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Anhalt-gert

Gert Anhalt



Frage: Warum Krimis?

Gert Anhalt: Das Böse ist immer und überall.

Frage: Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?

Gert Anhalt: Taschenbuch mit geringer Auflage und oft langweiliger Aufmachung, kaum Werbung und nach der ersten Auflage verschwunden.

Frage: Wer ist überschätzt?

Gert Anhalt: Eine grosse Anzahl amerikanischer Autoren, die gewohnheitsmässig unsere Bestsellerlisten kapern.

Frage: Wer ist unterschätzt?

Gert Anhalt: Wer nicht?

Frage: Krimi – eine Literaturgattung?

Gert Anhalt: Auch. Aber mehr ein Lebensgefühl.

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

Gert Anhalt: Als Gelegenheitstäter und Mordbube (... ich war jung, ich brauchte das Geld ...) mit maximal 7000 Anschlägen für diverse Frauenzeitschriften.

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

Gert Anhalt: Alles, was weh tut.

Frage: Mord – muss das sein?

Gert Anhalt: Im Krimi??? Are you kidding me?

Frage: Warum schreiben Sie?

Gert Anhalt: Um reich zu werden, damit ich nie wieder Touristenklasse fliegen muss.

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

Gert Anhalt: Sofern sie in den Plot passt und witzig ist.

Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?

Gert Anhalt: Dort wo gelogen, betrogen und hintergangen wird.

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

Gert Anhalt: Im richtigen Leben: ideal geeignet als Therapie gegen Hunger und Durst. Im Krimi: Meist fade. Wenn lustig – her damit.

Frage: Sex im Krimi?

Gert Anhalt: Selten sinnvoll. Meist langweilig. Manchmal unappetitlich.

Frage: Wenn ja, warum?

Gert Anhalt: Weiss nicht ... weil es ein Sexkrimi ist ...?

Frage: Wenn nein, warum?

Gert Anhalt: Meine verstorbene Grossmutter könnte es lesen und schlecht über mich denken.

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

Gert Anhalt: Jeder Krimi ist ein Frauenkrimi. Männer können nicht lesen.

Frage: Für wen schreiben Sie?

Gert Anhalt: Für meine Frau, Christine.

Frage: Plotentwicklung – Ihr erster Gedanke?

Gert Anhalt: Wie hört es auf?

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

Gert Anhalt: Notizen, besonders die wichtigen, verliere ich aus Prinzip. Ideen kommen beim Schreiben.

Frage: Wo schreiben Sie?

Gert Anhalt: Im dritten Stock eines Tokyoter Appartmenthauses, an einem Ikea-Schreibtisch vor geöffnetem Fenster, damit der verdammte Zigarettenrauch abzieht.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

Gert Anhalt: Nur, wenn er mich überredet, lieber Flipper zu spielen.

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

Gert Anhalt: Alles von Karl May

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?

Gert Anhalt: ( ... oh, Gott, jetzt müsste ich was wirklich Durchschlagendes bieten! Irgendein orchideenhaftes Werk eines obskuren Autoren, von dem noch nie jemand etwas gehört hat ... verdammt, mir fällt keiner ein!)

Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?

Gert Anhalt: Siehe oben.

Frage: Ihr Lieblingsfilm?

Gert Anhalt: Jaws – Der weisse Hai.

Frage: Ihr Lieblingsgetränk?

Gert Anhalt: Weissbier.

Frage: Kochen Sie?

Gert Anhalt: Ja. Gulaschsuppe.

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

Gert Anhalt: Beim Japaner. Aber nur in Japan.

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

Gert Anhalt: Meine verbeulte, olle, beige Cordhose an der ausgerechnet heute ein Loch bemerkt wurde.

Frage: Fußball – ist das ein Thema für Sie?

Gert Anhalt: Nur, wenn ich mit meiner Frau gucken kann. Die kennt alle Spieler und regt sich immer so herrlich auf.

Frage: Frauen/Männer – ist das wichtig für Sie?

Gert Anhalt: Hm. Ich sage vorsichtshalber mal ja. Aber ich glaube, ich habe die Frage nicht verstanden.

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?
Gert Anhalt: Marburg.

Frage: Ihr Lieblingsland?

Gert Anhalt: Mit grossem Abstand – Japan.

Frage: Was lieben Sie?

Gert Anhalt: Meine Arbeit.

Frage: Was verabscheuen Sie?

Gert Anhalt: Lügen. Gewalt. Flugreisen. Erdbeben.

Frage: Beste Schulnote – worin?

Gert Anhalt: Englisch und Deutsch.

Frage: Schlechteste Schulnote – worin & warum?

Gert Anhalt: Alles, was mit Zahlen zu tun hatte. Weil Zahlen meine Feinde sind.

Frage: Ihr Traumberuf?

Gert Anhalt: Fragebogenbeantworter.

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

Gert Anhalt: Weil der liebe Gott mich für irgendwas belohnen will?


Gert Anhalt
[Pseudonym: Raymond A. Scofield]

"Ich warte schon Jahre darauf, endlich einmal befragt zu werden" schreibt Reporter, Rechercheur und professioneller Fragensteller Gert Anhalt. Das Warten hat nun endlich ein Ende. Hier die Antworten aus Tokyo – "Banzai".

Gert Anhalt wurde am 2.1.1963 in Bad Wildungen geboren. Von 1984 bis 1988 absolvierte er sein Studium der Japanologie in Marburg und in Tokio. Während seines Studiums arbeitete Gert Anhalt bereits 1986 für das ARD Studio Tokio. 1987 Rückkehr nach Deutschland, bis 1993 zunächst als Hospitant, dann als Volontär und später als Redakteur (Hauptredaktion "Aktuelles") und Reporter (für "heute-journal") beim ZDF. Von 1993 bis 1998 war Gert Anhalt Leiter des ZDF-Studios in Peking. Seit September 2000 leitet er das ZDF-Studio in Tokio und zeichnet verantwortlich für die Berichterstattungen aus Japan, Süd-Korea, Mikronesien, Taiwan und den Philippinen.

Seine beiden Kriminalromane "Tote mögen keine Sushi" und "Für eine Hand voll Yen" sind nicht die ersten Thriller-Publikationen des Autors. Unter dem Pseudonym Raymond A. Scofield legte Gert Anhalt bereits seit 1997 Kriminalromane bzw. Thriller vor, die in Asien angesiedelt sind (s. Literaturaufstellung). Der erstmals1997 erschienene Thriller "Gelber Kaiser" war dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ein längerer Artikel Wert.

Bereits zweimal schon zeichneten die Jurys der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT die Kriminalromane von Gert Anhalt mit Nominierungen für den "Friedrich-Glauser-Preis – Krimipreis der Autoren" aus: 2003 für "Tote mögen keine Sushi" und 2005 für "Für eine Hand voll Yen".

Auch Anhalts Sachbuch- und andere Roman-Veröffentlichungen beschäftigen sich stets mit den Ländern Asiens (Okinawa zwischen Washington und Tokyo, 1991 / Chinas nackte Fallschirmspringer, 1999 / Zeit für Japan – Bilder aus einem unbekannten Land, 2004 / Der Jadepalast, 2005).

Preise:
1996 – Goldener Kompass (Prix ITB Berlin) / 1996 – Silberner Schuss (Sportfeature Portoroz) / 1998 – Goldener Kompass (Prix ITB Berlin).

Homepage:
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scofield-babylon.jpg scofield-das-scharze-thangka.jpg Scofield-die-krallen-des-tigers.JPG
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Die Krimis:

2002, Tote mögen keine Sushi. Knaur 62136
2004, Für eine Hand voll Yen. Knaur 62452

Als Raymond A. Scofield:
1996, Gelber Kaiser. Lichtenberg Verlag [vergriffen]
1998, Das schwarze Tanqka. Lichtenberg Verlag [vergriffen]
1999, Gelber Kaiser. Knaur 61205 [vergriffen]
2001, Babylon. Knaur 61920
2001, Die Tibet-Verschwörung. Knaur 61833 [vergriffen]
2002, Gelber Kaiser. Scherz 1868 [vergriffen]
2002, Die Krallen des Tigers. Knaur 61988 [vergriffen]
2002, Unternehmen Hydra. Knaur 62222 [vergriffen]
2003, Gelber Kaiser. Knaur 62643 [vergriffen]
2003, Die Krallen des Tigers. Knaur 62639
2005, Der Jadepalast. Rütten und Loening



Die anderen Bücher:
1989, Okinawa zwischen Washington und Tokyo (Magisterarbeit) MJR 1989
1999, Chinas nackte Fallschirmspringer. Lichtenberg Verlag [vergriffen]
2005, Zeit für Japan – Bilder aus einem unbekannten Land. [Fotoband] Bucher Verlag


Die Krimikurzgeschichten:
O-Ton Gert Anhalt: Zahlreich und längst vergessen ...
Stand: 30.3.2005

© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime, bei der GVM (Genootschap van Vlaamse Misdaadauteurs), sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag


Die Befragungen von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
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