Gothic Follies / B.A. Pike: The Left Hand of Margery Allingham / Julia Jones: "Intuition's Reckless Compass" - Margery Allingham's "The China Governess" and a Problem of Literary Biography / David Whittle: And Carr Begat Crispin - A Meeting of Criminal Minds.
Teil 3 - Classic American Crime and Intellectuals
Mauro Boncompagni: Patrick Quentin/Q. Patrick/Jonathan Stagge - A Phantasmagoria of Crime Writers / Steven Steinbock: Now You See It - Hake Talbot, Magic and Miracles / Curtis Evans: Murder in The Criterion - T.S. Eliot on Detective Fiction / Henrique Valle: An Intellectual and the Detective Story - The Problems of Fernando Pessoa.
Teil 4 - Tough Stuff
Curtis Evans: "The Amateur Detective Just Won't Do" - Raymond Chandler and British Detective Fiction / Jeffrey Marks: Dying Is Easy, Comedy Is Hard - Craig Rice, Mistress of Madcap Mystery / Jack Seabrook: A Deluge of Drunken Detectives - A (Strictly Sober) Look at Four Fredric Brown Novels / Tom Nolan: "Stella Maris" - Poetry in Ross Macdonald's "The Galton Case".
Teil 5 - Murder in Miniature, Death on the Air, Murder in Pastiche
Marvin Lachman: Douglas G. Greene - Savior of the Short Form Mystery / Jon L. Breen: Experimenters, Pioneers, Prodigies and Passers-By - Ten Detective Short Story Writers in Search of an Anthology / Sergio Angelini: Knife Chords - The Radio Mysteries of John Dickson Carr / Joseph Goodrich: Adventures in Radioland - Ellery Queen On (and Off) the Air / Helen Szamuely: Parody, Pastiche and Presentism in Mystery Fiction - Sherlock Holmes, Lord Peter Wimsey and the Immortal Jane / Patrick Ohl: "Parlez-Vous Francais?" - The Riddles of Rene Reouven.
Teil 6 - A Final Toast: Clubland
Peter Lovesey: The Secret Life of Erich the Skull - Dorothy L. Sayers and the Detection Club.
Boonchai Panjarattanakorn:Afterword - Prayers to Kuan Yin / Appendix One: Works on Mystery Fiction by Douglas G. Greene / Appendix Two: Short Crime Fiction Collections Published by Crippen & Landru / About the Contributors / Index.
Curtis Evans, Dozent und Buchhändler, hat zahlreiche Artikel und Aufsätze zur Kriminalliteratur publiziert. (tp) KTS 63

978-3-426-30425-9.jpg
Gohlis, Tobias / Wörtche, Thomas (Hg):
Krimimagazin 2 - Crime & Money.

2016, 240 S., Droemer Taschenbuch 30425, 3-426-30425-2 / 978-3-426-30425-9, EURO 12,99

"Money makes the world go round" sang Liza Minnelli im Spielfilm "Cabaret". Dass Geld nicht nur die globale Wirtschaft rund laufen lässt, wissen nicht nur Banken und Konsumenten, sondern vor allem auch zwielichtige Elemente. Und auf die trifft man nicht nur (immer wieder) im Bankgewerbe, sondern auch bei "Kleinkriminellen" - Stichwort Banküberfälle und Geldautomatensprengungen - und, vor allem, im organisierten Verbrechen. Neben Krieg und Liebe war und ist Geld stets eines der Antriebsmomente, um schell zu Macht zu kommen. Krimiautoren nahmen und nehmen sich daher dankbar dieses Motives an, um ihre Sicht zu "Crime & Money" spannend zu beschreiben.
Inhalt:
Vorwort / Tobias Gohlis & Thomas Wörtche: Crime & Money / Charlie Stella: Die Mafia in Amerika - die perfekte Fressmaschine im perfekten Umfeld, oder: Verbrechen lohnt sich / Sam Hawken: Der Ein-Dollar-Cheeseburger / Giancarlo de Cataldo & Carlo Bonini: Das Goldene Kalb - "Suburra" und "Mafia Capitale" / Mike Nicol: Den Staat plündern / Alan Carter: Finstere Machenschaften in Eldorado / Petros Markaris: Griechenland, die Griechenlandkrise und meine Krisentetralogie / D.B. Blettenberg: Germoney - Über germanische Kriegsgewinnler und levantinische Europäer / Dominique Manotti: Logbuch zu einem Wirtschaftsthriller - die Recherchen zu "Letzte Schicht" / Thomas Adcock: Die Unberührbaren / Martin Burckhardt: Cybercrime.

Tobias Gohlis, geboren 1950, ist Journalist, Literaturkritiker und Autor. Seit langem liegt sein publizistischer Schwerpunkt auf der Kriminalliteratur. Er ist Begründer und Sprecher der KrimiZEIT-Bestenliste.
www.togohlis.de
Thomas Wörtche, geboren 1954, ist einer der profiliertesten deutschen Experten und Herausgeber für Kriminalliteratur. Seit 2010 ist er Co-Herausgeber des Online-Magazins "CULTurMAG", im Deutschlandradio Kultur ist er regelmäßig mit Beiträgen zur Kriminalliteratur auf Sendung. Er war Jury-Mitglied der KrimiZEIT-Bestenliste, ist Juror des Deutschen Krimi Preises und des "Weltempfängers". Im Suhrkamp Verlag gibt er ein eigenes Krimi-Programm heraus. (tp) KTS 63
http://cult.mag.de

978-0-7864-7323-6.jpg
Kim, Julie H. (Hg): Class and Culture in Crime Fiction.
Essays on Works in English Since the 1970s.

2014, 240 S., McFarland, 0-7864-7323-1 / 978-0-7864-7323-6, US $ 40,00

The crime fiction world of the late 1970s, with its increasingly diverse landscape, is a natural beginning for this collection of critical studies focusing on the intersections of class, culture and crime - each nuanced with shades of gender, ethnicity, race and politics. The ten new essays herein raise broad and complicated questions about the role of class and culture in transatlantic crime fiction beyond the Golden Age: How is "class" understood in detective fiction, other than as a socioeconomic marker? Can we distinguish between major British and American class concerns as they relate to crime? How politically informed is popular detective fiction in responding to economic crises in Scotland, Ireland, England and the United States? When issues of race and gender intersect with concerns of class and culture, does the crime writer privilege one or another factor? Do values and preoccupations of a primarily middle-class readership get reflected in popular detective fiction?
Inhalt:
Julie H. Kim: Introduction: Class, Culture and Crime Beyond the Golden Age / Neil McCaw: Morse, Frost and the Mystery of the English Working Class / Janice Shaw: The Poet Dalgliesh and Kate from the Block: James's Partners in Crime / Heath A. Diehl: "Listen to the silence": Dismanting the Myth of a Classless Society in the Fiction of Marcia Muller and Sara Paretsky / Suzanne Penuel: In Poor Taste: Morality and Sue Grafton / Gretchen M. Cohenour: The Symbolic and the Semiotic of Class and Gender in Caleb Carr / Irmak Ertuna-Howison: Denise Mina's Feminist Detectives: Investigating the Crimes of Capitalist in "The End of the Wasp Season" / Petr Clandfield: Schemes, Overworlds and Spatial Justice in Black, Mina und Rankin / Jean Gregorek: Fables of Foreclosure: Tana French's Police Procedurals of Recessionary Ireland / Ryan Poll: The Rising Tide of Neoliberalism: Attica Locke's "Black Water Rising" and "The New Jim Crow" / Tim Libretti: "Verticality is such a risky enterprise": Class Epistemologies and the Critique of Upward Mobility in Colson Whitehead's "The Intuitionist" / About the Contributors / Index.

Julie H. Kim ist Professorin für Englisch an der Northeastern Illinois University in Chicago. Sie lehrt und publiziert über frühe moderne britische und zeitgenössische britische und amerikanische Literatur. (vt) KTS 63

978-1-57113-571-1.jpg
Kutch, Lynn M. / Herzog, Todd (Hg):
Tatort Germany.
The Curious Case of German-Language Crime Fiction.

2014, 263 S., Camden House (Studies in German Literature, Linguistics, and Culture), 1-57113-571-5 / 978-1-57113-571-1, £ 60,00

Ich freue mich immer, wenn ich berichten kann, dass jenseits des großen Teiches einmal wieder über den Tellerrand geschaut wird. Dies haben Ende 2014 die beiden Herausgeber Kutch und Herzog getan, um über zeitgenössische deutschsprachige Kriminalliteratur (Deutschland und Österreich) zu berichten. Die Herausgeber und ihre Mitarbeiter an diesem Essayband haben sich dafür bisher noch nicht ins Englische übersetzter Kriminalromane angenommen. Ihr Blick auf fiktionale deutsch-österreichische Verbrechen wird hoffentlich dazu führen, dass sich der eine oder andere amerikanische Verlag für eine Publikation deutschprachiger Krimis in den USA erwärmen kann! Die vorliegende umfangreiche und interessante Analyse (die trotz des im Titel geführten "Tatort" nichts mit der gleichnamigen TV-Serie zu tun hat) wurde äußerst praktisch in drei Teile gegliedert: "Place", "History" und "Identity" weisen auf die aktuellen Tendenzen der deutschsprachigen Kriminalliteratur hin. Neben bekannten deutschen und österreichischen Autoren (Thea Dorn, Doris Gercke, Wolf Haas, Alfred Komarek, Volker Kutscher, Christine Lehmann, Rainer Gross, Eva Rossmann oder Gudrun Weitbrecht) werden auch die Publikationen einer Vielzahl weiterer Autoren mehr oder weniger ausführlich gestreift. Ein ehemaliger DDR-(Krimi)Autor, nämlich Erich Loest, wird für den Blick auf den DDR-Krimi herangezogen. Und natürlich werden die hier so populären "Regional-" oder "Heimatkrimis" und deren Vertreter gewürdigt. Ein ausführlicher Blick wird auch darauf geworfen, wie Vergangenheitsbewältigung im deutschen Kriminalroman thematisiert wird. Eine sehr umfangreiche Bibliographie zitierter Werke und weiterführender Literatur durfte erwartet werden, ebenso die stets ausführlichen Fußnoten. Passagen aus begutachteten Kriminalromanen werden im Original wiedergegeben, ergänzt durch eine englischsprachige Übersetzung. Auch für Leser aus Deutschland und Österreich dürften die Aufsätze in "Tatort Germany" von großem Interesse sein, um zu erfahren, wie der deutschsprachige Kriminalroman in den USA wahrgenommen wird. Ich empfehle "Tatort Germany" als Bereicherung für jede Sammlung von Sekundärliteratur zum Genre.
Inhalt:
- Lynn M. Kutch & Todd Herzog: Introduction (Crime Fiction: Archetypes and Iterations / German-Language Crime Fiction and International Trends / The Contradictory Nature of German-Language Crime Fiction / "Tatorte": German-Language Crime Scenes / Regional Crime Fiction for a Global World / The Historical German Crime Novel: Past Crimes and Persistent Guilt / Transforming Identities / Making the Curious Case for German Crime Fiction).
Part I. Place:
- Kyle Frackman: "Vor Ort". The Functions and Early
Roots of German Regional Crime Fiction.
- Sascha Gerhards: Krimi Quo Vadis: Literary and Televised Trends in the German Crime Genre (Terminology: "Krimi", "Regiokrimi", and the Problem of "Heimat" / "Kriminalität und Klamauk": Genre Life-Cycles in the "Krimi" / Regionalism and the Avoidance of "Heimat" / A Televised Trend: The "Weltkrimi" / A Literary Trend: The "Verarbeitungskrimi" / Volker Kutscher's Gereon Rath Novels / Conclusion).
- Jon Sherman: Plurality and Alterity in Wolf Haas's Detective Brenner Mysteries (Haas and the "Detektivroman" / The Setting / Language and Linguistic Outsiders / Ethnicity / Gender Identity and Sexuality / Conclusion).
- Anita McChesney: The Case of the Austrian Regional Crime Novel (Defining the Regional Austrian Crime Novel / Defamiliarizing the "Weinviertel": Alfred Komarek's "Zwölf Mal Polt" / Defamiliarizing Zell am See: Wolf Haas's "Auferstehung der Toten" / Defamiliarizing Neusiedler See: Gerhard Roth's "Der See" / Conclusion).
Part II. History:
- Magdalena Waligórska: "Darkness at the Beginnen": The Holocaust in Contemporary German Crime Fiction (Holocaust as Source of Suspense / Holocaust as Catalyst of Crime / Holocaust as Motive / Curse of the Past / Unmasking / Retributive Justice / Crime Fiction and "Vergangenheitsbewältigung").
- Susanne C. Knittel: Case Histories: The Legacy of Nazi Euthanasia in Recent German "Heimatkrimis" / "Heimat" and the "Unheimlich" / The Return of the Repressed / Lord Have Mercy / Stories and Histories).
- Carol Anne Costabile-Heming: "Der Fall Loest": A Case Study of Crime Stories and the Public Sphere in the GDR.
Traci S. O'Brien: What's in Your Bag?: "Freudian Crimes" and Austria's Nazi Past in Eva Rossmann's "Freudsche Verbrechen".
Part III. Identity:
- Angelika Baier: Layered Deviance: Intersexuality in Contemporary German Crime Fiction (Crime Fiction, Intersexuality, and the Layers of Reality / The Intersexed Body as a Palimpsest / The Intersexed's Psyche as a Palimpsest / "Fremdkörper" / "Tief im Wald und unter der Erde" / "SchattenHaut" / Reparative Readings? - A Conclusion).
- Faye Stewart: Girls in the Gay Bar: Performing and Policing Identity in Crime Fiction (Titillating Transgressions in Tom's Bar: Thea Dorn's "Berliner Aufklärung" / Probing Politics and Pedophilia: Christine Lehmann's "Harte Schule" / Conclusion: Reading the Bar).
- Heike Henderson: Eva Rossmann's Culinary Mysteries (Culinary Mysteries as a Subgenre of Crime Fiction / Rossmann's Mira Valensky Series / Rossmann's Critique of Working Conditions / The Role of the Culinary in These Mysteries / Narrative Devices / The Main Character Mira / Rossmann's Multifaceted Representations of Women / The Role of Foreigners and Other Minorities in Rosssmann's Mysteries / The Culinary Mysteries' Appeal to Female Readers).
Works Cited / Contributors / Index.

Lynn M. Kutch ist Professorin für deutsche Sprache an der Kutztown University of Pennsylvania. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt unter anderem bei deutschen Comics.
Todd Herzog ist Lehrstuhlinhaber für German Studies an der University of Cincinnati und Direktor des dortigen Center for Film and Media Studies. (tp )KTS 63

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Leuendorf, Silke:
Der Regionalkrimi im Westen von Deutschland.
Poetik und Entwicklung eines Genres.

2013, 144 S., Omniscriptum (VDM Verlag Dr. Müller), 3-639-05482-0 / 978-3-639-05483-5, EURO 59,00

Wiedererkennungswert ist das A und O der sogenannten Regionalkrimis. Eng verbunden mit einer Landschaft oder Stadt, oftmals wird im Untertitel explizit darauf hingewiesen ("Köln-Krimi"; "Eifel-Krimi"), verführt dieses Subgenre der Kriminalliteratur zum Kauf des entsprechenden Buches. Seit den 1980er Jahre bescherten "Regionalkrimis" den Buchhandlungen volle Regale und stiegen in der Beliebtheitsskala der Krimileser auf die obersten Ränge. Die Anonymität des Settings verschwindet, liest man von einer bekannten Straße, wird ein Handlungsort in der dem Leser bekannten Vertrautheit beschrieben oder werden typische Merkmale einer Region nachgezeichnet. Selbst Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind trotz Verfremdung oftmals leicht erkennbar. Silke Leuendorf hat sich in ihrer Magisterarbeit von 2003 bekannten Serienvertretern dieses Subgenres angenommen. Nur - erst nach 38 Seiten Einführung zur Kriminalliteratur kommt sie auf ihr Thema zu sprechen. Leider erfährt man nichts Neues, Altbekanntes wird kurz wiederholt, und die abschließende Inhaltsangaben zu diversen Krimis von Wollenhaupt, Berndorf, Leenders/Bay/Leenders, Karr & Wehner, Juretzka und Kehrer ("Serienvertreter") bzw. Kettenbach und Eckert ("Einzelvertreter") sind im Grunde überflüssig und nicht zielführend. Das abschließende Literaturverzeichnis führt neben von Leuendorf ausgesuchten Krimiautoren gerade einmal acht (!) Referenzwerke zur Kriminalliteratur auf. Aus dem Thema hätte die Autorin wirklich etwas mehr machen können.
Inhalt:
Einleitung / Definition und Beurteilung des Kriminalromans (5 Untergliederungen) / Der Kriminalroman im Spektrum der Literaturgeschichte (8 Untergliederungen) / Regionalismus in der modernen Kriminalliteratur (5 Untergliederungen) / Regionale Elemente in der westdeutschen Kriminalliteratur (Serienprotagonisten: Wollenhaupt - Grappa-Reihe; Berndorf - Eifel-Reihe; Leenders/Bay/Leenders - Niederrhein-Reihe; Karr & Wehner - Gonzo-Reihe; Juretzka - Kryszinski-Reihe; Kehrer - Wilsberg-Reihe -- Einzelprotagonisten: Kettenbach - Bonn; Schüller - Köln; Eckert - Düsseldorf; Hensgen - Niederrhein) / Schlussbemerkung / Inhaltsangaben / Literaturverzeichnis / Tabellenverzeichnis.

Silke Leuendorf, geboren 1977, studierte Germanistik, Geschichte und Soziologie an der Ruhr-Universität in Bochum sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Die Autorin lebt heute in München und arbeitet als Redakteurin bei einer lokalen Wochenzeitung in Freising. (tp) KTS 63

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Moore, Lewis D.:
Connecting Detectives.
The influence of 19th Century Sleuth Fiction on the Early Hard-Boileds.

2014, 212 S., McFarland, 0-7864-7771-7 / 978-0-7864-7771-5, US $ 40,00

A literary examination of the influence of 19th-century sleuths on the early hard-boiled investigators, this book explores the importance of works by Edgar Allan Poe, Charles Dickens, Wilkie Collins and Sir Arthur Conan Doyle to the development of detective series by Carroll John Daly, Dashiell Hammett, Raymond Chandler, Brett Halliday, Mickey Spillane, Thomas B. Dewey, Ross Macdonald, Richart S. Prather and William Campbell Gault. Authors from the transitional (1964-1977) and modern periods (1979 to the present) are also discussed to show the ongoing influence of the 19th century detective writers.
Inhalt:
Preface / Introduction
Part I: Plot and Setting (Frontiers and Boundaries / Morality and Immorality: Interconnections in the Detective Narrative / Punishment and Its Effects / Past Secrets and Present Solutions)
Part II: Character and Reason (Surviving Power: Poe's "The Purloined Letter" and the Hard-Boiled Detective / Private and Public Detectives / Decision and Control / Foreigners and Foreign Places)
Part III: Theme (Undoing the Ties That Bind: Family from Poe to the Hard-Boiled Detective / Variations on a Theme: Individualism and the Detective / Politics and the Detective / Money and Motive / The Paradox of Change)
Part IV: Form and Figurative Language (Traditional Mixex: Form and Character / Gothic, Melodrama and Realism / Allusion and Allegory / Sound and Silence / Permanence and Impermanence)
Conclusion - Dominant Images: Poe, Conan Doyle, Hammett and Chandler / Works Cited / Index.

Lewis D. Moore ist emeritierter Professor für Englische Literatur. Er lehrte über 30 Jahre an der University of the District of Columbia, Washington D.C. und ist Autor von "Meditations on America. John D. MacDonald's Travis McGee Series and Other Fiction". (vt) KTS 63

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Sagaster, Börte / Strohmeier, Martin / Guth, Stephan (Hg):
Crime Fiction in and around the Eastern Mediterranean.

2016, VIII/156 S., 2 s/w Abbildungen, Harrassowitz Verlag (Mîzân - Studien zur Literatur in der islamischen Welt, Bd. 23), 3-447-10492-9 / 978-3-447-10492-0, EURO 39,00

Kriminalliteratur von Autoren aus der Türkei, Griechenland oder Algerien ist in Deutschland bekannt. Wie steht es aber mit der Kenntnis zur Kriminalliteratur aus Marokko, Syrien, Saudi-Arabien oder Ägypten? Am 11. Und 12. November 2011 fand ein Symposium des Department of Turkish and Middle East Studies der University of Cyprus in Nicosia statt, das sich mit dieser Frage beschäftigte. Die Vorträge zu verschiedensten Themen wurden durch eine "Nicosia Detective City Tour" und Lesungen von Esmahan Aykol, Panagiotis Agapitos und Dror Mishani aufgelockert. Gleichzeitig waren diese Lesungen so Beispiele für die verschiedenen nationalen (Kriminal-)Literaturen. Turkologin Börte Sagaster und die Islamwissenschaftler Martin Strohmeier und Stephan Guth sammelten diese Beiträge und veröffentlichten sie im vorliegenden Reader. Im Mittelpunkt dieser Beiträge stand die Beschäftigung mit den verschiedenen Subgenres, der Terminologie und Literaturkritik der Kriminalliteratur des Nahen Osten und die Frage, wie Krimiautoren soziale und kulturelle Themen ihrer Länder in ihren Kriminalromanen darstellen. Ergänzt wird jeder Essay mit einer ausführlichen Bibliographie weiterführender Literatur, oftmals abgerundet mit Hinweisen zu entsprechenden Internet-Resourcen. "Crime Fiction in and around the Eastern Mediterranean" ist somit eine hervorragende Ergänzung zu oben erwähnten Titel "Gewissheit und Zweifel. Interkulturelle Studien zum kriminalliterarischen Erzählen" von Beck und Schneider-Özbek beziehungsweise vice versa.
Inhalt:
Börte Sagaster & Martin Strohmeier: Introduction / Alessandro Bountempo: "Vertigo" and "The Dove's Necklace" as Romans Noirs. A Hypothesis on Arabic Crime Fiction / Silvia Tellenbach: Law, Crime, and Society in the Middle East / Jonathan Smolin: Lies and Deceptions. "Saint Janjah", Social Critique, and the New Arabic Police Novel / Roger Celestin: Post-Colonial Slumming Angels. Driss Chraïbi's Inspector Ali and Yasmina Khadra's Commissaire Llob / Stephan Guth: Thus Ruled the Court (Hukm al-'adäla). A Collection of True Criminal Cases from Syria Turned into Narratives / Panagiotis Agapitos: Bloody metalanguage? Crime fiction in Greece, 1991-2011 / Wolfgang E. Scharlipp: Subgenres in Turkish Crime Fiction / Zeynep Tüfekçioglu: Let's Say a Little about What's There. Contemporary Turkish Crime Fiction and Its Literary Criticism / Karin Schweißgut: Religious Themes in Contemporary Turkish Crime Literature / Börte Sagaster: Cyprus as A Crime Scene. Paris Aristides' "The Viper's Kiss" and Hasan Dogan's "Murder on the Lost Island".
Börte Sagaster, geboren 1962, studierte Islamwissenschaft, Turkologie und Germanistik. Nach ihrer Promotion arbeitete sie am Zentrum Moderner Orient in Berlin, später am Orient-Institut in Istanbul. Martin Strohmeier ist Islamwissenschaftler, 1998 wurde er Ordentlicher Professor der University of Cyprus.
Stephan Guth studierte Islamwissenschft, Moderne Deutsche Literatur und Philosophie. Seit 2008 ist er Professor beim "Department of Cultural Studies and Oriental Languages" an der Universität Oslo.
(tp) KTS 63

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Shaw, Bruce:
Jolly Good Detecting.
Humor in English Crime Fiction of the Golden Age.

2014, 324 S., McFarland, 0-7864-7886-1 / 978-0-7864-7886-6, US $ 45,00

This book is an appreciation of selected autors who make extensive use of humor in E
nglish detective/crime fiction. Works using humor as an amelioration of the serious have their heyday in the Golden Age of crime writing but they belong also to a long tradition. There is an identifiable lineage of humorous writing in crime fiction that ranges from mild wit to outright farce, burlesque, even slapstick. A mix of entertainment with instruction is a tradition in English letters.
Inhalt:
Preface and Acknowledgements / Introduction / A Crime Fiction Lineage / The Crime Fiction of E.C. Bentely (1875-1956) / The Plush Toy Mystery: A.A. Milne (1882-1956) / Best of the Farceurs I: Margery Allingham (1904-1966), from Thriller to Detective Novel / Five Women of the Golden Age / Best of the Farceurs II: John Dickson Carr /1806-1977) / Best of the Farceurs III: Edmund Crispin (1921-1978) / Best of the Fraceurs IV: Nancy Spain (1917-1964) / Continuing the Tradition / Conclusion / Bibliography / Index.

Bruce Shaw beschäftigt sich mit Anthropologie, u.a. stellte er eine "oral history" der Aboriginals Australien zusammen. Bruce Shaw lebt in Perth, Western Australia. (vt) KTS 63

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Tapper, Michael:
Swedish Cops.
From Sjöwall & Wahlhöö to Stieg Larsson.

2014, 335 S., 6 s/w Illustrationen, Intellect, 1-78320-188-6 / 978-1-78320-188-4, £ 25,00

Maj Sjöwall und Per Wahlöö haben mit ihrer Kommissar-Beck-Serie nicht nur "Kriminalgeschichte" geschrieben, sondern haben mit ihrer Serie auch maßgebliche Wegweiser für die europäische Kriminalliteratur gegeben und nachhaltig verankert. Im Fokus ihrer Kriminalromane stand der seinerzeit hochgepriesene schwedische Sozialstaat. Sjöwall und Wahlöö beleuchteten äußerst kritisch die Politik des schwedischen Wohlfahrtstaates, und setzten damit Zeichen, wie Kriminalliteratur gleichzeitig auch kritische und politische Literatur sein kann. Einstellung und Handlungsweise von Kommissar Beck und seinen Kollegen wurden wegweisend für die Werke nachfolgender schwedischer Krimiautoren. Sjöwall und Wahlöö begründeten somit die Tradition eines neuen schwedischen wie westeuropäischen Kriminalromans: des "Sozio-Krimis", der die Einstellungen der Autoren zu sozialen Fragen transportiert. In der Kriminalliteratur setzte damit eine soziologisch fundierte Gesellschaftskritik und somit eine Bewusstseinsveränderung ein. Kriminalromane maßgeblicher Autoren folgen diesem Modell bis heute. Micheal Tapper wirft in "Swedish Cops" einen Blick auf die Entwicklung der schwedischen Kriminalliteratur in der Zeit von 1965 bis 2012. Und prüft so, ob die von Sjöwall und Wahlöö entworfene Blaupause des sozialkritischen Kriminalromans in den Krimis und Thrillern der wichtigsten schwedischen Autoren nachverfolgt und eingehalten wurde.
Inhalt:
Introduction 1. The Crime Genre (Origins / Crime and the Law)
2. Enter the Police (A Genre is Born / The Police and the Welfare State / Backlash / "Dirty Harry" / Crime and Civilization / Crime Dystopia - The Psychopath and the Serial Killer)
3. Crime Scene: Sweden (A Beginning / "Gemeinschaft" and "Gesellschaft" and the Nation / Crime and Nationality / The Young Savages of the Asphalt Jungles / The Hoodlum Film / The Politics of Crime / From Punishment to Reform and Back Again / Moral Panics and Crime Journalism / Print the Faction!)
4. The 1960s and 1970s: Sjöwall and Wahlöö (Liberal-Conservative Criticism of the Welfare State / Criticism from within the Labour Movement / New Left Criticism of the Welfare State / Eco-Humanist or Green Criticism of the Welfare State / Per Wahlöö and Maj Sjöwall / Before Sjöwall and Wahlöö / Story of a Crime - Sjöwall and Wahlöö from Freud to Marx / The Film Adaptions)
5. The 1980s: Leif G.W. Persson and Jan Guillou (Leif G.W. Persson / Jan Guillou)

6. The 1990s: Henning Mankell and Håkan Nesser (Hening Mankell / Håkan Nesser and the Eurocop from Neverland) 7. Millenium Cops (Crime and Punishment in the Age of the War on Terror / "Europudding" Police / Son of "Dirty Harry" - Beck and the Iconic Rise of Gunvald Larsson / Roslund and Hellström / Stieg Larsson / Leif G.W. Persson - Downfall of the Welfare State)
8. Into the Twilight (Cops and the "Gemeinschaft/Gesellschaft" Dichotomy / The Vigilant Cop and the Right-wing Extremism / The Vigilant Cop and Fascism / The Challenge of Evil)
References / Index: Names / Index: Titles of Works.
(tp) KTS 63




Autorenporträts
Autobiographien
Biographien
Werkschau


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Gödden, Walter (Hg):
Lesebuch Frank Göhre.

2015, 158 S., 12 s/w Fotos, im Anhang: Nachwort von Walter Gödden, Aisthesis Verlag (Nylands Kleine Westfälische Bibliothek, Bd. 56), 3-8498-1042-9 / 978-3-8498-1042-9, EURO 8,50

Als Frank Göhre 2013 seinen 70. Geburtstag feierte, präsentierten Freunde einen Sammelband mit Erinnerungen an Begegnungen mit dem Autor: "Frank Göhre. Ein Buch der Freunde", herausgeben von Eva Breloer und Günther Butkus, erschien in einer kleinen, feinen und einmaligen Auflage von (nicht im Handel vertriebenen) 300 Exemplaren im Pendragon Verlag [siehe dazu KTS 60]. Der gelernte Buchhändler und Bibliotheksangestellte, seit 1973 freier Autor, ist nicht nur einer der bedeutendsten deutschen Kriminalschriftsteller, sondern er hat auch das Genre in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Einen Kriminalroman von Frank Göhre nicht gelesen zu haben, verbietet sich für jeden Genre-Liebhaber automatisch! Nun legt der Literaturwissenschaftler Walter Gödden nach, und zwar mit einer Sammlung von Texten Göhres, die in verschiedenen Büchern und Magazinen der letzten Jahre (und Jahrzehnte) erschienen sind. Diese Texte und/oder Auszüge aus Texten Göhres, zeigen den Workaholic Göhre und geben auch einen kleinen Ausschnitt seiner ungemeinen Produktivität wieder [siehe zum Beispiel KTS 62, dort "Göhre/Mayer: Cops in the City. Ed McBain und das 87. Polizeirevier"]. Das "Lesebuch Frank Göhre" lässt einen kleinen Blick in das Leben und Schaffen dieses einmaligen Autors zu.

Walter Gödden, Jahrgang 1955, ist Literaturwissenschaftler, Hochschullehrer an der Universität Paderborn, führt die Geschäfte der Literaturkommission für Westfalen und ist wissenschaftlicher Leiter des Museums für Westfälische Literatur Haus Nottbeck. (tp) KTS 63
www.frankgoehre.de

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Hillesheim, Jürgen:
"So machten die's mit was aus Fleisch und Bein …".
Ein spektakulärer Mordfall und ein Gedicht Bertolt Brechts.
Mit einer Pressedokumentation des Falles Otto Klein aus den Jahren 1926/27.

2016, 238 S., Verlag Königshausen & Neumann (Der neue Brecht, Bd. 16), 3-8260-5940-9 / 978-3-8260-5940-7, EURO 29,00

Mit der Hinrichtung des Mörders Otto Klein am 2. Juli 1927 in Augsburg nahm ein Kriminalfall sein Ende, der Brecht zu seinem "Sonett Nr. 1" veranlasste; der Autor war gerade in seiner Heimatstadt zu Besuch. Nachdem er Jahre zuvor schon zwei Gedichte über fiktive Mordfälle geschrieben, und die Schuldigen provozierend eher in der Gesellschaft als in den Mördern gesucht hatte, holte ihn nun die Realität ein. Auch Klein, dessen Prozess er in der Presse verfolgte, erscheint als ein Opfer sozialer Strukturen und die Rolle des Dichters, der dies in Verse fasste, als nicht unproblematisch. Im Buch werden die Zusammenhänge genauestens dargestellt, das Gedicht ins Gesamtwerk Brechts eingeordnet und der heute vergessene Kriminalfall, der einer der spektakulärsten dieser Zeit war, genau beschrieben. Die Basis dieser Dokumentation bildet der Zeitungsbestand der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, zahlreiche, nun eigens recherchierte Berichte der Augsburger Presse über die Tat, den Prozess und die - zum Teil doppelmoralisch geführte - Diskussion über die Todesstrafe.

Prof. Dr. Jügen Hillesheim, Promotion 1989, seit 1991 Leiter der Brecht-Forschungsstätte der Stadt Augsburg, Habilitation 2010, 2015 Ernennung zum Professor der Universität Augsburg, gleichfalls 2015 Ernennung zum Professor h.c. der Staatl. Iwan-Franko-Universität Zhytomyr, Ukraine. Hillesheim ist Autor und Herausgeber von ca. 30 Büchern und über 100 Beiträgen zu Themen der Neueren Deutschen Literaturgeschichte, vor allem zu Georg Büchner, Thomas Mann, NS-Literatur, Musik-Rezption in der Literatur und Bertolt Brecht. (vt) KTS 63
www.juergen-hillesheim.de

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Jankovic, Sandra:
Fear - Crime - Thrill.
Wien-Thriller bei Graham Greene und Josef Haflinger.

2014, 120 S., Omniscriptum (AV Akademikerverlag), 3-639-62582-X / 978-3-639-62582-0, EURO 39,90

Grundlage dieser Arbeit ist nicht die Betrachtung des Wien-Krimis als Lokalkrimi, sondern die Frage, ob "Der dritte Mann" von Graham Greene und "Opernball" von Josef Haflinger als Detektiv-/Kriminalroman oder als Thriller einzuordnen sind. Neben den (üblichen) Ausführungen zur Historie des Kriminalromans werden fast 50 Merkmale, unterteilt in drei Hauptkriterien (Handlungsmerkmale, Figurenmerkmale und Räume- & Gegenstandsmerkmale), zur Definition Detektiv-/Kriminalroman oder Thriller herangezogen. Auch die Betrachtung der Verfilmungen beider Thriller findet Eingang in Sandra Jankovics Untersuchung, die sich stark an Peter Nussers Standardwerk "Der Kriminalroman" als wegweisende Fachliteratur orientiert.
Inhalt:
1: Einleitung
2: Der Kriminalroman (Historischer Hintergrund / Allgemeine Definition / Trivialliteratur vs. Kriminalliteratur / Kriminalliteratur vs. Verbrechensliteratur - Eine Abgrenzung
3: Detektivroman und Thriller (Der Detektivroman / Der Thriller / Definitorische Abgrenzung von Detektivroman und Thriller / Aufbau und Handlung / Handlungsstrukturen und Spannungsentwicklung / Figuren / Räume und Gegenstände)
4: Die beiden Wien-Thriller (Graham Greene - Der dritte Mann - Kurzinhalt / Josef Haslinger - Opernball - Kurzinhalt)
5: Allgemeine Thrillermerkmale in der Literatur - Ein Vergleich (Handlungsmerkmale / Figurenmerkmale / Räume- und Gegenstandsmerkmale)
6: Film vs. Literatur (Der Kriminalfilm / Der dritte Mann - Film - Kurzinhalt / Unterschiede zwischen Roman und Film / Opernball - Film - Kurzinhalt / Unterschiede zwischen Roman und Film / Orte, die den Mystifizierungsprozess verstärken)
7: Thrillermerkmale -Film
8: Conclusio
9: Literaturverzeichnis
10: Anhang

Sandra Martina Jankovic, geboren 1986, studierte in Wien auf Lehramt Deutsch und Geschichte. Seit 2009 ist sie Lehrerin in Schwechat. (tp) KTS 63

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Lückemeier, Peter:
Die Schöpfer der Wanderhure.
Iny Lorentz im Gespräch.

2016, 185 S., Knaur Verlag, 3-426-65379-6 / 978-3-65379-1, EURO 14,99

Sie schreiben unter mehreren Pseudonymen historische Romane. Zu ihren bekanntesten Werken gehören die Millionen-Bestseller um die "Wanderhure", die ebenso erfolgreich für das Fernsehen verfilmt wurden und auch als Bühnenfassung das Publikum begeistern. Gemeint ist das Autorenehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Neben all den historischen Romanen schrieben die beiden auch unter dem Pseudonym "Nicola Marni" vier Action-Thriller. Peter Lückemeiner, ehemaliger Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat das Bestsellerpaar (12,5 Millionen Gesamtauflage, Übersetzungen in 14 Sprachen) für ein ausführliches Interview besucht. Um zu erfahren, was das Geheimnis des unglaublichen Erfolgs der beiden ausmacht und wie sich das Phänomen Iny Lorentz erklärt, erläutert dieses 185 Seiten lange ausführliche Interview.
Inhalt:
Das Phänomen Iny Lorentz / Zwei Menschen / Kritik und Kampf / Durchbruch / Schreiben / Leben / Rat für angehende Autoren / Happy End.

Peter Lückemeier (65) blickt auf eine lange Karriere als Journalist und Buchautor zurück. 36 Jahre lang war er Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und 26 Jahre lang deren Lokalchef. Lückemeiers Bücher beschäftigen sich mit einer breien Palette von Themen. Sie reicfht von den Ratgebern "Männer verstehen" und "Von den Großen lernen" bis zum Interviewbuch mit Dieter Graumann, dem früheren Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. (tp) KTS 63
www.iny-lorentz.de
www.iny-undelmars-romane.de


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Martin, Andy:
Reacher Said Nothing.
Lee Child and the Making of Make Me.

2015, 320 S., Random House UK/Bantam Press, 0-593-07662-1 / 978-0-593-07662-0, £ 18,99

On September 1, 1994, Lee Child went out to buy the paper to start writing his first novel, in pencil. The result was "Killing Floor", which introduced his hero Jack Reacher. Twenty years later, on September 1, 2014, he began writing "Make Me", the twentieth novel in his number-one-bestselling Reacher series. Same day, same writer, same hero. The difference, this time, was that he had someone looking over his shoulder. Andy Martin, Reacher fan, Cambridge academic, expert on existentialism, and dedicated surfer, sat behind Lee Child in his office and watched him as he wrote. While Lee was writing his Reacher book, Andy was writing about the making of "Make Me. Reacher Said Nothing" is a book about a guy writing a book. An instant meta-book. It crosses genres, by bringing a high-level critical approach to a popular text, and gives a fascinating insight into the art of writing a thriller, showing the process in real time.
Andy Martin ist ehemaliges Mitglied des Cullman Center for Scholars and Writers, New York und lehrt Französische Literatur an der Cambridge University. (vt) KTS 63

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Martinetti, Anne / Lebeau, Guillaume:
Agatha Christie de A à Z.
Tout l'univers de la reine du crime. La première encyclopédie Agatha Christie.

2014, 504 S., Farbfotos auf 16 Tafeln, Éditions Télémaque, 2-7533-0237-5 / 978-2-7533-0237-2, EURO 25,00

Wird nach den bekanntesten Kriminalschriftstellerinnen der Welt gefragt, so wird an erster Stelle stets Agatha Christie genannt, oftmals mit dem Zusatz "Queen of Crime". Agatha Christie (1890-1976) schrieb nicht nur (Räsel-)Krimis. Unter dem Pseudonym Mary Westmacott verfasste sie auch einige romantische Romane. Neben den zahlreichen Biographien, Abhandlungen und Aufsätzen haben das Autoren-Duo Martinetti und Lebeau ein umfangreiches Nachschlagewerk zum "Universum" der Queen of Crime und Mitbegründerin des "Detection Club" vorgelegt. In mehr als 1000 Einträgen wird alles Wissenswerte über ihre Krimis, das Personal (Hercule Poirot aus Belgien, Miss Marple aus St. Mary Mead, etc), Plots, Handlungsorte, TV-Adaptionen und und und ausgebreitet. "Agatha Christie de A à Z" richtet sich nicht nur an Christie-Liebhaber, sondern auch an jene Leser, die der Kriminalliteratur des "Golden Age" den Vorrang geben.

Anne Martinetti hat bereits mehrere Bücher, darunter auch ein Comic, zu Agatha Christie vorgelegt.
Guillaume Lebeau ist Autor zahlreicher Romane und mehrerer Sachbücher zur Kriminalliteratur. (tp) KTS 63

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Schwanebeck, Wieland:
Der flexible Mr. Ripley.
Männlichkeit und Hochstapelei in Literatur und Film.

2014, 391 S., 40 s/w Abbildungen, Böhlau Verlag (Literatur, Kultur, Geschlecht, B, 66), 3-412-22363-8 / 978-3-412-22363-2, EURO 54,90

Diese Buch widmet sich Patricia Highsmiths bekanntester Figur, dem talentierten Mr. Ripley, der sich in fünf Romanen immer wieder seinen Verfolgern entzieht und lustvoll mit den Erwartungen seiner Leser spielt. Ripley ist ein spannender Fall für die Gender Studies, da Hochstabpler von unhinterfragten Männlichkeitsbildern und unseren unausgesprochenen Normalitätsvorstellungen profitieren. Durch eine genaue Analyse seiner Abenteuer und der zahlreichen Filmadaptionen wird untersucht, wie sich Geschlecht in die Tiefenstruktur literarischer Texte einschreibt und geprüft, wie der Hochstapler den Leser auf seine Seite zieht und wie flexibel und subversiv Hochstapler in ihrer Gender-Performance sind.
Inhalt:
1. Einleitung (Die Rückkehr der Hochstapler / Leitfragen der Untersuchung / Der unbekannte Mr. Ripley: Forschungsstand).
2. Über Hochstapler (Begriffsgeschichte / Die besondere Rolle der Hochstaplererzählung in den USA / Hochstapler im Spiegel der Forschung / Psychologie / Recht und Soziologie / Zum Verhältnis von Hochstapelei und Erzählen / Das Hochstaplermotiv in der Literatur).
3. Männlichkeit und Hochstapelei (Wichtige Erträge der Männlichkeitsforschung / Vom Rollenmodell zur Performativität / Hegemonialität und männlicher Habitus / Narrating Gender, Gendering Narratology - Männlichkeit und Erzählforschung - Erzählte Männlichkeit als Hochstapelei).
4. Überwindung des klassischen Hochstaplerparadigmas: "The Talented Mr. Ripley" [1955] (Auf der Flucht: Das "sissy"-Stigma und der Männlichkeitsdiskurs im Roman / Tom Ripley und Felix Krull / Das pikareske Erbe / In schwindelnder Höhe: Nietzsches Akrobat / Hochstapelei auf der Ebene des Erzähldiskurses - Das Ende des pikaresken Erzählens / Erzählerische Camouflage: Die unzuverlässige Fokalisierung).
5. Kopie unter Kopien: "Ripley Under Ground" [1970] (Der Hochstapler in der Kunstwelt / Eine Ästhetik der Fälschung / Die Anrufung der Signifikante: Kunstdebatte als Religionsfarce / Verbrechenskunst / Kopien ohne Originale: Männlichkeit im Roman - Künstl(er)i(s)che Männlichkeit / Vom Männermythos zum Mythenmann / Ein Roman der medialen Kopien).
6. Vaterspiele: "Ripley's Game" [1974] und "The Boy Who Followed Ripley" [1980] (Vaterschaft, Ripley-Style / Die Demontage des Ernährers / Frank Pierson und das psychoanalytische Hochstaplerparadigma / Erziehung zur Homophilie / A man's gotta do what a man's gotta do - Maskuline Genrenarrationen / Westerntropen / Queere Topographie / Der Held in unvertrautem Gewand / Mission aborted: Abschied von den Vatererzählungen).
7. Untertauchen: "Ripley Under Water" [1991] (Primitiver Endgegner: David Pritchard / Die Auseinandersetzung mit Weiblichkeit / Frauen in der "Ripley"-Reihe / Der Mann am Wasser - Abhärtung gegen das Feuchte / Die Solidarisierung mit der heteronormativen Geschlechterordnung / Ripleys Adaptilität / "Will the real Tim Ripley please stand up?" / Männlichkeit und die Rhetorik der Adaption).
8. Fazit.
Abbildungsverzeichnis / Bibliographie / Register.

Wieland Schwanebeck (Dr. phil.) studierte Anglistik und Germanistik in Dresden und promovierte 2013 mit einer Arbeit über Hochstapelei und Männlichkeit im Werk von Patricia Highsmith. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Englische Literaturwissenschaft an der TU Dresden und lehrt und forscht hier u.a. über Gender Studies, Erzähltheorie, Britische Filmgeschichte und Alfred Hitchcock. (vt) KTS 63
tu-dresden.de/Members/wieland.schwanebeck



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Hörspiel
Theater




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Arp, Robert:
Die Philosophie bei Homeland.
Moralische und ethische Fragen im Kampf gegen den Terror.

2016, 302 S., (Homeland and Philosophy. For Your Minds Only, Ü.v. Ursula Bischoff), Verlag Wiley-VCH, 3-527-50868-6 / 978-3-527-50868-6, EURO 19,99

25 Philosophen beschäftigen sich in "Die Philosophie bei Homeland" mit Fragen rund um die preisgekrönte US-amerikanische Fernsehserie. Themen sind dabei unter anderem: Wie wird jemand zum Terroristen? Was kann Gehirnwäsche anrichten? Ist Mut eine Tugend? Welche Mittel sind legitim im Kampf gegen Terroristen und wo gehen Geheimdienste zu weit? (vt) KTS 63
www.nerdprobs.com

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- Bantcheva, Denitza / Chiesi, Roberto:
Le film noir français.
Figures, mythologies, auteurs.

2015, 160 S., 100 s/w und farbige Fotos. Gremese International, 2-36677-063-4 / 978-2-36677-063-6, EURO 19,50



- Bantcheva, Denitza / Chiesi, Roberto:
Il cinema noir francese.
Mitologia, figure, autori.

2015, 160 S., 100 s/w und farbige Fotoes. Gremese International, 88-8440-819-9 / 978-88-8440-819-8, EURO 19,50

Ein Nachschlagewerk zu den besten französischen Kriminalfilmen, welches der Verlag Gremese International 2015 zeitgleich in einer französisch- und einer italienischsprachigen Version veröffentlichte. Die Analyse verschiedener ausgesuchter Filme folgt nicht einer Chronologie, sondern ist nach Themen gegliedert. Die einzelnen Kapitel wurden jeweils von einem der Autoren geschrieben. Wer sich mit den Grundzügen und der Historie des französischen Kriminalfilms vertraut machen möchte, dem bietet "Le film noir français / Il cinema noir francese" eine knappe wie gelungene Handreichung. (tp) KTS 63

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Bray, Suzanne / Préher, Gérald (Hg):
Un soupçon de crime.
Représentation et médiatisations de la violence.

2014, 316 S., L'Harmattan (Audiovisuel et communication), 2-343-04644-1 / 978-2-343-04544-0, EURO 32,00

Die Popularität der Kriminalliteratur hat, selbstverständlich, nicht vor Radio, Film und Fernsehen haltgemacht. Es vergeht kein Tag, an dem man nicht Krimihörspiele und/oder Kriminalfilme in den Medien verfolgen kann. In "Un soupçon de crime" hinterfragen die Herausgeber, unterstützt durch zahlreiche Essays, wie sich die Darstellung von Kriminalität und Gewalt auf das Auditorium auswirkt. Werden Kriminalität und Gewalt in den Medien nur als Schauspiel behandelt oder kann es durch die Darstellung auch zu einer Beeinflussung der öffentlichen Meinung kommen?
Inhalt:
Suzanne Bray / Gérald Préher: Introduction / Isabelle-Rachel Casta: Spectacularisation du cime: Une propédeutique du mal? /Suzanne Bray: Le polar contre la tyrannie. "Les Origines du roman policier" de Dorothy L. Sayers comme texte de propagande en temps de guerre / Véronique Elefteriou-Perrin: En marge de l'ordre social. La déjudaïsation de crime à l'écran / Caroline Caulier: "Do the Right Thing". La violence comme moyen d'expression et de reconnaissance? / Julie Assouly: "Farog", 1996/2014. "Regeneration through violence" / Jean-Claude Mailhol: La tragédie domestique élisabéthaine, théâtre de multiples formes de violence / Erika Dupont: L'œuvre de Paul Nash (1889-1946) durant la Seconde Guerre mondiale. Art dégénéré ou art régénéré? / Catharine Vialle: Meurtre dans le camp assyrien. Judith et la décapitation d'Holopherne en perspective / Jérôme Roudier: Sinigaglia, le chef-d'œuvre du crime politique de César Borgia vu par Machiavel, témoin et relateur / Bochra Charnay: Les violences banales des contes traditionnels oraux. Du cannibalisme au meurtre à l'inceste / Gérald Préher: Une archéologie de la violence américain. L'exemple de Shirley Ann Grau / Ruth Fialho: "Monsters preying on weaker monsters" ou le crime en question dans "The Real Cool Killers" de Chester Himes / Françoise Clary: Les enjeux éthiques d'une philosophie de la violence criminelle. "Lord of Dark Places" de Hal Bennett / Heta Rundgren: Des héroïnes violentes et du "normâle" chez Stieg Larsson et Virginie Despentes / Cathy Leblanc: Considérations éthiques et politiques des récits de la déportation / Fabienne Portier-Le Cocq: La violence en milieu universitaire.
(tp) KTS 63

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- Howard, Troy / Svehla, A. Susan:
So Deadly, So Perverse.
50 Years of Italian Giallo Films. Vol. 1, 1963-1973.

2015, 234 S., farbige Illustrationen, Midnight Marquee Press, 1-9361685-0-2 / 978-1-9361685-0-7, US $ 45,00

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- Howard, Troy:
So Deadly, So Perverse.
50 Years of Italian Giallo Films. Vol. 2, 1974-2013.

2015, 228 S., farbige Illustrationen, Nachwort von Luigi Cozzi, Midnight Marquee Press, 1-9361685-8-8 / 978-1-9351685-8-3, US $ 45,00
Covering everything from popular fan favorites by the likes of Mario Bava, Lucio Fulci and Dario Argento to lesser-known gems by Cesare Canevari, Massimo Dallamano and Paolo Cavara as well as the worst of the worst by the least inspired of hacks, these volumes provide an in-depth examination of a genre that has too often been marginalized in other studies of the horror film and the thriller. In addition to reviews of every giallo made between 1963 and 2013, this two-part study of the giallo is also lavishly illustraded with rare and colorfull stills and poster art. (vt) KTS 63



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Romanko, Karen A.:
Television's Female Spies and Crimefighters.
600 Characters and Shows, 1950s to the Present.

2016, 256 S., 22 Farbfotos, McFarland, 0-7864-9637-1 / 978-0-7864-9637-2, US $ 35,00

Karen A. Romanko legt mit "Television's Female Spies and Crimefighters" das erste Kompendium zu über 350 weiblichen Spionen, Ermittlerinnen, Polizistinnen, Privatdetektivinnen, FBI-Agentinnen und Superhelden vor, die seit den 1950er Jahren in (amerikanischen) Fernsehserien und -filmen agierten. Alphabetisch gegliedert nach Serien, gibt Romanko eine Kurzfassung des jeweiligen Films, des Plots sowie Kurzfassungen von wichtigen Kritiken. Ein kurzer Blick auf Entstehung und Entwicklung weiblicher Ermittler und Spione in TV-Filmen und -Serien führt in ihr Nachschlagewerk ein.
Inhalt:
Preface: What's in This Book / Introduction: A Brief History of Female Spies and Crimefighters on Television / Television's Female Spies and Crimefighters by Character Name and Series Title / Appendix: The Most Rewatchable Televion Shows on DVD (Female Spies and Crimefighters Edition) / A Note on Sources / Index.

Karen A. Romano ist Bibliothekarin und schreibt unter anderem über Science Fiction Filme und TV-Serien für "Publishers Weekly", "American Libraries" und "Library Journal". (tp) KTS 63
www.ravenelectrick.com


Kriminalistik
True Crime
Spionage





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Benecke, Lydia:
Auf dünnem Eis.
Die Psychologie des Bösen.

2016, 352 S., Bastei Lübbe Taschenbuch 60900, 3-404-60900-X / 978-3-404-60900-0, EURO 9,99

Warum begehen manche Menschen grausame Verbrechen? Warum ermorden sie unschuldige Kinder, vergewaltigen Frauen, prügeln Zufallsopfer zu Tode? Werden sie "böse" geboren, haben schlicht kein Gewissen, oder entscheiden sie sich "böse" zu sein, und bleiben es dann ein Leben lang? Die Psychologin, Therapeutin, Referentin und Kolumnistin Lydia Benecke verbindet aktuelle Ergebnisse der psychologischen Forschung mit spannend rekonstruierten Kriminalfällen. Anhand ihrer Arbeit zeigt sie, dass uns alle mitunter nur eine hauchdünne Schicht von brutalen Verbrechen trennt. Sie fragt nach den tiefer liegenden Motiven von Kindermördern, Vergewaltigern, eiskalten Psychopathen und wirft einen erhellenden Blick in die tiefsten Abgründe des Menschlichen.

Lydia Benecke arbeitet als selbstständige Psychologin und als Therapeutin, unter anderem in einer sozialtherapeutischen Einrichtung des Strafvollzugs mit schweren Straftätern. Sie hält regelmäßig Vorträge für ein breites Publikum und hat ebenfalls bereits mehrere Bücher geschrieben. (vt) KTS 63
www.benecke-psychology.com

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Benecke, Lydia:
Sadisten.
Tödliche Liebe - Geschichten aus dem wahren Leben.

2015, 528 S., Ehrenwirth Verlag, 3-431-03899-9 / 978-3-431-03899-6, EURO 14,99

"Sadisten. Tödliche Liebe" ist eine Mischung aus populärwissenschaftlicher Betrachtung und tiefgründigem Sachbach zum Thema Sadismus. Die Psychologin Lydia Benecke geht darin intensiv auf die Freude am Schmerz ein - als sexuelle Spielart, als Antrieb zum Mord und als psychisches Grundprogramm eines Menschen. Sie analysiert die Geschichten von Frauen, die Männern mit sadistischen Neigungen als Opfer oder auch als Komplizinnen anheimfielen und zeigt auf, warum persönlichkeitsgestörte Menschen einander of intuitiv als Partner wählen. Auch widmet sich Benecke dem Sadismus weit über die Grenzen der BDSM-Szene hinaus und betrachtet auch kriminelle Taten mit einem sadistisch-sexuellen Hintergrund.
Lydia Benecke, Kurz-Bio s.o. (vt) KTS 63

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Bommersbach, Jana:
Ein geraubtes Leben.
Der Fall Debra Milke. 23 Jahre unschuldig in der Todeszelle.

2016, 399 S., 35 Farbfotos auf Tafeln, (Biography of Debra Jean Milke, Ü.v. Ulrike Becker, Jochen Schwarzer & Thomas Wollermann), Droemer Verlag, 3-426-27690-9 / 978-3-426-27690-7, EURO 19,99

Immer wieder liest man in der Presse von krassen Fehlurteilen in den USA. Fehlurteilen, die oftmals weitreichende und verheerende Folgen für die zu Unrecht Angeklagten haben können. So wie im Fall von Debra Jean Milke, deren vierjähriger Sohn Christopher am 2. Dezember 1989 verschwand. Christopher wollte Santa Claus sehen und war in Begleitung eines Familienfreundes auf dem Weg zu einem Einkaufszentrum, in dem Santa Claus seinen Auftritt haben sollte. Christopher kehrte nie nach Hause zurück, seine Leiche wurden am 3. Dezember 1989 in der Wüste von Arizona gefunden. Schnell konzentrierte sich der mit dem Fall beauftragte Ermittler, Detective Armando Saldate vom Phoenix Police Department, auf die Mutter. Von dem Verhör mit einem angeblichen Geständnis wurde weder ein Ton- noch ein Schriftprotokoll angefertigt - dennoch ist es dieses angebliche Geständnis, das Grund für eine Veruteilung durch die Jury ist. Am 11. Januar 1991 wird Debra Jean Milke zum Tode verurteilt. Debra Jean Milke tritt mit der Urteilsfindung "dem Klub der zum Tode verurteilten Frauen" bei, deren Gesamtzahl nicht einmal 35 Frauen in den gesamten USA ausmachte. Pikant an dem Urteil: Die Glaubwürdigkeit des einzigen Zeugen der Anklage, nämlich die des Detective Armando Saldate, war absolut zweifelhaft. Es wurde bekannt, dass er hinsichtlich eines Geständnisses gelogen hatte, und dies nicht zum ersten Mal. Debra Jean Milke beteuerte stets ihre Unschuld am Tod ihres Sohnes und am Tag ihres Strafantritts, an Händen und Füßen gefesselt, schwor sie: "Eines Tages gehe ich hier auch zu Fuß wieder raus". Lori Voepel, Rhonda Neff und Mike Kimerer, ihre zuletzt neuen Anwälte, setzten ein Berufungsverfahren durch. Allerdings dauerte es, nach diversen Abweisungen, bis 2013, bis das Berufungsgericht des 9. Bezirks dem Staat Arizona schwarz auf weiß mitteilte, die Verurteilung sei auf Grund eines Geständnisses erfolgt, "das es wahrscheinlich nie gegeben hat". Ihre Freilassung 2015 erfolgte auf Grund einer Verfügung des Arizona Court of Appeals. Debra Jean Milke war damit die zweite Frau, die in den USA den Todestrakt eines Gefängnisses lebend verließ. "Ich habe immer daran geglaubt, dass dieser Tag kommen würde. Ich hätte bloß nicht erwartet, dass es fünfundzwanzig Jahre, drei Monate und vierzehn Tage dauern würde, einen so eklatanten Justizirrtum zu korrigieren", so Debra Jean Milke bei einer Pressekonferenz.

Jana Bommersbach ist eine amerikanische Journalistin und Autorin. Sie kennt Debra Milke seit vielen Jahren und hat über ihren Fall berichtet. Anfangs war sie von Milkes Schuld überzeugt, bis sie sich tiefer in den Fall einarbeitete und ihre Meinung änderte. (tp) KTS 63
http://janabommersbach.com

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Bürger, Udo:
Die spektakulärsten Kriminalfälle in Hessen.
Von Würgeengeln, Holzfrevlern und Kindsmördern.

295 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Sutton Verlag, 3-95400-689-8 / 978-3-95400-689-2, EURO 16,99
"Die spektakulärsten Kriminalfälle in Hessen", über die Udo Bürger berichtet, ereigneten sich in den Jahren 1815 bis 1918, und in allen 96 Fällen endete das Leben der Täter durch Hinrichtungen. Den Wechsel vom Leben zum Tod erfuhren die Delinquenten durch das Schwert, das Richtbeil, die Guillotine oder durch ein Erschießungskommando. Gerichtet wurde in Gießen, Darmstadt, Kassel, Mainz, Höchst, Fulda, Dillenburg, Rinteln, Hanau, Diez, Wiesbaden, Eschwege, Marburg, Neuwied und Frankfurt. Allein in Gießen wurden im Berichtzeitraum 26 Hinrichtungen vollzogen, die Exekutionen in den anderen genannten Städten bewegten sich zwischen 14 (Mainz) und 1 (Neuwied). Sanktioniert wurde Straßenraub, Meuchelmord oder Verbrechen begangen aus Gier, Neid oder Rache. Udo Bürger recherchierte aufwendig in Archiven und Zeitungen und kann viele der geschilderten Fälle mit Zitaten aus den Originalakten ergänzen. Bemerkenswert unter all diesen spektakulären Kriminalfällen ist ein Mord von 1912, in der ein Artist und Säbelfechter Typhusbazillen benutzte, um sich seiner Frau zu entledigen. Diese erste vollständige Dokumentation aller Hinrichtungen zwischen 1815 und 1918 im (damaligen) Hessen wird von Bürger mit einer, wie üblich, umfangreichen Auflistung der konsultierten Zeitungen und Archiv-Akten beschlosssen.

Udo Bürger, geboren 1958 in Bonn, lebt in Remagen-Unkelbach. Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Bonn und Innsbruck. Abschluss Magister. Zahlreiche historische Veröffentlichungen und Veröffentlichungen zur Kriminalgeschichte. (tp) KTS 63

978-3-87023-376-1

Bürger, Udo:
Westfälische Unterwelt.
Historische Kriminalfälle und Hinrichtungen in Westfalen
.

2014, 320 S., zahlreiche s/w Abbildungen, Ardey-Verlag, 3-87023-376-1 / 978-3-87023-376-1, EURO 14,95

Udo Bürger hat sich bereits in mehreren Publikationen mit Verbrechen und den folgenden drakonischen Sanktionen beschäftigt. Nach "Rheinische Unterwelt. Kriminalfälle im Rheinland von 1815-1918" berichtet er in der vorliegenden Publikation detailliert über Kapitalverbrechen und den nach Prozess und Verurteilung erfolgten Todesstrafen in der preußischen Provinz Westfalen. In der Zeit von 1818 bis 1918 wurden in Westfalen 56 Hinrichtungen, meist durch das Beil, vollstreckt. Zeitweise ging es bei diesen öffentlichen Hinrichtungen wie auf einer Kirmes zu. Die usprüngliche Hoffnung der Gerichte, dass die Vollstreckung der Todesurteile eine abschreckende Wirkung haben sollte, kehrte sich schnell in das Gegenteil um. Öffentliche Hinrichtungen wurden zur Volksbelustigung, und es waren mitunter einige Tausend Zuschauer, die sich dieses grausige Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Erst ab 1851 ging man dazu über, diese Hinrichtungen in den Gefängissen der einzelnen Städte zu vollziehen. Die 56 Hinrichtungen zwischen dem 8. September 1818 (Herford) und dem 14. September 1917 (Bochum) werden von Udo Bürger im Anhang gelistet, in seinen umfangreichen "Anmerkungen" zu den einzelnen Kapiteln führt er das vorhandene und gesichtete Quellenmaterial auf.
Inhalt:
Vorwort / Hinrichtungen in Herford / Hinrichtungen in Münster / Hinrichtungen in Hamm / Nicht vollstreckte Todesurteile / Die Ermordung des Kaufmanns Sprecht in Dortmund, 1850 / Doppelhinrichtung in Lübbecke, 1851 / Fälle von Kindstötung / Selbstmord als Schuldgeständnis? (Dortmund-Wickede, 1856) / Hinrichtungen in Hagen / Tragische Ehen / Kurioses und Unglaubliches / Verschiedene Tötungsdelikte / Hinrichtungen in Arnsberg / Moderne Raubritter / Hinrichtungen in Dortmund / Nachtschwärmer vor dem Dortmunder Schwurgericht / Opfer und Täter: Amtsgerichtssekretär Metzenthin aus Dortmund / Bergarbeiterstreikt 1889 in Gladbeck und Dortmund und die gerichtlichen Folgen / Hinrichtungen in Bielefeld / Einzige Hinrichtung in Paderborn, 1894 / Hinrichtungen in Bochum / Drei Kapitalverbrechen vor dem Schwurgericht Münster / "Honduras-Prozess" (Dortmund, 1898) / Eine verhängnisvolle "Bierreise" (Münster, 1902) / Der Mord an Maria Wientjea (Ibbenbüren-Dörenthe, 1902) / Nackte Leiche ohne Kopf im Bulmker Park, 1909 / Die Borkener Räuberhöhle / Liste des Hinrichtungen in Westfalen / Anmerkungen / Bildnachweis / Orstverzeichnis.
Kurz-Bio des Autors siehe oben. (tp) KTS 63

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Dudek, Peter:
"Der Ödipus vom Kurfürstendamm".
Ein Wickersdorfer Schüler und sein Muttermord 1930.

2015, 215 S., Abbildungen, Klinkhardt Verlag, 3-7815-2026-9 / 978-3-7815-2026.4, EURO 18,90

Das Buch rekonstruiert auf der Grundlage umfangreicher, bislang völlig unbekannter Archivmaterialien die bizarre Lebensgeschichte von Kalistros Thielicke, eines ehemaligen Schülers der Odenwaldschule und der Freien Schulgemeinschaft Wickersdorf, der - 1905 unehelich geboren und in prekären sozialen Verhältnissen aufgewachsen - im Sommer 1930 sich bei der Berliner Polizei selbst bezichtigt hatte, seine Mutter in angeblicher Notwehr getötet zu haben. 1931 wurde er dafür zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, kam nach seiner Haftverbüßung 1940 in die mörderische SS-Sondereinheit Dirlewanger und wurde dort zum Massenmörder. Bei den Kämpfen um die Niederschlagung des Warschauer Aufstandes im August 1944 kam er ums Leben. Die Geschichte handelt nicht nur von einer hochproblematischen Mutter-Sohn-Beziehung, sondern sie bietet auch Einblicke in den Alltag und in die prominenten Personennetzwerke damaliger reformpädagogischer Internate - pädosexuelle Gewalt seitens einer seiner Wickersdorfer Lehrer eingeschlossen. Detailliert werden seine Schulerfahrungen, die polizeilichen Ermittlungen, der Verlauf des Prozesses und die öffentlichen Reaktionen gegen den Muttermörder dargestellt.
Inhalt:
1. Einleitung. 2. Vaterlose Kindheit und das Leiden unter einer dominanten Mutter. 3. Schulabsentismus, Schulversagen und ein kurzes Intermezzo an der Odenwaldschule 1918. 4. Die Wickersdorfer Jahre und sein Leben danach - Einblicke in Thielickes Lebensbericht und ein Ausblick (Exkurs: Ein Blick auf den mutmaßlichen Täter / Neuer Name - alte Konflikte. Die Jahre nach Wickersdorf / Eine verbrecherische Allianz: Arthur Nebe - Oskar Dirlewanger - Kalistros Thielicke). 5. Die mörderische Tat und die Suche nach dem Motiv (Kriminalkommissar Arthur Nebe ermittelt / Ein Psychogramm des Falls im Spiegel von Zeugenaussagen). 6. "Einer der widerwärtigsten Prozesse, die je ein Gericht belästig haben". 7. Öffentliche Reaktionen - Medienberichterstattung. 8. Epilog. 9. Anhang: (Bild)-Dokumente. 10. Abkürzungsverzeichnis. 11. Literaturverzeichnis (Unveröffentlichte Quellen / Verwendete Zeitungen / Veröffentlichte Literatur). 12. Abbildungsverzeichnis / 13. Personenregister.
(vt) KTS 63
www.uni-frankfurt.de/48908866/Dudek

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Eichner, Klaus / Schramm, Gotthold (Hg):
Top-Spione im Westen.
Spitzenquellen der DDR-Aufklärung erinnern sich.

2016 (überarb. Neuausgabe), 399 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-01310-7 / 978-3-360-01310-1, EURO 18,99
Spionage gegen Freund und Feind gleichermaßen - das wissen wir heute - war und ist für die Regierungen der Welt und ihre Geheimdienste eine Selbstverständlichkeit. Auch im Kalten Krieg war sie ein probates Mittel, politische Interessen und damit das Mächtegleichgewicht zu wahren. Die Hauptverwaltung Aufklärung, kurz HV A - der Auslandsnachrichtendienst der DDR - positionierte etliche Spione in den Schaltstellen westdeutscher Politik und Wirtschaft: BND, Auswärtiges Amt, Bundestag und Europa-Parlament, Verteidigungsministerium um NATO-Hauptquartier, selbst die Kernforschung war infiltriert. Viele dieser Agenten, von Haus aus zumeist in bürgerlichen Berufen fest etabliert, handelten aus Überzeugung. Für dieses Buch erzählen sie ihre Geschichte: Wurden sie rekrutiert oder gingen sie aus eigenem Antrieb zum Geheimdienst? Wie lebten sie als Spione? Welche zwischenmenschlichen, moralischen und emotionalen Schwierigkeiten brachte ihre Tätigkeit mit sich? Und was geschah nach ihrer Enttarnung bzw. nach dem Ende der DDR? Aspekte wie die Rekrutierung unter "fremder Flagge", Nachrichtentechnik und die Verwachsungen zwischen Wirtschaft und Politik werden beleuchtet. …
In ihrem Vorwort singen zwei ehemalige, in der Hierarchie des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) weit oben angesiedelte Funktionäre und stellvertretende Minister, das hehre Lied der "Kundschafter des Friedens". Dieser Euphemismus sollte den (Arbeits-)Unterschied gegenüber den "Agenten des Kapitalismus" klar machen. In ihrem Vorwort zu den persönlichen Berichten über Antrieb, Motivation und Gemütslage dieser "Kundschafter des Friedens" von Werner Großmann (Chef der HV A) und Wolfgang Schwanitz (Leiter des Amtes vür Nationale Sicherheit), wird unter anderem argumentiert, dass diese Erinnerung "jene Generationen, die keine lebendige Erinnerung an die DDR haben, ein Bild von dieser ‚zweiten deutschen Diktatur' vermitteln sollen". Natürlich ist diese "zweite deutsche Diktatur" eine grundfalsche Darstellung, gegen die man ankämpfen muss, "deshalb legen wir Zeugnis ab, solange es geht, darum gibt es Bücher wie dieses". Schillernde und bekannte "Kundschafter" wie Klaus Kuron, Günter und Christel Guillaume oder "Topas" Rainer Rupp und viele weitere legen hier ihre Erinnerungen dar resp. Bekenntnisse ab.
Inhalt:
Vorwort von Werner Großmann und Wolfgan Schwanitz / Johanna Olbrich: Ich wurde Sonja Lüneburg / Ulrich Steinmann: Rüstungswettlauf / Hans-Joachim und Marianne Bamler: Die erste NATO-Residentur / Karl Gebauer: Projekt "Tenne" / Rainer Rupp: NATO - mittendrin / "Harry": Auch in der Haft nicht allein / Klaus von Raussendorff: Die Schlacht ist noch zu gewinnen / Heinz H. Werner: Die "Kunst" des Dechiffrierens / Doris und George Pumphrey: Ein langer Weg zur DDR … / Alfred Spuhler: Ein Brief an die Familie und an die Freunde / Ludwig Spuhler: Peter und Florian - das Top-Team / Dr. Harald Gottfried: Unmittelbar am Reaktor / Dr. Johannes Koppe: Janusköpfige Atomforschung / Dieter Popp: Asriel und Aurikel - Primeln wachsen auch im Geheimen / Klaus Kuron: Vom BfV zur HV A / Inge und Heinz Baude: Zwei aus der "Aktion 100" / Dieter W. Feuerstein: "Die Toten bleiben jung" / Heinz D. Stuckmann: Die große Kaderschmiede / Hans Voelcker: … und wieder in Paris / Dr. Gabriele Gast: Isolationsfolter / Wolfgang Hartmann: Wolff war's nicht, es war Wolf / Herbert Willner: Als Ghostwriter Verheugens / Peter Wolter: Agentenromantik? / Günter und Christel Guillaume: Im Dachstübchen des Olymp / Dieter Görsdorf: Von der Volksmarine zur Bundesmarine und zurück / Lorenz Betzing: Im Regierungsbunker / "Robert": Ein Amerikaner in der BRD / "Loni": Spur - hinterlassene Zeichen.

Klaus Eichner, geboren 1939, ist Diplom-Jurist und war von 1957 bis 1990 Mitarbeiter des MfS - zunächst in der Spionageabwehr, später in der HV A. Dort wirkte er seit 1974 als Analytiker, spezialisiert auf US-Geheimdienste. Ab 1987 Leiter des Bereichs C (Auswertung und Analyse) der Abteilung IX (Gegenspionage).
Gotthold Schramm, geboren 1932, ist Diplom-Jurist und war von 1952 bis 1990 Mitarbeiter des MfS, seit 1954 in der HV A (mit einem Intermezzo bei der Spionageabwehr 1963-1969). Ab 1969 verantwortlich für die Sicherheit der DDR-Auslandsvertretungen, zuletzt als Stellvertretender Leiter der Abteilung IX, ab 1986 Leiter der Abteilung XVIII (Zivile Verteidigung). (vt & tp) KTS 63

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Faß, Dirk:
Wahre Kriminalgeschichten aus dem Oldenburger Land, Bd. 2.

2015, 128 S., 11 s/w Abbildungen und Fotos, Isensee Verlag, 3-7308-1234-3 / 978-3-7308-1234-1, EURO 12,90
Ländliche Idylle kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch hier zu Bluttaten kommt, oftmals geboren aus Habgier oder Hass. Dirk Faß hat sich mit der Kriminalgeschichte des Oldenburger Landes im Zeitraum 1860 bis 1967 befasst. Seine Recherchen in Heimat- und Zeitungsarchiven belegen, dass Mord und Totschlag auch in bäuerlicher Umgebung mehr oder weniger an der Tagesordnung waren und sind. Morde, Doppelmorde, Messerstechereien - Vorkommnisse, die sich auf dem Land nicht weniger häufig ereigneten als im urbanen Milieu. Todesurteile, zwischen 1910 und 1936 in fünf Fällen, wurden häufig mit der Guillotine vollstreckt. Die mitunter in altmodischer und komplizierten Syntax wiedergegebenen Ereignisse in Zeitungsmeldungen, Polizeiberichten und Prozessakten, ist der Tatsache geschuldet, dass Dirk Faß häufig auf die heute aktuelle Schreibform verzichtet hat, um so den damaligen Berichts-Charakter der Tatdarstellungen in den Medien beibehalten und nicht verfälschen wollte.
Inhalt:
1860-1870: Der Dammer Prozess / 1869: Die Frau des Ager Schusters lag tot im Alkoven / 1869: Die Ermordung der Magd Anna Margarethe Brinker in Dwergte / 1892: Der Fall Pastors Müller aus Goldenstedt / 1898: Der Mord an Marie Bruns aus Detern / 1904: Die schreckliche Tragödie in der Rosenstraße in Oldenburg / 1904: Der Messerstecher von Cleverns / 1913: Der Delmenhorster Raubmord / 1914: Reepsholter Pfarrer ermordet / 1919: Auf der Jagd erschossen / 1920: Der Doppelmord in Edewechts / 1926: Der Heiratsschwindler von Delmenhorst / 1927: Die Bluttat von Benstrup / 1928: Der Mord an Fräulein Schäfer in Oldenburg / 1930: Der Bauernprozess von Oldenburg / 1933: Wardenburger Gemeindevorsteher a.D. Diedrich Dannemann erhängte sich am Fensterkreuz seiner Zelle / 1933: Die Bluttat von Osternburg / 1935: Mordprozess gegen Erich Cordes aus Oberlethe / 1936: Wieder ein Todesurteil in Oldenburg / 1938: Erwürgtes junges Mädchen bei Bakum aufgefunden / 1946: Der Hundsmühler Mord / 1946: Todesurteil für den Doppelmord in Carum / 1967: Polizistenmörder hielt sich im Kreis Vechta versteckt / Anhang: Meldungen aus dem Zuchthaus Vechta aus dem Jahre 1904.

Dirk Faß, geboren 1955, begann zunächst als freiberuflicher Journalist. Inzwischen ist er Schriftsteller und Archivar, sein Forschungsgebiet ist die Regionalgeschichte. 2007 erhielt er den Kunst- und Kulturpreis des Landkreises Oldenburg im Bereich Publizistik. (tp) KTS 63

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Feller, Toni:
Das Gesicht des Todes.
Authentische Mordfälle.

2011, 319 S., Heyne Taschenbuch 64528, 3-453-64528-6 / 978-3-543-64528-8, EURO 8,99

In einem Waldstück wird die lichterloh brennende Leiche einer jungen Frau gefunden - Kopf und Hände fehlen. Bald gerät der Freund der Toten ins Visier der Fahnder, doch erst nach intensiven Ermittlungen kommen sie dem Täter auf die Spur. Diesen und acht weitere spektakuläre Mordfälle aus seiner Praxis deckt Kriminalhauptkommissar Toni Feller hier auf. Packend vermittelt er ein authentisches Bild der Polizeiarbeit, das zeigt: Nichts ist spannender und aufwühlender als die Realität!

Toni Feller, geboren 1951, erlernte zunächst den Beruf des Werkzeugmachers und studierte dann Maschinenbau. Nach dem erfolgreichen Abschluss als Maschinenbautechniker bewarb er sich 1977 bei der Polizei. 1985 wurde er in die Mordkommission des Polizeipräsidiums Karlsruhe berufen, wo er heute als Kriminalhauptkommissar tätig ist. Er ist Autor von Kurzgeschichten, Gedichten, Bühnenstücken, Drehbüchern, Abenteuerreiseberichten sowie von Beiträgen in Fachzeitschriften. 1999 und 2001 erhielt er den "Mundartpreis" des Regierungspräsidiums Nordbaden. Toni Fell ist Mitglied bei den "Polizei-Poeten" und lebt in der Nähe von Karlsruhe. (vt) KTS 63
www.toni-feller.de

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Galli, Thomas:
Die Schwere der Schuld.
Ein Gefängnisdirektor erzählt.

2016, 190 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-01307-7 / 978-3-360-01307-1, EURO 12,99

Seit 15 Jahren findet Thomas Gallis Arbeitstag im Gefängnis statt. Als JVA-Leiter und Psychologe hat er dabei tagtäglich mit Menschen zu tun, die Gesetze gebrochen haben. Dafür büßen sie mit ihrer Freiheit. In neuen spannenden Geschichten erzählt Galli von ganz unterschiedlichen Menschen hinter Gittern. Da ist zum Beispielt der Fall eines jungen Russlanddeutschen, der die gefängnisinterne russische Mafia gegen sich aufbringt. Oder der Fall eines Schwerverbrechers, der sich in Haft absolut vorbildlich verhält und eher Kontakt zum Personal als zu seinen Mitgefangenen sucht. Ein regelrecht soziopathischer Häftling wiederum macht dem Gefängnispersonal das Leben schwer, indem er es mit Beschwerden überhäuft und nicht einmal davor zurückschreckt, sich selbst zu verletzen, denn er weiß, dass seine Taten einen Rattenschwanz bürokratischer Formalitäten nach sich ziehen - und hat seine helle Freude daran. In seinen Fallschilderungen beleuchtet Galli die Zustände in deutschen Gefängnissen und wirft dabei einen kritischen Blick auf unser Strafvollzugssystem: Wie kann der Strafvollzug unterschiedlichen Täterprofilen gerecht werden? In welchen Fällen greifen gesetzlich vorgeschriebene Resozialisierungsmaßnahmen ins Leere? Sind Gefängnisstrafen überhaupt in jedem Fall sinnvoll?
Inhalt:
Vorbemerkung / Es schnürt einem die Luft zum Leben ab … / Gefangen zwischen den Welten / Eine verhängnisvolle Liaison / Hinter der Trennscheibe / Der Geruch des Todes / Ein außerordentliches Vorkommnis / Der Vollzugsteilnehmer / Mit einem Muttermörder will man doch nicht Fußball spielen / Der Wahnsinn bleibt draußen! / Epilog / Nachwort.
Thomas Galli, geboren 1973, studierte Rechtswissenschaften, Kriminologie und Psychologie und arbeitet seit über fünfzehn Jahren im Strafvollzug. Seit 2013 ist er Leiter der JVA Zeithain. Daneben beschäftigt sich Galli auch wissenschaftlich mit kriminologischen Fragestellungen, ist Lehrbeauftragter u.a. für Strafrecht und Psychologie und Autor zahlreicher Artikel um Strafvollzug. Galli ist Mitglied des Kriminalpräventiven Rats der Stadt Dresden und Vertreter Sachsens bei der Bundesvereinigung der Anstaltsleiter. (vt) KTS 63
www.thomas-galli.de

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Gatti-Müller, Sandra:
Mörderhölzli.
Der Lustmord an Anna Müller von 1906
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2015, 271 S., 15 s/w Abbildungen und Fotos, 1 Kartenausschnitt der Region Altikon, Lesebändchen, WOA Verlag 3-9524265-3-9 / 978-3-9524265-3-1, EURO 29,90

Am 13. Mai 1906 wurde die 21-jährige Bauerstochter Anna Müller in einem Waldstück in der Nähe von Altikon (Kanton Zürich) im Zürcher Weinland ermordet. Sandra Gatti-Müllers Rekonstruktion der Tat, die seinezeit von der Polizei nie aufgeklärt wurde, bewegt sich zwischen Tatsachenbericht, historischem Roman und Kriminalroman. Der Autorin gelang es, im Zürcher Staatsarchiv umfangreiche Polizeiakten (Polizeirapporte) und einige Fotos ausfindig zu machen und einsehen zu dürfen. "Mörderhölzli" gibt in insgesamt 69 Kapiteln den Blick frei auf eine komplexe kleine Dorfgemeinschaft des Jahres 1906. Eingangs wird von Gatti-Müller kurz auf das Leben in der Schweiz um 1900 eingegangen und darauf, wie sie den Weg zu den Ermittlungsakten fand. In drei voneinander abhängigen Erzählsträngen, die Erzählung selbst, die Kapitel "Aus den Akten" und "Sandra Gatti ermittelt", gelingt es der Autorin, mit dem Finger auf denjenigen zu weisen, der ganz offensichtlich für den bestialischen Mord verantwortlich war. Ihre Recherchen offenbaren, dass die Dorfgemeinschaft wohl wusste, wer die Tat begangen hat, nur die Ermittler der Polizei tappten nach wie vor im Dunkeln. Das Opfer Anna Müller war übrigens die Urgroßtante von Sandra Gatti-Müller! Und der damalige Tatort, das Wäldchen, in dem der Mord geschah, heißt auch heute noch, mehr als 100 Jahre nach der Bluttat, offiziell "Mörderhölzli".

Sandra Gatti, geborene Müller, Jahrgang 1971, ist in Altikon, Dinhard und Rickenbach ZH aufgewachsen und wäre selbst gerne Polizistin geworden, wie ihr Vater und später ihr Bruder. Sie beließ es dann aber bei der kaufmännischen Ausbildung, da sie dem allzu Menschlichen und Abgründigen, das sie so fasziniert, auch in ihrem Berufsalltag an einem Zürcher Gericht immer wieder begegnet. Sie engagiert sich in der Kirchenpflege und ist Mutter von zwei Kindern. (tp) KTS 63
www.sandragatti.ch

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Glenny, Misha:
Der König der Favelas.
Brasilien zwischen Koks, Killern und Korruption.

2016, 409 S., 4 Karten, 25 Farbfotos auf Tafeln, im Anhang: Die Polizeikräfte von Rio de Janeiro / Glossar, (Nemesis. One Man and the Battle for Rio, Ü.v. Dieter Fuchs), Tropen Verlag (Klett-Cotta), 3-608-50335-8 / 978-3-608-50335-7, EURO 22,95

Seit 2011 sitzt Antônio Francisco Bonfim Lopes, in der Favela Rocina von Rio de Janeiro allgemein unter dem Namen Nem bekannt, im Gefängnis. Aus einem ehemals guten Schüler wurde einer der berüchtigtsten Drogenbosse Brasiliens. Sein Organisationstalent und seine Loyalität ließen den nach außen liebevollen Familienvater in der Hierarchie der Favela-Unterwelt so weit aufsteigen, dass er schließlich der Boss der Bosse der "Amigos dos Amigos" wurde - der größten und berüchtigtsten Verbrecherorganisation Brasiliens. Mit seiner Verhaftung im November endete die Gangsterkarriere des Bosses der Bosse. Sein Versuch, sich dieser Verhaftung zu entziehen, wurde das Medienereignis in Brasilien. Neben seinen Recherchen, Gesprächen mit Bewohnern der Favela, Politikern und den Ermittlern und Fahndern hatte der Journalist Misha Glenny Gelegenheit, "Nem" in insgesamt zehn Interviews im Gefängnis zu befragen. Aus diesen Recherchen und Befragungen ist ein aufschlussreicher Bericht über die schlagkräftige Unterwelt und Parallelgesellschaftg Rio de Janeiros und die sozialen Knackpunkte und Ungerechtigkeiten des südamerikanischen Staates geworden.
Inhalt:
Vorwort / Prolog: Die Verhaftung I, 9.-10. November 2011.
Teil I - Protagonist: Eduardo, Dezember 1999-Juni 2000 / Favela, 1960-1976 / Kokain, 1979-1989 / Leichen, 1980-1987, Moralischer Kollaps, 1989-1999 / Den Hügel hinauf, Juni 2000.
Teil II - Hybris: Massaker, 1993 / Orlando Jogador, 1994 / Lulus Herrschaft, 1999-2004 / Bruch, 2001-2004 / Die Passion von Rocinha, April 2004 / Die Ballade vom dünnen Mann, April 2004 / Der König ist tot, 2004 / Bem-te-vi, 2004-2005.
Teil III - Nemesis: Der große Wandel, 1994-2004 / Eine helfende Hand, 2006-2007 / Taking care of business, 2004-2007 / Wir sind nicht allein, 2007 / Boomzeit, 2007 / Nems Braut, 2004-2006 / Nemesis, 1997-2009 / Die Schlacht um Rio, 2006-2008 / Rocinhas goldenes Zeitalter, 2007-2009 / Politik, 2008-2010 / Das Hotel Intercontinental, August 2010.
Teil IV - Katharsis: Erstkontakt, September 2010 / Die Eroberung von Alemão, November 2010 / Geständnisse, Januar-April 2011 / Luana und Andressa, 9. Mai 2011 / Die Verhaftung II. 3.-9. November 2011.
Epilog / Die Polizeikräfte von Rio de Janeiro / Glossar / Danksagung / Anmerkungen / Bildnachweis.

Misha Glenny, geboren 1958, ist Journalist, Autor mehrere Sachbücher und anerkannter Experte für das internationale organisierte Verbrechen. Er schreibt regelmäßig für den "Guardian", den "Observer" und die "New York Times". Zudem fungiert er als informeller Berater für die Regierungen von England und den Vereinigten Staaten. (tp) KTS 63
www.hireintelligenceuk.com/speaker/4

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Harbort, Stephan:
Der klare Blick.
Mit dem Wissen des Profilers Lügen entlarven und richtige Entscheidungen treffen.

2016, 281 S., Knaur Taschenbuch 78762, 3-426-78762-8 / 978-3-426-78762-5, EURO 9,99

Im Alltag ist es oft schwierig, rasch eine gute Lösung zu komplexen Problemen zu finden. Was tun bei Auseinandersetzungen mit dem Chef? Wie helfen Sie, die Konflikte Ihrer Kinder zu lösen? Wie finden Sie heraus, ob der Partner fremdgeht? Stephan Harbort ist als Profiler geübt darin, vielschichtige Situationen zu entschlüsseln und Kriminalfälle mit Blick für die Täterpsyche zu lösen. In "Der klare Blick" führt er praxisnah in die Methodik der operativen Fallanalyse ein, er hilft dem Leser, seine eigene Wahrnehmung zu schärfen und nüchtern und abwägend die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Inhalt:
Vorwort. 1. Kraft der Gedanken (Der Fall: Schreie in der Nacht / Alltagshypothesen - und wie man sich irren kann / Fehler vermeiden bei der Hypothesenbildung / Checkliste Hypothesenbildung). 2. Die Spur hinter der Spur (Der Fall: Ein merkwürdiger Mörder / Operative Fallanalyse / Alltägliche Fallbearbeitung / Checkliste Fallanalyse). 3. Eine Frage des Typs (Der Fall: Wird er es wieder tun? / Typologien: Schlussfolgerungen ziehen und Prognosen stellen / Checkliste "Kriminalpsychologische Bewertung des Untreueverhaltens"). 4. Topf sucht Deckel (Der Fall: Die Handschrift des Serienmörders / Signaturen: Welcher Beruf passt zu mir? Checkliste Berufswahl). 5. Das Drehbuch ändern (Der Fall: Katz-und-Maus-Spiel / Die Proaktive Strategie / Checkliste Proaktive Strategie). 6. Jetzt mal ehrlich! (Der Fall: Mordverdacht / Lügen - und wie man Lügner entlarvt / Checkliste Lügen). Anhang (Benutzte und empfohlene Literatur / Anmerkungen).

Stephan Harbort, Jahrgang 1964, ist Kriminalhauptkommissar und führender Serienmordexperte. Er sprach mit mehr als 50 Serienmördern, entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden zur Überführung von Gewalttätern und ist Fachberater bei TV-Dokumentationen und Krimiserien. Stephan Harbort lebt in Düsseldorf. (vt) KTS 63
www.der-serienmoerder.de

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Kroll, Remo / Schurich, Frank-Rainer:
Tötungsdelikt Gisela G. und zwei weitere authentische Kriminalfälle aus der DDR.

2016, 219 S., Verlag Bild und Heimat, 3-95958-036-3 / 978-3-95958-036-6, EURO 12,99

Nach offizieller Lesart (sprich: Die Partei hat immer Recht) waren die sozialistischen Staaten eine kapitalverbrechenfreie Zone, so auch die DDR. Dass in der DDR auch Kindesmissbrauch, Mord und andere Kapitalverbrechen an der Tagesordnung waren, wurde - wenn möglich - der Öffentlichkeit gegenüber unter der Decke gehalten. Natürlich gab es aufsehenerregende Fälle, die den DDR-Bürgern nicht verborgen blieben. Kroll und Schurich haben sich, nach ihrem ersten Buch "Die Tote von Wandlitz", in den Akten umgesehen und stellen in "Tötungsdelikt Gisela G." drei spektakuläre Fälle vor, die sich in Berlin, der ehemaligen Hauptstadt der DDR, in den Jahren 1964, 1967 und 1971 ereigneten. Beide Autoren legen dabei ihr Augenmerk nicht nur auf die Schilderung dieser drei Fälle, sondern konsultieren neben Ermittlungsakten auch entsprechende Fachliteratur und Zeitungsartikel, soweit diese die hier geschilderten Kriminalfälle prominent aufgriffen. Kroll und Schurich analysierten die damaligen Ermittlungsansätze, stellten die Begehungsweise der Kriminalpolizei zur Aufklärung der Taten nach und machten sich Gedanken zu taktischen Fehlern der damaligen Ermittler. Zudem versuchten sie zu erfahren, was aus den Tätern nach ihrer Haftverbüßung wurde. Die drei Fälle: "Kurz vor Weihnachten 1964 begleitet eine achtjährige Berlinerin ihren Stiefvater in den Volkspark Friedrichshain - aber nur er allein kommt wieder zu Hause an. / Eine alte Dame verschwindet plötzlich aus ihrer Wohnung in der Boxhagener Straße - sechs Tage nach der Tat konnte ihr Mörder überführt werden. / In der Sache Tötungsdelikt gegen Gisela G. aus Berlin-Rahnsdorf wird unter großen Anstrengungen ermittelt - ist wirklich der Ehemann der gesuchte Täter?"
Inhalt:
Vorwort / Tod in Friedrichshain / Tötungsdelikt Gisela G. / Die Tote in der Besenkammer / Literatur / Abkürzungen.
Remo Kroll, geboren in Burg bei Magdeburg, ist Kommissar der Berliner Polizei und Mitherausgeber der Schriftenreihe "Polizei. Studien zur Geschichte der Verbrechensbekämpfung". Darüber hinaus hat er vielfach publiziert, u.a. "Die Kriminalpolizei im Ostteil Berlin 1945-1990" sowie zusammen mit Ingo Wirth "Morduntersuchung in der DDR".

Frank-Rainer Schurich lehrte als ordentlicher Professor für Kriminalistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitete regelmäßig bei der Berliner Kripo. Seit 1994 ist er freier Autor. Er legte zahlreiche Publikationen vor, u.a. bei Bild und Heimat "Die Tote von Wandlitz". (tp) KTS 63

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Küch, Ulf:
SOKO Asyl.
Eine Sonderkommission offenbart überraschende Wahrheiten für Flüchtlingskriminalität.

2016, 224 S., Riva Verlag, 3-86883-862-7 / 978-3-86883-862-6, EURO 16,99

Die Ladendiebstähle schnellten plötzlich nach oben. Die Zahl der Einbrüche verdoppelte sich in einigen Gegenden. Manche Bürger trauten sich nicht mehr auf die Straße, als im benachbarten Auffanglager plötzlich über 4000 statt 500 Flüchtlinge lebten. Die Kiminalpolizei von Braunschweig reagierte schneller als jede andere in Deutschland. Kripo-Chef Ulf Küch richtete bereits im Sommer 2015 die erste Sonderkommission zur Flüchtlingskriminalität ein. Er weiß deshalb genau, wovon er redet. In seinem Buch berichten er und seine Soko-Kollegen von ihrem Alltag und ihrem Kampf gegen eingeschleußte organisierte Kriminelle, Raubüberfälle und Drogenhandel. Sie gelten als die Spezialisten für Flüchtlingskriminalität. Nicht erst seit den Vorkommnissen der Silvesternacht in Köln werden sie von Kollegen deutschlandweit um Hilfe gebeten. Küch und seine Beamten benennen schonungslos Probleme, erklären, mit welchen Tricks kriminelle Asylbewerber arbeiten und offenbaren die Fehler und Versäumnisse der Politik. Sie distanzieren sich jedoch auch von falschen Gerüchten, die den Menschen in Deutschland Angst machen. Ein wichtiges Buch, um zu verstehen, was der Zustrom von Flüchtlingen wirklich für unsere Gesellschaft bedeutet und wie wir den Herausforderungen gegenübertreten können.

Ulf Küch hat mehr als 40 Jahre Diensterfahrung bei der Krminalpolizei. Er begann im Jahr 1974 als Kriminalwachtmeister-Anwärter, war später beim MEK und dem Kriminaldauerdienst. Nach einem Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei wurde er Leiter der Kripo im niedersächsischen Wolfenbüttel, übernahm dann die Leitung eines Polizeikommissariats mit dem Schwerpunkt Bundesliga. Seit 2008 leitet der heute 58-Jährige die Kripo in Braunschweig und wurde im Jahr 2012 zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Bundes der Kriminalbeamten BDK gewählt. (vt) KTS 63
www.bdk-niedersachsen.de

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Leake, John:
Der Mann aus dem Fegefeuer.
Das Doppelleben des Serienkillers Jack Unterweger.

2015, 455 S., 27 s/w Fotos, (Entering Hades. The double life of a serial killer, Ü.v. Celmens J. Setz), Heyne Taschenbuch 43473, 3-453-43473-0 / 978-3-453-43473-8, EURO 9,99

1974 wird Jack Unterweger wegen Mordes an einer jungen Frau zu lebenslanger Haft verurteilt. Zwanzig Jahre später bekommt er noch einmal lebenslang: Er soll neun Prostituierte umgebracht haben, von Prag über Wien bis Los Angeles, von 1990 bis 1992. Unterweger erhängt sich in seiner Zelle. Dazwischen sitzt er 16 Jahre im Gefängnis und schreibt einen Roman, der ihn schlagartig zum Star macht: "Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus". Jack Unterweger ist der umjubelte Häfenpoet, der gefeierte Knastliterat, und wird 1990 mit Unterstützung einflussreicher Persönlichkeiten aus Kultur und Politik als Paradefall geglückter Resozialisierung auf freien Fuß gesetzt. Vier Monate später findet man die Leiche einer ermordeten Prostituierten, dann noch eine, noch eine, schließlich sind es neun. Alle mit ihrem BH erdrosselt, die Tat eines Serienmörders. Jack Unterweger flieht, aber er entkommt nicht. John Leake nähert sich dem Kriminalfall wie der Person Jack Unterweger dokumentarisch wie fiktiv. Er bleibt bei den Tatsachen, bleibt nüchtern angesichts des Faszinierend-Monströsen; er geht ins Detail, ohne sich zu verlieren; er erzählt eine wahre Geschichte, die so hätte gewesen sein können.

John Leake, geboren 1970 in Dallas, Texas. Studium der Geschichte und Philosophie in Boston und in Wien, wo er zehn Jahre als Autor und Übersetzer lebte. John Leake lebt heute in Silicon Valley, Kalifornien. (vt) KTS 63
www.coldalongtime.com www.jackunterweger.net

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McDermid, Val:
Anatomie des Verbrechens.
Meilenstein der Forensik.

2016, 374 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, 19 Farbfotos auf Tafeln, (Forensics - The Anatomy of Crime, Ü.v. Doris Styron), Knaus Verlag, 3-8135-0722-X / 978-3-8135-0722-5, EURO 14,99

Bestsellerautorin Val McDermid wagt sich aus ihrem angestammten Krimi- und Thriller-Terrain hinaus, um über reale Verbrechen zu berichten. Die schottische Autorin wirft einen Blick auf die Historie, Entwicklung und den aktuellen Stand der Forensik. Diese Gattung der Kriminologie scheint ihr eine Herzensangelegenheit zu sein. In einem Interview sagt sie: "Nur weil es die Anwendung der Wissenschaft zur Aufklärung von Verbrechen überhaupt gibt, kann ich einer gewinnbringenden Tätigkeit nachgehen." In zwölf höchst lesenswerten Kapiteln blättert Val McDermid in der Geschichte von gut 200 Jahren forensischer Wissenschaft. Zwar verfasste bereits 1247 ein chinesischer Beamter "Aufzeichnungen zur Tilgung von Ungerechtigkeit", einen Aufsatz über den Umgang und die korrekte Untersuchung von Leichen, dennoch dauerte es bis zum 19. Jahrhundert, bis Beweismaterial gerichtsrelevant wurde. Und erst 1918 wurde das erste gerichtsmedizinische Institut in New York gegründet. Die oben erwähnten 12 Kapitel widmet Val McDermid den Spezialisten der Forensik und lässt diese zu Wort kommen. Es werden an Beispielen zahlreiche Fälle vorgestellt und in verständlicher Form die entsprechenden Methoden zur Erlangung gerichtsbelastbarer Ergebnisse dargelegt. Die Fallbeispiele werden mit, meist schwarz-weißen, Abbildungen und Fotos illustriert und mit entsprechenden Zitaten ergänzt. Eine Aufstellung ausgewählter wichtiger weiterführender Literatur schließt die "Anatomie des Verbrechens" ab. Dass Val McDermid für ihren Ausflug in die Beschreibung der forensischen Wissenschaft sachkundige Hilfe benötigte, um dieses Buch so schreiben zu können, wie es jetzt vorliegt, lässt sie den Leser in ihrer Danksagung an u.a. die Rechercheure Anne Baker und Ned Pennant Rea wissen. Krimifans sei die "Anatomie des Verbrechens" herzlich empfohlen, um gerichtsmedizinische Beschreibungen in fiktionalen Texten kritisch zu prüfen.
Inhalt:
Einleitung / 1. Der Tatort / 2. Spurensicherung am Brandort / 3. Entomologie, Forensische Insektenkunde / 4. Pathologie / 5. Toxikologie / 6. Fingerabdrücke / 7. Blutspuren und DNA / 8. Anthropologie / 9. Gesichtsrekonstruktion / 10. Digitale Forensik / 11. Forensische Psychologie / 12. Vor Gericht / Schlussbermerkung / Dank / Ausgewählte Bibliografie / Bildnachweise.

Val McDermid, 1955 im schottischen Krikcaldy geboren, war als Dozentin für englische Literatur und als Journalistin tätig. Die Schriftstellerin zählt weltweit zu den größten Namen der Spannungsliteratur. Ihre Krimis und Thriller wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Für ihr Lebenswerk erhielt sie den "Diamond Dagger", die höchste Auszeichnung für Kriminalliteratur in Großbritannien. (tp) KTS 63
www.valmcdermid.com www.val-mcdermid.de



Ergänzende Literatur - eine Empfehlung des BoKAS:

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--- Klewe, Sabine:
Gender und Genre. Geschlechtervariation und Gattungsinnovation in den Kriminalromanen von Val McDermid.

2015, 234 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (Anglistik - Amerikanistik - Anglophonie, Bd. 20), 3-86821-603-0 / 978-3-86821-603-5, EURO 27,50



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Musila, Grace A.:
A Death Retold in Truth and Rumour.
Kenya, Britain and the Julie Ward Murder.

2015, 256 S., 5 s/w und 3 Farbfotos, James Currey (Boydell & Brewer), 1-84701-127-6 / 978-1-84701-127-5, £ 45,00

Re-examines the unresolved murder in Kenya and the underlying role of rumour, the media and inter-state relations on how the death has been reported and investigatet. Julie Ann Ward was a British tourist and wildlife photographer who went missing in Kenya's Maasai Mara Game Reserve in 1988 and was later found to have been murdered. Her death and the protracted search for her killers, still at large, was hotly contested in the media. Many theories emerged as to how and why she died, generating three trials, several "true crime" books, and much speculation and rumour. At the core of Grace Musila's study are the following questions: why would Julie Ward's death be the subject of such strong and multiple contestations? And what does this reveal about cultural productions of truth and knowledge in Kenya and Britain, particularly in the light of the responses to her disappearance of the Kenyan police, the British Foreign Office, and the British High Commission in Nairobi.
Inhalt:
Introduction: Versions of Truth / Portrait of an Assassin State / Sex, Gender and the "Criminal" State / Julie Ward's Death and the Kenyan Grapevine / Wildebeest, "Noble Savages" and Moi's Kenya: Cultural Illiteracies in the Search for Julie Ward's Killers / Farmes in Africa: Wildlife Tourism, Conservation and Whitness in Postcolonial Africa / Faultlines in the Official British Response to the Julie Ward Mystery / Engaging Modernity / Afterword (by Stephanie Newell) / Bibliography / Index.

Dr. Grace Alingula Musila ist Dozentin der Fakultät für Englisch an der Stellenbosch Universität, Rep. Süd-Afrika. Grundlage für ihre Publikation "A Death Retold in Truth and Rumour" ist ihre Dissertation "Kenyan and British Social Imaginaries of Julie Ward's Death in Kenya", eingereicht 2008 an der University of Witwatersrand, Johannesburg. (vt) KTS 63
http://sun025.sun.ac.za

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Mußhoff, Frank / Heß, Cornelius:
Mordsgifte.
Ein Toxikologe berichtet.

2014, 333 S., Bastei Lübbe Taschbuch 60803 (True Crime), 3-404-60803-8 / 978-3-404-60803-4, EURO 9,99

Rechtmedizinische Institute in Deutschland sind in der Regel Teile der Medizinischen Fakultäten der Universitäten. Diese Rechtsmedizinischen Institute gliedern sich meist in drei große Abteilungen: Die Forensische Abteilung (Obduktionen, Histologie, Leichenschau, Einsätze bei Leichenfundorten, Untersuchung der Täter, medizinische Gutachten). Die Forensische Genetik ist eine weitere Abteilung (Begutachtung biologischer Tatortspuren, Identifizierung unbekannter Toter, aber auch Vaterschaftstests). In der dritten Abteilung, der Forensischen Toxikologie, arbeiten Naturwissenschaftler (Chemiker, Pharmazeuten, Lebenmitteltechniker und Biologen). Die Autoren Mußhoff und Heß geben in ihrem Buch einen aufschlussreichen Blick in ihre tägliche Arbeit. In ihrem ursprünglichen Arbeitsfeld, der Leichentoxikologie, arbeiten sie immer noch. Doch inzwischen ist der Arbeitsanteil mit der Untersuchung an Lebenden eindeutig der überwiegende Teil. "Suff, Sex, Gewalt und Drogen, damit verdienen wir unser Geld" lautete die Arbeitsplatzbeschreibung eines Kollegen. Und es scheint, als ob diese "Arbeitsplatzbeschreibung" ihre Berechtigung hat: Beeinflusst durch Alkohol, Drogen und/oder Medikamente, nimmt ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung am Staßenverkehr teil, andere wiederum begehen unter Einfluss der verschiedensten Substanzen Straftaten oder verabreichen anderen Substanzen, wie zum Beispiel K.O.-Tropfen, um sie gefügig zu machen. Die beiden Autoren geben in "Mordsgifte" ein ausführliches und aufschlussreiches Bild ihrer täglichen forensischen Recherchen, deren Aufbereitung und schließlich der vor Gericht von ihnen zu vertretenden entsprechenden Gutachten als Sachverständige. Zu den einzelen Kapiteln haben Mußhoff und Heß eine umfangreiche Auswahl weiterführender Literatur zusammengestellt.
Inhalt:
Was macht ein forensischer Toxikologe? Eine persönliche Einleitung / Tödliche Chemie - Einige frühe Klassiker / Pflanzliche Gifte / Synthetische Gifte / Alkohol und giftige Gase / Medizinisches Personal - Sterbehilfe und Mord / K.-o.-Mittel und ihre Folgen / Politisch motivierte Giftanschläge / Epilog - Toxikologen im Wettlauf mit der Zeit / Literaturhinweise und Quellen.

Prof. Dr. rer. nat. Frank Mußhoff ist im In- und Ausland als Sachverständiger vornehmlich für Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte tätig. Er studierte Biologie in Düsseldorf, wo er 1990 in das dortige Institut für Rechtsmedizin eintrat und promovierte. 1996 übernahm er die Leitung der Forensischen Toxikologie am Institut für Rechtsmedizin in Bonn. Seit Januar 2013 ist er einer der beiden Leiter des Forensisch Toxikologischen Centrums München. Er ist Mitglied nationaler und internationaler Fachgesellschaften und Autor von mehr als 170 Fachaufsätzen, zahlreicher Buchbeiträge sowie Mitherausgeber von Fachbüchern rund um die Forensische Toxikologie.
www.laborundmore.com/research/4805/Prof.-Dr.-Musshoff.html
www.researchgate.net/profile/Frank_Musshoff Dr. rer. nat. Cornelius Heß ist seit 2013 Leiter der Abteilung Forensische Toxikologie am Institut für Rechtsmedizin der Universität Bonn. Nach dem Studium der Pharmazie in Bonn arbeitete er im Rahmen seiner Diplomarbeit am Institut für Biochemie und Dopinganalyse der Deutschen Sporthochschule Köln. Während seiner Promotion beschäftigte er sich mit dem Nachweis von Insulin - als Gift eingesetzt gilt dieses noch immer als schwer aufspürbar. (tp) KTS 63 www.researchgate.net/profile/Cornelius_Hess

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Nikolaizig, Andrea / Schwarzer, Conny:
Tatort Bibliothek. Bücherklau und Seitenraub.

2014, 203 S., BibSpider Verlag, 3-936960-78-X / 978-3-936960-78-5, EURO 26,80

Das Stehlen von Büchern aus Bibliotheken, Büchereien und Buchhandlungen ist so alltäglich wie das Amen in der Kirche. Ein beliebtes Klischee sieht als infrage kommende Täter gerne die Bibliotheksangestellten und, man höre und staune, ausgerechnet Jura-Studenten. Nun, dem ist nicht so. Selbstverständlich gibt es unter denen, die, man möchte sagen fast schon berufsmäßig, Bücher entwenden, auch Bibliothekare und Studenten. Die beiden Autorinnen haben deutschsprachige Presseberichte aus den Jahren 1990 bis 2012 ausgewertet und kommen zu dem Ergebnis, dass der typische Täter männlich ist, und während der Tatzeit zwischen 24 und 71 Jahren alt und gebildet ist. Er handelt meist allein. Banden, die sich auf Bücherklau spezialisiert haben, handeln meist im Auftrag. In insgesamt 6 Kapiteln werden recherchierte Diebstahlfälle geschildert. Die beiden Autorinnen haben dazu die entsprechenden Presseberichte systematisiert und liefern dazu auch noch die Geschichten hinter den Taten. Hervorragend erschlossen wird "Tatort Bibliothek" durch umfangreiche Literatur- und Quellenverzeichnisse sowie Bibliographie und Verzeichnisse der Fälle. Im Anhang werden die ausgewerteten Medien, nebst deren URLs, aufgeführt. "Tatort Bibliothek" dürfte durch die Fülle der dokumentierten Einzelfälle zu einem unverzichtbaren Handbuch für Bibliothekare und Bibliotheksmitarbeiter gehören.
Inhalt:
Spurensuche Bibliotheksdiebstahl (1: Gestohlen, versteckt, verstellt? 2: Gezählt, verschätzt, vermutet? 3: Veröffentlicht?) / Tatszenarien (1: Diebstahl durch Kunden während der Öffnungszeit. 2: Seitenraub und Buchfledderei. 3: Einbuchdiebstahl. 4: Diebstahl durch Mitarbeiter während der Arbeitszeit) / Täterpfrofile (1: Täter Bibliothekar. 2: Täter Student. 3: Täter Historiker, Lehrer, Buchhalter … 4: Täter kriminelle Banden) / Tatopfer, Tatbeute, Tatmotive / Tatverfolgung (1: Entdeckt und gestellt. 2: Aufgeklärt und verurteilt) / Spannungsfeld Bibliotheksdiebstahl / Anmerkungen / Literatur- und Quellenverzeichnis / Bibliographie der Fälle (1: Verzeichnis der Fälle. 2: Verzeichnis der ausgewerteten Medien. 3: Verfasser-, Titel- und Ortsregister).

Prof. Dr. phil. Andrea Nikolaizig lehrt seit 1992 an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig als Professorin am Studiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft.
Conny Schwarzer ist seit Mai 2014 Bibliothekarin an der Erziehungswissenschaftlichen Zweigbibliothek der Universität Erlangen-Nürnberg mit zusätzlichen Tätigkeiten für die Schulgeschichtliche Sammlung der Universität. (tp) KTS 63



Zum Thema "Bücherklau" empfiehlt das BoKAS den soeben erschienenen Kriminalroman:

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--- Wilkes, Johannes:
Der Fall Rückert.
Kriminalroman.

2016, 272 S., Verlag ars vivendi, 3-86913-629-4 / 978-3-86913-629-5, EURO 12,90

Eine Angstellte wird eines Morgens in Erlangens alter Universitätsbibliothek erdrosselt aufgefunden, und Kommissar Mütze, der seinem Lebensgefährten Karl-Dieter aus dem rauen Dortmund ins scheinbar friedliche Franken gefolgt ist, hat seinen ersten echten Fall. Was zunächst wie das tödliche Ende eines tragisch verlaufenen Dates aussieht, erfährt eine mysteriöse Wendung, als der Direktor der Bibliothek den Verlust von Originalhandschriften Friedrich Rückerts meldet. Weitere brutale Morde an fränkischen Wirkungsstätten des Dichters und Gelehrten lassen die Spur heißer werden. Auf der Jagd nach dem Killer stoßen er und Karl-Dieter auf sein sagenhaftes Geheimnis.

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Rech, Kerstin:
Spektakuläre Kriminalfälle im Saarland.

2015, 207 S., 32 s/w Abbildungen und Fotos, Geistkirch-Verlag, 3-946036-43-0 / 978-3-946936-43-2, EURO 14,80
Vier aufsehenerregende wie brutale Kriminalfälle aus den Jahren 1948, 1969, 1977 und 2003, die sich im Saarland ereigneten, hat die Krimiautorin und Journalistin Kerstin Rech recherchiert und nachgezeichnet. Darunter die hinterhältige Ermordung von fünf Soldaten des Munitionsdepots des Fallschirmjägerbataillons 261 in Lebach bei Landsweiler und der Fall des mehrfach (von vier Frauen und acht Männern) missbrauchten und dann ermordeten kleinen Pascal aus Saarbrücken-Burbach. Allein diese beiden Fälle sorgten für ein mächtiges Medienecho in sämtlichen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen der Bundesrepublik. Für ihre Recherchen nutzte Kerstin Rech die einschlägigen Archive der Zeitungen und die entsprechenden Berichterstattungen in Fernsehdokumentationen. "Und manche Fälle sind noch lange nicht zu Ende, nachdem der Spruch des Richters gefallen ist", so Kerstin Rech in ihrem kurzen Vorwort.
Inhalt:
Vorwort und Dank. Der Bexbacher Polizistenmord (Die Stunde Null / Die Mordnacht / Verdacht und Verhaftung / Vor Gericht / Die letzte Chance). Der Soldatenmord von Lebach (Lebach und seine Kaserne / Der 20. Januar 1969 / Fahndung / Publicity / Dr. Sardo / Madame Buchela / Die Spur führt nach Landau / Der Prozess). Gernot Egolf (1976 - Das Jahr der Entführung / Planung und Vorbereitung / Kein Zurück / Ein Nervenkrieg beginnt / Kein Ausweg / Recht und Gerechtigkeit). Der Fall Pascal (Ein kleiner Junge / Spurlos / Die Schwestern / Kevin und Sabine M. / Die Tosa-Gemeinschaft / Der Prozess). Quellenangaben.

Kerstin Rech, geboren und aufgewachsen in Blieskastel, lebt seit vielen Jahren in Stuttgart. Bisher hat sie Kriminalromane, Hörspiele sowie Kurzgeschichten veröffentlicht. 2004 wurde der Roman "Das fünfte Geschlecht" für den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte bestes Debüt 2003 nominiert. 2010 gewann sie mit der Kurzgeschichte "Der Normalo" den Mannheimer Heinrich-Vetter-Literaturpreis. Darüber hinaus ist sie auch als freie Journalistin tätig - überwiegend für die Stuttgarter Zeitung. "Spektakuläre Kriminalfälle im Saarland" ist ihr erstes Sachbuch. (tp) KTS 63
www.krimilexikon.de/rech.htm
www.bokas.de/befragungrech-kerstin.html

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Rohm, Manfred / Titz, Josef:
Die Woche bringt es an den Tag.
Die 100 besten Geschichten, Regensburger und Oberpfälzer Skandale aus 30 Jahren.

2015, 212 S., farbige Fotos, MZ Buchverlag (Gietl Verlage), 3-86646-323-5 / 978-3-8846-323-3, EURO 29,90

Erstmals am 25. Juli 1968 erschien in Regensburg die Boulevardzeitung "Die Woche", gern auch als die "Bildzeitung Regensburgs" belächelt. Jedenfalls fand dieses Wochenblatt reißenden Absatz, man darf spekulieren, ob es an den leicht bekleideten Damen auf der ersten Seite lag, oder den recht reißerischen Aufmachern ("Keuschheitsgürtel für Regensburg", "Die Mordnacht im Freudenhaus"). Für zunächst 50 Pfennig (später dann 1,80 DM) pro Exemplar gab es Mord und Totschlag in dem Maße, wie es das brave Konkurrenzblatt "Mittelbayerische Zeitung" nicht liefern konnte. Nach 30 Jahren war dann Schluss für die einzig wöchentlich erscheinende regionale Boulevardzeitung Deutschlands, die sich über Regensburg hinaus bis in die Oberpfalz und nach Niederbayern gut verkaufte. Der damalige Chefredakteur Josef Titz und sein langjähriger Mitarbeiter Manfred Rohm haben 100 der, ihrer Meinung nach, besten Geschichten ausgewählt, getreu nach ihrem Credo: "Vier Effekte muss eine Zeitung bedienen: Den Sensationseffekt, den Empörungs- und Mitleidseffekt und den Schmunzeleffekt."

Manfred Rohm war schon zehn Jahre lang als Volontär und Redakteur unterwegs, als er 1980 zur "Woche" kam. Heute arbeitet er als freier Autor und als ehrenamtlicher Öffentlichkeitsarbeiter in der Seniorenarbeit.
Josef "Jupp" Titz war die "Woche". Als jüngster Chefredakteur Deutschlands hat er 1968 die Zeitung mit 29 Jahren mitgegründet und sie fast bis zum Schluss geleitet. (tp) KTS 63

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--- Schurich, Frank-Rainer / Stricker, Michael:
Die Bestie aus dem Wald.

2015, 134 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Karten, Verlag Dr. Köster (Historischer Kriminalfall, Bd. 1), 3-89574-887-0 / 978-3-89574-887-5, EURO 9,95

Fritz Haarmann (der "Schlächter von Hannover"), Peter Kürten (der "Vampir von Düsseldorf"), Karl Denke ("Papa Denke") oder Karl Großmann (die "Bestie vom Schlesischen Bahnhof") sind die Namen, die jedem spontan einfallen, fragt man nach deutschen Serienmördern. Fast unbekannt aber ist Adolf Seefeld, genannt "Onkel Tick-Tack", ein reisender Uhrmacher und Hausierer zur Zeit der Weimarer Republik. Mit seinem Auftauchen in der Gegend um Schwerin und um Berlin gehen ungeklärte Vermisstenfälle und Leichenfunde von Jungen einher. Seefeld hatte ganz offensichtlich die Gabe, äußerst vertrauensvoll auf Knaben zu wirken. Der Schweriner Staatsanwalt Beusch nimmt Kontakt zu Ernst Gennat, einem bekannten Berliner Kriminalisten und Ermittler auf. Ihm gelingt es, die Mordserie zu stoppen und Adolf Seefeld dingfest zu machen und der Taten zu überführen. Frank-Rainer Schurich und Michael Stricker haben Fallakten, Fachliteratur und Zeitungsberichte jener Zeit ausgewertet und präsentieren mit "Die Bestie aus dem Wald" eine vollständige Darstellung der Mordserie in erzählerischer Form.
Inhalt:
Vorwort / 1. In Schwerin geht die Angst um: Zwei Jungen werden vermisst / 2. Die Jagd nach dem Knabenmörder: Festnahme in Wutzetz / 3. Die Welt des Adolf Seefeld: Geheimnisse im Nebel / 4. Akribische Ermittlungen: Nur das Geständnis fehlt. / 5. Das Schwurgericht tagt: Todesstrafe für Adolf Seefeld / 6. Nach dem Urteil: Der Knabenmörder packt aus / Literatur.

Frank-Rainer Schurich, geboren 1947, lehrte als ordentlicher Professor für Kriminalistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1994 ist er freier Autor und arbeitet regelmäßig bei der Berliner Kripo.
Michael Stricker studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin mit Abschluss Diplom-Kriminalist. (tp) KTS 63

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--- Schurich, Frank-Rainer / Stricker, Michael: Der Serienmörder Adolf Seefeld und die moderne Kriminalistik. 2015, 396 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Verlag Dr. Köster ( Schriftenreihe Polizei, Historische Kriminalistik, Bd. 1), 3-89574-875-7 / 978-3-89574-875-2, EURO 24,95

Eine wesentlich ausführlichere Darstellung der Mordserie des reisenden Uhrmachers Adolf Seefeld, ihrer Aufklärung und der gerichtlichen Würdigung.
Inhalt:
Remo Kroll: Vorbemerkung / Vorwort.
- Teil I: Die Bestie aus dem Wald (In Schwerin geht die Angst um: Zwei Jungen werden vermisst / Die Jagd nach dem Knabenmörder: Festnahme in Wutzetz / Die Welt des Adolf Seefeld: Geheimnisse im Nebel / Akribische Ermittlungen: Nur das Geständnis fehlt. / Das Schwurgericht tagt: Todesstrafe für Adolf Seefeld / Nach dem Urteil: Der Knabenmörder packt aus)
- Teil II: Die Spurensuche geht weiter (Mordverdacht, aber keine Beweise, 1893-1930 / Das "Geständnis", 1936 / Die Todesursachen - Legenden und Wahrheiten, 1933-2015 / Irrtümliche Verhaftungen, 1929-1930 / Taktische Fehler, 1935 / Anlockungen, 1928-1935 / "Sachverständige" melden sich, 1935-1936 / Die "Systemzeit" ist verantwortlich, 1936 / Andermanns Gegendarstellung, 1936).
- Teil III: Gutachterliche Stellungnahmen (1. Lutz Belitz: Meinungsäußerung zur angefragten möglichen Beeinflussung zu einem wahrheitswidrigen Geständnis des Adolf Seefeld in Form der vorliegenden Abschrift vom 8. Mai 1936 / 2. Walter Katzung: Das Seefeld-Gift - Versuch einer Deutung). - Anhang: (Anlage 1: Urteil des Schwurgerichtes in Schwerin in der Strafsache gegen den Uhrmacher Adolf Seefeld aus Potsdam wegen Mordes vom 22. Februar 1936 / Anlage 2: Bericht des Oberstaatsanwaltes Beusch vom 21. April 1936 über eine Vernehmung von Adolf Seefeld / Anlage 3: Bericht des Oberstaatsanwaltes Beusch vom 24. April 1936 über eine Vernehmung von Adolf Seefeld / Anlage 4: Das Geständnis des Adolf Seefeld vom 8. Mai 1936 / Anlage 5: Bericht des Oberstaatsanwaltes Beusch über die zahlreichen Vernehmungen von Adolf Seefeld nach Beendigung des Gerichtsverfahrens und vor seiner Hinrichtung vom 8. Mai 1936 / Anlage 6: Bericht des Oberstaatsanwaltes Beusch über das Geständnis des Adolf Seefeld vom 6. August 1936 / Anlage 7: Zusammenfassender Bericht über die Krankheitserscheinungen an der Leiche des Adolf Seefeld) / Literatur.
Kurz-Bio der Autoren siehe oben. (tp) KTS 63

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Stevens, Alexander:
Sex vor Gericht.
Ein Anwalt und seine härtesten Fälle.

2016, 219 S., Knaur Taschenbuch 78812, 3-426-78812-8 / 978-3-78812-7, EURO 9,99

Spanner, Vergewaltiger, Kinderschänder - wenn es vor Gericht um Sex geht, offenbaren sich die Abgründe der menschlichen Seele. Vom angesehenen Gynäkologen, der den Intimbereich seiner Patientinnen fotografiert und die Bilder ins Internet stellt; vom Geschäftsführer einer Restaurantkette, der Frauen auf den Toiletten nachstellt; bis hin zum schüchternen Sonderling, der unschuldig als pädophiler Triebtäter abgestempelt und verurteilt wird. Wenn es vor Gericht um Sex geht, offenbaren sich unvorstellbare Facetten der menschlichen Seele. Mal urkomisch und skurril bis hin zu unfassbar und abartig. Nicht selten sind die Gerichtsverhandlungen ein Drama für sich, denn die Taten kollidieren häufig mit allgemeinen Moralvorstellungen und offenbaren fragwürdige Praktiken. Alexander Stevens, Anwalt für Sexualstrafrecht, erzählt von seinen spektakulärsten Fällen.
Inhalt:
Vorsorge / Die Menschenhändlerin / Schatten des Grau / Lust / 1000 / Stadt, Land, Sex / Geld / Nachtlinie / Edward / Nie mehr Sex mit der Richterin / Schmutzige Nummer / Der Fruchtzwerg / Spanner langer Hansel / Vergewaltigt / Der Maler und sein Pinsel / Eine Tüte dazu? / Lola stöhnt / Spaß / Liebe deinen Nächsten / Babysitter für den Papa / Küchenpsycholgie / Der Hörer / Der Kinderfreund / Die Sprache der Liebe.

Dr. Alexander Stevens ist Fachanwalt für Strafrecht und seit Jahren auf Sexualdelikte wie Vergewaltigung, Missbrauch, Kinderpornographie und Rotlichtdelikte spezialisiert. Einem breiten Publikam ist er auch durch zahlreiche Fernsehauftritte als Anwalt in verschiedenen TV-Formaten wie "Richter Alexander Hold", "Im Namen der Gerechtigkeit" oder "Galileo" bekannt. (vt) KTS 63
www.lucas-stenvens.de

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Stewart, Gary L. (mit Susan Mustafa):
Der Zodiac-Killer. Wie ich meinen Vater suchte und eine Bestie fand.

2015, 464 S., 52 farbige und s/w Abbildungen und Fotos auf Tafeln, (The Most Dangerous Animal of All. Searching For My Father and Finding the Zodiac Killer, Ü.v. Sabine Schilasky), Bastei Lübbe Taschenbuch 60847 (True Crime), 3-404-60847-X / 978-3-404-60847-8, EURO 9,99

San Francisco in den Sechzigern: Der Serienkiller Zodiac hat fünf Menschen auf dem Gewissen und hält Polizei und Öffentlichkeit mit codierten Schriftstücken zum Narren. Doch selbst fünf Jahrzehnte später sind die Behörden ihm noch nicht auf die Schliche gekommen. Dann macht sich ein junger Mann auf die Suche nach seinem leiblichen Vater. Mehr als zehn Jahre durchforstet der adoptierte Gary Stewart Polizeiakten, unterhält sich mit Verwandten, Freunden und Kriminalexperten und sammelt so eine beeindruckende Menge an Hinweisen, die nur einen Schluss zulassen: Sein Vater ist der legendäre und niemals gefasste Massenmörder Zodiac. Eine schreckliche Wahrheit, die Stewarts Welt auf den Kopf stellt.
Inhalt:
Anmerkungen des Autors / Prolog / Teil 1: Die Eisdielenromanze / Teil 2: Die Zeichen des Zodiac / Teil 3: Die entschlüsselte Wahrheit / In Memoriam / Danksagung / Die Zeitachse / Literatur- und Quellenverzeichnis / Stichwortregister.

Gary L. Stewart ist Elektroingenieur und Vizepräsident von Delta Tech Service. Vor zehn Jahren begann er ein Tagebuch zu schreiben, in dem er die Suche nach seinem Vater detailliert festhielt. Es wurde zur Grundlage für dieses Buch, das er zusammen mit der preisgekrönten Schriftstellerin Susan Mustafa verfasst hat. Gary L. Stewart lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Louisiana. (vt) KTS 63
http://themostdangerousanimalofall.com http://zodiackillerfacts.com

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Tamin, Sibylle:
Nachmittage mit Mördern.
10 wahre Tätergeschichten.

2016, 319 S., Fischer Taschenbuch 03191, 3-596-03191-5 / 978-3-596-03191-7. EURO 9,99

Sibylle Tamin sitzt den Mördern gegenüber. Auge in Auge. Allein. Stundenlang. Und in dieser vermeintlichen Intimität offenbaren sich dunkle Abgründe und menschliche Tragödien. Wie gehen Mörder mit ihrer zurückliegenden Tat um? Wie leben sie mit dem nicht wieder Gutzumachenden? Wie urteilen sie über sich selbst, und wie blicken sie auf ihr Leben? Ein Jahr lang trifft sich die preisgekrönte Journalistin Sibylle Tamin regelmäßig mit einsitzenden oder bereits entlassenen Mördern und Mörderinnen. Nicht die genaue Rekonstruktion der Tat steht im Mittelpunkt der Gespräche, sondern das Bild, das die Täter von sich selbst entwerfen.
Inhalt:
Pflaumenmus / Pläne / Püppi / Fahrtkosten / Liebesgeflüster / Feigling / Quittung / Wahnsinnig verliebt / Wahrheit / Freundschaft / Nachwort.

Sibylle Tamin, Jahrgang 1949, arbeitet als freie Journalistin und lebt in Berlin. 2013 erschien von ihr bereits "Das Böse von Nebenan. Wahre Kriminalfälle aus der Provinz". (vt) KTS 63

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Unterfeld, Wolfgang (mit Bertram Job):
Der Millionenjäger. Ein Versicherungsfahnder ermittelt.

2013, 240 S., Rowohlt Taschenbuch 61156 (Rowohlt Polaris), 3-499-61156-2 / 978-3-499-61156-8, EURO 14,99

Ist die mit 3,2 Millionen versicherte Gattin des deutschen Physiklehrers im Fernosturlaub wirklich ertrunken? Was war das für ein seltsamer Stromschlag in Rumänien? Was hat die Leiche im Beton mit dem verdächtigen Diskothekenbrand zu tun? Und warum ermittelt der bayerische Kommissar so lasch gegen eine Lokalgröße? Wenn Wolfgang Unterfeld angerufen wird, geht es um die ganz schwierigen Fälle. Der Ermittler ist international unterwegs, im Auftrag großer deutscher Versicherer. Er muss ran, wenn die Polizei allein nicht weiterkommt. Ein Meister der Tarnung, der hier zum ersten Mal sein Schweigen bricht: und filmreife Fallgeschichten aus dem wirklichen Leben erzählt, in denen es um die ganz große Kohle geht. (vt) KTS 63

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Volk, Klaus:
Die Wahrheit vor Gericht.
Wie sie gefunden und geschunden, erkämpft und erkauft wird.

2016, 345 S., E. Bertelsmann Verlag, 3-570-10259-9 / 978-3-570-10259-6, EURO 19,99

Wahrheit, Gerechtigkeit und Rechtsfrieden - das sind die drei Ziele, die ein Strafprozess im deutschen Recht zu erreichen sucht. Mit welchen Mitteln das geschieht, darüber wissen Laien und Unbeteiligte jedoch meist wenig. Wer, wenn nicht ein international bekannter Verteidiger und Hochschullehrer für Strafrecht, sollte erklären können, wie unser Rechtssystem "tickt", mit welchen Mitteln, Kniffen und manchmal auch Tricks die Beteiligten versuchen, im Strafprozess die Wahrheit herauszufinden oder ihren Interessen entsprechend zu verbiegen? Klaus Volk nimmt uns mit in die Welt der Gerichtssäle und der Gefängnisse, er lässt uns teilhaben an Unterredungen mit Angeklagten und Anwaltskollegen, er beschreibt die Rollen von Richtern, Staatsanwälten, Verteidigern und Sachverständigen und erklärt, wie alle am Prozess Beteiligten darum kämpfen, die Wahrheit herauszufinden und wie sich unsere Gerichte bemühen, gerechte Urteile zu fällen. … "Ich würde nie beschwören, dass ich auch nur in einem einzigen meiner Fälle die ganze Wahrheit erfahren hätte. Ich will aber darauf bestehen, dass es meist gerecht zugegangen ist. Das ist ein großer, beruhigender Unterschied. Es gibt auch eine Gerechtigkeit, die nicht auf der absoluten Wahrheit beruht. Die prozessuale Wahrheit ist, verglichen mit den Erwartungen der Öffentlichkeit, immer verbeult und verbogen. Sie wird in einem sehr formalisierten Verfahren ermittelt, mit begrenzten Mitteln zu dem begrenzten Zweck, ein Urteil über einen begrenzten Tatvorwurf abzugeben. Wie das sein kann, wie das geht und funktioniert, davon handel dieses Buch" (Klaus Volk).
Inhalt:
Vorwort / Wo steht geschrieben, was Wahrheit ist / Wie sich Beweise führen lassen / Folter und Geständnis - damals und heute / Was von Zeugen zu halten ist / Ihr Urteil bitte, Herr Sachverständiger / Nur der Schein trügt nicht / Zum Prinzip der Öffentlichkeit und anderen Revolutionen / Der Staatsanwalt, Wächter des Gesetzes / Vom Beruf des Strafverteidigers / Unschuldsvermutung und Verdacht / Die Freiheit der Beweisführung und ihre Grenzen / Daran dürfen Sie noch nicht einmal denken - die Beweisverbote / In dubio pro reo / Deutschland, deine Richter / Alles auf Anfang / Was ist normal? Über das Richtige im Falschen / Das kann man doch im Stillen erledigen … / Segen oder Fluch - die Absprache / Die Wahrheit über die Wahrheit / Nachwort.

Klaus Volk, geboren 1944, emeritierter Rechtsprofessor an der Universität München, ist einer der bekanntesten deutschen Strafverteidiger. Zu seinen prominenten Mandanten gehören Josef Ackermann, den er im Mannesmann-Prozess erfolgreich vertrat, Boris Becker, den er in einem Verfahren gegen die Anklage der Steuerhinterziehung verteidigte, sowie Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld. (vt) KTS 63
www.profvolk.de

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Wirth, Ingo / Kroll, Remo:
Morduntersuchung in der DDR.

2014, 460 S., Verlag Dr. Köster (Schriftenreihe Polizei, Bd. 1), 3-89574-860-9 / 978-3-89574-860-8, EURO 29,80

Die außergewöhnliche Schwere der Tat und die damit einhergehende öffentliche Aufmerksamkeit haben der Morduntersuchung schon immer einen hohen Stellenwert eingeräumt. Der unbedingte Aufklärungswille wurde oftmals zum Ausgangspunkt untersuchungsmethodischer Innovationen. Das galt auch für die Morduntersuchung in der DDR, wo man diesem Thema in Forschung und Lehre gleichfalls eine besondere Bedeutung beigemessen hat. Für den vorliegende Band haben die Autoren bisher unveröffentlichte Quellen ausgewertet sowie statistische Daten und repräsentative Studien analysiert. Auf dieser Grundlage zeichnen sie für einen Zeitraum von über 40 Jahren ein klares Bild von Ausmaß und Struktur der Tötungskriminalität in der DDR. Ergänzt wird die phänomenologische Darstellung durch Fallbeschreibungen herausragender Tötungsverbrechen. Dazu gehören etwa die Taten des dreifachen Frauenmörders Hilmar S., des sadistischen Knabenmörders Erwin H. und der Serienmörderin Simona K. Aufgaben, Struktur und Arbeitsweise der Morduntersuchungskommissionen der Kriminalpolizei und der Spezialkommissionen des Ministeriums für Staatssicherheit sowie deren Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft und mit Sachverständigen verschiedener Institutionen werden in diesem Buch ausführlich beschrieben. Dabei geht es auch um die Untersuchung von Katastrophen wie das Eisenbahnunglück in Langenweddingen und den Flugzeugabsturz bei Königs Wusterhausen. Als wichtiges Element kriminalpolizeilicher Tätigkeit wird die Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung von Tötungsdelikten und Vermisstenfällen mit Fallbeispielen dargestellt. Den Schluss bildet ein untersuchungsmethodischer Teil, in dem wesentliche Ermittlungsmaßnahmen und kriminaltechnische Arbeitsweisen erläutert werden. Die genaue Schnittstellen-Analyse der damaligen Kooperation verschiedener Fachvertreter mit ihren spezifischen Kompetenzen liefert auch für die aktuelle Aufklärungspraxis hilfreiche Einsichten. Viele der beschriebenen untersuchungsmethodischen Grundsätze bei Tötungsdelikten und anderen nichtnatürlichen Todesfällen sind damit für heutige Mordermittler durchaus von Nutzen. Eine umfangreiche Bibliografie zur Tötungskriminalität in der SBZ/DDR bekräftigt den fachlichen Anspruch des Buches.
Inhalt:
Vorwort / Abkürzungen
1. Historische Wurzeln der Morduntersuchung
2. Tötungskriminalität in der SBZ/DDR
3. Die Organisation der Morduntersuchung vor Gründung der MUK
4. Die Morduntersuchungskommissionen der Kriminalpolizei
5. Die Spezialkommissionen des Ministeriums für Staatssicherheit
6. Die Zusammenarbeit der Untersuchungsorgane mit der Staatsanwaltschaft
7. Mitwirkung von Sachverständigen im kriminalistischen Untersuchungsprozess
8. Öffentlichkeitsarbeit bei der Aufklärung von Tötungsdelikten
9. Untersuchungsaufgaben bei verdächtigen Todesfällen
10. Methodische Grundsätze der Untersuchung von Tötungsdelikten
(vt) KTS 63


Essen & Trinken
Schauplätze




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Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-L.:
Auf Schritt und Tritt mit Commissario Brunetti.
Gastronomisch-kriminelle Touren durch die Lagunenstadt Venedig
.
2016, 240 S., zahlreiche Farbfotos und Kartenausschnitte, 1 detaillierter Stadtplan, Harms Verlag, 3-86026-202-5 / 978-3-86026-202-3, EURO 19,80

Im Jahresrythmus wird von den Venedig-Kennern und Commissario Brunetti-Fans Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich ein Stadtführer durch das Venedig des wohl bekanntesten italienischen Commissario vorgelegt. In diesem Jahr haben sich die beiden Verfasser die gastronomischen Örtlichkeiten und Highlights der Serenissima vorgenommen. Insgesamt sieben Touren werden von Hoffmann und Heinrich vorgeschlagen, begleitet von vielen Farbfotos und Stadtplanausschnitten, versehen mit Piktogrammen zum Startpunkt, einem ungefähren Zeitaufwand für die vorgeschlagene Tour (die benötigte Zeit ist ohne Einkehrmöglichkeit angegeben) und dem Endpunkt der Tour mit Hinweis auf den nächstgelegenen Bootsanleger des ACTV. Wie nicht anders gewöhnt bei Hoffmann und Heinrich, ist alles akribisch recherchiert und beschrieben. Auch für Nicht-Brunetti-Fans lohnt dieser gastronomisch-kriminelle Tourenplaner: Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich streuen in den Tourenbeschreibungen auch jede Menge an Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Wissenswertem und Kuriosa ein. Gastronomische Einkehrmöglichkeiten sind im Text farbig markiert, gelb unterlegte Textkästen informieren zum Beispiel über die originellste Buchhandlung Venedigs, Opern, einer Gondeltour, die Kirche Chiesa di S. Stefano oder aber auch über die hässliche Seite der Lagunenstadt. Ein Linienplan des ACTV ist selbstverständlich enthalten, und neben den im Buch verzeichneten Kartenausschnitten ist für die große Übersicht ein separater, detaillierter Stadtplan im Format 48 x 67 cm beigefügt, dessen Rückseite mit einer reich bebilderte Übersicht zum Canal Grande versehen ist. Bereits für voraussichtlich Herbst dieses Jahres ist ein Ergänzungsband zum vorliegenden Führer geplant.

Elisabeth Hoffmann und Karl-L(udwig) Heinrich sind ein italophiles Ehepaar und arbeiten, wenn sie nicht gerade in Venedig auf Recherche sind, als Sozialpädagogin und Informatiker in München. Neben zahlreichen Einzeltour-Faltplänen zu Brunettis Venedig (Bezugsanschrift s. URL unten) liegen von den beiden Autoren im Harms Verlag vor: "Auf den Spuren von Commissario Brunetti. Ein kleines Kompendium für Spurensucher" und "Hinter den Kulissen von Commissario Brunetti. Die venezianischen Schauplätze aus der beliebten TV-Serie". (tp) KTS 63
www.brunettistadtplan.de

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Rillé, Evelyn / Ifkovits, Johannes:
Tödlich gut.
Kommissare am Herd.
Die Lieblingsrezepte der Fernsehstars.

2013, 290 S., 500 Fotos, Verlag Opera Rifko, 3-9502956-2-3 / 978-3-9502596-2-7, EURO 29,80

Die Elite der TV-Kommissare bitte zu Tisch: 65 Fernsehstars aus Deutschland, Österreich und der Schweiz standen am Herd, um ihre Lieblingsgerichte zuzubereiten. Mit Akribie und Freude, voll Inspiration, Kreativität und Gefühl kochten die TV-Ermittler wunderbare Vorspeisen, leckere Pasta-, Fleisch- und Fischgerichte, vegetarische Spezialitäten und köstliche Nachspeisen. Herausgekommen ist ein Kochbuch mit mehr als 500 Fotos, fünfundsechzig handgeschriebenen Rezeptanleitungen der Schauspielstars, mit ganz persönlichen Einblicken in Essgewohnheiten und Küchengeheimnisse, mit humorvollen Kochporträts, Fotos vom fröhlichen Zubereiten und Wein- und Bierempfehlungen der besten europäischen Winzer und Brauereien zu jedem einzelnen Rezept.

Evelyn Rillé war Österreichs bekanntestes Fotomodel, heute arbeitet sie als Brillendesignerin und leitet einen Brillengroßhandel in Österreich.
Johannes Ifkovits ist freiberuflicher Fotograf. Er arbeitete für österreichische, deutsche und internationale Magazine, Zeitschriften und Zeitungen. (vt) KTS 63

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Savignac, Julien de:
"Bruno"-Wein. 2016

2014 erschien "Brunos Kochbuch" (Walker, Martin: Brunos Kochbuch. Rezepte und Geschichten aus dem Périgord. 2014, 314 S., Lesebändchen, Diogenes Verlag, 3-257-06914-6 / 978-3-257-06914-3, EURO 28,90).

Bruno Courreges, Chef de police von St. Denis, ist nicht nur ein guter Ermittler, sondern auch ein hervorragender Koch. Martin Walkers Rezeptsammlung wurde 2014 mit dem renommierten "Gourmand World Cookbook Award" als das beste französische Kochbuch in der Deutschschweiz ausgezeichnet [siehe dazu KTS 61]. Wer zur Lektüre der "Bruno - Chef de police"-Krimis oder beim Nachkochen der Rezepte aus "Brunos Kochbuch" die richtige Weinbegleitung sucht, sollte auf den "Bruno"-Wein aus dem Périgord von Julien de Savignac zurückgreifen. Bezugsadresse: www.julien-de-savignac.com (tp) KTS 63



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Diers, Knut:
Wer mordet schon auf Sylt?
Der kriminelle Freizeitführer:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2016, 275 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1863-2 / 978-3-8392-1863-1, EURO 9,99

Kommissar Henry Hansen und seine junge Kollegin Merle Petersen haben zwar viel zu tun - 11 Fälle sind aufzuklären - ,aber die Insel ist überschaubar. Ob bei den Austerbänken, in Kampen oder List, am Strand beim Biikebrennen, im beschaulichen Morsum, im Rantumer Hafer oder in Wenningstedt - Einheimische und Touristen scheinen nicht so recht zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können. Die Partyinsel Sylt hat es ganz augenscheinlich in sich. Wer seinen kurzen Sommerurlaub auf der Insel verbringen will, hat eine reichhaltige Auswahl von Freizeittipps, garniert mit meist wichtigen Hinweisen (Naturschutzgebiet), manchmal nicht ganz so (lebens-)wichtigen Tipps (beste Eismanufaktur der Insel). Auf jeden Fall: Der Tourist kann in die entlegensten Ecken der angesagtesten Insel Deutschlands kommen, hält er sich an Diers' Hinweise.

Knut Diers, geboren 1959 in Hannover, verbrachte Teile seiner Kindheit auf der Nordseeinsel Sylt. Der Journalist und Buchautor studierte zunächst Geografie in Gießen, reiste um die Welt, arbeitete mehr als 20 Jahre als Redakteur bei der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" und schrieb viele Reisereportagen. 2007 machte er sich mit seinem Redaktionsbüro "Buenos Diers Media" selbständig und schreibt Reiseführer und Reiseerzählungen. Im Gmeiner Verlag liegen von Knut Diers außerdem vor: "Ostfriesland - Tiefsee, Torf und Tee", "Weserbergland wachgeküsst" und "Harz- aber herzlich". (tp) KTS 63
www.buenosdiers-media.de

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Griese, Angelika:
Wer mordet schon in Bremerhaven?
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2016, 247 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1865-9 / 978-3-8392-1865-5, EURO 9,99

Bremerhaven beherbergte nach dem Krieg die deutsche Hochseefangflotte, viele Werften, Schiffsbaubetriebe und die amerikanischen Besatzungssoldaten machten die Kneipen und das Rotlichtviertel zu ihrem Wohnzimmer. Alles vorbei, alles passé. Die Amis zogen um ins Rhein-Main-Gebiet, die Werften starben und Ende der 90er-Jahre war es kurz davor, dass in Bremerhaven die Lichter ausgingen. Die Stadtverwaltung sah nur einen Ausweg: Tourismus - das war ihr Joker! Und sie schafften es mit zahlreichen Attraktionen, Besucher aus dem Umland und ganz Deutschland anzuziehen. Angelika Griese hat sich diese Attraktionen angesehen und neben ihren 11 Kurzkrimis alles Wichtige, Sehenswerte und Entdeckungswürdige zusammengetragen. Folgt man ihren 125 Freizeittipps, kann man sich auf einen lohnenden Entdeckungsurlaub in der Hafenstadt freuen.

Angelika Griese wurde 1949 in Bremen geboren. Sie arbeitete zehn Jahre als selbstständige Galeristin, später als Betriebswirtin in der Jugend-, Obdachlosen- und Altenhilfe. Seit 1995 veröffentlicht sie zahlreiche Krimis, Geschichten und Beiträge in Illustrierten, Zeitungen und Anthologien. Angelika Griese lebt als freie Autorin in Bremerhaven. (tp) KTS 63
www.angelikagriese.de

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Imgrund, Bernd:
111 Orte in der Eifel, die man gesehen haben muss.

2016 (Neuausgabe), 237 S., 3 Karten, zahlreiche farbige Fotos, Emons Verlag, 3-95451-003-0 / 978-3-95451-003-0, EURO 16,95

Wer gerne die Eifel-Krimis von Jacques Berndorf, Rudolf Jagusch, Ralf Kramp oder anderen Autoren liest, sollte unbedingt als Ergänzung den Wegweiser "111 Orte in der Eifel, …" von Bernd Imgrund ins Bücherregal neben seine Eifel-Krimi-Sammlung stellen. Zu vielen der dort geschilderten Orte und/oder Sehenswürdigkeiten gibt es von Bernd Imgrund kurze Erläuterungen, versehen mit der Adresse, einer Anfahrtsbeschreibungen, Öffnungszeiten und weiterführenden Tipps. Drei Karten, in denen die 111 Orte verzeichnet sind, ergänzen diese Rundreise auf den Spuren diverser Eifel-Krimi-Autoren auf das Beste.

Bernd Imgrund, geboren 1964 in Köln, arbeitet als Autor und Journalist. Er schrieb u.a. eine Kulturgeschichte des Skatspiels, sowie den Schelmenroman "Quinn Kuul". Im Emons Verlag erschienen das "Kölner Sammelsurium", der satirische Reiseführer "Ölle. Die Stadt am Niehr", der Roman "Fränki", die Stadtführer "111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss" (Band 1 und 2), "111 Kölner Kneipen, die man kennen muss" und "111 Orte im Kölner Umland, die man gesehen haben muss" sowie das Interviewbuch "Ohne Rhein kein Dom". (tp) KTS 63

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--- Kölpin, Regine (Hg):
Möwenschrei und Meuchelmorde.
Die mörderische Vergangenheit der Ostfriesischen Inseln. Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist, Borkum, Helgoland.

2015, 305 S., Wellhöfer Verlag, 3-95428-164-3 / 978-3-95428-164-0, EURO 9,95

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--- Kölpin, Regine (Hg):
Wellengang und Wattenmorde.
Die mörderische Vergangenheit der Nordfriesischen Inseln. Sylt, Amrum, Föhr, Pellworm, Nordstrand, Helgoland.

2015, 345 S., Wellhöfer Verlag, 3-95428-163-5 / 978-3-95428-163-3, EURO 9,95

Bekannte Autoren haben für diese beiden Anthologien Kurzkrimis geschrieben, die sich auf historische Begebenheiten beziehen. Eingeleitet werden die Kurzkrimis mit einem kurzen Abriss der Geschichte der jeweiligen Inseln. Die Untertitel beider Anthologien verleiten zu der Annahme, hier eine ausführliche Abhandlung zur Verbrechensgeschichte der Inseln zu finden! Ein Hinweis, dass es sich hierbei um eine Sammlung von Kurzkrimis mit erläuternden Hintergründen handelt, fehlt leider.

Regine Kölpin hat zahlreiche Romane und Kurztexte (unter Regine Fiedler für Kinder und Jugendliche) publiziert und gibt auch Anthologien heraus. Regine Kölpin leitet Schreibwerkstätten in der Jugend- und Erwachsenenbildung und inszeniert historische Stadtführungen und Lesungen an Originalschauplätzen. Mehrfache Auszeichnung, wie u.a. den Jahrespreis der Ostfriesischen Autoren 2002 und 2005, nominiert für den Kärtner Krimipreis 2008, 1. Platz E.G.O.N. 2009, Stipendium Tatort Töwerland 2010; Auszeichnung zur Starken Frau Frieslands 2001. Sie ist 1964 in Oberhausen geboren und lebt mit ihrer großen Familie in Friesland an der Nordseeküste. (tp) KTS 63
www.regine-koelpin.de www.das-syndikat.com/autoren/autor/2587-regine-koelpin.html

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Kölpin, Regine:
Wer mordet schon an der Mecklenburger Bucht?

2016, 246 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1864-0 / 978-3-8392-1864-8, EURO 9,99

Boltenhagen, Wismar, Poel, Schwerin, Kühlungsborn, Heiligendamm/Börgerende/Nienhagen, Bad Doberan, Rostock, Warnemünde, Prerow/Ahrenshoop und Zingst sind die 11 Reiseziele, die es zu entdecken gibt. Dass dort auch Unheil lauern kann, sollte den Touristen nicht abschrecken. Die Ganoven sind schon längst dingfest gemacht, jedenfalls in den 11 Kurzkrimis, deren Schauplätze die oben genannten Küstenstädte und Ostseebäder sind. Regine Kölpin leitet ihre Kurzkrimis mit einer kurzen Beschreibung zum historischen Hintergrund der genannten Ortschaften ein, selbstverständlich mit Hinweisen zu Ansprechpartnern der dortigen Touristinformation und zu Anreisemöglichkeiten. Ausführliche Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Ausflugszielen oder den Schauplätzen der dort begangenen Untaten runden die Kurzkrimis ab. (tp) KTS 63
Kurzbio. der Autorin siehe oben

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Larutan, Justin [d.i. Jürgen Wolfgang Riethmüller]:
Wer mordet schon in Stuttgart? Der kriminelle Freizeitführer:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2016, 311 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1862-4 / 978-3-8392-1862-4, EURO 11,99

Die Ermittler des Stuttgarter LKA arbeiten unter Hochdruck. Eine Mordserie, Einbrüche, Schlägereien und sogar ein Geständnis, den perfekten Mord begangen zu haben hält die Kriminalpolizei der Schwaben-Metropole in Atem. Entspannen können sich Ermittler wie Touristen, wenn sie den 125 Freizeittipps für Großstadt und Region folgen - die Vorauswahl wird durch Hinweise zu entsprechenden Homepages erleichtert.

Justin Larutan, geboren in Stuttgart und aufgewachsen in der Region, hat neben Artikeln bereits zwei Kriminalromane veröffentlicht. Er lebt in Stuttgart, schreibt regelmäßig über Literatur und Popkultur, u.a. für "Die Zeit" und das Stuttgarter Stadtmagazin "lift". (tp) KTS 63
www.larutan.de

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Merker, Christoph:
Wer mordet schon am Königssee?
Der kriminelle Freizeitfüher:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2016, 311 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1861-6 / 978-3-8392-1861-7, EURO 11,99

Katherl Brandner ist pensionierte Schneiderin und kann ganz offensichtlich ihre Nase nicht aus Kriminalfällen heraus halten. Zusammen mit ihrem Freund Wasti Holzner tut sie das, was der Kriminalpolizei anscheinend nicht gelingen will: Sie ermitteln und schließen Mordfälle rund um den Königssee erfolgreich ab. Neben den üblichen elf Kurzkrimis hat Christoph Merker viele Ausflugs- und Freizeittipps für das Berchtesgadener Land zusammengestellt. Die voralpine, alpine und hochalpine Landschaft hält für jeden Wanderer, je nach Schwierigkeit, eine Menge an Sehenswürdigkeiten bereit.

Christoph Merker, geboren 1969 in Niederbayern, studierte in Salzburg Philosopie und Kunstgeschichte. Heute lebt er mit seiner Familie in Schönau am Königssee und arbeitet dort als Buchverkäufer, Autor und Künstler. Von ihm ist im Gmeiner Verlag "Hochgefühl im Berchtesgadener Land. 66 Lieblingsplätze und 11 Gipfel" lieferbar. (tp) KTS 63

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Rieger, Katharina:
Kriminelles München.
Ein Stadtplan des Verbrechens.

2014, 20 S. (Leporello-Format), zahlreiche s/w und farbige Abbildungen, 1 Stadtplan München, Volk Verlag (München Minis), 3-86222-090-7 / 978-3-96222-090-8, EURO 7,95

Walter Sedlmayr, Rudolph "Mosi" Moshammer, Charlotte Böhringer, Richard Oetker - dies sind nur ein paar Prominente, die in München Opfer von Gewaltverbrechen wurden. Die BILD-Journalistin Katharina Rieger legt mit "Kriminelles München" einen Stadtführer zu den dunklen Seiten der bayerischen Landeshauptstadt vor. Hauptaugenmerk der Autorin liegt auf Fällen der jüngeren Vergangenheit. Ein kleiner und kurzer Exkurs in die Vergangenheit eröffnet den blutigen Reigen, die den Touristen auf die Spur zu Schauplätzen spektakulärer Verbrechen in der Innenstadt von München bringt. Die gewählte und bewährte Form als Leporello-Plan ist handlich, eine Time-Line am unteren Rand des Plans verzeichnet in chronoligischer Folge wichtige Ereignisse (1.5.1844: Der Bierpreis steigt, die Münchner verwüsten 20 Brauhäuser) oder aufsehenerregende Verbrechen und Kapitaldelikte (4.6.1962: Vera Brühne wird als Möderin verurteilt). Zu insgesamt 22 (durchnummerierten) Tatorten führt der "Stadplan des Verbrechens", praktischerweise als Routenplaner auf der oberen Seitenfalz mit Straßennamen notiert. Die so geleitete Tour durch das kriminelle München ist entsprechend im Stadtplan gekennzeichnet. (tp) KTS 63

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Tötschinger, Gerhard:
Mörderisches Venedig.
Die dunkle Seite der Serenissima.

2014, 216 S., 63 s/w und farbige Abbildungen und Fotos, im Anhang: Glossar, Amalthea Verlag, 3-85002-882-8 / 978-3-85002-992-0, EURO 22,95

Commissario Guido Brunetti hätte alle Hände voll zu tun, würde man ihm die Akten der Altfälle von Mord und Totschlag in der Lagunenstadt noch einmal auf seinen Schreibtisch legen! Von Anfang an wurde zwischen und auf den Kanälen gemordet und gemeuchelt, geköpft und stranguliert. Der erste frei gewählte Doge der Stadt kam gewaltsam zu Tode - etwas, mit dem man als Würdenträger durchaus rechnen musste! Das Amt eines Dogen zu bekleiden, war höchste Ehre, einhergehend mit höchster Lebensgefahr. Aber es waren nicht immer Venezianer, die als Gewalttäter in Erscheinung traten und treten. Italiener wie Ausländer wurden in Venedig Opfer oder Täter - die seit Jahrhunderten bestehende Anziehungskraft der Lagunenstadt auf Fremde schlägt sich auch in den dort begangenen Kapitalverbrechen nieder. Und auch etliche (Kriminal-)Autoren, wie zum Beispiel Daphne du Maurier oder ganz aktuell Donna Leon, haben die dunklen Seiten der Serenissima äußerst erfolgreich kolportiert. Gerhard Tötschinger hat in "Mörderisches Venedig" die aufsehenerregendsten und spannendsten Kriminalfälle der Lagunenstadt zusammengetragen. Ein Glossar, eine ausgewählte Bibliographie und ein umfangreiches Register zu Personen, Orten und Themen erschließen seine Verbrechensdokumentation zu Venedig.
Inhalt:
Vorwort / Verbechen lohnt sich nicht (Der Rumpf im Brunnen. Linda Cimetta. Schweigen ist Gold) / Mord in besseren Kreisen (Der Kampf um das Konto. Die russische Gräfin. Der Palazzo Vendramin vor Richard Wagner) / Gruß aus dem Jenseits (Lucrezia - Ein Haus rächt sich. Wenn das Herz spricht. Il Casino degli spiriti. Der Fluch der Äbtissin) / Kampf gegen Rom (Glück gehabt! - Padre Paolo Sarpi. Der Tote im Canal - Giordano Bruno) / Gefahr der Politik (I due Foscari. Totschlag aus Freude. Carmognola. Der erste Doge. Der Einzige. Meuterei an der Lagune. Cornaro contra Zen) / Varia (Feinschmecker in der Renaissance. Das mordende Haus. Liebe, Tod und Reißverschluß. Die Geisterschar. Don Francesco) / Rätsel ohne Lösung (Der Kochtopf-Mord. Das blutige Becken. Der hilfsbereite Motorbootfahrer) / Justizirrtümer (Foscarini - Der Dank des Vaterlandes. Glück? - Unglück!) / Glossar / Bibliografie / Register.

Gerhard Tötschinger, geboren in Wien 1946. Der Theaterberuf hat ihn immer wieder nach Italien gebracht - Neapel, Rom, Triest u.a. In Umbrien war er jahrelang Direttore artistico des Festivals Arteuropa in Todi. Drei Jahre lang pendelte er zwischen seinen Wohnorten Wien, Zürich und Venedig. Er lebt nun in Wien und in Baden bei Wien und pflegt die venezianischen Erinnerungen. Zahlreiche Publikationen, zuletzt bei Amalthea erschienen: "Venedig für Fortgeschrittene", "Venezianische Kurzgeschichten", "Viva l'Italia" und "Die Donau". (tp) KTS 63
www.gerhard-toetschinger.at


Jahrbücher
Zeitschriften


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Beck, Benjamin / Grünewald, Gesa (Red.):
Krimi - Das Magazin.

2016, 68 S., Panini Verlag, ISSN nicht mitgeteilt, EURO 4,99

- Nr. 1 (April/Mai 2016) u.a.: Der Weimar Tatort. Ganz neue Einblicke / Sir Arthur Conan Doyle. Der geniale Analytiker / Catherine Shepherd. Die Selfpublisherin im Interview / Das Phänomen kehrt zurück. Sherlock Holmes Special. (vt) KTS 63

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Bradley, Geoff / Cornwell, Bob (Hg):
CADS - An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction.

2016, 80 Seiten, s/w Illustrationen, CADS, ISSN 0965-6561, £ 9,00 je Ausgabe [Bezugsanschrift: Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex SS7 1PA / UK, e-mail: Geoffcads@aol.com]
- Nr. 72 (March 2016): Kate Jackson: Melodrama and Sherlock Holmes / Prue Mercer on Norman Berrow: Poison in the Blood / Toy Medawar on Impossible Crimes: How dunit / Scott K. Ratner: Is Fair Play a Myth? / Liz Gilbey on Selwyn Jepson / John Cooper on the Chief Superintendent Ben Spence novels by Michael Allen / Tana French - the First Lady of Irish Crime in the Questionnaire.
- Simpson, Christne R.: CADS - Crime and Detective Stories. An Indes to Issues 51-70. 2016, 76 S., CADS Supplement 16, £ 9,00
(vt) KTS 63

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Franßen, Wolfgang (Hg):
Polar Gazette.
Das Krimi-Magazin.

2016, 6 Ausgaben bis Dezember 2016, je ca. 32 Seiten, Polar Verlag, kostenfrei

- Nr. 10, Januar 2016: Wolfgang Franßen: Editorial / Thomas Wörtche: Seitensprünge - wenn Literaten fremdgehen / Franz Dobler: Fallner vor Weihnachten (Story) / Carten Germis: Ein "Seitensprung" mit Japans Yakuza / Sonja Hartl: Die Tücke des "einfach mal".
- Nr. 11, März 2016: Wolfgang Franßen: Editorial / Thomas Wörtche: Das Elend mit der Geschichte / Gisbert Haefs: Ein Arbeitsessen (Story) / Carsten Germis: Im Schatten der Reichsschrifttumskammer / Sonja Hartl: Richtiges im Falschen

- 12, Mai 2016: Wolfgang Franßen: Editiorial / Thomas Wörtche: Was können Verlage, was will das Lesepublikum? / Doris Gercke: Gomera - nicht zurück (Story) / Carsten Germis: Wie geht Buchmarkt 4.0? / Sonja Hartl: Mehr Risiko!

!! Ab 2016 erscheint die "Polar Gazette" monatlich abwechselnd mit der "Polar Noir" im Netz. Die Printausgabe der "Polar Gazette" wird auf jeden zweiten Monat im Jahr umgestellt !! (vt) KTS 63
www.polar-gazette.de
www.polar-verlag.de

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Krug, Christian (Hg) / Di Grazia, Giuseppe (Red.):
Crime.
Wahre Verbrechen.

2016, 138 S., Verlag Gruner + Jahr, ISSN 2364-7930, je EURO 4,80

- Nr. 5, u.a. "Das Ende einer Reise. Vier Deutsche in Australien. Eine von ihnen findet man tot unter Palmenblättern. Die anderen schweigen", "Die Party. Er will eine Nacht, die keiner vergisst. Und keiner darf ihn daran hindern", "Die zweite Haut. Eine Maske verbirgt das Gesicht des Täters. Und verrät doch viel über den Menschen dahinter", "Jilliane Hoffman - Was die Erfolgsautorin als Staatsanwältin erlebte".
- Nr. 6, u.a. "Das Mädchen und der Tote. Die Suche nach einem Mörder führt in die Vergangenheit. Und offenbart die Geheimnisse eines abgelegenen Dorfes", "Schlag auf Schlag. Zwei junge Männer im Boxring. Einer wird im Gefängnis landen, der andere sterben", "Die Entscheidung. Er kümmert sich jahrlang um Frau und Kinder. Eines Tages bringt er alle um", "Die Gutachterin des Bösen - Ein Gespräch über die Abgründe des Menschen. Und über den Fall Josef Fritzl".
- Nr. 7, u.a. "Der Anruf. Ein Fremder dringt ins Haus einer Familie ein. Die Mutter alarmiert die Polizei. Genau das wird ihr zum Verhängnis", "145 Tage. Hoffen. Bangen, Verzweifeln. Aber nie aufgeben. Die Suche nach Mirco", "Der perfekte Mord. Eine Studentin wird erschossen. Es gib kein Motiv. Nur einen unglaublichen Verdacht", Jussi Adler-Olsen - Ein echter Mörder wurde sein bester Freund. Und machte ihn zum Erfolgsautor". (vt) KTS 63
www.stern-crime.de

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Rudolph, Janet R. / Derie, Kate (Hg):
Mystery Readers Journal.
The Journal of Mystery Readers International.

2015/2016, je 68 S., ISSN 1043-3473, US $ 50,00 jährlich für 4 Ausgaben

- Vol. 31, Nr. 3 (Fall 2015): Scottish Mysteries
- Vol. 31, Nr. 4 (Winter 2015-2016): Forensic Mysteries
- Vol. 32, Nr. 1 (Spring 2016): New York City Mysteries I. (vt) KTS 63
[Bezugsanschrift: MRI, PO Box 8116, Berkeley, CA 94707 / USA, e-mail: janet@mysteryreaders.org].


Miscellanea



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Benkel, Thorsten / Meitzler, Matthias:
Game over.
Neue ungewöhnliche Grabsteine.

2016, 224 S., 300 farbige Illustrationen, Kiepenheuer & Witsch Taschenbuch 1478, 3-462-04905-4 / 978-3-462-04905-3, EURO 9,99

Die Reise zu den ungewöhnlichsten Grabsteinen geht weiter! Nach "Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe" legen Thorsten Benkel und Matthias Meitzler nun Band 2 ihrer Sammlung amüsanter, erschreckender, mysteriöser, rührender oder schlichtweg verblüffender Gräber vor - ausgewählt auf über 900 Friedhöfen, die die Autoren besucht haben. Staunen Sie darüber, wie man einen gekonnten Abgang hinlegt ("Ich bin dann mal weg") und wo die Grenzen der Zuneigung verlaufen ("Kein Geld, keine Liebe"). Es wird deutlich, dass man manchen Familienmigliedern einfach nicht entkommen kann ("Schatz, anbei dein Schwiegervater"), wie ungewöhnlich Liebkosungen sein können ("Hier liegt meine Dicke") und dass der Tod offenbar nicht immer zu früh zuschlägt ("Endlich!"). Außerdem ist auch diesmal alles im Angebot, was man auf dem Totenacker heutzutage erwarten kann: Bratpfanne, Schwebebahn, DJ-Pult, Affen, Ratten, Krümelmonster, Cannabis-Pflanzen und Handschellen. Von wegen "Ort der Stille"!

Dr. Thorsten Benkel, geboren in Kaiserslautern, lehrt Soziologie an der Universität Passau und ist Mitglied im Beirat nationaler und internationaler Forschungsverbände. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören u.a. Recht, Körper und empirische Sozialforschung.
Matthias Meitzler, M.A., geboren in Groß-Umstadt, ist wissenschaflticher Mitarbeiter am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Seine Veröffentlichungen thematisieren u.a. Altern, Medien und Mensch-Tier-Beziehungen. Neben Forschungsprojekten, die sie in Gerichtssäle, Gefängnisse, ins Rotlichtmilieu und an den Seziertisch führten, untersuchen Benkel und Meitzler seit mehreren Jahren den sozialen Wandel der Bestattungskultur, die Effekte der Individualisierung sowie Aneignungsprozesse im Trauerkontext. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in Vorträgen und Medienauftritten im In- und Ausland. (vt) KTS 63
www.fiedhofssoziologie.de

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Bohn, Thomas M.:
Der Vampir.
Ein europäischer Mythos.

2016, 256 S., 10 s/w Abbildungen, Böhlau Verlag, 3-412-50180-8 / 978-3-412-50280-8, EURO 24,99

Schon lange bevor der Schriftsteller Bram Stoker seine legendäre Figur "Dracula" erschuf, oder die Liebe zwischen dem Mädchen Bella und dem Vampir Edward in "Twilight" die Phantasie von Jung und Alt bewegte, existierte im südöstlichen Europa der Glaube an Vampire. - In nahezu allen Epochen und Kulturen hat es Geschichten von Wiedergängern gegeben, die nach dem Tode ihr Unwesen treiben, oder von unheimlichen Blutsaugern, die nachts aus ihren Gräbern steigen und sich ihre Opfer unter den Lebenden suchen. Wie alle Mythen verändern sich auch Vampirgeschichten stetig und passen sich dem Zeitgeist an. So gilt seit dem Erscheinen des Dracula-Romans beispielsweise Transsilvanien, das "Land jenseits des Waldes", irrtümlich als die Heimat der Vampire. Thomas Bohn hat sich mit den Fragen, wann und weshalb das östliche Europa zum Refugium der Blutsauger stilisiert wurde, auf die Suche nach den Ursprüngen des Vampirismus gemacht. Der Osteuropahistoriker folgt den Metamorphosen des Vampirs, indem er die Angst der kleinen Leute vor den Seuchenherden aufgeblähter Leichen von der Blutsaugermetapher der Gelehrten unterscheidet. Seine Reise in die Vergangenheit zeigt, dass das Bild des Blutsaugens im lateinischen Abendland lange vor der Entdeckeung der Vampire im Donau-Balkan-Raum geprägt wurde. In diesem Sinne rehabilitiert dieses kenntnisreiche Buch den Vampir als einen europäischen Mythos.
Inhalt:
Prolog: Vom Sündenfall zum ewigen Leben / Der Vampir als imperiale Kategorie / Vampirismus im Okzident (Der Wiedergänger des Mittelalters. Der Nachzehrer der Frühen Neuzeit) / Vampirismus im Orient (Der Upyr oder Upiór im Kiewer Reich und in Polen-Litauen. Der Vrykolakas bei den Griechen im Osmanischen Reich) / Vampirismus in den Schlagzeilen (Die Entdeckung der Vampire. Die Vampirdebatte der Aufklärung) / Vampirismus und Volksglaube (Dämonische Gestalten in Ost- und Ostmitteleuropa. Verlorene Seelen im Donau-Balkan-Raum) / Vampirismus in der Moderne (Erkundungen im östlichen Europa. Zuschreibungen in Deutschland) / Der Vampir als lokaler Sündenbock / Anmerkungen / Referenzwerke / Abbildungsnachweis / Register.

Thomas M. Bohn ist Professor für Geschichte Osteuropas an der Universität Gießen. (vt) KTS 64
www.uni-giessen.de


"Unter der Lupe


Was ist ein Regionalkrimi?
Eine Autopsie
vorgenommen von Reinhard Jahn

Lange bevor die Region ein europäisches Schlagwort geworden ist, war schon vom Regionalkrimi die Rede. Regionalkrimis kamen Mitte der achtziger Jahre zunächst aus dem Ruhrgebiet - um genauer zu sein aus Dortmund - und aus dem Rheinland, - und auch im hier genauer zu sein: aus Köln.
Regionalkrimis waren von der ersten Stunde an das Hätschelkind der lokalen und regionalen Presse - schließlich spielten die Mord- und Totschlagsgeschichten doch immer dort, wo sie herkamen - also im Ruhrgebiet, das sich seinerzeit gerade entschlossen hatte, sich dem Strukturwandel zu unterziehen, und im Rheinland, in dem man im Gegensatz zum Ruhrgebiet keinesfalls daran dachte, die eingefahrenen Strukturen zu wandeln.
Mit den Regionalkrimis, die von ihren Verlegern stolz mit Aufklebern wie "Revier-Krimi" oder "Köln-Krimi" versehen wurden, tauchten auf einmal ganz andere Schauplätze für Mord- und Totschlagsgeschichten auf, als die, die der Leser deutscher Krimis bisher gewohnt war. Die heimlichen Krimi-Hauptstädte München und Berlin waren entmachtet, jetzt hieß der Schauplatz Datteln oder Dortmund, Köln oder Chorweiler.
Mit den neuen Schauplätzen gab es auch neue Autoren - die Garde der deutschen Krimischreiber, deren Namen man bis dahin an den Fingern beider Hände abzählen konnte, bekam Nachwuchs. Außer -ky gab es nun auch Jürgen Kehrer, neben Hansjörg Martin, dem 1999 verstorbenen großen alten Mann des deutschen Krimis, tauchten Jungspunde wie Reinhard Junge und ein Pseudonym namens Leo P. Ard auf. Außer dem Kriminal- und Polizeireporter Friedhelm Werremeier schrieben jetzt auch die Reporter Werner Schmitz und Michael Preute alias Jacques Berndorf.

Als der Dortmunder "Grafit"-Verleger Rutger Booß im Juni 1994 zur Fünf-Jahres-Feier seines Verlages stilecht in die alte Waschkaue der Zeche "Minister Stein" einlud, machte sich Familienfest-Stimmung breit. Fast 200 Leser, Autoren, Fans und Sympathisanten drängten sich in bester Stehparty-Manier in der toten Industriearchitektur und an dem Büchertisch mit den über fünfzig Titeln, die das rührige Team aus dem Vorort Hörde inzwischen auf den Markt gebracht hatte.
Eine Familienfeier zu einem runden Jubiläum hatte es 1994 kurz zuvor auch in Köln gegeben, wo Hejo Emons das Zehnjährige seiner "Köln Krimis" hatte begehen können.
Der "Kölsche Klüngel" von Christoph Gottwald aus dem Jahr 1984 war der erste in einer Reihe von inzwischen fast einem Dutzend "Köln-Krimis" die bis dahin erschienen waren.
Der Vorstoß ins fremde Terrain, den die Kölner 1988 mit einem "Revier"-Krimi gewagt hatten, hatte offensichtlich nicht die Erwartungen erfüllt, denn er war nicht fortgesetzt worden.
Die Bilanz, die beide Verlage dann schließlich zum Abschluß des Millenniums im vergangenen Jahr zogen, machte klar, wie selbstbewußt man sich inzwischen in der Branche bewegt: Zur Feier des Zehnjährigen Betriebsjubiläums hatte Grafit 1999 ein ganzes Parkhaus gemietet - womit natürlich kein normales Parkhaus, sondern in Haus an einem Park gemeint war.
Die Gäste passten kaum in den Saal und die versammelten Autoren kaum alle zusammen auf die Bühne, auf der als Pausenprogramm die kleine Besetzung des Musikkorps der Dortmunder Polizei spielte. Grafit-Verleger Rutger Booß gab im Interview mit WDR-Moderator Tom Hegermann, den ich hier heute vertreten darf, als Parole für das nächste Jahrtausend aus, dass man auf dem Weg zum führenden deutschen Krimi-Verlag sei.
In Köln konnte Verleger Hejo Emons 1999 nicht nur auf eine stattliche Zahl aktueller Köln-Krimis blicken - darunter der nahezu bestsellernde historische Thriller "Tod und Teufel" von Franks Schätzing; Emons konnte auch die Erschließung einiger weiterer Krimiregionen vermelden: es gab jetzt Krimis aus dem Bergischen Land, Düsseldorf-Krimis, Niederrhein-Krimis und Eifel-Krimis - wobei in den beiden letztgenannten Regionen der Dortmunder Mitbewerber mit Recht für sich reklamieren konnte, der erste gewesen zu sein, der die Gegenden mit eigenen Krimi-Geschichten versorgt hatte.

Was sind also nun Regionalkrimis? Was hat eine Region - und hier meinen wir nicht nur die ländlichen Regionen wie den Niederrhein oder die Eifel - sondern auch städtische Regionen wie den Großraum Köln und das Ruhrgebiet - was hat eine Region im Krimi zu suchen - spielt doch der Krimi nicht bekanntermaßen in Metropolen wie New York oder Los Angeles, London, Berlin oder München?
Oder andersherum gefragt: Was kann eine Region einem Krimi schon groß geben, um ihn lesenswerter, interessanter und spannender zu machen als einen New York-Krimi oder einen Los Angeles-Krimi?

Und überhaupt: Wer liest eigentlich Regionalkrimis, kauft und verschenkt die Bücher und hat damit den Erfolg dieser Romane begründet?
Um bei der letzten Frage zu beginnen: Regionalkrimis werden - seltsamerweise oder vielleicht gerade deshalb - überwiegend in den Regionen gekauft und gelesen, in denen ihre Geschichten spielen.
Warum?

Etwa weil diese Krimis das Verbrechen aus New York und Los Angeles direkt zu den Menschen vor die Haustür bringen? Weil man jetzt auch endlich etwas vom Serienmörder in Castrop-Rauxel lesen kann und nicht nur von Hannibal Lecter aus den USA?
Liefern denn nicht schon gesendeten und gedruckten Boulevard-Magazine genug reale Verbrechensgeschichten, die sich vor der eigenen Haustür ereignet haben?
Eine Antwort könnte sein: Der Regionalkrimi erzählt etwas von der Heimat der Menschen.
Böse Zungen nennen den Regionalkrimi deshalb eine Fortsetzung der Heimatliteratur mit anderen Mitteln, und es soll deshalb auch an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, daß es in der Tat ein paar herzerweichend schlechte Regionalkrimis gibt. Einige von ihnen haben sich sogar zu mittleren Verkaufsrennern entwickelt, weil die Leser in ihrer Begeisterung am Schlüsselloch- und Schlüsselroman-Effekt gern einmal über die logischen oder literarischen Schwächen einer Story hinwegsehen.

So kann man den Regionalkrimi natürlich auch sehen - da sind die Lokaljournalisten, die ihre Enthüllungen über den lokalen Filz neuerdings nicht mehr als Text fürs örtliche Kabarett, sondern gleich als Krimi anlegen, weil das Genre so populär und scheinbar so einfach ist.
Da sind die Lehrer, die ihren Pegasus im 18. Jahrhundert vielleicht mit historischen Erzählungen und Naturlyrik geritten hätten, und die sich heute mit dem Krimi befassen, weil sie dem Irrglauben nachhängen, alles sei so leicht zu schreiben, wie es sich liest.
Aber natürlich gibt es in der Masse der Regionalkrimis auch ein paar wahre Kleinode. Regionalkrimis sind eben im Guten wie im Schlechten immer "down to earth".

Der Regional-Krimi als Heimatliteratur also, und als solcher ein Teil der deutschen Gegenwartsliteratur.
Erhard Schütz und Jochen Vogt haben unter Bezug auf Heinrich Bölls Rheinland und Martin Walsers Bodensee darauf hingewiesen, dass die "westdeutsche Nachkriegsliteratur insgesamt einen stark regionalistischen Grundzug hat" und dann daran mit Blick auf den Ruhrgebietskrimi die These geknüpft: "Da könnte der Ruhrgebietskriminalroman also an eine breite und respektable Tradition anschließen."
Und später: "Das Ruhrgebiet dieser neuen Regionalliteratur ist Kreuzberg oder der Bronx ähnlicher als der Räterepublik oder der Idylle des Industrie-Patriachats. Kurzum: das Ruhrgebiet als gegenwärtige Großstadtregion mit provinziellem Durchschuß ist krimifähig geworden."
Quelle: Erhard Schütz/Jochen Vogt: Krimi-Kulisse Kohlenpott, in: Schütz/Vogt (Hrsg.) Schimanski & Co - Krimiszene Ruhrgebiet, Kommunalverband Ruhrgebiet, Essen, 1996 , S. 44-47

Wie sieht nun die Heimat im Regionalkrimi aus? Der Krimi-Leser verlangt nach genauer Information - immerhin spielt die Mord- und Totschlagsgeschichte, an der er sich im Regionalkrimi erfreut, direkt vor seiner Haustür. Da erwacht auch schon einmal der Detektiv im Leser und er fährt hinaus, um eine Straßenecke zu überprüfen oder sich beim Autor zu beschweren, dass eine beschriebene Straße gar nicht in der beschriebenen Richtung befahren werden kann, weil es eine Einbahnstraße ist.
Um so mehr freut sich der Leser aber auch über jedes Detail im Lokalkolorit, das er im alltäglichen Leben verifizieren kann - angefangen von den für ihre Schlaglöcher bekannten Bochumer Straßen bis hin zum obligatorischen 16-Uhr Stau auf der A-40. So kann man Regionalkrimis also durchaus auch wie Reiseführer oder die Straßenkarte lesen - zum Beispiel so:

Der Regionalkrimi als Fremdenführer - ein Beispiel aus einer Geschichte, die am Niederrhein angesiedelt ist:
Er ließ das Motorrad an der verfallenen Vorburg auslaufen und schob es zwischen eine Gruppe aus dem Schnitt gewachsener Eiben. Der würzige Duft von Thuja mischte sich mit geheimnisvollen Modergeruch, der aus dem überwucherten Wassergraben stieg. Heimelige Nachtgeräusche. Sie gingen schweigend Hand in Hand. Der Vollmond hing wie ein gelber Lampion über dem alten Gemäuer. Sechshundert Jahre in Stein geronnene Zeit. Die freundliche Beleuchtung überspielte, dass an dem lieblichen Wasserschlößchen der Zahn der Zeit arg genagt hatte. Sie überquerten die Brücke. Ein paar aufgeschreckte Frösche meldeten sich. Dann standen sie vor dem "dicken Turm" im Schloßhof. Überall Kraut und Gehölz. Märchenhaft. Zur Zeit wohnte hier niemand.
"1641 hat Ritter Johann van den Loe der Familie von der Straeten das alles hier abgekauft. Als Mitgift für seinen Sohn Wessel." Sie wirbelte mit ausgebreiteten Armen herum. Die dicken Zöpfe flogen. "Ist das nicht romantisch? Vielleicht hat Jung-Wessel seiner Angebeten Lyssbeth van Beerenbroek ja gleich da drüben das Eheversprechen gegeben." Gertrud wies in Richtung Schloßkapelle. "Neugotik. Im vorigen Jahrhundert im Nazarener-Stil von Vinzenz van Statz umgebaut. Dem Statz, dem wir auch die Basilika von Kevelaer verdanken.
Anton war von Gertruds historischer Beschlagenheit schwer beeindruckt.
Quelle: Hesse / Niermann: Der Rabe, Emons: Niederrhein-Krimi 2, 1998 S 10-11

... und der Leser ist es hoffentlich ebenso.

Die Heimat also als Handlungsraum für eine Kriminalgeschichte, in der es gemäß der Gattungsgesetze um die Aufklärung eines Verbrechens geht, so daß die bestehende Ordnung wieder hergestellt wird.
Damit scheinen sich also die Regeln zweier Gattungen zu treffen, zu ergänzen und zu befruchten oder auch gefährlich nahezukommen - je nachdem, wie man es betrachtet.
Kriminalliteratur wird gelegentlich als ein Kind der Aufklärung bezeichnet, als Gattung, in der beschrieben wird, wie der menschliche Geist aufgrund von Deduktion und Analyse in der Lage ist, die Welt zu durchschauen und in ihren Zusammenhängen zu erkennen. Als Beispiele werden hier in der Regel die klassichen Detektivgeschichten von Edgar Allen Poe bis Agatha Christe angeführt. Der Detektiv - angefangen von Poes Monsieur Dupin bis zu Christies Hercule Poirot stellt die Ordnung in einer durch ein Verbrechen in Unordnung geratenen Welt wieder her.
Und ist es nicht genau diese Ordnung, die heimelig-heimatliche, die so charakteristisch ist für eine bestimmte Art von Heimatliteratur? Die Idealisierung einer in sich geschlossenen, ruhigen, ordentlichen Welt?

Erzählt also der Regionalkrimi davon, wie die in Unordnung geratene Heimat wieder in Ordnung gebracht wird - und das von den klassischen Helden der Detektivliteratur - nämlich den beamteten oder freischaffenden Detektiven?
Denn eins ist auffallend: Die Ermittlerfiguren in Regionalkrimis fallen nahezu zu hundert Prozent in die Kategorie des klassischen Detektivs: sie sind Polizisten oder sogenannte "begabte Amateure", so, wie es die Regeln des klassischen Detektivromans vorschreiben.
Negative Helden finden sich im Regionalkrimi nicht, ebensowenig sind aber auch charismatische Super- oder Überhelden zu finden. Der Held des Regionalkrimis ist - von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen - kaum als ausdifferenzierte Figur angelegt - die Suche nach einem Lew Archer oder einem Philip Marlowe bleibt weitgehend ohne Ergebnis: es gibt kaum dramatische Hauptfiguren, mit denen sich der Leser auseinandersetzen kann. Eine Tatsache, die um so mehr verwundert, wenn man sieht, dass viele Regionalkrimis als Romanserien mit ständig wiederkehrenden Hauptfiguren angelegt sind. Normalität ist also angesagt beim Helden des Regionalkrimis, und das zeigt sich nicht nur, aber am deutlichsten in den immer wiederkehrendenn Szenen, in denen wir unsere Hauptfiguren beim morgendlichen Aufstehen oder beim Kaffeekochen erleben dürfen.
Der klassische Detektiv bewegt sich also im Regionalkrimi in seiner Heimat, und er läßt seinen Leser daran teilhaben, zum Beispiel so:
Der Regionalkrimi als Autoatlas:
Ich fuhr mit Sigi nach Coesfeld. Wir nahmen die Autobahn bis Nuttoln, dann die B 67. Coesfeld war Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises, der zusammen mit drei anderen Landkreisen aus Münster die europäische Mini-Region Münsterland bildete.
Die B 67 durchschnitt eine grüne Landschaft. Hier, im westlichen Münsterland kannte man keine Industrie. Zumindest schufteten in den langgestreckten Hallen, die abseits der Straße standen, keine Menschen. Daß Hühner im Akkord Eier legen mußten und Mastschweine sich, ohne je die Sonne gesehen zu haben, so schnell wie möglich in Schnitzel und Würste verwandelten, fiel volkswirtschaftlich unter die Rubrik Landwirtschaft.
"Ich hoffe, du bist nicht sauer auf mich", brach Sigi das Schweigen.
Quelle: Jürgen Kehrer: Das Schapdetten-Virus, Grafit 205, 1997, S. 45

Natürlich kann auch die Stadt die Heimat sein, und dann liest es sich so:
Der Regionalkrimi als Stadtbild: Karlsruhe

Die Douglasstraße lag mitten in der Stadt, in der Nähe der Hauptpost und des Europaplatzes. Der war bis vor kurzem - bis die Polizei auf Drängen geplagter Geschäftsinhaber endlich durchgegriffen hatte - der Hauptumschlagplatz für Drogen aller Art gewesen. Inzwischen war es dort friedlich geworden, und die Szene hatte sich etwa 100 Meter nach Süden verlagert. Jetzt hatten die dortigen Anwohner die Probleme am Hals und wurden langsam rebellisch.
Petzold trat aufs Gas und fragte: "Weißt du, warum Frauen so schlanke Hände haben?"
"Kennst du auch noch andere Witze?", antwortete Schilling müde.
Quelle: Wolfgang Burger: Mordsverkehr, Zebulon 1998, S 23

Für Köln klingt das Stadtbild dann so:

Markesch fuhr am Volksgarten vorbei, der sich als schwarze, formlose Masse im dunklen Grau der Nacht abzeichnete, und parkte den Ford am Martin-Luther-Platz, unter den Baumkronen, die wie triefend nasse Haarschöpfe vom Herbstwind zerzaust wurden. Vom Chlodwigplatz am anderen Ende der Merowingerstraße grüßten die Lichter der Südstadt: wäßrige Flecken Helligkeit hinter dichten Regenschleiern.
Es war kurz vor zehn, und die Südstadt erwachte allmählich zum Leben.
Tagsüber glich Köln einer braven Hausfrau, für die es nur Kinder, Küche und Kirche gab, aber in der Nacht trug sie dicke, grelle Schminke auf und schlüpfte in ihr engstes Kleid mit dem tiefsten Ausschnitt, um die Freier anzulocken - eine Hure, aber eine, deren einladendes Lächeln von Herzen kam und die nur soviel versprach, wie sie halten konnte. Und wenn sie auf den Strich ging, dann in der Südstadt.
Die Altstadt mit ihren Kneipenzeilen und Bierkatakomben war für die Touristen da; das Vergnügungsviertel rings um den Zülpicher Platz für die Studenten; aber die Insider und die Underdogs zogen ihre Kreise in der Südstadt, wie Eisenspäne unter dem Einfluß eines Magneten, und hatten immer noch nicht gemerkt, daß die Szene längst zu ihrem eigenen Mythos geworden war
Quelle: Thomas Ziegler: Überdosis, Bastei Lübbe 19524, 1988, S 80-81

Oder Düsseldorf:

In der kleinen Siedlung nördlich des Hauptzubringers zur Autobahn nach Wuppertal residiert hauptsächlich altes Geld. Obwohl die Stadt in den letzten Jahren daran gearbeitet hat, der prächtigen Wohnlage im Grünen durch die Ansiedlung neuer Bürogebäude in der benachbarten Brinkmannstraße etwas von ihrer Standortqualität zu nehmen, hat sich die Siedlung einen gewissen morbiden Charme, nicht zuletzt begünstigt durch die Lage zwischen Uni-Klinik und Stoffeler Friedhof, weitgehend erhalten.
Stamm fand, daß selbst die Studentenwohnheime an der Strümpellstraße nicht wirklich störten. Sie wirkten nicht so, als tobe dort das pralle Leben, was allerdings auch auf die Uhrzeit zurückzuführen sein mochte. Sein Peugot 205 fühlte sich in der Gesellschaft der anderen nicht mehr ganz taufrischen Kleinwagen auf dem Parkplatz sauwohl.
Quelle: Niklas Frost: Extratour, Emons Verlag Düsseldorf Krimi, 1998, S. 49

Weil der Regionalkrimi natürlich auch - oder soll man sagen: hauptsächlich? - ein Krimi ist, befasst sich der Detektiv der Geschichte - per definitionem - mit der Aufklärung eines Verbrechens.
"Dieser Prozeß der Ermittlung", hat Jochen Vogt von der Universität Essen dazu in einem Rundfunkbeitrag erklärt, "ist im Grunde sehr gut geeignet, um das gesamte Umfeld, etwa ein regionales und soziales Umfeld mit all seinen Problemen in den Blick zu rücken. So daß dann in einer gewissen Umkehrung der ursprünglichen Ziele und Intentionen die Klärung des bestimmten Kriminalfalles nur ein Vehikel wäre, um eine sehr viel komplexere historische, soziale, psychologische, zwischenmenschliche Situation darzustellen und aufzuklären."
Quelle: Jochen Vogt zitiert nach: Bernd Frye: Krimi-Wissenschaften, Feature, Deutschlandradio Köln, Studiozeit, 4.12.1997, Manuskript

Es liegt natürlich auf der Hand, dass die Qualität dieser Darstellung des Handlungsumfeldes stets von den Fähigkeiten des Autors abhängt. Die Beispiele haben hoffentlich schon ausführlich einige unterschiedliche Methoden der Annährung eines Erzählers an sein Handlungsumfeld gezeigt. Neben der Beschreibung des bekannten und alltäglichen, das dem Leser sein heimatliches Gefühl vermittelt, kann der Regionalkrimi allerdings auch das kaum oder wenig bekannte hinter den Fassaden beleuchten und damit eine neue Perspektive in den Blick des Leser bringen:

Dazu ein Beispiel:
Am Montag morgen gegen fünf betrat Cengiz Kaya die Lohnhalle des Bergwerkes EISERNER KANZLER. Er war etwas enttäuscht. Auf vielen Bergwerken sind Lohnhallen architektonisch beeindruckend gestaltete Räume, teilweise Hunderte vom Quadratmetern groß und manchmal zehn, fünfzehn Meter hoch, in einigen Fällen mit lichtdurchfluteten Fenstern oder Kuppeln, manchmal auch Lichthalle genannt. Diese Räume haben an ihren Seitenwänden zahlreiche Büros, die mit Glasfenstern, die teilweise wie Schalter geöffnet werden können, von der eigentlichen Halle getrennt sind. Durch diese Schalter wurde früher den Bergleuten ihr Wochenlohn in bar ausgezahlt. An diesen Zahltagen warteten dann die Ehefrauen der Bergleute vor den Toren des Pütts, um zu verhindern, daß ihre Männer sofort einen Teil des schwer erarbeiteten Geldes in die nächste Kneipe trugen.
Die Lohnhalle von Kayas neuem Pütt war eher funktional. Hier hatte sich kein Baumeister vergangener Tage ein Denkmal gesetzt.
Der Türke ging zum ersten Schalterfenster und klopfte. "Glück auf. Ich suche den Reviersteiger vom Revier 32."
"Auf. Da hinten. Der mit der Zigarette." Der Mann schloß den Schalter, ohne einen Dank abzuwarten.
Cengiz steuerte die angegebene Richtung an und klopfte erneut an die Glasscheibe. "Glück auf! Sind Sie der Reviersteiger vom Revier 32? Mein Name ist Cengiz Kaya. Ich bin hierhin verlegt worden."
Quelle: Jan Zweyer: Glück auf, Glück ab, grafit 212, 1998, S. 55-56

Oder der Regionalkrimi versucht sich, in der Tradition des sogenannten "neuen deutschen Krimis" der ausgehenden Sechziger Jahre, dessen Autoren sich beharrlich weigern, sich unter dem Etikett SOZIO-Krimi rubrizieren zu lassen, in der politischen Bildung und Aufklärung von gesellschaftlichen Zusammenhängen:

Ich betrachtete das große Gebäude, um das sich heute alles drehen sollte. Es lag wie ein gestrandetes Schiff auf Grund, leergezogen, ausgekratzt, aufgegeben. Mehrere Wasserwerfer besprühten die Steine. Knapp vierzig Jahre war hier die städtische Bibliothek untergebracht gewesen. Sie lag im Herzen der Stadt auf einem Gelände, das das Interesse millionenschwerer Investoren geweckt hatte. Zunächst hatte das Gebäude erhalten werden sollen - immerhin war es unter Denkmalschutz gestellt worden - doch der Druck der Geldsäcke auf die ihnen hörigen Politiker war so stark gewesen, daß der Rat einen Abrißbeschluß faßte. Inzwischen waren zwar alle Investoren wieder abgesprungen - doch die Merheitsfraktion hielt den eigenen Gesichtsverlust für schädlicher als das Verschleudern von Steuergeldern.
Quelle: Gabriella Wollenhaupt: Grappa und die Fantastischen Fünf, Grafit 76, 1997., S 9

Nach der behutsamen Einkreisung des Begriffes Regionalkrimi von außen könnte es vielleicht an dieser Stelle aufschlußreich sein, einmal einen Blick ins Innere des Konstruktes "Regionalkrimi" zu werfen, sich mit der Position der Autoren zu befassen und auch einmal die rein wirtschaftlichen Bedingungen zu eruieren, unter denen diese kleine, seltsame Gattung überhaupt entstanden ist und entsteht.

Die beiden Wiegen des Regionalkrimis stehen, das wurde bereits zu Beginn erwähnt, im Ruhrgebiet und in Rheinland, genauer gesagt in Dortmund und Köln bei den Verlagen Grafit und Emons. Sie traten in den achtziger Jahren mit neuen, jungen Autoren an, Autoren, die aus der jeweiligen Region stammten, in der sie ihre Kriminalromane ansiedelten. War also damit die Entstehung des Regionalkrimis reiner Zufall?
Die Autoren siedelten - wie Autoren es nun einmal tun - ihre Kriminalgeschichten in der ihnen vertrauten Heimat an und sahen sich schon nach kurzer Zeit als "Regionalkrimi-Autoren" rubriziert, einer Einordnung, der sie je nach Temerament mehr oder weniger vehement entgegentraten.
Warum eigentlich?
Da erklärt beispielsweise Conny Lens, in einem Interview zu seiner Romanserie "Steeler Straße", die schon im Titel deutlich auf Essen bezug nimmt, nichts liege ihm ferner als der Regionalkrimi. Er wurde in einem Zeitschrifteninterview gefragt:
FRAGE "Es gibt den Vorwurf gegen den Regionalkrimi er sei nur eine oberflächliche Mode, er biete nur "Stadtnamen als Ersatz für Atmosphäre, Geographie statt psychologischer Differenzierung, Sprüche statt Sprache. Fühlen Sie sich da getroffen?
LENS: Ich mache ja keine Regionalkrimis. Genau so ist das aber, ganz genau so. Manche machen da präzise Ortsbeschreibungen als würden sie von der Stadtverwaltung Geld dafür bekommen. Das ist alles in allem eine aufgesetzte Mode.
FRAGE: Aber Sie nehmen sich da aus. Sie machen keine Regionalkrimis?
LENS: Ich mache keine Regionalkrimis.
FRAGE: Warum nicht?
LENS: Irgendwo müssen die Geschichten ja spielen. Meine Steeler Straße gibt es nun mal in Essen. Ich werde alle meine Romane wahrscheinlich in Essen spielen lassen, weil ich Essen kenne. Was ist denn überhaupt ein Regionalkrimi? Warum kann ein Roman nicht in Datteln spielen? In Datteln gibt es auch Verbrechen. Der kann auch in Kirspe im Sauerland spielen, ohne gleich ein Regionalkrimi zu sein. Der Begriff stammt sich eigentlich aus der Geschäftswelt, aus den Marketingabteilungen der Verlage.
Quelle: Karl Heinz Diessmann/Ralf Wesselowski: Morde sind die langweiligsten Fälle - Ein Gespräch mit Conny Lens, in: Schütz/ Vogt: Schimanski und Co, a.a.O. 75-79 Erstveröffentlichung der Zeitschrift Jederart, Essen

Nun konnte sich Conny Lens noch leichter von der Unterstellung distanzieren, er schriebe Regionalkrimis, weil seine Romanserie um den Detektiv Wolli Schröder eher eine Genre-Parodie ist und sie zudem auch im Züricher Haffmans-Verlag erschien, der bis dahin und auch bis heute nicht in den Verdacht gekommen ist, Regionalkrimis zu produzieren. Nichtsdestotrotz hatte Conny Lens aber auch seine Erfahrungen mit dem Regionalkrimi, wie er in dem zitierten Interview an anderer Stelle einräumt. Um seine ersten Büchern, die er im Eigenverlag veröffentlichte, einen entscheidenden Zunsatznutzen für seine potentiellen Käufer zu geben tat er folgendes:

"Zum Beispiel mit detaillierten Straßenbezeichnungen, damit die Leute in dem Stadtteil das Buch kaufen. Habe ich ja auch gemacht. "Roter Fingerhut" war ganz bewußt für (Essen-) Kettwig geschrieben. Wir hatten so viele Exemplare gedruckt, die hätten wir sonst nie absetzen können. Der Roman ist in Kettwig gekauft worden wie blöd, weil der in Kettwig spielte. Das war eine ganz fiese Masche, das würde ich nie mehr machen."
Quelle: Karl Heinz Diessmann/Ralf Wesselowski: Morde... a.a.O.

Wo aber sonst als in den ihm vertrauten Lokalitäten und Regionen soll ein Schriftsteller sonst seine Geschichten ansiedeln - und gerade auch beim Krimi unter dem Aspekt, dass der Leser eine einigermaßen präzise Schilderung der Handlungsumgebung erwartet. Wenn es nicht zur "fiesen Masche" im Sinne von Conny Lens gerät, ist ein ganz normales Vorgehen.
Jürgen Lodemann, der mit - oder wegen - seines Romanes "Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr" oft und gern - und meiner Meinung ebenso falsch - als "Meilenstein des Regionalkrimis" angeführt wird, erklärte dazu in einem Rundfunkbeitrag:
"Ein Schriftsteller, der im Ernst arbeiten will, will mit Material umgehen, das er kennt, und Grass hat mit seinem Danzig operiert, Böll mit seinem Köln, Siegfried Lenz mit seinem Ostpreußen, ja also, wer im Ruhrgebiet aufgewachsen ist - was soll er denn im Ernst anderes tun?"
Das Ruhrgebiet ist für Lodemann eine Art komprimierte Bundesrepublik: "Geradezu das Modell für Deutschland, wo also know-how und Weiterkommen und Kampf gegen irgendwelche Krisen immer im Mittelpunkt gestanden haben."
Quelle: Jürgen Lodemann zitiert nach: Bernd Frye: Krimi-Wissenschaften... a.a.O.

Für andere war das, was Conny Lens eine "fiese Masche" nannte, durchaus DAS Erfolgsrezept. Die ersten Romane des Autorenteams Leo P. Ard und Reinhard Junge nutzten hemmungslos dieses Konzept, indem sie kaum eine Straße in Dortmund, Bochum und Umgebung unerwähnt ließen und als Zusatznutzen in ihrer Romanreihe um das "Ekel von Datteln" auch nicht mit satirischen Spitzen gegen die damaligen Machtverhältnisse sparten. Mit dem Titelhelden war der Bürgermeister von Datteln gemeint - ein für das Revier archetypischer SPD/Gewerkschafts-Multifunktionär. Entsprechend erklärte dann auch Reinhard Junge in einer Umfrage zu dem Thema: "Was macht einen guten Ruhrgebietskrimi aus?"

"Zuerst einmal sollte er Krimi sein und auf spannende Weise die Entlarvung eines Verbrechens beschreiben. Außerdem sollte er versuchen, die spezielle Atmosphäre des Ruhrgebietes wiederzugeben: die scheußliche Schönheit des Ambientes, das Nebeneinander von Arm und reich, das flair des Melting pot of people, die Sprache der Eingeborenen.
Quelle: Erhard Schütz/Jochen Vogt(Hrsg.): Schimanski & Co, a.a.O.

Das führt uns wieder in die Richtung "Der Regionalkrimi als Fortsetzung des Soziokrimis mit anderen Mitteln". Wenn etwa im ersten Roman von Leo P. Ard und Reinhard Junge über das titelgebende "Ekel von Datteln" auch noch ausgeführt wird:

"Neben dem Dattelner Stadtparlament kommandierte er in Recklinghausen die Kreistagsfraktion und den Unterbezirk seiner Partei. In Münster bereitete er die wichtigsten Entscheidungen im Landschaftsverband Ruhr-Lippe vor, und im Düsseldorfer Landtag galt er als gewitzter Redner, dem man besser keine Blöße bot. Außerdem kämpfte er im Deutschen Städtetag und in zwei Aufsichtsräten. Sein Draht zur Welt war eine auf Lebenszeit zugesicherte Kolumne in einer Gewerkschaftszeitung, deren hundert Zeilen er regelmäßig um mindestens die Hälfte überzog.
Diese geballte Ladung an politischer Verantwortung zwang Roggenkemper, seine Basisarbeit auf das Allernotwendigste zu beschränken. Er war nur noch Vorsitzender des Turnvereins TEUTONIA, Präsident der GESELLSCHAFT DER FREUNDE DES DATTELN-HAMM-KANALS, Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr, Ehrenoberst der Horneburger Prinzengarde, Tamburmajor im Fanfarenzug der Berginvaliden und Reservehauptmann der Deutschen Bundeswehr. Wie er es bei diesem Stress noch zu zwei Kindern, Dackel und Ehefrau gebracht hatte, war Mager einfach schleierhaft."
Quelle: Ard/Junge: Das Ekel von Datteln, Köln, Pahl-Rugenstein, 1989, S. 19f (später: Grafit Krimi)

Als sich der reale Dattelner Bürgermeister nach Erscheinen des Romanes falsch und verzerrt dargestellt sah und nach rechtlichen Mitteln Ausschau hielt, um gegen das Buch vorzugehen - so jedenfalls die Darstellung des Verlages - verschaffte das dem Roman sicherlich erst die Popularität, von der er heute noch zehrt. Es ist weder dem Verlag noch den Autoren zu verdenken, dass sie den Erfolg des "Ekel von Datteln" ganz nach amerikanischem Muster mit einem Nachfolgeroman zu verdoppeln und einem weiteren Sequel schließlich noch zu verdreifachen versuchten.

Dass der Erfolg dieser und weiterer Titel, mit denen sich der ehemalige Pahl-Rugenstein- und Weltkreis-Lektor Rutger Booß seinerzeit gerade auf dem Sprung zu einer Selbstständigkeit namens GRAFIT-Verlag befand, nur regional begrenzt war, erwies sich dabei als glückliche Fügung. Als neuer und kleiner Verlag mit nur regional begrenztem Bekanntheitsgrad und entsprechend begrenztem Vertrieb hatte GRAFIT in seiner Entstehungphase mit seinen "Regionalkrimis" ein nahezu konkurrenzloses Nischenprodukt.
Womit wir beim wahrscheinlich wirklichen Erfolgsgeheimnis der Regionalkrimis gerade hier in Nordrhein-Westfalen wären - nämlich, daß man es hier im Lande vielleicht besser als anderswo versteht, aus der Not eine Tugend zu machen.

Dazu gehört auch, daß die Verlage Grafit und Emons ihre Programme zu nahezu hundert Prozent mit deutschsprachigen Autoren bestreiten. Das ist an sich schon Leistung genug, noch bemerkenswerter ist aber, daß beide Verlage offenbar über-haupt keine Scheu vor dem schriftstellerischen Nachwuchs haben.
Mit schöner Regelmäßigkeit bringen sie übers Jahr zwei oder sogar drei Erstlings-Romane von Autoren, die - und auch dies ist sicher kein Zufall - aus der Region stammen, die der Verlag mit seinen Büchern bedient. Sich auf Neulinge einzu-lassen ist stets ein Risiko, weshalb sich die Konzernverlage eben auch lieber auf die sicheren amerikanischen Bestseller und etablierten deutschen Standardautoren beschränken.
Für die Entwicklung des Krimi-Nachwuchses im eigenen Sprachraum fehlt es ihnen an Zeit, Mut und Geduld, und deshalb hat man das Terrain schon vor Jahren kampflos den kleineren Verlagen überlassen. So ein Manuskript, das vielleicht viel verspricht aber noch nicht alles hundertprozentig hält, aus der Flut der unverlangten Einsendungen herauszufischen ist die eine Sache, die andere ist es, das Buch dann verlegerisch so zu kalkulieren, daß es am Ende des Geschäftsjahres vielleicht sogar ein paar kleine schwarze Zahlen schreibt.

Auf diese Art und Weise sind Autoren wie Jürgen Kehrer aus Münster, Gabriella Wollenhaupt aus Dortmund, Peter Meisenberg, Christoph Gottwald aus Köln, das Krimi-Trio Leenders/Bay/Leenders vom Niederrhein und noch etwa drei Dutzend andere neue, junge Autoren in die deutsche Krimi-Szene vorgestoßen, und haben sich kontinuierlich entwickelt.
Von mindestens ebenso vielen anderen, die nach dem ersten, zweiten oder spätestens nach dem dritten Roman verschwanden, weil sie vielleicht doch noch einen ordentlichen - oder vielleicht auch nur einen besser bezahlten Job als den des Krimi-Autors gefunden haben, wollen wir an dieser Stelle nicht zu reden. In der Musik-Branche nennt man solche Sternschnuppen "One-Hit-Wonder", im Krimi-Geschäft wäre vielleicht "One-Kill-Only" der passende Begriff...

Was ist - um zum Ende zu kommen und natürlich nicht auf die bei solchen Anlässen übliche Entwicklung einer Perspektive zu verzichten - was ist also aus dem Nischenprodukt Regionalkrimi geworden und was wird aus ihm werden? Längst haben andere regionale Verlage in anderen Regionen versucht, das Erfolgsrezept zu duplizieren - es gibt in Köln einen weiteren Verlag mit regional orientiertem Krimi-Programm, es gibt sogenannte "Grenzlandkrimis" aus dem Raum Aachen und einige weitere Versuche, die eigene Region mit Kriminalromanen zu überziehen - bis hin zu rührigen Nachwuchs-Autoren, die mangels eines zum Engagement bereiten Verlages vor Ort ihren eigenen Regionalkrimi-Erfolg in eigenen Verlag publizieren.

Als Zielgruppenkrimi sieht sich der Regionalkrimi im Augenblick einer Vielzahl von anderen Zielgruppen-Krimis gegenüber - von denen sich einige als Regionalkrimi-kompatibel erwiesen haben, andere wiederum nicht.
Bestens fügen sich die regionalen Eigenheiten des Regionalkrimis beispielsweise mit dem Historienkrimi zusammen, wie hier ganz besonders die neue Produktion des Kölner Emons-Verlages beweist, der im aktuellen Programm mit "Mord im Biedermeier" von Barbara Becker-Jakli, mit "Der Fall Hildegard von Bingen" von Edgar Noske und mit der Wuppertal-Geschichte "Türkischrot" von Christiane Gibiec den Erfolg von Frank Schätzings "Tod und Teufel" zu klonen, zu erweitern, zu unterstützen und zu untermauern versucht.

Als weitgehend resistent gegen Kreuzungsversuche hat sich der Regionalkrimi beim Polit- oder Agententhriller erwiesen, einem Genre, das ohnehin nach dem Ende des Kalten Krieges, dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung fast an Bedeutung verloren hat. Lediglich Michael Preute alias Jacques Berndorf führt seinen Helden Siggi Baumeister in seinen Eifel-Krimis immer wieder (oder soll man sagen: immer häufiger?) in zweifelhafte Agentengeschichten.
Eine Verbindung des Regionalkrimis mit dem zuletzt recht erfolgreichen Frauenkrimi scheint es ebenfalls nicht zu geben, obwohl auf den ersten Blick eine solche Alliance eigentlich naheliegen könnte. Doch Sabine Deitmer aus Dortmund weigert sich beharrlich, in ihren Beate-Stein-Romanen die Stadt beim Namen zu nennen und wiedererkennbar zu beschreiben, und die Autorinnen, die in die Gruppe der Regionalkrimi-Schreiber einsortiert werden, lassen in ihren Romanen meist deutlich die für den Frauenkrimi kennzeichnende feministische Grundeinstellung vermissen. So liegt Gabriella Wollenhaupts Journalistin Maria Grappa beispielsweise - wenn ich die Romane nicht völlig falsch verstanden habe - eher etwas an einer heißen Story als an einer ausgeprägten Weltanschauung.

Also: Quo vadis Regionalkrimi? Bei den Recherchen zu diesem Vortrag, beim Sammeln der Zitate, schienen sich plötzlich einige Indizien aufzudrängen, die auf ein bald bevorstehendes Ende des Regionalkrimis hindeuten könnten - weil einige Autoren nun auf einmal - aus welchen Gründen auch immer - die für den Regionalkrimi doch stets als so prägend erachtete Detailtreue und Genauigkeit in der Beschreibung von Land und Leuten zugunsten einer gewissen dichterischen Freiheit aufgeben.
In einem Krimi, der im friesischen Jever angesiedelt ist, führt die Autorin beispielsweise in einer Vorbemerkung aus:

Für dieses Buch war ein schmerzlicher Eingriff in das Stadtbild von Jever unerläßlich: ich mußte auf das Mariengymnasium verzichten. Da diese altehrwürdige, renommierte Lehranstalt, die in diesem Buch geschilderten Probleme meines Wissens nicht hat, blieb mir nichts anderes übrig, als sie verschwinden zu lassen. An ihre Stelle habe ich das vollkommen fiktive Karl-Jaspers-Gymnasium gesetzt.
Quelle: Maeve Carels: hot line, Bastei Lübbe 13920, 1996

Vielleicht ist es deshalb auch nur folgerichtig gewesen, dass der Verlag den Roman im Untertitel als "Internet-Krimi" bezeichnet, obwohl die Geschichte mit dem Internet noch weniger zu tun hat als mit der Stadt Jever.
Als zweites und letztes Indiz schließlich für das langsame Verschwinden des Regionalkrimis eine ähnliche Vorbemerkung aus dem jüngsten Krimi von Reinhard Junge, einem der erfolgreichsten Regionalkrimischreiber - dessen ehemaliger Co-Autor Leo P. Ard im übrigen den Ruhrgebietskrimi als Erfinder und Drehbuchautor der RTL-Serie "BALKO" massenkompatibel gemacht hat. Reinhard Junge also teilt seinen Lesern in einer Autorennotiz mit:

Den Anwohnerinnen der Konsumstraße vielen Dank für manche Inspiration. Sollte aber jemand glauben, Menschen aus der Nachbarschaft oder sich selbst wieder zu erkennen, muss ich ihn (oder sie) enttäuschen: Eventuelle (und keineswegs beabsichtigte) Ähnlichkeiten wären rein äußerlich. Für die schlimmen Gedanken und bösen Taten der Romanfiguren gibt es nur eine Verantwortliche: Die Phantasie des Autors.
Quelle: Reinhard Junge: Strassenfest, grafit 213, 1998

Vielleicht, und damit komme ich zum Schluß, ist das endlich der Befreiungsschlag, den der Regionalkrimi braucht, um sich aus seinem regionalen Gefängnis zu befreien: Die Phantasie der Autoren.

Vielen Dank.

Verwendete Quellen:
Primärliteratur:
Ard/Junge: Das Ekel von Datteln, Köln: Pahl-Rugenstein, 1989,(später: Grafi Krimi)
Ard/Junge: Das Ekel schlägt zurück, Dortmund: Grafit, 1990,
Wolfgang Burger: Mordsverkehr, Köln: Zebulon 1998
Maeve Carels: hot line, Bergisch-Gladbach: Bastei Lübbe 13920, 1996
Niklas Frost: Extratour, Köln: Emons Verlag. Düsseldorf Krimi, 1998,
Hesse / Niermann: Der Rabe, Köln: Emons-Verlag, Niederrhein-Krimi 2, 1998
Reinhard Junge: Strassenfest, Dortmund: Grafit 213, 1998
Jürgen Kehrer: Das Schapdetten-Virus, Dortmund: Grafit 205, 1997,
Gabriella Wollenhaupt: Grappa und die Fantastischen Fünf, Dortmund: grafit 76, 1997
Thomas Ziegler: Überdosis, Bergisch-Gladbach: Bastei Lübbe 19524, 1988
Jan Zweyer: Glück auf, Glück ab, Dortmund: grafit 212, 1998,

Sekundärliteratur:
*Karl Heinz Diessmann/Ralf Wesselowski: Morde sind die langweiligsten Fälle - Ein Gespräch mit Conny Lens, in: Erhard Schütz / Jochen Vogt (Hrsg.) Schimanski & Co - Krimiszene Ruhrgebiet, Kommunalverband Ruhrgebiet, Essen, 1996 , S. 44-47 Erstveröffentlichung der Zeitschrift Jederart, Essen
*Bernd Frye: Krimi-Wissenschaften, Feature, Deutschlandradio Köln, Studiozeit, 4.12.1997 (Manuskript)
*Erhard Schütz/Jochen Vogt: Krimi-Kulisse Kohlenpott, in: Schütz/Vogt (hrsg.) Schimanski & Co - Krimiszene Ruhrgebiet, Kommunalverband Ruhrgebiet, Essen, 1996 , S. 44-47
*Erhard Schütz/Jochen Vogt (hrsg): Shimanski & Co - Krimiszene Ruhrgebiet, Kommunalverband Ruhrgebiet, Essen, 1996

Quellen im Internet:
LEXIKON DER DEUTSCHEN KRIMI-AUTOREN
http://krimilexikon.de
DAS SYNDIKAT - Autorengruppe deutsche Kriminalliteratur
Krimi-Forum
http://www.krimi-forum.de

Vortrag, gehalten am 8.1.2000, Thomas Morus-Akademie Bergisch-Gladbach Bensberg
Veröffentlichung mit Genehmigung des Autors/Reinhard Jahn
Weiterverbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors
© Reinhard Jahn



"Zu guter Letzt"
(Gitta List / Bonn)




Pellegrinis Welt

"Er drehte sich um und lächelte mich an. Ich zwinkerte ihm zu, und er redete weiter. Ich trat hinter ihn, atmete tief ein und schoss ihm in das Genick. ... Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht ist."

Giorgio Pellegrini ist von Beruf Verbrecher. Die Ausbildung war gründlich und hat Jahre gedauert; Stationen: politischer Aktivist und Klassenkämpfer ohne politische Ahnung, Bombenleger ohne Umsicht, Guerillakämpfer ohne Erfahrung, Mörder auf Befehl. Graduierung: Verurteilung, Flucht ins Ausland, Leben im Untergrund, Knast, Haftentlassung unter ›gewissen Auflagen‹. Pellegrini ist, zurückgekehrt ins Veneto und ins ›bürgerliche Leben‹, ein Spitzel auf Bewährung, Marionette des durch und durch korrupten Polizisten Anedda ("Leiter der Spezialeinheit") und des mit der Mafia fraternisierenden Anwalts Brianese.
Ein Eins-A-Resozialisierungsprogramm also - und Pellegrini weiß es für sich zu nutzen, denn nicht nur was Skrupellosigkeit und Ehrgeiz angeht, ist er seinen ›Bewährungshelfern‹ ebenbürtig, er besitzt auch mehr kriminelle Intelligenz, als die es für möglich halten. Dabei will Giorgio eigentlich nur eines: endlich eine gutbürgerliche Existenz. Was er darunter versteht - Ansehen, Wohlstand, weiße Weste - ist nicht deswegen etwas problematisch, weil er nun einmal keine weiße Weste hat; das allein ist kein Grund, nicht aufzusteigen in einer Kleinstadthierarchie. Aber Giorgio ist eine schwarze Seele. Was er über Anedda denkt, "innerlich verfault", trifft auch auf ihn selbst zu. "Sie morden kalt und ohne Hassen", heißt es in Brechts #Ballade von den Seeräubern - auch Pellegrini muss nicht hassen, um zu töten, Mord ist für ihn so selbstverständlich wie jede andere Maßnahme, die er für geeignet hält, Probleme schnell und nachhaltig zu beseitigen - mehr als ›Probleme‹ oder ›Vorteile‹ für seine Belange sieht er in anderen Menschen ohnehin nicht. Frauen gegenüber lebt er allerdings Gefühle aus: allen Sadismus, dessen er fähig ist. Sie zu erniedrigen und zu drangsalieren, verschafft ihm Befriedigung, physisch wie psychisch.
978-3-608-50137-7.jpg Die kaltschnäuzige Verachtung jedweder Moral macht Pellegrini (anders als Ripley, der sich immerhin nach der Identität seines Opfers Dickie verzehrt) zu einem atemberaubend abstoßenden Protagonisten - und man wartet lesend geradezu darauf, dass diese verkommene Type auch mal was abkriegt, von Leuten, die vielleicht noch verkommener sind als er (wiewohl dies kaum möglich scheint), oder dass er sich wenigstens einmal selber satt ist. Wann lässt der Autor #ihn endlich leiden, diese antisoziale, mordende Monade? Hat der Leser nicht vielleicht ein Recht auf wenigstens ein bisschen Beistand, einen hier und da durchscheinenden kritischen Standpunkt des Autors zu seiner Hauptfigur? Massimo Carlotto denkt offenbar im Traum nicht daran, er lässt im Gegenteil seinen Italian Psycho als Ich-Erzähler den Leser in eine amoralische Perspektive förmlich hineinzwingen - was die Lektüre anstrengend, gelegentlich zu einer Zumutung macht, von der man sich am liebsten abwenden möchte. Der Rohheit des Erzählten setzt die Kälte des Erzählens noch eins drauf: Pellegrini protokolliert seine Untaten, seine Gier und seinen Sadismus so sachlich, als berichte er vom Bau einer Garage.
Carlotto ist für seine unbarmherzige Prosa so berühmt, wie er von mancher Seite dafür kritisiert wurde - in Italien ist er jedenfalls ein Starautor. Als 19-jähriger Student zu Unrecht des Mordes verurteilt, danach jahrelang auf der Flucht, anschließend inhaftiert und nach sechs Jahren Knast begnadigt, hat der heute 60-Jährige vor seiner Existenz als Schriftsteller ein Leben gelebt, das über viele Jahre hinweg chaotisch, instabil und, ja, monadisch war. Er hat über diese Jahre geschrieben, in einer rauen, unsentimentalen, ›unliterarischen‹ Weise, und ist damit berühmt geworden, Auftakt zu einer steilen literarischen Karriere.
Die Sujets seiner Romane sind rauh geblieben. Immer wieder geht es darin um Gewalt und Korruption als Angelpunkt der (italienischen) Gesellschaft. "Es war nie so leicht, ein paar verzweifelte Typen aufzutreiben. Heute findest du an jeder Ecke welche. Dieses Land ist der reinste Elefantenfriedhof geworden, alle kommen zum Sterben her", bemerkt Anedda, als Pellegrini ihn bittet, Handlanger für einen Raubüberfall zu besorgen. Anedda und der saubere Advokat Brianese sind keinen Deut weniger kriminell als der Ganove Pellegrini, im Gegenteil ist das gehobene Bürgertum eine bestens durchlässige Membran zwischen Staat und Verbrechen. Je schmutziger die Quellen des Wohlstands und der Macht sind, die man erlangt, desto weißer das Tischtuch, auf dem man tafelt.
Am Ende eines öden Tages ist Brachiallektüre für Fortgeschrittene, eine ellishafte Tour de force durch alle Höllenkreise. Indem Carlotto die ›Verfaultheit‹ seines Protagonisten nicht filtert, nicht ›reguliert‹, sondern sie im Gegenteil sogar dominieren lässt, verweigert er dem Leser jede Schonung, jeden Lichtblick, jede noch so geringe Hoffnung. In Pellegrinis Welt kann man nur entweder Täter oder Opfer sein: Tertium non datur. Und wer nicht zum Opfer werden will, tut gut daran, zum Äußersten bereit zu sein, kalt und ohne Hassen, wenngleich ein wenig Freude am Töten nicht schaden kann. Eine gruselige Botschaft, eine furchtbare Provokation das - und nichts für schwache Nerven.
Carlotto, Massimo:
Am Ende eines öden Tages.

2016, 381 S., (Alla fine un giorno, Ü.v. Katharina Schmidt-Henkel & Barbara Neeb), Tropen (Klett-Cotta), 3-608-50137-1 / 978-3-608-50137-7, EURO 14,95

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Ein richtiger Mann

"Hillbilly Noir" oder "Country Noir" nennen Kritiker die Variante angeblich. Das ist schon mal ein blöder Name für Kriminalliteratur aus dem US-amerikanischen Süden. Noch blöder ist die lobende Einlassung von Marcus Müntefering auf spiegel online, darin er William Faulkner, Cormack McCarthy und (Goodness!) Elmore Leonard irgendwie vermischt und vermengt und wahrscheinlich auch verwechselt - und zum Schluss alle flugs mit Brian Panovich und dessen Romandebut "Bull Mountain" in Verbindung bringt, mit dessen frischer deutscher Übersetzung ihn Suhrkamp wohl versehentlich bemustert hat. Das kommt dabei heraus, wenn Unbeteiligte sich im Krimilesen üben.

Country Noir - was ein Quatsch. Country stimmt allerdings, Bull Mountain spielt in einer sehr, sehr abgelegenen Gegend Georgias. Noir stimmt auch, der Roman ist schwarz wie geronnenes Blut und nicht auf zarte Saiten gezogen. Gleich zum Auftakt geht Panovich in die Vollen einer Familiengeschichte voll von Tod und Verderben: Der kleine Gareth sieht mit an, wie sein Vater seinen eigenen Bruder, Gareths Onkel, erschießt. An einem wunderschönen Morgen im Wald.

"Was siehst du?
Gareths Mund war wie mit Kalk gefüllt. Er räusperte sich zweimal, bevor er sprechen konnte.
Bäume, Deddy, Bäume und Wälder.
Ist das alles?
Gareth hatte Angst, etwas Falsches zu sagen.
Yessir."


Dann erklärt ihm der Vater, der soeben seinen Bruder getötet hat, worum es geht:
"Unsere Heimat. So weit das Auge reicht, egal in welche Richtung, gehört alles uns - dir. Das ist das Einzige, was zählt. Und es gibt nichts, was ich nicht tun würde, damit das so bleibt. Selbst wenn das bedeutet, dass ich Dinge tun muss, die nicht einfach sind."

978-3-518-46657-5.jpg Ja, die ganz großen Kaliber sind angesagt in und auf Bull Mountain, die ganz großen Emotionen, die ganz großen Konflikte, die ganz große Natur. Von alttestamentarischer Wucht das alles von Anfang an. Und ziemlich gut - um das gleich einmal klarzustellen. Der Burroughs-Clan ist eine Macht im Valley, eine Dynastie von Drogendealern, die alles im Griff hat: die Plantagen und Meth-Küchen, die Geschäfte, das Städtchen am Fuß des Berges. Alles geht seinen Gang, keinen schönen zwar, weil gewalttätig, roh, rassistisch, brutal, aber seinen Gang. Bis in der Stadt ein Bundesbeamter namens Simon Holly auftaucht und Clayton Burroughs, dem Sheriff und somit ›abtrünnigen‹ Sohn Gareths, ein Angebot macht, das der nicht ablehnen kann: Verrat gegen Frieden, heißt der Deal. Clayton soll seinen Bruder dazu bringen, eine Connection preiszugeben - den Bruder, mit dem ihn nichts als Hass verbindet. Und das Valley - so weit das Auge reicht.
Panovich lässt nicht nur die Familienhölle los, er hat auch einen Plot konstruiert, dessen Verschlagenheit so fies ist wie das Szenario finster. Er hat seine Charaktere überzeugend gezeichnet, allen voran Clayton: intelligent, integer, liebender Gatte, zerrissen in der Liebe zu seinem Bruder, zerrissen im Alkoholismus. Immer im Ring mit seinen Dämonen. Weder Held noch Antiheld, sondern ein Typ, mit dem man nicht tauschen möchte.
Das ist alles bemerkenswert und lesenswert, keine Frage, stilistisches Format hat dieser Brian Panovich ebenfalls - nicht die Finesse eines McCarthy oder Leonard, sondern seine eigene, etwas vierschrötige, leidenschaftliche, springsteenhafte Art des Erzählens, die gut zu dem passt, was und wovon er erzählt. Dialoge kann er, US-amerikanische Kunst schlechthin und immer eine Wohltat für den Leser, zumal wenn die Übersetzung stimmig ist, und das ist sie, besorgt von Johann Christop Maass. Und dann nimmt Panovich ganz zum Schluss eine Kurve nicht, die zu nehmen kühn und wichtig gewesen wäre. Das ist schade - wenn auch zweifellos Hollywood-geeignet. Aber der Rest lohnt.

Panowich, Brian:
Bull Mountain.

2016, 335 S., (Bull Mountain, Ü.v. Johann Christoph Maass), Suhrkamp Taschenbuch 4657, 3-518-46657-7 / 978-3-518-46657-5, EURO 9,99

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Keiner von uns

"'Einer von uns' ist auch ein Buch über Zugehörigkeit und Gemeinschaft. (...) Gleichzeitig ist dies ein Buch über eine erfolglose Suche nach Zugehörigkeit. Am Ende entschied sich der Täter, aus der Gemeinschaft auszusteigen und sie so brutal wie möglich zu verletzen."
Asne Seierstad

Fünf Jahre ist es her: Am 22. Juli 2011 tötete Anders Breivik im Osloer Regierungsviertel acht Menschen und auf der Insel Utoya neunundsechzig Menschen. Sein Motiv: Hass auf Muslime und Marxisten.
Die Nachricht von dieser Gewalttat ging um die Welt, ganz Norwegen war gelähmt vor Entsetzen. Unfassbar schien insbesondere die Brutalität, mit der Breivik die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sommercamps auf Utoya geradezu gejagt und ›hingerichtet‹ hatte - hier tötete er nicht ›anonym‹, er blickte seinen Opfern in die verängstigten Gesichter, hörte ihre Rufe um Hilfe, um Gnade, sah sie verletzt am Boden liegen, sah sie weglaufen, sich verstecken, sich tot stellen - und erschoss sie kaltblütig.
Das Leid der Angehörigen und Freunde der Opfer ist kaum zu ermessen, die Traumata, die sie - neben den Überlebenden des Anschlags - erlitten haben, sind bis heute nicht überwunden, wie auch. Zu diesen Traumata kommen die Fragen: Wie konnte das geschehen? Wie konnte der Täter in Oslo eine Bombe zur Detonation bringen, sich dann unerkannt und unbehelligt auf den Weg nach Utoya machen, auf die Insel übersetzen und dort sein Massaker fortsetzen? Die Ermittlungen zu Planung und Hergang der Taten brachten polizeiliche Pannen zutage, die kein gutes Licht auf die (Zusammen-)Arbeit der exekutiven Behörden warfen, die sich offenbar im allgemeinen Pausenmodus befanden und in diesem Ernstfall leider auf ganz großer Linie versagten.
Doch wie und warum radikalisiert sich ein Mensch so, dass er imstande ist, solche Taten zu begehen? Die Frage, ob Breivik zurechnungs- und damit voll schuldfähig ist, suchten diverse Gutachter zu beantworten, sie kamen zu höchst unterschiedlichen Auffassungen. Die Debatte darum beschäftigte nicht nur die Öffentlichkeit, Breivik selbst schien unbedingt interessiert daran, keinesfalls als gestört zu gelten, sondern in seinem Sinne ›ernst genommen‹ zu werden.
"Eine Gruppe bildete das Herz der Gerichtsverhandlung: die Toten. Im direkten Vorfeld des Prozesses waren die Morde aufgrund der Diskussion um den Geisteszustand und die Ideen des Täters beinahe in den Hintergrund getreten. Doch es waren die Morde, für die er bestraft werden sollte, nicht seine Ideen."
978-3-0369-5740-1.jpg Die norwegische, für internationale Publikationen als Kriegsberichterstatterin tätige Journalistin Asne Seierstad hat den Prozess gegen Breivik verfolgt. "Es sollte nur ein Artikel für die "Newsweek" werden." Dabei ist es nicht geblieben. Seierstad hat mit Angehörigen der Opfer gesprochen. Sie hat Einsicht in zahlreiche Protokolle zur Beweisaufnahme genommen. Sie hat Kontakt zu Breiviks Angehörigen gesucht. Immer auch den Fragen auf der Spur, die der Prozess zum Teil offen gelassen hat, offen lassen musste. Sie hat ein Buch darüber geschrieben. "Einer von uns" heißt es, provozierenderweise.
Einer von uns - dieser Mann, der ›planvoll‹ siebenundsiebzig Menschen tötet, deren Identität er nicht kennt? Es hätten noch mehr Menschen sein können, die Zahl der Opfer ist letztlich dem Zufall geschuldet, wie bei jedem Terroranschlag. Kein ›persönlicher Affekt‹ habe ihn motiviert, vielmehr habe er ein unmissverständliches politisches Zeichen setzen wollen, gab er an, dass dabei Blut habe fließen müssen, sei unumgänglich gewesen. So ein Unmensch, so ein Irrer ›einer von uns‹? Das ist nicht möglich! Der 22. Juli 2011 lehrt anderes.
Nicht jeder, der eine schlimme Kindheit hat, wird zum Mörder. Aber wer zum Mörder wird, hatte selten eine glückliche. Anders Breivik hatte nicht das, was man eine ›gute Sozialisation‹ nennt. Weder Mutter noch Vater gaben ihm die liebevolle Fürsorge, die ein Kind braucht. Er war früh verhaltensauffällig. Aus einer Pflegefamilie nahm man ihn auf Wunsch seiner leiblichen Mutter - und gegen ausdrückliche sozialpädagogische Empfehlung - dennoch wieder heraus. Wann immer Anders irgendwo dazugehören wollte, scheiterte er. Als Kind, als Jugendlicher, als Erwachsener. Oslos Sprayer mochten ihn nicht wirklich in ihrer Community haben, die norwegischen Rechten mochten ihn nicht als einen ihrer Anführer haben - wann immer er irgendwo wichtig bzw als wichtig wahrgenommen werden wollte (sein höchstes Ziel), beschied man dem stets eine Spur zu unangenehm auftretenden Typen: Du bist keiner von uns.
Reicht das, um zu erklären, warum ein Mensch sich zum Morden entschließt?
Und seine Opfer, was ist mit ihnen? Was ist mit den ausgelöschten, zerstörten Leben so vieler, die bis zum 22. Juli 2011 Pläne für ihre Zukunft hatten, lernen, studieren, sich verloben, heiraten oder was auch immer tun wollten? Deren Angehörige und Freunde mit einem Trauma im Leben klarkommen müssen, das immer bleiben wird. (Und die "das Gerede über Norwegen, das gegen den Hass und das Böse gewonnen habe, ankotzt: ›Ich werde nie gegen irgendetwas gewinnen, solange mein kleiner Bruder mir fehlt.‹") Seierstad erweist ihnen in und mit ihrem Buch einfühlsam Reverenz. ›Schlüssige Antworten‹ auf die vielen Fragen, die sich stellen, hat sie nicht, wie auch. Es gibt keine.
Kürzlich hat Breivik gegen seine ›unmenschlichen‹ Haftbedingungen geklagt, erfolgreich. Seierstad kommentierte den Vorgang (ua auf "Spiegel online") und argumentierte sinngemäß so: Erstens: Je geringere mediale Aufmerksamkeit den Aktivitäten Breiviks gewidmet wird, desto besser. Zweitens: Es muss ein Rechtsstaat, der diesen Namen verdient, sich als rationaler und humaner erweisen als Breivik sich in seinen Taten. Dem ist kaum zu widersprechen. Ein Unbehagen bleibt.

Seierstad, Asne:
Einer von uns.
Die Geschichte eines Massenmörders.

2016, 544 S., (En av oss, Ü.v. Frank Zuber & Nora Pröfrock), Kein & Aber Verlag, 3-0369-5740-5 / 978-3-0369-5740-1, EURO 26,00

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Die Beiträger/innen Reinhard Jahn, geboren am 19. Oktober 1955 in Saalfeld/Thüringen, studierte Publizistik, Germanistik, Anglistik und arbeitete neben- und nacheinander als Reporter, Redakteur, freier Schriftsteller und Journalist. Er schrieb unter seinem Autorenpsyeudonym "H.P. Karr" mehrere Jugendkrimis, zahlreiche Kriminalstorys und Kriminalhörspiele und Kriminalromane. Reinhard Jahn gehört zu den Mitbegründern des "Bochumer Krimi Archivs", das alljährlich die Vergabe des "Deutschen Krimi Preises" organisiert. Als Initiator und Autor des "Lexikon der deutschen Krimi-Autoren" im Internet gilt er als einer der besten Kenner der deutschen Krimiszene. Seit 1988 schreibt er im Autorenteam "Karr & Wehner" gelegentlich mit Walter Wehner gemeinsam Kriminalstories, Großstadtgeschichten und Hörspiele. 1996 erhielt er, zusammen mit Walter Wehner, den "Friedrich-Glauser-Preis" für ihren Kriminalroman "Rattensommer", 2016 wurde sein Kurzkrimi "Der Feierabendterrorist" mit dem "Putlitzer-Preis" (2. Platz) ausgezeichnet.
www.hpkarr.de
www.krimilexikon.de
www.das-syndikat.com/autoren/autor/24-h-p-karr.html

Gitta List, Jahrgang 1959, ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Bonn. Sie leitet die Redaktion des Bonner Stadtmagazins "Schnüss" und publiziert seit vielen Jahren zum Thema Kriminalliteratur.

Patricia Reinhard, geboren 1987 in Bonn, 2008 Abitur, studiert seit dem Wintersemester 2008 an der Universität Bonn Romanistik und Geschichte.

Thomas Przybilka (tp), geboren 1950, lebt und arbeitet als Buchhändler in Bonn. Gründete 1989 das "Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur" (BoKAS), zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur (Bücher und Artikel) im In- und Ausland. Mitglied u.a. in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat". Mitherausgeber der "Alligatorpapiere. Magazin zur Kriminalliteratur". 2012 wurde ihm "In Würdigung seines Engagements für die deutschsprachige Kriminalliteratur und für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk im Bereich Kriminalliteratur" der "Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren 2012" in der Sparte "Ehrenglauser" von der Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" zuerkannt. www.bokas.de

www.das-syndikat.com/autoren/autor/120-thomas-przybilka.html www.krimilexikon.de/przybilk.htm

(tp) = © Thomas Przybilka
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