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Edgar Noske

Frage: Warum Krimis?

E. Noske: Was sonst? Ich schreibe aber auch andere Sachen – Einkaufszettel, Ansichtskarten ...

Frage: Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?

E. Noske: Heimat, weil Krimi mein Handwerk ist und Deutsch die einzige Sprache, in der ich schreiben kann.

Frage: Wer ist überschätzt?

E. Noske: Henning Mankell.

Frage: Wer ist unterschätzt?

E. Noske: Niemand.

Frage: Krimi – eine Literaturgattung?

E. Noske: Ein Teil des Ganzen.

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

E. Noske: Nachdem ich 500 gelesen hatte, dachte ich: das kannst du auch.

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

E. Noske: Bisher Fahrzeuge aller Arten.

Frage: Mord – muss das sein?

E. Noske: Jein. Nicht umsonst hat Mord die höchste Aufklärungsquote. Auf jeden Fall muß es eine Tat sein, die erregt, durch die sich ein Abgrund auftut. So gesehen kämen auch Kidnapping, Kindesmißbrauch, eheliche Gewalt und ähnliches in Betracht.

Frage: Warum schreiben Sie?

E. Noske: Für mein tägliches Brot. Außerdem ist das ein Job, bei dem man nicht zweimal am Tag im Stau stehen muß.

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

E. Noske: Sofern ich nicht gerade an einem historischen [Krimi] arbeite - ja.

Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?

E. Noske: Am liebsten schreibe ich über dieses üble Gebräu aus gutbürgerlicher Wohlanständigkeit und Doppelmoral, das hinter den Fassaden adretter Einfamilienhäuser mit saubergezupften Vorgärten und blitzblankgewienerten Autos gluckst. Praktischerweise brauche ich dafür nicht weit zu laufen.

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

E. Noske: Machen 25 % meines Lebensinhaltes aus.

Frage: Sex im Krimi?

E. Noske: Natürlich, wie im richtigen Leben. Nur belasse ich es gerne bei Andeutungen, um des Lesers Fantasie nicht zu gängeln. Das gilt übrigens auch für Gewaltszenen.

Frage: Wenn ja, warum?

E. Noske: –––

Frage: Wenn nein, warum?

E. Noske: –––

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

E. Noske: Nein, so wie es trotz aller gegenteiliger Behauptungen auch kein Frauenauto gibt.

Frage: Für wen schreiben Sie?

E. Noske: Für mich – in der Hoffnung, daß viele Leser meinen Geschmack teilen.

Frage: Plotentwicklung – Ihr erster Gedanke?

E. Noske: In der Regel, da ich meine Bücher von hinten nach vorne konstruiere.

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

E. Noske: Das Diktiergerät ist mein bevorzugter Notizblock, denn das kann ich zur Not auch beim Autofahren oder im Dunkeln benutzen. Die Ideen gedeien auf einem Nährboden aus Beobachten, Zuhören und Lesen – gedüngt mit meiner Fantasie.

Frage: Wo schreiben Sie?

E. Noske: Seit 1999 ausschlieplich zu Hause.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

E. Noske: Wie könnte er? Er ist meine Schreibmaschine.

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

E. Noske: Das hat ständig gewechselt. Mal Lindgren, mal Blyton, mal May.

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?
E. Noske: Da sind so viele. Aber ehe ich mich schlagen lasse, grenze ich wenigstens ein: Die Montalbano-Reihe von Andrea Camilleri, auch wenn mich neidisch macht, was der Kommissar zu essen bekommt.

Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?
E. Noske: Martin Cruz-Smith.

Frage: Ihr Lieblingsfilm?
E. Noske: "La caduta degli die" (Die Verdammten) von Visconti.

Frage: Ihr Lieblingsgetränk?

E. Noske: Spa Barisart, das ist die rote Flasche.

Frage: Kochen Sie?

E. Noske: Täglich, da ich im Nebenjob Hausmann bin.

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

E. Noske: Nur im Urlaub – aber nicht täglich – in einfachen Restaurants.

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

E. Noske: Meine Birkenstocklatschen.

Frage: Fußball – ist das ein Thema für Sie?

E. Noske: Eher Handball.

Frage: Frauen/Männer – ist das wichtig für Sie?

E. Noske: Na ja, sonst gäbe es uns alle nicht. Und auch keine Romane, denn über was außer Liebe und Tod soll man schreiben?

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?
E. Noske: Kappeln und Radolfzell teilen sich den Platz.

Frage: Ihr Lieblingsland?

E. Noske: Kanada.

Frage: Was lieben Sie?

E. Noske: Ruhe.

Frage: Was verabscheuen Sie?

E. Noske: Gewalt.

Frage: Beste Schulnote – worin?

E. Noske: Ich versuche, die Zeit zu vergessen, und dann kommt so eine Frage. Keine Ahnung – jedenfalls bin ich zweimal sitzen geblieben.

Frage: Schlechteste Schulnote – worin & warum?

E. Noske: Neben all den anderen auf jeden Fall in Sport – weil ich schon immer zu dick war.

Frage: Ihr Traumberuf?

E. Noske: Steinmetz.

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

E. Noske: Weil Thomas mich darum gebeten hat, und ich ein höflicher Mensch bin.


Edgar Noske
Geboren am 31. Januar 1957 in Leverkusen. Nach Schulzeit und Abitur studierte Edgar Noske studierte vorübergehend Italienisch, Geschichte und Philosophie, um sich anschließend als Industriekaufmann ausbilden zu lassen.

Auch in diesem Beruf schien es Edgar Noske nicht auszuhalten, denn nach der Ausbildungszeit begannen seine Lehr- und Wanderjahre. 1980 trieb es Noske nach "down under", er kehrte nach Deutschland zurück um 1980/1981 seinen Zivildienst abzuleisten und brach danach zur zweiten Etappe seiner Reise auf, nach Kanada. Nach Beendigung seiner Wanderjahre und Rückkehr nach Deutschland, fand Edgar Noske sich zwischen 1981 und 1991 als Arbeitsloser wieder. In dieser Zeit jobbte er als Hilfskrankenpfleger, Aushilfskoch, Taxifahrer, Verkäufer von Dieselmotoren und Traktoren nach Nordafrika, war zwischenzeitlich Inhaber eines Herrenausstattungsgeschäftes, danach verkaufte er Flutlicht- und Freileitungsmasten weltweit.

1991 beschloß Edgar Noske freier Autor und Hausmann zu werden. Seit dieser Zeit ist Noske seinem Verlag, dem Kölner Emons Verlag, treu geblieben. Seinem Fernweh übrigens auch, nach eigenem Bekunden starrt er gerne in die Ferne und bringt von jedem (Urlaubs-)Strand ein Fläschchen voller Sand zurück.

Sein Eifel-Kriminalroman "Die Eifel ist kälter als der Tod" wurde gleich zweimal nominiert. Zum einen für den "Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren 2004" in der Sparte "Roman" und zum anderen für das "Bloody Cover 2004", den Preis für das beste deutschen Krimi-Cover.

Homepage: –––

Die Krimis:
1994, Nacht über Nippes. Emons Verlag
1996, Bitte ein Mord. Emons Verlag
1997, Tote Rosen. Emons Verlag
1997, Rittermord. Emons Verlag
1998, Der Bastard von Berg. Emons Verlag
1999, Der Fall Hildegard von Bingen. Emons Verlag
2001, Lohengrins Grabgesang. Emons Verlag
2001, Mitten ins Herz. Emons Verlag
2002, Kölsches Roulette. Emons Verlag
2003, Die Eifel ist kälter als der Tod. Emons Verlag
2004, Endstation Eifel. Emons Verlag

zusammen mit Klaus Mombrei
1995, Über die Wupper. Emons Verlag

Die Krimikurzgeschichten:
E. Noske: Es waren derer zu viele, als daß ich sie noch zusammenbrächte. Sorry!

Stand: 26.3.2004

© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime, bei der GVM (Genootschap van Vlaamse Misdaadauteurs), sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag



Die Befragungen von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
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