Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
Sekundärliteratur

Das Online-Magazin zu deutscher und internationaler Kriminalliteratur


No. 65




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Krimi-Tipp 65
Ein Service des BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur).

Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Bisher erschienen (Stand Juli 2017) die folgenden Tipps. Das jeweils aktuelle Verzeichnis finden Sie auf der BoKAS-Startseite!

Krimi-Tipp 2017: 65;
Krimi-Tipp 2016: 63; 64
Krimi-Tipp 2015: 61; 62;
Krimi-Tipp 2014: 60;
Krimi-Tipp 2013: 59;
Krimi-Tipp 2012: 58; 57
Krimi-Tipp 2011: 55; 56;
Krimi-Tipp 2010: 54
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2001: 17, 18, 19, 20, 21.
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5



Hinweise oder Auszüge aus den Hinweisen, die mit dem Kürzel (tp) versehen sind, können für Werbezwecke zitiert werden - [bitte zitieren wie folgt: Thomas Przybilka, BoKAS - Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur].

Hinweis für die Verlage
To the Publishers


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KRIMI-TIPP 65
Januar - Juni 2017

Ein Service des BoKAS
mit Hinweisen und Rezensionen zu deutscher und internationaler Sekundärliteratur der Kriminalliteratur

www.krimilexikon.de/przybilk.htm
www.bokas.de
www.das-syndikat.com/autoren/autor/120-thomas-przybilka.html
https://www.youtube.com/watch?v=lE9RJQ7QXp4


Inhalt
Editorial
Ständige Hinweise

Bibliographien / Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze
Autorenporträts / Autobiographien / Biographien / Werkschau
Film / TV / Hörspiel / Theater
Kriminalistik / True Crime / Spionage
Essen & Trinken / Schauplätze
Jahrbücher / Zeitschriften
Miscellanea
Investigations: (Dr. Katya Skow On Crime Fiction:
„Coming to Terms with Germany’s Nazi Past in the Modern German Krimi“)

Unter der Lupe: (Reinhard Jahn, Essen & Thomas Przybilka, Bonn)
Zu guter Letzt.(Gitta List, Bonn)
Die Beiträger/innen
Bezugshinweis
About Crime Fiction - Pick of the week

Hinweis für die Verlage
To the Publishers


Hinweise oder Auszüge aus den Hinweisen, die mit dem Kürzel (tp) versehen sind, können für Werbezwecke zitiert werden - [bitte zitieren wie folgt: Thomas Przybilka, BoKAS - Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur].

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Editorial

Der vorliegende „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ (KTS 65) weist wieder auf etliche interessante Neuerscheinungen hin.

 

Gleich zwei Bücher beschäftigen sich mit literarischen Spionen und Agenten, „Historical Dictionary of British Spy Fiction“ von A. Burton und „Geheime Helden“ von B. Korte (s. Bibliographien …). In „Ian Rankin and ‘Tartan Noir‘“ wird das Schottische bei Ian Rankin und seinem Inspektor John Rebus von H. Verrier begutachtet(s. Autorenporträts …). „Watching Nostalgia“ von St. Armbruster und „Duister Verleden“ von W.A.P. Soethoudt sind ebenso beachtenswerte Analysen (s. Film …) wie die Dokumentationen „Jack the Ripper“ von Püstow/Schachner und „Der 2. Juni 1967“ von U. Soukup (s. Kriminalistik …).

Katya Skow liefert mit „Coming to Terms with Germany’s Nazi Past in Modern German Krimi“ einen neuen Beitrag, Reinhard Jahn und ich haben unser (deutsches) Manuskript für „Tales of Two Capitals“ [„Bonn (BRD) und Berlin (DDR) als Krimi-Schauplätze“ in unseren Archiven (wieder)entdeckt und unter dem Titel „En Garde!“ bespricht Gitta List, wie immer, einen bemerkenswerten Krimi.

Ihr Thomas Przybilka

BoKAS

www.bokas.de

Ständige Hinweise

 

Alle bisher erschienenen Ausgaben des „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ sind unter www.bokas.de archiviert.

Die bisher erschienenen „Befragungen“ sind unter www.bokas.de/befragungindex.html archiviert.

Der „KrimiKurier“ goes international! Die ehemalige e-mail-Version existiert so nicht mehr. Herausgeberin Dr. Gisela Lehmer-Kerkloh hat sich mit Freunden aus England, den Niederlanden, Frankreich und Belgien zusammengetan und bietet den „KrimiKurier“ jetzt auf eigener website als „Crime Chronicles“ an: www.crimechronicles.co.uk. Laut Lehmer-Kerkloh schreiben Experten für die „Crime Chronicles“ Buch- und Filmbesprechungen in ihrer jeweiligen Landessprache und weisen auf nationale und internationale Entwicklungen in der Krimiszene hin.

Der „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ wird seit vielen Ausgaben von Prof. Norbert Spehner (Quebec/Kanada) für sein französischsprachigen Newsletter „Marginalia – Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires“ übernommen. Im Netz nachzulesen unter http://marginalia-bulletin.blogspot.de/ oder www.scribd.com/marginalia. Wer den Newsletter abonnieren möchte, wende sich an nspehner@sympatico.ca.

Seit dem 20. November 2010 ist „CULTurMAG“ online. Dort erscheint auch jeden Samstag das Kriminalmagazin „CrimeMag“, zusammengestellt und betreut von Thomas Wörtche. In der Rubrik „About Crime Fiction – Pick of the Week“ werden auch Hinweise aus dem „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ (KTS) übernommen, die den Herausgebern von „CrimeMag“ empfehlenswert erscheinen. Inhalt siehe Ende „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“.

„CulturMag“ has been online since November 2010. Every Saturday, editor Thomas Wörtche offers the subdivision „CrimeMag“, a magazine dedicated to crime and mystery fiction. The column „About Crime Fiction – Pick of the Week“ also incorporates some of my reviews of books on crime fictin from „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ that the editors find promising. Content at the end of „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“.
cult-mag.de/

„Am Erker – Zeitschrift für Literatur“ ist eine kleine aber feine Literaturzeitschrift, begründet von Joachim Feldmann und Michael Kofort. Die zweimal jährlich im Daedalus Verlag erscheinende Zeitschrift berichtet auch regelmäßig über Kriminalromane. Joachim Feldmanns Kritiken in der Kolumne „Mord und Totschlag“ kann man nachlesen unter www.am-erker.de/krimis.php.

Krimikultur: Archiv – Materialien zur Krimikultur“ bietet Artikel, Rezensionen und Interviews, die in den vergangenen Jahren in Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen erschienen sind. Fündig wird man unter http://krimikulturarchiv.wordpress.com.

Die KrimiBestenliste, 2005 begündet von Tobias Gohlis (Kolunist bei der „Zeit“), hat den Herausgeber gewechsel. Seit Januar 2017 erscheint die gedruckte Version immer am ersten Sonntag des Monats in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Besprochen bei „Deutschlandradio Dultur“. Eine unabhängige Jury von 19 Krimikritikerinnen und –kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt jeden Monat die zehn (in ihren Augen) besten Kriminalromane aus.
www.faz.net/krimibestenliste www.deutschlandradiokultur.de/krimibestenliste

Wer ausführliche Krimi-Autorenporträts, Krimi-Rezensionen und Autoren-Interviews sucht, ist bei der „Krimi-Forum“ richtig: www.krimi-forum.de.

Auszüge aus dem „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ werden von „culturmag“ übernommen und erscheinen dort als „Pick of the Week“ im Bereich „crimemag“: http://culturmag.de

Empfehlenswert ist ein Abonnement des „KrimiDetektor – Die internationale Presseschau für Kriminalliteratur“: www.krimidetektor.de.

Fundiert und interessant sind die Berichte und Rezensionen der Literaturwissenschaftlerin Katharina Hall alias Mrs. Peabody: https://mrspeabodyinvestigates.wordpress.com.

Der „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ (KTS) erscheint auch als ständiger Beitrag in den verschiedenen deutschen Krimi-Jahrbüchern / „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ (KTS) is a permanent contribution in German crime-fiction yearbooks:

KTS 38 – 42 (2005) in:
Rudolph, Dieter Paul (Hg): Krimijahrbuch 2006. 2006, NordPark Verlag,
978-3-935421-18-8

KTS 43 – 45 (2006) in:
Bacher, Christina / Menke, Ludger / Noller, Ulrich / Rudolph, Dieter Paul (Hg): Krimijahrbuch 2007. 2007, NordPark Verlag, 978-3-935421-20-1

KTS 46 – 49 (2007) in:
Bacher, Christina / Noller, Ulrich / Rudolph, Dieter Paul (Hg): Krimijahrbuch 2008. 2008, NordPark Verlag, 978-3-935421-28-7

KTS 50 - 51 (2008) & 52 (2009) in:
Syndikat (Hg) / Schubarsky, Susanne (Red.): Secret Service Jahrbuch 2009. 2009, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-1066-6

KTS 53 (2009) & 54 (2010) in:
Syndikat (Hg) / Schubarsky, Susanne (Red.): Secret Service Jahrbuch 2011. 2011, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-1169-4

KTS 55 (2010) & 56/I (2011) in:
Syndikat (Hg) / Schubarsky, Susanne (Red.): Secret Sercive Jahrbuch 2012. 2012, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-1277-6

KTS 56/II (2011) & 57 (2012) in: Syndikat (Hg) / Schubarsky, Susanne (Red.): Secret Service Jahrbuch 2013. 2013, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-1407-7

KTS 58 (2012) & 59 (2013) in:
Syndikat (Hg) / Schubarsky, Susanne (Red.): Secret Service Jahrbuch 2014. 2014, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-1479-4

KTS 60 (2013/2014) in:
Syndikat (Hg) / Busch, Petra & Kibler, Michael (Red.): Secret Service Jahrbuch 2015. 2015, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-1638-5

KTS 61 (2014/2015) in:
Syndikat (Hg) / Buranaseda, Nadine (Red.): TAT-Zeuge. Das Syndikats-Dossier 2015. 2015, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-1866-2

KTS 62 (2015) & 63 (2016) in:
Syndikat (Hg) / Buranaseda, Nadine (Red.): TAT-Zeuge. Das Syndikats-Dossier 2016. 2017, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-2054-2



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Bibliographien Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze



 

978143313610

Allen, Carol:
Journeys and Journals.
Women’s Mystery Writing and Migration in the African Diaspora.

2016, 200 S., Verlag Peter Lang (Studies on Themes and Motifs in Literature), 978143313610, EURO 89,95

Using literary criticism, theory, and sociohistoric data, this book brings into conversation black migrations with mystery novels by African American women, novels which explore fully the psychic, economic, and spiritual impact of mass migratory movements. Diaspora travel has been forced and selected and has extended from the Slave Trade through the contemporary moment, causing the black subject to wrestle with motion, the self in motion, the community in motion, the spirit in motion, culture in motion, and especially the past in motion. Reviewing these major migratory patterns of Africans to and within the United States from slavery to the present and defining the primary tropes and traditions in African American femaly mystery writing, each subsequent chapter looks intensely at specific figurative locations that could become a repository for reconstructed dense space in the new world. Detectives as penned by African American women writers sound out and deliberate over the viability of integrated institutions, the family, Bohemianism, religion, cities, class consciousness, and finally culture. Courses on African American literatue, African American history and culture, detective fiction, urban studies, and women’s studies would find the book instructive.
Inhalt:
Introduction / Bending the Falcon: Black Women Writers Revamp Mysteries / Integrationist Tales / Travel: Meditations on Postmodernism / Family Compounds / Homegrown Religion / Ubiquitous, Invisible Class / On the Block / Sensuality: A Reverberating Force / Notes / Selected Bibliography / Index.

Dr. Carol Allen, Professorin am English Department der Long Island University und Direktorin des Africana Studies Program. Neben zahlreichen Artikeln veröffentlichte sie u.a die Bücher „Peculiar Passages. Black Women Playwrites, 1875 to 2000“ und „Black Women Intellectuals. Strategies of Nation, Family, and Neighborhood in the Works of Pauline Hopkins, Jessie Fauset, and Marita Bonner“. (vt) KTS 65



978-1-4422-5586-9

Burton, Alan:
Historical Dictionary of British Spy Fiction.

2016, XIX/494 S., Rowman & Littlefield Publishers (Historical Dictionaries of Literature and the Arts), 1-4422-5586-2 / 978-1-4422-5586-9, US $ 125,00

Burton gibt in seinem vorliegenden Werk eine detaillierte Übersicht zur britischen Spionageliteratur, und zwar von 1871 („The Battle of Dorking“ von George Tomkyns Chesney) bis einschließlich 2015 („Kingsman. The Secret Service“). Nach einer Chronologie der markantesten Veröffentlichungen und einer ausführlichen Einführung in die Geschichte der Spionageliteratur beginnt der lexikalische Teil mit detaillierten Informationen. Burton hat diesen Teil autoren-/titelalphabetisch geordnet („The Alamut Ambush“ bis „Wynne & Penkosvky“): Kurze Essays und Eintragungen zu Einzelautoren, Werken, Film- und TV-Adaptionen. Alan Burton hat mit diesem Nachschlagewerk den erfolgreichen Versuch unternommen, eine fundierte Übersicht zur wahrlich umfangreichen britischen Spionageliteratur zu liefern, ohne auch den kulturhistorischen Kontext zu vernachlässigen. Der erste Anhang verzeichnet kritische und bibliographische Darstellungen zu den wichtigsten Vertretern des Genres, der zweite Anhang listet die 25 bedeutendsten Spionageromane auf und im dritten Anhang werden die Kurzbiographien jener Autoren vorgestellt, die vor oder während ihrer schriftstellerischen Arbeit in ihrem „Berufsleben“ für die verschiedenen britischen Geheimdienste gearbeitet haben. Eine umfangreiche Bibliogaphie weiterführender Literatur sowie eine Auflistung von Websites ergänzt dieses Nachschlagewerk. Einziger Wermutstropfen zu diesen über 300 Einträgen ist der unflexible Einband des Buches – häufige Benutzung dürfte daher zu losen Seiten führen.
Inhalt:
Preface / Reader’s Notes / Acronyms and Abbreviations / Chronology / Introduction / The Dictionary / Appendix 1: Critical and Biographical Introductions and Commentaries to Works of Spy Fiction and History / Appendix 2: „The Greatest Spy Stories“ / Appendix 3: The Spy as Novelist / Bibliography.

Alan Burton lehrte an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und an Universitäten in England. Burtons Forschungsschwerpunkt ist britische Filmgeschichte. Zahlreiche Veröffentlichungen zum britischen Film und Fernsehen und Co-Autor von „The Historical Dictionary of British Cinema“ (2013). (tp) KTS 65

 

978-3-8353-1944-8

Korte, Barbara:
Geheime Helden.
Spione in der Populärkultur des 21. Jahrhunderts.

2017, 100 S., Wallstein Verlag (Figurationen des Heroischen, Bd. 4), 3-8353-1944-2 / 978-3-8353-1944-8, EURO 12,90

Geheimagenten, die im Verborgenen für die Sicherheit „unserer“ Gesellschaft und deren Wertesysteme spionieren und kämpfen, sind stets die „guten“ Spione. Ihre Gegenspieler sind naturgemäß die „Fiesen“, gleichwohl diese für „ihre“ Gesellschaftssysteme ebenso agieren wie die „Guten“. Beide Seiten bedienen sich ihres Repertoires der schmutzigen Tricks und Mittel, um Erfolge zu erlangen. Für jede Seite sind sie Helden. Ihr klandestines Agieren gilt somit als Heldentum. In ihrem Essay „Geheime Helden“ betrachtet Barbara Korte zunächst kurz die Arbeit der Geheimdienste, um sich dann den populären Geheimagenten in Literatur, Film und Fernsehen zuzuwenden. Ihr besonderer Augenmerk richtet sich auf die britische Populärliteratur, in der die Spionageliteratur ihren Ursprung hat und in der die „geheimen Helden“ Tradition sind (Rudyard Kilpings „Kim“ zum Beispiel oder Erskine Childers‘ „The Riddle of the Sands“). Besondere Aufmerksamkeit schenkt sie natürlich dem weltweit bekanntesten Geheimdienstler: 007 James Bond, der im Auftrag Ihrer Majestät stets die Welt rettet, gleichzeitig aber auch eine Art Kulturbotschafter des Empire ist.

Barbara Korte ist Professorin für Anglistik (Literatur- und Kulturwissenschaft) an der Universität Freiburg. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt „Heroes and Heroism in British Fiction“ (2016). (tp) KTS 65

www.anglistik.uni-freiburg.de

 

SH_88_-Eliot-Krimi

Schäfer, Gerd: T.S. Eliot, Krimileser. Kritiken aus „The Criterion“. / Ani, Friedrich: Fingerabdrücke und andere Nebensächlichkeiten. T.S. Eliot als Krimileser.
In: Wehr, Norbert (Hg): Schreibheft, Zeitschrift für Literatur. 2017, No. 88, Rigodon-Verlag, 3-924071-45-4 / 978-3-924071-45-5 / ISSN 0174-2132, EURO 13,00

T(homas) S(tearns) Eliot, 1988-1965, war Lyriker, Dramatiker, Literaturnobelpreisträger (1948) und Kritiker. Ganz offensichtlich lag dem als wichtigster Vertreter der literarischen Moderne geehrten Lyriker die Kriminalliteratur. Von 1922 bis 1939 war T.S. Eliot zudem Herausgeber der Zeitschrift „The Criterion“. Hier veröffentlichte er u.a. seine Rezensionen und Kritiken zu zeitgenössischen Kriminalromanen, die heute als Klassiker des Genres gelten. Einige seiner Rezensionen haben den Umfang von Essays, andere sind knapp und kurz. Der Literaturkritiker Gerd Schäfer hat für seine Zusammenstellung einige dieser Rezensionen (übersetzt von Georg Deggerich) für die Literaturzeitschrift „Schreibheft“ ausgewählt. Nachzulesen sind Gedanken und Empfehlungen, die Eliot Autoren widmete wie: Wilkie Collins (The Moonstone), R. Austin Freeman (The D’Arblay Mystery), S.S. Van Dine (The Canary Murder Case / The Greene Murder), G.K. Chesterton (Robert Louis Stevenson), W.F. Harvey (The Beast With Five Fingers), Arthur Conan Doyle (The Complete Sherlock Holmes Stories), Émile Gaboriau (The Mystery of Orcival) und Alan Thomas (The Death of Laurence Vining). Ergänzt wird diese Auswahl der Rezensionen durch einen Essay von Friedrich Ani, der konstatiert, dass „die Lektüre der Kritiken von T.S. Eliot vielleicht ein wunderbarer Anreiz sowohl für Verlagsleute als auch für BuchhändlerInnen“ wäre, „ihr Programm für die anspruchsvolle Leserschaft unerschrocken zu erweitern und auf bequeme Vergemütlichung einfach mal zu verzichten“.

Gerd Schäfer, geboren 1960, ist Essayist und Literaturkritiker. Er lebt in Dillingen.

Friedrich Ani, geboren 1959, ist (Krimi-)Schriftsteller. Er wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet. Friedrich Ani lebt in München. (tp) KTS 65

www.das-syndikat.com




Autorenporträts
Autobiographien
Biographien
Werkschau


 

978-0-7864-9948-9

Huckvale, David:
A Dark and Stormy Oeuvre.
Crime, Magic and Power in the Novels of Edward Bulwer-Lytton.

2016, 264 S., 27 Fotos, McFarland & Company, 0-7864-9948-6 / 978-0-7864-9948-9, US $ 45,00

Edward Bulwer-Lytton war zu seiner Zeit nicht nur ein sehr produktiver und erfolgreicher, sondern auch ein überaus einflussreicher Autor, von dem sich zum Beispiel Edgar Allan Poe oder H. Rider Haggard inspirieren ließen. Bulwer-Lytton war gleichermaßen fasziniert von Verbrechen wie von übernatürlichen Phänomenen. David Huckvale seziert in seinem vorliegenden Buch das Gesamtwerk des Autors sowie seinen Einfluss auf andere Schriftsteller und Regisseure, die sein Werk für Kino und TV adaptierten.
Inhalt:
Author’s Note / Introduction / Edward Bulwer-Lytton (1803-1873) / Pelham; or, The Adventures of a Gentleman (1828) / The Disowned (1828) / Devereux (1829) / Paul Clifford (1830) / Eugen Aram: A Tale (1832) / Godolphin (1833) / The Last Days of Pompeii (1834) and The Pilgrims of the Rhine (1834) / Rienzi, the Last of the Roman Tribunes (1835) / Ernest Maltravers (1836) and Alice (1838) / First Interlude: Leila; or, The Siege of Granada (1838), Zicci: A Tale (1838) and Early Victorian Occultism / Night and Morning (1841) / Zanoni (1842) / The Last of the Barons (1843) / Lucretia; or, The Children of the Night (1846) / Harold – The Last of the Saxon Kings (1848) / Second Interlude: Bulwer-Lytton’s Realist Period. The Caxtons – A Family Picture (1849), My Novel; or, Varieties in English Life (1853), What Will He Do with It? (1858), and „The Haunted and the Haunters“; or, „The House and the Brain“ (1859) / A Strange Story (1862) / The Coming Race (1871) / Epilogue: Kenelm Chillingly – His Adventures and Opinions (1873) and Knebworth House / Chapter Notes / Bibliography / Index.

David Huckvale ist Forscher, Schriftsteller und Moderator für BBC Radio, er arbeitet als Dozent für verschiedene Universitäten in England. David Huckvale lebt in Bedfordshire. (tp) KTS 65

 

978-3-86821-682-0

Verrier, Hannah:
Ian Rankin and „Tartan Noir“.
Literary Origins and Generic Potential of the Inspector Rebus Series.
2016, 241 S., WVT – Wissenschaftlicher Verlag Trier (ELCH – Studies in English Literary and Cultural History / ELK – Studien zur Englischen Literatur- und Kulturwissenschaft, Bd. 70), 3-86821-682-0 / 978-3-86821-682-0, EURO 31,50

Bezeichnet man einen Schotten aus Unwissenheit oder irrtümlich als Engländer, wird er einen, so er denn freundlich ist, dezidiert über den Unterschied aufklären oder einen nur böse anblicken. Schottischsein hat partout nichts mit Englischsein zu tun. Traditionsbewusste Schotten tragen bei wichtigen Veranstaltungen oder an besonderen Feiertagen gerne den bunt karierten Schottenrock („tartan“), der Engländer dürfte diesem Kleidungsstück wohl etwas entfernt gegenüberstehen. So auch in der Kriminalliteratur: Als „Tartan Noir“ wird die typische schottische Kriminalliteratur bezeichnet. Welche typischen Eigenschaften den „Tartan Noir“ ausmachen, welche Merkmale zu erkennen sind, hat Hannah Verrier untersucht und analysiert. Als Maßstab für die schottische Kriminalliteratur hat sie das bisherige Werk von Ian Rankin um seinen höchst eigenwilligen Ermittler Inspector John Rebus gewählt. Neben Stuart MacBride, William McIlvanney oder Louise Welsh (um nur wenige der überschaubaren Anzahl schottischer Kriminalschriftsteller zu nennen), steht Ian Rankin ohne Zweifel für „den“ schottischen Kriminalroman. In ihrer Einführung erläutert sie Tenor und Methoden in Rankins Kriminalromanen, es folgt ein kurzer Überblick zur Theorie (Begriffsbestimmung; Konstruktion des Schottischen, Verortung, etc). Im dritten Teil wird ausführlich auf englische (hier des „golden age“) und amerikanische („hard-boiled“) Krimiautoren eingegangen, die Ian Rankins Werk beeinflusst haben. Abschließend geht sie auf die schottische Literatur ein, deren kulturelles Erbe natürlich auch bei Rankin immer wieder zu finden ist. Eine ausführliche Bibliographie der Primär- wie Sekundärliteratur beschließt diese Untersuchung. Mit „Ian Rankin and ‘Tartan Noir‘“ wird jede Facette von Inspector John Rebus und das schriftstellerische Schaffen von Ian Rankin ausgeleuchtet.
Inhalt:
- Introduction (Approaching Ian Rankin’s Inspector Rebus Series / The Rebus Novels in Literary Tradtion: „Tartan Noir“ and Contemporary Crime Fiction / Research Objectives, Central Theses, Methods and Project Structure / Primary Text Corpus: Rebus Series, Crime Fiction and Scottish Literature / Status of Research and Study Desiderata: (Scottish) Crime Fiction and the Rebus Novels).
- Theoretical Background (Mapping the Field of Crime Fiction: Generic Definitions / Narratology, Depiction and Semanticisation of (Urban) Space and its Affinity to Crime Fiction / (National) Identity, Literature and their Interdependence).
- Adoption, Modification and Functionalisation of Established Crime Fiction Patterns in the Rebus Novels (Beginnings and Golden Age of Crime Fiction: Clue Puzzle Features in the Rebus Series / Hard-Boiled and „Noir“ Features in the Rebus Series / Influences of Transgressor-Centred Crime Fiction: Serial Killers and Criminal Perspectives / Elements of Historical Crime Fiction: Digging in the Past / Reworking the Police Procedural: Police Framework, Teamwork, and Multiple Perspectives / The Hybridity of the Rebus Series).
- The Rebus Series „Tartan“ Heritage: Scottish Literary Influence and Scottish National Identity (The Rebus Series in the Context of the Scottish Literary Tradition: Antecedents and Intertextuality / Portraying Scottish National Identity in the Rebus Series: Settings, Plots, Characters and Society, Language and the Deconstruction of Stereotypes).
- Roots and Potential of „Tartan Noir“: Functionalising Hybridity of Depict the Scottish Condition).
- Bibliography (Primary Sources / Secondary Sources / Newspaper Articles and Web Pages / Reference Works).

Dr. Hannah Verrier (Jahrgang 1982) studierte in Heidelberg Anglistik und Germanistik. Seit dieser Zeit ist sie von Schottland, das sie fast jährlich besucht, fasziniert. Nach ihrem ersten Staatsexamen lebte sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter drei Jahre in Windhoek, Namibia. 2016 schloss sie sowohl ihre Promotion am Anglistischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg als auch ihr zweites Staatsexamen ab. Zurzeit arbeitet sie als Studienrätin für Englisch und Deutsch am Karl-Friedrich-Gymnasium in Mannheim. (tp) KTS 65


Ergänzende Literatur im BoKAS – eine Empfehlung:
--- Cabell, Craig: Ian Rankin and Inspector Rebus. The story of the best-selling author and his complex detective. 2010, Metro Publishing
--- Dujarric, Florence: La ville de Rebus. Polarités urbaines dans les romans d’Ian Rankin (1987-2007). 2013, Université de la Sorbonne nouvelle – Paris III
--- Forshaw, Barry: Ian Rankin & Inspector Rebus’s Edinburgh. In: Jakubowski, Maxim (ed.): Following the Detectives. Real Locations in Crime Fiction. 2010 New Holland Publishers
--- Nordjord, Hilde O.: The theme of the Double in Ian Rankin’s „Knots & Crosses“ and „Hide and Seek“. 2016, UIT – The Arctic University of Norway
--- Post, Manon: Rebus. A Split Personality in a Split City. 2011, Utrecht University
--- Rankin, Ian: Edinburgh. In: Andrew, Lucy / Phelps, Catherine: Crime Fiction in the City. Capital Crimes. 2013, University of Wales Press (European Crime Fictions)
--- Rankin, Ian: Rebus’s Scotland. A Personal Journey. 2005, Orion Publishing
--- Ward, Christopher J.: It’s Hard To Be A Saint In The City. Notions of City in the Rebus Novels of Ian Rankin. 2010, University of Glasgow

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978-3-9804622-3-5


Wallace, Edgar:
Mein Leben.
2003, 146 S., 4 Bleistiftzeichnungen
, (People, Ü.v. Peter Rathke), Peter Rathke Verlag, 3-9804622-3-4- / 978-3-9804622-3-5, EURO 16,90

Edgar Wallace wurde als Richard Horatio Edgar am 1. April 1875 als unehelicher Sohn der Schauspielerin Mary Jane Richards geboren. Nach seiner Schulzeit trat er in die britische Armee ein und nannte sich ab da Edgar Wallace. Stationiert war er in Südafrika. Während des Zweiten Burenkrieges war er als Kriegsberichterstatter dem Pressekorps der Armee zugeteilt. 1899 verließ er die Armee, blieb aber in Südafrika und wurde Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters, später schrieb er für die „Daily Mail“. 1905 erschien sein erster Kriminalroman „The Four Just Men“ („Die vier Gerechten“). Der große Erfolg dieses Romans ließ Wallace weitere Kriminalromane und Afrikaromane (die „Sanders“-Serie) schreiben. Aber auch Gedichte, Theaterstücke und Sachbücher wurden von ihm publiziert. Hauptaugenmerk seiner schriftstellerischen Tätigkeit legte er allerdings auf das Schreiben von Kriminalromanen. Von 1905 bis 1936 entstanden so 123 Kriminalromane. Im Jahr 1926 schrieb er allein 15 Kriminalromane! Auf dem Höhepunkt seines Ruhms verstarb Edgar Wallace als mittelloser und verschuldeter Mann am 10. Februar in Hollywood. Dem Verbrechen, beziehungsweise der Person des Verbrechers, widmete sich Wallace nur in einem einzigen Kapitel seiner vorliegenden Autobiographie, „… einer Angelegenheit … für die ich gemeinhin als Autorität angesehen werde.“

Richard Horatio Edgar Wallace, geboren am 1. April 1875 in Greenwich, gestorben am 10. Februar 1932 in Hollywood, war englischer Journalist, Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Dramatiker. (tp) KTS 65


Weiterführende Literatur im BoKAS (Auswahl) – eine Empfehlung des BoKAS:
--- Bleiler, Richard: Edgar Wallace (1875-1932). In: Winks, Robin W. / Corrigan, Maureen (Hg): Mystery and Suspense Writers. The Literature of Crime, Detection, and Espionage, Vol. 2. 1998, Charles Scribner’s Sons
--- Curtis, Robert: Edgar Wallace. Each Way – Jeder Weg. o.D., Books on Demand
--- Hofschuster, Friedrich A. (Hg): Edgar-Wallace-Almanach. 1982, Goldmann Taschenbuch 83
--- Hohmann, Tobias: Edgar & Bryan Edgar Wallace. Der klassische Kriminalfilm, Bd. 2. 2011, MPW Medien Publikations- und Werbegesellschaft
--- Kramp, Joachim / Wehnert, Jürgen: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. 2004, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
--- Lane, Margaret: Edgar Wallace. Das Leben eines Phänomens. 1966, W. Krüger Verlag
--- Naumann, Gerd: Der Filmkomponist Peter Thomas. Von Edgar Wallace und Jerry Cotton zur Raumpatrouille Orion. 2009, ibidem Verlag
--- Neumann, Andreas: Sir John jagt den Hexer. Siegfried Schürenberg und die Edgar-Wallace-Filme. 2005, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
--- Schotten, Wilfried: Edgar Wallace. Aus den Slums zum Weltruhm. Biographischer Roman, Teil I. 2005, Books on Demand
--- Schotten, Wilfried: Edgar Wallace. Aus den Slums zum Weltruhm. Biographischer Roman, Teil II – Soldat, Dichter und Reporter. 2007, Books on Demand
--- Schotten, Wilfried: Edgar Wallace. Aus den Slums zum Weltruhm. Biographischer Roman, Teil III – Pferde, Fleet Street und The Crime. 2010. Books on Demand
--- Schüler, Wolfgang: Edgar Wallace. Ein Leben wie im Film. 1999, Militzke Verlag

****
978-3-627-00214-5

Zingler, Peter: Im Tunnel. 2015, 572 S., Frankfurter Verlagsanstalt, 3-627-00214-8 / 978-3-627-00214-5, EURO 19,90
Zingler, Peter: Vom Tunnel zur Himmelsleiter. 2017, 446 S., Frankfurter Verlagsanstalt, 3-627-00237-7 / 978-3-627-00237-4, EURO 25,00

978-3-627-00237-4

Paul Zakowski ist Peter Zingler. Paul Zakowski wurde zu acht Jahren Gefängisstrafe verurteilt und soll jetzt frühzeitig auf Bewährung entlassen werden. Zwar stehen noch zwei weitere Strafen aus, aber Zakowski hofft auf die Trägheit des Systems – es ist der 23. Dezember. Wer in der Staatsanwaltschaft hat schon große Lust, so kurz vor den Feiertagen noch mit voller Kraft zu arbeiten? Bis 17.00 Uhr muss die Entscheidung gefallen sein: Freiheit oder weiterhin Knast. Zakowski lässt während des Wartens sein Leben Revue passieren. Peter Zingler, am 5. Januar 1944 geboren, nutzt das Medium des biographischen Romans, um über sein bisheriges Leben zu resümieren. Es ist ein wohl nicht ganz ungewöhnlicher Lebenslauf. Schon als Vierjähriger lernte er, sich auf der dunklen Seite des Gesetzes zu bewegen. In der Trümmerlandschaft, die der Krieg hinterlassen hatte, schaffte er für Tabakschmuggler an und ging in Köln „fringsen“. Der Grundstein für eine kriminelle Karriere war gelegt: Zingler wurde Berufseinbrecher. Er nahm mit, was ihm in den Weg kam: Teppichläden, Galerien oder Juweliere – eben alles was kurzzeitig Gewinn versprach. Seine erfolgreichen Einbrüche summierten sich letztendlich auf gut 150. Nicht immer hatte er Glück, wurde wiederholt geschnappt und verbrachte insgesamt 12 Jahre in Gefängnissen. Während der letzten Haft offenbarte Zingler ein anderes Talent – er entdeckte die Schriftstellerei für sich. Und auch hier war er erfolgreich. 1989 wurde er mit dem Ingeborg-Drewitz-Literaturpreis für Gefangene ausgezeichnet. Zinglers erste Veröffentlichung stammt aus dem Jahr 1983. Er verfasste Gedichte, Romane und Erzählungen, schrieb Essays und Reportagen für namhafte Zeitungen und Magazine (Die Zeit, Stern, Spiegel, Penthouse, u.a.). Seit 1986 schreibt er Drehbücher für zahlreiche Krimiserien, wie „Tatort“, „Ein Fall für zwei“, „Peter Strohm“, „Der Fahnder“ oder „Das Duo“ und viele mehr. Der Weg vom Einbrecher zum gefragten Drehbuchautor war für Zingler nicht leicht. Aber er lernte, sich durchzubeißen, um letztlich erfolgreich zu sein.

Peter Zingler, 1944 geboren, aufgewachsen im Rheinland. Schulabbruch, danach Ein- und Ausbrecher. Aufenthalte im Ausland und in internationlen Gefängnissen. Nach der letzten Haftentlassung 1985 Journalist, Buch- und Filmautor. Drehbücher für mehr als 80 Kino- und Fernsehfilme. Peter Zingler ist Adolf-Grimme-Preisträger. Der Vater von sechs Kindern lebt in Frankfurt/M. (tp) KTS 65

www.peter-zingler.com


Film
TV
Hörspiel
Theater




 

 978-3-8376-3509-6

Armbruster, Stefanie:
Watching Nostalgia.
An Analysis of Nostalgic Television Fiction and its Reception.

2016, 436 S., zahlreiche Abbildungen, transcript Verlag (Cultural Studies, Bd. 48), 3-8376-3509-0 / 978-3-8376-3509-6, EURO 39,99

1961 startete in Großbritannien die Serie „The Avengers“ im TV (die deutsche Erstausstrahlung von „Mit Schirm, Charm und Melone“ erfolgte am 18.10.1966). In den USA kam mit dem sprechenden Auto KITT, gesteuert von Michael Knight, 1982 „Knight Rider“ ins Fernsehen (die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 28.8.1985). „Mad Men“ konnten die Zuschauer in den USA ab 2007 verfolgen, in Deutschland ab 2009. Und die internationale Koproduktion (Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Tschechien) „Borgia“ wurde erstmals im Juli 2011 bei Sky Italia gezeigt; wenig später, im Oktober des selben Jahres, strahlte ORF die Serie aus. Bis auf „Mad Men“ behandeln alle genannten Serien Kapitalverbrechen und ihre Aufklärung. Alle Serien wurden entweder im Fernsehen wiederholt oder sie wurden, oftmals mit neuer Besetzung, in weiteren Staffeln ausgestrahlt. Viele Zuschauer sahen die Wiederholungen und/oder die neuen Staffeln großer Neugier: Wurde das Altbekannte erfolgreich und gelungen kopiert, konnten die Neuverfilmunen mit den geliebten Originalen mithalten? Fernsehen also auf nostalgischer Grundlage. Die Medienwissenschaftlerin Stefanie Armbruster hat die genannten vier TV-Serien ausgewählt, um dieser Fernseh-„Nostalgie“ auf den Grund zu gehen. In ihrer überaus detailreichen Untersuchung hat sie Zuschauer in Spanien und Deutschland zu diesen Remakes oder Wiederholungen interviewt, um die „Wechselbezüge nostalgischer Texte und ihrer nostalgischen Rezeption“ (Karin Berkemann) erkennbar zu machen. „Watching Nostalgia“ ist in drei Hauptteile gegliedert, die sich in ihren umfangreichen Unterabschnitten ausführlich mit Definition und Rezeption zum Thema, stets bezogen auf die vier genannten Serien, beschäftigen. Ihre jetzt in Deutschland vorliegende Untersuchung basiert auf ihrer Dissertation „Screening and Watching Nostalgia“, die sie 2012 bei der Universitat Autònoma de Barcelona erfolgreich einreichte.
Inhalt:
Introduction
Part I: Theoretical Background and Methodological Design (Nostalgia / Two „archives“ – nostalgia’s relationship to the past / Aesthetic emotions – on nostalgia’s relationship to the present)
Part II: Text (The „genres“ of nostalgic fiction / Case studies on nostalgia on the textual level)
Part III: Reception (The reception of nostalgia / Presentation of results / Discussion of the result of the reception study)
Afterword / Bibliography / Appendix.

Dr. Stefanie Armbruster, Jahrgang 1981, begann ihre Studien an der Universität Paderborn und der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg, um sie erfolgreich in Spanien an der Universitat Autònoma de Barcelona abzuschließen. Die Medienwissenschaftlerin lebt zur Zeit in München. (tp) KTS 65

 

978-3-95510-103-9

Killing, Uwe:
Peter Falk oder Die Kunst, Columbo zu sein.

2016, 350 S., 20 Abbildungen, Lesebändchen, Osburg Verlag, 3-95510-103-7 / 978-3-95510-103-9, EURO 24,00

Uwe Killings Spurensuche beginnt in Hollywood, doch führt sie ihn schon bald nach Wien, das Peter Falk, den Sohn jüdisch-osteuropäischer Auswanderer, wie magisch angezogen hatte. Dort lernte er Susanne Widl kennen, eine exzentrische Künstlerin und heute bekannte Kaffeehausbetreiberin, die in diesem Buch erstmals Auskunft über ihre langjährige Beziehung zu der Filmikone gibt. Sichtbar wird der Mensch Peter Falk, der alles andere als ein gewöhnlicher Hollywoodstar war. Und der die Figur des Columbo so überzeugend spielte, dass er eins wurde mit ihr, mit diesem einzigartig schein-ahnungslosen Inspektor, den seine Gegner stets unterschätzten. Wegen seines Glasauges prophezeite man ihm keine besondere Zukunft – heute zählt er zu einer der weltweit populärsten Figuren der Fernsehgeschichte. Was hat Peter Falk zu Columbo gemacht? Was lieben wir bis heute an diesem menschlichsten aller Ermittler? Wir erfahren von seiner leidenschaftlichen Liebe zur Kunst und seinem zweiten Leben in Europa. In Rom genoss er die Dolce Vita in vollen Zügen, hier überlebte er aber auch mit viel Glück ein Bombenattentat palästinensischer Terroristen, als er mit seiner Freundin in einem Café saß. In einem anderen Licht erscheint auch seine Abenteuerlust in jungen Jahren, als er Studentenromanzen in Paris erlebte oder auf eigene Faust hinter den Eisernen Vorhang reiste, um an einem kommunistischen Arbeitscamp teilzunehmen. Uwe Killings umfangreiche Biografie ermöglicht einen neuen Blick auf eine Ikone der Popkultur. Der Autor zeigt uns einen fehlbaren Star, der sein Leben genauso ungewöhnlich, liebenswürdig unangepasst und mit großer Lust auskostete wie sein unsterbliches Alter Ego.

Uwe Killing, geboren 1961, schreibt seit 30 Jahren über Kino und Popkultur. Als Chefredakteur leitete er Magazine wie FHM, Maxim und Max. Heute lebt er als freier Autor in Berlin und Wien, arbeitet u.a. für das SZ-Magazin und den Playboy. (vt) KTS 65

 

978-3-89472-956-1

Richter-Hansen, Tullio:
Friktionen des Terrors.
Ästhetik und Politik des US-Kinos nach 9/11.

2017, 276 S., zahlreiche teilweise farbige Abbildungen, Schüren Verlag (Marburger Schriften zur Medienforschung, Bd. 74), 3-89472-956-2 / 978-3-89472-956-1, EURO 29,99
In Erweiterung des 9/11– und (Anti-)Terrorismus-Diskurses untersucht die filmwissenschaftliche Studie die Inszenierung, Produktion und Rezeption des US-Spielfilms im Jahrzehnt nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001. Mit der Re- und Dekonstruktion medialer Darstellungen von „Terror“ und dessen Bekämpfung wird gleichzeitig eine grundsätzliche Theorie zur Relation von Kino und Zeitgeschichte entwickelt. Exemplarische Analysen erfassen etwa Prozesse retroaktiver Umdeutungen („The Siege“), filmisch-historischer Parallelisierungseffekte („Black Hawk Down“), fragmentarischer Überrepräsentationen („United 93“), multidimensionaler Tongestaltungen, asymmetrisch-zirkulärer Narrationen („Rendition“), sinnstiftender Körperinszenierungen („The Hurt Locker“), performativer Rahmungen („Redacted“), genrelogischer Gruppierungen („In the Valley of Elah“) sowie geschichtspolitischer Affizierungen („Zero Dark Thirty“).

Tuillo Richter-Hansen, M.A. der Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Religionsphilosophie. Vorträge und Publikationen u.a. zum Sportfilm als Genre und zur politischen Ästhetik des US-Spielfilms. Forschungsschwerpunkte u.a.: Frühe Film-/Kinotheorie, Genretheorie, Filmsynchronisation, Humandifferenzierungen/mediale Genderbilder. (vt) KTS 65

www.iftek.uni-mainz.de/film_medien/101.php

 

Walter-A-P-Soethoudt

Soethoudt, Walter A.P.:
Duister Verleden.
Pulpfiction schrijvers, films noirs, communistenjagers. Teil 1
,
o.J., 530 S., zahlreichen Abbildungen, the SWitch / Walter A.P. Soethoudt, nur e-Manuskript

Der belgische Verleger und Literaturagent Walter A.P. Soethoudt legt mit „Duister Verleden“ (ungefähr „Dunkle Vergangenheit“) den ersten Teil eines umfangreichen Nachschlagewerks zum Schaffen einzelner amerikanischer Pulp-Autoren und den Filmadaptionen ihrer Werke vor. Zu jedem erwähnten Autor liefert er einen ausführlichen Blick auf Biographie und Werk, gefolgt von einer, gleichfalls ausführlichen, Filmographie. Aufgelockert werden die Texte durch zahlreiche Autorenfotos, Abbildungen von Buchcovern, Filmplakaten und Standfotos aus den Filmen. Ergänzt wird jeder Beitrag mit einer Bibliographie der in verschiedenen Zeitschriften und Magazinen publizierten Pulps. Im Anhang werden Autoren, Drehbuchautoren, Filmmusiker, Regisseure und Film-Produzenten aufgeführt, die in den USA in der Zeit von Januar 1948 bis Juni 1950 auf der sogenannten „Schwarzen Liste“ (Blacklist) der McCarthy-Ära geführt wurden. Der Index „Alfabetische filmlijst“ erschließt „Duister Verleden“. Teil 2 wird im September 2017 fertiggestellt sein. Auch dieser Teil wird (leider) nur als e-Manuskript für Freunde des Autors erscheinen.
Inhalt:
Teil 1 - Pulpfiction schrijvers en films noirs
Begincredits / Zo heb ik mijn noir het liefst / William Rily Burnett: Je naam ben ik vergeten, maar je films vergeet ik nooit meer / Gerald Kersh: De man zonder schaduw / Mickey Spillane: De kauwgom van de Amerikaanse literatuur / Jack Finney: Een man voor alle seizoenen / Peter Cheyney: Woont in een duistere straat / William P. McGivern: Niet mals voor flikken / David Goodis: De maan in de goot / Elisabeth Sanxay Holding: Ten onrechte vergeten / Jim Thompson: In Hollywood en elders / Abraham Grace Merritt: Verloren beschavingen en afschuwelijke monsters / Dorothy B. Hughes: Buitenstaanders en geobsedeerde eenzaten / Edna Sherry: Nagelbijters en plotse angst / Ethel Linda White: Had ik het maar geweten / George Vincent Higgins: De Balzac van de Boston onderwereld / Henry Edward Hellseth: Reis naar het zwarte gat.
Teil 2 – Schuldig wegens eigen mening
Rood, sla dood / Vooraf / William Gresham: Nachtmerries te koop / Helen Joy Davidman: Dichter en bekeerlinge / Kenneth Fearing: De belangrijkste poëet van de Amerikaanse Grote Depressie / Nelson Algren: Een man die zich niet bukt om een dollar op te rapen is een huichelaar / Edwarld Ewell Anderson: Hongerlijders en bankrovers / Ira Wolfert: Communist door associatie / Albert Isaac Bezzerides: Iedereen houdt van appels, alleen dokters niet.
De Dollywood Ten: Dalton Trumbo / John Howard Lawson / Albert Maltz / Samuel Ornitz / Ring Lardner jr. / Alvah Cecil Bessie / Lester Cole / Robert Adrian Scott / Herbert J. Biberman / Edward Dmytryk. Films in verband met de blacklist / De blacklist / Alfabetische filmlijst.

Walter Augustinus Petrus Soethoudt, Jahrgang 1939, ist Verleger und seit mehr als 42 Jahren Literaturagent, mit Schwerpunk auf Kriminalliteratur und Film noir. Selber hat Walter A.P. Soethoudt bisher über 40 eigene Veröffentlichungen vorgelegt. Er ist Ehrenmitglied der Flämischen Filmpresse und Ehrenmitglied im Flämischen Verlags- und Buchhandelsverband. Walter A.P. Soethoudt ist verheiratet und lebt in Antwerpen.
---[siehe dazu auch den ergänzenden Hinweis im Kasten: „All colors together make Noir“ von Jos van Cann]--- (tp) KTS 65

„All colors together make Noir“

What Is Noir? The answer by George Tuttle (http://noirfiction.info/what.html):

“’Roman noir’ is French for black novel. The French used the term for the first time in the Eighteenth century to describe the British Gothic novel, but by the Twentieth century, it had acquired a new meaning and was being used to describe an American creation, the hardboiled thriller.

French literary scholar Jean-Jacques Schleret states: ‘For the French historians and critics, the "roman noir" is the hardboiled genre...the roman noir begins with the stories of John Carroll Daly, Dashiell Hammett and all the Black Mask writers of the 20's and the 30's, continues with the second generation (the paperback writers, Whittington, Brewer, Day Keene, Charles Williams, Jim Thompson...) to the 90's (Lawrence Block, Elmore Leonard, James Ellroy, Thomas Harris).’

In contrast to this French concept, the American concept of noir as a literary genre is narrower and developed about 38 years later. It is not used to refer to the Hardboiled School as a whole, but instead, it tends to be limited to that second generation of hardboiled writers, the paperback writers and the sub-genre of hardboiled fiction they helped popularize.’

Walter Soethoudt writes in his preface of his extensive book Duister verleden. Pulpfiction schrijvers, film noirs, communistenjagers (Dark past. Pulpfiction writers, film noirs, communist hunters): “Films noirs and noir fiction often deal with the same character: a broad without past and a hero without future. In an almost kitschy way and made for a not very critical audience the reader / watchers get an inside look in the underbelly of America. Colorfully made, but the all the colors together result in ‘black’ (noir).”

Film Noir

The French film critic Nino Frank used the term ‘film noir’ in 1946 for the first time, he continues. “This covers a lot of characters, ranging from private detectives (Marlowe / Sam Spade) to ordinary police men who make the gangsters sick (Glenn Ford in The Big Heat). In addition, there are the boxer films in which the penis determines who wins and loses (The Harder They Fall / Body and Soul / Champion) and there are also the little scammers hoping for the one big hit (Night and the City). But also the so-called brave citizens can end up in crime without realizing it (Deadly is the Female, a Gun Crazy / Jail Bait / Fury). A common feature is the coincidence, someone is in the wrong place at the wrong time (The Wrong Man).”

Soethoudt concludes: “All in all, a genre that will remain, writers will always practice it and filmmakers will continue to make use of their books.”

This conclusion, of course is on behalf of the writer, but his comprehensive ‘Duister verleden. Pulpfiction schrijvers, film noirs, communistenjagers’ makes the reader fully agree on this.
© Jos van Cann



 

978-3-8260-6161-5

Voigt, Stefania:
„Blut ist süßer als Honig“.
Angstlust im Horrorfilm im Kontext von Medientheorie und Medienpädagogik.

2017, 278 S., Verlag Königshausen & Neumann (Film – Medium – Diskurs, Bd. 81), 3-8260-6161-6 / 978-3-8260-6161-5, EURO 48,00

Durch die Veränderung der sogenannten Medienlandschaft erfährt das Subjekt (und sein Körper) eine neue Wertung. Einer rezipientenorientierten Interpretation von medialen Authentisierungsstrategien in exemplarischen Horrorfilmen der zweiten Jahrtausendwende, unter anderem „Funny Games“, „The Ring“, „REC“, „Paranomal Activity“ und „The Blair Witch Project“, sollen deshalb die Begriffe der Körperlichkeit und der Identität in Verbindung mit Medien zur Seite gestellt werden. Angslust, so wird im vorliegenden Band gezeigt, weist die Struktur einer selbsterfüllenden Prophezeiung auf: Die körperlichen Angstsymptome werden durch „Körpermythen“ zu einem Selbstfindungserlebnis und erzeugen aufgrund dieser positiven Bewertung Angstlust. Die Angstlust wird durch ihre kulturell vorgegebene Antizipation und ihre retrospektive Bewertung erzeugt. Der Erklärungsversuch von Angstlust wird speziell an jugendlichen Rezipienten ausgerichtet. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer wissenschaftlich fundierten Förderung der Medienkompetenz für den Deutschunterricht der Sekundar- und Oberstufe.
Inhalt:
Einleitung / Medientheoretische Grundannahmen / Theoretische Überlegungen zum Phänomen der Angstlust / Angstlust als Resultat eines Körperdiskurses / Horror als Genre des Körpers / Authentisierungen: Strategien, um Angstlust zu fördern / Pädagogische Folgerungen bezüglich einer Förderung von Medienkompetenz im Deutschunterricht der Sekundar- und Oberstufe / Bibliographie.

Stefania Voigt studierte Deutsch, Englisch und Spanisch für das Lehramt Gymnasium an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Darauf folgte die Promotion im Fach Neuere Deutsche Literatur als Mitglied des Promotionskollegs „Gestalten und Erkennen“. Sie lehrt nun als Studienrätin an einer FOSBOS. (vt) KTS 65


Kriminalistik
True Crime
Spionage


 

978-1-5039-3687-4

Cornwell, Patricia: Ripper.
The Secret Life of Walter Sickert.

2017, 570 S., zahlreiche Abbildungen, Thomas & Mercer, 1-5039-3687-2 / 978-1-5039-3687-4, US $ 15,59

From „New York Times“ bestselling author Patricia Cornwell comes „Ripper. The Secret Life of Walter Sickert“, a comprehensive and intriguing exposé of one of the world’s most chilling cases of serial murder – and the police force that failed to solve it. Vain and charismatic Walter Sickert made a name for himself as a painter in Victorian London. But the ghoulish nature of his art – as well as extensive evidence – points to another name, one that’s left its bloody mark on the pages of history: Jack the Ripper. Cornwell has collected never-before-seen archival material – including a rare mortuary photo, personal correspondence and a will with a mysterious autopsy clause – and applied cutting-edge forensic science to open an old crime to new scrutiny. Incorporating material from „Portrait of a Killer. Jack the Ripper – Case Closed“, this new edition has been revised and expanded to include eight new chapters, detailed maps and hundreds of images that bring the sinister case to life.

Patricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin und in der Rechtsmedizin, bevor sie vor mehr als zwanzig Jahren mit ihren bahnbrechenden Thrillern um die Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta begann. Ihre Bücher wurden mit allen renommierten Preisen ausgezeichnet und sind weltweit Bestseller. (vt) KTS 65

www.patriciacornwell.com
www.patriciacornwell.de
https://www.facebook.com/patricia.cornwell
https://twitter.com/1pcornwell

 

978-3-86646-778-1

Dachs, Johann:
Tod im Wald.
Wahre Geschichten von Wilderei und Förstermord.

2017 (3. Auflage), 112 S., 9 s/w Abbildungen, SüdOst-Verlag (Gietl), 3-86646-778-8 / 978-3-86646-778-1, EURO 11,90

Es kommt wohl ganz auf die persönliche Sichtweise, womöglich sogar auf die Zugehörigkeit zu einer Landsmannschaft an, wie man Wilderer und Wilderei einordnet: Für die einen sind sie Volkshelden, in zahlreichen Novellen und Geschichten verklärt, für die anderen sind Wilderer schlichtweg Mörder. Und auch ihr Wilderei-„Handwerk“ kann man als Befriedigung der Jagdlust betrachten oder darin gar ein Verbrechen sehen. Johann Dachs versucht in seinem Büchlein „Tod im Wald“, die jeweiligen Interpretationen zu klären. Er hat sich die zum Teil unveröffentlichten Geschichten, Erzählungen und/oder Tatbeschreibungen der sogenannten „Wildgesellen“ angesehen. Sein Fazit: Die oft beschriebene Romantik der durch den dunklen Tann streifenden Wilderer gab es nicht. Es war nicht nur eine falsch verstandene Jagdleidenschaft, die zur Wilderei führte. Oftmals war es auch die blanke Notwendigkeit, der darbenden Familie ab und zu einmal eine gehaltvolle Mahlzeit auf den Tisch stellen zu müssen. Vergessen wird allerdings in den Sagen, Liedern und Schauspielen, welche die Wilderei verklärten, dass die verbotene Jagd oftmals mit dem Mord an demjenigen endete, meist dem Förster, der den Wilderer dingfest machen und der Justiz übergeben wollte. Dachs führt im Anhang die Urteile des Landgerichts Passau vom 22., 25. und 27. Juli 1938 auf – insgesamt 16 festgenommene Wilderer wurden an diesen drei Tagen zu Zuchthaus oder Gefängnis verurteilt!
Inhalt:
Vorwort / Einführung / Der „Bayerische Hiasl“ / Der Wildschütz Jennerwein / Matthias Kneißl – Vom Wilderer zum Räuber und Mörder / Michael Heigl – Der Wildschütz und Räumber um den Arber und Kaitersberg / Der Wildschütz von Deichlsberg Joseph Sattler / Wilderei in der Oberpfalz und im Fichtelgebirge / Der Lexengangerl und seine Wildererbande / Ein Urlaubsgast und der Wilderer / Warum und wieas im Bayerischen Wald g’wildert ham / Der Hartl Xare / Wieas an Forstverwalter Mader um’bracht ham / Bildung von Wildererbanden / Die Ranzinger-Brüder / Ein abscheuliches Verbrechen / Klüngeleien / Die Kriminalpolizei ermittelt / Urteile / Wilderer-Erlass Himmer/Göring / Nachkriegswilderei / Nachbetrachtung / Anlage.

Johann Dachs (1928-2007) war Diplomverwaltungswirt und Erster Polizeihauptkommissar in Dachau/Oberbayern. Von 1982 bis 1988 war er Leiter einer Polizeiinspektion in München. Dachs publizierte neben Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen etliche zeitgeschichtliche Kriminalsachbücher und Biografien. (tp) KTS 65

 

978-3-86646-769-9

Dachs, Johann:
Verurteilt und hingerichtet.
Berühmte Kriminalfälle aus der Oberpfalz und Niederbayern.
2016 (2. Auflage), 144 S., 25 s/w Abbildungen und Fotos, SüdOst Verlag (Gietl), 3-86646-769-9 / 978-3-86646-769-9, EURO 9,95

Johann Dachs berichtet in diesem Band über vom Nachrichter (vulgo Scharfrichter) vollstreckte Todesurteile aus den Jahren zwischen 1820 und 1935. Tatmotive der durch die Todesstrafe gesühnten Verbrechen waren Habgier, Eifersucht, Hass oder Rachsucht. All diese Motivlagen endeten in Mord und Totschlag, begangen mit Messer, Beil oder Strick. Dachs konsultierte für diese zeitgeschichtliche Kriminalbiografie zahlreiche Archiv- und Aktenunterlagen, zugleich zeichnet er das Bild jener Zeit, das für die damaligen Urteilsfindungen grundlegend war.
Inhalt:
Vorwort / Geschichtliche Darstellung des Verbrechens, wegen dessen Mathias Lang zum Tode verurtheilt wurde / Für 7 Mark und 30 Pfennig / Vom Hochstapler zum Frauenmörder / Ein Kuppler und Mörder / Eine ungewollte Schwangerschaft / Doppelmord und Feuersbrunst / Das blutige Ende einer Knastfreundschaft / Ein tödlicher Erbschaftsstreit / Brennende Eifersucht / Ein Frauenheld und Kindsmöder / Das Ende eines Triebtäters / Indizienprozess gegen einen Doppelmörder / Mörderische Rache / Die verhasste Verwandtschaft / Nachwort.
Kurzbio. zum Autor s. „Tod im Wald“. (tp) KTS 65

 

978-0-7864-4547-9

Dimolianis, Spiro:
Jack the Ripper and Black Magic.
Victorian Conspiracy Theories, Secret Societies and the Supernatural Mystique of the Whitechapel Murders
.
2011, 236 S., 26 Fotos, Vorwort von Stewart P. Evans, McFarland & Company, 0-7864-4547-5 / 978-0-7864-4547-9, US $ 29,95

„Jack the Ripper“ is a gothic tale of Victorian conspiracies, the supernatural, secret societies and the police. Scotland Yard hunted a serial killer shrouded in politics as the mutilator of East End prostitutes infused pop culture with demonic horror. This book uses historic sources and rare official reports to reveal dark and supernatural aspects of the Ripper case.
Inhalt:
Forword by Stewart P. Evans / Preface / Ghosts of the Ripper Wake / Sacred Prostitution / Faith and Occult Crimes / Suspect Dr. Roslyn D’Onston / Vittoria Cremers and the Lodger / Hexes, Hoaxes and the Beast / Whitechapel Secret Service / Chapter Notes / Bibliography / Index.

Spiro Dimolianis ist Schriftsteller und Historiker, er lebt in Sydney. (vt) KTS 65

 

978-3-360-01318-7

Galli, Thomas:
Die Gefährlichkeit des Täters.

2017, 176 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-01318-2 / 978-3-360-01318-7, EURO 12,99

Als Gefängnisdirektor hat es Thomas Galli täglich mit Straftätern zu tun. Aus seiner langjährigen Tätigkeit erzählt er neun authentische Geschichten über Täter, denen er im Strafvollzug begegnete: Ein Musikstudent kommt wegen Drogenbesitzes und Schwarzfahrens in Strafhaft – drei Tage später ist er tot / Nach langjährigen therapeutischen Maßnahmen darf ein Mörder in den Freigang – und späht sein nächstes Opfer aus / Jahrelang hat der Zirkusdirektor ums Überleben seines Unternehmens gekämpft. Als der Gerichtsvollzieher am Wohnwagen klopft, zieht er die Waffe. … Dabei richtet Galli sein Ausgenmerk gleichermaßen auf ihre Lebensläufe, um die Hintergründe ihrer Straftaten zu erhellen, und auf den Gefängnisalltag, in dem sich ein eigener sozialer Kosmos herausbildet. Wie sich in diesem Gefüge Strafe und Resozialisierungsmaßnahmen vollziehen, welche Möglichkeiten und welche Grenzen das „System“ Gefängnis bietet, mit welchen komplizierten Herausforderungen die Justizvollzugsbeamten konfrontiert sind und wie effektiver Strafvollzug aussehen könnte, thematisiert der Autor in enger Verknüpfung mit den konkreten Schicksalen, die er aufgreift. Die präzisen Beobachtungen über das Verhalten Strafgefangener und die teils dramatischen Entwicklungen, die sich während der Haft vollziehen, machen das Buch zur spannenden Lektüre, die zudem für eine differenzierte Betrachtung des politisch wie medial vieldiskutierten Feldes „Schutz der Allgemeinheit vor Gefahren“ sensibilisiert.
Inhalt:
Vorwort / Der Verwahrte / Die Frau im Käfig / Der Zirkusdirektor / Aktenvermerk / Haftraum / Der Staatsdiener / Der verlorene Sohn / Das Opfer / Der Terrorist / Epilog / Nachwort oder die Möglichkeit einer Gefängnisinsel.

Thomas Galli, geboren 1973, studierte Rechtswissenschaften, Kriminologie und Psychologie und promovierte. Er arbeitete über fühnfzehn Jahre im Strafvollzug. 2013 wurde er Leiter der JVA Zeithain, zeitweise zusätzlich Leiter der JVA Torgau. Er war Vertreter Sachsens bei der Bundesvereinigung der Anstaltsleiter. Daneben beschäftigt sich Galli auch wissenschaftlich mit kriminologischen Fragestellungen, war Lehrbeauftragter u.a. für Strafrecht, Psychologie und Kriminologie sowie Autor zahlreicher Artikel zum Strafvollzug. Er ist Mitglied des Kriminalpräventiven Rats Dresden sowie Mitglied des Vorstands von „netzwerkB“, einem Verband zur Vertretung der Interessen von Betroffenen sexualisierter Gewalt. Seit Oktober 2016 ist er als Rechtsanwalt tätig. Vom Autor erschien 2016 im Verlag Das Neue Berlin: „Die Schwere der Schuld – Ein Gefängnisdirektor erzählt“. (vt) KTS 65

www.thomas-galli.de

 

978-3-608-94918-6

Gleichauf, Ingeborg:
Poesie und Gewalt.
Das Leben der Gudrun Ensslin.

2017, 350 S., Fotos, Klett-Cotta Verlag, 3-608-94918-6 / 978-3-608-94918-6, EURO 22,00

Gudrun Ensslin gehörte zur Führungsspitze der RAF und war zugleich weit mehr: eine literarisch hochgebildete Person. Umfassend beschreibt die Autorin Ensslins geistige wie politische Entwicklung und zweigt, wie aus dem intellektuellen Bürgertum des Nachkriegsdeutschlands gewaltbereite Radikalisierung möglich war. … Im Mittelpunkt dieser Biographie steht eine extreme Person und ihr extremer Lebensweg. Ingeborg Gleichauf räumt mit den gängigen Klischees und Vorurteilen auf, die Gudrun Ensslin als Produkt eines provinziellen Pastorenhaushalts sehen. Sichtbar wird vielmehr eine vielseitig begabte Persönlichkeit der Zeitgeschichte. Souverän schildert die Autorin die Zeitumstände, die die Entwicklung einer Gewaltbereitschaft begünstigt haben. Ensslins Lebensweg prägten nicht sie allein. Ihre intensive Schreibtätigkeit und die Literaturbegeisterung waren zentral für ihre Weltanschauung. Die Autorin zeichnet alle Lebensstationen nach und widmet sich ausführlich den bisher vernachlässigten Kindheits- und Jugendjahren Ensslins. Eindringlich schildert sie Ensslins Beziehungen. In einer besonderen Verbindung von Erzählung und Analyse gelingt es ihr, uns eine ebenso schwierige wie vielschichtige Person nahezubringen, die unsere Gesellschaft radikal verändern wollte.

Ingeborg Gleichauf, geboren 1953, studierte Germanistik und Philosophie in Freiburg. Seit 1995 beschäftigt sie sich mit Philosophinnen. Ingeborg Gleichauf ist in der Erwachsenenbildung tätig, schreibt Rezensionen und lebt mit Mann und drei Töchtern in Freiburg. (vt) KTS 65

www.autoren-bw.de/autor/1079/

 

978-3-442-75726-8

Grann, David:
Das Verbrechen.
Die wahre Geschichte hinter der spektakulärsten Mordserie Amerikas.
Die Geburtsstunde des FBI.

2017, 416 S., 1 Kartenausschnitt Osage County Oklahoma, zahlreiche s/w Fotots, (Killers of the Flower Moon. The Osage Murders and the Birth of the FBI, Ü.v. Henning Dedekind), btb Verlag, 3-442-75726-6 / 978-3-442-75726-8, EURO 20,00

In den 1920ern hatten nicht die Bewohner von New York oder Paris das höchste Pro-Kopf-Einkommen: Die reichsten Menschen der Welt waren zu dieser Zeit die Osage-Indianer im am amerikanischen Bundesstaat Oklahoma. Das karge Land, das ihnen als Reservat zugewiesen worden war, barg einen ungeahnten Schatz – gigantische Ölvorkommen. Die Ölfirmen beteiligten die Osage an ihren Gewinnen, und das Geld floss in Strömen. Doch der Reichtum schien mit einem Fluch belegt: Eine mysteriöse Serie von Morden nahm ihren Anfang, der schließlich mehr als zwei Dutzend Osage zum Opfer fallen sollten – sie wurden vergiftet, erschlagen oder erschossen. Und jeder, der den Versuch wagte, die Morde aufzuklären, musste ebenfalls mit dem Leben dafür zahlen. In ihrer Verzweiflung wandten sich die Osage an das gerade neu gegründete Federal Bureau of Investigation. Die Osage-Morde wurden zum ersten ganz großen Fall für das noch junge FBI. Doch Korruption und Geldgier hatten auch hier bereits Einzug gehalten. Erst einer Gruppe von Undercover-Agenten gelingt es schließlich, gemeinsam mit den Osage, diese wohl finsterste und spektakulärste Mordserie in der Geschichte der USA aufzuklären, ein Verbrechen von ungeahnten Dimensionen.
Inhalt:
Erste Chronik: Die gezeichnete Frau (Das Verschwinden / Ein Akt Gottes oder die Tat eines Menschen? / König der Osage Hills / Ein unterirdisches Reservat / Die Schüler des Teufels / Die Millionen-Dollar-Ulme / Das Ding der Finsternis).
Zweite Chronik: Der Mann der Beweise (Das Ministerium der lockeren Sitten / Die Undercover-Cowboys / Das Unmögliche ausschließen / Der dritte Mann / Eine Wildnis voller Spiegel / Der Sohn eines Henkers / Letzte Worte / Das verborgene Gesicht / Zur Verbesserung des Büros / Der Schnellschütze, der Schränker und der Suppenmann / Der Spielstand / Ein Verräter seines eigenen Blutes / Gott helfe Ihnen! / Das Gewächshaus).
Dritte Chronik: Der Reporter (Geisterlandschaft / Der Fall ist nicht abgeschlossen / Das verschollene Manuskript / Das Blut schreit).
Danksagungen / Anmerkungen zu den Quellen / Unveröffentlichte Quellen und Archive / Anmerkungen / Auswahlbibliografie / Bildnachweis.

David Grann, Jahrgang 1967, ist preisgekrönter Journalist und Sachbuchautor. Er arbeitet als Redakteur bei „The New Yorker“ und veröffentlicht Artikel u.a. in „The Washington Post“, „The Atlantic Monthly“, „The Wall Street Journal“. (vt) KTS 65

www.davidgrann.com
www.newyorker.com/contributors/david-grann

 

978-3-360-01880-9

Großmann, Werner (mit Peter Böhm):
Der Überzeugungstäter.

2017, 256 S., zahlreiche s/w Fotos, edition ost (Verlag Das Neue Berlin), 3-360-01880-X / 978-3-360-01880-9, EURO 16,99

Von 1986 an bis zum Zusammenbruch der DDR leitete Werner Großmann die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) – den Auslandsgeheimdienst des sogenannten Arbeiter- und Bauernstaates. Großmann war somit höchster Führungsoffizier der „Kundschafter des Friedens“, wie die DDR ihre Spione euphemistisch nannte. Großmann übernahm die Führung der HVA von Markus Wolf, der von 1952 bis 1986 deren oberster Chef war. Nach einem Studium an der Technischen Hochschule Dresden wurde Großmann für den „Außenpolitischen Nachrichtendienst“ (APN) angeworben, die Vorgängerorganisation der HVA. Seine Meriten verdiente sich Großmann zunächst in der Militärspionage, um dann, nach Promotion, bis an die Spitze der HVA aufzusteigen. Zu seinen erfolgreichsten „Kundschaftern des Friedens“ gehörten Kanzleramtsspion Günter Guillaume, Gabriele Gast, die aus der BND-Zentrale in Pullach nach Ost-Berlin berichtete und Rainer Rupp, der erfolgreich ins Hauptquartier der NATO eingeschleußt wurde. Am 3. Oktober 1989 wurde Werner Großmann in Berlin verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Großmann wurde nie verurteilt, und saß, neben der Untersuchugshaft, lediglich vier Monate in Beugehaft, weil er sich konsequent weigerte, ehemalige Kollegen zu belasten. Peter Böhm führte mit Werner Großmann ein Langzeitinterview, in dem der einstige Generaloberst und Stellvertretende Minister des MfS stolz über seine Vergangenheit berichtet.
Inhalt:
Vorwort / Fahnenflüchtig bei den Nazis / Vom Jungzugführer zum FDJ-Vorsitzenden / Vom Bau zur Hochschule / „Wir wussten nicht, wo wir uns befanden“ / Revolutionäre Wachsamkeit allenthalben / In der Militärspionage / „An seinen Händen klebte kein Blut“ / Außenpolitik und Auslandsaufklärung / Genossen und Freunde / Die Grenzen der Wirtschaftsspionage / Bockwurst und Kartoffelsalat / „Hast du das ernst gemeint?“ / Deutschstunde / Über Ross und Reiter / Hochgerüstete Unsicherheit / Selbststeller und Verräter / „Du kommst mir nich rin“ / Internationales / Titelfindung.

Werner Großmann, geboren 1929, leitete in der Nachfolge von Markus Wolf den Auslandsnachrichtendiest der DDR. Er gehörte dem Dienst seit dessen Gründung 1952 an und übernahm 1986 dessen Führung. Der Generaloberst war zugleich auch Stellvertretender Minister für Staatssicherheit der DDR.

Peter Böhm, geboren 1950, war einst im Internationalen Pressezentrum in Berlin tätig und recherchiert seit Jahren zum Thema Geheimdienste. Er publizierte Bücher u.a. über die Spione Hans-Joachim Bamler, Hans Voelker und Horst Hesse. (tp) KTS 65

www.deutsches-spionagemuseum.de

 

978-3-426-78866-0

Harbort, Stephan:
Killerfrauen.
Deutschlands bekanntester Serienmordexperte klärt auf.

2017, 240 S., Knaur Taschenbuch 78867, 3-426-78866-7 / 978-3-426-78866-0, EURO 9,99

In der Bundesrepublik sitzen zur Zeit 38 verurteilte Serienmöderinnen ein. Diese 38 Killerinnen wurden für insgesamt 145 Morde veruteilt. Serienmordexperte Stephan Harbort hat für seine neue Dokumentation „Killerfrauen“ die Polizei- und Gerichtsakten aller bekannter Serienmörderinnen Deutschlands durchforstet und präsentiert hier einige Fälle. Töten aus reiner Mordlust ist bei Frauen nicht der Normalfall, so Harbort. Es ist oft „einfach“ eine Konfliktlösung, die Frauen als Motivation für Mord und Totschlag antreibt. Die Opfer kommen meist aus dem privaten Umfeld der Mörderinnen. Häufig sind es Altenpflegerinnen oder Krankenschwestern, die Patienten vergiften oder ersticken. Harbort analysiert die Motive, Hintergründe und Profile der Täterinnen. Eine das Buch ergänzende Statistik, „Kriminologie der Serienmöderinnen. Bundesrepublik Deutschland 1945-2015“, gibt erhellenden Aufschluss über Merkmalshäufigkeiten bei Tötungsdelinquentinnen, bei Opfern und bei Taten. Nicht gerade beruhigend ist Harborts Fazit: „Ich gehe davon aus, dass in Deutschland aktuell noch zwanzig Serienmörderinnen unerkannt leben.“
Inhalt:
Vorwort / Die Schmetterlingsfrau / Gefangene Prinzessin / Die Venusfalle / Gemeingefährlich / Interview mit einer Patientenmörderin / Geboren, um zu sterben / Jutta zwei / Nachwort / Kriminologie der Serienmörderin / Literatur.

Stephan Harbort, Jahrgang 1964, ist Kriminalhauptkommissar und führender Serienmordexperte. Er sprach mit mehr als 50 Serienmördern, entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden zur Überführung von Gewalttätern und ist Fachberater bei TV-Dokumentationen und Krimi-Serien. Stephan Harbort lebt in Düsseldorf. Von ihm sind im Knaur Verlag bereits folgende Titel erschienen: „Aus reiner Mordlust“, „Die Maske des Mörders“ und „Der klare Blick“. (tp) KTS 65

www.der-serienmoerder.de
www.literaturcafe.de

 

978-3-499-63238-9

Hein, Nick (mit Thilo Mardaus:
Polizei am Limit.

2016, 208 S., Rowohlt Taschenbuch 63328, 3-499-63238-1 / 978-3-499-63238-9, EURO 9,99

Bedingt einsatzfähig? Die Ereignisse der Silvesternacht 2015/2016 am Kölner Hauptbahnhof sind für Expolizist Nick Hein nur ein Symptom. Ein Symptom für das, was generell schiefläuft in der deutschen Strafverfolgung: Er kritisiert die mangelnde Vernetzung, personelle und finanzielle Unterbesetzung, die veraltete Ausstattung, Ausbildungsdefizite und Mängel in der Strafverfolgung, durch die wir Gefahr laufen, Intensivtäter heranzuziehen, die jeglichen Respekt vor der Polizei verlieren. In diesem Buch wirft Nick Hein einen kritischen, desillusionierenden Blick auf den Arbeitsalltag in Uniform und seine Zeit als Bundespolizist am Kölner Hauptbahnhof.

Nick Hein, Jahrgang 1984, stand elf Jahre im Dienst der Bundespolizei. Die letzten drei davon verbrachte er bei der Dienststelle am Kölner Hauptbahnhof. Anfang 2015 beendete er seine Beamtenlaufbahn, um sich als Profi seiner MMA-Sportlerkarriere widmen zu können. Nick Hein gibt Seminare zur Selbstverteidigung und zur Bewältigung von Konfliktsituationen. Er pendelt zwischen Köln und Los Angeles.
www.nick-hein.de
Thilo Mardaus, Jahrgang 1964, studierte Japanologie, Philosophie und Südasiatische Geschichte in Heidelberg. Ab 2000 arbeitete er als festangestellter Autor bei Brainpool in Köln. Heute lebt er als freier Autor und Übersetzer und Dolmetscher für Japanisch und Englisch in Köln. (vt) KTS 65

www.thilo-mardaus.de

Bedingt einsatzfähig

Differenziertes Denken ist in diesem Jahr wichtiger denn je. Weil auch Mitte Januar 2017 die Sylvester-Übergriffe rund um den Kölner Hauptbahnhof 2015/16 noch ein Thema waren. Weil dort fast alles 2016/17 viel besser lief (1.700 Polizisten im Einsatz, Überprüfung von 650 Personen, 48 Platzverweise, ein paar Verhaftungen, wenige Straftaten, so die offiziellen Angaben). Kritik gab es trotzdem. Da es sich bei den überprüften Personen fast ausschließlich um Nordafrikaner gehandelt habe, wie der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies bei einer Bilanz-Pressekonferenz Anfang Januar bestätigte. Schon vorher war der Begriff »Racial Profiling« im Umlauf, Grünen-Parteichefin Simone Peter hinterfragte gegenüber der Rheinischen Post die »Verhältnis- und Rechtmäßigkeit« von Kontrollen aufgrund des Aussehens und bewertete die Bezeichnung »Nafri« als inakzeptabel. Aber mit schwarz/weiß, rechts/links oder gut/böse kommt man 2017 eben nicht zwangsläufig weiter, das kann Nick Hein nur bestätigen.

In seinem Buch kommt die aus dem Funkgebrauch stammende und nicht wertend gemeinte Abkürzung »Nafri« auch vor: »[…] Junge männliche Kleinkriminelle aus Ländern wie Algerien, Tunesien oder Marokko.« Hein war von 2012 bis Anfang 2015 Bundespolizist am Kölner Hauptbahnhof. Seine Verbindung zu Sylvesternacht ist keine unmittelbar erlebte, sondern eine von Kollegen erzählte, in den Medien verfolgte und letztlich in einem langen und differenzierten Posting bei Facebook zum Ausdruck gebrachte Frustration, die u.a. auch dazu geführt hat, dass er die Beamtenlaufbahn quittierte und heute als Mixed-Martial-Arts-Kämpfer arbeitet und Seminare zur Selbstverteidigung und zur Konfliktbewältigung gibt. Das Posting ist im Buch komplett nachzulesen, aber eigentlich ist die Sylvesternacht 2015/16 nur der Aufhänger für den Teil des gesellschaftlichen Gewaltproblems, der kaum Beachtung findet: Die Arbeitsbedingungen, die Ausstattung und die rechtlichen Grenzen bei der Ausübung des Polizeiberufs, der gerade im Bereich des Hauptbahnhofes einer Millionenstadt viel Frust und wenig Anerkennung bringt. Veraltete Überwachungskameras, die keine rechtlich-verwertbaren Beweise liefern, eine unterbesetzte Dienststelle, Paragraph 154 der Strafprozessordnung zur »Teileinstellung bei mehreren Taten«, der den »Intensivtätern« am HBF Aussprüche wie »Ey, was willst du? Ich fick dich!« gegenüber Polizisten durchgehen lässt. »Was ich fordere, ist keineswegs eine unkritische Haltung gegenüber der Exekutive«, so Hein. »Was aber viele Polizisten frustriert und demotiviert, ist das Gefühl, von vielen Politikern grundsätzlich keinen Rückhalt zu erfahren und unter Generalverdacht gestellt zu werden.« Wer also versuchen möchte, sich ein vollständigeres Bild der Vorgänge am Kölner HBF zu verschaffen, und gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu verstehen, sollte dieses besonnene, aber nicht unemotionale Sachbuch zur Lektüre heranziehen.

© Klaas Tigchelaar

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978-3-608-98140-7

Kraushaar, Wolfgang:
Die blinden Flecken der RAF.

2017, 208 S., Verlag Klett-Cotta, 3-608-98140-3 / 978-3-608-98140-7, EURO 20,00

Der Deutsche Herbst im Jahre 1977 bildet die düsterste Epoche der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. Wolfgang Kraushaar, der beste Kenner dieser Zeit, wirft neue Fragen auf und gibt neue Antworten. … Terrorismus tritt uns heute als Phänomen der unmittelbaren Gegenwart entgegen. Doch schon einmal hat Terror die Bundesrepublik in Atem gehalten. Die Greueltaten der RAF haben im Herbst 1977 mit der Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer und der Entführung des Flugzeugs „Landshut“ ihren Höhepunkt erreicht. Doch die Gewalt der RAF hat ihre Vorgeschichte in der Frühphase der scheinbar eher harmlosen 68er-Bewegung. Ihre Protagonisten, die sich als anti-bürgerliche Heroen stilisierten, sind zugleich tief verwurzelt im deutschen Nachkriegsbürgertum. Weit über die rätselhafte Todesnacht von Stammheim, in der sich das Führungstrio Baader, Ensslin und Raspe selbst tötete, agierte die RAF bis tief in die 1990er-Jahre und führt sogar bis heute ein Nachleben. Von der Vorgeschichte, den entscheidenden Ergeignissen, den ideologischen Grundlagen bis zu den Folgen des Terrors der RAF. Wolfgang Kraushaar bringt neues Licht in das dunkle Gewirr aus Missverständnissen und Verklärungen und gelangt dabei zu überraschenden Erkenntnissen.

Wolfgang Kraushaar arbeitet seit 1987 als Politikwissenschaftler am Hamburger Institut für Sozialforschung. Im Zentrum seiner Forschungen stehen Protestbewegungen und der moderne Terrorismus. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen „Die Protest-Chronik 1949-1959“, „Die Bombe im jüdischen Gemeindehaus“ sowie „Die RAF und der linke Terrorismus“. (vt) KTS 65

www.wolfgang-kraushaar.com

 

978-3-15-020427

Mocek, Claudia:
Mata Hari.

2017, 100 S., 12 s/w Abbildungen und Fotos, Reclam Verlag (Reclam 100 Seiten), 3-15-020427-5 / 978-3-15-020427-6, EURO 10,00

Margaretha Geertruida Zelle trat unter ihrem Künstlernamen Mata Hari vor und während des Ersten Weltkrieges als exotisch-erotische Tänzerin auf. Neben ihren Darbietungen führte sie allerdings noch ein anderes, ebenso exzentrisches Dasein. Unter dem Decknamen H 21 spionierte sie für den deutschen Geheimdienst die Pläne des französischen Militärs aus. Am 15. Oktober 1917 starb sie durch die Kugeln eines französischen Pelotons. Militärrichter hatten Mata Hari wegen Doppelspionage am 25. Juli 1917 zum Tode verurteilt. Die Historikerin Claudia Mocek liefert auf 100 Seiten das Lebensbild der wohl bekanntesten Spionin. Ob Mata Hari wirklich eine Doppelagentin war, ist bis heute ungeklärt. Dass sie für den deutschen Geheimdienst spionierte, ist dagegen erwiesen. Ihr Tod durch das Erschießungskommando wurde von der deutschen Kriegspropaganda natürlich gehörig genutzt. Im Anhang der auf 100 Seiten ausgebreiteten Darstellung wird von Claudia Mocek eine kleine Aufstellung wichtiger weiterführender Literatur zu Spionage im Allgemeinen und Mata Hari im Besonderen aufgeführt. Kästen im Text sowie Infografiken geben zudem Auskunft über „Mata Haris Welt“ oder zu „Mata Hari in Musik, Schauspiel und Ballett“ und weiteren Randbemerkungen.
Inhalt:
Ich liebe Offiziere / Orchideen inmitten bescheidener Butterblumen / Wer zum Teufel ist dieser Marineleutnant? / Ich habe nie gut getanzt / Agentin H 21 ist in Madrid angekommen / Das ist unmöglich! Ich bin unschuldig! / Mata Hari hat nie richtig spioniert / Lektüretipps.

Claudia Mocek ist promovierte Historikerin und Journalistin. Sie schreibt regelmäßig für die „Stuttgarter Nachrichten“. (tp) KTS 65

 

978-3-423-26137-1

Obermaier, Frederik / Schultz, Tanjev:
Kapuzenmänner.
Der Ku-Klux-Klan in Deutschland.

2017, 259 S., 16 s/w und farbige Abbildungen, dtv premium 26137, 3-423-26137-4 / 978-3-423-26137-1, EURO 16,90

Mehrmals loderten in den vergangenen Jahrzehnten brennende Kreuze auf Wald- und Wiesengrundstücken in der Bundesrepulik. Immer wieder tauchen Aufkleber, Pamphlete oder andere Hinweise auf neue Klan-Ableger auf – meist in Verbindung mit rassistischen Verbrechen. Auch wenn der Ku-Klux-Klan hierzulande nicht die Größe und Tradition hat wie in den USA, sind die deutschen Gruppen durchaus bedrohlich. Der Mythos, der den Klan umgibt, bedient das Bedürfnis der rechten Szene nach Konspiration. Frederik Obermaier und Tanjev Schultz gehen der Geschichte des Geheimbunds in Deutschland nach, die ihre Ursprünge schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat. Sie werteten tausende Seiten Unterlagen und geheime Dokumente aus und führten Gespräche mit Aussteigern und Aktiven. Daraus entstand ein erschreckend lebendiges Bild der deutschen Klanableger. Die Spuren führen nicht nur geographisch in die unterschiedlichsten Ecken der Republik – nach Berlin und in die Eifel, nach Jena und Schwäbisch Hall -, sondern auch zu terroristischen Gruppen und staatlichen Organen.
Inhalt:
Prolog / Die Anfänge: Ritte zum Feurigen Kreuz / Der Import: Rassismus made in the USA / Der Besuch: Amerikas Klanführer in Königs Wusterhausen / Der kriminelle V-Mann: Fall „Piatto“ / Feiern vor dem Feuer: Die Kreise des NSU / Der Schwaben-Klan: Umtriebe in Baden-Württemberg / Die Verirrten? Polizisten im Klub der Rassisten / Bischof mit Hitler-Büste: Der Berliner Klan und sein Kampf gegen Aussteiger / Das Rätsel: Der Tod des V-Manns Corelli / Epilog / Dank / Glossar / Quellen / Bildnachweis / Personenregister.

Frederik Obermaier ist Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“ mit dem Schwerpunkt Investigative Recherche. Er war maßgeblich an der Enthüllung der „Panama Papers“ beteiligt und ist Mitautor des gleichnamigen Buches.
www.frederikobermaier.com

Tanjev Schultz ist Professor für Journalistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er war viele Jahre Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“ und berichtete dort u.a. über den NSU-Prozess.
www.journalistik.uni.mainz.de/2237.php

Beide Autoren wurden für ihre journalistischen Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. (vt) KTS 65

 

978-3-86189-861-0

Püstow, Hendrik / Schachner, Thomas:
Jack the Ripper.
Anatomie einer Legende.
Das Standardwerk der Ripperologie.

2017 (aktualisierte und überarbeitete Neuauflage), 303 S., 1 Übersichtskarte Whitechapel 1888, zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Militzke Verlag, 3-86189-861-6 / 978-3-86189-861-0, EURO 22,90

2006 erschien erstmals Püstows und Schachners Dokumentation zu den Whitechapel-Morden im Londoner East End. Diese akribisch zusammengestellte Darstellung der weltweit wohl bestens dokumentierten, aber nie aufgeklärten Mordserie ist die einzige seriöse deutschsprachige Analyse zum Fall „Jack the Ripper“. Nach einer kurzen Einführung (London um 1888) wird auf die Opfer und die Tatorte und Tatumstände eingegangen. Ebenso gehen die beiden Autoren auf alle als verdächtig in Frage kommenenden Personen ein: mit einem kurzen Lebenslauf und einer ausführlichen Darstellung der bisher bekannten Theorie zu ihrer angenommenen Täterschaft. Diese Darstellungen werden jeweils mit „Pro“- und „Kontra“-Abwägungen ergänzt. Für diese „Anatomie einer Legende“ haben die Autoren unzählige historische Zeitungsartikel, Londoner Polizeiakten und bisher nicht veröffentlichte Dokumente gesichtet und ausgewertet. Ein ausführliches Literaturverzeichnis und der Hinweis auf die vier wichtigsten „Ripper“-Websites ergänzen diese Dokumentation. Um sich über neue Entwicklungen im „Jack the Ripper“-Fall zu informieren, sei auf die u.g. äußerst umfangreiche deutschsprachige Ripper-Website hingewiesen. Diese wird von Püstow und Schachner regelmäßig ergänzt und auf den neuesten Stand gebracht.
Inhalt:
Prolog / London, 1888 / Die Mordserie: Martha Tabram – Mary Ann Nichols – Annie Chapman – Elizabeth Stride – Catherine Eddowes – Das East End im Ausnahmezustand – Mary Jane Kelly – Das Ende des Schreckens / Epilog / Die Verdächtigen: Joseph Barnett – Edward Buchan – William Henry Bury – David Cohen (Nathan Kaminski) – Dr. Thomas Neill Cream – Charles Cross (Charles Lechmere) – Thomas Haynes Cutbush – Frederick Bailey Deeming – Montague John Druitt – Carl Feigenbaum (Anton Zahn) – George Hutchinson – Severin Antonovich Klosowski (George Chapman) – Aaron Kosminski – Die Königliche Verschwörung, Sir William Gull – James Maybrick – Michael Ostrog – Walter Sickert – Robert Donston Stephenson – Alois Szemeredy – Francis Tumblety / Anmerkungen / Personenregister / Literaturverzeichnis [Primärquellen, Dokumentensammlungen, Memoiren, zeitgenössische Schriften - Darstellungen, Aufsätze, Artikel - Webseiten] / Bildverzeichnis.

Hendrik Püstow hat unter anderem ein Studium der Geschichte absolviert und sich nachfolgend insbesondere mit historischen True-Crime-Fällen beschäftigt. Er ist Geschäftsführer einer GmbH und lebt in Aachen.
Thomas Schachner brachte im Dezember 2002 mit www.jacktheripper.de das größte deutschsprachige Informationsportal zum Thema der „Whitechapel“-Morde online. Zusätzlich ist er aktiv an der weltweit größten „Jack the Ripper“-Website www.casebook.org beteiligt und wird als Experte zu TV- und anderen Medienproduktionen hinzugezogen. Er ist Inhaber einer Werbeagentur und lebt in Nürnberg. (tp) KTS 65

www.casebook.org
www.jacktheripper.de
www.jtrforums.com
www.victorianlondon.org

Als Ergänzung zu den im KTS 65 genannten „Jack the Ripper“-Titeln empfiehlt das BoKAS:
--- Werner, Alex (ed): Jack the Ripper and the East End. 2008, Chatto & Windus in association with The Museum in Docklands & Museum of London
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978-3-360-01317-0

Romahn, Ralf:
Kremserfahrt in den Tod.
Authentische Kriminalfälle.

2017, 224 S., 25 s/w Abbildungen und Fotos, Verlag Das Neue Berlin, 3-360-01317-4 / 978-3-360-01317-0, EURO 12,99

Ende der 90er Jahre berichtet die Fachpresse von mysteriösen Morden an Kindern in Düsseldorf. Als er in der Fachpresse diesen Beitrag liest, ist er wie elektrisiert. Der pensionierte Kriminalist Ralf Romahn, einst Leiter der Kriminalpolizei in Berlin-Mitte, ist davon überzeugt, dass der Mörder, von dem dort berichtet wird, der selbe Täter ist, den sie zehn Jahre zuvor dingfest gemacht hatten. Auch in Düsseldorf war ein Kind im Alter von etwa fünf Jahren auf einem Volksfest verschwunden und wenig später in der Nähe in einem Keller entdeckt worden: auf bestialische Weise ermordet. In Berlin war ein Kind im selben Alter von einem Kremserwagen verschwunden. Dieser fuhr am 1. Mai durch den Prenzlauer Berg, der Kutscher lief neben den Pferden und bemerkte nicht, dass ein Mann eines der Kinder vom fahrenden Wagen hob und mit dem Jungen verschwand. Dessen zerschmetterten Leichnam fand später ein Schornsteinfeger in einem Keller eines Mietshauses. Am 7. Oktober 1987, ein halbes Jahr später, fuhr der Kremser wieder mit Kindern durch den Berliner Stadtbezirk. Diesmal beobachtet von hunderten Polizisten, an der Wegstrecke in Zivil postiert: verborgen in Hauseingängen und Straßenunterführungen, wartend an Bahn- und Bushaltestellen. An jenem Tag wurde der Mann festgenommen, als er erneut ein Kind kidnappen wollte. Der Mörder wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe und aufgrund der Schwere der Schuld zu anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Doch nach dem Ende der DDR stellte er einen Prüfungs- und Revisionsantrag, der positiv entschieden wurde: Der Mann kam frei. Und mordete erneut, wie nun zu lesen war. Romahn ging der Sache Ende der 90er Jahre nach. In seinem zweiten Buch behandelt der Berliner Kriminalist diesen und zwei weitere Fälle aus seiner Praxis, in denen ein realistisches Bild auf die Polizeiarbeit in Ostberlin geworfen wird. Dieser zeigt auch interessante und kaum bekannte Momente der Zusammenarbeit von Kriminalisten in beiden Teilen Berlins, als die Mauer noch stand.
Inhalt:
Totentanz / „Entschuldigung …“ / Kremserfahrt in den Tod / Das Loch in der Mauer.

Ralf Romahn, geboren 1953 in Zwickau, begann seine Laufbahn als Streifenpolizist und war schließlich Leiter des Dezernats „Leben und Gesundheit“ in Berlin-Mitte. Als Oberstleutnant bei der Volkspolizei und nach 1990 als Kriminaloberrat befasste er sich mit den Fällen nahe der deutsch-deutschen Grenze. Romahn war auch Vernehmer von Erich Honecker nach dessen Festnahme. Heute lebt er als Pensionär in Berlin. Im Verlag Das Neue Berlin erschien 2015 sein Buch „Der Tigerbiss auf dem Weihnachtsmarkt. Authentische Kriminalfälle“. (vt) KTS 65

www.zeitzeugen-tv.com


 

978-3-430-20226-8

Schraven, David / Meuser, Maik / Löer, Wigbert:
Die Mafia in Deutschland.
Kronzeugin Maria G. packt aus.

2017, 288 S., 5 s/w Abbildungen, Econ Verlag, 3-430-20226-4 / 978-3-430-20226-8, EURO 18,00

Geräuschlos hat die Mafia ihre Aktivitäten in Deutschland ausgebaut: Das belegen Dutzende Ermittlungsakten von italienischen und deutschen Behörden, die dem investigativen Autorenteam von „Corrective“, „RTL“ und „Stern“ zur Verfügung standen. In verschiedenen Kapiteln beleuchten sie die Mafia-Aktivitäten. Sie porträtieren einen gesuchten Mafia-Killer, der als Pizzabäcker in Deutschland untergeschlüpft ist. Sie berichten über Drogengeschäfte, Schwarzarbeit, Geldwäsche und Umsatzsteuerbetrug, in die Agrar- und Bau-Mafia verwickelt sind und die den Staat Milliarden kosten. In einem Verzeichnis werden die 52 Clans der ‘Ndrangheta dargestellt und wo in Deutschland sie mit welchen Geschäften aufgefallen sind. Einen sehr tiefen Einblick in die Mafia-Welt bietet die dramatischen Lebensgeschichte von Maria G. (35), die die Autoren über Monate begleitet haben. Sie geriet mit sechzehn in die Finger der ‘Ndrangheta und ist eine ihrer wenigen weiblichen Kronzeugen. Hautnah berichtet sie vom Leben mit einem brutalen Mafioso und vom Versuch, ihre Kinder vor dem Clan zu schützen. Aus ihren Erlebnissen wird klar, woher die Clans ihre Macht beziehen und wie archaisch sie auch heute noch strukuriert sind.
Inhalt:
Vorab / Prolog / Hochwürden und die ‘Ndrangheta / Die harte Kindheit der Maria Giordano in Winnenden / Maria, Passquate und die ‘Ndrina von Rossano / Deutschland lernt die ‘Ndrangheta kennen / Maria wird Mittäterin / Die Faraos, Deutschlands stärkster Mafiaclan / Marias Leben mit einem Mafioso I / Marias Leben mit einem Mafioso II / Mafiakooperationen am Bodensee / Treffen mit einem Killer / Maria zwischen Gut und Böse / Besuch bei einem Drogenhändler in Solingen / Die Agrarmafia in Deutschland / Auch in Deutschland ist Maria nicht sicher / Maria kommt ins Zeugenschutzprogramm / Die Baumafia in Nordrhein-Westfalen / Maria, Kronzeugin mit fünf Kindern / Der Psychologe der Mafia / Der Frust der Ermittler / Marias Leben heute / Struktur und Verzeichnis der ‘Ndrangheta-Clans / Quellenverzeichnis.

David Schraven leitet das Recherchezentrum „correctiv.org“ als Publisher und inhaltlicher Geschäftsführer. Nach Stationen bei der „Tageszeitung“ und der „Süddeutschen Zeitung“ war er zunächst als freier Journalist für die „Welt“-Gruppe im Wirtschaftsressort und im Ressort NRW tätig und ist einer der Gründer des politischen Blogs „Ruhrbarone“. Von 2010 bis 2014 verantwortete er das Ressort „Recherche“ am Content Desk der Funke-Mediengruppe (WAZ/NRZ/WR/WP). Für seine Recherchen zum PFT-Giftskandal an der Ruhr erhielt Schraven einen Wächterpreis der Tagespresse. Für seine Arbeit zum Sozialbetrug der damaligen Staatssekretärin Zülfiye Kaykin aus Duisburg wurde er mit dem Recherchepreis der Schweizer Wolfgang-Fichtner-Stiftung ausgezeichnet. Seine grafische Reportage zum Afghanistaneinsatz der Bundeswehr „Kriegszeiten“ wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Seine grafische Reportage zum Rechtsterrorismus „Weiße Wölfe“ erhielt den Deutschen Reporterpreis.

https://correctiv.org/correctiv/geschaeftsfuehrung/


Maik Meuser, geboren 1976, begann schon als Schüler für Zeitungen zu schreiben und landete nach Stationen beim ZDF, SWR und dem Hessischen Rundfunk als Redakteur bei Arte in Straßburg. 2005 wechselte er nach Bonn zur Deutschen Welle, wo er ein trimediales Volontariat abschloss. Im Anschluss moderierte er acht Jahre lang die Nachrichtensendung der Deutschen Welle, war als freier Autor weiter für Arte tätig und bildete für die Akademie der Deutschen Welle Journalisten in Südamerika und Afrika aus. Seit 2015 moderiert der studierte Politikwissenschaftler das RTL-Nachtjournal im Wechsel mit Ilka Essmüller und vertritt seit November 2016 Peter Kloeppel und Annett Möller bei der Hauptnachrichtensendung RTL Aktuell. Darüber hinaus recherchiert und produziert er gemeinsam mit dem unabhängigen Recherchezentrum „Correctiv“ für das Investigativ-Format „Nachtjournal-Spezial“, das in unregelmäßigen Abständen ausgestrahlt wird.

www.maikmeuser.de

Wigbert Löer, geboren 1972, studierte Politikwissenschaft. Er schrieb Sachbücher über Doping („Muskelmacher“) und über Wettmanipulation im Profifußball („Zockerliga“). Sein mit Oliver Schröm verfasstes Buch „Geld Macht Politik. Das Beziehungskonto von Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder und Christian Wulff“ stand mehrere Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Löer ist Redakteur für Investigative Recherche beim „Stern“. Er enthüllte dort u.a., dass der CDU-Schatzmeister Helmut Linssen über eine Briefkastenfirma in Panama Geld versteckt hatte. Seine Recherchen im AfD-Milieu führten 2016 dazu, dass ein ganzer Landesverband der Partei aufgelöst wurde. (vt) KTS 65

www.stern.de/wigbert-loeer-3005406.html

 

978-3-86674-550-6

Schreiber, Mathias:
Verräter.
Helden der Finsternis von Judas bis Snowden.

2017, 144 S., zu Klampen Verlag (Stöbern und Staunen), 3-86674-550-8 / 978-3-86674-550-6, EURO 16,00

Der Verräter – gibt es einen Menschen, den wir mehr verachten? Er belügt uns, er hintergeht uns, er missbraucht unser Vertrauen und erschüttert so die moralischen Grundfesten unseres Zusammenlebens. Dennoch wird sein Vergehen, das schon in den ältesten schriftlichen Dokumenten der Menschheit auftaucht, weder in den Zehn Geboten noch in der Liste der sogenannten Todsünden geächtet. Der Verräter empört und fasziniert uns zugleich. Damit entpuppt er sich als eine der umstrittensten, aber auch wirkmächtigsten Gestalten der Geschichte. Wer waren – und sind – die großen Verräter? Eine umfassende Darstellung des Verrats, die seine berühmtesten Protagonisten vorstellt und zugleich die Bedeutungstiefe des Begriffs erschließt, gibt es bis heute nicht. Indem er die aufsehenerregendsten Verräter der Geschichte beschreibt und ihre moralischen und psychologischen Motive aufdeckt, schließt der frühere „Spiegel“-Autor mit seinem Buch diese Lücke. Auf eindrucksvolle Weise legt er dar, dass auch diejenigen, die in bester Absicht handeln, sich auf einem äußerst schmalen Grat bewegen. Das gilt für den Tyrannenmörder Brutus ebenso wie für den in Europa gefeierten Edward Snowden.
Inhalt:
Verrat und Tod / Der Begriff des Verrats / Der Krake Internet / Treue als Bastion / Hochverräter, Landesverräter / Judas, Alkibiades, Arminius und andere Altvorderen des Verrats / Der Spieler der Indifferenz und der Wert des Vertauens / Ein normales Laster?

Mathias Schreiber, geboren 1943 in Berlin, war leitender Redakteur beim „Kölner Stadtanzeiger“, bevor er 1982 ins Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ wechselte. 1991 nahm er seine Arbeit im Kulturressort des „Spiegel“ auf, das er 14 Jahre lang leitete. Schwerpunkt seiner publizistischen Tätigkeit ist die Kultur- und Ideengeschichte, darüber hinaus schreibt er über Lyrik und Architektur. Zuletzt sind von ihm erschienen: „Die Zehn Gebote. Eine Ethik für heute“ (2010) und „Würde. Was wir verlieren, wenn sie verloren geht“ (2013). (vt) KTS 65

https://drmathiasschreiber.com

 

978-3-88747-343-3

Soukup, Uwe:
Der 2. Juni 1967.
Ein Schuss, der die Republik veränderte.

2017, 191 S., zahlreiche s/w Fotos, Transit Buchverlag, 3-88747-343-4 / 978-3-88747-343-3, EURO 20,00

Am 2. Juni 1967 wurde in Berlin während einer Demonstration gegen den Staatsbesuch des Schah von Persien der Student Benno Ohnesorg kaltblütig erschossen. Der Todesschütze war Heinz Kurras, Beamter der Politischen Polizei. Kurras wurde für diesen vorsätzlichen Mord nie verurteilt, sondern von allen Vorwürfen freigesprochen. Pikanterweise stellte sich Jahre später heraus, dass der Todesschütze Kurras seit den 50er Jahren auch als Spion der Stasi tätig war. Der tödliche Schuss auf Benno Ohnesorg markiert dramatisch die Veränderung des politischen Klimas in der Bundesrepublik. Der tödliche Zwischenfall während der Anti-Schah-Demonstration radikalisierte nicht nur die Studenten, sondern auch unpolitische Zeitgenossen. Nicht anders ist zu erklären, warum am 11. April 1968 der Gelegenheitsarbeiter Josef Bachmann drei Schüsse auf Rudi Dutschke abfeuerte. In Folge dieser beiden Attentate kam es zu den bekannten Studentenunruhen, welche maßgeblich zur Liberalisierung in der Bundesrepublik Deutschland beitrugen. Der Mord an Benno Ohnesorg jährt sich im Juni 2017 zum fünfzigsten Mal. Für Zeitgenossen, die nach 1967/68 geboren wurden, erhellt die akribisch recherchierte Darstellung Uwe Soukups die Zäsur im politischen wie gesellschaftlichen Leben der Bundesrepublik.
Inhalt:
Vorwort / Der 2. Juni 1967 (Vom Rathaus zur Oper – Protokoll einer Eskalation / Krumme Straße – Der Schuss, der alles veränderte / Post von einem Toten) / Hinter dem Vorhang (Berliner SPD, Untersuchungsausschuss und Rücktritt / Politik der Provokation – Vom friedlichen Protest zur Gewalt) / Kurras und die Stasi (Nach der Enttarnung – Neue Ermittlungen / Der Spion) / Nachwort / Bildverzeichnis.

Uwe Soukup, 1956 in Berlin geboren, arbeitete als Journalist für „Der Tagesspiegel“, „taz“, „Süddeutsche Zeitung“ und „Der Spiegel“. Er verfasste die Biographie über Sebastian Haffner, „Ich bin nun mal Deutscher“, und „Wie starb Benno Ohnesorg?“ (2007), und vielbeachtete Artikel über den 2. Juni 1967. 2017 arbeitete er an zwei Filmen zum Thema Benno Ohnesorg mit. Er arbeitet als Sozialarbeiter im Berliner Bezirk Marzahn. (tp) KTS 65

 

978-3-8392-2071-9

Wegner, Wolfgang:
Al Capone von der Pfalz – Bernhard Kimmel.
Biografischer Kriminalroman
.

2017, 282 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-2071-8 / 978-3-8392-2071-9, EURO 12,99

Der 1936 geborene Bernhard Kimmel aus der Kleinstadt Lambrecht bei Neustadt a.d. Weinstraße war Ende der 1950er Jahre Kopf der nach ihm benannten „Kimmel-Bande“. Aus jungen Halbstarken wurden Kriminelle, die mit ihren Einbrüchen das südliche Rheinland-Pfalz unsicher machten. Nachdem einer von ihnen in der Silvesternacht 1960 einen Hüttenwart erschossen hatte, kam es zu einer nie dagewesenen Großfahndung. Doch einen Monat nach der Festnahme gelang es Kimmel, bei einem Ortstermin zu fliehen und sich den Weg freizuschießen. Nach Tagen im Wald zwang ihn das Winterwetter dazu, sich zu stellen. 1970 kam Bernhard Kimmel wieder auf freien Fuß. Elf Jahre später wurde er bei einem nächtlichen Einbruch in Bensheim von zwei Streifenpolizisten gestellt. Er zündete einen Sprengsatz, verletzte einen Beamten schwer und tötete den zweiten durch einen Kopfschuss. Für diese Tat wurde Kimmel zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Seit 2003 ist Bernhard Kimmel wieder ein freier Mann.

Wolfgang Wegner wurde 1965 in Triberg im Schwarzwald geboren. Er studierte Germanistik und Politische Wissenschaft in Mannheim und arbeitet heute als Dozent für Deutsch als Fremdsprache. Nach einer Reihe von Fachveröffentlichungen und Lehrbüchern erschienen in den letzten Jahren ein Kinderbuch, Kurzkrimis sowie im Gmeiner-Verlag ein Band mit Karlsruher Lieblingsplätzen („Karlsruhe – Kulinarisch und kreativ“). (vt) KTS 65

www.wolfgang-wegner.com

Weiterführende Literatur:
--- Krausnick, Michail: Der Pfälzer Al Capone. Die Geschichte des Bernhard Kimmel. Ein biografischer Roman. 2009, Wellhöfer Verlag
--- Thielen, Rainer: Al Capone – Bernhard Kimmel. Ein Pfälzer Schinderhannes? Wie es wirklich war. 2008, Höma-Verlag
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Wunschik, Tobias:
Honeckers Zuchthaus.
Brandenburg-Görden und der politische Strafvollzug der DDR 1949-1989.

2017, 1056 S., Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR [BstU], Bd. 51), 3-525-35124-0 / 978-3-525-35124-6, EURO 70,00

Mit bis zu 4500 Gefangenen zählte Brandenburg-Görden zu den vier größten Haftanstalten der DDR. An diesem Fallbeispiel beleuchtet die Studie alle Aspekte des Strafvollzugs unter den politischen Vorgaben der SED. … Das Buch untersucht auf Grundlage zahlreicher, neu ausgewerteter Akten jenes Gefängnis, in dem Erich Honecker vor 1945 selbst einsaß und welches in der DDR erneut zur Inhaftierung politischer Gegner diente. Die Staatssicherheit warb hier ebenso Häftlinge wie deren Bewacher als Spitzel an, Gefängnisärzte und –psychologen wurden instrumentalisiert. Der Besuch westlicher Delegationen und die Praxis des Häftlingsfreikaufs trugen nur wenig zur Linderung der Haftbedingungen bei, die von erzwungener Arbeit und harten Disziplinarstrafen geprägt waren.

Dr. Tobias Wunschik ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung des BstU. (vt) KTS 65

www.bstu.bund.de

 


Essen & Trinken
Schauplätze




 

978-3-8392-1997-3

Barabaschi, Alessandra / Schwalm, Axel:
Eifel.
Lieblingsplätze zum Entdecken.
2017, 197 S., 88 Farbfots, 1 Übersichtskarte Eifel (Aachen bis Trier), Gmeiner Verlag (Lieblingsplätze), 3-8392-1997-3 / 978-3-8392-1997-3, EURO 15,99

In der Vulkaneifel gibt es viele schöne Plätze und Orte zu entdecken. Einer davon ist Hillesheim, die heimliche Krimihauptstadt Deutschlands. Dort angesiedelt ist, unter anderem, „Das Kriminalhaus“, inzwischen international bekannt als Pilgerstätte für Krimi-Aficionados. Zuletzt hat im Oktober 2016 eine vielköpfige Delegation der IACW (International Association of Crime Writers) das „Kriminalhaus“ und dessen Bibliothek besucht. Neben fast 36.000 Kriminalromanen, basierend auf dem Ankauf der größten deutschen Krimisammlung, sind dort auch Sondersammlungen zu Agatha Christie, Arthur Conan Doyle oder Georges Simenon zu finden. Im „Kriminalhaus“ befindet sich auch das Café Sherlock – auf zwei Stockwerke verteilt (für Raucher und Nichtraucher). Angeboten werden Snacks und selbstgebackene Kuchen und Torten. In den Café-Tischen sind Vitrinen eingelassen, in denen man diverse Krimidevotionalien entdecken kann (zum Beispiel den Polizeiausweis von Maigret oder eine Auswahl der Tabakspfeifen von Siggi Baumeister). Dem „Kriminalhaus“ schräg gegenüber befindet sich das „Krimihotel“ mit 20 Themenzimmern: Jacques-Berndorf-Zimmer, Derrick-Zimmer (mit den original Tränensäcken des TV-Ermittlers) oder James-Bond-Zimmer. „Kriminalhaus“ wie „Krimihotel“ sind zudem Ausgangspunkt für die Fahrt mit dem „Eifel-Krimi-Bus“ (Anmeldung erforderlich) zu Tatorten aus diversen Eifel-Krimis. Wer auf den Bus verzichten möchte, kann eine der verschiedenen „Krimiwanderungen“ unternehmen. Selbstverständlich ist auch hier der Ausgangspunkt die Krimihauptstadt der Republik. Autorin Alessandra Barabaschi und Fotograf Axel Schwalm widmen in ihrem Eifel-Reiseführer dem „Kriminalhaus“, „Krimihotel“ und „Eifel-Krimi-Bus“ jeweils eine Text- und Foto-Seite. Für die Liebhaber der vielen Eifel-Krimis bietet das vorliegende Buch eine Fülle an Informationen und Fotos, eben zu vielen Schauplätzen der Eifel-Krimis.

Alessandra Barabaschi hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, darunter Reiseführer und Krimis. Sie ist Kunsthistorikerin und Expertin für die Geschichte der Stradivari-Instrumente. Sie lebt in Bonn.

Axel Schwalm wurde am Rhein geboren und arbeitet als Fotojournalist und Autor für verschiedene Zeitschriften und Bücher. Er kennt die Eifel seit Kindheitstagen und erkundet sie auf immer neuen Touren und Reisen. (tp) KTS 65

www.kriminalhaus.de
www.krimihotel.de
www.krimiland.eifel.de

 

978-3-8392-2060-3

Diers, Knut:
Mörderisches Emsland.
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2017, 281 S., 1 Kartenausschnitt Emsland, Gmeiner Verlag, 3-8392-2060-2 / 978-3-8392-2060-3, EURO 11,99

Zwischen Papenburg und Thuine, inmitten von Mooren und Mühlen, haben die Kriminalermittler Jana Kuhlmann und Jan-Hinnerk Eilers einiges zu tun. Ein toter Avantgarde-Künstler, ein aufgeknüpfter Zugereister oder eine erschossenen Café-Besitzerin lassen den beiden Kommissaren wenig freie Zeit, ihre Einsatzorte im Emsland mit touristischen Augen zu betrachten. Dies erledigt für die beiden der Reisebuchautor Knut Diers, der sich die Umgebung der verschiedenen Tatorte genauer angesehen hat und wertvolle Tipps für diverse Unternehmungen im „Mörderischen Emsland“ anzubieten hat.

Knut Diers, geboren 1959 in Hannover, war Redakteur einer Tageszeitung, viel auf Reisen und ist seit 2007 Reisebuchautor mit seinem Redaktionsbüro Buenos Diers Media in Hannover. In der Freizeittipp-Serie liegt von ihm ebenfalls vor: „Wer mordet schon auf Sylt?“. (tp) KTS 65

www.buenosdiers-media.de

 

978-3-8392-2062-7

Kölpin, Regine:
Mörderisches Usedom.
Der kriminelle Freizeitführer:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2017, 247 S., 1 Übersichtskarte Usedom, Gmeiner Verlag, 3-8392-2062-9 / 978-3-8392-2062-7, EURO 11,99

Die weitläufigen und einsamen Strände der Ostsee-Insel Usedom locken nicht nur Touristen - es ist auch gut möglich, dort einem mörderischen Psychopathen über den Weg zu laufen. Und auch in den mondänen Seebädern sollte man nicht nur die Architektur bewundern, sondern immer mal wieder über die Schulter schauen. Regine Kölpin hat sich für ihre Kurzkrimis und die darin eingebauten Freizeittipps von Wolgast aus auf eine Kreuztour über die Insel begeben. Peenemünde, Zinnowitz, Heringsdorf oder Ahlbeck sind nur ein paar Stationen von insgesamt elf angesteuerten Inseldestinationen. Auf ihren mörderischen Kurztrips hat sie eine Unzahl von Sehenswürdigkeiten, historischen Plätzen und Verweilorten eingeplant, die eine Besichtigung wert sind oder an denen man auch nur stressfrei die Seele baumeln lassen kann.

Regine Kölpin hat zahlreiche Romane und Kurztexte veröffentlicht, gibt Anthologien heraus und leitet Schreibseminare für alle Altersklassen. Die Autorin wurde bereits mehrfach für ihre Publikationen ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und fünf Kindern in einem historischen Dorf an der Nordseeküste Frieslands. Ihre bisherigen Veröffentlichungen im Gmeiner Verlag: „Kaspar Hauser – Das verlorene Kind“, „Wer mordet schon an der Mecklenburger Bucht“ und „Wer mordet schon am Wattenmeer“. (tp) KTS 65

www.regine-koelpin.de
www.das-syndikat.com/autoren/autor/2587-regine-koelpin.html

 

 978-3-8392-2063-4

Köstering, Bernd:
Mörderisches Oberhessen.
Der kriminelle Freizeitführer:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2017, 184 S., 1 Übersichtskarte Oberhessen, Gmeiner Verlag, 3-8392-2063-7 / 978-3-8392-2063-4, EURO 9,99

Dass Oberhessen weit davon entfernt ist, Klein-Chicago zu sein, dürfte wohl allgemein bekannt sein. Dennoch, auch in diese Gegend zwischen Marburg und Butzbach scheinen kriminelle Energien aus Frankfurt abzustrahlen. Zwar wirbeln keine Gangs aus den Straßenschluchten der Mainmetropole hier Staub auf. Aber auch Maisfelder, Wanderwege oder die Ufer der Lahn können gefährlich sein. Und anders als in der benachbarten Großstadt kommen die Ermittler nicht in Uniform oder mit Polizeimarke, sondern rekrutieren sich aus Studenten, sind Kioskbesitzer oder Hausmeister. Die Ermittler an den elf Tatorte dieses „Mörderischen Oberhessen“ geben dabei auch wertvolle Hinweise zu kulturellen wie touristischen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten.

Bernd Köstering, geboren 1954 in Weimar, aufgewachsen in Gießen, ist ein Krimiautor der leisen Töne. Neben zahlreichen Kurzgeschichten und Krimirätseln haben seine „Goethe-Literaturkrimis“ mit dem Privatermittler Hendrik Wilmut großen Anklang bei den Lesern gefunden. (tp) KTS 65

www.literaturkrimi.de
www.das-syndikat.com/autoren/autor/500-bernd-koestering.html

 

978-3-8392-2064-1

Porath, Silke / Prescher, Sören: Mörderische Sächsische Schweiz.
Der kriminelle Freizeitführer:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2017, 373 Seiten, Gmeiner Verlag, 3-8392-2064-5 / 978-3-8392-2064-1, EURO 11,99

Meta Malewski ist Buchhändlerin, leidenschaftliche Wanderin und ambitionierte Photographin. In ihren Urlauben durchstreift sie die Sächsische Schweiz mit ihren grandiosen Landschaften und weltbekannten Kulturdenkmälern. Neben Natur und Kultur hat Meta Malewski aber immer auch ein Ohr für die Geschichten jener Leute, die sie auf ihren Streifzügen trifft. Wie seinerzeit die Gebrüder Grimm die Märchen, so notiert auch die Buchhändlerin spannende, aktuelle wie auch historische Erzählungen ihrer Urlaubsbegegnungen. Die Reise geht von Pirna nach Struppen, weiter nach Königstein, Stadt Wehlen, Rathen, Hohnstein und Stolpen. Von dort nach Sebnitz, Bad Schandau, weiter nach Schöna, um in Bad Gottleuba die Wanderung zu beenden. Die einzelnen Kapitel dieser Wanderung werden jeweils ausführlich mit entsprechenden Reisetipps ergänzt.

Silke Porath ist auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Nach einem kurzen Exil in Baden lebt sie heute mit ihrem französischen Mann und ihren drei Kindern wieder in ihrer Heimatstadt Balingen. Sie ist ausgebildete Redakteurin und PR-Beraterin. Daneben arbeitet sie als Schreibtrainerin. Ihre Geschichten und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet.

www.silke-porath.de

Sören Prescher ist in Bautzen geboren und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN.
www.soeren-prescher.de

Von Silke Porath und/oder Sören Prescher liegen bisher 11 Veröffentlichungen im Gmeiner Verlag vor. (tp) KTS 65

 

978-3-95813-090-6

Schmid, Ursula:
Mord in Cork.
Krimis aus Irland.

2017, 239 S., zahlreiche Fotos, im Anhang: Kleiner geschichtlicher Abriss, OA, Edition Oberkassel, 3-95813-090-9 / 978-3-95813-090-6, EURO 14,00

Hauptkommissar Michael Teichler sitzt im Flugzeug - im Zuge eines deutsch-irischen Polizei-Austauschprogramms ist er nach Irland unterwegs. Hier in Cork soll er für einige Wochen die Arbeitsweise der „Garda“ kennenlernen. Er ist gespannt, gleichzeitig freut er sich auf das Wiedersehen mit Chief Inspector Daniel Cerigh, den er im Jahr davor in Nürnberg betreute. Aus der beruflichen Zusammenarbeit ist eine herzliche Freundschaft entstanden. Beide hatten vorgehabt, die Arbeit mit einem erholsamen Urlaub im Süden Irlands zu verbinden. Dass gleich sechzehn Fälle auf die beiden Ermittler warten würden, hatten sie sich so nicht vorgestellt. Ursula Schmid gibt dem deutschen Hauptkommissar und dem Chief Inspector der Garda doch noch die Gelegenheit, die Urlaubsrundreise im Süden der Insel wie geplant anzutreten. An ihren Stationen in Cork, Bantry, Mallow und weiteren Orten und Städtchen steht allerdings vor der Erholungspause erst einmal klassische Ermittlungsarbeit. Belohnt werden beide, wie auch der Leser, mit ausführlichen Informationen zu den jeweiligen Tatorten, den Besonderheiten dieser Örtlichkeiten, touristische Highlights stehen auf dem Programm, ebenso wie landestypische Gerichte (nebst Rezepten) und Einblicke in die Kunst der Destillerien für das irische „Lebenswasser“ oder den „Irish Mist“. Erläuterungen zu irischen Symbolen, besonderen Feiertagen (St. Patrick’s Day) oder informative Einblicke in die Geschichte des Landes ergänzen die jeweiligen Kurzkrimis. Eingestreut sind zudem viele Farbfotos der Autorin.

Ursula Schmid, ist pensionierte Lehrerin, lebt in Nürnberg und reist oft und gern nach Irland. Sie ist Herausgeberin von Krimianthologien, Redakteurin bei „The Tempest“ und organisiert Schreibseminare und das „Nürnberger Autorentreffen“. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften sind in der Edition Oberkassel ihre Krimis „Der Tote vom Silbersee“ und „Bekenntnis mit Folgen“ erschienen. Unter dem Pseudonym Tara Madigan wird in diesem Jahr ihr Roman „Kathy und ihr Millionär“, ebenfalls Edition Oberkassel, erscheinen. Ursula Schmid ist Mitglied bei den Mörderischen Schwestern und im Syndikat. (tp) KS 65

https://schmid-spreer.de
www.das-syndikat.com

 

978-3-8392-2065-8

Schulte, Andreas J.:
Mörderisches Bonn.
Der kriminelle Freizeitführer:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2017, 281 S., 1 Kartenskizze Bonn und Umgebung, Gmeiner-Verlag, 3-8392-2065-3 / 978-3-8392-2065-8, EURO 11,99

Verknüpft mit 11 Kurzkrimis unternimmt Krimiautor Andreas J. Schulte seinen mörderischen Spaziergang durch die Bundesstadt Bonn. In seinen zum Teil herrlich skurrilen Storys beweist A.J. Schulte, dass sich Mord und Witz keinesfalls ausschließen. Etwa wenn ein Profikiller Schwierigkeiten hat, einer Grundschulklasse sein „Berufsbild“ zu erläutern, oder warum ausgerechnet schon ergraute Damen ihr Start-up „Auftragsmorde“ an die Börse bringen wollen. Eingebaut in diese 11 Kurzkrimis hat er 125 Sehenswürdigkeiten oder Freizeittipps aus und für Bonn und der engeren Umgegend. A.J. Schulte legt mit „Mörderisches Bonn“ einen alternativen City-Guide vor, der Bonn-Besucher auf kurzen wie auch längeren Wegen durch die Stadt führt. Und selbst für Bonner gibt es noch das Eine oder Andere (neu) zu entdecken. Auch an eine kluge Gliederung seiner mörderischen Spaziergänge hat A.J. Schulte gedacht. Rundgänge durch die Innenstadt wechseln mit Hinweisen auf das grüne Bonn mit seinen mehr als 25 verschiedenen Park- und sehenswerten Gartenanlagen ab. Sportaktivitäten der Stadt werden ebenso berücksichtigt wie das politische Bonn. Den Stadtteilen Bad Godesberg und Beuel, der Region Kottenforst und dem Siebengebirge sind Kapitel und Mordstorys gewidmet. Selbstverständlich wurde auch prominenter Platz Bonns größtem Sohn, Ludwig van Beethoven, eingeräumt. Und Hinweise auf Bonns viele verschiedene Museen und die historischen Gebäude der Stadt fehlen ebensowenig. Sehenswürdigkeiten, Hinweise und Freizeittipps sind mit allen wichtigen Kontaktdaten versehen.

Andreas J. Schulte ist Journalist und Autor, Jahrgang 1965, verheiratet und hat zwei Söhne. Geboren und aufgewachsen in Gelsenkirchen, produzierte er mit 15 Jahren sein erstes Krimi-Hörspiel. Bereits während seiner Studienzeit in Bonn arbeitete er als Radiojournalist und veröffentlichte Kurzgeschichten. Heute ist er Mitinhaber eines Redaktionsbüros und lebt mit seiner Familie in einer ausgebauten alten Scheune zwischen Andernach und Maria Laach. Neben erfolgreichen historischen Kriminalromanen schreibt und veröffentlicht er auch Kurzkrimis und Thriller. Andreas J. Schulte ist Mitglied im „Syndikat“, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur, und der britischen „Crime Writers‘ Association“ (CWA). (tp) KTS 65

www.andreasjschulte.de


Jahrbücher
Zeitschriften


 

krimi-das-magazin-no-fuenf

Beck, Benjamin / Grünewald, Gesa (Red.):
Krimi – Das Magazin.

2017, 68 S., Panini Verlag, ISSN nicht mitgeteilt, EURO 4,99

- Nr. 5 (März/April 2017) u.a.:
Der Kommissar und das Meer - Walter Sittler über Gotland, seine Rolle und die schwedische Lebensweise / Allmen - Mit Heino Ferch. Aufwendige Verfilmung um einen Lebemann mit Spürsinn / SoKo München - Von den Anfängen eines Phänomens bis heute / Arne Dahl – Der Besteller-Autor im ausführlichen Porträt. (vt) KTS 65

www.paninishop.de

 

cads75-001.jpg

Bradley, Geoff / Cornwell, Bob (Hg):
CADS – An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction.

2016/2017, 80 Seiten, s/w Illustrationen, CADS, ISSN 0965-6561, £ 9,00 je Ausgabe [Bezugsanschrift: Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex SS7 1PA / UK, e-mail: Geoffcads@aol.com]

- Nr. 73 (August 2016): Tony Medawar: The Six Clubs of Death (or more?) / Kate Jackson: Josephine Tey’s Miss Pym / Paul T. Harding: Who was Donald Henderson? / Liz Gilbey: Sherlock Holmes for the 21st Century / Martin Edwards: Sir Basil Thomson’s Inspector Richardson / Helen Szamuely: The Much Maligned Miss Adler / Bob Cornwell: The CADS Questionnaire – John Lawton.
- Nr. 74 (January 2017): Mike Ashley: Re-discovering Douglas Newton / Kate Jackson: Introducing the Detective Fiction of Robin Forsythe / Peter Calamai: Grant Allen and Conan Doyle / Martin Edwards: Trending. Why Is the Golden Age Fashionable Again? / Liz Gilbey: Dr Watson, Step Into the Limelight! / John Cooper: The Crime Novels of Edward Grierson / Ly McConchie: The Dog Mysteries of Susan Conant / Bob Cornwell: The CADS Questionnaire – Lee Child.
- Nr. 75 (May 2017): Per Bonesmo: Six Norwegian Crime Authors in Search Of An Audience / Per Johnson: Cyril Hare’s „An English Murder“. Is this the finest Christmas crime novel of all? / Tony Medawar: Old Sins, Long Shadows. The Retrospective Detective Story /Martin Edwards: Winifred Peck’s Crime Novels / John Cooper: Anthony and Peter Shaffer’s „Mr. Verity“ / Niels H. Frandsen: The First Historical Mystery / B.A. Pike: Mr. Fortune: the stories of H.C. Bailey [Part 11] / Philip L. Scowcroft: Early Medical/Scientific Detective Fiction. The Exemples: Collins, Meada and Freeman / Kate Jackson: Doyle’s „The Valley of Fear“ and the Country House Mystery Novel / Susumu Kobayashi: Had Conan Doyle Read Henry Cauvain’s „Maximilien Heller“? / Nick Kimber: Further Random Reading in Japanese Crime Fiction / Lyn McConchie: Animals in Sherlock Holmes Short Stories. A Consideration / Geoff Bradley: British Magazines about the Crime and Detective Story [Part 1]. (vt) KTS 65

 

stern-crime00011_2017

Krug, Christian (Hg) / Di Grazia, Giuseppe (Red.):
Stern Crime.
Wahre Verbrechen.

2017, 138 S., Verlag Gruner + Jahr, ISSN 2364-7930, je EURO 5,20

- Nr. 11, u.a.: In einer eisigen Nacht. Er sucht sein Glück in den Bergen. Dann ist er verschwunden. Und keiner weiß, wohin. Bis der Schnee schmilzt / 48 Leben. Er war klein und schmächtig. Er hasste die Frauen. Und er holte sich die schwächsten / Die Geständnisse von Reykjavík. Sie haben die Morde zugegeben. Doch es gibt ein Problem: Sie können sich an nichts erinnern / - Sebastian Fitzek. Der Thrillerautor über Ängste und Zwangsjacken.
- Nr. 12, u.a.: Das Verlangen. Nichts berührte er so gern wie die Haare von Frauen / Im Wald. Zwei Morde in Südschweden. Dutzende Verdächtige. Und der Typ mit dem Hund / Der Tote von Somerton. Eine Leiche am Strand. Ein Zettel mit einem Geheimcode. Und eine Frage: Wer war dieser Mann? / - Kathy Reichs. Krimis schreiben wie geht das eigentlich? Das Werkstatt-Gespräch. (vt) KTS 65

www.stern-crime.de

 

national-crime1-2_2017

Müller-Michaelis, Matthias (Red.):
National Crime.
Das Kriminal-Magazin.
Echte Fälle, Fakten, Hintergründe – vom Tatort bis ins Gericht.

2017, 100 S., Verlag Livingston & Friends Medienproduktionsges. mbH, ISSN nicht mitgeteilt, EURO 4,80

- Nr. 1/2, u.a.: Liebesbriefe in den Knast – Was Straftäter so anziehend macht / Geheimsprache der Totenschädel – Oft wird nur ein Skelett gefunden. Aber auch das hat noch viel zu erzählen / Wenn Kinder zu Opfern werden – Fahnder schildern, welche Schicksale sie nie wieder aus dem Kopf bekommen / Mörderische Landschaften – Weshalb Bluttaten in der Provinz der beliebteste Stoff für Killer-Krimis sind. (vt) KTS 65

 

SmallTownCops-2-200.jpg

Rudolph, Janet R. / Derie, Kate (Hg):
Mystery Readers Journal.
The Journal of Mystery Readers International.

2015/2016, je 68 bis 108 S., ISSN 1043-3473, US $ 50,00 jährlich für 4 Ausgaben

- Vol. 32, Nr. 4 (Winter 2016-2017): Small Town Cops II (*)
- Vol. 33, Nr. 1 (Spring 2017): Midwestern Mysteries
Eine gute Mischung aus Autorenbeiträgen über ihre Recherche, über die Protagonisten und das Schreiben ihrer Krimis, die mit dem jeweiligen Thema des Magazins korrespondieren, dazu zahlreiche Rezensionen. (tp) KTS 65

www.mysteryreaders.org

[(*) siehe dazu auch: Geherin: Small Towns in Recent American Crime Fiction. KTS 64]

 


Miscellanea


Polizeiwache Rhein-Sieg

Frank Heider ist Wachdienstleiter der Polizeiwache Rhein-Sieg. Sein Arbeitsalltag ist durchstrukturiert: Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht oder Freischicht, so auch die einzelnen Kapiteleinteilungen. Seine Einsätze sind vielfältig: Verkehrsunfälle, Leichensachen, Familientragödien, Selbstmorde, Geiselnahmen, aber auch der eine oder andere amüsante Einsatz. In zehn Episoden-Kapiteln wird dieser Polizeialltag mit all seinen Höhen und Tiefen vom ehemaligen Polizeibeamten Dirk Breitenbach lebensnah und an der Wirklichkeit orientiert geschildert. Breitenbach stützt sich dabei ebenso auf Tatsachen wie er auch die handelnden Personen nicht erfunden, sondern aus Persönlichkeitsrechten verfremdet hat. Parallel zu diesen zehn Kapiteln wird der Werdegang und kurze Lebenslauf des Wolfgang „Wolf“ Weber geschildert, der als Pate für Breitenbachs Titelfindung stand. Wolf wuchs bei einem gewalttätigen Vater auf. Sein Lebensweg, stroboskopisch in acht eigenen Kapitel gezeichnet, bestand von frühester Kindheit an aus Gewalt und Unterdrückung. Vorgelebt vom Vater, nachgelebt vom Sohn. Als Wolfs Sohn geboren wird, zeichnet sich zunächst ein kleiner Schimmer der Hoffnung auf Veränderung zum Guten ab. Doch die Hoffnung trügt und die Wege von Wolf und Frank Heider laufen jetzt nicht mehr parallel, sondern kreuzen sich immer häufiger. Eine Geiselnahme durch Wolf und ein Schusswechsel mit der Polizei enden tragisch. Wolf sieht keinen Ausweg mehr und richtet die Waffe gegen sich selbst. Mit seinen beiden Büchern „Körperteile“ und „WOLFsMORD“ ermöglicht Dirk Breitenbach dem Leser einen authentischen Einblick in die alltägliche Arbeit und das Berufsumfeld der Polizei.
Dirk Breitenbach wurde 1967 in Hünfeld geboren und ist seit 1985 Polizeibeamter. Nach zehn Jahren bei der Bundespolizei wechselte er 1995 zur Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach seinem Studium für die Laufbahn im gehobenen Dienst hat er in Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis gearbeitet. Seit 2013 befindet der sich in Folge eines Dienstunfalls als Polizeihauptkommissar im Ruhestand. Er hat schon in mehreren Anthologien veröffentlicht. „Körperteile“ (siehe KTP 117) war sein Debütkrimi, dem 2017 „WOLFsMORD“ folgte.

www.DirkBreitenbach.de
www.facebook.com/Dirk.Breitenbach

978-3-945152-36-2 Breitenbach, Dirk:
WOLFsMORD.

2017, 231 S., OA, Edition Lempertz (Polizeiwache Rhein-Sieg), 3-945152-36-4 / 978-3-945152-36-2, EURO 9,99 (tp) KTS 65

Investigations From „The Citadel – The Military College of South Carolina“

Dr. Katya Skow On Crime Fiction




“Coming to Terms with Germany’s Nazi Past in the Modern German Krimi”

 

Caveat: With the exception of a few added endnotes, the list of references, and an extra run through the spell check, this essay is unchanged from the version I presented in 2012 at the 36th annual meeting of PAC, The Philological Association of the Carolinas.

 

    In her recent book Refractions of the Third Reich in German and Austrian Fiction and Film, Chloe Paver points out that both books and film are “ongoing negotiations about the way in which the Third Reich and its crimes are to be remembered” (1). In both German and Austrian literature and film about the NS past, the ever changing themes, perspectives, and even physical settings reflect this. There are many books like Jurek Becker’s Jakob der Lügner (1969), Elisabeth Reichart’s Februarschatten (1984), Erich Hackl‘s Abschied von Sidonie (1989), and Ruth Klüger’s Weiterleben. Eine Jugend (1992) that portray the suffering of groups targeted by the Nazis—Jews, Russian prisoners of war, and gypsies—at the hands of the uniformed and general population, and films like The Dairy of Anne Frank (German synchronization 1959). There are also films like Die weiβe Rose (1982), Das schreckliche Mädchen (1989), So weit die Füβe tragen (2001) and recent novels like Grass’s 2002 Im Krebsgang that concentrate on other aspects of Germany’s NS past—the heroism of a group of German students who actively question the Nazis, a post-war uncovering of a small town’s complicity in Nazi crimes and the effect of this uncovering on the next generation, the escape of a German prisoner of war from a Russian gulag, and the allied sinking of a fleeing German refugee ship and its effect on subsequent generations, respectively.

              Despite the many German novels and films that reflect Germany’s NS period in theme, setting, or perspective, Paver is right when she states that “the overwhelming majority of fictional texts written in German today do not engage with the Nazi past” (154). This is what makes the few that do so important. Paver continues, pointing out that recent “pop” novels are “present-oriented,” and reflect a lack of reverence with regard to this period in popular German consciousness (154). In his 2010 monograph on Bernhard Schlink’s novels, William Collins Donahue notes that today’s Germany has to some extent put the Holocaust behind it, striving for a “post-unification” normalization (2). And Bill Niven, in his article “Literary Portrayals of National Socialism in Post-Unification German Literature” documents more literary interest in the NS period since unification than in the years immediately before, noting however, “this post-unification literary treatment does what it can to depoliticize it [the period of the NS]” (15). He is also concerned with the “normalization” of figures like Hitler and Goebbels. The Holocaust has for now left the realm of literature and film and become fixed in public space in the form of museums and memorials.

              With notable exceptions it does seem as if recent “important” German novels rarely deal with Germany’s Nazi past. Those that do focus on new aspects, as Stuart Parkes notes in his article, describing the end of WWII as a liberation from an evil political system or a time of ignominious defeat (115). Others explore the period of the Third Reich from the viewpoint of the Germans, portraying as it were the perpetrators of the Holocaust as victims and addressing “the difficulties of having an emotional connection to the Nazi past” (Paver 51) such as in Schlink’s 1995 Der Vorleser.

              In this paper I will explore briefly the image of Germany’s Nazi past in popular fiction, specifically in the Krimi. As it becomes a secondary theme in belles lettres, making room for post-unification issues in a Germany whose borders and boundaries have become blurred, I wonder if it will not find a new home in the detective novel, romance, or adventure series. Will this engagement with past be enough to continue the dialogue or will the inclusion of such an important theme in such “trivial” genres further marginalize the discussion. Is this “lite” approach to the Holocaust an inevitable step, allowing readers to feel “at once engaged with the Holocaust while enforcing an absolute distance from its essential character of atrocity, fundamental criminality, and human suffering” as Donahue queries (xii). Will popular literature provide a new venue, like in film where feel-good films such as Schindler’s List (1993) and Life is Beautiful (1997, 1998), adventure and pseudo historical thrillers like Der Untergang (2004) and the more recent Inglorious Basterds (2009), or even comedies like Hitler Junge Salomon (1991) or the 2005 remake of The Producers, allow audiences to associate the pleasurable feelings of warmth, excitement, and amusement with an atrocity of such proportions that it remains impossible to characterize to this day.

              The Nazis and Germany during the Third Reich have long served the thriller industry. Novels set during the war feature daring spies defeating sinister plots for Nazi domination. There is an entire genre devoted to post-war Nazi hunting. Then there are the thrillers centered around the hunt for Nazi gold. And who could forget Ira Levin’s 1976 The Boys from Brazil (known best in its film version of 1978), in which a plot is uncovered to bring back the Third Reich through Hitler’s clones. These novels generally stay away from in-depth character development, relying instead on a sensationalist plot, exciting action, and a thrilling denouement. They also stay away from Holocaust-centered themes and any question of German complicity.

              Germany’s Nazi past has, however, begun to make an appearance in German-authored thrillers and detective novels. Bernhard Schlink’s Selb-trilogy, for example, has as its protagonist a detective with a problematic Nazi past. Since Schlink’s internationally acclaimed Der Vorleser (1995), his earlier detective novel written together with Walther Propp in 1987 Selbs Justiz and its two single-authored sequels, Selbs Betrug (1992, for which he won the Deutscher Krimi Preis) and Selbs Mord (2001) have become the focus of scholarship in their own right. Selb, the eponymous protagonist in the three novels, is an aging private detective who in the first novel must travel into his own Nazi past to solve a case.

              At first glance, Selb seems an unusually well-adjusted detective. At age 68 he is neither a drunk, nor a womanizer despite a series of romantic encounters with much younger women. Nor does he have pressing money problems, despite his long career in a financially suspect profession. And he seems remarkably well-adjusted, especially when compared with his odd assortment of buddies, one of whom builds models of intricate architectural masterpieces using matchsticks in his free time. When he is asked by his brother-in-law to look into cyber-espionage involving his chemical conglomerate, the simplicity of Selb’s existence soon crumbles as the case forces him to revisit events during the Third Reich in which he was involved. It turns out that our mild-mannered detective had been an “überzeugter Nazionalsozialist ..., aktives Parteimitglied und ein harter Staatsanwalt, der auch Todesstrafen gefordert und gekriegt hatte” (Selbs Jutiz 120-21). Selb did not have an epiphany during his Nazi period and redeem himself with some self-less act of heroism. Rather the war ended with Germany’s defeat and forced Selb to retool his political philosophy and his means of existence. During the forty odd years since the war’s end, Selb has done little in the way of self-reflection. As he comments, “Ich hatte geplant, in Frieden mit meiner Vergangenheit zu leben. Schuld, Sühne, Enthusiasmus, Blindheit, Stolz und Zorn, Moral und Resignation—das alles hatte ich in ein kunstvolles Gleichgewicht gebracht. Die Vergangenheit war darüber zur Abstraktion geworden“ (214). Even the events of the case do little to shake Selb’s sense of comfort with his past. He refers to his Nazi past as the “dunklen Jahre[n]” (193), and only seems bothered when he loses the admiration of a young women who learns of his complicity.

              Schlink’s Selb novels are much like his later blockbuster Der Vorleser in that they do not “make an effort to provoke any kind of rigorous thought” as Ruth Franklin writes in her 2011 A Thousand Darknesses. Lies and Truth in Holocaust Fiction, offering instead “a way to feel as though one were therapeutically ‘working through’ the problems of the past while in fact remaining comfortably aloof...” (201). Donahue, referring to Schlink’s Krimis, writes of a “perpetrator formula”: “a likeable Nazi who feels guilty, though never of anything concrete; repentant, though without any substantive exploration of the conversion; and, above all compromised—even betrayed—by a hierarchy where the real evildoers are always elsewhere” (23).

              Reading the Selb-trilogy is worrisome. As a Krimi, it is perhaps not meant to engage the reader in an active coming to terms with the theme of Germany’s Nazi past. The protagonist is pleasant enough, and his deeds lie several decades back. His guilt is presented in a by-the-by sort of fashion, not meant for rigorous debate. In fact, one could feel sorry for Selb when he loses the girl because she has a problem with his former existence, or because he has spent all of those years half-heartedly thinking about his past offenses, instead of becoming a leading figure in his profession like his brother-in-law. Donahue asks whether it is problematic when a Nazi—here Selb—becomes a victim (21-22). Perhaps it encourages a self-pitying response and blurs the distinction between the victims and the perpetrators.

              Another German Krimi author who garners critical acclaim is Ulrich Ritzel. His series centers on a police commissioner named Hans Berndorf and comprises some eight or so novels starting in 1999 and continuing through his latest Schlangenkopf from 2011. (Since I presented this paper Ritzel has published two further Berndorf novels: Trotzkis Narr, 2013, and Nadjas Katze, 2016). Ritzel’s crimes are usually the result, either directly or indirectly of some event or circumstance firmly grounded in recent German history. Among the backgrounds he uses are the social unrest of the late 60’s, the RAF of the early 70’s, and skinheads and neo-nazis in the late 90’s. In his 2009 Beifang or bycatch, the second of his Berndorf novels to win the Deutscher Krimi Preis, Ritzel goes back the farthest yet, to events that happened in Germany during the Holocaust.

              This particular Krimi is complicated and involves several different plot strands. The modern crime is framed and reflected by actions occurring in the early forties, shortly before a group of Jewish townspeople is deported to Auschwitz. From the opening scene it is not immediately clear which perspective—victim or perpetrator—will lead, and Ritzel almost seems to be toying with the reader. The novel opens in the frame, placing the action within the perpetrator perspective for a moment, stating “Tobruk war gefallen und Kaufmann Hirrle hatte den Laden beflaggt, aber Weckgläser gab es keine” (5). The triviality of the juxtapposition of the news of the German loss and the lack of canning jars immediately questions this intent. Later, a German woman chases off some young boys who are throwing stones at an elderly Jewish woman. This act is also called into question when we learn that the German woman hadn’t noticed the “Judenstern” (6) on the woman’s coat. Be that as it may, the German woman, more out of human decency than because of any conviction, helps the older woman and then, when she happens upon her again a few months later, is persuaded to take into safe-keeping a valuable old Jewish marriage ring, for as the woman explains, they are about to be brought away. The old woman gives her postage money and an address in London where her daughter lives. The German woman is supposed to send the ring there “wenn sich die Zeiten geändert haben und der Krieg vorbei ist” (16). It is telling that the German woman does not question the Jewish woman’s conviction that she will not return herself to take back the ring. In any case the German woman hides the ring away, but for unexplained reasons does not after the war is over and the times have changed send it to the daughter at the address in London. The ring remains stashed in a little tin until the 1990’s when the same German woman sells the ring to a watchmaker for 500 marks. From here, the ring’s movements are a bit complicated and perhaps unimportant for my argument (although not to the plot), but it ends up in the possession of a young woman who is then murdered.

              Enter Berndorf, Ritzel’s detective protagonist, who, interestingly, resembles Schlink’s Selb in several aspects, not the least of which is his age. In addition, Berndorf also leads a relatively untroubled life, free of any major vices, women issues, or money problems. In this particular novel he is also attractive to much younger women, perhaps a nod to Schlink’s Selb, or perhaps not. He does not, however, have a Nazi past, having probably been born sometime around 1940, like his author. When others assume that the young woman’s husband murdered her in a fit of jealous rage, Berndorf, somewhat unconvincingly as far as the plot goes, suspects the murder is linked to the ring, which is in her possession, and which she wears despite full knowledge of what it is and the guilt surrounding its provenance.

              Of course Berndorf is right; the ring leads to the murderer. Along the way, however, the reader with Berndorf and his crew learn about the history of the ring, the complicity of the German townspeople in ridding themselves of the Jews during the Third Reich, and the new attitude of 21st-century German politicians—there is a minister who is trying to whitewash the role of the courts in the NS period (108)—towards the Holocaust. The detective researches the ring and the complicity of the townspeople, both of which are well documented. Berndorf also speaks with the surprisingly sympathetic state’s attorney, Veesendonk, who is prosecuting the case, an opportunity perhaps to present the side of Germans actively engaged in a dialogue about the Holocaust. Ritzel again plays with the reader, letting Veesendonk deliver a gruesome mini-lesson on the minutiae of why soldiers were given machine guns instead of pistols for mass executions. The prosecutor says to Berndorf during this discussion: “Tut mir leid. Aber auf andere Weise weiβ ich nicht darüber zu reden . . . . Worüber man nicht reden kann, davon sollte man schweigen, ich weiβ. Aber gerade hier hilft das Schweigen nicht“ (311-12). His recognition of his motivation, however, reestablishes his credentials. The prosecutor’s wife, on the other hand, begs Berndorf and her husband to drop the whole story, because she thinks, “dass mit diesen Geschichten allmählich Schluss sein sollte” (321).

              Berndorf eventually solves the initial case, although it becomes clear about halfway through the novel that his actual motive is to trace the history of the ring. This he does as well, finally finding the granddaughter of the Jewish woman to whom the ring had belonged. Ironically, the murder has nothing to do with the ring’s Jewish history. The murderer has no idea of and no interest in the history of the ring. The vague tie-in to the ring’s history lies in the nature of the ring, which is to bring luck to the proper owner. Obviously, the post-holocaust owners were not the proper owners, hence the murder and mayhem surrounding the ring.

              At the end of the book, the reader is left wondering about the title of the novel. What part of the complicated case was actually “Beifang,” or bycatch? Was it catching the murderer of the young woman who wore the ring, solving the murder of the defense attorney (another plot twist), learning about how one medium-sized town in Baden-Würtemberg deported its Jews to Auschwitz in June of 1942, restoring a valuable Jewish artifact to its rightful owner, or all of the above? Berndorf certainly devotes his energy to the provenance of the ring, reflecting that it perhaps is the central story in the book. Ritzel, however, has been playing the reader since the beginning, leading to my conclusion that the ring motive is the Beifang. It is after all Berndorf’s initial investigation into the murder of the young woman that leads him to the ring, and the ring’s Jewish history plays no role in the murderer’s motivation. Last but not least, Ritzel’s novel is popular literature—a detective novel no less. Since Ritzel’s themes often involve topics like right-wing hate crimes and the social unrest of the late sixties, I wonder if he foresees a new role for popular literature in general—perhaps the Beifang is the dialogue with the past, ironically couched within an easily digestible detective novel.               

              Ritzel’s Krimis are well-written and critically acclaimed, but even more than Schlink’s they are firmly grounded in the cultures of popular literature. I would argue that this garners them a vastly different reader. Ritzel’s readers are looking for an intelligent thriller, or detective novel. Schlink’s have probably arrived at the Selb-trilogy through Der Vorleser and expect the perspective the novels take. Whether or not popular literature will become the next vehicle for reflections about the Holocaust remains to be seen. Does a novel have to be “highbrow” literature to delve into these themes? Does the Holocaust become quotidian when used as a plot device? I cannot of course, answer these questions. I do however, prefer Ritzel to Schlink. His story of the Jewish marriage ring is well-told and cleverly inserted into the narrative of a murder case, reflecting that Germany’s Nazi past and the Holocaust in particular is firmly rooted in modern German culture, and remains interwoven into the fabric of every city, town, and family.

 

Works Cited:

Donahue, William Collins. Holocaust as Fiction. Bernhard Schlink’s “Nazi” Novels and Their Films. New York: Palgrave MacMillan, 2010.

 

Franklin, Ruth. A Thousand Darknesses. Lies and Truth in Holocaust Fiction. Oxford and New York: Oxford UP, 2011.

 

Niven, Bill. “Literary Portrayals of National Socialism in Post-Unification German Literature.” German Culture and the Uncomfortable Past. Representations of National Socialism in Contemporary Germanic Literature. Ed. Helmut Schmitz. Aldershot and Burlington, USA: Ashgate, 2001.11-28.

 

Parkes, Stuart. “The language of the past: recent prose works by Bernhard Schlink, Marcel Beyer, and Friedrich Christian Delius.” ‘Whose Story?’: Continuities in Contemporary German-Language Literature. Eds. Arthur Williams, Stuart Parkes, and Julian Preece. Bern: Peter Lang, 1998. 115-31.

 

Paver, Chloe. Refractions of the Third Reich in German and Austrian Fiction and Film. Oxford: Oxford UP, 2007.

 

Schlink, Bernhard and Walter Popp. Selbs Jutiz. Zürich: Diogenes Verlag, 1987.

 

Ritzel, Ulrich. Beifang. München: btb Verlag, 2009.

 

© Katya Skow




Unter der Lupe




Der nachfolgende Text „Bonn (BRD) und Berlin (DDR) als Krimi-Schauplätze“ ist das deutschsprachige Manuskript von Reinhard Jahn und Thomas Przybilka. Veröffentlicht wurde die englischsprachige Übersetzung „Tales of Two Capitals“ im Kapitel „Germany“ in

king-crimes-of-the-scene

King, Nina (with Robin Winks and other Contributors):
Crimes of the Scene.
A Mystery Novel Guide for the International Traveler

1997, New York, St. Martin’s Press 0-312-15174-8 / 978-0-312-15174-4

Bonn (BRD) und Berlin (DDR) als Krimi-Schauplätze
„Tales of Two Capitals“

The Berlin Wall

"Leamas went to the window and waited, in front of him the road and to either the Wall, a dirty, ugly thing of breeze blocks and strands of barbed wire, lit with cheap yellow light, like the backdrop for a concentration camp. East and west of the Wall lay the unrestored part of Berlin, a half-world of ruin, drawn in two dimensions, crags of war" ... "...suddenly he felt the coarse, sharp contact of the cinder brick. Now he could discern the wall and, looking upwards, the triple strand of wire and the cruel hooks which held it. Metal wedges, like climbers` pitons, had been driven into the brick. Seizing the highest one, Leamas pulles himself quickly upwards he had reached the top of the wall."

(John le Carré, The Spy Who Came In From The Cold, London 1964, pp 9, 218)

 

Bonn / Bad Godesberg

"At twenty-five minutes past eight, the Drosselgasse in Bad Godesberg had been just another leafy diplomatic backwater, about as far from political turmoils of Bonn as you could reasonably get while staying within fifteen minutes`drive of them. It was a new street but mature, with lush, sceret gardens, and maids' quarters over the garages, and Gothic scurity grilles over the bottles glass windows. The Rhineland weather for most of the year has the warm wet drip of the jungle; its vegetation, like its diplomatic community, grows almost as fast as the Germans build the roads, and slightly faster than they make their maps. The fronts of some of the houses were already half obscured by dense plantations of conifers, which, if they ever grow to proper size, will presumably one day plunge the whole area into a Grimm`s fairy-tale blackout. (...) A kilometre southward, unseen Rhine barges provided a throbbing, stately hum, but the resident grow deaf to it unless it stops. In short, it was a morning to assure you that whatever calamaties you might be reading about West Germany`s earnest, rather panicky newspapers ... Bad Godesberg was a settled, decent place to be alive in, and Bonn was not half so bad as it is painted."

(John le Carré: The Little Drummer Girl, London: Hodder & Stoughton 1983, pp. 3-4)

 

 

Wenn Sie in Berlin sind...

...besuchen Sie das "Café Kranzler" am Kurfürstendamm, ganz in der Nähe der Gedächtniskirche mit ihrem zerbombten Turm, der als Mahnmal nach dem Zweiten Weltkrieg in seinem Zustand belassen wurde. Im "Kranzler", wo bei schönem Wetter Stühle und Tische auf den Gehsteig gestellt werden, trifft nicht nur Len Deightons Agent an einem Sonntag seinen Informanten Johnny Vulkan ("Funeral in Berlin", London 1964/New York 1965). Auch in anderen Romanen ist das "Kranzler" Schauplatz konspirativer Agententreffs. Seit seinem Einzug 1932 ist das Café eines der Wahrzeichen Berlin. Zunächst ist es Treffpunkt von Literaten und Künstlern, nach dem Krieg dann der Ort, an dem sich alliierte Offiziere zusammensetzen und später der Platz, an dem die Deutschen ihren ersten bescheidenen Nachkriegs-Wohlstand bei Kaffee und Kuchen vor den flanierenden Passanten zur Schau stellten.

 

Bonn und Berlin - Die beiden Hauptstädte Deutschlands

 

"Bonn was a Balkan city, stained and secret, drawn over with tramwire. Bonn was a dark house where someone had died, a house dreaped in Catholic black and guarded by policemen. "

(John le Carré: A Small Town In Germany, London 1968, p. 7)

 

  Keine Frage, John le Carré mag Bonn zunächst nicht, und in den mehr als 40 Jahren, in denen die kleine Stadt am Rhein die die Hauptstadt der Bundesrepublik war, haben auch viele Deutsche ein ambivalantes Verhältnis zu dem verschlafenen "Bundesdorf" gehabt. Der kleine Ort in der Nähe von Köln wurde von der ersten deutschen Regierung unter Kanzler Konrad Adenauer 1949, vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, zur vorläufigen Hauptstadt der aus der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone gebildeten Bundesrepublik Deutschland gewählt. Die alte "Reichshauptstadt" Berlin lag unterdessen isoliert in der sowjetischen Besatzungszone, aus der 1949 die Deutsche Demokratische Republik wurde, jenem unter Moskaus Einfluß stehenden zweiten deutschen Staat, der sich 1961 mit seiner "Zonengrenze" hermetisch gegen Westdeutschland abschottete.

 

  Berlin - genauer gesagt: der Ostteil der Stadt, wurde von der ostdeutschen Regierung zur Hauptstadt der DDR erklärt. Vierzig Jahre lang bestand dieses deutsche Provisorium aus zwei Staaten. Durch martialische Grenzanlagen und die "Berliner Mauer" war das unter alliierter Kontrolle stehende West-Berlin vollkommen vom ostdeutschen Umland abgeschnittenen, bis 1990 durch die deutsche Wiedervereinigung ein neues Deutschland entstand. Dessen Parlament entschied schließlich 1991, daß nicht mehr das geruhsame Bonn am Rhein, sondern wieder Berlin seine Haupstadt sein sollte.

 

  Vierzig Jahre deutsche Geschichte, von 1949 bis 1989, eine Zeit des Machtkampfes der UdSSR und der USA, die Zeit des Kalten Krieges und des Wettkampfes der Systeme, der besonders an seiner Nahtstelle in Deutschland von östlichen und westlichen Geheimdiensten mit allen Mitteln geführt wurde. Kein Wunder also, daß man besonders über Spionagegeschichten und Polit-Thriller reden muß, wenn es um die Krimis geht, die in der alten und der neuen deutschen Hauptstadt spielen. Daß das geruhsame Bonn dabei in der Wirklichkeit nicht so häufig Schauplatz internationaler Geheimdienstintrigen war, heißt unterdessen nicht, daß die "Kleine Stadt in Deutschland", wie John le Carré sie genannt hat, keinen Stoff für hochklassige Spionageschichten geboten hätte. Über Bonns berühmt-berüchtigte "Diplomatenrennbahn", eine gut ausgebaute, mehrspurige Straße aus der Bonner Innenstadt hinaus zum Vorort Bad Godesberg, die nicht nur die ansässigen Diplomaten zu überhöhter Geschwindigkeit verleitet, führt in Ross Thomas' "The Cold war Swap" (New York 1966, UK-Title: Spy In The Vodka, London 1967) der Weg zu "Mac's Place".

 

  Die Bar des Ex-CIA-Mannes MacCorkle und seines Partners Padillo wird in dem hochklassigen Debüt-Thriller des Journalisten Ross Thomas (1926 - 1995), der von 1958 bis 1959 selbst in Bonn lebte und arbeitete, zur Drehscheibe für eine eiskalt kalkulierte CIA-Operation. Die amerikanische Regierung will einen abgeschriebenen Spezialagenten gegen zwei in den Osten übergelaufene Wissenschaftler austauschen, die sie gerne zurück hätte. Daß die Operation kein Routinegeschäft ist, wird MacCorkle klar, als vor seinen Augen der Barkeeper von "Mac's Place" gerade in dem Moment erschossen wird, als er ihm sein Geheimrezept für die richtige Mischung eines Seven-layer Mint Frappé anvertrauen will.

 

  Aus dem gemütlichen Bonner Vorort Bad Godesberg führt die Mission MacCorkle und Padillo hinter den Eisernen Vorhang und direkt in eine Falle des KGB, aus der sich die beiden nur mit einigen Blessuren wieder herauswinden können. Inzwischen existiert "Mac's Place" schon lange nicht mehr. MacCorkle und sein Partner sind, ebenso wie ihr deutsches Personal, von Bonn nach Washington D.C. übergesiedelt und haben dort - wie man in "Cast A Yellow Shadow" (New York 1967) und "The Backup Men" (New York 1971) nachlesen kann, "Mac`s Place" neu eröffnet.

 

  Doch auch wenn Bonn, wie es sein ehemaliger Polizeipräsident einmal formulierte, "in puncto Kriminalität Gott sei Dank kein Weltstadtniveau" erreicht, ist es mit all seinen Regierungsbehörden, Ministerien und Botschaften genau wie jede andere Hauptstadt ein Tummelplatz für Spione aus aller Herren Länder, ganz besonders aber aus der DDR gewesen. Dabei setzte der legendäre Spionagechef Markus Wolf aus dem DDR-Ministerium für Staatssicherheit ("Stasi") in den achtziger Jahren verstärkt auf die "Romeo"-Variante. Die mag in vielen Fällen so abgelaufen sein, wie Martin Walser es in "No Man's Land" (Austin 1989) (dt.: "Dorle und Wolf", Frankfurt am Main 1987) beschreibt:

 

  Wolf Ziegler, in der DDR aufgewachsen und später in die Bundesrepublik gekommen, fühlt sich seinem alten Heimatstaat verpflichtet und stellt sich als Spion zur Verfügung, um den Rückstand der DDR im Hochtechnologiebereich zu verringern. Um an die Schlüsselinformationen heranzukommen, wird er zu einem von Markus Wolfs "Romeo-Agenten". Er heiratet Dorle, Sekretärin im Bonner Verteidigungsminiserium, die ihn unwissend mit dem Geheimmaterial versorgt, das seine Auftraggeber dringend benötigen. Als er nach neun Jahren seiner Spionagetätigkeit überdrüssig wird, zeigen seine ostberliner Auftraggeber wenig Verständnis für seinen Wunsch nach einem geruhsamen Familienleben und setzen ihn unter Druck.

 

  Genau wie Wolf Ziegler in Martin Walsers eher gesellschaftskritischem als spannenden Roman ist auch Otto "der Rabe" Reimann in Brian Freemantles "Little Grey Mice" (London 1991) ein Romeo-Agent, der auf eine Bonner Bürodame angesetzt wird. Genauso kühl und professionell, wie Reimann sich im Auftrag des KGB an Elke Meyer, Referentin des Staatsministers im Kanzleramt, heranmacht, um angesichts der unmittelbar bevorstehenden Wiedervereinigung die Position des neuen Deutschlands auszuspionieren, erzählt Freemantle seine Geschichte. Bonn ist Dreh- und Angelpunkt von Otto Reimanns Operation, bei der er allerdings trotz aller Spionageerfolge den Kürzeren zieht - denn er wird die Geister, die er mit seinen Liebesschwüren bei der "kleinen grauen Maus" aus dem Kanzleramt rief, nicht so schnell wieder los. Pech für den "Raben", Glück im Unglück für die "graue Maus".

 

  Weniger grau und unscheinbar als bei Brian Freemnatle geht es in Robert Ludlums Action-Thriller "The Aquitaine Progression" (New York 1984) zu, in dem es den Helden John Converse bei seiner Jagd nach den Hintermännern einer von Ludlums üblichen Verschwörungstherorien auch ins verschlafene Bonn am Rhein verschlägt. Am "Alten Zoll", der kastanienbestanden alten Bastion am südöstlichen Rand der Bonner Altstadt trifft Converse einen wichtigen Informanten, und kurz darauf kann er nicht verhindern, daß im "Hofgarten", einem Park vor der Bonner Universität der amerikanische Botschafter ermordet wird. Doch mehr als atmosphärischer Hintergrund ist die kleine Stadt am Rhein in Ludlums weltumspannender Jagd nach einigen machthungrigen Generälen nicht, die sich zum Ziel gesetzt haben, ein ganz Europa umfassendes neues Weltreich zu errichten.

 

  Es sind also meist nur die kleinen, überschaubaren Spionageoperationen, die in Bonn stattfinden, Geschichten über kleinbürgerliche Verstrickungen in Verrat und Heimtücke, und damit werden die erwähnten Romane der eher unauffälligen Stadt, die nie das Flair einer wirklichen Hauptstadt entwickeln konnte (und wollte), vollkommen gerecht. Die wirklich großen Spione, die wirklich großen Geheimdienstoperationen spielten sich während des Kalten Krieges in Berlin ab. Hier wartete John le Carrés Alec Leamas an der Berliner Mauer auf den "Spy Who Came In From The Cold", in Berlin zieht Adam Halls Agent Quiller seine Kreise, und hier findet Mitte der sechziger Jahre das "Funeral in Berlin" für Len Deightons namenlosen Agenten statt, als er für den britischen Geheimdienst einen hochkarätigen ostdeutschen Wissenschaftler über die Zonengrenze bringen soll.

 

  Und auch Deightons in Berlin geborener Bernhard Sampson, britischer Spion und tragischer Held der "Berlin Game", "London Match" und "Mexiko Poker"-Trilogie (New York 1984, 1985, 1986) lauert stets an der weltbekannt gewordenen Berliner Mauer, die im August 1961 von der Nationalen Volksarmee (NVA) und der Volkspolizei (VoPo) errichtet wurde, um den ständig wachsenden Flüchtlingsstrom aus der DDR in den bis dahin noch "offenen" und "ungeteilten", unter alliierter Verwaltung stehenden Westteil der Stadt zu stoppen. Im Lauf der Jahre perfektionierte der ostdeutsche Staat seinen 155 Kilometer langen "antiimperialistischen Schutzwall" rund um West-Berlin zu einer tödlichen Staatsgrenze, deren Grenztruppen den Befehl hatten, sämtliche Fluchtversuche mit der Schußwaffe zu verhindern. Die künstliche Sperre, die unter anderem unmittelbar vor den Säulen des Brandenburger Tors verlief, bestand zuletzt aus einer 4,10 Meter hohen und 16 Zentimeter starken Betonplattenwand, die oben entweder mit einem dicken Betonrohr oder einem Metallgitterzaun bewehrt war. Daran schloß sich an der östlichen Seite ein 10 Meter breiter "Todesstreifen" mit Wachtürmen und Bunkern, Hundelaufanlagen, Patroullienwegen und einem Kontaktzaun an, der bei Berührung optische und akustische Signale auslöste.

 

  Erst der politische Umbruch des Jahres 1989 mit seinen Bürgerprotesten in der DDR brachte schließlich am historischen 9. November 1989 die Öffnung aller bis dahin streng kontrollierten Grenzübergangsstellen und leitete die deutsche Wiedervereinigung ein. Adam Halls Quiller ist kurz vor jenen Tagen des Jahres 1989 in der geteilten Stadt, um in einer seltsamen Zusammenarbeit mit dem KGB ein Attentat auf Michail Gorbatschow zu verhindern:

"The East Germans are fervently hoping for some kind of reunification, beause so many of them got relatives in the West and they`ve been cut off from them all this time by the wall. On the other hand, some people are scared to death, because if Europe becomes denuclearised - which is the way, things are heading - the US are going to withdraw most of it`s forces and that`ll leave West Germany without security umbrella...

(Adam Hall "Quiller KGB", New York 1989, p. 84)

 

  In der Zeit der Teilung war der "Checkpoint Charlie", der Grenzübergang für Ausländer an der Ecke Kochstraße und Friedrichstraße Brennpunkt und Nadelöhr für zahlreiche riskante, nicht nur literarische Spionageoparationen des britischen SIS und der amerikanischen CIA. "You are are leaving the American Sector" liest Alec Leamas auf dem bekannten Schild in Le Carrés klassischem "The Spy Who Came In From The Cold" (1963) , während er auf den Überläufer aus der DDR wartet und noch nicht weiß, daß er selbst nur eine Schachfigur im Spiel seines Chefs "Control" ist, der Leamas nur dazu benutzt, den ostdeutschen Spionagechef Mundt bei seinen eigenen Leuten zu diskreditieren. Genau wie Leamas wartet auch Len Deightons Bernhard Sampson in "Berlin Game" (New York 1984) an der Mauergrenze auf den ostdeutschen Topspion "Brahms IV", der wichtige Nachrichten über einen Maulwurf im britischen Geheimdienst bringen will. Und auch in den nächsten Büchern der Sampson-Trilogie, als Bernhard längst herausgefunden hat, daß seine schöne Ehefrau Fiona ihn nicht nur mit seinem Kollegen Bret Rensselaer betrügt, sondern auch der gesuchte Maulwurf ist, verschlägt es ihn immer wieder auf die geschichtsträchtigen Straßen Berlins:

 

"Berlin is a sort of history book of twentieth-century violence, and every street corner brought a recollection of something I`d heard, seen or read. We follwed the road alongside the Landwehr Canal, which twists and turns through the heart of the city, It`s oily water hold many dark secrets. Back in 1919, when the Spartakists attempted to seize the city by armed uprising, two officers of the Horse Guards took the badly beaten Rosa Luxemburg - a Cummunist leader - from their headquarters at the Eden Hotel, next to the Zoo, shot her dead and threw her into the canal."

(Len Deighton "London Match", London 1985. p. 9)

 

  Zurück in die Zeit vor der Machtergreifung der Nazis in Deutschland und im großen Bogen bis hin zum alliierten Sieg über Nazi-Deuschland führt Deighton, der "Poet des Agentenromans" uns in "Winter: A Berlin Family" (New York 1987).

 

  Die Epoche der Nazi-Diktatur, die Deutschland unter der Herrschaft Adolf Hitlers in den Zweiten Weltkrieg stürzte, haben später viele Thriller-Autoren als Hintergrund für konventionelle Krimi-Geschichten verwendet, aber erst der Brite Philip Kerr kam 1989 in seiner "Berlin Noir"-Trilogie auf die Idee, einen harten Privatschnüffler im historischen Berlin der Jahre 1936 bis 1940 ermitteln zu lassen. Bernhard "Bernie" Gunther, hat seinen Job als Kriminalpolizist im Präsidium am Alexanderplatz gekündigt und sich nach einem Aushilfsjob als Hoteldetektiv im "Adlon" mit einem kleinen Detektivbüro selbständig gemacht. Bei seiner Suche nach dem angeblich nach einem Brand verschwundenen Schmuck einer Industriellentochter vor dem Hintergrund der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 1936 in "March Violets" (New York 1989) nicht nur in den Gefängniszellen des GESTAPO-Hauptquartiers an der Prinz Albrecht-Straße; Gunther bekommt auch die Terrorherrschaft der Nazis im Konzentrationslager Dachau zu spüren, in das er sich auf der Spur des verschwundenen Schmuckes einschmuggelt.

 

  Mit seiner indifferenten Haltung gegenüber dem Nazi-Regime und der ausgeprägten Fähigkeit, sich immer wieder auch mit unmenschlichen Umständen arrangieren zu können, verhält sich Bernhard Gunther wie viele Deutsche in jenen Jahren. Er sagt:

"Survival, especially in these difficult times, has to count as some sort of an achievement"
(Philip Kerr "The Pale Criminal", New York 1991 p. 237)

und läßt sich auch für eine Machtintrige des SS-Führers Heydrich gegen seinen Gegner Himmler einspannen und dient schließlich in "A German Requiem" (London 1991) auch Hitlers Kriegsmaschinerie.

 

  Konsequent hat Robert Harris im Szenariao seiner political fiction "Fatherland" (1992) die Frage weitergedacht, welches Gesicht Deutschland wohl hätte haben können, wenn Adolfs Hitlers aggressive Machtpolitik zum Erfolg geführt hätte. In seinem weltweit erfolgreichen und besonders in Deutschland sehr kontrovers diskutierten Thriller befinden wir uns im Jahr 1964. Die deutsche Nation bereitet sich auf den 75. Geburtstag des "Führers" vor, der Feldzug gegen Rußland steht kurz vor seinem siegreichen Abschluß und in den USA, mit denen 1946 Frieden geschlossen wurde, regiert Präsident John F. Kennedy. Das Berlin, in dem Kriminalkommissar Xaver März die Todesumstände eines Nazi-Parteigenossen der ersten Stunde ermitteln soll, ist eine gigantische Metropole. Doch neben dem pompösen Glanz, in den sich die Naziherrscher hüllen, gibt es eine dunkle, tödliche Seite des Staates, der Kommissar März zusammen mit der amerikanischen Journalistin Jane MacGuire auf die Spur kommt: er findet heraus, daß die jüdische Bevölkerung Deutschlands brutal vertrieben und ermordet wurde, damit sich die Herrscher an den Vermögen der Toten bereichern konnten. Harris sachkundig geschriebener Roman zeigt uns, wie sich Berlin mit Alberts Speers gigantischen Bauten, Triumphbögen, Prachtalleen und Versammlungshallen vielleicht präsentiert hätte, wenn die Geschichte einen anderen Verlauf genommen hätte.

 

  Das heutige, wirkliche Berlin im wiedervereinigten Deutschland zeigt dagegen ein ganz anderes Gesicht, wie es Kommissar Arkadi Ranko von der Moskauer Polizei bei seinen Ermittlungen in Martin Cruz Smith's "Red Square" (New York 1992) zu sehen bekommt: Auf der Fährte wertvoller Gemälde der russischen Moderne verschlägt es den biederen Kommissar aus "Gorky Park" (New York 1981) und "Polar Star" (New York 1989) in das wiedervereinigte Berlin. Es ist eine Stadt voller Gegensätze - Verwahrlosung liegt neben Luxus, das Zusammenwachsen der beiden ehemals getrennten Teile der Stadt wird mit schmerzhafter Deutlichkeit spürbar.

 

 

CLIFFORD, Francis (Arthur Bell Thompson):

The Naked Runner (New York 1966) (auch: The Naked Spur. New York 1963)

Die Geschichte führt uns zurück in die Zeit des Kalten Krieges und der deutschen Teilung. Sam Laker ist nicht immer der unscheinbare Vertreter für Büromöbel gewesen, und deshalb ist auch die Gefälligkeit, um den ihn ein alter Geheimdienstfreund bittet, keine gewöhnliche Sache. Laker soll bei seinem Besuch auf der Leipziger Messe in der DDR Kontakt mit einer Agentin aufnehmen. Dabei wird er von dem ostdeutschen Stasi-Hauptmann Hartmann verhaftet. Doch statt Laker wegen Spionage anzuklagen, verlangt Hartmann von Laker, daß er in Kopenhagen einen abtrünnigen ostdeutschen Funktionär erschießen soll. Obwohl Francis Clifford (1917-1975) während des Krieges im Büro des Special Operations Service arbeitete, klingt seine Spionagegeschichte nicht besonders glaubwürdig. Gut getroffen ist aber die drückende, von der dauernden Angst vor den Spitzen des "Staatssicherheitsdienstes" (Stasi) geprägte Atmosphäre in der damaligen DDR.

 

CARRÉ, John le (David John Moore Cornwell):

A Small Town In Germany (New York 1968)

In Bonn erregte John le Carrés Romanfiktion von der Machtübernahme einer anti-westlichen, deutlich faschistisch orientierten "Bewegung" in Westdeutschland zum Zeitpunkt ihres Erscheinens viel Aufsehen und Widerspruch. 1980, so le Carrés Geschichte, ist Westdeutschland destabilisiert durch Streiks und Aufruhr von unzufriedenen Mittelständlern, Arbeitern und Studenten. In dieser Situation verschwindet ein Angestellter der britischen Botschaft in Bonn mit geheimen Unterlagen über die deutsch-britischen Beziehungen und Alan Turner wird vom britischen Geheimdienst an den Rhein geschickt, um ihn zu suchen.

 

MIEHE, Ulf: Dead one in Berlin (New York 1976)

(dt.: Ich hab noch einen Toten in Berlin, München 1973)

Filmemacher und Drehbuchautor Ulf Miehe (1940 - 1989) erzählt, wie ein junges Filmteam in Berlin Kontakt mit einem Großgangster aufnimmt und bei seinen Recherchen von ihm eine Idee erhält, wie ein ganz großes Ding zu drehen wäre - als Film natürlich. Doch je mehr sich die Jungfilmer mit dem Plan beschäftigen, desto mehr fragt man sich, ob sie wirklich nur einen Film drehen wollen. Miehes cleverer Roman vermischt geschickt die Ebenen von Realität und Fiktion zu einer ironischen Ganovenballade.

 

FORSYTH, Frederick: The ODESSA File (New York 1972)

Ein weiterer von Forsyths strategisch geplanten und exakt recherchierten Thrillern. Ein Journalist schleicht sich in eine bestens geführte Organisation von alten und jungen Nazis ein.

 

BUCKLEY jr., William F. (William Frank Buckley jr.):

The Story of Henri Todd (New York 1984)

Buckley Super CIA-Agent Blackford Oakes wird kurz vor dem Zeitpunkt des Mauerbaus nach Berlin geschickt, um herauszufinden, was die DDR-Führung gegen den Bevölkerungsschwund zu unternehmen gedenkt.

 

HALL, Adam (Elleston Trevor): The Berlin Memorandum (London 1965, US-Title: The Quiller Memorandum, New York 1965)

Adam Halls Quiller, der beste Agent der Londoner "Zentrale" wird ins düstere Berlin des Kalten Krieges geschickt, um dort das Hauptquartier der Geheimorganisation "Phoenix" aufzuspüren.

 

ALLBEURY, Ted (Theodore Edward le Bouthillier Allbeury):

The Only Good German (London 1967) (US-Title: Mission Berlin, New York 1986)

Einer der vielen Spionage-Romane Allbeurys aus der Zeit des Kalten Krieges. Ein britischer Agent hebt in Berlin und Hamburg eine neonazistische Terrorgruppe aus, die die Entspannungspolitik verhindern möchte.

 

ALLBEURY, Ted: The Special Collection (London 1975)

Während westdeutsche Politiker sich um einen friedlichen Ost-West-Dialog bemühen, bereiten die Falken im KGB den gewaltsamen Umsturz vor.

 

ALLBEURY, Ted: Wilderness of Mirrors (London 1988)

When SIS officer Robert Thornton's East Berlin operation crumbles around him, he finds that to control further damage in the way ordered by his superiors would threaten a woman he loves.

 

ROTH, Holly: The Content Assignment (London 1954) (US-Title: The Shocking Secret, New York 1955)

An excellent spy and counterspy story, the legwork being done by an English journalist who falls in love with an American girl agent while in Berlin.

 

KAYE, M.M.: Death Walked In Berlin. (1955) (Also: Death In Berlin, Chicago 1985)

Im Nachkriegs-Berlin erlebt eine junge Nichte eines britischen Besatzungsoffiziers eine wenig anregend erzählte Mordgeschichte.

 

ALLBEURY, Ted: The seeds of treason (1986)

Ein weiterer Roman Allbeurys über die Arbeit des britischen Geheimdienstes im geteilten Berlin - und zugleich auch die romantische und unglaubwürdige Geschichte einer Liebesaffäre, die den Eisernen Vorhang überwindet.

 

 

© by Reinhard Jahn und Thomas Przybilka

[Weiterverbreitung nur mit ausrücklicher Genehmigung]

 

 


"Zu guter Letzt"
(Gitta List / Bonn)




»Du weißt, dass die Einzigen, die mit ihrer Analyse richtig liegen, die Roten sind. Die Kommunisten, aber keiner hört ihnen mehr zu. Das Gute war, immer, wenn sie das Maul aufrissen, legte der Block in den Umfragen stetig weiter zu. Wie in den 80er, 90er Jahren zu Zeiten der Anti-Rassismus-Bewegungen. Es heißt ja, Engel haben kein Geschlecht, offenbar haben sie auch kein Gehirn.«

 

Ein Beratungsraum im Elysée, ein luxuriöses Apartement, ein Zimmer in einem heruntergekommenen Hotel. Eine Nacht, in der für Frankreich viel auf dem Spiel steht, für Antoine Maynard, den Ehemann der Parteivorsitzenden des Patriotischen Blocks, einiges, und für Stéphane »Stanko« Stankowiak, seinen Freund, alles.

 

Es herrscht Aufruhr im Land, soziale Unruhen sind ausgebrochen, es gibt Tote, das Chaos nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an – und so sieht die Regierung sich veranlasst, mit dem »Bloc Patriotique«, der Partei der Ultrarechten, Verhandlungen über einen Regierungsbeteiligung aufzunehmen. Während Gattin Agnès Dorgelles um die Ministerien schachert, die dem Block künftig zufallen sollen, lassen Antoine und Stanko – fern voneinander, der eine scheinbar im Gespräch mit sich selbst, sich als »du« adressierend, der andere aus Ich-Perspektive - die Vergangenheit Revue passieren, eine Vergangenheit, in der sie fünfundzwanzig Jahre lang vieles verbunden hat: rechte Gesinnung, Ressentiments gegen ›Untermenschen‹, vor allem aber der Hang zu Gewaltexzessen. Antoine, missratener, gleichwohl gebildeter, ja sogar intellektueller Sohn aus gutem Hause, förderte den Proleten Stanko, als er innerhalb des Blocks zum Strategen aufstieg, er machte den Loser aus ärmlichen Verhältnissen zum Chef des ›Security‹-Schlägertrupps »Delta-Gruppe«, zu seinem Freund und Vertrauten. Und Stanko, Schläger, Killer, ›Allzweckwaffe‹ des Blocks, der weniger Skrupel hat zu morden als sich zu seiner Homosexualität zu bekennen, liebt ihn dafür bedingungslos. Jetzt aber soll er sterben, der Block wird nun, da man in die Regierungsverantwortung eintritt und sich entsprechend seriös zu geben wünscht, seine ›Allzweckwaffe‹, die allzu viel über parteiinterne kriminelle Machenschaften weiß und allzu viel Dreck am Stecken hat, liquidieren. Agnès nimmt diese Maßnahme billigend in Kauf, ›für die gute Sache‹ gewissermaßen, schließlich ist sie kurz vor ihrem Ziel und fest entschlossen, es zu erreichen; sie hatte schon den eigenen Vater im Block ausgebootet, um dorthin zu gelangen. Antoine, der der Macht, noch viel mehr aber seiner Frau verfallen ist (»Letztlich bist du also wegen der Möse einer Frau Faschist geworden«), schwankt in seinen Emotionen, wie er das so oft tut; im Grunde seines Denkens pflegt dieser gewalttätige Schöngeist weniger ideologische Überzeugungen als einen ästhetizistischen Weltekel, der für die Moderne nichts als Verachtung übrig hat.

 

»Es klingelt an der Tür, und du denkst, es ist Stanko.
Aber nein, er ist ja nicht wahnsinnig. (...)
Du wünschst dir, er möge es sein, der klingelt. Du wärst jetzt bereit, dich für ihn von allem loszusagen, um ihn zu retten, deinen Kleinen.«

 

Seinen wuchtigen, nach dem Vorbild einer Tragödie komponierten Neo-Polar benutzt Jerôme Leroy zugleich dazu, fünfundzwanzig Jahre Geschichte der Rechten in Frankreich Revue passieren zu lassen – ganz klar sind in seinem Roman ›Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und tatsächlichen Gegebenheiten‹ unbedingt beabsichtigt. Der Roman, im Original 2011 erschienen, nahm schon damals eine Entwicklung vorweg, die heute, nur sechs Jahre später, keine düstere Fiktion mehr ist. Man soll den Teufel nicht an die Wand malen – und der Front National hat es ja immerhin nicht in die Regierungsverantwortung geschafft – aber man muss doch die unangenehme Realität zur Kenntnis nehmen: den stetigen Aufstieg der Rechten aus der politischen Schmuddelecke zur politischen Kraft, mit der zu rechnen ist, schon allein, weil es ihr gelingt, vernachlässigte Themen zu (be)setzen, gesellschaftliche Debatten (etwa um Einwanderung und Asylpolitik) zu steuern und damit die anderen Parteien vor sich herzutreiben, in Frankreich und anderswo: zum Beispiel bei uns. Das ist ein Problem, auch ohne Teufel an der Wand; Marine Le Pen (oder Gauland, Alice Weiler, Pretzell und Konsorten) auf Wahlplakaten, in Talkshows und auf Stimmenfang in der Provinz ist schlimm genug.

 

Er habe, schreibt Leroy in seinem Nachwort zur deutschen Ausgabe, in dem er ua zu den realen Bezügen seines Romans Stellung nimmt, die Wirklichkeit »verpixeln« müssen, um sich (und den Verlag) davor zu schützen, verklagt zu werden – er hat sie klug zur Kenntlichkeit verpixelt, seine Geschichte um »zwei typische Vertreter des Front National«, den »auf Abwege gekommen Intellektuellen und den bei einer gewissen liberalen Linken in Vergessenheit geratenen Proleten«. Womit auch ein nicht unbeträchtlicher deutscher Rechter ganz treffend beschrieben wäre. In einem Interview beklagte Leroy zudem die »fürchterliche Naivität«, die bei den Antifaschisten herrsche, denen es genüge, sich selbst zu den Guten, die anderen zu den Bösen zu zählen – als Strategie dem allenthalben aufkommenden Populismus gegenüber sei das völlig ungenügend.

 

„Le Bloc“ ist ein immens spannender, immens brutaler, in seiner politischen und gesellschaftlichen Relevanz immens beklemmender Roman, »den man verschlingt, aber nicht verdauen kann« (Marianne). Seine Verfilmung (»Chez nous«, seit März in den französischen Kinos, von der Kritik übrigens weniger gut bewertet als die Vorlage) hat sogleich Anhänger des Front National auf den Plan gebracht, die ihre Partei verunglimpft sehen und vor Kinos demonstrieren: en bloc.

 

978-3-96054-037-3

Leroy, Jérôme: Der Block.
2017, 319 S., im Anhang: Glossar / „Ein Roman über die extreme Rechte oder die Risiken des Metiers“, Nachwort von Jérôme Leroy, (Le Bloc, Ü.v. Cornelia Wend),
Edition Nautilus, 3-96054-037-X / 978-3-96054-037-3, EURO 19,90


Die Beiträger/innen


Jos van Cann, 1954 in Roermond geboren, studierte Anthropogeographie (Human Geograpy) an der Universität Nijmegen. Er ist Journalist und war Sprecher des medizinischen Zentrums der Universität von Maastricht. Jos van Cann zählt zu den renommiertesten Krimi-Kritikern und -Rezensenten im flämischsprachigen Raum (u.a. für „Vrij Nederland“). Er war lange Zeit Krimi-Kritiker einer niederländischen Tageszeitung, Mitglied des Vorstands der Genootschap van Nederlandstalige Misdaadauteurs und ist seit 2006 Jurymitglied für die Krimipreise „De Diamanten Kogel“ (Belgien) und im Jahr 2000 für „De Gouden Strop“ (Niederlande). Neben anderen zahlreichen Publikationen zur Kriminalliteratur gelten seine beiden Bücher „Moordgids. Het spannende boek in de lage landen“ (2004, Signature) und „De Grote Crimezone Thriller Encyclopedie“ (2009, Crimezone NL) noch heute in Belgien und den Niederlanden als die wichtigsten Nachschlagewerke zum Genre.

 

Reinhard Jahn, geboren 1955, ist Schriftsteller und Journalist. Er veröffentlichte bisher rund 1.000 shortstories und unter seinem Pseudonym "H.P. Karr" gemeinsam mit seinem Co-Autor Walter Wehner u.a. die Kriminalromane "Geierfrühling", "Rattensommer" und „Hühnerherbst“. Karr & Wehner wurden 1996 mit dem Friedrich-Glauser-Preis für „Rattensommer“ ausgezeichnet. 2000 erhielten Karr & Wehner den „Literaturpreis Ruhrgebiet“.

www.hpkarr.de

www.krimilexikon.de/karrhp.htm

 

Gitta List, Jahrgang 1959, ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Bonn. Sie leitet die Redaktion des Bonner Stadtmagazins „Schnüss“ und publiziert seit vielen Jahren zum Thema Kriminalliteratur.

 

Alfred Miersch (webmaster), geboren 1951, gelernter Verlagskaufmann. Langjährige Beschäftigung mitder Literatur. 1975-1979 war er Herausgeber des Literaturmagazins „Tja“, das in der alternativen Literaturszene als Geheimtipp galt. 1980 gab er einmalig die Zeitschrift „Omnibus“ heraus, als Versuch einer zeitgemäßen Anthologie mit Autoren wie Uli Becker, F.C. Delius, Joe Brainard u.a. Seit 1980 schrieb er eigene Bücher und beteiligte sich mit Prosa und Lyrik an über 40 Anthologien bei Rowohlt, S. Fischer, Kiepenheuer & Witsch, dtv, Maro und Schirmer/Mosel. Im September 2000 gründete er den NordPark-Verlag. Über lange Jahre zeichnete er veranwortlich für das legendäre Online-Krimiportal „Alligatorpapiere“. Alfred Miersch wurde vielfach ausgezeichnet: 1981, Kulturpreis Wuppertaler Bürger / 1982, Hungertuchpreis der Stadt Frankfurt / 1984, 1. Lyrikpreis beim 4. Nordrhein-Westfälischen Autorentreffen / 1984, Förderpreis Literatur des Landes NRW / 1997, 2. Krimipreis beim 10. NRW Autorentreffen / 2004, Friedrich-Glauser-Preis – Krimipreis der Autoren in der Sparte „Ehrenglauser“ für seine Verdienste um die Kriminalliteratur im deutschen Sprachraum.

www.nordpark-verlag.de/miersch

 

Thomas Przybilka (tp), geboren 1950, lebt und arbeitet als Buchhändler in Bonn. Gründete 1989 das „Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur“ (BoKAS), zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur (Bücher und Artikel) im In- und Ausland. [Zuletzt: Bernhard Jauman – Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur. In: Erb, Andreas (Hg): Bernhard Jaumann: Tatorte und Schreibräume – Spurensicherungen. 2015, Aisthesis Verlag]. Mitglied u.a. in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur „Das Syndikat“. Mitherausgeber der „Alligatorpapiere. Magazin zur Kriminalliteratur“. 2012 wurde ihm „In Würdigung seines Engagements für die deutschsprachige Kriminalliteratur und für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk im Bereich Kriminalliteratur“ der „Friedrich-Glauser-Preis – Krimipreis der Autoren 2012“ in der Sparte „Ehrenglauser“ von der Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur „Das Syndikat“ zuerkannt.

www.bokas.de

www.das-syndikat.com/autoren/autor/120-thomas-przybilka.html

www.krimilexikon.de/przybilk.htm

https://www.youtube.com/watch?v=lE9RJQ7QXp4

 

Patricia Reinhard, geboren 1987 in Bonn, 2008 Abitur, studiert seit dem Wintersemester 2008 an der Universität Bonn Romanistik und Geschichte.

 

Katya Skow grew up in a family of mystery lovers. Among her first loves were Agatha Christie, Georges Simenon, and John D. McDonald, probably in about that order. As a child she lived in a small town in Austria for two years and there learned to communicate with her classmates and teachers. Later, at Middlebury College in Vermont, she studied German. She next attended graduate school in Germanic languages and literatures at the University of Illinois at Urbana-Champaign where she trained as a medievalist, writing her dissertation on Die sieben weisen Meister under the guidance of Dr. Marianne Kalinke. She has published articles on medieval and late-medieval topics, but now works on more modern popular fiction. She is Professor of German at The Citadel, The Military University of South Carolina.

http://www.citadel.edu

http://www.citadel.edu/root/mlng-faculty-staff/59-academics/schools/shss/modern-languages-literatures-a-cultures/21879-dr-katya-skow

 

Klaas Tigchelaar ist Mitarbeiter des seit 1978 monatlich erscheinenden Bonner Stadtmagazins „Schnüss“.

(tp) = © Thomas Przybilka

(vt) = Verlagstext

Inhalt = Verlagstext

 

 

 


About Crime Fiction –
Pick of the Week



About Crime Fiction – Pick of the Week No. 1 (25.2.2012)

http://culturmag.de/crimemag-selection-about-crime-fiction/45697:

--- Shanty, u.a.: Mafia. Die Geschichte der organisierten Kriminalität. 2010, Tandem Verlag

--- Hannsbery: Femme Noir. Bad Girls of Film. 2010, McFarland

--- Messac: Le „Detective Vovel“ et l’influence de la pensée scientifique. 2011, Les Belles Lettres

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 2 (3.3.2012)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-ii/46429:

--- Mulvey-Roberts: The Handbook of the Gothic. 2009, Plagrave Macmillan

--- Parker: Representations of Murderous Women in Literature, Theatre, Film, and Television. Examining the Patriarchal Presuppositions Behind the Treatment of Murderesses in Fiction and Reality. 2010, The Edwin Mellen Press

--- Rodrigues-Moura: Indicios, señales y narraciones. Literatura policiaca en lengua española. 2010, Innsbruck University Press

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 3 (10.3.2012)

http://culturmag.de/crimemag/about-crime-fiction-pick-of-the-week-iii/47034

--- Deutsche Sherlock-Holmes Gesellschaft: 125 Anniversay of Sherlock Holmes / 125 Jahre Sherlock Holmes. 2012, Deutsche Sherlock-Holmes-Gesellschaft

--- Foster: Sherlock Holmes and Conan Doyle Locations. A Visitor’s Guide. 2011, McFarland

--- Holgate: Jack the Ripper. The Celebrity Suspects. 2008, The History Press

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 4 (24.3.2012)

http://culturmag.de/crimemag/abput-crime-fiction-pick-of-the-wekk-iv/47808

--- Schubart: Super Bitches and Action Babes. The Female Hero in Popular Cinema, 1970-2006. 2007, McFarland

--- Reuter/Schiavone: Gefährliches Pflaster. Kriminalität im Römischen Reich. 2011, Zabern

--- Nicol, u.a.: Crime Culture. Figuring Criminality in Fiction and Film. 2010, Continuum

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 5 (31.3.2012)

http://culturmag.de/crimemag/about-crime-fiction-pick-of-the-week-v/48394

--- Brunsdale: Icons of Mystery and Crime Detection, 2 Bände. 2010, ABC-Clio (Greenwood)

--- Fourez, u.a.: Quand le délit est das les textes. Le genre policier, une littérature de l’excès? 2011, P. Lang

--- Sanders: Miami Vice. 2010, Wayne State University Press

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 6 (14.4.2012)

http://culturmag.de/crimemag/about-crime-fiction-pick-of-the-week-vi/48907

--- Starr: The Killer of Little Shepherds. A True Crime Story and the Birth of Forensic Science. 2010, Knopf

--- Stiewe: Analyzing Digital Literature. The Analysis of (Crime) Fiction in the Digital Medium. 2011, Shaker

--- Odell: Murderers‘ Row. An International Murderers‘ Who’s Who. 2006, The History Press

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 7 (5.5.2012)

http://culturmag.de/crimemag/about-crime-fiction-pick-of-the-week-vii/50495

--- Cook: M – MI5’s First Spymaster. 2006, The History Press

--- Cobb: Tod in Paris. Die Leichen der Seine 1795-1801. 2011, Klett-Cotta

--- Moriarty: Die Wahrheit über Sherlock Holmes. Aus den Unterlagen seines Erzrivalen. 2011, Eichborn

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 8 (19.5.2012)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-viii/51172

--- Ker: G.K. Chesterton. A Biography. 2011, Oxford University Press

--- Morris: John Dickson Carr’s „The Three Coffins“. A Hollow Victory? 2011, CADS

--- Reuter/Schiavone: Gefährliches Pflaster. Kriminalität im Römischen Reich. 2011, Zabern

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 9 (4.8.2012)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-ix/54746

--- Wieser: Der lateinamerikanische Kriminalroman um die Jahrhundertwende. Typen und Kontexte. 2012, LIT

--- Mauz/Portmann: Unerlöste Fälle. Religion und zeitgenössische Kriminalliteratur. 2012, Königshausen & Neumann

--- Hoffmann: A Taste for Crime. Zur Wertung von Kriminalliteratur in Literaturkritik und Wissenschaft. 2012, Blumenkamp

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 10 (11.8.2012)

http://culturmag.de/crimemag/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-10/55325

--- Canal i Artigas/Escribà: La Cua de Pella. Retrat en groc i negre. 2011, Alreves

--- Miller/Oakley: Cross-Cutural Connections in Crime Fictions. 2012, Palgrave Macmillan

--- Hohmann: Egard & Bryan Edgar Wallace. 2012, MPW

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 11 (25.8.2012)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-11/56353

--- Forshaw: Death in a Cold Climate. A Guide to Scandianvian Crime Fiction. 2012, Palgrave Macmillan

--- Smith/Hughes: The Victorian Gothic. An Edinburht Companion. 2012, Edinburgh University Press

--- Brandstätter: Kriminalserien und Unterhaltung. Eine genretheoretische Analyse deutscher und amerikanischer Formate. 2011, P. Lang

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 12 (15.9.2012)

http://culturmag.de/crimemag/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-12/57308

--- Aspern: Spurensuche. Einblicke in die Arbeit der Rechtsmedizin. 2012, Militzke

--- Sbardellati: J. Edgar Hoover Goes to the Movies. The FBI and the Origins of Hollywood’s Cold War. 2012, Cornell University Press

--- Cannon: The Novel As Investigation. Leonardo Sciascia, Dacia Maraini, and Antonio Tabucchi. 2006, University of Toronto Press

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 13 (8.12.2012)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-13/62764

--- Adriaensen/Grinberg Pla: Narrativas del crimen en América Latina. Transformaciones y transculturaciones del policial. 2012, LIT

--- Boltanski: Énigmes et complots. Une enquête à propos d’enquêtes. 2012, Ed. Gallimard

--- Fleischanderl: Verspieltes Italien. Essays zur italienischen Literatur (Das italienische Krimiwunder). 2012, Sonderzahl

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 14 (12.1.2013)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-14/64068

--- Collins/Traylor: Mickey Spillane on Screen. A Complete Study of the Television and Film Adaptions. 2012, McFarland

--- Powell: 100 American Crime Writers. 2012, Palgrave Macmillan

--- Anderson, u.a.: The Foreign in International Crime Fiction. Transcultural Representations. 2012, Continuum

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 15 (26.1.2013)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-15/64864

--- Chigidi: A Study of Shona Detective Fiction. New perspectives. 2012, LAP

--- Hoppen: The (double) Consciousness in African American Crime Fiction. Popular literature as platform for social criticism. 2008, GRIN

--- Rosenberg/O‘Neill: The Psychology of the Girl with the Dragon Tattoo. Understanding Lisbeth Salander and Stieg Larsson’s Millennium Trilogy. 2011, Smart Pop Books

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 16 [nicht verzeichnet]

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 17 (23.2.2013)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-16/66622

--- Brand: Visueller Stil in den Edgar-Wallace-Filmen von Rialto/Constantin. Eine Analyse der deutschen Kriminalfilmserie von 1959-1972 am Beispiel von vier ausgesuchten Schwarzweißfilmen Alfred Vohrers. 2012, AV

--- Dell: „Herrlich inkorrekt“. Die Thiel-Boerne-TATORTE. 2012, Bertz + Fischer

--- Diederichsen: The Sopranos. 2012, Diaphanes

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 18 (10.8.2013)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-18/73796

--- Mesplède: 30 Ans d’écrits sur le polar. 1982-2012. Vol. 1. 2013, Éd. Krakoen

--- Rrodríguez: Femicide Machine. 2012, MIT Press

--- Brun: Die James Bond Girls. 2012, Edel Germany Gmbh

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 19 (17.8.2013)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-19/74119

--- Carlston: Double Agents. Espionage, Literature, and Liminal Citizens. 2013, Columbia University Press

--- Setton: Los origenes de la narrativa policial en la Argentina. Recepción y transformación de modelos genéricos alemanes, franceses e ingleses. 2012, Iberoamericana/Vervuert

--- Van der Meiren: Crimzone Magazine. 2012 & 2013, Crimezone

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 20 (21.9.2013)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-20/75667

--- Guérif: Du Polar. Entretiens avec Philippe Blanchet. 2013, Éd. Payot & Rivages

--- Hutton: French Crime Fiction 1945-2005. Investigating World War II. 2013, Ashgate

--- Oed/Matzke: Life is a Thriller. Investigating African Crime Fiction. 2008, Köppe

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 21 (17.5.2014)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-21/81175

--- Dralyuk: Western Crime Fiction Goes East. The Russian Pinkerton Craze 1907-1934. 2012, Brill

--- Loee/Maurer Queipo: Mörderinnen. Künstlerische und mediale Inszenierung weiblicher Verbrechen. 2013, Transcript

--- Thielking/Vogt: „Beinahekrimis“ – Beinahe Krimis!? 2014, Aisthesis

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 22 (31.5.2014)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-22/81394

--- Pieri: Italien Crime Fiction. 2011, University of Wales Press

--- Burstein, u.a.: Die Welt der Lisbeth Salander. Die Millennium-Trilogie entschlüsselt. 2012, Heyne

--- Kermedjio: Mongo Beti – Le combattant fatigué. Une biographie intellectuelle. 2013, LIT

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 23 (26.7.2014)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-th-week-n-23/81737

--- Andrew/Phelps: Crime Fiction in the City. Capital Crimes. 2013, University of Wales Press

--- Brownson: The Figure of the Detective. A Literary History and Analysis. 2014, McFarland

--- Nestingen/Arvas: Scandinavian Crime Fiction. 2011, University of Wales Press

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 24 [1] (30.8.2014

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-24/82488

--- Tuxhorn: Friedrich Dürrenmatt, Friedrich Glauser und die Schweiz. „La Suisse n’existe pas“ oder „Zur Freiheit verurteilt“? 2009, Kovac

--- Athanasourelis: Raymond Chandler’s Philip Marlowe. The Hard-Boiled Detective Transformed. 2012, McFarland

--- Planes: Los gángsteres de Barcelona. 2013, Ikusager/Correria

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 24 [2] (11.4.2015)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-24-2/87033

--- Buckler: Bloody Italy. Essays of Crime Writing in Italian Settings. 2014, McFarland

--- De Meyer, u.a.: Le Polar Africain. 2013, Université de Lorraine

--- Giardinelli: El género negro. Origenes y evolución de la literatura policial y su influencia en Latinoamérica. 2013, Capital Intelecual

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 25 (18.4.2015)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-25/87143

--- Klink: The Hard-Boiled Female Detective Novel. A study of a Popular Literary Genre. 2014, Mellen Press

--- Hißnauer, u.a.: Zwischen Serie und Werk. Fernseh- und Gesellschaftsgeschichte im „Tatort“. 2014, Transcript

--- Escribà: Rafael Tasis, novel-lista policiac. 2015, Alreves

 

About Crime Fiction – Pick of the Week No. 26 (25.4.2015)

http://culturmag.de/rubriken/buecher/about-crime-fiction-pick-of-the-week-n-26/87330

--- Martin: Critical Insights- Crime and Detective Fiction. 2013, Salem Press

--- Pezzotti: Politics and Society in Italian Crime Fiction. An Historical Overview. 2014, McFarland

--- Setton: Die Anfänge der Detektivliteratur in Argentinien. Rezeption, Umgestaltung und Erweiterung deutscher, englischer und französischer Gattungsmuster- 2013, Universitätsverlag Winter

 

About Crime Fiction – Pick of the Week (15.3.2016)

http://culturmag.de/crimemag/about-crime-fiction/92143

--- Peck/Sedlmeier: Kriminalliteratur und Wissensgeschichte. Genres – Medien – Techniken. 2015, Transcript

--- Reitemeier/Sandrock: Crimelights. Scottish Crime Writing – Then and Now. 2015, WVT

--- Spehner: Chroniques Policières. Chroniques sur le roman policier publiées dans la revue Les Libraires 2009-2014. Selbstverlag Norbert Spehner

--- Spehner/Maillet: Le Polar Nordique. Bibliographie des polars nordiques traduits en français: Danemark, Suède, Norvège, Finlande, Islande. 2015, Marginalia

--- Gohlis/Wörtche: Krimimagazin 1 – Crime & Sex. 2015, Droemer

--- Forsyth: Outsider. Die Autobiografie. 2015, C. Bertelsmann

--- Göhre/Mayer: Cops in the City. Ed McBain und das 87. Polizeirevier. Ein Report. 2015, CulturBooks

--- Klewe: Gender und Genre. Geschlechtervariation und Gattungsinnovation in den Kriminalromanen von Val McDermid. 2015, WVT

--- Schröter: Religion im schwedischen Kriminalroman. Die Schwedenkrimis von Larsson, Mankell und Nesser. 2015, Tectum

--- Wörtche: Penser Polar. Die Krimikolumnen der Polar Gazette. 2015, Polar

--- Jacke: „Mein Name ist Bond – James Bond“. Eine filmpsychoanalytische Studie. 2015, Psychosozial

--- Böckl: Bischofsmord und Hexenjagd. Die spektakuärsten Kriminalfälle aus dem historischen Bayern. 2015, Gietl

--- Dachs: Die Landstorfer Bande. Eine wahre Kriminalgeschichte aus dem Bayerischen Wald. 2009, Gietl

--- Dachs: Tod durch das Fallbeil. Der deutsche Scharfrichter Johann Reichhart (1893-1972). 2012, Gietl

--- Grimmler: Fränkische Verbrecher. Die spannendsten Kriminalfälle 1330-1975. 2015, Sutton

--- Harrington: Die Ehre des Scharfrichters. Meister Frantz oder eine Henkersleben im 16. Jahrhundert. 2015, BTB

--- Kaute: Wenn es Nacht wird. Verbrechen in New York 1910-1920. 2015, Emons

--- Kochate: Serientäter Frank Schmökel. Eine Analyse der Sozialisations- und Entwicklungsgeschichte. 2015, Diplomica

--- Starke/Blanke: Sie hat einfach nicht aufgehört. Authentische Fälle eines Mordermittlers. 2015, Kloft/Gardez!

--- Stürickow: Verbrechen in Berlin. 32 historische Kriminalfälle 1890-1960. 2015, Elsengold

--- Bradley: CADS – An Irregula Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction. 2015, CADS

--- Franßen: Plar-Gazette. Das Krimi-Magazin. 2015, Polar

 

Sekundärliteratur: About Crime Fiction, Lfg. 63 (15.8.2016)

http://culturmag.de/rubriken/sekundaerliteratur-about-crime-fiction/94648

--- Beck/Schneider-Özbek: Gewissheit und Zweifel. Interkulturelle Studien zum kriminalliterarischen Erzählen. 2015, Aisthesis

--- Bergengruen, u.a.: Tötungsarten und Ermittlungspraktiken. Zum literarischen und kriminalistischen Wissen von Mord und Detektion. 2015, Rombach

--- Christie: Die kleinen grauen Zellen. Die schönsten Sprüche von Poirot. 2015, Atlantik

--- Evans: Mysteries Unlocked. Essays in Honor of Douglas G. Greene. 2014, McFarland

--- Gohlis/Wörtche: Krimimagazin 2 – Crime & Money. 2016, Droemer

--- Kutch/Herzog: Tatort Germany. The Curious Case of German-Language Crime Fiction. 2014, Camden House

--- Sagaster, u.a.: Crime Fiction in and around the Eastern Mediterranean. 2016, Harrassowitz

--- Tapper: Swedish Cops. From Sjöwall & Wahlöö to Stieg Larsson. 2014, Intellect

--- Gödden: Lesebuch Frank Göhre. 2015, Aisthesis

--- Jankovic: Fear – Crime – Thrill. Wien-Thriller bei Graham Greene und Josef Haflinger. 2014, Omniscriptum

--- Bantcheva/Chiesi: Le film noir français. Figures, mythologies, auteurs. 2015, Gremese

--- Bray/Préher: Un soupçon de crime. Représentation et médiatisations de la violence. 2014, L’Harmattan

--- Romanko: Television’s Female Speis and Crimefighter. 600 Characters and Shows, 1950s to the Present. 2016, McFarland

--- Eichner/Schramm: Top-Spione im Westen. Spitzenquellen der DDR-Aufklärung erinnern sich. 2016, Das Neue Berlin

--- Glenny: Der König der Favelas. Brasilien zwischen Koks, Killern und Korruption. 2016, Tropen

--- McDermid: Anatomie des Verbrechens. Meilensteine der Forensik. 2016, Knaus

--- Mußhoff/Heß: Mordsgifte. Ein Toxikologe berichtet. 2014, Bastei Lübbe

--- Nikolaizig/Schwarzer: Tatort Bibliothek. Bücherklau und Seitenraub. 2014, BibSpider

--- Rohm/Titz: Die Woche bringt es an den Tag. Die 100 besten Geschichten, Regensburger und Oberpfälzer Skandale aus 30 Jahren. 2015, MZ

--- Schurich/Stricker: Die Bestie aus dem Wald. 2015, Köster

--- Schurich/Stricker: Der Serienmörder Adolf Seefeld und die moderne Kriminalistik. 2015, Köster

 

 

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