Die Befragung von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
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Andrea Maria Schenkel

Frage: Erinnern Sie sich noch, wann Sie Ihren ersten Kriminalroman gelesen haben?

Andrea Maria Schenkel: Der Doppelmord in der Rue Morgue, Edgar A Poe. Ich glaube mit 10.

Frage: Was interessiert Sie an Kriminalliteratur?
Andrea Maria Schenkel: Der Plot, die Umsetzung des Plots und auch die Sprache.

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

Andrea Maria Schenkel: Der Krimi war immer da.

Frage: Warum schreiben Sie Krimis?

Andrea Maria Schenkel: Ich mag es spannende Geschichten zu erzählen.

Frage: Seit wann schreiben Sie Kriminalromane?

Andrea Maria Schenkel: Die ersten Detektivgeschichten bereits als Kind, aber richtig seit 2004.

Frage: Ihre erste Krimi-Veröffentlichung (bitte nennen Sie Titel, Erscheinungsjahr und Verlag)?

Andrea Maria Schenkel: Tannöd, Edition Nautilus, 2006

Frage: Was bedeutet deutsche Krimininalliteratur für Sie?

Andrea Maria Schenkel: Es gibt immer wieder sehr interessant deutsche Kriminalliteratur, auch wenn ich mir mehr davon wünsche und hoffe der Krimi würde endlich sein "nicht ernstzunehmende Literatur" Image ablegen, er hat es nämlich nicht nötig.

Frage: Gibt es einen Krimiautor / eine Krimiautorin, der oder die Sie beeinflußt hat?

Andrea Maria Schenkel: Dürrenmatt

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

Andrea Maria Schenkel: Nein.

Frage:Halten Sie das Schreiben von Kriminalromanen für schwieriger oder weniger schwieriger als das Schreiben in einer anderen Literaturgattung?

Andrea Maria Schenkel: Das kommt auf den Anspruch an. Gute Literatur ist immer schwierig und meist nicht mainstream, leider.

Frage: Findet Ihrer Meinung nach der Kriminalroman im Feuilleton gebührende Beachtung?

Andrea Maria Schenkel: Nein. Viele Feuilletons sehen im Krimi immer doch die B-Produktion. Unterhaltung ohne didaktischen Wert... aber muß immer alles belehrend sein? Frage: Arbeiten Sie zur Zeit an einem neuen Kriminalrorman / an einer neuen Krimistory?

Andrea Maria Schenkel: Ja

Frage: Halten Sie das Genre Kriminalliteratur für eine wichtige Literaturgattung? - Wenn ja, warum?

Andrea Maria Schenkel: Ja. Ich denke sie ist die Literaturgattung der Gegenwart mit einer unglaublichen Freiheit in Gestaltung, Plot und Sprache.

Frage: Sex im Krimi? - Wenn ja, warum?

Andrea Maria Schenkel: Ja, warum nicht? Sex gehört zum Leben und somit auch zum Krimi.

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

Andrea Maria Schenkel: Ich kann mit dem Begriff nichts anfangen.

Frage: Für wen schreiben Sie?

Andrea Maria Schenkel: Für mich, in erster Linie für mich. Mir muss es Spaß machen, gefallen.

Frage: Plotentwicklung - Ihr erster Gedanke?

Andrea Maria Schenkel: Könnte ganz gut sein.

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

Andrea Maria Schenkel: Ich mache Notizen, Tabellen und Skizzen. Beim Lesen in Zeitungen, Büchern und Archiven.

Frage: Wo schreiben Sie?

Andrea Maria Schenkel: Laptop und am besten, Laptop im Bett.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

Andrea Maria Schenkel: Nein. Ich bin stinkfaul, der PC erleichtert mir die Arbeit.

Frage: Welchen Kriminalroman hätten Sie selber gerne geschrieben?

Andrea Maria Schenkel: Das Versprechen, Dürrenmatt

Frage: Haben Sie Kontakt zu ausländischen Kollegen/Kolleginnen?

Andrea Maria Schenkel: Nein, leider nicht.

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

Andrea Maria Schenkel: Da bin ich flexibel.

Frage: Mord - muss das sein?

Andrea Maria Schenkel: Es sind die Abgründe die uns anziehen und faszinieren. Mord muss sein, auf jeden Fall. Auch bei den Klassikern wurde schon gemordet und nicht gerade wenig.

Frage: Wer ist überschätzt?

Andrea Maria Schenkel: ---

Frage: Wer ist unterschätzt?

Andrea Maria Schenkel: ---

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

Andrea Maria Schenkel: "Billiges Quartier - Gespenster inbegriffen" Autor, weiß ich nicht mehr.

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?

Andrea Maria Schenkel: Verändert sich ständig.

Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?

Andrea Maria Schenkel: Shakespeare

Frage: Ihr Lieblingsfilm?

Andrea Maria Schenkel: M, eine Stadt sucht einem Mörder, Der dritte Mann, Fahrstuhl zum Schafott, Nosferatu, ... ...

Frage: Ihr Lieblingsgertränk?

Andrea Maria Schenkel: Kaffee

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

Andrea Maria Schenkel: Ich liebe gutes Essen und ein Glas Rotwein.

Frage: Kochen Sie?

Andrea Maria Schenkel: Sehr gerne

Frage: Ihr Lieblingsgericht

Andrea Maria Schenkel: Hähnchenkeule in Mole
[Rezept am Schluß des Fragebogens]

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

Andrea Maria Schenkel: Unterschiedlich, aber in Regensburg gerne zum Gänsbauer

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

Andrea Maria Schenkel: Jeans

Frage: Fußball - ist das ein Thema für Sie?

Andrea Maria Schenkel: Nein, Gott bewahre!

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?

Andrea Maria Schenkel: Karlsruhe

Frage: Ihr Lieblingsland?

Andrea Maria Schenkel: Italien

Frage. Was lieben Sie?

Andrea Maria Schenkel: Meine Familie, Ruhe, Bücher

Frage. Was verabscheuen Sie?

Andrea Maria Schenkel: Sandstrände und Fragebögen.

Frage: Beste Schulnote - worin?

Andrea Maria Schenkel: Eins in Mathematik

Frage: Schlechteste Schulnote - worin & warum?

Andrea Maria Schenkel: 6 in Steno, ich bin Linkshänder und musste mit einem Rechtshänderfüller schreiben, was nicht funktionieren kann beim Verstärken.

Frage: Ihr Traumberuf?

Andrea Maria Schenkel: Autor

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

Andrea Maria Schenkel: Nein. Wenn ich ehrlich bin nicht.





Die Befragung erfolgte ohne Zeugen im Oktober 2007

© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Andrea Maria Schenkel
Die 45jährige Andrea Maria Schenkel landete mit ihrem Debüt-Krimi "Tannöd" (2006, Edition Nautilus) einen überraschenden wie verdienten Erfolg. Lag die Startauflage bei ca. 3000 Exemplaren, sprach sich die Qualität dieses - mehr Kriminalnovelle als Kriminalroman - Buches zuerst schnell in der Krimiszene herum, später dann im gesamten deutschen Sprachraum.
Die inzwischen siebte Auflage liegt in den Hunderttausenden. "Tannöd" wurde mit dem Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren (Kategorie Debüt), dem Deutschen Krimi Preis und dem Corine - Internationaler Buchpreis ausgezeichnet.
2007 erschien Schenkels neue Kriminalnovelle "Kalteis", ebenfalls bei Edition Nautilus.


Homepage:
www.andreamariaschenkel.de


Das Rezept "Hähnchenkeule in Mole" für 4 Personen. Das ist nach Auskunft von Andrea Maria Schenkel ohne weiteres nachkochbar. Guten Appetit.
Rezept: Hähnchenkeule in Mole

1 kleine Zimtstange
6 Pimentkörner, 5 Kardamomkapseln
1 kleine getrocknete Chilischote
2 Tl Sesamsaat, 1 Tl Koriandersaat
4 Hähnchenkeulen
7 El Öl, Salz
1 rote Paprikaschote
200g rote Zwiebeln
6 Knoblauchzehen
300 ml. Geflügelfond
400 g Porreestange, Muskatnuss
100 Mole (ersatzweise: 50 g fein geraspelte Halbbitter-Kuvertüre und 1/2 Tl Chilipulver)

Alle Gewürze 30 sek. In einer Pfanne ohne Öl rösten, abkühlen lassen und in einem Mörser fein zerstoßen. Hähnchenkeulen am Gelenk halbieren, mit 2 El Öl rundum bestreichen, salzen und mit Gewürzmischung einreiben.
Paprika putzen, vierteln, entkernen und in Stücke schneiden. Zwiebeln vierteln und Knoblauch leicht andrücken. Hähnchen im Bräter in 3 El Öl anbraten. Paprika, Zwiebeln und Knoblauch zugeben und mitbraten. Mit Geflügelfond löschen und im vorgeheizten Ofen auf 180 Grad, 2.Schiene von unten 40 min. offen garen lassen.
Porree waschen, putzen und in große Stücke schneiden. In kochendem Salzwasser 6-8 min. vorgaren, abschrecken und abtropfen lassen. Porree gut trockentupfen. Im restlichen Öl in einer Pfanne von allen Seiten 3-4 min. braten, mit Salz und Muskat würzen. Den Bräter aus dem Ofen nehmen, Hähnchensud etwas entfetten und die Mole einrühren. Porree zugeben und auf der Herdplatte 1-2 Min köcheln lassen. Dazu passen Tortillas.

Die Krimis:
2006, Tannöd, Edition Nautilus
2007, Kalteis, Edition Nautilus



© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
Buchhandlung Missing Link
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag