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Foto: Jens Niebuhr.

Susanne Mischke

Frage: Warum Krimis?

S. Mischke: Weil die dunkle Seite die spannendere ist.

Frage: Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?

S. Mischke: Da gibt es noch viel zu entdecken.

Frage: Wer ist überschätzt?

S. Mischke: Die meisten von diesen depressiven Skandinaviern. Etliche junge deutsche "E-Literaten"

Frage: Wer ist unterschätzt?

S. Mischke: Der deutsche Krimi.

Frage: Krimi – eine Literaturgattung?

S. Mischke: Ja, was denn sonst?

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

S. Mischke: Der Krimi kam zu mir. Ich hatte die Idee für "Mordskind", und es war klar, dass diese Geschichte nur als "Psychothriller" erzählt werden kann.

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

S. Mischke: Ich nehme alles. In Haushaltswarenläden und Baumärkten werde ich immer fündig.

Frage: Mord – muss das sein?

S. Mischke: Manchmal tut's auch Totschlag.

Frage: Warum schreiben Sie?

S. Mischke: Ich bin Autorin

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

S. Mischke: Nein, ich erzähle Geschichten.

Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?

S. Mischke: Ein kahler Acker im Morgennebel, ein paar Krähen fliegen kreischend auf, am Ende des holprigen Feldweges taucht eine unförmige Gestalt aus dem Dunst ....

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

S. Mischke: Kommt ziemlich bald nach Lesen und Schreiben.

Frage: Sex im Krimi?

S. Mischke: Sexualität ist eine wesentliche Facette der menschlichen Psyche, sie im Roman auszuklammern hieße, blutleere Figuren zu schaffen.

Frage: Wenn ja, warum?

S. Mischke: siehe oben.

Frage: Wenn nein, warum?

S. Mischke: Sexszenen zum Selbstzweck sind peinlich. Dafür gibt's andere "Literatur".

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

S. Mischke: Falls ja, müßte es logischerweise auch einen Männerkrimi geben. Gibt's den?

Frage: Für wen schreiben Sie?

S. Mischke: Für alle und jeden. Und für mich.

Frage: Plotentwicklung – Ihr erster Gedanke?

S. Mischke: Meistens irgendeine Szene, die sich hartnäckig festsetzt und einen nicht mehr losläßt. Danach eine Figur, eine Konstellation von Figuren, ein Konflikt.

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

S. Mischke: Notizen mache ich, aber ich finde sie nie mehr oder ich verstehe sie nicht mehr, wenn ich sie wiederfinde. Was wirklich gut und wichtig ist, wird hängenbleiben. Hoffe ich wenigstens.

Frage: Wo schreiben Sie?

S. Mischke: meinem Arbeitszimmer mit dem Hund unterm Schreibtisch.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

S. Mischke: Nein, er ermöglicht es erst. So lange der Hund nicht am Kabel zieht.

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

S. Mischke; Der übliche "Fünf Freunde" – Krimskrams. Griechische Göttersagen.

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?

S. Mischke: Das wechselt.

Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?

S. Mischke: Alicia Gimenez-Bartlett / Andrea Camilleri

Frage: Ihr Lieblingsfilm?

S. Mischke: "Delikatessen"

Frage: Ihr Lieblingsgetränk?

S. Mischke: Milchkaffee, Rotwein, Wodka-Lemon. Wenn möglich, in dieser Reihenfolge.

Frage: Kochen Sie?

S. Mischke: Jemand muss es ja machen.

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

S. Mischke: Am liebsten zu Leuten, die toll italienisch kochen können und über einen gut bestückten Weinkeller großzügig verfügen

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

S. Mischke: Mein rotes Sommerkleid

Frage: Fußball – ist das ein Thema für Sie?

S. Mischke: Manche von den Jungs sind ja ganz schnuckelig anzusehen – bis sie anfangen, wie die Lamas auf den Rasen zu spucken

Frage: Frauen/Männer – ist das wichtig für Sie?

S. Mischke: Das kommt sehr auf die Situation an.

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?

S. Mischke: Berlin

Frage: Ihr Lieblingsland?

S. Mischke: Italien.

Frage: Was lieben Sie?

S. Mischke: Den Geruch der Buchseiten beim ersten Öffnen des frisch gedruckten, eigenen Buches.

Frage: Was verabscheuen Sie?

S. Mischke: Das typisch deutsche Gemüt: Jammern, Selbstmitleid, Betroffenheitsgesülze. Krimis mit einer moralischen "Botschaft".

Frage: Beste Schulnote – worin?

S. Mischke: Deutsch – Aufsatz. Fast immer 1.

Frage: Schlechteste Schulnote – worin & warum?

S. Mischke: Handarbeit: 4. Die Lehrerin konnte immer genau sehen, wo meine Oma am Topflappen gehäkelt hatte.

Frage: Ihr Traumberuf?

S. Mischke: Schriftstellerin.

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

S. Mischke: Damit ich reich und berühmt werde.
Wie es gibt kein Geld dafür?
Okay, dann eben nur berühmt.



Susanne Mischke
Geboren am 15.8.1960 in Kempten und lebt nach siebzehn Umzügen in der Nähe von Hannover in ländlichem Ambiente. Nach etlichen beruflichen Umwegen und Sackgassen begann sie Anfang der 90er Jahre mit dem Schreiben ihres ersten Buches. Mit ihrem dritten Roman "Mordkind" bekannte sie sich 1994 zu ihrer Mordslust. 1994 legte sie ihren ersten Kriminalroman vor. Neben zahlreichen Kriminalromanen schrieb Susanne Mischke Kurzkrimis, ein Hörspiele und bisher 2 Drehbücher für die RTL-Serie "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei".

1996 erhielt Susanne Mischke den "Lichtenbergpreis für Literatur". 2001 wurde ihr für den Kriminalroman "Wer nicht hören will, muß fühlen" die "Agathe", der Frauen-Krimi-Preis der Stadt Wiesbaden verliehen. Seit 2001 ist Susanne Mischke Präsidentin des deutschen Zweiges der "Sisters in Crime".


Homepage:
www.susannemischke.de

Die Krimis:

1994, Stadtluft. Serie Piper 1858
1995, Freeway. Serie Piper 2191
1998, Die Eisheiligen. Piper
1998, Mordskind. Serie Piper 2631
1999, Freeway. Serie Piper 2756
1999, Der Mondscheinliebhaber. Serie Piper 2828
2000, Die Eisheilige. Serie Piper 3053
2000, Mordskind. Serie Piper 2975
2000, Wer nicht hören will, muß fühlen. Piper
2001, Der Mondscheinliebhaber. Serie Piper 3238
2001, Mordskind / Die Eisheilige. Serie Piper 3346
2001, Schneekönigin. Serie Piper 3445
2001, Schwarz ist die Nacht. Serie Piper 7030
2002, Die Eisheilige. Serie Piper 6029
2002, Die Mörder, die ich rief. Serie Piper 7038
2002, Schwarz ist die Nacht. Serie Piper 3728
2002, Wer nicht hören will, muß fühlen. Serie Piper 3605
2003, Das dunkle Haus am Meer. Piper
2003, Die Mörder, die ich rief. Serie Piper 3861
2003, Der Mondscheinliebhaber. Serie Piper 6047
2004, Das dunkle Haus am Meer. Serie Piper 4169
2004, Wer nicht hören will, muß fühlen.Serie Piper 6095
2005, Wölfe und Lämmer, Piper 4236


Die Krimikurzgeschichten:
2000, Endlich Ruhe im Haus. In: Cibach, Alter schütze vor Morden nicht. Gerstenberg
2000, Liebe Frau Augustin. In: Bick, Mordsgewichte. Serie Piper 2992
2001, Eine Frage des Geschmacks. In: Schmitz/Coelen, Teuflische Nachbarn. Scherz 1973
2001, Manche mögen's kalt. In: Busch/Heuner, Mord zwischen Messer & Gabel. Gerstenberg
2002, Böse Träume. In: Bach/Coelen/Schmitz, Die vielen Tode des Herrn S. Emons
2003, Mord am Muttertag. In: Busch/Heuner, Mord zum Dessert. Gerstenberg
2003, Oh Tannenbaum. In: Klönne, Leise rieselt der Schnee. Ullstein 25787
2003, Das Schwein. In: Schmitz/Coelen, Mörderische Mitarbeiter. Scherz 1963
2003, Secondhand. In: Ott, Mords-Lüste. Scherz 1945
2004, Das Blutloch von Drüggelte in Mehr Morde am Hellweg, Grafit

Die Kriminalhörspiele:
1996, Die Witwen. Deutschlandradio

Die Kriminaldrehbücher:
1998, Im Nebel verschwunden. Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei. RTL
2000, Tulpen aus Amsterdam. Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei. RTL
Stand: 29.7.2004

© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime, bei der GVM (Genootschap van Vlaamse Misdaadauteurs), sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag



Die Befragungen von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
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