Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
Sekundärliteratur

No. 56




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Krimi-Tipp 56
Ein Service des BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link.
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Bisher erschienen (Stand Anfang 2011) die folgenden Tipps. Das jeweils aktuelle Verzeichnis finden Sie auf der BoKAS-Startseite!

Krimi-Tipp 2011: 55; 56
Krimi-Tipp 2010: 54
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2001: 17, 18, 19, 20, 21.
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5



Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.


KRIMI-TIPP 56
Januar - Dezember 2011

Inhalt
S. 2 Editorial Ständige Hinweise
Bibliographien / Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze
Autorenporträts / Autobiographien / Biographien / Werkschau
Film / TV / Hörspiel / Theater
Kriminalistik / True Crime / Spionage
Essen & Trinken / Schauplätze
Jahrbücher / Zeitschriften
Miscellanea
Unter der Lupe O giallo negropolar[ul] (Dr. Bernd G. Bauske, Mainz)
Zu guter Letzt. Die Schlussredakteurin (Gitta List, Bonn)
Die Beiträger/innen
Bezugshinweis


Editorial

Genau ein Jahr ist es her, dass die letzte Ausgabe des KRIMI-TIPP SEKUNDÄRLITERATUR (No. 55) erschien. Das verspätete Erscheinen des KTS 56 ist einem chaotischen Jahr 2011 geschuldet. Als Ausgleich mag der Umfang der aktuellen Ausgabe die KTS-Bezieher für ihren Langmut entschädigen.
Im realen Leben wie in der Fiktion der internationalen Spannungsliteratur gibt es Personen und Protagonisten, die inzwischen fast schon den Status der Unsterblichkeit erreicht haben. Im KTS 56 sind wieder zahlreiche Hinweise zu Jack the Ripper, Sherlock Holmes und James Bond zu finden.
Einen besonderen Augenmerk der KTS-Bezieher möchte ich auf zwei ausgezeichnete Text-/Bild-Bände zum Thema Mafia lenken: Die Bücher von Marco Gasparini "Die Mafia" und Fank Shanty "Mafia". Beide Bücher liefern eine nicht nur höchst informative Geschichte zu dieser internationalen Verbrecherorganisation, sondern sind darüber hinaus auch mehr als üppig mit Fotos und Dokumenten illustriert.
Ebenso informativ ist die "Gothic Literary Studies Series" der University of Wales Press, die sich mit sämtlichen Facetten der Gattung Schauerliteratur (Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts) auseinandersetzt.
Im Kapitel "Unter der Lupe" legt die Bonner Journalistin Gitta List einen Artikel zum sogenannten Frauenkrimi vor ("Frauen und Verbrechen"), und Joachim Feldmann, Redakteur der Literaturzeitschrift "Am Erker", beschäftigt sich in seinen beiden Beiträgen mit Büchern von Jussi Adler-Olsen ("Erlösung") und Stefan Brüggenthies ("Die tote Schwester").
In "O giallo negropolar[ul]" berichtet Bernd G. Bauske wieder über seine Entdeckungen aus der Kriminal- und Spannungsliteratur.
Zudem gilt mein herzlicher Dank der bereits erwähnten Gitta List für ihre Mitarbeit als (neu gewonnene) Schlussredakteurin. Da diese Arbeit ohne finanziellen Ausgleich erfolgt, statt dessen nur Ruhm und Ehre einbringt, hat die Schlussredakteurin ihre eigene Kolumne "Zu guter Letzt".
Wie üblich gehen alle Tippfehler zu Lasten des Herausgebers und mögen freundlicherweise entschuldigt werden.
Ihr Thomas Przybilka

Ständige Hinweise "Der Krimi-Tipp Sekundärliteratur" ist im Netz unter bokas.de und bei den "alten" Alligatorpapieren archiviert, dort unter www.alligatorpapiere.de, dort bitte "alte Alligatorpapiere" anklicken, um so zu "Przybilkas Sekundärliteratur" zu gelangen.
"Der Krimi-Tipp Primärliteratur" ist im Netz bei den "alten" Alligatorpapieren archiviert unter www.alligatorpapiere.de, dort bitte "alte Alligatorpapiere" anklicken, um so zu "Przybilkas Primärtipps" zu gelangen.

Der "Krimi-Kurier" mit Rezensionen zu aktuellen Kriminalromanen kann kostenlos unter g.lehmer@t-online.de angefordert werden.

"Der Krimi-Tipp Sekundärliteratur" wird seit vielen Ausgaben von Prof. Norbert Spehner (Quebec/Kanada) für sein französischsprachigen Newsletter "Marginalia - Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" übernommen. Im Netz nachzulesen unter http://marginalia-bulletin-blogspot.com oder www.scribd.com/marginalia. Wer den Newsletter abonnieren möchte, wende sich an nspehner@sympatico.ca

Seit dem 20. November 2010 ist "Culturmag" online und bietet jeden Samstag ein Kriminalmagazin, das von Thomas Wörtche zusammengestellt und betreut wird. Beiträger sind -neben Thomas Wörtche- Klaus Kamberger, Doris Wieser, Anna Veronica Wutschel u.v.a.: cult-mag.de

"Am Erker - Zeitschrift für Literatur" ist eine kleine aber feine Literaturzeitschrift, begründet von Joachim Feldmann und Michael Kofort. Die zweimal jährlich im Daedalus Verlag erscheinende Zeitschrift berichtet auch regelmäßig über Kriminalromane. Joachim Feldmanns Kritiken in der Kolumne "Mord und Totschlag" kann man nachlesen unter www.am-erker.de/krimisamstag.php.

"Krimikultur: Archiv - Materialien zur Krimikultur" bietet Artikel, Rezensionen und Interviews, die in den vergangenen Jahren in Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen erschienen sind. Fündig wird man unter http://krimikulturarchiv.wordpress.com

Initiiert von Tobias Gohlis (u.a. DIE ZEIT) erscheint seit 2005 die "KrimiWelt-Bestenliste". Eine unabhängige Jury von 18 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt jeden Monat die zehn (in ihren Augen) besten Kriminalromane aus. "KrimiWelt-Bestenliste" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die Welt" und "Arte", im Netz zu finden unter www.arte-tv/krimiwelt

Wer ausführliche Krimi-Autorenporträts und Krimi-Rezensionen sucht, ist bei der "Krimi-Couch" von Lars Schafft richtig: www.krimi-couch.de

Die "neuen" Alligatorpapiere findet man unter www.alligatorpapiere.de




Bibliographien Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze



fiction_crime_and_the_feminine Abouddahab, Rédouane / Paccaud-Huguet, Josiane (Hg):
Fiction, Crime, and the Feminine.

2011, 184 S., Cambridge Scholars Publishing, 1-4438-2710-X / 978-1-4438-2710-2, £ 39,99
The form of art called fiction has always been the privileged framework providing the perfect alibi for facing, framing, and containing the Other's desire and the strange libido attached to violence: in other words, there is an ambivalent dimension inherent in the scenarios and fantasies we enjoy by proxy. Are not the fairy tales of our childhood full of images of death and violence, whose fascinating presence is paradoxically meant to make us feel all the more safely tucked up in bed? After all, the wolf of the "Little Red Riding Hood", the monstrous killer or the unfortunate victim are but fictious characters, mere shifting positions: they are 'not me' - therefore, thanks to the willing suspension of disbelief process, any reading 'I' may shift into their speech or thoughts on the fictional screen, a stage both for projection of and protection from such forbidden enjoyments. Crime fiction has also for a long time been the genre for such containment. Ever since Victorian "craniology", criminal violence has remained as resistant as ever to scientific measurement - even to the more recent techniques of investigation of the brain. Where women are concerned they were first and mostly fascinating victims but they also nowadays feature in the role of the criminals, adding to the first fascination the mystery of a woman's desire beyond the pale of societal expectations. Indeed, more and more pieces of crime fiction nowadays refuse to grant the simple pleasures of old: what if, for example, the text refuses to comply to the "whodunnit" convention? What about those stories that instead of closure, will diffuse a mist, a sense of unrest by their emphasis on the inexplicable lure of violence? In other words, gone are the days of this satisfaction granted by traditional closure and return to a solidity structured society, made safe again by the disposal of the scene of violence. But writing as such is also to be taken into consideration, and what forcefully determines the writing is not only the historical trauma (whose active presence in the fiction cannot be denied), but especially some unresolved traumatic event or exclusion that makes one write and, through the writing, quest bliss, but that also makes one renounce the attachement to the inevitably lost bliss.
Inhalt: Danièle André: Crimeless Femininity. Woman's Identity in Science Fiction Movies / Hubert Malfray: The Law of Gender. Women and Crime in Newgate Fictions (1830 - 1947) - Bulwer-Lytton, Ainsworth, Dickens and Thackeray / Marion Del Bove: Lady Audley and Lydia Gwilt. Two Portraits of Sensational Female Criminals / Françoise Couturier-Storey & Jeffrey Storey: Re-writing a Woman's Crime. "Alias Grace" and the Absence of Truth / Annie Ramel: Tess the Murderess, Eustacia the Adder. Two Women "Criminals" in Hardy's Fiction / Marie-Odile Pittin-Hédon: "The Imp of Perverse". Female Crime Writers in Contemporary Scottish Fiction / Jean-Charles Perquin: From the Murderer's Soliloquy to the Poisoner's Monologue. Women, Crime and the "Dangerous Edge of Things" in the Victorian Monologue / Marie-Agnès Gay: From Confident to Murderer. The Meanders of Lucy Marsden's Confession in "Oldest Living Confederate Widow Tell All" by Allan Gurganus / Elisabeth Bouzonviller: Red Beans and Funeral Homes. Silences and Erasures in "The Master Butchers Singing Club" by Louise Erdrich / Josiane Paccaud-Huguet: Antigone Lost in "The Fury of the Age of Bar-Rooms". The Case of Conrad's Winnie Verloc / Claude Maisonnat: The Obscene Tragedy of the Death Drive in "I Hardly Knew You" by Edna O'Brien / Rédouane Abouddahab: The Milky Wake. Sacrifice as "Jouissance" in Toni Morrison's Novels.
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Josiane Paccaud-Huguet und Rédouane Abouddahab unterrichten Englische Literatur an der Lumière Universität in Lyon. (vt) KTS 56




history_of_the_gothic_twentieth_century_gothic Armitt, Lucie: History of the Gothic.
Twentieth-Century Gothic.

2011, 193 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), Hardcover 978-0-7083-2009-9, £ 65,00 / Paperback 978-0-7083-2043-3, £ 19,99
This book covers Gothic writing and film from Henry James to Sarah Waters. Among its primary themes are the role of the ghost in relation to childhood and cultural mourning, the relationship between Gothic Architecture and the "landscapes" of dream and nightmare, the interface between Gothic and Horror modes of writing, the function of the monster in a secular age, and the influence of Gothic writing on contemporary representations of sexual dissidence.

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Dr. Lucie Armitt leitet das Department of English an der Bangor University. (vt) KTS 56



icons_of_mystery_and_crime_detection_2_volume_set_from_sleuths_to_superheroes Brunsdale, Mitzi M.:
Icons of Mystery and Crime Detection.
From Sleuths to Superheroes.

2010, 2 Bde, 780 S., 24 s/w Fotos, ABC-Clio (Greenwood, Greenwood Icons), 978-0-313-34530-2, £ 120,95
Es ist mir immer wieder ein Vergnügen, auf Referenzliteratur zum Krimi hinzuweisen, wenn diese Bücher eine Vielzahl an Informationen transportieren. In der Reihe Greenwood Icons ist im Sommer letzten Jahres das 2-bändige Nachschlagewerk zu Säulenheiligen der "Western Popular Culture" erschienen. Mitzi M. Brunsdale hat auf 780 Seiten 24 "Icons" porträtiert: Ermittler aus Kriminalliteratur & Kriminalfilm/TV und Autorinnen und Autoren des Genres. Naturgemäß fiel die Auswahl auf Figuren und Autoren des anglo-amerikanischen Sprachraums, einziger "Ausreißer" ist das Porträt von Inspektor Jules Maigret. Jedes der 24 sehr umfangreichen Kapitel wird mit einem Foto eröffnet, gefolgt von einem Artikel zum "Historical/Cultural Context", weiterhin eine ausführliche Biografie und Hintergründe zum Personal in Buch und Film. Clever gemacht ist die "Parallel Chronology", in dieser Zeitleiste stehen wichtige Ereignisse z.B. im Leben des Autors denen gegenüber, die seinerzeit die Welt bewegten (Major Events Related to … / World Events). Jedes Kapitel wird mit einem Werkverzeichnis abeschlossen, dem schließt sich eine erfreulich große Auflistung der Sekundärliteratur an, vielfach ergänzt durch ein Verzeichnis relevanter Websites. In den Artikeln selbst sind grau hinterlegte Texteinschübe z.B. über "Important Navaja Terms" oder "Selected Native American Fictional Sleuths and Their Authors" (Kapitel zu Tony Hillerman) eingefügt. Ein Index erschließt die beiden Bände "Icons of Mystery and Crime Detection". Diese beiden Bände rechtfertigen aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses den recht üppigen Preis von £ 120,95. Liebhaber der nachfolgend aufgeführten Personen, Darsteller und/oder Autoren dürften mit diesem informativen Nachschlagewerk voll auf ihre Kosten kommen. In ihrem Vorwort nimmt Mitzi M. Brunsdale kurz Stellung zu ihren Auswahlkriterien: "The choice of subjects for any such study is always open to question. I regret that although impressive black and gay/lesbian figures appear in comtemporary detective film and fiction, like Sidney Poitier's portrayal of Virgil Tibbs in The Heat of the Night and private detective Dave Brandstetter in Joseph Hansen's novel, Western popular culture has not yet awarded them iconic status." Wer bereits "Mystery & Suspense Writers. The Literature of Crime, Detection, and Espionage" von Winks & Corrigan in seine Handbibliothek zum Krimi eingereiht hat, den werden die Informationen in den "Icons" als Ergänzungen freuen.
Inhalt:
Band 1. Batman - The Herculean Detective / James Bond - The Byronic Spy / Father Brown - The Clerical Sleuth / Charlie Chan - "The First Nonwhite Popular Datective" / Agatha Christie - Creator of Hercule Poirot, the Foreign Sleuth, and Miss Jane Marple, the Elderly Snoop / Inspector Clouseau - The Detective as Buffoon / Columbo - The Disheveled Detective / "Dragnet" - Television's Most Famous Police Drama / Nancy Drew - The Girl Detective / Jessica Fletcher - The Mystery Writer Snoop / Mike Hammer - A Very Imperfect, Far from Gentle Knight / Dirty Harry - The Vigilante Cop. Band 2. Tony Hillerman - Creator of Ethnic Detectives Joe Leaphorn and Jim Chee / Alfred Hitchcock - Cinema's Master of Suspense / Sherlock Holmes - The Genius Detective / Inspector Jules Maigret - The Gallic Gumshoe / Philip Marlowe - The Detective as Knight Errant / Perry Mason - The Legal Sleuth / Edgar Allan Poe - The Father of Detective Fiction / Dorothy L. Sayers - Creator of Lord Peter Wimsex, the Aristocratic Sleuth / Sam Spade - The Hard-Boiled Private Eye / Dick Tracy - The First Comic Strip Police Detective Hero / Nero Wolfe - The Armchair Sleuth / Zorro - The Masked Avenger.

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Mitzi M. Brunsdale ist Professor für Englisch an der Mayville State University, Mayville, North Dakota. (tp) KTS 56




gothic_radicalism_literature_philosophy_and_psychoanalysis_in_the_nineteenth_century Castricano, Jodey:
The Gothic and Psychoanalysis, Literature and Film.

2010, 224 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), 978-0-7083-2105-8, £ 75,00
This book explores the influence of nineteenth-century spiritualism on the rise and practice of psycholanalysis. It also demonstrates the curious affinity between the new science of the mind and Gothic fiction and film in which telepathy, hypnosis, dreaming, automatism, and somnambulism can be read as metaphores for social and cultural anxieties regarding the "occult" status of the mind in the face of speculations about the discovery of unconscious mental activities.

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Dr. Jodey Castricano ist Associate Professor am Department of Critical Studies der University of British Columbia. (vt) KTS 56




history_of_the_gothic_american_gothic Crow, Charles L.:
History of the Gothic.

American Gothic
.

2009, 192 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), Hardcover 978-0-7083-2008-2, £ 65,00 / Paperback 978-0-7083-2044-0, £ 19,99
This book defines the American Gothic and places it both within the context of the major movements of intellectual history in the last 300 years, and also within the context of the critical issue of American culture. From Poe to Faulkner to Toni Morrison and Cormac McCarthy, many of the best and most critically acclaimed works of American literature have been Gothic. The book will demonstrate how the Gothic provides a forum for discussing key issues of American culture, for exploring forbidden subjects, and for providing a voice for the repressed an silenced.

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Charles L. Crow ist Professor Emeritus der Bowling Green State University, Ohio. (vt) KTS 56




history_of_the_gothic_gothic_literature_1764_1824 Davison, Carol Margaret:
History of the Gothic.
Gothic Literature 1764-1824.

2009, 192 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), Hardcover 978-0-7083-2009-9, £ 65,00 / Paperback 978-0-7083-2045-7, £ 19,99
This title offers a detailed yet accessible introduction to classic British Gothic literature and the popular sub-category of the Female Gothic designed for the student reader. Works by such classic Gothic authors as Horace Walpole, Matthew Lewis, Ann Radcliffe, William Godwin, and Mary Shelley are examined again the backdrop of eighteenth- and nineteenth-century British social and political history and significant intellectual/cultural developments. Identification and interpretation of the Gothic's variously reconfigured major motifs and conventions is provided alongside suggestions for further critical reading, a timeline of notable Gothic-related publications, and consideration of various theoretical approaches.

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Dr. Carol Margaret Davison ist Professor am English Department der University of Windsor, Ontario/Canada. (vt) KTS 56




shakespearean_gothic Desmet, Christy / Williams, Anne (Hg):
Shakespearean Gothic.

2009 (HC) / 2010 (PB), 192 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), Hardcover 978-0-7083-2093-8, £ 75,00 / Paperback 978-0-7083-2091-1, £ 19,99
This book explores the paradox that the Gothic (today's werewolves, vampires, and horror movies) owe their origins (and their legitimacy) to eighteenth-century interpretations of Shakespeare. As Shakespeare was being established as the supreme British writer throughout the century, he was cited as justification for early Gothic writer's fascination with the supernatural, their abandoning of literary "decorum", and their fascination with otherness and extremes of every kind. This book addresses the gap for an up to date analysis of Shakespeare's relationship to the Gothic. An authority on the Gothic, E.J. Clery, has stated that "it would be impossible to overestimate the importance of Shakespeare as touchstone and inspiration for the terror mode, even if we feel the offspring are unworthy of their parent. Scratch the surface of any Gothic fiction and the debt to Shakespeare will be there." This book therefore addresses Shakespeare's importance to the Gothic tradition as a whole and also to particular, well-known and often studied Gothic work. It also considers the influence of the Gothic on Shakespeare, both in print and on stage in eighteenth- and nineteenth-century Britain. The book is diveded into three parts: 1. Gothic Approprations of "Shakespeare" / 2. Rewriting Shakespearean Plays and Characters / 3. Shakespeare Before/After the Gothic.

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Christy Desmet ist Associate Professor für Englisch an der University of Georgia.
Anne Williams ist Professorin für Englisch an der University of Georgia. (vt) KTS 56




ein_einziger_verdammter_sumpf Eibenberger, Karin:
Ein einziger verdammter Sumpf.
Isländische und österreichische Kriminalromane um 2000 im Vergleich
.

2011, 192 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-32467-6 / 978-3-639-32467-9, EURO 68,00
Betrachtet man den deutschsprachigen Buchmarkt, so fällt auf, dass sich Literatur aus Skandinavien derzeit großer Beliebtheit erfreut. Aber nicht nur im Literatur-Sektor ist eine derartige Beliebtheit des "Hohen Nordens" in Österreich und vor allem Deutschland feststellbar, sondern auch in allen anderen Richtungen der Kunst, und langsam etabliert sich auch der Markenname "Island Krimi", mit dem die deutschen Verlage den Lesern immer neue Krimis aus diesem Land vorlegen. Die Verleger sehen also eine werbewirksame Kontinuität bei den isländischen Autoren, die sie dazu veranlasst, Krimis mit den unterschiedlichsten Traditionen als zumindest titelgebend homogene Gemeinschaft zu sehen. Was läge da näher auf der Hand, als nicht diesen so entstandenen "Island Krimi" mit den unterschiedlichsten Krimis aus Österreich zu vergleichen, um zu überprüfen, ob nun tatsächlich in Zukunft von einem "typisch isländischen Mord" oder zumindest von einem "typisch isländischen Krimi" gesprochen werden kann oder ob der "Island Krimi" genauso wie der "Österreich Krimi", den es so und mit diesem Namen allerdings nicht gibt, eine reine Konstruktion und Illusion ist. (vt) KTS 56 [--]

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NoImageAvailable Evans, Curtis:
Was Corinne's Murder Clued?
The Detection Club and Fair Play, 1930-1953.

2011, 54 S., 22 s/w Fotos u. Abb., CADS Supplement No. 14, ISSN 0965-6561, EURO 10,00
In der Historie der englischen Kriminalschriftstellerei werden die Jahre von 1920 bis 1939 gemeinhin als "Golden Age (of the Detective Novel)" bezeichnet. Ziemlich genau in der Mitte des "Golden Age" wurde 1930 in London der "Detection Club" gegründet. Gründungsmitglieder waren genau 28 Autoren und Autorinnen, die mit der Gründung des "Detection Club" hofften, dass es z.B. zu ausgiebigen und nachhaltigen Diskussionen zur und über die (englische/n) Kriminalliteratur kommen und auch dem Handwerk des/der Kriminalschriftstellers/stellerin entsprechender Raum eingeräumt würde. Selbstverständlich wurden auch bestimmte Regeln aufgestellt - wie es bereits der amerikanische Krimiautor S.S. Van Dine in den 1920er Jahren mit seinen berühmten "Twenty Rules for Writing Detective Stories" getan hatte. Zu den Regeln des "Detection Club" gehörten u.a., dass keine "Feminine Intuition", "Coincidence" oder "Act of God" in Plot und Auflösungen der damaligen Krimis (zumeist sogenannte "Puzzles") gehörten. In diesen Regeln wurde auch das "Fair Play" innerhalb des Kriminalromans postuliert, d.h. der aufmerksame Leser sollte stets die Möglichkeit haben, durch Hinweise im Text selber auf die Lösung dieser Rätsel-Krimis zu kommen. Nur: Wurde diese wichtige Regel des "Fair Play" von den Mitgliedern des "Detection Club" selbst eingehalten? Curtis Evans gibt in "Was Corinne's Murder Clued?" ausführliche Antworten auf diese Frage. Wer übrigens wissen möchte, wer u.a. zu den Gründungsmitgliedern des berühmten "Detection Club" gehörte - hier eine kleine Auflistung: G.K. Chesterton, H.C. Bailey, E.C. Bentley, Anthony Berkeley, Agatha Christie, G.D.H. & Margaret Cole, J.J. Connington, Freeman Wills Crofts, R. Austin Freeman, Milward Kennedy, Ronald A. Knox, A.E.W. Mason, A.A. Milne, Arthur Morrison, Baroness Orczy, John Rhode, Dorothy L. Sayers, Henry Wade, Victor L. Whitechurch.

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Dr. Curtis Evans, Spezialist für amerikanische Geschichte, lehrte an der Louisiana State University. Zur Zeit bereitet er sein Manuskript "Mere Puzzles" - "Humdrum" Mystery Writers and the British Detective Novel, 1920 - 1961" für den Druck vor. Diese Untersuchung wird voraussichtlich 2012 bei McFarland erscheinen.
Bezugsquelle: CADS - Crime and Detective Stories (An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction), Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex, SS7 1PA, England, e-mail: Geoffcads@aol.com. (tp) KTS 56




the_invention_of_murder Flanders, Judith:
The Invention of Murder.
How the Victorians Revelled in Death and Detection and Created Modern Crime.

2011, 556 S., Harper Collins, 0-00-724888-1 / 978-0-00-724888-9, £ 20,00
Murder in nineteenth-century Britain was ubiquitous - not necessarily in quantity but in quality. This was the era of peenybloods, early crime fiction and melodramas for the masses. This was a time when murder and entertainment were firmly entwined. In this meticulously researched and compelling book, Judith Flanders takes us back in time to explore some of the most gripping, gruesome and mind-boggling murders of the nineteenth-century. Covering the crimes (and myths) of Sweeney Todd and Jack the Ripper, as well as the lesser known but equally shocking acts of Burke and Hare, and Thurtell and Hunt, Flanders looks how murder was regarded by the wider British population - and how it became a form of popular entertainment. (vt) KTS 56
http://judithflanders.co.uk

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Quand-le-delit-est-dans-les-textes Fourez, Cathy / Martinez, Victor / Villatte, Raphaël (Hg):
Quand le délit est dans les textes.
Le genre policier, une littérature de l'excès?

2011, 177 S., 1 Illustration, Verlag Peter Lang (Comparatisme et Société, Bd. 14), 978-90-5201-691-7, EURO 38,00
Die Herausgeber baten diverse AutorInnen um Beiträge zu den verschiedenen Formen und Darstellungen von Gewalt in der zeitgenössischen Kriminalliteratur aus Mexiko, den USA und Australien. Es entstand so ein Blick auf die vielen Variationen der (schriftlichen) Verbrechensdarstellung in der Gesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts (la subversion des codes policiers / la fictionnalisation du crime / la barbarie ordinaire). Neben den literaturwissenschaftlichen Analysen diskutierten aber auch zeitgenössische Autoren über dieses Thema (Paco Ignacio Taibo II, Jérôme Leroy, Claude Mesplède und Claudie Guimet: "Les littératures policières - une écriture de l'inquiétude?"). (tp) KTS 56

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genre_gender_und_lustmord_lettre Gradinari, Irina:
Genre, Gender und Lustmord.
Mörderische Geschlechterfantasien in der deutschsprachigen Gegenwartsprosa.

2011, 375 S., 3-8376-1605-3 / 978-3-8376-1605-7, EURO 33,80
Obwohl er in Kriminalpsychiatrie und Kriminologie als analytische Kategorie längst diskreditiert ist, wird der Lustmord in der Literatur am Leben gehalten. Anhand deutschsprachiger zeitgenössischer Prosawerke zeigt Irina Gradinari, dass das prekäre Thema nicht nur ein attraktives Motiv ist, sondern auch eine narrative Funktion im Text erfüllt - eine konstitutive Wirkung auf Genre und Gender. Der Lustmord legt die grundlegenden gesellschaftlichen und ästhetischen Strukturen, den Umgang mit dem Körper und mit dem Anderen, Fremden in der Gegenwartsliteratur frei: als potenzierte Gewaltfantasie - und als ästhetisches Motiv. Für ihre Darstellung des Lustmords in der deutschsprachigenen Spannungsliteratur hat Irina Gradinari Kriminalromane herausragender deutscher und österreichischer AutorInnen herangezogen. Analysiert wurden "Wie ein Tier - Der S-Bahn-Mörder" von Horst Bosetzky [-ky], "Die Hirnkönigin" von Thea Dorn, "Finstere Seelen" von Horst Eckert, "Der Fall Arbogast" von Thomas Hettche, "Gier" von Elfriede Jelinek, "Barfuß" von Michael Kleeberg, "Schmerznovelle" von Helmut Krausser und "Das Parfum" von Patrick Süskind. Nach einem einführenden "Lustmorddiskurs" wird das Thema in drei großen Teilabschnitten behandelt: "Lustmord und Kunst" (darin: Lustmord und androgyner Künstler / Kunstproduktion jenseits der Geschlechterdifferenz / Lustmord und männliche Subjektivität / Die Lustmörderin als Produkt männlicher Kunst), "Lustmord und Ökonomie" (darin: Lustmord und Konsumgesellschaft / Lustmord und Korruption) und "Lustmord und Geschichtsaufarbeitung" (darin: Lustmord und Nationalsozialismus / Lustmord, Justiz und Ost-West-Teilung). In ihrem Resumee "Kulturhistorische Entwicklung" wird noch einmal punktuell auf die o.g. AutorInnen eingegangen. Die abschließende Bibliographie der Sekundärliteratur ist erfreulich umfangreich, zudem werden einige zum Thema gehörende Filme verzeichnet.

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Irina Gradinari (Dr. phil.) lehrt Germanistik und Slavistik an der Universität Trier. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gender Studies, der Psychoanalyse, den Erinnerungstheorien und der komparatistischen Literaturanalyse. Ihr besonderes Interesse gilt den Kultur- und Filmwissenschaften. (vt & tp) KTS 56




Mental-Science-the-Uncanny-and-Scenes-of-Writing Grimes, Hilary:
The Late Victorian Gothic.
Mental Science, the Uncanny, and Scenes of Writing.

2011, 196 S., Ashgate, 978-1-4049-2720-9, £ 55,00
Examining the automatic writing of the spiritualist séances, discursive technologies like the telegraph and the photograph, various genres and late nineteenth-century mental science, this book shows the failure of writer's attempts to use technology as a way of translating the supernatural at the fin-de-siècle. Hilary Grimes shows that both new technology and explorations into the ghostly aspects of the mind made agency problematic: When notions of agency are suspended, Grimes argues, authorship itself becomes uncanny. Grimes's study is distinct in both recognizing and crossing strict boundaries to suggest that Gothic literature itself resists categorization, not only between literary periods, but also between genres. Treating a wide range of authors - Henry James, Rudyard Kipling, Arthur Conan Doyle, George Du Maurier, Vernon Lee, Mary Louisa Molesworth, Sarah Grand, and Georges Paston - Grimes shows how fin-de-siècle works negotiate themes associated with the Victorian and Modernist periods such as psychical research, mass marketing, and new technologies. With particular attention to texts that are not placed within the Gothic genre, but which nevertheless conceal Gothic themes, "The Late Victorian Gothic" demonstrates that the end of the nineteenth century produced a Gothicism specific to the period. Inhalt: (Ghost)Writing Henry James - Mental Science, Spiritualism, and Uncanny Technologies of Writing at the Fin de Siècle / Sensitive to the Invisible - Photography and the Supernatural in the Holmes Stories, Arthur Conan Doyle's Spiritualism, and Francis Galton's Composite Portraits / Identities and Powers in Flux - Mesmerism, Hypnotism, and George Du Maurier's "Trilby" / Ghostwomen, Ghostwriting / Case Study - Vernon Lee, Aesthetics, and the Supernatural / Balancing on Supernatural Wires - The Figure of the New Woman Writer in Sarah Grand's "The Beth Book" and George Paston's "A Writer of Books". (vt) KTS 56

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Vergleich-von-geistlichen-Ermittler-in-Kriminalromanen-des-20-jahrhunderts Hochhuth, Therese:
Vergleich von geistlichen Ermittlern in Kriminalromanen des 20. Jahrhunderts.
Dargestellt an den Beispielen von G.K. Chestertons Pater Brown, Harry Kemelmans Rabbi Small und Annette Döbrichs Pfarrer Reichert.

2007, 64 S., GRIN Verlag (Referat), 3-638-71843-3 / 978-3-638-71843-1, EURO 13,99
Wenn in Kriminalromanen Geistliche zu Detektiven werden, drängt sich die Frage auf, ob diese Tatsache einen Verbrecher automatisch zum Sünder macht oder ob es sich trotz der widersprüchlichen Mischung dennoch um einen Kriminalfall im herkömmlichen Sinne handelt, in dem es schlicht einen Täter und den Ermittler gibt. Ohne den Kriminalroman moralisch in Frage stellen zu wollen, muss man sich doch mit der Tatsache konfrontiert sehen, dass die Kriminalliteratur hauptsächlich unterhalten will und ihren Erfolg den unzähligen beschriebenen Verbrechen verdankt. Zweifelsohne finden sich unter ihnen solche, die harmloser Natur sind, wie Diebstahl oder Betrug, doch handelt es sich auch in unblutigen Fällen ohne Leiche um begangene Tabubrüche. (Abstract der Autorin) KTS 56

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rolle_der_metafiktionalitaet_im_postmodernen_anti_detektivroman Juscha, Olga:
Rolle der Metafiktionalität im postmodernen Anti-Detektivroman.
Die Entfesselung des Variationsgenres.

2010, 124 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-26744-3 / 978-3-639-26744-0, EURO 59,00
Während der Detektivroman sich der Mimesis der Wirklichkeit verpflichtet und den positivistischen Glauben zur Erfassung und Kontrolle der Realität reflektiert, widmet sich der Anti-Detektivroman komplexen metafiktionalen Fragen. Dadurch dass er auf bestimmte Elemente und Klischees des Detektivromans zurückgreift, kreiert er beim Leser anfangs eine Illusion des bekannten Genres, um mit der anschließenden experimentellen Mutation auf den Artefaktcharakter und die Konventionalisierung des Detektivgenres aufmerksam zu machen. Anhand von drei anti-detektivischen Werken geht die vorliegende Arbeit der zentralen Frage nach, wie metafiktionale Literatur ihren eigenen Fiktionsstatus in den Vordergrund stellt und den Leser für semiotische, interpretative und literaturtheoretische Fragestellungen sensibilisiert. Die Rolle des Lesers und des Autors sowie die Funktion der Sprache werden dabei besonders intensiv behandelt. Die untersuchten postmodernen Werke John Fowles' "The Enigma", Paul Auster "City of Glass" und Clarence Majors "Reflex and Bone Structure" weisen eine graduelle Mutation und Parodisierung des Detektivgenres auf und zeigen, wie die Variationsgattung des "whodunit" entfesselt wird. (vt) KTS 56 [--]

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history_of_the_gothic_gothic_literature_1825_1914 Killeen, Jarlath:
History of the Gothic.
Gothic Literature 1825-1914.

2009, 192 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), Hardcover 978-0-7083-2070-9, £ 65,00 / Paperback 978-0-7083-2069-3, £ 19,99
This volume provides a detailed yet accessible study of Gothic literature in the nineteenth century. It examines how themes and trends associated with the early Gothic novels were diffused widely in many different genres in the Victorian period, including the ghost story, the detective story and the adventure story.

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Dr. Jarlath Killeen ist Dozent am Department of English am Trinity College Dublin. (vt) KTS 56 br>




Le-Detective-Nove-et-influence-de-la-pensee-scientifique Messac, Régis:
Le "Detective Novel" et l'influence de la pensée scientifique.

2011, 592 S., Vorwort von Claude Amoz, Nachwort von François Guérif, Anmerkungen von Jean-Luc Buard, Hélène Chatemerle, Antoine Lonnet & Olivier Messac, Les Belles Lettres (Encrage/Belle Lettres-Travaux), 978-2-251-74246-5, EURO 45,00
Régis Messac versucht im vorliegenden Werk, Historie und Tradition der Detektiv-/Kriminalliteratur anhand der Geschichte und Philosophie der Antike zu erläutern. Ausgangspunkte seiner Überlegungen, woher Detektiv-/Kriminalliteratur kommen, sind das antike Athen und der griechische Mathematiker Archimedes. Seine Überlegungen zum Genre enden bei Nick Carter und Sherlock Holmes.
Inhalt: 1. Les Arcanes de la Firásah (Voyages et aventures des princes de Sarendip / Sur le chemin d'Athènes / La cauronne d'Archimède / Miracles et réalités / Miracles et littérature / Le retour des princes subtils). 2. Fantômes et brigands (Le chapitre des mouches / La gaieté de Beaumarchais / Le visionnaire / Les mystères du château d'Udolphe / Caleb Williams / De Wieland à "Wieland"). 3.Voyages physiognomoniques (Correspondances / Pathfinders / Une ténébreuse affaire / Le Figaro du bagne /Vidocq et Vautrin). 4. Les mystères de la Rue Morgue (How to write a blackwood article / L'héritage de Caleb Williams / Natural magic / De Dupin à Campanella). 5. Les modernes mille et une nuits (La suite au prochain numéro / Où mènent les mauvais chemins / Les Mohicans de Paris / Les héritiers de Vautrin / Les exploits de Rocambole / Monsieur Lecoq). 6. Sherlock Holmes et Nick Carter ("The Newgate Novel" / Les morts de Nick Carter / Les déductions de Sherlock Holmes / La dernière incarnation de Rocambole). Abgeschlossen wird das Werk mit einer Bibliographie, einer kurzen Übersicht zum Kriminalroman und dem Nachwort von François Guérif. (tp) KTS 56

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republicanism_and_the_american_gothic_republicanism_and_the_american_gothic_republicanism_and_the_american_gothici Michaud, Marilyn:
Republicanism and the American Gothic.

2009, 224 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), 978-0-7083-2146-1, £ 75,00
This book is a comparative study of British and American literature and culture in the 1790 and 1950s. It explores the republican tradition of the British Enlightenment and the effect of ist translation and migration to the American colonies. Specifically, it examines in detail the transatlantic influence of seventeenth- and eighteenth-century libertarian and anti-autoritarian thought on British and American Revolutionary culture. "Republicanism and the American Gothic" also examines the continuing relevance of republican values and discourse in Cold War American. It suggests that the aesthetic, moral, and political imperatives that characterized republicanism in the late eigtheenth century re-emerge in the post-war era as an antidote to the contemporary crisis in liberal subjectivity. In the Cold War, Gothic tales not only dramatize contemporary fears of communism, conformity and the rise of mass culture, but also engage with the nation's historical fears fo corruption, degeneration and tyranny.

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Dr. Marilyn Michaud lehrt am English Department der Ryerson University, Toronto. (vt) KTS 56




handbook_of_the_gothic Mulvey-Roberts, Marie (Hg):
The Handbook of the Gothic.

2009, 2. überarb. u. erg. Aufl., 384 S., Palgrave Macmillan, Harcover 978-0-230-00853-3, £ 50,00 / Paperback 978-0-230-00854-0, £ 16,99
Diese zweite, wesentlich überarbeitete und ergänzte Auflage des "Handbook of the Gothic" verzeichnet mehr als zwanzig neue Einträge zu Autoren (z.B. Stephen King, Daphne Du Maurier) und Sub-Genres (z.b. African-American Gothic, Gothic Comic). Der enzyklopädische Charakter der ersten Auflage (mit Beiträgen zu Themen wie Colonial Gothic, Female Gothic, Ghost Stories , Gothic Film oder zu Autoren wie Henry James, HP Lovecraft, Anne Rice und vielen anderen mehr) wurde so fortgesetzt. Inhalt: Writers of Gothic / Gothic Terms, Themes, Concepts and Contexts / Gothic Locations / Selected Further Reading / Websites on the Gothic / Gothic Film - A Select Filmography.

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Marie Mulvey-Roberts lehrt Literaturwissenschaft am English Department der University of the West of England, Bristol. Sie ist Herausgeberin des Magazins "Women's Writing" und Autorin von "Gothic Immortals. The Fiction of the Brotherhood of the Rosy Cross". (tp) KTS 56




crime_culture_figuring_criminality_in_fiction_and_film Nicol, Bran / McNulty, Eugene / Pulham, Patricia (Hg):
Crime Culture.
Figuring Criminality in Fiction and Film.

2010, 256 S., Illustrationen, Continuum (Continuum Library Studies), 978-0-8264-3235-3, £ 60,00
Die Herausgeber haben führende internationale Literatur- und Kulturwissenschaftlicher gebeten, bestimmte Kriminalromane der amerikanischen "hard-boiled"-Schule, Kriminalromane von afroamerikanischen Autorinnen, aber auch Gangsterfilme, TV-Serien und "True Crime"-Literatur auf die kulturellen Auswirkungen der "sinnlosen" Morde (senseless murders) hin zu untersuchen und zu analysieren. Zur Fragestellung, warum die fiktionale Kriminalität in der modernen Gesellschaft einen besonderen Stellenwert eingeräumt bekommt, geben Beiträger z.B. wie Mark Seltzer, Elisabeth Bronfen oder Lee Horsley in ihren Essays ausführlich Antworten und Stellungnahmen. Inhalt: Bran Nicol / Patricia Pulham / Eugene McNulty: Crime Culture and Modernity. Teil 1. Breaking Boundaries - Games, Art & the Image (Mark Seltzer: Playing Dead - Crime as a Social System / Benjamin Noys: Psychopathology as a Game - J.G. Ballard and Conceptual Crime / John Lechte: Crime, Abjection, Transgression and the Image). Teil 2. Revisiting Noir (Elisabeth Bronfen: The Female Side of Crime - Film Noir's Femme Fatale and The Dark Side of Modernity / Andrew Pepper: Post-war American Noir - Confronting Fordism). Teil 3. Vixens and Victims - Criminal Femininities (Lee Horsley: Dead Dools and Deadly Dames - The Cover Girls of American True Crime Publishing / Linden Peach: Contemporary African American Women's Crime and Mystery Novels). Teil 4. Angels of Death - Criminal Masculinities (Páraic Finnerty: Killer Boys, Male Friendship and Criminality in "The Butcher Boy, Elephant and Boy" / Andrew Spicer: The Angel of Death - Targetting the Hitman). Teil 5. Reading the Criminal Order (Christopher Wilson: Risk Management - Frank Abagnale, jr. and the Shadowing of Pleasure / Bran Nicol: Police Thy Neigbour - Crime Culture and the "Read Window" Paradigm).

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Bran Nicol ist Dozent für Moderne und Zeitgenössische Literatur an der University of Portsmouth
Eugene McNulty lehrt Englisch am St. Patrick's College der Dublin City University
Patricia Pulham lehrt Viktorianische Literatur an der University of Portsmouth. (tp) KTS 56




duestere_aufklaerung_literaturgeschichte_in_studien_und_quellen_band_19 Osterwalder, Sonja:
Düstere Aufklärung.
Die Detektivliteratur von Conan Doyle bis Cornwell.

2011, 243 S., Böhlau Verlag (Literaturgeschichte in Studien und Quellen, Bd. 19), 3-205-78602-5 / 978-3-205-78602-3, EURO 35,00
1841 erschien mit C. Auguste Dupin einer der ersten privaten Ermittler der Kriminalliteratur. Der verarmte Adlige löst in "The Murders in the Rue Morgue" einen verzwickten Kriminalfall - ausgedacht und zu Papier gebracht hat diesen Fall der amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe aus Philadelphia. Für viele Leser gilt daher Edgar Allan Poe als Begründer der Detektivliteratur. 1891, exakt fünfzig Jahre später löst auf der anderen Seite des Atlantiks der wohl bekannteste und berühmteste aller Ermittler, Sherlock Holmes, zusammen mit seinem Side-kick Dr. Watson den Fall um "The Red-Headed League". Sir Arthur Conan Doyle schuf mit dem etwas sehr skurrilen Denker und Kriminalermittler ("Sie kennen meine Methode") die erste Detektivfigur der Kriminalliteratur. Man kann daher behaupten, daß es eigentlich Conan Doyle zukommt, als Begründer der Detektiv- und Kriminalliteratur genannt zu werden. Denn der Erfolg, den Conan Doyles Ermittler Sherlock Holmes beim Lesepublikum erfuhr, hält bis heute ungebrochen an und hat seitdem zahllose Nachfolger in der Spannungsliteratur ermittlen lassen. In "Düstere Aufklärung" beleuchtet Sonja Osterwald die Detektiv- und Kriminalliteratur von ihren Anfänge bis in die Gegenwart. Wie sich die Detektivfigur entwickelt hat, welche Deduktionsmethoden einzelne Ermittler anwandten und welche Umwälzungen in der Gattungsgeschichte stattfanden, all dies wird von Sonja Osterwald an den verschiedenen Strömungen und Sub-Genres der Kriminalliteratur aufgezeigt - die Ablösung des privaten Ermittlers (Detektivliteratur) durch den Kommissar (Polizeiroman / Kriminalroman) und unaufhaltsame Aufstieg weiblicher Ermittler (sogenannter Frauenkrimi) bis hin zu den populären Krimis und Thrillern, in denen die Forensiker und Gerichtsmediziner an der Aufklärung kniffliger Fälle arbeiten. In insgesamt sieben Kapiteln beleuchtet die Autorin die Geschichte der Detektiv-/Kriminalliteratur und ihrer diversen Facetten. Ich wage zu behaupten, dass "Düstere Aufklärung" bald als eine der wichtigen Grundlagenstudien in den Universitätsbibliotheken seine Platz finden wird. Wie nicht anders zu erwarten, ist auch in dieser Untersuchung eine umfangreiche Liste weiterführender Literatur zu finden.
Inhalt: 1. C. Auguste Dupin - der Auftakt. Tod dem Zufall / 2. Sherlock Holmes. Nichts Neues unter der Sonne / 3. Holmes, Freud, Amerika. Am Anfang war der Mord / 4. Sam Spade, Philip Marlowe. Der Schuss ins Blaue / 5. Lew Archer. The Freudian Bastard Takes Over / 6. Abschied Privatdetektiv, Auftritt Kommissar & Kommissarin. Lebwohl, mein Liebling / 7. Kay Scarpetta. Out There, Somewhere, Is A Man.

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Sonja Osterwalder ist wissenschaftliche Assistentin am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Promotion mit dieser Studie über die Detektivliteratur. (tp) KTS 56




Representations-of-Murderous-Women-in-Literature-Theatre-Film-and-Television Parker, Juli L. (Hg):
Representations of Murderous Women in Literature, Theatre, Film, and Television.
Examining the Patriarchal Presuppositions Behind the Treatment of Murderesses in Fiction and Reality.

2010, 424 S., Vorwort von Paula Ruth Gilbert, The Edwin Mellen Press, 0-7734-1458-4 / 978-0-7734-1458-7, £ 79,95
Dem überaus sperrigen Titel ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, und auch die u.g. Kapitelüberschriften sind hier Hinweis genug. In insgesamt 17 Kapiteln, gegliedert in drei Teile "On the Page", On the Screen" und "On the Stage", wird das Thema in den Essays von verschiedenen Beiträgern ausführlich beleuchtet. Jedes Kapitel wird von manchmal umfangreichen, manchmal überschaubaren Listen weiterführender Literatur ergänzt.
Teil 1 "On the Page". Vicky Simpson: A "horrible lust for living blood". Supernatural Female Murderers in Nineteenth-Century Literature / Akemi Yoshida: Murder as an Act of Resistance against Female Sacrifice? A Comparative Reading of Mona Caird's "The Wing of Azreal" (1889) and Thomas Hardy's "Tess of the D'Urbervilles" (1891) / L.A. Jennings: She Hit it Well. Female Serial Killers in American Hard-Boiled Detective Fiction / Hannah Kent: Speculative Biographies. Representing the Lives of Historical Murdering Women / Pao Chai Chiang: The Murdering Woman in a Chinese/Taiwanese Cultural Context. Li Ang's "The Butcher's Wife" / Theresa Starkey: The Bodies of Lizzie Borden. Teil 2 "On the Screen". Helen Beardsley: Real-life Female Killers in American Cinema. "I Want To Live!" (Robert Wise, 1958) and "Monster" (Patty Jenkins, 2003) / Elan Justice Pavlinich: "Ki-ki-ki Ma-ma-ma". Mrs. Voorhees' Queer Maternal Virtue / Kirsten Fuhs: Women on Death Row. Documentary Film and the Cultural Politics of Identity / Joseph Christopher Schaub: Lethal Ladies. The Stars of John Waters' "Female Trouble" and "Serial Mom" / Kathryn Linder: The Birth of the Female Youth Rampage Shooter / Drew Humphries: Women Who Kill. "Law and Order", "Dexter", and "The Wire". Teil 3 "On the Stage". Erin Bone Steele: Alice Arden and Her Accomplices. Husband-Murder in Early Modern Drama / Elizabeth Whitmore Funk: "There's so much I want to tell her". Sophie Treadwell's "Machinal" and the Transference of Femininity / Judith Arcana: Sheila's Deposition, 1997 / Julie L. Parker: Another Day in Court. Women Playwrights Staging True Stories / Jennifer Douglas: The Murdering Mother in Marina Carr's Plays.

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Dr. Juli L. Parker ist Direktorin des Women-Resource Center an der University of Massachusetts Dartmouth. (tp) KTS 56




the_gothic_and_catholicism_religion_cultural_exchange_and_the_popular_novel_1785_1829 Purves, Maria:
The Gothic and Catholicism.
Religion, Cultural Exchange and the Popular Novel, 1785 - 1829.

2009, 192 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), 978-0-7083-2091-4, £ 75,00
The book is unique and ground-breaking in that it constitutes the first sustained analysis which comprehensively proves that a revision is required of the critical commonplace idea in Gothic scholarship that the roots of the Gothic novel should be seen within a late eighteenth-century popular anti-Catholicism. Whereas scholarship has always maintained that the Catholic motifs contained in Gothic novels (e.g. monks, nuns, abbeys, confessionals) signify anti-Catholic prejudice and anti-Church subversiveness on the part of the author and his/her audience, this study argues that in fact the Gothic was neither anti-Catholic nor anti-Church, and that England was much mor sympathetic towards Catholicism during the long eighteenth century - particularly during and immediately after the French Revolution - than has been previously supposed.

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Dr. Maria Purves war Associate Director des Princeton Ateliers an der Princeton University. (vt) KTS 56




Spielarten-des-postmodernen-skandinavischen-Kriminalromans Ritter, Karin:
Spielarten des postmodernen skandinavischen Kriminalromans.
"Auf-Lösung" im Fadenkreuz literarischer und kultureller Paradigmen.

2011, 414 S., Verlag Dr. Kovac (Poetica - Schriften zur Literaturwissenschaft, Bd. 112), 978-3-8300-5730-7, EURO 95,00
In den 80er und 90er Jahren des 20.Jahrhunderts greifen etablierte skandinavische AutorInnen Elemente und Strukturen des Kriminalromans auf und gestalten sie zu ihren Zwecken um. Im Zentrum dieser Abhandlung stehen vier Romane: Kerstin Ekmans "Händelser vid vatten" (Geschehnisse im Wasser), Peter Høegs "Frøken Smillas fornemmelse for sne" (Fräulein Smillas Gespür für Schnee), Michael Larsens "Uden sikker viden" (Ohne sicheres Wissen) und Jan Kjærstads "Rand" (Rand).
Die Autorin zeigt, dass die Auflösung der Kriminalfälle in diesen postmodernen und hybriden Kriminalromanen immer mehr an Bedeutung verliert und häufig eher beiläufig, in ambivalenter Form oder überhaupt nicht erfolgt. Die verrätselnden Momente nehmen zu, während die enträtselnden immer weniger werden. Zum formalen Auflösungsprozess trägt auch bei, dass nicht nur mit den Elementen des Kriminalromans, sondern auch mit genretypischen Aspekten des Science-Fiction-, Gesellschafts-, Entwicklungs- und Frauenromans etc. gespielt wird. Eine "Auf-Lösung" lässt sich aber nicht nur auf formaler, sondern auch auf inhaltlicher Ebene konstatieren. Kategorien wie Wirklichkeit, Wahrheit, Kausalität, Logik und Identität werden hinterfragt und bleiben als nicht eindeutig zu klärende Größen rätselhaft. Detektiv und Leser können nur Hypothesen aufstellen und Teillösungen finden. Der Schwerpunkt der Romane verlagert sich von der Lösung auf die Suche. Um diesen skizzierten Phänomen des postmodernen Kriminalromans auf die Spur zu kommen, wird es in dem Werk mehrfach kontextualisiert. Ausgangspunkt ist die These, dass eine literarische Form dann besonders erfolgreich ist, wenn es ihr gelingt, möglichst viele verschiedene und aktuelle künstlerische, ästhetische und kulturelle Interessen und Funktionen zu verbinden, sowie individuelle und kollektive psychologische Bedürfnisse zu befriedigen.
Die postmoderne Spielart des Kriminalromans ist multikausal motiviert, was ein Netzwerk an Deutungen erforderlich macht. Deshalb wird ein Fadenkreuz an literarischen und kulturellen Paradigmen entworfen, die für die Entstehung dieser Form von Bedeutung sind. Zunächst werden die allgemeinen Voraussetzungen für die Entwicklung des postmodernen Kriminalromans, insbesondere vor dem Hintergrund der Gattungsgeschichte und -konventionen verfolgt. Daran schließt sich eine Analyse der spezifisch skandinavischen Faktoren an. Dabei wird besonders die von dem schwedischen Autorenpaar Maj Sjöwall und Per Wahlöö begründete Tradition der skandinavischen Kriminalliteratur veranschaulicht, Probleme zur Debatte zu stellen und aktuelle Diskurse zu verhandeln. Weiterhin wird herausgearbeitet, wie stark das nationale schwedische Trauma, der Mord am schwedischen Ministerspräsidenten Olof Palme, das nordische Selbstbild erschüttert hat. Der Fall und die nachfolgenden Ermittlungen wruden zu einem Formmodell für den unaufgelösten Kriminalroman, der zu einer enthüllenden Selbstnarration der Skandinavier geworden ist. (vt) KTS 56 [--]

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indicios_senales_y_narraciones Rodrigues-Moura, Enrique (ed.):
Indicios, señales y narraciones.
Literatura policíaca en lengua española.

2010, 230 S., Innsbruck University Press (Edited Volume Series), 978-3-902719-42-3, EURO 24,90
Dr. Enrique Rodrigues-Moura organisierte und koordinierte am 11. und 12. Mai 2006 ein Internationales Symposium zur Kriminalliteratur am Institut für Romanistik der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Zu dem Thema dieser Veranstaltung, "Indizien, Spuren und ihre Narrationen. Kriminalliteratur im spanischsprachigen Raum", kamen so viele - meist spanischsprachige - WissenschaftlerInnen zusammen, daß Enrrique Rodrigues-Moura 2010 einen "Reader" mit vielen Beiträgen dieses Symposiums herausgeben konnte. Diskutiert und vertieft wurden auf diesem Symposiums unter anderem folgende Themen zur spanischen Kriminalliteratur: Indizien, Spuren und Beweise unter epistemologischem Blickwinkel / Indizien, Spuren und Beweise hinsichtlich der ihnen inhärenten Logik / Formen der Darbietung von Indizien / Indizien, die sich als unbrauchbar erweisen / erst a posteriori dechiffrierbare Indizien / die "enthüllende" Narration des Protagonisten und die "enthüllende" Narration des Lesers / "action, analysis and mystery" - Umgang mit der Grundstruktur des Kriminalgenres / Gattungsvarianten des Kriminalromans im spanischsprachigen Raum / intertextuelle Funktionalisierungen / intermediale Aspekte.
"Das Kriminalgenre ruht in seinen Anfängen auf drei Hauptpfeilern: der Unverzichtbarkeit einer Handlung (eines "Abenteuers"), der rationalen Analyse gesammelter Indizien sowie dem Spiel mit Spannung ("suspense") und Rätsel. Der Ermittler hatte die bürgerliche soziale Ordnung über eine rationale Auswertung von Indizien wiederherzustellen. In der Zeit der Globalisierung haben allerdings multinationale Konzerne und weltweit vernetzte kriminalle Organisationen das Machtmonopol der Nationalstaaten geschwächt. In der heutigen sozialkritischen Variante des Kriminalromans ("novela negra; neopolicial") werden Indizien häufig so eingesetzt, dass sie eine soziopolitische Lektüre verlangen. Die Fälle werden selten gelöst, das "Happy End" bleibt oft aus. In Anbetracht dieser Entwicklungen diskutiert eine internationale Gruppe von Forscherinnen und Forschern, welche Formen der Leser-Autor-Kommunikation die zeitgenössischen Kriminalromane des spanischsprachigen Raums etablieren, mit welcher Art von Indizien sie arbeiten und welche Lesergruppen die ansprechen."
Alle Beiträge werden jeweils von einer Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur ergänzt.
Inhalt: Enrique Rodrigues-Moura: Indicios, señales y narraciones - A modo de introcucción / Joan Ramon Resina: La novela policíaca como exorcismo / Sébastian Rutés: Narradores locos y lógicas ilógicas en la novela neopolicíaca / Georges Tyras: Carvalho viajero - los indicios del desencanto / José F. Colmeiro: Globalización y novela policiaca - el caso de Manuel Vázquez Montalbán / Àlex Marti Escribá & Javier Sánchez Zapatero: La narrativa policíaca de Francisco González Ledesma Méndez y Barcelona, desencanto y memoria / María José Giménez Micó: La estructura de "La verdad sobre el caso Savolta" de Eduardo Mendoza / Wolfram Krömer: Asesinos expertos en arte - Sendas novelas de Arturo Pérez-Reverte, Javier Marías y Juan Manuel de Prada / Kathrin Sartingen: El placer de lo escuálido - La construcción de la fábula en "Las cuatro estaciones" / Elia Barceló: La estructura profunda de "La neblina del ayer" de Leonardo Padura. Una odisea a ritmo de bolero / Luiz Perez-Simon: Crónica de un tiempo anunciado. La novela negra de Amir Valle y Lorenzo Lunar Cardedo / Vera Elisabeth Gerling: El género de la novela policíaca como superfície y pliegue textual - "La pesquisa" de Juan José Saer / Clemens A. Franken K.: ?Qué tipo de detective, misterio, análisis y acción caracteriza la novela neopolicial del escritor chileno R. Díaz Eterovic? / Ottmar Ette: ?Quíen mató a Santiago Nasar? Indicios arabamericanos en una crónica de cuatrocientos años de soledad.

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Nach Stationen an den Universitäten Bratislava, Graz, Innsbruck, Wien und Salamanca (1996 - 2008) ist Dr. Enrique Rodrigues-Moura seit 2009 Lehrkraft für besondere Aufgaben für die Fachrichtung "Iberoromanische Literaturwissenschaft" am Seminar für Romanische Philologie der Universität Göttingen. (tp & vt) KTS 56




Postcolonial-Gothic-Fictions-from-the-Caribbean-Canada-Australia-and-New-Zealand Rudd, Alison:
Postcolonial Gothic Fictions from the Caribbean, Canada, Australia and New Zealand.

2010, 224 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), 978-0-7083-2211-6, £ 75,00
This book explores Postcolonial Gothic in four different locations, providing a comparative analysis of the way the Gothic has provided postcolonial writers with a means to express the anxieties of postcolonial experience and the traumatic legacies of colonialism, expressed through novels, short stories and poetry.

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Dr. Alison Rudd ist Dozentin an der University of the West of England, Bristol. (vt) KTS 56




ruehl-Jenseits-von-Schuld-und-Suehne Rühl, Christina:
Jenseits von Schuld und Sühne.
Literatursoziologisch-kriminologische Aspekte ausgewählter Kriminalliteratur.
2011, 544 S., Verlag Dr. Kovac (Studien zur Germanistik, Bd. 38), 978-3-8300-5748-2, EURO 98,00
Der "Krimi" ist seit Jahrzehnten auf Erfolgskurs: Detektivromane und Thriller fesseln jedes Jahr Millionen von Lesern. Das Buch geht der reizvollen Frage nach, welches Bild von Kriminalität, welchen Prototyp von Täter die Autoren in ihren Kriminalromanen entwerfen, und kommt dabei anhand exemplarischer Kriminalromane kriminologischen Aspekten auf die Spur. Gleichsam wird die Figur des Detektivs unter die Lupe genommen: Welche Haltung nimmt der Ermittler gegenüber dem Kriminaljustizsystem ein? Spiegelt sich in den Beobachungen gar die ideologische Haltung des Autors? Die Autorin zieht immer wieder Parallelen zu den unterschiedlichsten Ausrichtungen der Kriminologie, die ebenso von ideologischen Überzeugungen und historisch-gesellschaftlichen Kontexten abhängig sind. Nebem dem Täter und dem Detektiv beleuchtet ein gesondertes Kapitel die Rolle des Opfers mithilfe der Viktimologie, die in der Rechtswissenschaft das Verhältnis zwischen dem Rechtsbrecher und dem Verbrechensopfer untersucht. Gleichzeitig leistet das Buch eine Einführung in die Theorie der Gattung Kriminalliteratur sowie in die Kriminologie. Die Autorin umreißt sowohl den idealtypischen Kriminalroman in seinen beiden Ausprägungen Detektivroman und Thriller als auch das Selbstverständnis der Kriminologie in einem einleitenden Teil. Die einzelnen Kriminalisierungstheorien - die unterschiedliche Gründe für für Delinquenz verantwortlich machen - werden im Kontext der unterschiedlichen Variationen des Kriminalromans zusammengefasst, so dass die Parallelen zwischen literarischer Fiktion und rechtswissenschaftlicher Realität klar und gut strukturiert deutlich werden. Dabei zeichnet die Autorin anhand von ausgewählten Texten die Geschichte des Kriminalromans nach: Wie alle literarischen Gattungen ist auch der Krimi dem Wandel unterworfen; die typischen Merkmale werden variiert, negiert oder neu interpretiert. Im Rahmen des gattungsgeschichtlichen Exkurses liegt ein besonderes Augenmerk auf den Entstehnungsbedingungen des Kriminalromans: Die Genese des Krimis ist eng mit dem sich im Aufbau befindenden Justizapparat verknüpft. (vt) KTS 56 [--]

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identitaet_ermitteln_sport_und_sportunterricht_band_51 Ruffing, Jeanne:
Identität ermitteln.
Ethnische und postkoloniale Kriminalromane zwischen Popularität und Subversion.

2011, 474 S., Verlag Königshausen & Neumann (Saarbrücker Beiträge zur Vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft, Bd. 51), 3-8260-4517-3 / 978-3-8260-4517-2, EURO 58,00
Detektivfiguren mit ethnischer oder postkolonialer Identität erfreuen sich in der neueren Kriminalliteratur einer immer größeren Beliebtheit. Während der noch in den 1970er Jahren geäußerte Einwand, die Ethno-Einlagen langweilten den Leser nur und hätten in einem Kriminalroman nichts zu suchen, längst widerlegt ist, hat sich die neuere Forschung viel mit der Frage beschäftigt, ob das "populäre", massentaugliche Genre Kriminalroman überhaupt dazu geeignet ist, kritische Einsprüche gegen die herrschenden Machtverhältnisse zu vermitten, ob die Konventionen der Form die von den Autoren intendierten politischen Anliegen nicht vielleicht im Gegenteil sabotieren, oder ob ethnische und postkoloniale Kriminalromane nicht schon allein durch ihre Thematik die Immanenz der Form aufbrechen und somit eigentliche Meta- oder Anti-Kriminalromane sind. Jeanne Ruffing beschäftigt sich zunächst im ersten Teil ihrer Untersuchung mit "theoretischen Überlegungen zur Poetik des ethnischen Kriminalromans", indem sie den Begriff "Ethnokrimi" definiert, und fragt weiter, ob es sich bei Kriminalliteratur um eine "geschlossene Form" handelt. Im anschließenden Teil "Textanalysen" beschäftigt sie sich mit fünf Kriminalautoren, um ihre eingangs geäußerten theoretischen Überlegungen zu verifizieren. Ausgewählt hat Jeanne Ruffing dazu die Kriminalromane "Saturday the Rabbi Went Hungry" (1966) von Harry Kemelman, "Blanche Passes Go" (2000) von Barbara Neely, "Ein Mann, ein Mord" (1991) von Jakob Arjouni, "Chourmo" (1996) von Jean-Claude Izzo und "L'Inspecteur Ali et la C.I.A." (1997) von Driss Chraïbi. Im letzten Teil "Synthetische Interpretation der Textbefunde" wird unter anderem das Verhältnis des Ethnokrimis zur Krimitradition beleuchtet. Auch diese Untersuchung schließt mit einer erfreulich umfangreichen Aufstellung der Sekundärliteratur ab. (vt & tp) KTS 56

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Polars Savouret Savouret, Pierre-Laurent (Hg):
Polars.
En quête de … l'Autre.

2010, 157 S., Université de Savoie (Laboratoire Langages, Littératures, Sociétés - Collection Écriture et Représentation, Bd. 15), 978-2-915797-75-6, EURO 18,00
Ist (europäische) Kriminalliteratur nur Stereotypen- oder Norm-Literatur und somit überall gleich oder zeichnet sie sich doch durch Unterscheidungen aus? In neun Beiträgen werfen Professoren und Dozenten der Universitäten von Savoie, Metz und Sorbonne Nouvelle ein Blick über die Grenzen auf die Kriminalliteraturen benachbarter Länder und suchen nach dem "Anderen". Aus diversen Gesichtspunkten wird versucht, diesen "Anderen" psychoanalytisch, narrativ, literarisch, sozial oder historisch zu erfassen. Ob es sich dabei um einen "Mr. Hyde" handelt, das "andere Geschlecht" oder einen Fremden, einen Eindringling, Außenseiter oder Immigranten, in jedem Fall dient er als Projektionsfläche des Bösen, als Dekulpabilisations-Versuch für die Unzulänglichkeiten und unmoralischen Impulse der eigenen Persönlichkeit. Wie unterschiedlich also reflektieren Autoren und Autorinnen in Europa Geschichte, gesellschaftliche Zustände oder soziale Mechanismen ihrer Heimatländer im Kriminalroman? Unter den BeiträgerInnen ist übrigens auch Petra Perrier, die sich mit dem deutschsprachigen Frauenkrimi beschäftigt. Ausgehend von der Dissertation "Frauenkrimi / polar féminin" von Nicola Barfoot (2007, Peter Lang Verlag, im KTS wurde über diesen Titel bereits berichtet) wendet Dr. Perrier sich dann neben Krimis von Doris Gercke, Sabine Deitmer und Christine Grän den Kriminalromanen "Apollofalter" (Gabriele Keiser), "Der Puppenmörder" (Juliane Göttinger) und "Das Engelstor zur Hölle" (Sybille Schrödter) zur genaueren Begutachtung zu (s. auch den Beitrag "Verbrechen als Spiegel männlicher Bedrohung" von Petra Perrier im KTS 55). Zusammengestellt hat diesen Reader Pierre-Laurent Savouret, der spanische Literatur an der Université de Savoie lehrt.
Inhalt: Jean-Paul Gavard-Perret: Miroir du déserteur. Littérature, psychanalyse, image de l'autre / Pierre-Laurent Savouret: L'autre, c'est moi - la figure littéraire de l'étranger dan les romans policiers de Lorenzo Silva / Juan Luis Muñoz Lafítez: "L'universe féminin de l'inspecteur Méndez" dans l'oeuvre de Francisco González Ledesma / Petra Perrier: L'autre (re)devient autre / Nathalie Peyrebonne: "L'Aristocloche" - contre-chant quichottesque dans le Paris des années 60 / Barbara Meazzi: "Les Voci" de Dacia Maraini et le questionnement sur l'autre / Marc Perdieau: La chasse à l'autre / Ute Lemke: Michel Marly - le maître du cache-cache / Alessandro Perissinotto: L'autre et l'ailleurs - Lieu et personne de l'imaginaire colonial dans une oeuvre mineure de Georges Simenon. (tp) KTS 56

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En verden af krimier Schwarz Lausten, Pia / Toftgaard, Anders (Hg):
En verden af krimier.

2010, 183 S., Forlaget Klim, 978-8779557598, DKR 229,00
Pia Schwarz Lausten und Anders Toftgaard versuchen einen Überblick über die internationale Krimiproduktion zu geben. In "En verden af krimier" (ungefähr "Die Welt der Kriminalliteratur") konzentrieren sich die beiden Herausgeber und weitere Beiträger auf derzeit aktuelle Kriminalschriftsteller/-innen und aktuelle Trends aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, Spanien und -natürlich- auf die Krimis der skandinavischen Länder. Beachtung schenken sie darüber hinaus den dänischen Krimi-TV-Serien der letzten Jahre und auch den Skandinavien beliebten sogenannten Frauenkrimis. Wer sich über die aktuellen Trends in der westeuropäischen Kriminalliteratur informieren möchte, für den dürfte diese Übersicht bestimmt hilfreich sein. Inhalt: Charles Lock: Tidlige spor af detektivliteratur / Rigmor Kappel Schmidt: Den hårdkogte krimi - og den litterære. Krimien på spansknetop nu / Pia Schwarz Lausten: Den nye italienske krimi - engageret roman, noir or pastiche / Steen Bille Jørgensen: Med krop og sjæl - tivialitet og fantasmagori i fransk neo-polar / Mirjam Gebauer: "Komm, süßer Tod" - den nye tysksprogede krimi som smeltedigel for literær tradition og popkultur / Bo Tao Michaëlis: Den (stor)britiske kriminalroman / Karen Klitgaard Povlsen: Nordisk krimi - bøger, udsteder og kønnede konflikter / Gunhild Agger: Køn, krimi og melodrama - da kvinderne kom ind i tv-serierne. (tp) KTS 56

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The-Double- the-Labyrinth-and- the-Locked-Room Shiloh, Ilana:
The Double, the Labyrinth and the Locked Room.
Metaphors of Paradox in Crime Fiction and Film.

2011, X, 186 S., Verlag Peter Lang, 978-0-8204-6843-3, EURO 29,90
Traditional detective fiction celebrates the victory of order and reason over the senseless violence of crime. Yet in spite of its apparent valorization of rationality, the detective genre has been associated from its inception with three paradoxical motifs - the double, the labyrinth and the locked room. Rational tought relies on binary oppositions, such as chaos and order, appearance and reality or truth and falsehood. Paradoxes subvert such customary distinctions, logically proving as true what we experientially know to be false. The present book explores detective and crime-mystery fiction and film from the perspective of their entrenched metaphores of paradox. This new and intriguing angle yields fresh insights into a genre that has become one of the hallmarks of postmodernism.

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Ilana Shiloh promovierte in Amerikanischer Literatur an der Universität Tel Aviv. An der dortigen Fakultät für Englisch hält sie Vorlesungen zur Kriminalliteratur. (vt) KTS 56




spies_and_holy_wars_the_middle_east_in_20th_century_crime_fiction Simon, Reeva Spector:
Spies and Holy Wars.
The Middle East in 20th-Century Crime Fiction.

2010, 224 S., Abb. auf 5 Tafeln, University of Texas Press, 978-0-292-72300-9, US $ 55,00
Illuminating a powerful intersection between popular culture and global politics, "Spies and Holy Wars" draws on a sampling of more than eight hundred British and American thrillers that are propelled by the theme of "Jihad" - an Islamic holy war or crusade against the West. Published over the past century, the books in this expansive study encompass spy novels and crime fiction, illustrating new connections between these genres and Western imperialism. Demonstrating the social implications of the popularity of such books, Reeva Spector Simon covers how the Middle Eastern villain evolved from being the malleable victim before World War II to the interantional, techno-savvy figure in today's crime novels. She explores the impact of James Bond, pulp fiction, and comic books and also analyzes the ways in which world events shaped the genre, particularly in recent years. Worldwide terrorism and economic domination prevail as the most common sources of narrative tension in these works, while military "tech novels" restored the prestige of the American hero in the wake of post-Vietnam skepticism. Moving beyond stereotypes, Simon examines the relationships between publishing trends, political trends, and popular culture at large - giving voice to the previously unexamined truths that emerge from these provocative page-turners.
Inhalt: 1. Crime Fiction as Political Metaphor / 2. Spies and Holy War: "Jihad" and World War I / 3. Holy War and Empire: Fu Manchu in Cairo / 4. The Publishing Explosion and James Bond / 5. Secular "Jihad": International Terrorism and Economic Destabilization / 6. The American Crusade Against Terror / 5. "Jihad", the Apocalypse, and Back Again Reeva Spector Simon ist Professorin für Geschichte an der Yeshiva University. Sie war Associate Director am Middle East Institute der Columbia University und ist Autorin von "Iraq between the Two World Wars". (vt) KTS 56

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ghost_seers_detectives_and_spiritualists_theories_of_vision_in_victorian_literature_and_science Smajic, Srdjan:
Ghost-Seers, Detectives, and Spiritualists.
Theories of Vision in Victorian Literature and Science.

2010, 280 S., Cambridge University Press (Cambridge Studies in Nineteenth Century Literature and Culture, Bd. 71), 978-0-521-19188-3, £ 50,00
This is an original study of the narrative techniques that developed for two very popular forms of fiction in the nineteenth century - ghost stories and detective stories - and the surprising similarities between them in the context of contemporary theories of vision and sight. Srdjan Smajic argues that to understand how writers represented ghost-seers and detectives, the views of contemporary scientists, philosophers, and spiritualists with which these writers engage have to be taken into account: these views raise questions such as whether seeing really is believing, how much of what we "see" is actually only inferred, and whether there may be other (intuitive or spiritual) ways of seeing that enable us to perceive objects and beings inaccessible to the bodily senses. This book will make a real contribution to the understanding of Victorian science in culture, and of the ways in which literature draws on all kinds of knowledge. Inhalt: Teil I: Outer Vision, Inner Vision: Ghost-Seeing and Ghost Stories. 1. Contextualizing the ghost story / 2. The rise of optical apparitions / 3. Inner vision and spiritual optics / 4. "Betwixt ancient faith and modern incredulity" Teil II: Seeing is Reading: Vision, Language, and Detective Fiction. 5. Visual learning: Sight and Victorian epistemology / 6. Scopophilia and scopophobia: Poe's readerly flâneur / 7. Stains, smears, and visual language in "The Moonstone" / 8. Semiotics vs. encyclopedism: The case of Sherlock Holmes
Teil III: Into the Invisible: Science, Spiritualism, and Occult Detection. 9. Detective fiction's uncanny / 10. Light, ether, and the invisible world / 11. Inner vision and occult detection: Le Fanu's "Martin Hesselius" / 12. Other dimensions, other worlds / 12.Psychic sleuth and soul doctors. (vt) KTS 56

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Rompolamfran Spehner, Norbert:
Le Roman policiere en Amérique française.
Band 2 (2000 - 2010).
Essai critique et guide de lecture analytique du roman policier, d'espionnage, d'aventures et de politique-fictiion francophone
.

2011, 427 S., zahlr. s/w Abb., Éditions Alire, 978-2-89616-070-0, $ 29,95
Im KTS 52 hatte ich bereits auf den ersten Band (Berichtszeitraum 1837 - 2000) dieser umfangreichen, annotierten Bibliographie franko-kanadischer Kriminalliteratur hingewiesen. Die Arbeit von elf Jahren dokumentiert Prof. Norbert Spehner nun im zweiten Band seiner bemerkenswerten Bibliographie. Das umfangreiche Vorwort "Autopsie d'une décennie" ist gleichzeitig historischer Über- und Rückblick auf die französischsprachige Kriminalliteratur Kanadas. In den sieben anschließenden Teilen werden die im Zeitraum von 2000 bis 2010 erschienenen Kriminalromane, Thriller, Spionageromane und Jugendbücher des Genres vorgestellt. Fast jeder der hier aufgeführten (autorenalphabetisch geordneten) Titel ist mit einer mehr oder weniger umfangreichen Inhaltsangabe und/oder Kurzrezension versehen. Große Mühe hat sich Norbert Spehner auch mit der Recherche nach entsprechenden Artikeln, Rezensionen und Kritiken zu den jeweiligen Autoren/Autorinnen und ihren Kriminalromanen gemacht. Entsprechende Quellenangaben ergänzen die einzelnen Einträge. Die sieben Teilbereiche beschäftigen sich mit: Bibliographie commentée des romans policiers pour adultes / Le Roman policiers pour jeunes / Les Bandes dessinées noires & policières / Études sur le roman policier en Amérique française / Thrillers, films noirs et policiers, séries télévisées / Le Roman policier Canadien-Anglais en traduction / Pour en savoir plus sur le polar Canadien-Anglais. Für die autorenalphabetische Ordnung erlaubte sich Spehner den netten Scherz, das Alphabeth zu synonymisieren, z.B. von "A comme Arnaques" über "B comme Bombe" bis "Z comme Zombie". Die abschließenden Anhänge listen verschiedene kanadische Krimipreise auf, ein "Index des auteurs, des dessinateurs et des réalisateurs" und ein "Index des critiques - comptes rendus, critiques, articles, monographies" erschließen diese wunderbare und überaus hilfreiche Bibliographie auf das Beste. Wer die 1996 erschienene Bibliographie zur englischsprachigen Kriminalliteratur Kanadas, "Canadian Crime Fiction" von David Skene-Melvin, in seiner Handbibliothek eingereiht hat, dem werden die beiden bisher erschienenen Bände von Norbert Spehner eine hilfreiche und willkommene Ergänzung sein.

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Norbert Spehner ist emeritierter Professor für Literatur und gehört zu den bekanntesten Krimi-Kritikern im französischsprachigen Kanada. In Kanada gilt Norbert Spehner als der Spezialist für Spannungsliteratur. Neben seinen zahlreichen Publikationen (die meisten wurden in den vorangegangenen KTSs vorgestellt) war Spehner auch Mitherausgeber des Krimi-Magazins "Alibis", in dem auch weiterhin seine Beiträge zum Genre erscheinen. (tp) KTS 56
http://marginalia-bulletin-blogspot.com
www.scribd.com/marginalia




Analyzing-Digital-Literature Stiewe, Kerstin:
Analyzing Digital Literature.
The Analysis of (Crime) Fiction in the Digital Medium.

2011, 251 S., s/w und farb. Abb. & Faksimiles, Shaker Verlag (Forschungsberichte Kunst + Technik, Bd. 1), 978-3-8322-9767-1, EURO 49,80
Neben dem gedruckten Buch, das auch in Zukunft eine Vorrangstellung einnehmen wird, existiert "digitale Literatur". Texte also, die ausschließlich im Internet oder auf CD-ROM zu finden sind. Kerstin Stiewe beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit der Analyse dieser sogenannten Hypertexte. Zugrundegelegt werden die literaturanalytischen Arbeitsmethoden, allerdings ergänzt durch weitere Methoden, um auch jene Bestandteile einzubeziehen, die nur das Internet oder CD-ROMs bieten, wie etwa (bewegliche) Grafik, Bildabläufe und Akustik. Als Arbeitsmethode hat sie "The 5-component-model of analyzing digital literature" entwickelt, und zwar: Component 1 = Text [Story, Charaktere, Setting, Erzälweise] / Component 2 = Structure and Code [html-Struktur] / Component 3 = Graphics and Sound [nicht-textuale Elemente wie Graphik und Akustik] / Component 4 = Product [ist somit die Kombination der Komponenten 1 bis 3] / Component 5 = Producer & Recipient ["Producer" gilt sowohl für die textuale wie auch die technische Arbeit, "Recipient" steht natürlich für den Endverbraucher]. Um diese Arbeitsmethoden zu prüfen, hat Kerstin Stiewe zwei Kriminalromane ausgesucht, "Fibonacci's Daughter" und "Spätwinterhitze" - beide Texte sind nur im Internet bzw. auf CD-ROM verfügbar. Gegliedert ist "Analyzing Digital Literature" in drei Teile: Digital Literature (darin History and development / Material and structure / Theories and theorists / Technical aspects), Crime Fiction (darin Historical overview of crime fiction and detective fiction / Crime fiction in the new media of the 20th century / The digital medium - crime fiction elements in computer games / Characteristics of crime fiction / Characteristics of detective fiction), Literaray analysis ( darin Main theories / Ways and tools to analyse digital literature / Fibonacci's Daughter / Spätwinterhitze). Abgerundet wird die Arbeit durch eine entsprechende Bibliographie weiterführender - gedruckter - Literatur und digitaler Quellen - hauptsächlich URLs
. Übrigens ist mir nur ein Titel im Bereich der Spannungsliteratur bekannt, der ursprünglich als Gratis-Download zur Verfügung stand, später aber dann auch als gedrucktes Buch erschien: "The Ark" (dt. "Die Arche") von Boyd Morrison (die deutsche Übersetzung ist als Goldmann Taschenbuch 47290 lieferbar). (tp) KTS 56




Autorenporträts
Autobiographien
Biographien
Werkschau




geniale_moerder_sueskinds_parfum_und_hoffmanns_fraeulein_von_scuderi_im_vergleich Baldin, Sarah:
Geniale Mörder.
Süskinds "Parfum" und Hoffmanns "Fräulein von Scuderi" im Vergleich.

2010, 63 S., Diplomica Verlag, 3-8366-9308-9 / 978-3-8366-9308-0, EURO 28,00
Es gibt nicht wenige, die E.T.A. Hoffmanns "Fräulein von Scuderi" zur Kriminalliteratur zählen, ja sogar behaupten, dies wäre die erste deutsche Kriminalnovelle. Zweifelsohne weist die 1819 erstmals publizierte Erzählung Elemente des Detektiv- und Kriminalromans auf. Ich persönlich möchte "Das Fräulein von Scuderi" eher unter den Begriff "Verbrechensliteratur" einordnen. Ebenso wie den Roman "Das Parfum" (1984 als Vorabdruck erschienen) von Patrick Süskind, der seinen Roman mit dem Untertitel "Geschichte eines Mörders" versehen hat. In beiden Texten agieren sogenannte "Künstler-Mörder", der Goldschmied Cardillac bei Hoffmann und der olfaktorisch hochbegabte Grenouille. Sarah Baldin vergleicht nun beide Texte unter dem Gesichtspunkt auf die Gattungselemente Kriminalliteratur und ihre intertextuellen Bezüge. Zudem geht sie auch der Frage nach dem Zusammenhang von Kunst und Mord, dargestellt in den Figuren der genialen Scheusale Cardillac und Grenouille, nach.

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Sarah Baldin, 1982 in Köln geboren, beendete ihr Germanistikstudium 2009 erfolgreich mit dem Titel Magistra Artium. Bereits früh in ihrem Studium wählte sie einen literaturwissenschaftlichen Schwerpunkt, wobei sie sich besonders intensiv dem in der Germanistik nicht unumstrittenen Detektivroman widmete. Ihre Magisterarbeit verfasste sie beim Kölner Professor Dr. Volker Neuhaus, der als einer der wenigen deutschen Literaturwissenschaftler zum Thema forscht. Seit ihrem Abschluss arbeitet Sarah Baldin in einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek. (tp) KTS 56




worin_besteht_der_anspruch_von_erich_kaestners_kinderromanen Berg, Marlen:
Worin besteht der Anspruch von Erich Kästners Kinderromanen?
Eine pädagogisch/erziehungswissenschaftliche Betrachtung mit Hilfe der Kinderromane "Emil und die Detektive" und "Pünktchen und Anton".

2011, 40 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 3-640-82231-5 / 978-3-640-82231-7, EURO 11,99
Mit Hilfe dieser Arbeit möchte ich mich der Frage stellen, welcher pädagogische Anspruch den Kinderbüchern von Erich Kästner (1899 - 1974) zu entnehmen ist und welche Auffassung von Erziehung darin ersichtlich wird. Hierbei werde ich mich auf zwei Kinderromane beziehen, die der Neuen Sachlichkeit zuzuordnen sind. Anhand der Figuren, deren Konstellationen und ihren Beziehungen miteinander wie auch durch die dargestellten Probleme / Thematiken möchte ich aufzeigen, dass Kästner mit seinen Büchern eine Lebenshilfe für die Kinder schaffen wollte und ihnen ihm wichtige (bürgerliche) Ideale näherbringen wollte. Hierbei liegt der Schwerkpunkt auf der internationalen Betrachtung der Werke, wobei gezeigt werden soll, dass Kästner ein aufklärerisches Verständnis von Erziehung und Kindheit hatte und somit an erziehungswissenschaftliche Traditionen anknüpfte. Die dahinter steckende Aufwertung der Kinder und der Kindheitsphase begründet die Aktualität und die Beliebtheit der Kinderbücher. (Abstract der Autorin) KTS 56

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christie-meine_gute_alte_zeit Christie, Agatha:
Meine gute alte Zeit.
Autobiografie einer Lady.
Teil I.

2011, 213 S., (An Autobiography, Ü.v. Hans Erik Hausner), Hachette Collections (Die offizielle Sammlung Agatha Christie, Bd. 82), EURO 7,95
Christie, Agatha:
Meine gute alte Zeit.
Autobiografie einer Lady.
Teil II.
2011, 272 S., (An Autobiography, Ü.v. Hans Erik Hausner), Hachette Collections (Die offizielle Sammlung Agatha Christie, Bd. 83), EURO 7,95
Christie, Agatha:
Meine gute alte Zeit.
Autobiografie einer Lady.
Teil III
.
2011, 235 S., (An Autobiography, Ü.v. Hans Erik Hausner), Hachette Collections (Die offizielle Sammlung Agatha Christie, Bd. 84), EURO 7,95
Agatha Mallowan, geschiedene Christie, begann im Alter von 75 Jahren mit der Aufzeichnung ihrer Autobiographie. Diesen Entschluss fasste sie 1950 während einer Ausgrabung im Irak. Im ersten Band ihrer Memoiren "Meine gute alte Zeit" wird über ihre Kindheit und die ungewöhnliche Jugend der als Agatha Mary Clarissa Miller geborenen späteren Kriminalschriftstellerin berichtet. Band 2 beschreibt eine wechselvolle Zeit - das Kennenlernen ihres ersten Mannes Archie Christie, den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der die junge Frau zu einer Kriegsbraut machte, und ihre Arbeit in einer Krankenhausapotheke. Während dieser Beschäftigung entstanden so manche Ideen für ihre Kriminalromane. Band 3 der Memoiren erzählt vom Leben mit ihrem zweiten Ehemann, dem Archäologen Max Mallowan, über die vielen ausgedehnten Reisen, ihr Faible für den berühmten Orientexpress und die gemeinsamen Reisen zu Ausgrabungen im Mittleren Osten.
Im September/ Oktober 2011 erschienen die letzten Ausgaben der insgesamt 84 Bände umfassenden "offiziellen Sammlung Agatha Christie" (The Agatha Christie Collection). Die Bände 1 - 81 brachten alle Romane und Kurzgeschichten der "Queen of Crime". Die 3-bändige Ausgabe der Autobiografie "Meine gute alte Zeit" bildete den Abschluss dieser Sammlung (Bd. 82, 83, 84). Zusammen mit jedem Band erschien auch je ein üppig illustriertes Magazin mit Hintergrundinformation zur Autorin ("Hinter den Kulissen"), zum jeweiligen Roman resp. zur Kurzgeschichtensammlung ("Spannende Lektüre") und zur jeweiligen Entstehungszeit ("Quellen & Inspirationen").
Bezugsquelle: IP Presse direct GmbH, Nordenstr. 2, 64546 Mörfelden-Walldorf, e-mail: abo@internationale-presse.com. (tp) KTS 56 Weiterführende Literatur zu Christies Orient- & Ausgrabungsreisen und ihrer Zeit als Apothekenhelferin: - Trümpler, Charlotte (Hg):
Agatha Christie und der Orient.
Kriminalistik und Archäologie.

1999, 476 S., 250 Farb- und 150 s/w-Abbildungen, Scherz Verlag, 3-502-15125-3

- Trümpler, Charlotte (Hg):
Agatha Christie und der Orient.
Kriminalistik und Archäologie.

1999, 476 S., 250 Farb- und 150 s/w-Abbildungen, Ausstellungskatalog Ruhrlandmuseum Essen, 3-502-15750-2
- Sächsisches Apothekenmuseum Leipzig (Hg):
Arzneimittel in todsicherer Dosis.
Die Pharmazeutin Agatha Christie.

2003, 38 S., Ausstellungskatalog Sächsisches Apothekenmuseum Leipzig gGmbH




martha_grimes_walks_into_a_pub_essays_on_a_writer_with_a_load_of_mischief Fogle, Sarah D. (Hg):
Martha Grimes Walks Into a Pub.
Essays on a Writers with a Load of Mischief.

2011, 206 S., McFarland, 978-0-7864-4286-7, US $ 40,00
Es ist der Aufmerksamkeit eines Lektors des Verlages Little, Brown zu danken, der 1979 unter einem Berg unangeforderter Manuskripte jenes von Martha Grimes herausgriff und las, dass die amerikanische Kriminalschriftstellerin zu einer der bekanntesten Autorinnen wurde. "The Man with a Load of Mischief" lautete der Titel jenes Manuskripts, das publiziert wurde. Seitdem erscheint jährlich ein neuer Titel aus der Feder der Autorin (die deutschen Ausgaben der Inspector Jury-Romane erschienen zunächst im Rowohlt Verlag. Inzwischen liegen fast alle ins Deutsche übertragenen Titel im Goldmann Verlag vor). Und regelmäßig findet man ihre Bücher auf den Bestsellerlisten der USA, Englands und Deutschlands. Sarah D. Fogle und zehn weitere Autorinnen beschäftigen sich in ihren Beiträgen zu diesem Buch mit den unterschiedlichsten Aspekten des Werkes von Martha Grimes. Selbstverständlich enthalten ist eine eingehende Analyse der Kriminalromane um Richard Jury, Emma Graham und Andi Oliver. Aber auch Themen wie Verlassenheit, Einsamkeit, Gier, falsche Identität - und natürlich der im Titel bereits erwähnte Pub - etc werden in diesen zehn Essays beleuchtet.
Inhalt: Marcia J. Songer: Martha Grimes and the English Pub / Deane Mansfield-Kelley & Lois A. Marchino: "You're Always Away When the Ax-Murderers Come" - The Plight of Disposable Children / Mary Alice Money: The Significance of Place / Amy Hausser: "A Play for Us All" - Medea and the Spirit Lake Novels / Rhondo Knight: Identity, Simulance, and the Hyperreal - Detectives, Murders, and Victims / Nancy Eliot Parker: The Woman's Way - Gender and Fictional Style / Mimosa Stephenson: Humor, Murder and the Ludicrous in Human Behavior / Sherry Ginn: Fear of Commitment - Richard Jury, Melrose Plant, and Women / Sarah D. Fogle: Emma Graham, Detective Quest Hero / Dane Calhoun-French: Mystery, Murder, Misery and Meat. (tp) KTS 56
www.marthagrimes.com

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characters_and_plots_in_the_fiction_of_graham_greene Gale, Robert L.:
Characters and Plots in the Fiction of Graham Greene.

2006, 363 S., McFarland, 978-0-7864-2720-8, US $ 55,00
Graham Greene was one of England's most daring, most political and theologically controversial and most significant writers of the middle and late twentieht century. Many of his novels were phenomenally popular and address challengingly difficult religious, social, and political issues. At least 18 of his novels and 22 of his short stories have been adapted for movies and television. This encyclopedia begins with a brief introductory essay about Greene's body of work. A chronology summarizes the chief events of his literary career, military work, travels and personal life. Hundreds of alphabetically arranged entries follow, summarizing the plots of his novels and short stories, indicating movies and television dramas adapted from them, describing his fictional characters, and relating them to his own experiences, his family members, and real-life figures. Most entries are followed by bibliographical citations.

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Robert L. Gale ist emeritierter Professor für Amerikanische Literatur an der University of Pittsburgh. (vt) KTS 56




characters_and_plots_in_the_fiction_of_james_m_cain Gale, Robert L.:
Characters and Plots in the Fiction of James M. Cain.

2011, 252 S., McFarland, 978-0-7864-5969-8, US $ 75,00
A pioneer in "hard-boiled fiction",James Mallahan Cain, achieved fame with his first novel, "The Postman Always Rings Twice". His "Double Indemnity" and "Mildred Pierce" soon followed, as did successful movie versions of all three novels. With his seventeen other novels and numerous short stories, Cain remains one of the most influential writers of the twentieth century. This reference guide to Cain's oeuvre offers a chronology detailing his life as reporter, Hollywood scenarist, and best-selling author. Entries for his fiction follow, with plot synopses, identification of more than 900 characters, and critical commentaries, many citing works for further reading. An introdution to Cain's fiction and a resource for scholars and aficionados, this compendium provides the most thorough exploration to date of this major American writer. (vt) KTS 56

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characters_and_plots_in_the_fiction_of_raymond_chandler Gale, Robert L.:
Characters and Plots in the Fiction of Raymond Chandler.

2011, 232 S., McFarland, 978-0-7864-4772-5, US $ 55,00
Raymond Chandler was a pioneer of what came to be known as hard-boiled mystery-detective fiction. His Philip Marlowe is America's tough, realistic equivalent to Victorian England's more refined Sherlock Holmes. This reference work includes hundreds of alphabetically arranged entries for Chandler's individual novels and short stories, his characters, family members, and professional acquaintances. Entries for fiction provide plot synopses, identification of characters, and brief critical commentaries. Longer entries cite numerous critical works for futher reading. (vt) KTS 56

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crime_writers_a_research_guide Haynes, Elizabeth:
Crime Writers.
A Research Guide.

2011, 204 S., ABC-Clio (Libraries Unlimited / Author Research Series), 1-59158-914-2 / 978-1-59158-914-3, US $ 40,00 Elizabeth Haynes stellt die ihrer Meinung nach aktuellen 50 Top-Krimiautoren/innen vor, wie z.B. David Baldacci oder James Lee Burke. Jeder Eintrag beginnt mit einem kurzen Zitat aus dem Werk des/der jeweiligen Autors/Autorin, gefolgt von einer Kurzbiographie und einer Auswahlauflistung der wichtigsten Werke. Ferner werden Auszeichnungen und Preise genannt, ebenso wichtige Sekundärliteratur und weiterführende Websites. Ebenso wie Mitzi M. Brunsdale (s.o.) bietet Elizabeth Haynes eine Zeitleiste an, die über wichtige Entwicklungen in der Kriminalliteratur informiert. (tp) KTS 56 [--]

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ripley_co Hoja, Roland:
Ripley & Co.
Die sieben Todsünden des Kleinbürgers oder Kleinbürgerlichkeit und dekadente Genialität in tragenden Romanfiguren der Patricia Highsmith.

2011, 204 S., NordPark Verlag (KrimiKritik 11), 978-3-935421-68-3, EURO 17,00
Vordergründig erscheinen die Figuren in den Romanen der Patricia Highsmith als "Opfer" ihrer ganz persönlichen Geschichte und letztlich "Gefangene" ihrer psychischen Anatomie, andere und sich selbst für "mörderische" Zwecke gebrauchend oder aber selbst in solche hineingezogen. Die Konfiguration der Romane werden hier literatursoziologisch beschrieben, analysiert und gewertet: die auffällig kleinbürgerliche Denk- und Verhaltensweise der Figuren, die Dekadenz des Großbürgerlichen in den jeweiligen kulturellen Erscheinungsformen. Deskription und Analyse beziehen sich dialektisch zueinander, um das Wesen evidenter Erscheinungen auf der Folie der herrschenden Gesellschaftsstruktur des 20. Jahrhunderts zu entdecken.
Inhalt: Teil 1: Individualisierung gegen System, Kapitalismus und Establishment / Teil 2: Ripley & Co - Die Talente des Mr. Ripley als Paradigma / Teil 3: Ripley - die Kunst des exilierten kleinbürgerlichen Lebens im Luxus und dekadenter Genialität / Teil 4: Der süße Wahn als Sinn und Triebkraft / Teil 5. Individualismus und gesellschaftsverantwortlliche Haltung der Autorin als Kulturschaffende.

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Roland Hoja, in Altdöbern/Niederlausitz 1950 geboren, lebte bis 1959 in der DDR. Nach Essen im westlichen Ruhrgebiet wurde Wuppertal über die Studienzeit in Düsseldorf ständiger Wohnsitz. Auch gleichermaßen Arbeitsplatz, zunächst an der dortigen neugegründeten Gesamthochschule, dann im Wuppertaler Westen am Gymnasium in den Fächern Deutsch und Erziehungswissenschaften. Zuletzt im Lehrerberuf an einer Gesamtschule im Elberfelder Zentrum. Autor verschiedener Studien zu Heinrich Heine und den bewegten und bewegenden bürgerlich-demokratischen Revolutionen der 1848er Jahre in Europa. (vt) KTS 56




agatha_christie_s_true_crime_inspirations Holgate, Mike:
Agatha Christie's True Crime Inspirations.

2010, 128 S., The History Press, 0-7524-5539-7 / 978-0-7524-5539-6, £ 9,99
Woher nahm Agatha Christie die Ideen zu ihren Kriminalromanen? Ließ sie sich eventuell durch reale Verbrechen inspirieren? Dies meint jedenfalls Mike Holgate: Agatha Christie habe auf Grund zeitgenössischer Kriminalfälle den einen oder anderen Plot für ihre Krimis entwickelt. So glaubt er, dass "Murder on the Orient Express" durch die Entführung des Lindbergh-Babys entstanden sein soll oder dass Jack the Ripper und die bis heute ungeklärte Whitechapel-Mordserie von 1888 Pate standen für "The ABC Murders". (tp) KTS 56 [--]

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g_k_chesterton_a_biography Ker, Ian:
G.K. Chesterton.
A Biography
.

2011, 784 S., 17 s/w Illustrationen, Oxford University Press, 978-0-19-960128-8, £ 35,00 Diese neu Biographie des großen britischen Schriftstellers G.K. Chesterton stützt sich unter anderem auf bis dato nicht veröffentlichte Briefe und Notizen des Schriftstellers. Ian Ker behandelt hier das intellektuelle und literarische Leben von Chesterton, untersucht Chestertons oft übersehene Arbeit(en) als Literaturkritiker und setzt sich mit der religiösen Entwicklung Chestertons und seiner späteren Rolle als Verfechter der römischen-katholischen Glaubenslehre im (anglikanischen) England auseinander.
Inhalt: The Early Years / Publishing and Engagement / Marriage and Fame / Controversy / Dickens / Orthodoxy, Shaw and Beaconsfield / Father Brown and the Marconi Scandal / The Victorian Compromise and Illness / War and Travel / America and Conversation / The Everlasting Man / Distributism and Apologetics / Rome and America Again / The Last Years. (tp) KTS 56

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jacques_berndorf_von_der_eifel_aus_betrachtet_kbv_krimi_band_247 Linden, Fritz-Peter:
Jacques Berndorf.
Von der Eifel aus betrachtet.

2011, 300 S., 16 z.Tl. farb. Fototafeln, KBV Verlag, 3-942446-28-6 / 978-3-942446-28-0, EURO 19,95
Am 22. Oktober 2011 feierte in Dreis-Brück, einem kleinen Örtchen in der Vulkan-Eifel ein gewisser Manfred Hugo Michael Preute seinen 75. Geburtstag. Preute ist den Krimi-Lesern besser unter seinem Pseudonym Jacques Berndorf bekannt, als Verfasser von zahlreichen sogenannten Eifel-Bindestrich-Krimis und von Thrillern. Als Michael Preute publizierte er Sachbücher, so z.B. über Vera Brühne ("Deutschlands Kriminalfall Nr. 1") oder über den - mehr oder weniger - geheimnisvollen Rückzugsort der ehemaligen Bundesregierung im Ernstfall ("Vom Bunker der Bundesregierung"). Pünktlich zum Geburtstag legte Berndorfs Hausverlag, der Hillesheimer KBV Verlag, eine Würdigung des "Eifel-Krimi-Gurus" (Die Zeit) vor. Der Journalist Fritz-Peter Linden, seit Jahren ein Freund von Jacques Berndorf, lässt den Krimi-Autor in "Von der Eifel aus betrachtet" über sein - nicht immer stressfreies - Leben berichten und über ehemalige Reporterzeiten reflektieren. Einer der Lieblingsorte von Jacques Berndorf ist ein naher Steinbruch bei Dreis-Brück - hier saß oftmals sein alter Ego, der in Kriminalfällen ermittelnde Journalist Siggi Baumeister, um Ruhe und Gelassenheit zu finden, aber auch um über aktuelle Ermittlungen nachzudenken. Ein "Steinbruch an Erinnerungen" ist auch Michael Preute. Fritz-Peter Linden konnte Stein für Stein der Erinnerungen abbauen und zu einem packendem Buch über Preute/Berndorf wieder zusammensetzen. Rund zwanzig Interviews mit dem Krimi-Autor, dazu eine Vielzahl von Interviews mit ehemaligen Arbeitskollegen, Freunden und Personen des öffentlichen Lebens lassen "Von der Eifel aus betrachtet" zu einem offenen und ehrlichen Lebensbericht werden ("Am bewegendsten fand ich die Offenheit, mit der er sich zu allen Fragen geäußert hat", sagt Linden zu den Background-Interviews). Oftmals bereits in seinen Eifel-Krimis etwas versteckt, berichtete Berndorf/Preute zu Begebenheiten und Erfahrungen aus seiner Vergangenheit. In "Jacques Berndorf. Von der Eifel aus betrachtet" erkennt man diese Sequenzen und erfährt um deren Hintergründe. Als Journalist und Reporter war Michael Preute in den Krisengebiete der Welt präsent. Während seiner Kriegsberichterstattung (zum Beispiel für Spiegel und Stern z.B.) hat er seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt und sich mit Alkohol betäubt. Die Eifel ("Der schönste Arsch der Welt", Zitat Preute/Berndorf) hat dem ehemaligen Alkoholkranken neue Horizonte vermittelt, ließ ihn ruhiger werden, gab ihm Halt und ließ ihn so schließlich zu einem der bekanntesten und meistverkauften Krimi-Schriftsteller Deutschlands werden. Berndorf- und Eifel-Krimi-Fans sei Fritz-Peter Lindens Biographie mehr als herzlich empfohlen.
Inhalt: Warme Worte (Wir sind ja hier kein Beschönigungsverein) / Scheinwerfer an (In dieser Landschaft wollte ich etwas passieren lassen) / Skizzen einer Jugend (Wissen Sie - es hat keinen Zweck) / Ein Journalistenleben (Und dann direkt zur Zeitung) / Eine Verlustanzeige (Michael Preute, Reporter) / Michael Preute und der Alkohol (Ein Himmel voller Bananen) / Vom Eifel-Flop zum Eifel-Goldrausch (Wie alles noch einmal begann) / Jacques Berndorf und der Regionalkrimi (Wenn ich schon eine Landschaft beschreibe, dann bitte die Eifel) / Jacques Berndorf - und was die anderen sagen (Und manchmal schreibst du auch schlicht Scheiße) / Fallstudien mit Siggi Baumeister (Ich prallte gegen den Heizungskörper) / Ein Mann kommt heim: Jacques Berndorf und die Eifel (Völlig wurscht, ich bleib hier) / Von echter und fiktiver Verwandtschaft (Wer keine Familie hat, der erfindet sich eine) / Über das Rauchen, ein ungeschriebenes Buch und den richtigen Abgang (Ein paar Eroberungen sind noch drin). Ergänzt wird die Biographie durch eine vollständige Bibliographie der Romane von Michael Preute und als Jacques Berndorf, der Sachbücher von Michael Preute und als Jacques Berndorf, einer kleinen Auswahlbibliographie von Titeln über Jacques Berndorf, Hinweise zu TV- und Radiosendungen (jeweils Auswahl) und einer Auflistung der bisher erschienenen Hörbücher.

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Fritz-Peter Linden wurde 1962 in Prüm/Eifel geboren. Nach dem Lehramts-Studium (Anglistik und Kunsterziehung) und dem Zweiten Staatsexamen unterrichtete er mehrere Jahre lang in Aachen. Mit der Zeit begann er nebenher auch journalistisch zu arbeiten. Heute schreibt, fotografiert und zeichnet er hauptberuflich für Agenturen, Verlage und Tageszeitungen, vorrangig für den "Trierischen Volksfreund". Mit Jacques Berndorf verbindet ihn seit vielen Jahren eine kollegiale Freundschaft. Er teilt dessen Liebe zur Eifel, während er zu Katzen ein eher neutrales Verhältnis pflegt. (tp) KTS 56

Ergänzende Literatur zu Jacques Berndorf:
- Booß, Rutger (Hg):
Jacques Berndorf - Eifel-Täter.

2006, 175 S., Grafit Verlag, 3-89425-496-3 / 978-3-89425-496-4 [vergriffen]
- Hübler, Janosch:
Eifel-Crime.
Die Welt des Jacques Berndorf.
Cartoons.
1999, 47 S., Rhein-Mosel-Verlag, 3-929745-79-8 / 978-3-929745-79-5, EURO 12,00
- Holcmanová, Kveta: Lexikalische Charakteristik der Kriminalromane "Eifel-Schnee" von J. Berndorf und "Der Richter und sein Henker" von F. Dürrenmatt. 2007, 57 S., Masarykova univerzita - Filozofická fakulta
- Przybilka, Thomas (mit Gisela Lehmer-Kerkloh und Alwin Ixfeld):
Siggi Baumeister oder Eine Verfolgung quer durch die Eifel.
Die Eifel-Krimis des Jacques Berndorf.

2001, 82 S., NordPark Verlag, 3-935421-11-7 / 978-3-935421-11-9, EURO 10,50
- Reiners, Pia:
Krimi-Schauplätze am Beispiel von Jacques Berndorfs Eifel-Krimis.
2008, 28 S., GRIN Verlag, 3-640-14597-6 / 978-3-640-14597-3, EURO 12,99

www.jacques-berndorf.de

zur Eifel:
- Berndorf, Jacques:
Gebrauchsanweisung für die Eifel.

2008, 236 S., Serie Piper 7543, 3-492-27543-5 / 978-3-492-27543-9, EURO 14,95
- Broere, Theo & Berndorf, Jacques:
Die magische Eifel.

2010, 127 S., Eulen-Verlag, 3-89102-470-3 / 978-3-89102-470-6, EURO 19,95
- Urlaubsregion Hillesheim/Vulkaneifel e.V. (Hg): Ihr Begleiter auf dem Eifelkrimi-Wanderweg.
o.J., nicht paginiert, 2 Karten, EURO 3,80. Bezugsquelle: Urlaubsregion Hillesheim/Vulkaneifel e.V., Graf-Mirbach-Str. 2, 54576 Hillesheim, e-mail: touristik@hillesheim.de, www.hillesheim.de bzw. www.eifelkrimi-wanderweg.de
- Zierden, Josef:
Eifel-Krimi-Reiseführer.
Auf den Spuren von Jacques Berndorf & Co.

2009, 216 S., KBV Verlag, 3-934638-58-9 / 978-3-934638-58-7, EURO 16,50




John-DicksonCarrs-The-Three-Coffins Morris, J.:
John Dickson Carr's "The Three Coffins".
A Hollow Victory?

2011, 54 S., 2 Grundriss-Skizzen, 4 s/w Fotos, 3 Kartenausschnitte, CADS Supplement No. 13, ISSN 0965-6561, EURO 10,00
1935 erschien in den USA John Dickson Carrs Kriminalroman "The Hollow Man", die britische Ausgabe, ebenfalls 1935 erschienen, wurde unter dem Titel "The Three Coffins" verkauft (dt. "Der Unsichtbare", 1953 als Scherz-Kriminalroman). Wenn die Sprache auf die sogenannten "locked-room mysteries" kommt, wird im englischen Sprachraum "The Hollow Man" / "The Three Coffins" als der jemals beste "locked-room"-Krimi genannt: "The best Carr-Dickson is the most ingenious, and my vote would go to ›The Hollow Man‹" (Julian Symons in "Bloody Murder"). Um so erstaunlicher ist es, dass erst jetzt, gut 75 Jahre nach Erscheinen dieses Kriminalromans, eine erste ernsthafte Untersuchung vorliegt (Plot, Darstellung des Falls, Ermittlungsergebnisse). In 25 kurzen Kapiteln, jeweils überschrieben mit "The Problem of the …", analysiert J. Morris die Schlussfolgerungen des Ermittlers Doktor Gideon Fell zum Mordfall Professor Grimaud. J. Morris findet in seiner kritischen Analyse insgesamt 25 Schwachstellen in Carr's Kriminalroman resp. Fells Argumentation (sechs dieser 25 Schwachstellen werden von Morris als gravierend eingestuft). Dennoch kommt auch J. Morris zum Schluss, dass "The Hollow Man" / "The Three Coffins" immer noch zu den besten "locked-room mysteries" gezählt werden muss, allerdings mit einer kurzen Warnung an die Liebhaber klassischer Kriminalliteratur: "Fans of the Golden Age should be prepared for a surprising und iconoclastic re-evaluation".

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J. Morris veröffentlichte Romane, Erzählungen und Essays in mehr als 80 Magazinen in den USA und Großbritannien. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit betätigt Morris sich auch als Musiker und Komponist. J. Morris lebt in der Nähe von Washington, D.C. und unterrichtet am The Writer's Center.
Bezugsquelle: CADS - Crime and Detective Stories (An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction), Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex, SS7 1PA, England, e-mail: Geoffcads@aol.com. (tp) KTS 56




Norman-agatha-christie Norman, Andrew:
Agatha Christie.

2009, 24 S., Illustrationen, The History Press (The Pitkin Guide), 1-84165-272-5 / 978-1-84165-272-6, £ 4,99
Ein schmales Bändchen mit aufwendigen Illustrationen berichtet über das Leben der Kriminalschriftstellerin, und geht dabei auch ausführlich auf ihr mysteriöses Verschwinden im Jahr 1926 ein. Dr. Andrew Norman wurde 1943 geboren, studierte im ehemaligen Rhodesien und in Oxford. Nach dem Studium praktizierte er bis 1983 als Allgemeinmediziner in England. (tp) KTS 56 [--]

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agatha_christie_the_finished_portrait Norman, Andrew:
Agatha Christie.
The Finished Portrait
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2007, 191 S., The History Press, 0-7524-4288-0 / 978-0-7524-4288-4, £ 9,99
Andrew Norman konzentriert sich in der vorliegenden Arbeit ganz auf das 11-tägige Verschwinden der "Queen of Crime" am 3. Dezember 1926 aus ihrem Haus in Sunningdale / Berkeshire. Als ihr Auto in Newlands Corner / Surrey ca. 14 Meilen entfernt von Sunningdale gefunden wird, wird eine landesweite Suche nach der berühmten Autorin gestartet. Jetzt, über 30 Jahre nach ihrem Tod, glaubt Andrew Norman das rätselhafte Verschwinden der Agatha Christie er- und aufklären zu können. Er begründet es u.a. durch die immer wiederkehrenden Alpträume, unter der die Autorin litt und macht auch die psychischen Befindlichkeiten von Agatha Christie dafür verantwortlich. (tp) KTS 56 [--]




anxiety-and-evil-in-the-writings-of-patricia-highsmithebk Peters, Fiona:
Anxiety and Evil in the Writings of Patricia Highsmith.

2011, 210 S., Ashgate, 978-1-4094-2334-8, £ 55,00 Nach ausführlicher Sichtung des umfangreichen Highsmith-Archivs kommt Fiona Peters zu der Schlussfolgerung, dass die bisher vorgenommene Einordnung des Gesamtwerks der Autorin in Kriminalroman und/oder Suspense so nicht länger vertreten werden kann: "Highsmith's writing remaining resistant to explication and to the more sophisticated interpretative strategies that would seek to position her within a specific genre". Inhalt: In the Waiting Room / In Exile / Tom Riples - The "Sinthome" Writes Back.

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Fiona Peters ist Dozentin für Englisch und Kulturwissenschaften an der Bath Spa University. (tp) KTS 56




duerrenmatt_sein_leben_in_bildern Planta, Anna von / Weber, Ulrich / Boss, Monika Stefanie / Hertzsch, Kati / Stephan, Winfried / de Weck, Margaux (Hg):
Friedrich Dürrenmatt.
Sein Leben in Bildern.

2011, 370 S., 655 s/w u. farb. Fotos u. Abb., Lesebändchen, Schuber, Diogenes Verlag, 3-257-06766-6 / 978-3-257-06766-8, EURO 49,00
Der Züricher Diogenes Verlag bietet nicht nur deutschsprachigen wie internationalen Top-Autoren - auch aus dem Bereich der Spannungsliteratur - ein Verlagsdach, sondern ist auch bekannt für die liebevolle und sorgfältige Herstellung der dort verlegten Bücher. Weltweit berühmten Autoren des Verlages wird hin und wieder ein Denkmal der besonderen Art gesetzt. Mit "Dürrenmatt. Sein Leben in Bildern" liegt (nach "Georges Simenon. Sein Leben in Bildern", 2009, s. KTS 53) wieder solch ein Prachtband vor. In über 655 Fotos und Dokumenten, begleitet von längeren Texten und kurzen Bild-Erläuterungen, wird das Leben des berühmten Schweizer Schriftstellers, Dramatikers und Künstlers aufgeblättert. Friedrich Dürrenmatt (5.1.1921 - 14.12.1990) zählt neben Friedrich Glauser zu den wichtigsten Schweizer Kriminalschriftstellern. In elf ausführlichen Kapiteln wird über Leben und Schaffen des Schriftstellers berichtet - ein Kapitel (Kriminalromane und Filme) beschäftigt sich mit den wegweisenden Kriminalromanen Dürrenmatts ("Der Richter uns sein Henker" / "Der Verdacht" / "Das Versprechen" / "Justiz"). Wer sich mit der Lebens- und Werkgeschichte von Friedrich Dürrenmatt beschäftigen möchte, finden in diesem Prachtband ausführliche Informationen in Schrift und Bild. Im Anhang: Vom Schweizerischen Literaturarchiv in Bern zum Centre Dürrenmatt in Neuchâtel - Dürrenmatt lebt weiter / Chronik zu Leben und Werk, Literaturverzeichnis, Personenregister, Nachweis. (tp) KTS 56

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stephen_king_s_gothic Sears, John:
Stephen King's Gothic.

2011, 288 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), 978-0-7083-2345-8, £ 75,00
"Stephen King's Gothic" explores the works of the world's best-selling horror writer through the lenses offered by contemporary literary and cultural theory. King's writing, it argues, explores many of the issues analysed by critics and philosophers, and offers ways of encountering and understanding some of our deepest fears about life and death, the past and the future, technological change, other people, monsters, ghosts and the supernatural.

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Dr. John Sears ist Dozent für Englisch an der Manchester Metropolitan University. (vt) KTS 56




the_art_of_indirection_in_british_espionage_fiction_a_critical_study_of_six_novelists Snyder, Robert Lance:
The Art of Indirection in British Espionage Fiction.
A Critical Study of Six Novelists.

2011, 225 S., McFarland, 978-0-7864-6379-4, US $ 40,00
Inwiefern unterscheiden sich Spionage-Thriller von Kriminalromanen und Detektivgeschichten? Sind Kriminalromane literarisch anspruchsvoller und Spionage-Thriller somit "Reißer" oder "Pulp"? Oder sind Spionage-Thriller "ehrlicher", d.h. authentischer, da sie sich eng an gegebene politischen Ereignissen anlehnen? Für seine Untersuchung hat Robert Lance Snyder sechs Autoren der Spionageliteratur herangezogen - allesamt schrieben und schreiben sie in der Weltklasse dieses Genres der Spannungsliteratur: Ambler, Greene, Deighton, Le Carré, Rimington und Cumming.
Inhalt: Reconnoitering a Disreputable Genre / Erich Ambler's Revisionist Thrillers / Graham Greene's World of Loyalty and Betrayal / Len Deighton's Cold War Triptych / John le Carré's Post-Cold War Labyrinths / Stella Rimington's Feminist Espionage Fiction / Charles Cumming's Contemporary Vision / A Non-Conclusion.

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Robert Lance Snyder ist Prof. em. für Englisch an der University of West Georgia. (tp) KTS 56




doderer_das_kriminelle_und_der_literarische_kriminalroman_schriften_der_heimito_von_doderer_gesellschaft_band_6 Sommer, Gerald & Walter, Robert (Hg):
Doderer, das Kriminelle und der literarische Kriminalroman.
Zu Heimito von Doderers "Ein Mord den jeder begeht".

2011, ca. 592 S., Verlag Königshausen & Neumann (Schriften der Heimito von Doderer-Gesellschaft, Bd. 6), 3-8260-4711-1 / 978-3-2860-4711-5, EURO 68,00
Inhalt: G. Sommer: "Der Totenkopf am Coupéfenster" / G. Sommer: Dachau - Lauffen a.N. -Berlin (sowie Textilisches) / M. Loew-Cadonna: Autor und Alibi / Th. Wörtche: Die Peinigung der Begriffe / S. Schäfer: "Ausdünstungen für die Ordnung". "Ein Mord den jeder begeht" als Kriminalroman der Abduktion. / J. Linder: Die Polizei als Reflexionsinstanz. Ermittlungen in Kriminalromanen von Otto Soyka, Heimito von Doderer und Ernst Jünger / T. Kunze: Kein "Mord, den jeder begeht". Eine juristische Würdigung des Falles Conrad Castiletz / W. Schmidt-Dengler: Suchbilder. Zum Bildnis der Louison Veik / G. Sommer: Gasometer und Windwolken. Strukturen erzählter Katastrophen / H. Herrmann-Trentepohl: Das "Männlein Zapp" - ein Elementarwesen und seine Bedeutung / V. Kling: From Homer to Heimat. Allusion and Intertextuality / A. Solbach: Acedia und Freiheit in "Ein Mord den jeder begeht" / A. Huber: Die Tiefe der Oberfläche - zu Doderers Platon-Rezeption / H. Löffler: Von Rodenbach zu Hitchcock via Doderer? / J. Radcewski-Helbig: Doderers "Ein Mord den jeder begeht" versus Robbe-Grillets "Le Miroir qui revient" und "Le Voyeur" / R. Neubauer-Petzoldt: Was Adam, Ödipus und Conrad Castiletz gemeinsam haben. Anthropologische Beobachtungen / A. Hölter: Doderers Kriminalroman. Ein Wahnsinnstext / R. Treml: Von Eimern, Molchen und Retorten. Kindheit und Jugend in "Ein Mord den jeder begeht" / A. Reisner: Spurensuche. Schrift und Schreiben in "Ein Mord den jeder begeht" / R. Voyat: Zu Austriazismen und Berlinismen in "Ein Mord den jeder begeht" / C. Deupmann: Strategien der Spannung. "Ein Mord den jeder begeht" als Roman und als Film / K. Luehrs-Kaiser: Lichtfasern im Wind. Heimito von Doderer in Uwe Tellkamps Roman "Der Turm" / R. Walter: Zwischen "Explosionen der Intelligenz" und "Fusion" mit dem Leben. Texte Weiningers und Swobodas als Prätexte der "Strudlhofstiege" / C. de Roche: Befreiende Gewalt? Zur Problematik eines Motivs in Heimito von Doderers "Strudlhofstiege" / A. Filz: "Es liegt ja hier wirklich ein ganzes gelebtes Leben vor …" Die Malerin Rosanka / Alexandra Kleinlercher im Gespräch mit Giulia Hine. Die Familie Hasterlik und ihre Beziehung zu Heimito von Doderer / A. Kleinlercher: Wien VIII, Buchfeldgasse 6/13. Zur Frage einer Arisierung durch Heimito von Doderer / D. Frey: Zur Kurzgeschichte "Der Tod und der Starke".

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Gerald Sommer ist Mitbegründer und seit 2008) Vorsitzender der Heimito von Doderer-Gesellschaft.
Robert Walter ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin. (vt) KTS 56




Stashower-Sir-Arthur-Conan-Doyle Stashower, Daniel:
Sir Arthur Conan Doyle.
Das Leben des Vaters von Sherlock Holmes.

2008, ca. 500 S., Ill. (Teller of Tales. The Life of Sir Arthur Conan Doyle, Ü.v. Klaus-Peter Walter & Michael Ross) Verlag Baskerville Bücher, ISBN 978-3-930932-04-7, [statt EURO 36,90] jetzt EURO 22,90
Der nun schon seit über einhundert Jahren währende Ruhm von Sherlock Holmes hat seinem geistigen Vater Sir Arthur Conan Doyle so manches Kopfzerbrechen bereitet. Zu Beginn stand schlicht die Verwunderung darüber, dass die Abenteuer, die er in kürzester Zeit zu Papier brachte, überhaupt eine solche Anhängerschaft fanden. Später wuchs der Unmut darüber, dass Holmes zunehmend "der Anerkennung meines ernsthafteren literarischen Werks im Wege stand", wie er in seiner Autobiographie schrieb. Seine Sorgen waren durchaus berechtigt, wenn man beispielsweise feststellt, dass im deutschen Sprachraum bereits mehrere Biographien über Sherlock Holmes veröffentlicht wurden, aber bis dato keine einzige über Conan Doyle. Diesem Missstand wird nun abgeholfen. Mit Daniel Stashowers ebenso umfassender wie unterhaltsamer Biographie über das Leben des Vaters von Sherlock Holmes kann der Leser nicht zuletzt nachvollziehen, warum Conan Doyle die Dominanz seiner Schöpfung so ärgerte: Werk und Wirken dieses Mannes gingen nämlich weit über Sherlock Holmes - und weit über literarische Erzeugnisse im Allgemeinen - hinaus: Er bereiste die Arktis und die afrikanische Westküste, studierte und praktizierte Medizin, betätigte sich mit beachtlichem Erfolg in einer Vielzahl von Sportarten, arbeitete als Kriegsberichterstatter, setzte sich für Opfer von Justizirrtümern ein, kandidierte für das Parlament und engagierte sich mit fortschreitendem Alter immer stärker für den Spiritismus. Neben dem Detektiv aus der Baker Street schuf er mit dem an Münchhausen erinnernden Brigadier Gerard und dem streitbaren Professor Challenger weitere unvergessliche Gestalten der Unterhaltungsliteratur und außerdem einige zu seiner Zeit vielbeachtete historische Romane in der Tradition Sir Walter Scotts. Stashower nähert sich seinem Gegenstand mit Sympathie, ohne die kritische Distanz aufzugeben. So wirbt er um Verständnis für Conan Doyles spiritistische Überzeugungen (mit denen sich dieser damals in guter Gesellschaft befand), ohne zu verschweigen, wie schwach seine Argumente für diesen Glauben häufig waren und wie leicht er sich von offenkundigen Betrügern hinters Licht führen ließ. Conan Doyles literarisches Schaffen ordnet Stashower in den zeitlichen Kontext ein und spürt darin autobiographischen Bezügen und charakteristischen Stilmerkmalen nach. Vor allen Dingen aber gelingt es Stashower, das Leben des großen Geschichtenerzählers so anschaulich und kurzweilig zu erzählen, dass man nach seiner Lektüre gut informiert und gut unterhalten zugleich ist. (mr) KTS 56
Bezugsquelle: Baskerville Bücher, Michael Ross, Hermeskeiler Platz 14, 50935 Köln, www.baskerville.de

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enid_blyton_the_biography Stoney, Barbara:
Enid Blyton.
The Biography.

2006 (überarb. Neuauflage der Ausgabe von 1974), 263 S., Illustrationen, The History Press, 0-7524-4030-6 / 978-0-7524-4030-9, £ 9,99
Es mag viele Krimi-Fans geben, die in ihrer Jugend von den Büchern der Enid Blyton für das Krimi-Genre "angefixt" wurden. Die "Famous Five"-Serie (dt., "Fünf Freunde …"-Serie), "Adventure"-Serie (dt., "Abenteuer …"-Serie) oder die "Secret Seven"-Serie (dt., "Geheimnis um …"-Serie) waren nur ein Teil des Schaffens der Autorin. Enid Blyton (11.8.1896 - 28.11.1968) schrieb mehr als 400 Bücher, die in über 100 Sprachen übersetzt wurden. Ursprünglich hatte Blyton gehofft, dass ihre Tochter Gillian Baverstock ihr Biographie schreiben würde. Für solch eine komplexe Arbeit fand die Tochter aber nie Zeit und schob das Projekt vor sich her. Als dann auch noch ein enger Freund von Enid Blyton verstarb, der umfassende Auskünfte über das Leben der Autorin hätte geben können, konnte und wollte die Tochter dieses Projekt nicht mehr realisieren. Gillian Baverstock machte dann die Bekanntschaft mit Barbara Stoney, die bereits seit einiger Zeit intensive Blyton-Forschungen betrieb. Barbara Stoney entpuppte sich als die optimale Biographin der erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautorin. "Enid Blyton. The Biography" gilt bis heute als das Standardwerk, das erstmals 1974 erschien. (tp) KTS 56 [--]
www.enidblytonsociety.co.uk

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wilkie_collins_medicine_and_the_gothic Talairach-Vielmas, Laurence:
Wilkie Collins, Medicine and the Gothic.

2009, 224 S., University of Wales Press (Gothic Literary Studies), 978-0-7083-2223-9, £ 75,00
This book examines how Wilkie Collins's interest in medical matters developed in his writing through exploration of his revisions of the late eighteenth-century Gothic novel from his first sensation novels to his last novels of the 1880s. Throughout his career, Collins made changes in the prototypical Gothic scenario. The aristocratic villains, victimized maidens and medieval castles of classic Gothic tales were reworked and adapted to thrill his Victorian readership. With the advances of neuroscience and the development of criminology as a significant backdrop to most of his novels, Collins drew upon contemporary anxieties and increasingly used the medical to propel his criminal plots. While the prototypical castles were turned into modern medical institutions, his heroines no longer feared ghosts but the scientist's knife. This study hence underlines the way in which Collins's Gothic revisions increasingly tackled medical questions, using the medical terrain to capitalize on the readers's fears. It also demonstates how Wilkie Collins's fiction reworks Gothic themes and presents them through the prism of contemporary scientific, medical and psychological discourses, from debates revolving around mental physiology to those dealing with heredity and transmission. The book's structure is chronological convering a selection of texts in each chapter, with a balance between discussion of the more canonical of Collins's texts such as "The Woman in White", "The Moonstone" and "Armadale" and some of his more neglected writings.

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Dr. Laurence Talairach-Vielmas ist Dozent für Englische Literatur an der Université Toulouse-Le Mirail. (vt) KTS 56




das_umfassende_sherlock_holmes_handbuch Weinstein, Zeus (Hg):
Das umfassende Sherlock Holmes Handbuch.

2009, NA der Ausgabe von 1988, 264 S., Lesebändchen, zahlr. s/w Abb. & Fotos, Zeichnungen & Karten, Kein & Aber Verlag, 3-0369-5538-0 / 978-3-0369-5538-4, [statt EURO 22,90] jetzt EURO 12,95
Am 22. Mai 2009 feierten weltweit die Fans von Sherlock Holmes und Dr. Watson, die sogenannten Holmesianer, den 150. Geburtstag des Schöpfers des berühmtesten Privatermittlers der Kriminalliteratur. Arthur Conan Doyle wurde am 22.5.1859 in Edinburgh geboren. Nach seinem Medizinstudium war er von 1882 bis 1890 praktizierender Arzt in Southsea. Die Praxis lief mehr schlecht als recht, so dass Doyle Zeit genug für seine journalistische wie auch schriftstellerische Ader blieb. 1887 schlug die Geburtsstunde des Detektivs, dessen erste, überaus erfolgreiche Lösung eines Falles 1888 gedruckt erschien ("A Study in Scarlet"). 1902 wurde Doyle zum Sir geadelt, er starb am 7.7.1930 in seinem Landhaus Windlesham in Sussex. Den 150. Geburtstag des Autors nahm der Verlag Kein & Aber zum Anlass, "Das umfassende Sherlock Holmes Handbuch", herausgegeben von Zeus Weinstein, Pen-name von Peter Neugebauer, in Neuauflage wieder vorzulegen. 1988 erschien dieses Handbuch bereits im Haffmans Verlag (als Teil der legendären Haffmanschen Doyle-Gesamtausgabe). Dieses Handbuch war schnell vergriffen und ist nur noch antiquarisch zu Höchstpreisen erhältlich. Herausgeber Zeus Weinstein schaut sich im (recht gut verborgen gehaltenen) Privatleben des Meisterdetektivs um, begutachtet die Männerfreundschaft Holmes und Watson und liefert - selbstverständlich - eine ausführliche Aufstellung der Romane, Erzählungen, Reiseberichte, Gedichte und Briefe, lässt dabei die Artikel/Abhandlungen des Spiritisten Doyle nicht aus und illustriert all dies mit einer Unmenge von Fakten, Fotos, Karten und biographischen Kommentaren zu den Doyle'schen Protagonisten. Weinstein, der den Ruf des deutschen Sherlock-Holmes-Kenners genießt, hat sich als Herausgeber natürlich auch der Mitarbeit von Michael und Mollie Hardwick versichert. Inhalt: Michael & Mollie Hardwick: Mr. Holmes und Dr. Watson. Portrait einer Freundschaft (Ill. von Sidney Paget) / Zeus Weinstein: Kleine Conan Doyle Chronik (mit zeitgeössischen Photographien und Zeichnungen) / Michael & Mollie Hardwick: Who's Who (Ill. von Sidney Paget) / Michael & Mollie Hardwick: Die Plots aller Stories (Ill. von Sidney Paget) / Zeus Weinstein: Sherlock Holmes in Kontur. Die Holmes-Illustratoren von D.H. Friston bis Robert Fawcett / Zeus Weinstein: Sherlock Holmes im Kino. Holmes-Verfilmungen von Thomas Alva Edison bis Billy Wilder. Im Anhang gibt es einen Überblick über "Das Tätigkeitsfeld des Sherlock Holmes" (dies sind Karten, absteigend von "The World" über "Europe", "England", "London", "Baker Street" bis zu einer Aufriss-Skizze der Wohnung des Meisterdetektivs & der Rekonstruktion von Sherlock Holmes' Arbeitszimmer [Foto])und eine "Kleine Bibliographie der Doyle-Erstausgaben".
Bezugsquelle: Baskerville Bücher, Michael Ross, Hermeskeiler Platz 14, 50935 Köln, www.baskerville.de. (tp) KTS 56


Film
TV
Hörspiel
Theater




james_bond_und_der_kalte_krieg Baum, Philip:
James Bond und der Kalte Krieg.
Die Rezeption des biopolaren Weltbildes im Agentenfilm.

2008, 156 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-10936-8 / 978-3-639-10936-8, EURO 59,00
Der archetypische Kalte Krieger, die Legende, der popkulturelle Mythos James Bond 007 mit der Lizenz zum Töten im Dienste ihrer Majestät eignet sich aufgrund der über vierzigjährigen Präsenz in den Kinosälen besonders gut für eine diachrone politische Filmanalyse. Es werden insbesondere fünf Filme im Hinblick auf den Kalten Krieg untersucht: "Liebesgrüße aus Moskau" (1963), entstanden kurz nach der Kuba-Krise. "Man lebt nur zweimal" (1967), geprägt von zunehmender Entspannung zwischen den USA und der UdSSR sowie von der aufkommenden China-Angst. "Der Spion, der mich liebte" (1976), gedreht während der langen Entspannungsphase bis Ende der 70er. "Der Hauch des Todes" (1987), deutlich beeinflusst von der vorangehenden Spannungsphase, aber auch von Glasnost und Perestroika, sowie "Stirb an einem anderen Tag" (2002), angesiedelt rund um den Koreakonflikt. Neben der historischen Einführung in die Geschichte der in den Filmen operierenden Geheimdienste behandelt die Arbeit Grundlagen aus dem Themenfeld Medien und Politik. Trotz des akademischen Charakters bietet die Magisterarbeit interessante Fakten und Zusammenhänge für Film- und Bondfans. (vt) KTS 56 [--]

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die_drei_fragezeichen_die_hoerspielkoenigin_und_vieles_mehr Beurmann, Andreas:
Die drei ???, die Hörspielkönigin und vielen mehr.

2011, 160 S., zahlr. farb. Abbildungen, Olms Verlag, 3-487-08507-0 / 978-3-487-08507-4, EURO 14,50
Seit über drei Jahrzehnten werden die Hörspiele der Kultserie "Die drei Fragenzeichen" produziert und gelten als eine der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Hörspielproduktionen. Die Anhängergemeinde besteht sowohl aus Kindern und Jugendlichen wie auch aus Erwachsenen, denn viele sind den drei Detektivhelden ihrer Jugendzeit bis heute treu geblieben. Bei den Aufführungen der Live-Hörspiele versammeln sich Tausende von Zuschauern im Alter von 9 bis 90 Jahren! Als Erfinder des Labels EUROPA hat der Autor die Entwicklung des Jugendhörspiels in Deutschland und Europa maßgeblich geprägt. Fotos aus Vergangenheit und Gegenwart der "Drei ???" und vieler anderer Hörspielserien, Anekdoten aus den Studios, Geschichten aus dem Leben der Produzentin Heikeding Körting und der Schauspieler und viele interessante Informationen "aus der Zentrale" machen dieses Buch zu einer amüsanten und lesenswerten Dokumentation über einen außerordentlich originellen Bereich unserer Kultur: das Hörspiel.

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Andreas Beurmann ist Musikwissenschaftler und Gründer des Hörspielverlags EUROPA und seit 1979 mit der Hörbuchregisseurin Heikeding Körting, der Hörspielkönigin, verheiratet
Heikeding Körting hat bis heute beim EUROPA Hörspielverlag über 1500 Hörspiele produziert, ihr wurden über 150 Goldene Schallplatten verliehen und 1985 schaffte sie es ins Guinness-Buch der Rekorde als erfolgreichste deutsche "Märchentante". (vt) KTS 56
www.europa-vinyl.de/special/beurmann.htm
www.europa-vinyl.de/special/koerting.htm




suicide_action Bierlein, Ulrike:
"Suicide? - Action!".
Die Darstellung der "Roten Armee Fraktion" (RAF) im Spielfilm.

2010, 155 S., Tectum Verlag, 3-8288-2452-8 / 978-3-8288-2452-2, EURO 24,90
"Suicide Action" - so nannte Brigitte Mohnhaupt die Selbstmorde der RAF-Köpfe Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe im allerengsten RAF-Kreis. Nach außen hin sollten diese Selbstmorde hingegen als Staatsmord dargestellt werden, um die Ziele der RAF weiter voranzutreiben. Die letzte Nacht in Stammheim wurde so zu einem Hauptmythos der Terrorbewegung. Doch wie konnte sich dieser Mythos bis heute halten? Hier bekommt der Ausdruck "suicide action" seine doppelte Bedeutung, erinnert er doch an die Sprache des Kinos. Vier Spielfilme haben die Geschichte der RAF bisher dargestellt: "Stammheim" (Reinhard Hauff, 1986), "Todesspiel" (Heinrich Breloer, 1997), "Baader" (Christopher Roth, 2002) und "Der Baader Meinhof Komplex" (Uli Edel, 2008). Trugen diese Filme zur Mythenbildung der RAF bei oder versuchten die Filmemacher sich an einer Dekonstruktion des Mythos? Und inwiefern beeinflussten die Filme selbst das öffentliche Bild der RAF? Vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund der einzelnen Filme widmet sich Ulrike Bierlein diesen Fragen und liefert so eine spannende und erhellende Auseinandersetzung mit dem Thema Terrorismus und Film. (vt) KTS 56

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Brunsdon-law_and_order Brunsdon, Charlotte:
Law and Order.

2010, 144 S., 31 farb. Fotos, Palgrave Macmillan (British Film Institute), 978-1-84457-294-6, £ 12,00
Charlotte Brunsdon put "Law and Order" in the broader social context of the 1970s, demonstrating the way the films comment on contemporary scandals about policing and prison, and exploring the outrage that the broadcast caused which led to the year-long exclusion of BBC news teams from prisons.

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Charlotte Brunsdon ist Professorin für Film and Televions Studies an der University of Warwick. (vt) KTS 56




james_bond_geheimagent_007 Dougall, Alastair / Worral, Dave:
James Bond - Geheimagent 007.

2009, aktualisierte Neuausgabe, 176 S., 750 Farbfotos, (James Bond. The Secret World of 007), Dorling Kindersley, 3-8310-9078-5 / 978-3-8310-9078-5, EURO 12,95
Alles, was er zum Leben braucht, sind ein Martini, schöne Frauen, seine Walther PPK und eine tödliche Mission. James Bond - der charismatische Doppelnull-Agent ist nach über 40 Filmjahren populärer denn je. Dieses umfassende und reich bebilderte Buch führt auf eine spannende Zeitreise durch das Leben und die Laufbahn des berühmtesten Geheimagenten der Welt. Die Missionen - von "James Bond - 007 jagt Dr. No" bis zu "Ein Quantum Trost" - werden ausführlich dargestellt. Detailgenaue Illustrationen und Bilder enthüllen die Funktionsweisen der von Bond eingesetzten Fahrzeuge und Geheimwaffen aus der Werkstatt des genialen Q. Darüber hinaus deckt das Buch Einzelheiten aus Bonds Liebesleben und seine Beziehungen zu den Kollegen vom MI6 auf. Neben bisher unveröffentlichtem Bildmaterial aus den Filmen ist das Buch mit aufwändigen Original-Illustrationen bebildert.

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Alastair Dougall hat zahlreiche Geschichten für Kinder, Artikel über Kino und Rockmusik sowie Beiträge für Bücher und Zeitschriften verfasst. Dave Worrall ist weltweit anerkannter Bond-Experte, er ist Gründer des "James Bond Collectors Club". (vt) KTS 56
www.bondbooks.biz




der_wandel_der_figur_james_bond_oder_wie_james_bond_sich_an_die_aktuelle_maennlichkeit_anpasst Dreyer, Anna-Lena:
Der Wandel der Figur "James Bond" oder wie James Bond sich an die aktuelle Männlichkeit anpasst.

2011, 112 S., Diplomica Verlag, 3-8428-5346-7 / 978-3-8428-5346-1, EURO 38,00
Ohne Zweifel, die Film-Figur James Bond ist seit über 40 Jahren Kult. Ob allerdings James Bond auch der Schwarm der Frauen und Identifikationsbild zahlreicher Männer ist, versucht Anna-Lena Dreyer in ihrer Arbeit zu ergründen. Für ihre Analyse bieten sich daher hervorragend die verschiedenen Darsteller des 007-Agenten und somit der Charakterwandel der Figur des James Bond an: Sean Connery- der provokante Schotte / George Lazenby - der sanfte Australier / Rogor Moore - der elegante Engländer / Timothy Dalton - der zornige Waliser / Pierce Brosnan - der gnadenlose Ire und Daniel Craig - der selbstbewusste Engländer. Anna-Lena Dreyer gibt einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Interpretationen der sechs Bond-Darsteller und arbeitet ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus, ausgehend vom "Original"-James Bond der Ian Fleming Romane. Im Anhang ihrer Untersuchung finden sich eine Bibliografie, eine Filmografie, eine Aufstellung der Produktionskosten, Gagen und Einspielergenisse (in US Dollar) und ein Schaubild der Dreh- und Spielorte der Bondfilme. (tp) KTS 56

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the_cultures_of_james_bond Frenk, Joachim / Krug, Christian (Hg):
The Cultures of James Bond.

2011, 288 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, 978-3-86821-326-3, EURO 28,00
Doppel-Null-Agent James Bond ist eine der bestbekannten Figuren der Unterhaltungsindustrie. Die Beiträge der vorliegenden Arbeit untersuchen diverse Aspekte in Bezug auf die verschiedenen "Kulturen" des Mythos Bond. Die Sammlung dieser Essays ist das Ergebnis der Konferenz "The Cultures of James Bond", die vom 5. bis 7. Juni 2009 an der Universität des Saarlandes stattfand.
Inhalt: Einführung - Joachim Frenk & Christian Krug: ´James Bond´ and Multiplicity. Teil 1 (Inter)Medialities: James Chapman: A Short History of Bond - The Texts of "Casino Royale" / Barbara Korte: Tough or Tongue in Cheek? Heroic Performances of Bond from Page to Screen / Monika Seidl: One Silhouette Is Not Enough - The Bond Silhouette as the Visual Representation of the "Mobile Signifier" James Bond. Teil 2 Narrative and Genres: Antony Taylor: Super-Villains - The Genealogy of Bond's Adversaries in the Novels of Ian Fleming / Joyce Goggin: 007 Does Vegas - The Diamond Standard and Experience Economics / Georgia Christinidis: Britishness and Popularity - Narrative, Formula and Verisimilitude in the James Bond Films and "Doctor Who" / Alessandro Catania: Bond. Just Bond - Transforming Daniel Craig's 007's (Un)Popular Narratives into High-Pop Entertainment. Teil 3 Identities: Christine Berberich: At Her Majesty's Service - Bond, Englishness and the Subversion of the Gentleman Ideal / Cordula Lemke: "Shaken, and not stirred" - James Bond's Emotions / Stephan Laqué: "Any thug can kill" - James Bond's Education and the Question of Evil. Teil 4 Gender: Abigail De Kosnik: M Stands for Mother - James Bond and Freudian Family Romance in "Casino Royale" and "Quantum of Solace" / Claire Hines: How to Be Bond - 007/Daniel Craig, Masculinity and British Men's Lifestyle Magazines / Dan Ward: "I Sized You up the Moment I Saw You" - Masculinity and Male Body Objectification in "Casino Royale". Teil 5 Space and Tourism: Claus-Ulrich Viol: Quantum of Smoothness - Bond and Spatial Desire / Susanne Schmid: From the Costa del Sol to the Moon - James Bond and Tourist Locations / Kirsten Sandrock: Travelling with Ian Fleming - From "Thrilling" (1963) to James Bond. Teil 6 Intertexts: Hans-Joachim Backe: Narrative Feedback - Computer Games, Comics, and the James Bond Franchise / Lena Steveker: 007 Meets Van Helsing - James Bond and Contemporary Gothic Visual Culture / Anette Pankratz: The Spies Who Spoofed Him - Bond Parodies. Teil 7 Coda: Christoph Lindner: 007's Nasty Habit of Surviving - The Future of James Bond Scholarshipt. (tp) KTS 56

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intermediale_und_intertextuelle_bezuege_in_der_fernsehserie_the_sopranos Gareiss, Stefanie:
Intermediale und intertextuelle Bezüge in der Fernsehserie "The Sopranos".

2011, 40 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 3-640-79046-4 / 978-3-640-79046-3, EURO 10,99
Das Fernsehformat "The Sopranos" (Die Sopranos, 1999 - 2007) gehört zu einer der erfolgreichsten HBO Produktionen. Kreiert und produziert von David Chase, entstanden in neun Jahren sechs Staffeln mit insgesamt 86 Episoden. Neben vielen Auszeichnungen in Amerika konnte das Format auch internationale Erfolge verzeichnen. Die Serie besitzt fünf entscheidende Kennzeichen, die sie als Qualitätsfernsehen klassifizieren. Dazu zählen "high production values", "weighty themes", "careful chacterization", "creative impulse" und "artistic vision of the creator". Als Kernfrage soll in dieser Arbeit herausgefiltert werden, welche intermedialen und intertextuellen Einflüsse in der Serie vorhanden sind und welche Auswirkungen sie auf den Plot bzw. die Charaktere haben. Die Untersuchung bezieht sich hierbei ausschließlich auf die erste Staffel. Um direkt in die Thematik einsteigen zu können, wird die Kenntnis der ersten 13 Episoden vorausgesetzt und auf eine Plotskizze verzichtet. Da der Zuschauer nicht umhin kommt, beim Schauen der ersten Staffel auf die Filmtriologie "The Godfather, Part I-III" (Der Pate I-III, 1972, 1974, 1990) aufmerksam gemacht zu werden und da diese Reihe entscheidende Prägungen im Gangster-Film-Genre festgelegt hat, dient sie als Grundlage zur Beispielfindung. Das Aufführen der Beispiele ist wichtig, da hierdurch nicht nur ein Beleg für intertextuelle, bzw. selbstreferenzielle Bezüge geleistet wird, sondern ebenso die verschiedenen Mittel zur Umsetzung verdeutlicht werden. (Abstract der Autorin) KTS 56

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death_in_classical_hollywood_cinema Hagin, Boaz:
Death in Classical Hollywood Cinema.

2010, 216 S., Palgrave Macmillan, 978-0-230-23622-6, £ 50,00
Boaz Hagin carries out a philosophical examination of the issue of death as it is represented and problematized in Hollywood cinema of the classical era (1920s - 1950s) and in later mainstream films, looking at four major genres: the Western, the gangster film, melodrama and the war film. Inhalt: The Meaning of Death in Classical Hollywood / Two Platos - Death, Truth and Knowledge / Embodying the Past / Melodrama and the Shaping of Desires to Come / The Cult of the Dead and Powers of the False / A Perpetual Present - Death and the War Film / Conclusion - The End of Classical Death / Notes / Bibliography / Index. (vt) KTS 56

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femme_noir_volume_1_the_dark_city_diaries Hannsberry, Karen Burroughs:
Femme Noir.
Bad Girls of Film.

2010, 2 Bde, 633 S., 98 s/w Fotos, McFarland, 978-0-7864-4682-7, US $ 75,00
Während der Blütezeit des amerikanischen "Film Noir" agierten nicht nur toughe Ermittler und verschlagene Dunkelmänner in den Filmen der 1940er und 1950er Jahre, auch Stars wie Barbara Stanwyck oder Joan Crawford besetzen die komplexen weiblichen Rollen. Karen Burroughs Hannsberry hat für "Bad Girls of Film" Portraits zu insgesamt 49 Schaupielerinnen des "Film Noir" geschrieben. Von Lauren Bacall über Ava Gardner, Jane Russell, Lana Turner bis Loretta Young (um nur einige wenige Namen zu nennen). Zu jedem erfreulich ausführlichem Portrait, samt entsprechender Film.Noir-Historie der jeweiligen Schauspielerin, gibt es ein oder zwei s/w Fotos, eine Film-Noir-Filmography. Eine - oftmals - umfangreiche Sekundärliteraturauswahl ergänzt diese Porträts. Die Kritik bescheinigt der Autorin, dass sie nicht nur eine ausgezeichnete Filmbiographie zu den einzelnen Stars geschrieben hat, sondern dass ihr Buch "Femme Noir. Bad Girls of Film" brillant geschrieben und unterhaltsam zu lesen ist.

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Karen Burroughs Hannsberry ist Herausgeberin von "The Dark Pages", eines 6 x jährlich erscheinenden Newsletter zum Film Noir. Die Autorin, die bereits in der Vergangenheit über Schauspieler und Schauspielerinnen des Film Noir publiziert hat, lebt in Chicago. (tp) KTS 56 Eine Ergänzung zu "Femme Noir. Bad Girls of Film" dürfte eine ähnliche Portrait-Sammlung sein, die sich mit weiblichen Detektiven im Hörfunk beschäftigt:
- French, Jack:
Private Eyelashes.
Radio's Lady Detectives.

2009, 273 S., 23 s/w Fotos, Bear Manor Media, 1-59393-450-5 / 978-1-59393-540-7, US $ 19,95 (s. KTS 54)




erschreckende_augenblicke_die_dramaturgie_des_psychothrillers Heinrichs, Sonja:
Erschreckende Augenblicke.
Die Dramaturgie des Psychothrillers.

2011, 440 S., Utz Verlag (Theaterwissenschaften, Bd. 18), 978-3-8316-4048-5, EURO 69,00
Seit Alfred Hitchcocks "Psycho" ist das Genre des Psychothrillers aus Hollywood nicht mehr wegzudenken. Namhafte Regisseure inszenieren die dunklen Geschichten von psychopathischen Mördern und schaffen so immer neue Kultfilme. Längst ist Jonathan Demmes Werk "The Silence of the Lambs" zum Klassiker des Psychothrillers avanciert. Doch was macht die Faszination dieser Filme aus? Welche Wirkungselemente verwendet das Genre, um sein Publikum zu fesseln? Und wie ändert sich der Psychothriller im Wandel der Zeit? Kann er heute die Zuschauer noch so berühren, wie es ihm in seiner Blüte in den 1990er Jahren gelang? Antworten gibt diese Studie, in der - neben den historischen Wurzeln - die Dramaturgie des Genres untersucht wird. Der Leser lernt, wie ein Psychothriller aufgebaut sein muss, um seine Zuschauer zu fesseln. Dabei ist gerade die Kommunikation zwischen den Protagonisten von Interesse, durch die die erschreckenden Augenblicke erst entstehen.
Inhalt: Die Entwicklung des Psychothrillers / Filmische Wurzeln / Alfred Hitchcock Presents: Der erste Psychothriller ("Peeping Tom", "Psycho") / Erste Definition des Psychothrillers / Kommunikation in Realität und Fiktion / Die Aufklärung einer Mordserie ("Seven", "Basic Instinct", "Red Dragon", "Insomnia", "Suspect Zero") / Bedrohung eines unbescholtenen Bürgers ("Fatal Attraction", "Cape Fear", "Misery", "Phone Booth", "One Hour Photo") / Tendenzen im 21. Jahrhundert ("American Psycho", "Mr. Brooks", "Zodiac").

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Sonja Heinrichs, 1979 in Wesel am Niederrhein geboren, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Soziologie. Von Anfang an setzte sie ihren Schwerpunkt auf die filmwissenschaftliche Forschung und entdeckte so ihre Begeisterung für das Werk von Alfred Hitchcock. 2010 promovierte sie in Theaterwissenschaft. Hier war es ihr möglich, ihre Lieblingsthemen Psychothriller und Dramaturgie in einer Arbeit zu verbinden. Während des Studiums arbeitete sie bei einigen Fernseh- und Filmproduktionen in der Redaktion und der Technik. Zudem war sie als Regieassistentin und Produktionsleitung bei mehreren Kurzfilmprojekten tätig. (vt) KTS 56




the_secret_life_of_wallander_an_unofficial_guide_to_the_swedish_detective_taking_the_literary_world_by_storm Hildred, Stafford:
The Secret Life of Wallander.
An Unofficial Guide to the Swedish Detective Taking the Literary World by Storm.

2010, 252 S., John Blake Publishing, 978-1843582489, £ 17,99
Mankell's compelling book about the idealistic police inspector - who is even more miserable than Morse - have sold more than 30 million copies in 43 different languages and inspired more than 25 film adaptions. In Europe, readers took instantly to the troubled, lonely cop with his horrendous health problems and catastrophic home life. The nine Wallander novels became runaway bestsellers all over Europe, but in Britain and the United States success was slower to take off. But now, since Kenneth Branagh has taken on the central role in the acclaimed and award-winning BBC series, British and Amerikcan fans have really taken Wallander to their hearts. The popularity of the character has turned the small Swedish town of Ystad into one the country's top tourist attractions and many British and American visitors are joining the queue to visit murder scenes and immerse themselves in the bleak landscape made famous on screen. Yet Wallander is much more than just another TV crime series. Henning Mankell invented the caring policeman as a vehicle to write about the disturbing increase in violence and racism that was undermining the comfortable social democracy of Sveden. Those problems are as international as Wallander's appeal.

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Stafford Hildred ist einer der bekanntesten britischen Fernseh-Kritiker. (vt) KTS 56 [--]




das_verhalten_norman_bates_im_film_psycho_von_alfred_hitchcock_vor_und_nach_beiden_mordszenen Jensen, Sören:
Das Verhalten Norman Bates im Film "Psycho" von Alfred Hitchcock vor und nach beiden Mordszenen.

2011, 36 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 3-656-01058-7 / 978-3-656-01058-6, EURO 9,99
Der Spielfilm "Psycho" aus dem Jahre 1960 von Alfred Hitchcock zählt zu den bedeutendsten Klassikern der Filmgeschichte. Er ist zudem einer der am häufigsten zitierten Filme und gilt als zentrales Werk von Alfred Hitchcock. Nicht zuletzt durch die sogenannte Duschszene und den Hauptakteur Norman Bates, welcher von Anthony Perkins gespielt wurde, gilt dieser Film selbst heute noch als Schocker. Wenn man das Ende des Filmes bereits kennt, kann man schon in Gesprächen, die dem Mord vorangehen, erahnen, was passieren könnte. Besonders das Verhalten Bates vor den jeweiligen Morden lässt viel Anlass zu Interpretationsversuchen, da man eine Art Entwicklung bei der Figur wahrnehmen kann. (Abstract des Autors) KTS 56

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Jermyn, Deborah:
Prime Suspect.

2010, 140 S., 50 farb. Fotos, Plagrave Macmillan (British Film Institute), 978-1-84457-305-9, £ 12,00
Deborah Jermyn's study of "Prime Suspect" places the groundbreaking crime drama in the context of women detectives on screen and the institutional sexism that confronted Jane Tennison and her real life counterparts. She provides a close analysis of Helen Mirren's performance and the key role of writer Lynda La Plante.

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Deborah Jermyn ist Dozentin für Film und Fernsehen an der Roehampton University. (vt) KTS 56




british_film_noir_guide Keaney, Michael F.:
British Film Noir Guide.

2008, 269 S., 47 Fotos, McFarland, 978-0-7864-6427-2, US $ 35,00
This work presents 369 British films produced between 1937 and 1964 that embody many of the same filmic qualities as those "black films" made in the United States during the classic film noir era. This reference work makes a case for the inclusion of the British films in the film noir canon, which is still considered by some to be an exclusively American inventory. In the book's main section, the following information is presented for each film: a quote from the film, the title and release dated, a rating based on the five-star system, the production company, director, cinematographer, screenwriter, and main performers; and a plot synopsis with author comentary. Appendices categorize films by rating, release date, director and cinematographer and also provide a noir and non-noir breakdown of the 47 films presented on the "Egar Wallace Mystery Theatre", a 1960s British television series that was also shown in the United States. (vt) KTS 56

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film_noir_guide_745_films_of_the_classic_era_1940_1959 Keaney, Michael F.:
Film Noir Guide.
745 Films of the Classic Era, 1940 - 1959.

2011, 551 S., 138 Fotos, McFarland, 978-0-7854-6366-4, US $ 45,00
More than 700 films for classic period of film noir (1940 to 1959) are presented in this exhaustive reference book - such films as "The Accused", "Among the Living", "The Asphalt Jungle", "Baby Face Nelson", "Bait",m "The Beat Generation", "Crossfire", "Dark Passage", "I Walk Alone", "The Las Vegas Story", "The Naked City", "Strangers on a Train", "White Heat" and "The Window". For each film, the following information is provided: the title, release date, main performers, screenwriter(s), director(s), type of noir, thematic content, a rating based on the five-star system, and a plot synopsis that does not reveal the ending. (vt) KTS 56

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a_clockwork_orange Krämer, Peter:
A Clockwork Orange.

2011, 160 S., Palgrave Macmillan, 978-0-230-30212-0, £ 12,99
Drawing on new research in the Stanley Kubrick Archive at the University of the Arts London, Krämer's study explores the production, marketing and reception as well as the themes and style of "A Clockwork Orange" against the backdrop of Kubrick's previous work and of wider developments in cinema, culture and society from the 1950s to the early 1970s.

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Peter Krämer ist Dozent für Film Studies an der University of East Anglia und Gastdozent an der tschechischen Masaryk Universität. (vt) KTS 56




entstehung_und_entwicklung_der_krimireihe_tatort_unter_besonderer_beruecksichtigung_des_tatorts_muenster Krell, Sebastian:
Entstehung und Entwicklung der Krimireihe "Tatort" unter besonderer Berücksichtigung des "Tatort" Münster.

2011, 60 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 3-640-85846-8 / 978-3-640-85846-0, EURO 13,99
Vor fast 40 Jahren beginnt die Erfolgsgeschichte der Fernseh-Krimireihe "Tatort". Der "Tatort" bringt der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ARD bis heute beständige Spitzenquoten ein. Die Idee und die Umsetzung entsprangen zunächst aus einer Notlösung. Die ARD wollte dem bislang konkurrenzlosen "Der Kommissar" des ZDF mit einem neuen und innovativen Konzept entgegentreten. Die föderale Struktur der ARD erweist sich zuletzt als Schlüssel zum Erfolg. Durch die Beteiligung aller regionalen Landesrundfunkanstalten konnten die gewaltigen Produktions- und Redaktionskosten auf die einzelnen Sendeanstalten verteilt werden. Unter dem Titel "Tatort" entsteht so Anfang der 1970er Jahre eine vielseitige Krimireihe, in die die jeweiligen Sendeanstalten ihre regionalen Eigenheiten einbringen sollen. Der "Tatort" sollte eine primär deutsche Serie sein und sich nicht an den amerikanischen Fernsehkrimis orientieren. Der "Tatort" ist mittlerweile für viele Zuschauer, auch generationenübergreifend, zu einem allwöchentlichen Ritual geworden. Dabei gilt schon lange: Wer im Fernsehen etwas über den Zustand unseres Landes erzählen will, dreht einen "Tatort". (Abstract des Autors) KTS 56

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frauen_politik_und_action_das_phaenomen_der_james_bond_spielfilmreihe_im_spiegel_der_zeit Kulbarsch-Wilke, Julia:
Frauen, Politik und Action.
Das Phänomen der James Bond Spielfilmreihe im Spiegel der Zeit.
Eine Analyse der Filme im Zeitraum von 1962 bis 2006.

2009, 225 S., 12 s/w Fotos, Diplomica Verlag, 3-8366-7573-0 / 978-3-8366-7573-4, EURO 38,00
Der Spielfilm besitzt laut Peter Meyers "als Dokument seiner Entstehungzeits im geschichtswissenschaftlichen Sinne Quellencharakter". Eine These übrigens, die auch die moderne und zeitgenössische Kriminalliteratur beschreiben würde. Julia Kulbarsch-Wilke legt diese These zugrunde, um vierzig Jahre Zeitgeschichte anhand der James Bond-Film von 1962 (James Bond jagt Dr. No) bis 2006 (Casino Royal) zu untersuchen. Sie widmet sich hierbei zwei Hauptaugenmerken: Wie viel Politk steckt in den Bond-Filmen dieser Zeit und wie wird die Rolle der Frau in diesen Bond-Filmen thematisiert? Neben diesen beiden Hauptthemen gibt sie einen kurzen Überblick über das Phänomen James Bond, geht kurz auf die Entstehungsgeschichte der Figur ein, ebenso kurz besprochen werden das Set-Design der Filme, die "Bond-Formel" (Gunbarrel-Logo, Vorspann und Titelmusik) und Product Placement und Merchandise-Produkte. Ein Verzeichnis der Literatur sowie diverser Zeitschriftenartikel und ausführliche Sequenzenprotokolle schließen die Untersuchung ab. Die drei Hauptteile der Arbeit: Das Phänomen James Bond / Einordnung der Filme in den zeithistorischen Kontext / Die Frauen in den James Bond-Filmen. (tp) KTS 56

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the_godfather Lewis, Jon:
The Godfather.

2010, 96 S., 65 farb. Fotos, Palgrave Macmillan (British Film Institute), 978-1-84457-292-2, £ 9,99
"The Godfather" marked a transition in American filmmaking, and its success, as a work of art, as a creative "property", as a model for other filmmakers, changed Hollywood forever. Jon Lewis places the film in the context of 1970s Hollywood and the gangster film genre, examining its status as a critique of the American dream.

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Jon Lewis ist Professor für Englisch an der Oregon State University. (vt) KTS 56




konstruktion_von_weiblichkeit_im_amerikanischen_spielfilm_das_frauenbild_im_soziopolitischen_kontext Linßner, Antje:
Konstruktion von Weiblichkeit im amerikanischen Spielfilm.
Das Frauenbild im soziopolitischen Kontext.
Mit einer vergleichenden Analyse von Hitchcocks "Bei Anruf Mord" (1954) und Davis' Remake "Ein perfekter Mord" (1998)
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2007, 56 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 3-638-64992-X / 978-3-638-64992-6, EURO 12,99
Betrachtet man Filmgeschichte als Genregeschichte, so nähert man sich der soziopolitischen Natur des Films sehr stark an. Der Western der 60er und 70er Jahre kann im Gegenwartskino nicht mehr funktionieren, da neue politische und gesellschaftliche Maßstäbe dem Western Tabubrüche vorwerfen könnten, Tabus, die in seiner Blütezeit nicht existierten. Die Screwball-Spielfilme Hollywoods hatten ihre größten Erfolge in Kriegszeiten. Der Frauenfilm wäre zur Kriegsheimkehrer-Zeit nach 1945 undenkbar gewesen. Die politische Natur des Films spiegelt sich auch in seiner Fähigkeit wider, Traditionswerte zu verändern: Oftmals setzt zuerst der Kinofilm Tabus außer Kraft (man denke nur an die Darstellung von Gewalt oder Sexualität). Das Starsystem ist ein Kind des Kinofilms, als er noch selbst in den Kinderschuhen steckte, in seiner Frühphase Anfang des 20. Jahrhunderts. Eng verknüpft mit der Geschichte ist die Funktion bzw. Darstellung der Frau im amerikanischen Spielfilm. Betrachtet man allein die Ära der Pin-up-Girls zu Kriegszeiten, die Weiterführung dieses Frauenbilds im Film der 50er und 60er Jahre als Sexbombe, ist dies nicht ohne den politischen Hintergrund zu begreifen: Das Pin-up-Girl-Foto hing zu Kriegszeiten im Spind der Soldaten, dieses Frauenbild, das sich selbst durch die Pose inszeniert, bzw. inszenieren ließ, wurde eben für diesen Zweck geschaffen. Die Filmgeschichte als Geschichte der Schaffung und Inszenierung von Frauenbildern weist einige Lücken auf, vor allem in den 60er und 70er Jahren, zur Zeit der Blütezeit des Western: Die Dominanz der männlichen Protagonisten ist so stark, dass sie jede spontane Erinnerung an die weiblichen Figuren zu unterdrücken vermag: Die Frau ist unscheinbar bis zur Unsichtbarkeit. Die Frau wurde vieler Funktionen enthoben, was wiederum ein Verweis auf den soziopolitischen Kontext ist, und erst mit dem Beginn der feministischen (Film-)Debatte Ende der siebziger Jahre kam es zu einer neuerlichen Formung von genretypischen Frauenbildern. (Abstract der Autorin) KTS 56

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the_espionage_filmography_united_states_releases_1898_through_1999 Mavis, Paul:
The Espionage Filmography.
United States Releases, 1898 through 1999.

2011, 470 S., 67 Fotos, McFarland, 978-0-7854-4915-6, US $ 45,00
From Sean Connery to Roy Rogers, from comedy to political satire, films that include espionage as a plot device run the gamut of actors and styles. More than just "spy novels", espionage films have evolved over the history of cinema and American culture, from stereotypical foreign spy themes to patriotic star features, to the Cold War plotlines to the sixties, and most recently to the sexy, slick films of the nineties. This filmography comprehensively catalogs movies involving elements of espionage. Each entry includes release date, running time, alternate titles, cast and crew, a brief synopsis, and commentary. An introduction analyzes the development of these films and their reflection of the changing culture that spawned them. (vt) KTS 56

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emil_und_die_detektive_film_und_buch_im_vergleich Meier, Florian:
"Emil und die Detektive" - Film und Buch im Vergleich.
Darstellung der inhaltlichen Abweichungen und anschließende inhaltsanalytische Bewertung der Erstverfilmng gegenüber der Buchvorlage Erich Kästners
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2010, 28 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 3-640-67508-8 / 978-3-640-67508-1, EURO 11,99
"Euch kann ich's ja ruhig sagen: Die Sache mit Emil kam mir selber unerwartet. Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Buch schreiben wollen." Mit diesen zwei Sätzen beginnt eines der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbücher, das jemals veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um das Werk "Emil und die Detektive" von Erich Kästner. Er veröffentlichte es 1929 und erlangte damit innerhalb kürzester Zeit einen Bekanntheitsgrad, der bis heute bei Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen beachtlich geblieben ist. Die Geschichte des kleinen Emil in der Großstadt Berlin erfreut sich ungebrochener Beliebtheit und ist Grundlage vieler seitdem veröffentlichter Kinder-Detektivgeschichten. Dabei muss man beachten, dass Kästner mit diesem Werk nicht nur einen sehr bedeutenden Teil zur Kinder- und Jugendliteratur beigetragen, sondern genauso auch eine große Rolle in der deutschen Filmgeschichte gespielt hat. Bereits 1931 verfilmte Gerhard Lamprecht "Emil und die Detektive" nach dem Drehbuch von Billy Wilder, und es wurde ein voller Erfolg auf der Leinwand. Der Film gilt als einer der bedeutendsten Filme der frühen Tonfilmzeit und wird heute auch als erster Klassiker der deutschen Kinderfilmproduktion bezeichnet. Bei der Betrachtung vom Buch und der Erstverfilmung fällt aber auf, dass es einige inhaltliche Differenzen gibt. Schon direkt am Anfang merkt der Rezipient, dass der Film in der Handlung anders beginnt, als das Buch. Genau diese Differenzen sind der Untersuchungsgegenstand dieser Ausarbeitung. Um jedoch diese Unterschiede verständlich darlegen zu können, werden zunächst einige Grundbegriffe und Elemente der systematischen Filmanalyse vorgestellt. Unterschiede in den Einstellungsgrößen, verschiedene Kamerabewegungen, Einstellungsverbindungen und Blickperspektiven werden kurz dargelegt und erleichtern das Verständnis der nächsten Abschnitte dieser Arbeit. Darauffolgend werden dann die Filmabschnitte vorgestellt, die inhaltlich vom Buch abweichen. Es wird jeweils zuerst beschrieben, wie Szenen im Film dargestellt werden und in welcher Form sie eine Abweichung zur Buchvorlage aufweisen. Anschließend wird eine inhaltsanalytische Beurteilung der Differenzen vorgenommen, welche schließlich die Grundlage einer fundierten Kritik bildet, die den gesamten Film im letzten Gliederungspunkt bewertet. (Abstract des Autors) KTS 56

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Hitchcock-at-the-Source Palmer, R. Barton / Boyd, David (Hg):
Hitchcock at the Source.
The Auteur as Adapter.

2011, 320 S., 1 s/w Foto, 8 Illustrationen, Sunny Press, Hardcover 978-1-4384-3749-1, US $ 90,00 / Paperback 978-1-4384-3748-4, US $ 29,95
Considers the ways in which Alfred Hitckcock adapted and transformed a variety of literary works - novels, plays, and short stories - into film.
Inhalt: David Boyd & R. Barton Palmer: Recontextualizing Hitchcock's Autorship / Thomas Leitch: Hitchcock from Stage to Page / Sidney Gottlieb: Hitchcock and the Three "Pleasure Gardens" / Mary Hammond: Hitchcock and "The Manxman" - A Victorian Bestseller on the Silent Screen / Charles Barr: "Blackmail" - Charles Bennett and the Decisive Turn / Mark Glancy: "The Man Who Knew Too Much" (1934) - Alfred Hitchcock, John Buchan, and the Trill of the Chase / R. Barton Palmer: "Secret Agent" - Coming in from the Cold, Maugham Style / Noel King & Toby Miller: "The Lady Vanishes", but She Won't Go Away / David Boyd: The Trouble with "Rebecca" / Alan Woolfolk: Depth Psychology and the Surface - Hitchcock's "Spellbound" / Matthew H. Bernstein: Unrecognizable Origins - "The Song of the Dragon" and "Notorious" / David Sterritt: Morbid Psychologies and So Forth - The Fine Art of "Rope" / Constantine Verevis: Under a Distemperate Star - "Under Capricorn" (1949) / Douglas McFarland: Bruno's Game, of the Case of the Sardonic Psychopath / Ina Rae Hark: Alfred Hitchcock Presents "Dial M for Murder" - The Submerged Televisuality of a Stage-to-Screen Adaption / Pamela Robertson Wojcik: The Author of This Claptrap - Cornell Woolrich, Alfred Hitchcock, and "Rear Window" / Hilary Radner: To "Catch a Thief" - Light Reading on a Dark Topic / Barbara Creed: Woman as Death - "Vertigo" as Source / Brian McFarlane: "Psycho" - Trust the Tale / Murray Pomerance: Thirteen Ways of Looking at "The Birds" / Lesley Brill: A Brief Anatomy of "Family Plot" / Anhang: Hitchcock's Films and Their Sources. (vt) KTS 56

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der_bond_der_zeit_zum_wandel_des_filmischen_james_bond_charakters_im_kontext_sozio_ideologischer_veraenderungen_der_gesellschaft Rabe, Georg:
Der Bond der Zeit.
Zum Wandel des filmischen James Bond-Charakters im Kontext sozio-ideologischer Veränderungen der Gesellschaft.

2010, 56 S., GRIN Verlag (Bachelorarbeit), 3-640-71164-5 / 978-3-640-71164-2, EURO 24,99
In dieser Bachelorarbeit wird medienanalytisch gearbeitet, indem der These nachgegangen wird, dass der filmische Bond-Charakter einem ständigen Wandel unterliegt, der eben auch auf sozio-ideologische Bedingungen in der Gesellschaft zurückzuführen ist. So sind gerade im vorletzten Film "Casino Royale" Neuerungen zu finden, die in Wechselwirkung zu gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen stehen. (Abstract des Autors) KTS 56

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mafia_movies-330 Renga, Dana (Hg):
Mafia Movies.
A Reader.

2011, 368 S., University of Toronto Press (Toronto Italian Studies), Hardcover, 9780802099693, $ 85,00 / Paperback, 9780802096654, $ 37,95
Die hier versammelten Essays bieten eine überaus umfassende Untersuchung und einen Überblick über mehr als 40 verschiedene Mafia-Filme, von der Trilogie "Der Pate" bis hin zu den aktuellen italienischen Mafia-Filmen. Dieses Werk ist wahrscheinlich nicht nur für Mafia-Film-Aficionados von Interesse. In drei Teilen werden die vielfältigen Variationen - von den Klassikern über Raritäten bis hin zu zeitgenössischen Verfilmungen (z.B. "Sopranos") - analysiert. Teil 1. Setting the Scene: Dana Renga: The Corleones at Home and Abroad / Peter Schneider & Jane Schneider: Gender and Violence. The Everyday World of Mafia Wives. Four Themes

Teil 2. American Mafia Movies. The Corleones at Home and Abroad: Vincenzo Magitti: Wallace McCutchen's "The Black Hand". A Different Version of a Biograph Kidnapping / JoAnne Ruvoli: "Most Thrilling Subjects". D.W. Griffith and the Biograph Revenge Films / Norma Bouchard: Ethnicity and the Classical Gangster / Jonathan Cavallero: Playing Good Italian-Bad Italian in ABC's "The Untouchables" / Roberto Casillo: Prelude to "The Godfather". Martin Ritt's "The Brotherhood" / Anthony Tamburri: Michael Corleone's Tie. Francis Ford Coppola's "The Godfather" / Pellegrino D'Acierno: Nihilism and Mafiositá in Scrosese's "Mean Streets" / John Paul Russo: Thematic Patterns in Francis Ford Coppola's "The Godfather. Part II" / Rebecca Bauman: The Sexual Politics of Loyalty in John Huston's "Prizzi's Honor" / Norma Bouchard: Between Postmodern Parody and Generic Hybridization. The Gangsters of Brian De Palma's "The Untouchables" / Chiara Mazzucchelli: The Bandit, the Gangster, and the American Army Shorts. Michael Cimino's "The Sicilian" / Fulvio Orsitto: Martin Scorsese's "GoodFellas". Hybrid Storytelling between Realism and Formalism / Redemption in Francis Ford Coppola's "The Godfather. Part III" / Lara Santoro: Nothing Romantic about It. Gender and the Legacy of Crime in Abel Ferrara's "The Funeral" / Robert Casillo: Inside the Mafia. Mike Newell's "Donnie Brasco" / Margherita Heyer-Caput: Martin Scorsese's "The Departed". Or the Quest for a (Departed) Ethnic Identity / Franco Ricci: When Words Can Kill. David Chase's "The Sopranos" / Giancarlo Lombardi: "Don't Stop Believing. Don't Stop …" (De)Structuring Expectations in the Final Season of "The Sopranos"
Teil 3. Italian Mafia Movies. Myth and Resistence: Danielle Hipkins: Which Law is the Father's? Gender and Generic Oscillation in Pietro Germi's "In the Name of the Law" / Laura Wittman: The Visible, Unexposed. Francesco Rosi's "Salvatore Giuliano" / Nelson Moe: Modernity, Mafia Style. Alberto Lattuada's "Il Mafioso" / Anna Paparcone: Francesco Rosi's "Hands Over the City". A Contemporary Perspective on the Camorra / Elizabeth Leake: Prototypes of the Mafia. Luchino Visconti's "The Leopard" / Daniela Bini: "To Each His Own". The Failure of the Intellectual. From Book to Film; Leonardo Sciasica, Elio Petri / Piero Garofalo: Damiano Damian's "The Day of the Owl". A Western Flirtation / Thomas Harrison: Smaller and Larger Families. Lina Wertmuller's "The Seduction of Mimi" / Gaetana Marrone: Deconstructing the Enigma. Logical Investigations in Francesco Rosi's "Lucky Luciano" / Alan O'Leary: Power as Such. The Idea of the Mafia in Francesco Rosi's "Illustrious Corpses" / George De Stefano: Marco Risi's "Forever Mery". Desperate Lives Converge in Sicilia "non bedda" / Carlo Testa: Threads of Political Violence in Italy's Spiderweb. Giorgio Ambrosoli's Murder in Michele Placido's "A Bourgeois Hero" / Myriam Ruthenburg: Sacrifice, Sacrament and the Body in Ricky Tognazzi's "La Scorta" / Amy Boylan: Pasquale Scimeca's "Placido Rizzotto". A Different View of Corleone / George De Stefano: Marco Tullio Giordana's "The Hundred Steps". The Biopic as Political Cinema / Catherine O'Rawa: Roberta Torre's "Angela". The Mafia and the "Woman's Film" / Michael O'Riley: Organized Crime and Unfulfilled Promises in Gabriele Salvatore's "I'm Not Scared" / Allison Cooper: Growing Up Camorista. Antonio and Andrea Frazzi's "Certi bambini" / Mary Wood: Lipstick and Chocolate. Paolo Sorrentino's "The Consequences of Love" / Robin Pickering-Iazzi: The In(di)visibility of the Mafia, Politicsm and Ethics in "The Mafia is White" by Stefano Maria Bianchi and Alberto Nerazzini / Maddalena Spazzini: Marco Turco's "Excellent Cadavers". An Italian Tragedy / Pierpaolo Antonello: Dispatches for Hell. Matteo Garrone's "Gomorrah". (vt) KTS 56

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scripting_identity Salvetti, Joy:
Scripting Identity.
The Godfather, Sopranos, and the Postmodern Italian-American.

2010, 160 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-28844-0 / 978-3-639-28844-5, EURO 59,00
This work illuminates how "The Godfather" and "The Sopranos" affect not only an individual's identity formation, but that of an ethnic culture as well. Important general dynamics of identity formation are revealed while beautifully demonstrating the power of cinematic images. Postmodern deceptions are highlighted as a powerful persuasion on one's sense of self, especially when identity is viewed as performance. The author clarifies the difference between Postmodernism and myth. Postmodern characterizations are viewed as dealing specifically with behavior, similar to someone who uses masks to adapt to different situations. Myth and mythological motifs are, on the other hand, explained as personal attributes stemming from childhood, and are often reflected in beliefs rather than behavior. The power and influence of the postmodern narrative and/or identity is defined as arising from the mythic qualities portrayed. This work will benefit professionals, educators, or anyone interested in the fields of Italian or Italian-American Studies, Film-Students, Identity Formation, Postmodernism, Literature and Poetry. (vt) KTS 56 [--]

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senga-miami_vice Sanders, Steven:
Miami Vice.

2010, 128 S., 23 Fotos, Wayne State University Press (TV Milestones Series), 978-0814334195, US $ 14,95
Wenn Sonny Crockett und Ricardo Tubb den Biscayne Boulevard durch Venice in ihrem schwarzen Ferrari hinunterbretterten, dann war im Fernsehen die Polizei-Serie "Miami Vice" angesagt. Vermutlich war keinem der Zuschauer seit Mitte der 1980er Jahre bekannt, dass jede Episode dieser TV-Serie unglaubliche 1,3 Millionen US-Dollar verschlang. Produzent Michael Mann gelang es, mit "Miami Vice" - stets zur Prime Time im TV - den Polizeifilm im Fernsehen neu zu definieren. Laut Steven Sanders, Professor für Philosophie am Massachusetts State College in Bridgewater, ist diese Serie auch noch nach 25 Jahren auf Grund ihrer visuellen und filmmusikalischen Einzigartigkeit, der Darstellung sozialer, moralischer, politischer und philosophischer Gegegebenheiten dieser Zeit sehenswert. Er gliedert seine Analyse von "Miami Vice" in vier Kapitel. Der soziale, politische und kulturelle Hintergrund wird im 1. Kapitel analysiert. Im 2. Kapitel wählte Sanders vier Schlüsselepisoden der Serie, um bestimmte Themen (z.b. visueller Stil und Umsetzung) zu überprüfen. In Kapitel 3 wird beleuchtet, ob die Umsetzung und Darstellung von Authentizität, politischer Korruption und dem Kampf gegen Drogen innerhalb der Serie gelingt. Im 4. Kapitel legt Sanders dar, warum "Miami Vice" auch heute noch an Filmhochschulen Eingang in der Lehrplan findet.

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Steven Sanders ist emeritierter Professor für Philosophie, er ist Herausgeber von "The Philosophy of Science Fiction Film" und u.a. Autor von Beiträgen zu den Büchern "Film Noir. The Encyclopedia" und Blackwell's "Companion to Film Noir". (tp) KTS 56




godfather_family_album Schapiro, Steve:
Godfather Family Album.

2010, 527 S., zahlr. Farbabb., dt., engl., franz., Taschen Verlag, 3-8365-1995-X / 978-3-8365-1995-3, EURO 49,99
Als Sonderfotograf an den Sets und Locations von Francis Coppolas Trilogie "Der Pate" wurde Steve Schapiro die bemerkenswerte Erfahrung zuteil, legendäre Schauspieler in einigen ihrer denkwürdigsten Rollen zu erleben. Schapiro verewigte Marlon Brando, Al Pacino, Robert De Niro, James Caan, Robert Duval und Diane Keaton auf Fotos, die zu unverkennbaren und oft nachgeahmten Bildikonen wurden. Dieses Buch präsentiert erstmals Schapiros beste Fotos aus sämtlichen drei Teilen von "Der Pate", die anhand der Originalnegative sorgfältig reproduziert wurden. Neben kontextbezogenen Essays und Interviews über die gesamte Trilogie enthält dieses Buch mehr als 400 Schwarzweiß- und Farbfotos. Die limitierte Erstausgabe dieses Fotobuchs von 2008 kostete übrigens schlappe EURO 1000,00! (vt) KTS 56
www.steveschapiro.com

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Schneider- 101-Gangsterfilme-die-Sie-sehen-sollen Schneider, Steven Jay (Hg):
101 Gangsterfilme, die Sie sehen sollen, bevor das Leben vorbei ist.

2011, 416 S., über 200 s/w und Farbfotos, (101 Gangster Movies You Must See Before You Die, Ü.v. Stefanie Kuballa-Cottone), Edition Olms, 3-283-01166-4 / 978-3-283-01166-8, EURO 9,99
Kleinformatig, nicht mit unnützen Informationen überladen, handlich und kompakt - so hat man das Nachschlagewerk "101 Gangster Filme, …" griffbereit im Regal stehen. Für jeden vorgestellten Film sind zwei Seiten Text vorgesehen, dazu eine kurze Filmographie, die Abbildung des entsprechenden Filmplakats und ein Standfoto aus dem Film, ergänzt durch ein griffiges Zitat. Die kurzen und prägnanten Texte stammen von insgesamt 31 Autoren/innen. Ein ausführlicher Index erschließt diese sehr schöne, sehr feine und sehr zu empfehlende Ausgabe aus der Serie "101 … Filme". (tp) KTS 56

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mordlust_im_und_fuer_den_slasherfilm Schwarz, Sebastian:
Mordlust im und für den Slasherfilm.
Ein Beitrag zur Diskussion um das Subgenre "Slasher" aus rezeptionsästhetischer Sicht
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2010, 124 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-27779-1 / 978-3-639-27779-1, EURO 59,00
Auf der Leinwand der Serienkiller, der das nächste Opfer verfolgt. Erst beobachtet er es, dann schlägt er brutal zu. Die Leinwand wird kurzzeitig zum Schlüsselloch ins Schlachthaus. Der Zuschauer ist sicher im Kinosessel oder zu Hause, in jedem Fall vor dem Medium. Er verfolgt "mit Abstand" das Geschehen in der Filmwelt und lässt dies teilweise ganz oder nur bedingt zu (oder an sich heran). Für die einen ist der "Slasher" perverses Gemetzel nach Schema F, andere zelebrieren eine bekannte und erfolgversprechende sinnliche Kost. Viele Bücher zum Thema Slasherfilm setzen sich nur mit dem audiovisuellen Beitrag auseinander, nur wenige schauen sich dabei den Rezipienten genauer an. Was passiert mit dem Rezipienten bei der Sichtung "dieser" Filme? Diese Frage war Ausgangspunkt dieser Arbeit, und sie ermöglicht deshalb eine rezeptionsästhetische Sicht auf das Subgenre Slasher und seine Genreanalyse. Dabei wird eine Übersicht der Theorien zum Horror, Horrorfilm, Splattereffekt und Rezeption genauer untersucht und dargestellt. Die Betrachtung des Slasherfilms, die Entwicklung, Darstellung und deren Motive runden das Buch ab. (vt) KTS 56 [--]

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derrick_und_harry Schwien, Anke:
Derrick und Harry.
Ein deutsches Krimiphänomen.

2005, 124 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-85550-063-3 / 978-3-85550-063-2, EURO 39,00
"Harry, fahr schon mal den Wagen vor …" - Derrick - ein deutsches Krimiphänomen, das nicht nur hierzulande für hohe Einschaltquoten sorgte, sondern sich auch in mehr als 100 Ländern der Welt erfolgreich verkauft hat. Anschaulich und informativ untersucht Ante Schwien den Weg von Derrick, von seinen Anfängen in den 1950er Jahren bis hin zur erfolgreichsten deutsche Krimiserie. Eindringlich analysiert und bewertet sie die Prinzipien der Serie und gibt einen neuen und informativen Einblick in seine verschiedenen Handlungsbausteine. Von den zentralen Charakteren Derrick und Harry über den Aufbau und Spannungsverlauf der Serie bis hin zu seinen dramaturgischen Besonderheiten. Dabei gelingt der Autorin nicht nur eine umfassende Analyse von Derrick als einem Phänomen im Genre der Krimiserien, sondern auch, aufzuzeigen, welche Einflussfaktoren aus Literatur, Film und Fernsehen der Serie zugrunde liegen. (vt) KTS 56 [--]

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die_bombe_unter_dem_tisch Stiegler, Christina:
Die Bombe unter dem Tisch.
Suspense bei Alfred Hitchcock oder: Wie viel weiß das Publikum wirklich?

2011, 300 S., UVK, 3-86764-328-8 / 978-3-86764-328-3, EURO 39,00
Alfred Hitchcock hat das Thriller-Genre mit seinem typischen "Hitchcock-Touch" wie kein Zweiter geprägt. Wie schafft es der Meister, sein Publikum in den Hitchcock'schen Suspense zu versetzen? Er selbst definiert hierfür klare Regeln - allen voran betonte er im Kontext seiner Suspense-Prämissen das Vorwissen des Zuschauers gegenüber den ahnungslosen Filmfiguren. Genau diese Forderung sorgt jedoch bei näherer Betrachtung für diverse Missverständnisse. Alfred Hitchcock scheint sich selbst zu widersprechen und die These in seinen eigenen Filmen zu vernachlässigen. An dieser Unstimmigkeit setzt Christina Stiegler an und nutzt sie als Basis, die Suspense-Definition Hitchcocks und dessen Kritiker zu hinterfragen. Die Autorin formuliert für den Suspense bei Alfred Hitchcock eine neue, differenziertere These. Anstelle eines Informationsvorsprungs des Publikums geht Christina Stiegler vielmehr von einem Wissensgleichstand zwischen Rezipienten und Figuren aus und unterzieht diese Vermutung einer kritischen Analyse. Die Ergebnisse der Untersuchung von Hitchcocks Werk, insbesondere von fünf ausgewählten Filmen [nämlich: "Rear Window" / "North by Northwest" / "Psycho" / "The Birds" / "Marnie"], belegen die Annahme der Autorin und verleihen dem Suspense-Verständnis Alfred Hitchcocks einen neuen, überraschend anderen Aspekt.

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Christina Stiegler arbeitet als Marketingleiterin bei einem regionalen TV-Sender. (vt) KTS 56




Walk-Das-Andere-im-Tatort Walk, Anna-Caterina:
Das Andere im Tatort.
Migration und Integration im Fernsehkrimi.

2011, 136 S., s/w Fotos, Tectum Verlag (Medienwissenschaften, Bd. 17), 978-3-8288-2593-2, EURO 24,90
Für ca. 8 Millionen Zuschauer wäre ein Sonntagabend ohne "Tatort" kein gelungener Wochenendausklang. Die beliebteste deutsche Krimi-Serie, seit 1970 von der ARD produziert, ist mit inzwischen über 800 Folgen ein sonntägliches Muss. Von den Medien wird der "Tatort" schon als "Schule der Nation" bezeichnet. In ihrer Arbeit gibt die Autorin in den Kapiteln 1 bis 4 eine Medienanalyse zum Krimi-Serie, um sich dann im 5. Kapitel mit dem Thema ihrer Untersuchung "Migration und Integration" zu beschäftigen. Dafür hat Anna-Caterina Walk drei "Tatort"-Folgen ausgewählt: "Wem Ehre gebührt" (Folge 684, 23.12.2007), "Baum der Erlösung" (Folge 717, 4.1.2009) und "Familienaufstellung" (Folge 721, 8.2.2009). In der Tiefenanalyse der drei ausgewählten "Tatort"-Folgen zeigt sich, dass das Andere in der Krimi-Reihe nicht nur als bloße Wiedergabe von Stereotypen konstruiert wird. Walk konstatiert, daß die Krimireihe "Tatort" ihr Potenzial zum Thema Migration und/oder Integration noch besser nutzen könnte, wenn die Drehbuchautoren/innen diese Phänomene noch differenzierter berücksichtigen würden. "Einen deutschen Pass haben und deutsch sein ist nicht dasselbe" - so oder leicht abgewandelt heißt es in jeder der drei ausgewählten Folgen. Im Anhang bieter Anna-Caterina Walk eine recht umfangreiche Literaturauswahl, ergänzt durch Internetquellen. In einem gesondertern Schlussteil der Untersuchung sind Faksimiles ausgewählter (Online-)Besprechungen zu den drei Folgen abgedruckt. (tp) KTS 56

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Kriminalistik
True Crime
Spionage







was_vom_tode_uebrig_bleibt Anders, Peter:
Was vom Tode übrig bleibt.
Ein Tatortreiniger berichtet.

2011, 253 S., Heyne Taschenbuch 60184, 3-453-60184-X / 978-3-453-60184-0, EURO 8,99
Peter Anders ist Tatortreiniger. Er beseitigt, was der Tod hinterlassen hat. Jetzt schildert er erstmals seine spektakulärsten Fälle. Er erzählt von den Begegnungen mit den Angehörigen, von den Schicksalen, die sich hinter den Wohnungstüren verbergen, vom Geruch des Todes, den man nie wieder vergisst - spannende Kriminalfälle, bewegende Schicksale, Grenzerfahrungen!

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Peter Anders, geboren 1966, erkannte durch seine Einsätze als Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr München den Bedarf an Fachleuten, die den Angehörigen die Tatort-, Leichenfundort- und Unfallortreinigung abnehmen. Er gründete seine Firma "asdmünchen" und ist seit 2005 als einer der wenigen Tatortreiniger Deutschlands tätig. Peter Anders ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und den zwei Töchtern in München. (vt) KTS 56
www.asd-muenchen.de
[s. dazu auch das Interview von Martin Hammer: "Ein blutiges Geschäft" (Süddeutsche Zeitung v. 10.5.2011). www.sueddeutsche.de/muenchen/tatortreiniger-peter-anders-ein-blutiges-geschaeft-1.1095162] Kriminalromane zum Thema: - Herrmann, Elisabeth:
Zeugin der Toten.

2011, 427 S., List Verlag, 978-3-471-35037-9, EURO 19,99
- Battles, Brett:
Der Profi.

2008, 415 S., (The Cleaner, Ü.v. Edith Walter), Goldmann Taschenbuch 46633, 978-3-442-46633-7, EURO 8,95




der_henker_in_uns Bauer, Wolfgang / Wagner, Christiane:
Der Henker in uns.
Auf den Spuren des Grauens.

2011, 200 S., Illustrationen, AT Verlag, 3-03800-561-4 / 978-3-03800-561-2, EURO 19,90
Wir distanzieren uns vom Bösen - und sind doch sonderbar fasziniert von Kriminalfällen und Verbrechen, von Henkern und Hinrichtungen. Im Mittelalter und in der Renaissance gab es Heerscharen von Henkern, die die "Kunst des Tötens" praktizierten. Durch die Jahrhunderte hindurch waren sie Ausgestoßene, Schreckgespenster, aber auch Heiler und Magier. Die Journalistin und Autorin Christiane Wagner und der Psychologe und Autor Wolfgang Bauer erzählen in diesem Buch von Henkern und ihren Opfern, von der Lust und der Last am Töten, von Medizin aus Leichen, Armesünder-Reliquien und makabrem Spielzeug. Von Richtplätzen in freier Natur, wo im Schatten uralter Bäume im Geheimen monströse Urteile gefällt und oft an Ort und Stelle vollstreckt wurden. Und von Menschen, die für einen Nervenkitzel in Scharen zu Hinrichtungen pilgerten und danach das Blut der Enthaupteten tranken.

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Wolfgang Bauer, Psychotherapeut, Schriftsteller, Mythenforscher, Autor vieler Bücher im Bereich der Volkskunde und des alten Wissens.
Christiane Wagner, Autorin, Redakteurin, Moderatorin beim Hessischen Rundfunk. Seit zwei jahren intensive Recherche über Galgen, Scharfrichter und die Geschichte der Todesstrafe. (vt) KTS 56




Jack-the-Ripper-Unmasked Beadle, William:
Jack the Ripper Unmasked.

2010, 319 S., John Blake Publishing, 978-1844549658, £ 11,99
Had Jack the Ripper been active in 1988 rather than 1888 our response to his crimes would have been markedly different. We now know so much more about this type of killer - their damaged childhoods, misfit adulthoods and psychopathic alienation from the human race. This new knowledge can help solve a mystery that has eluded generations of policemen and historians. Ripper expert William Beadle has created the most extensive psychological profile of the real man behind Jack the Ripper. And the suspect who embodies all these dire characteristics is William Henry Bury. He moved to East End of London in 1887 having endured a terrible upbringing. He was a horse-meat butcher and he had a violent relationship with his wife. But was Bury the Ripper? In this compelling account, William Beadle presents a fresh collection of incriminating evidence that finally solves the question of the true identity of Jack the Ripper. (vt) KTS 56

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the_complete_jack_the_ripper_a_to_z Begg, Paul / Fido, Martin / Skinner, Keith:
The Complete Jack the Ripper A - Z.

2010, 580 S., 100 Fotos, John Blake Publishing, 978-1844547975, £ 17,99
Hugely respected, extensively quoted and widely regarded as the "bible" of Ripper studies, "The Complete Jack the Ripper A - Z" is the ultimative reference for anyone fascinated by the Jack the Ripper mystery. This new, rewritten, up-to-date edition includes sources and well over photographs. "The Complete Jack the Ripper A to Z" has an entry for almost every person involved in the case, from suspects and witnesses to policemen and journalists, plus the ordinary people who became caught up in the unfolding drama. Written by three of the world's leading authorities on the case, it takes a completely objective look at theories old and new, describes all the key Ripper books and gives potted biographies of many of the authors. (vt) KTS 56

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el_chapo Beith, Malcolm:
El Chapo.
Die Jagd auf Mexikos mächtigsten Drogenbaron.

2011, 352 S., zahlr. meist farb. Fotos auf Tafeln, (The Last Narco, Ü.v. Simone Salitter & Günter Blank), Heyne Verlag (Heyne Hardcore), 3-453-26731-1 / 978-3-453-26731-2, EURO 16,99
1993: Joaquin Guzmán, genannt "El Chapo", meistgesuchter Drogenbaron der Welt, wird auf spektakuläre Weise verhaftet. 19. Januar 2001: El Chapo gelingt die Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis Puente Grande in Jalisco, Mexico. Seine Macht ist nach wie vor ungebrochen, seine Botschaft lautet: "Ihr werdet El Chapo niemals kriegen!". Der mexikanische Drogenkrieg eskaliert seither in nie dagewesener Weise und forderte allein in den letzten vier Jahren knapp 30.000 Opfer. Guzmán wurde 2009 auf der "Forbes"-Liste der reichsten Männer der Welt geführt, auf seinen Kopf sind 5 Millionen Dollar ausgesetzt. Aus authentischen Quellen und zahlreichen Berichten von Zeitzeugen zeichnet der "Newsweek"-Journalist und Mexiko-Experte Malcolm Beith den Aufstieg Guzmáns nach. Dabei entsteht ein faszinierendes und zugleich verstörendes Bild der sozialen und politischen Hintergründe des Drogenkriegs. Die Jagd auf El Chapo geht weiter. (vt) KTS 56
http://malcolmbeith.com

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das_benecke_universum Benecke, Mark (Hg):
Das Mark Benecke-Universum.
Mitstreiter, Oma und Opa erzählen …

2011, 316 S., zahlr. s/w Fotos, Militzke Verlag, 3-86189-845-4 / 978-3-86189-845-0, EURO 14,90
Neben dem forensischen Anthropologen William M. Bass, Gründer der Anthropological Research Facility (ARF) der University of Tennessee - besser bekannt als die "Body Farm" - dürfte der forensische Kriminalbiologe Mark Benecke wohl der weltweit bekannteste Forensiker sein. Nach Lesungen, Kursen und Vorträgen wird Mark Benecke oftmals mit immer den gleichen Fragen "gelöchert" - nach persönlichen Dingen oder Erfahrungen, die er an Tatorten gesammelt hat. Jetzt haben Benecke, seine MitarbeiterInnen, KollegInnen und seine Familie diese Fragen gesammelt und geben in verschiedenen Beiträgen die entsprechenden Antworten. Das vorliegende Buch "ist … mosaikartig und genauso bunt und verrückt wie unser forensischer Alltag" (Mark Benecke). Neben den zahlreichen Antworten finden sich hier auch Interviews und Berichte aus Indien, Moskau und New York, ein Rückblick auf seine Kindheit (Oma und Opa erzählen) und seinen Werdegang vom Praktikanten zum Kriminalbiologen.

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Der in Köln lebende Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke arbeitet als Molekularbiologe und Wirbellosenkundler an rechtsmedizinischen Fragen und der Biologie des Todes, ist Gastdozent und -professor an Universitäten in den USA, den Philippinen, Vietnam, Kolumbien sowie Ausbilder an Polizeiakademien, Gast u.a. an der FBI-Akademie und der "Body-Farm". (tp) KTS 56
www.benecke.com




das_ende_der_grossen_rheinischen_raeuber_und_moerderbande Bösken, Clemens-Peter:
Das Ende der großen rheinischen Räuber- und Mörderbande.
Der Düsseldorfer Siechenprozess von 1712.

2011, 90 S., 20 s/w Fotos, Sutton Verlag, 3-86680-917-4 / 978-3-86680-917-8, EURO 16,95
Clemens-Peter Bösken, pensionierter Richter, berichtet über den "Siechenprozess" in Düsseldorf von 1712. Eine Bande von Räubern und Mördern machte im frühen 18. Jahrhundert die Umgebung von Düsseldorf unsicher. Die "Große Siechenbande" wurde nach den Siechenhäusern vor den Toren von Düsseldorf und Ratingen benannt, in denen sie mit gefälschten Freibriefen, sogenannten "Siechenbriefen" Unterschlupf vor den Ermittlungsbeamten der vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg fanden. Erst in den Jahren 1711 bis 1712 gelang es, die Frauen und Männer dieser Räuber- und Mörderbande festzusetzen. Clemens-Peter Bösken schildert in seiner Arbeit die vielfältigen Untaten der Bande (Überfälle und kaltblütige Morde), das soziale Umfeld und die Lebensumstände der Bandenmitglieder, die kriminalistischen Untersuchungen jener Zeit und die mehr als abschreckenden Urteile und die nicht minder grausamen Vollstreckungsmethoden, denen in der Regel hochnotpeinliche Verhöre (Folterungen) vorangingen.

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Clemens-Peter Bösken wurde 1946 in Düsseldorf geboren. Von 1967 bis 1971 studierte er die Jura an der Universität zu Köln. Nach dem ersten Examen 1971 und der anschließenden Referendarzeit legte er 1974 die zweite juristische Staatsprüfung ab- Von 1974 an war der Autor zunächst am Landgericht und später, bis zum Eintritt in den Ruhestand 2010, am Amtsgericht in Düsseldorf Richter. Von Clemens-Peter Bösken liegen zahlreiche Sachbücher und Kriminalromane vor. (tp) KTS 56




troestende_naehe Brandt, Horst:
Tröstende Nähe.
Authentische Kriminalfälle.

2011, 202 S., Militzke Verlag, 3-86189-844-6 / 978-3-86189-844-3, EURO 16,90
Für Helfer und Rettungskräfte bei schweren Unfällen oder Bränden, für Notärzte und für Polizeibeamte, die zu den Schauplätzen von Kapitalverbrechen gerufen werden, bietet sich oftmals ein erschütterndes Bild. Und auch Angehörigen, denen Schreckensmeldungen überbracht wird, gehen - wie den Überbringern der Nachricht - diese Mitteilungen an die Substanz. Kriminaldirektor a.D. Horst Brandt beschreibt in seinem neuen Buch "Tröstende Nähe" diese Problematik, festgemacht an authentischen Kriminalfällen aus seiner Polizeilaufbahn. Wichtig für Helfer und Angehörige sind in solchen Situationen Notfallseelsorger und Notfallpsychologen. Diese Erfahrung führte dazu, dass Horst Brand 1995 die Notfallseelsorge in Berlin einführte - die er gemeinsam mit christlichen und muslimischen Kirchen aufbaute. Seit dem 17. Januar 1995 steht diese Einrichtung Tag und Nacht für Menschen in psychischer Not zur Verfügung. In siebzehn Kapiteln schildert Brandt die Entstehung und die Arbeit dieser Einrichtung.

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Horst Brandt, Kriminaldirektor a.D., war bis zu seiner Pensionierung Leiter des Referats M "Delikte am Menschen" und somit Chef u.a. aller neun Berliner Mordkommissionen und der Brandkommissariate. 2000 wurde Brandt das Bundesverdienstkreuz verliehen. In der Reihe "Authentische Kriminalfälle" des Militzke Verlages liegen von ihm vor: "Was das Leben kostet", "Jenseits vom Tatort" und "Blind Date mit dem Tod". (tp) KTS 56




die_cia_und_der_11_september Bülow, Andreas von:
Die CIA und der 11. September.
Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste.

2011, 304 S., Piper Taschenbuch 7251, 3-492-27251-7 / 978-3-492-27251-3, EURO 9,95
Vehement widerspricht Andreas von Bülow der offiziellen Version der Anschläge vom 11. September. Ohne geheimdienstliche Unterstützung war eine solche Operation nicht durchzuführen. Seine brisanten Thesen sind ein Angriff auf die Verlogenheit der CIA. Nur Stunden nach dem Terroranschlag vom 11. September hatte die US-Regierung Fotos und Steckbriefe aller Attentäter, wusste Bescheid über alle Drahtzieher und Hintermänner. Und blitzartig war auch Präsident Bushs Strategie gegen die Mächte des Bösen fertig. Zufall? Andreas von Bülow, früherer Bundesminister, zweifelt die offizielle Version vehement an. (vt) KTS 56

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E_bstu_stasi-die-ausstellung Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (Hg):
"Kundschafter für den Frieden".
Die Stasi im Westen.
2011, 28 S., Abb., BstU
Die vorliegende Broschüre wurde zum Tage der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2011, herausgegeben. Anhand ausgewählter Dokumente wird beschrieben, wie die sogenannten "Kundschafter des Friedens", so der schönrednerische DDR-Jargon für Spione und Spitzel, auf ihre Arbeit vorbereitet wurden und welche Methoden angewendet wurden, um so leichter die "Beschaffung operativ bedeutsamer Informationen aus dem Operationsgebiet" zu ermöglichen und so an "Informationen über die geheimen Pläne und Absichten des Feindes" zu kommen [Zitate aus: 5. Kommentar zur Richtlinie 2/79 des Ministers - Die Gewinnung operativ bedeutsamer Informationen durch die Diensteinheiten der Aufklärung des MfS (Lfd. Nummer VVS MfS 198 A 7/82).]. Bekanntester "Kundschafter des Friedens" war Günter Guillaume, der sogenannte "Kanzlerspion". Unter den in dieser Broschüre abgebildeten Dokumente findet sich auch das "Schulungsmaterial" für "winige ausgewählte Erkenntnisse und Erfahrungen zur Berufsgruppe der Sekretärinnen in der BRD" für die sogenannten Operationen "Romeo". MfS- und HVA-Agenten wurden damals gezielt auf alleinstehende und emotional nicht ganz gefestigte Sekretärinnen u.a. von Politikern angesetzt, um so an (Geheim-)Material zu gelangen. Dieses Vorgehen führte in einigen Fällen sogar zu Scheinheiraten. In der damaligen Bundeshauptstadt Bonn konzentrierten sich die Spionageoperationen hauptsächlich auf die Bundesregierung, das Kanzleramt, sämtliche Bundesministerien, das Bundeswehramt, die Bundeszentrale für politische Bildung, die Friedrich-Ebert-Stiftung, den Verband Deutscher Studentenschaften, die Junge Union, die Deutschen Jungdemokraten, die Deutsche Kommission für Weltraumforschung und auf das Deutsche Atomforum. Nach HVA-Unterlagen tummelten sich zeinerzeit allein in Bonn 111 dieser "Kundschafter". (tp) KTS 56
Bezugsanschrift: Der Bundesbeauftrage für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Karl-Liebknecht-Str. 31/33, 10178 Berlin, post@bstu.bund.de
www.bstu.de

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ice_man Carlo, Philip:
Ice Man.
Bekenntnisse eines Mafia-Killers.

2011, 505 S., (The Ice Man. Confessions of a Mafia Contract Killer, Ü.v. Vanessa Lamatsch), Piper Taschenbuch 6434, 3-492-26434-4 / 089-3-492-26434-1, EURO 9,95
Er führte ein schockierendes Doppelleben: Während Richard Kuklinski seine amerikanische Vorstadtfassade pflegt, verbirgt sich hinter dem liebenswürdigen Familienvater der grausamste Auftragsmörder der USA. In über vierzig Jahren nimmt er mehr als zweihundert Menschen das Leben. Seine Kunden: die höchsten Mafiakreise der Ostküste. Sadistisch, kaltherzig und mit erschreckender Originalität plant Richard jedes Verbrechen und bringt seine Opfer höchst effizient zur Strecke - seine eiskalten Taten verleihen ihm den Namen "Ice Man". Und das Unglaubliche: Seine Familie ahnt nichts … In zweihundertvierzig Stunden Interview erzählt Richart "The Ice Man" Kuklinski dem New York Times Bestsellerautor Philip Carlo seine Lebensgeschichte. Daraus entstand das schonungslos ehrliche Porträt eines Killers - spannend, packend und eiskalt.

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Philip Carlo wuchs im Viertel Bensonhurst in Brooklyn auf, das als Keimzelle der New Yorker Mafia gilt. Später berichtete er hautnah aus der kriminellen Unterwelt und war bekannt als Experte für Mafiaverbrechen und Autor zahlreicher Bestseller über Serienkiller. Philip Carlo lebte in New York, wo er im November 2010 seine jahrelangen Kampf gegen seine Erkrankung an Amyotropher Lateralsklerose schließlich verlor. (vt) KTS 56
www.philipcarlol.com

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don_vito Ciancimino, Massimo / La Licata, Francesco:
Don Vito.
Mein Vater, der Pate von Palermo.

2010, 364 S., s/w Abb., (Don Vito, Ü.v. Enrico Heinemann & Ines Klöhn), Piper Verlag, 3-492-05444-7 / 978-3-492-05444-7, EURO 19,95
Don Vito, eigentlich Vito Ciancimino, ist die Verkörperung des mafiösen Politikers schlechthin. In den 1970ern Palermos Bürgermeistger, schusterte er dem Mafia-Clan Corleonesi tausende Bauaufträge zu und wurde zum Multimillionär. Bei ihm schaute der Boss der Bosse gern mal zum Kräutertee vorbei und besprach, was zwischen Staat, Geheimdiensten und Mafia anlag. Die Aussagen seines Sohnes bringen Cosa Nostra und Italiens Politikelite in größte Bedrängnis. Schon gibt es erste Urteile, erneut aufgerollte Prozesse und unglaubliche Anschuldigungen: Berlusconis Partei Forza Italia sei mithilfe der Mafia entstanden. Der Staat sei in die Ermordung der Staatsanwälte Falcone und Borsellino verwickelt gewesen. Der Sohn des berüchtigen Vito Ciancimino ist Italiens berühmtester Kronzeuge gegen die Mafia. (vt) KTS 56

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tod_in_paris Cobb, Richard:
Tod in Paris.
Die Leichen der Seine 1795 - 1801.

2011, 199 S., 2 Übersichtskarten Paris, Vorwort von Patrick Bahners, (Death in Paris, Ü.v. Gabriele Gockel & Thomas Wollermann), Klett-Cotta, 3-608-94694-2 / 978-3-608-94694-9, EURO 19,95
Für den Historiker Richard Cobb, der lange Jahre in französischen Archiven forschte und recherchierte, war der Fund des Aktenbehälters D4 U1 7 mit der Beschriftung "Basse-Geôle de la Seine, procès-verbaux de mort violente" (Leichenschauhaus der Seine, Untersuchungsberichte nicht natürlicher Todesfälle) aus den Archives de la Seine ein Glücksfall. In diesem Behälter befanden sich Protokolle zu Todesfällen - meist Selbstmord, einige wenige Morde - aus den Revolutionsjahren 1795 - 1801 (20.4.1795 - 13.9.1801). Genauer gesagt handelt es sich bei diesen 405 Untersuchungsberichten um Dokumente zu Leichen, die aus der Seine im 4. Arrondissement geborgen wurden. Die geborgenen Wasserleichen waren größtenteils Selbstmörder, die sich ertränkt hatten (einige wenige machten auf andere Art und Weise ihrem Leben ein Ende, bevor sie in den Fluss stürzten). Allen gemeinsam war, dass sie aus den unteren Gesellschaftsschichten der französischen Hauptstadt stammten. Richard Cobb studierte diese Todesprotokolle. Durch die Auswertung der Untersuchungsberichte konnte er so detailliert Angaben zu Alter, Beruf, Familienstand, Wohnviertel und Herkunft der geborgenen Leichen herleiten. Ein ungewöhnliches Buch - das Original erschien 1978 im Verlag Oxford University Press -, das sich dennoch fast wie ein Krimi liest.

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Richard Cobb, geboren 1917, gestorben 1996, lehrte Modern History an der University of Oxford, nachdem er 15 Jahre ohn universitäre Anbindung in französischen Archiven verbracht hatte. Er war Spezialist für die französische Geschichte der Revolutionszeit und Mitglied der französischen Ehrenlegion. (tp ) KTS 56




m_mi5_s_first_spymaster Cook, Andrew:
M - MI5's First Spymaster.

2006, 336 S., The History Press, 0-7524-3949-9 / 978-0-7524-3949-5, £ 9,99
"M" schickte in den James Bond-Thrillern den 007-Agenten stets ins Zentrum des Bösen, um die Welt zu retten. "M" hat allerdings auch ein ganz reales Vorbild, nämlich William Melville, Gründungsvater von MI5, Englands Spionageabwehr. Melville war einer der erfolgreichsten MI5-Generaldirektorn. Bevor er den Secret Service gründete, war Melville ein erfolgreicher Beamter der Scotland Yark Special Branch. Als gegen Anfang letzten Jahrzehnts bestimmte Daten und Unterlagen von der britischen Regierung freigegeben wurden, konnten wichtige Details zur Geschichte des Secret Service erstmals publiziert werden. Zu diesen Details gehörte auch die Berufsgeschichte von William Melville, "MI5' Fist Spaymaster". (tp) KTS 56 [--]

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jack_the_ripper_and_black_magic_victorian_conspiracy_theories_secret_societies_and_the_supernatural_mystique_of_the_whitechapel_murders Dimolianis, Spiro:
Jack the Ripper and Black Magic.
Victorian Conspiracy Theories, Secret Societies and the Supernatural Mystique of the Whitechapel Murders.

2011, Fotos, Vorwort von Stewart P. Evans, McFarland, 978-0-7864-4547-9, US $ 38,00 Jack the Ripper is a legendary gothic tale of Victorian conspiracies, the supernatural, secret societies and the police. Scotland Yard hunted a serial killer shrouded in politics as the mutilator of East End prostitutes infused pop culture with demonic horror. This book uses historic sources and rate official reports to reveal dark and supernatural aspects of the Ripper case. (vt) KTS 56

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der_code_des_boesen Drommel, Raimund H.:
Der Code des Bösen.
Die spektakulären Fälle des Sprachprofilers.

2011, 301 S., Heyne, 3-453-17691-X / 978-3-543-17691-1, EURO 19,99 Profiler treten inzwischen in fast jedem Krimi oder Thriller auf - ohne diese Berufsgruppe von Spezialermittlern würde den Lesern bei der Schilderung der Ermittlungsarbeiten eventuell ein wichtiger Spannungsmoment fehlen. Nur - was ist ein Sprachprofiler? Raimund H. Drommel ist kein normaler Profiler, er ist der weltweit führende Sprachprofiler: Er klärt Verbrechen auf, indem er Schriftstücke und Sprachnachrichten auf sprachliche Besonderheiten untersucht und so den Urheber bestimmt. Er analysiert Erpresser- und/oder Bekennerschreiben, untersucht Droh- oder Abschiedsbriefe, E-mail und Websites. Raimund H. Drommel arbeitet für die Ermittlungsbehörden - Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte -, aber er wird auch im Auftrag von Unternehmen tätig (z.B. bei Mobbing, Verleumdungen, Erpressungen). Mit "Der Code des Bösen" wird erstmals ein Blick in eine bisher weitgehend unbekannte Ermittlungsarbeit gegeben. Raimund H. Drommel plaudert aus dem Nähkästchen und berichtet aus seinem beruflichen Alltag - u.a. über "prominente" Fälle wie Barschel und Möllemann. Inhalt: Verleumdung auf Amtsdeutsch / Erzwungene Briefe / Tod eines Anwalts / Rien ne va plus! / Uwe Barschels Ende / Rubbelkomplott / Lösegeld im Tunnel / Möllemanns pfiffige Idee / Puppenspieler / Winnenden / Cyberstalking / Tierschutzprozess.

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Raimund H. Drommel, geboren 1946, ist Deutschlands bester Sprachprofiler. Er begründete die Sprachwissenschaftliche Kriminalistik und machte sie zu einer unverzichtbaren kriminalwissenschaftlichen Disziplin. Drommel studierte und lehrte Sprachwissenschaft, Romanistk, Germanistik, Phonetik und Kriminologie. Seit 25 Jahren arbeitet er als Sprachwissenschaftler und Sicherheitsberater für Unternehmen, Regierungen, Landeskriminalämter und Gerichte. (tp) KTS 56
www.sprachdetektiv.de




Eddlestone-Jack-the-Ripper Eddlestone, John J.:
Jack the Ripper.
An Encylopedia
.

2010, 304 S., Illustrationen, Karten, John Blake Publishing, 978-1844549825, £ 7,99
The author uses a critical case review of the kind that is now unsed to scrutinise unsolved crime. He re-checks, re-examines and re-evaluates facts, conjectures, newspaper accounts, eyewitness reports and official pronouncements: Descriptions of the locations where the bodies were found / Detailed histories of the victims / Profiles of key police officials and examinations of police procedures, investigations, blunders and errors / Details of prevailing myths about the case / A meticulous evaluation of all the chief suspects / Comprehensive analysis of the existing literature / Discussions of written communications ostensibly sent by the Ripper / A closely reasoned and well-supported argument identifying the most suspect. (vt) KTS 56

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jack_the_ripper_s_black_magic_rituals Edwards, Ivor J.:
Jack the Ripper's Black Magic Rituals.

2003, 272 S., s/w Illustrationen, John Blake Publishing, 978-1904034872, £ 6,99
For more than a century, the horrific, fascinating mystery of Jack the Ripper has endured. Since the serial killings were committed over a century ago, our fascination with them has not abated. Bizarrely, nobody has yet revealed the identity of the true murderer to the satisfaction of ripperologists everywhere. Until now, "Jack the Ripper's Black Magic Rituals" is a devastating book. It takes the reader through the precise events of the Ripper's reign to terror, und uncovers a tapestry of murder and black magic that will forever change the way these crimes are percelved. (vt) KTS 56

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Evans-jack_the_ripper Evans, Stewart P. / Rumbelow, Donald:
Jack the Ripper.
Scotland Yard Investigates.

2010, 384 S., zahlr. Fotos u. Illustrationen, The History Press, 0750942290 / 978-0750942294, £ 14,99
Jack the Ripper wird wohl für immer ein Faszinosum bleiben. Die Morde an fünf Prostituierten in East End, dem Slumviertel Londons, wurden bisher von vielen Autoren kommentiert und dokumentiert. Ebensoviele Lösungsversuche wurden angeboten. Zuletzt war es die amerikanische Krimiautorin Patricia Cornwell, die meinte, Jack the Ripper enttarnt und somit die Mordserie gelöst zu haben. Die von ihr investierten Geldmittel (man spricht von 1 Mio US-Dollar oder mehr) brachten aber nicht den Erfolg eines schlüssigen Beweises. Stewart P. Evans, Kriminalhistoriker - er gilt u.a. auch als führender Ripper-Spezialist -, und Donald Rumbelow, ein ehemaliger Polizist, glauben, dass es nicht fünf Morde gegeben hat. In den Unterlagen von Scotland Yard zu den "Whitechapel Murders" wird von sechs weiteren mutmaßlichen Opfern, die auf das Konto des Serienmörders gehen sollen, gesprochen (die fünf bisher bekannten Opfer werden in der Ripperlogie als "canonical Ripper victims" bezeichnet). Von sechs weiteren Opfern war bisher nie die Rede. Die beiden Rechercheure kommen nach genauer Begutachtung der Unterlagen allerdings zu dem Schluss, dass nur vier Opfer tatsächlich vom Ripper ermordet wurden! Zugleich fragen sie, ob Dr. Robert Anderson, der seinerzeit der verantwortliche Ermittler im Fall der Ripper-Morde war, nicht doch die wahre Identität des Mörders kannte, diese aber, aus welchen Gründen auch immer, verheimlichte. Zu "Jack the Ripper. Scotland Yards Investigates" wirbt der Verlag, dieses Buch "strips away much of the nonsense that has accumulated since 1888 and reopens files on a case that will perhaps never be fully solved but will always fascinate". Wie wahr - denn zu Jack the Ripper und den Whitechapel-Morden wird auch in Zukunft noch die eine oder andere Version publiziert werden. (tp) KTS 56 [--]

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Gasparini-die_mafia Gasparini, Marco:
Die Mafia.
Treu bis zum Tod.

2011, 207 S., über 300 z. Tl. farb. Abb., (Mafia. Histoire et mythologie, Ü.v. Christina Weinig), Bucher Verlag (GeraNova Bruckmann Verlagshaus), 3-7658-1865-8 / 978-3-7658-1865-3, EURO 29,95
Kurz vor Fertigstellung dieses Krimi-Tipps ist ein weiterer großformatiger Text-/Bild-Band zum Thema organisiertes Verbrechen eingetroffen. Der italienische Journalist Marco Gasparini schildert in seinem Buch "Die Mafia" die vielen Facetten dieser internationalen Verbrecherorganisation. In elf Kapiteln beschreibt Gasparini, wie die Mafia die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft unterwandert hat und sich mit immer neuen Tricks dem Kampf der Ermittler gegen sie zu entziehen versucht. Ebenso informativ erklärt Gasparini die verschiedenen Rituale und die ungeschriebenen Gesetze der Mafia. Die über 300 Abbildungen illustrieren eindrucksvoll seine Ausführungen, die die Entwicklung der Mafia von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert beleuchten. Eine Filmografie diverser Mafia-Filme von 1931 bis 2009 und ein Glossar runden dieses Buch ab.
Inhalt: 1. Die Anfänge der Mafia / 2. Die Mafia in den USA / 3. Lucky Luciano. Die Cosa Nostra und die internationale Politik / 4. Die Bande zwischen Mafia und Politik in Italien nach 1945 / 5. Paten und Frauen der Mafiosi / 6. Beseitigungsmethoden und Mafia-Opfer / 7. Der Kampf gegen die Mafia - von Joe Petrosino und Cesare Mari zu Falcone und Borsellina. Die Geschichte von Richtern und Polizisten allein gegen den Geheimbund / 8. Die großen Mafiosi. Von Tommaso Buscetta zu Giovanni Brusca / 9. Die finanzielle Struktur der Mafia / 10. Die internationalen Mafias. Von der japanischen Yakuza zur Russenmafia und den Triaden Chinas / 11. Die Mafia im Film.

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Der Journalist Marco Gasparini arbeitete für mehrere italienischen Tageszeitungen und TV-Sender, er gilt als Experte für die Politik und Organisation seines Landes. Zurzeit ist er für die Zeitungen "Il Mondo" und "Il sole 24 ore" tätig. (tp) KTS 56




Glinski-angeklagt Glinski, Robert:
Angeklagt.
Zehn spektakuläre Fälle - als Richter am Schwurgericht
.

2011, 252 S., Ullstein Taschenbuch 37417, 3-548-37417-4 / 978-3-548-37417-8, EURO 8,99
Eine alte Dame wird erschlagen in ihrer Wohnung aufgefunden. Der Verdacht fällt schnell auf den Elektriker ihrer Verwaltung, der einen Generalschlüssel besitzt und ein langes Vorstrafenregister aufweist. Aber reichen die Spuren am Tatort, um den Mann zu überführen? Bei einem Trinkgelage ersticht ein Mann seinen Freund. Obwohl drei weitere Männer anwesend waren, konnte angeblich keiner von ihnen die Tat beobachten. Das Schwurgereicht trifft auf eine Mauer des Schweigens. Bis eine ungewöhnliche Zeugin indirekt den entscheidenden Tipp gibt. Schwurgerichtsverfahren sind lang, komplex und hochinteressant. Auch wenn Täter, Opfer und Zeugen lügen, Gutachter sich widersprechen, Indizien und Spurenlagen nicht eindeutig sind - in jedem Prozess müssen die Richter ein Urteil fällen. In Mordverfahren geht es dabei für den Angeklagten um alles oder nichts: Freispruch oder lebenslänglich. Der Richter Robert Glinski lässt hinter die Kulissen der Justiz blicken - eine spannende Suche nach Motiven und der Wahrheit.

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Robert Glinski, 39 Jahre alt, ist zeit über zehn Jahren Richter in Sachsen-Anhalt und Mitglied der Strafkammer für Schwurgerichtssachen am Landgericht Magdeburg. Seit er dort schwere Straftaten verhandelt, hat sich seine Sicht auf die Täter verändert. (vt) KTS 56




Todesstrafe für die Selbstmoerderin Hannusch, Heidrun:
Todesstrafe für die Selbstmörderin.
Ein historischer Kriminalfall.

2011, 181 S., Abb., Links Verlag, 3-86153-616-1 / 978-3-86153-616-1, EURO 19,90
London, 11. Oktober 1941. Die gebürtige Dresdnerin Irene Coffee und ihre Mutter beschließen, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Die beiden jüdischen Flüchtlinge fürchten, ein Einmarsch der Nationalsozialisten in England stehe kurz bevor. Die Tochter überlebt den Suizidversuch und wird zwei Monate später als Mörderin ihrer Mutter zum Tode verurteilt. Heidrun Hannusch hat diesen historischen Kriminalfall anhand von bislang unzugänglichen Polizei- und Gerichtsakten, persönlichen Briefen Irene Coffees sowie Gesprächen mit Angehörigen und Zeitzeugen minutiös rekonstruiert. Sie bettet ihn ein in die Atmosphäre aus Misstrauen und Angst jener Zeit in London, wo auch Stefan Zweig, Virginia Woolf und andere ihren Selbstmord planten. Ein einfühlsam geschriebenes, spannend zu lesendes Kapitel Zeitgeschichte und zugleich eine Anklageschrift gegen die Absurdität eines Gesetzes, das in abgeschwächter Form noch heute existiert.

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Heidrun Hannusch, Jahrgang 1954, Diplom-Kulturwissenschaftlerin, 1980 - 1986 Kulturredakteurin ber der sorbischen Tageszeitung "Nowa Doba", 1987 - 1991 Arbeit als Theaterdramaturgin, 1991 - 2009 Redakteurin bei den "Dresdner Neuesten Nachrichten", 2005 erster Platz beim "Sächsischen Journalistenpreis". Heidrun Hannusch lebt heute als freischaffende Journalistin und Autorin in Dresden. (vt) KTS 56




Harbort-falsche_faehrten Harbort, Stephan:
Falsche Fährten.
Kriminalirrtümer und ihre Folgen.

2011, 333 S., Eichborn Verlag, 3-8218-6544-X / 978-3-8218-6544-7, EURI 19,95
Unschuldige, die durch Mordverdacht in Bedrängnis geraten, Mörder, die unbehelligt bleiben und weitere Taten begehen können: Fehler und Pannen gibt es immer wieder, wenn es um die Aufklärung von Kapitalverbrechen geht. Bei der Beurteilung des Tatorts, bei der Auswertung von Spurenmaterial, bei der Unterscheidung natürlicher oder gewaltsamer Tode, bei der Bewertung von Zeugenaussagen, bei der Analyse des Tathergangs, bei der Auslegung von Gutachten - die Möglichkeiten, auf falsche Fährten zu geraten, sind praktisch unendlich. Anhand von 40 authentischen Kriminalfällen beschreibt Stephan Harbort die bedeutsamsten, spektakulärsten und am häufigsten vorkommenden Irrtümer bei Todesermittlungen - und zeigt, welche verheerenden Folgen daraus entstehen können.

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Stephan Harbort, geboren 1964, Kriminalhauptkommissar, Deutschlands bekanntester Experte für Serienmorde, entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden, Bestandteil des Profilings zur Überführung von Serienmördern. Zudem ist er Fachberater bei TV- und Radio-Dokumentationen und war beratend bei Krimi-Serien und Kinofilmen wie "Hannibal" oder "Zodiac" tätig. Seine zahlreichen Bücher sind kriminalistische Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Von 1997 an hat Stephan Harbort Interviews mit 73 verurteilten Serienmördern in Justizvollzugsanstalten und psychiatrischen Krankenhäusern geführt. Er lebt mit seiner Familie in Düsseldorf. (vt) KTS 56
www.der-serienmoerder.de

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diary_of_jack_the_ripper Harrison, Shirley:
The Diary of Jack the Ripper.

2010, 470 S., John Blake Publishing, 978-1-844549177, £ 7,99
The writer of the horrific journal is James Maybrick, a depraved drug-taking, womanizing 49-year-old Liverpool cotton merchant with a history of domestic violence. In this bestselling analysis of his diary, investigative author Shirley Harrison explains all about the origins of the text, the rigorous scientific analysis it has endured and reveals starting new information about Maybrick's shadowy background. All this, combined with a chilling confession scratched into a watch, "I am Jack. J. Maybrick", provide powerful justification that Maybrick was Jack the Ripper. The diary itself is reproduced in full, so that you too can judge whether these are deeply disturbing words of Jack the Ripper himself, reaching out from acrosss the abyss of more than a century. (vt) KTS 56

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al_capone_and_his_american_boys_memoirs_of_a_mobster_s_wife Helmer, William J. (with Georgette Winkler's one-of-a-kind record of her life with the Chicago mob):
Al Capone and His American Boys.
Memoirs of a Mobster's Wife.

2010, 400 S., 70 s/w Illustrationen, Indiana University Press, 0-253-35606-7 / 978-0-253-35606-2, US $ 29,95
When her husband was murdered on the orders of Chicago mobster Frank Nitti, Georgette Winkler - wife of one of Al Capone's "American Boys" - set out to expose the Chicago Syndicate. After an attempt to publish her story was squelched by the mob, she offered it to the FBI in the mistaken belief that they had the authority to strike at the racketeers who had killed her husband Gus. Discovered 60 years later in FBI files, the manuscript describes the couple's life on the run, the St. Valentine's Day Massacre (Gus was one of the shooters), and other headline crimes of that period. Prepared for publication by mob expert William J. Helmer, "Al Capone and His American Boys" is a compelling contemporary account of the heyday of Chicago crime by a woman who found herself married to the mob.

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William J. Helmer hat bereits mehrere Bücher über das organisierte Verbrechen in den USA geschrieben, u.a., "Dillinger: The Untold Story" (zusammen mit G. Russel Girardin) und "The Gun That Made the Twenties Roar". (vt) KTS 56

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jack_the_ripper_the_celebrity_suspects Holgate, Michael:
Jack the Ripper.
The Celebrity Suspects.

2008, 128 S., Illustrationen, The History Press, 0-7524-4757-2 / 978-0-7524-4757-5, £ 9,99
Eine Auflistung von Persönlichkeiten zur Zeit der Ripper-Morde, die von heutigen Autorn als verdächtig und/oder konspirativ angesehen werden. Wie z.B. Edward - Prince of Wales, Prince Albert Victor, König Leopold II. von Belgien, Politiker wie Lord Salisbury, William Gladstone, Randolph Churchill, Polizeibeamte wie Sir Charles Warren oder Sir Robert Anderson, Künstler und Schriftstelle wie Oscar Wilde, Frank Meilen, Lewis Carroll oder Walter Sickert. (tp) KTS 56 [--]

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Murders- of-the-Black-Museum Honeycomb, Gordon:
Murders of the Black Museum 1875 - 1975.

2011, 288 S., Abb., John Blake Publishing, 978-1843582861, £ 7,99
New Scotland Yard, the headquarters of London's Metropolitan Police, houses a unique collection of exhibits, which are explored in detail in this compelling book. The museum is closed to the public, but the author Gordon Honeycomb was given privileged access to its darkest secrets. His book spans a hundred years of murder and manslaughter and reveals the true facts behind some of the country's most notorious murder cases, including Jack the Ripper, Dr. Crippen and the Krays. This is the ultimate guide to the most incredible crimes ever committed, featuring contemporary photographs never seen outside Scotland Yard. (vt) KTS 56

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jack_the_ripper_and_the_case_for_scotland_yard_s_prime_suspect House, Robert:
Jack the Ripper and the Case for Scotland Yard's Prime Suspect.

2011, 368 S., zahlreiche Fotos und Illustrationen, Vorwort von Roy Hazelwood, Wiley, 978-0-470-93899-7, £ 13,99
An investigation into the man Scotland Yard thought (but couldn't prove) was Jack the Ripper. Dozens of theories have attempted to resolve the mystery of the identity of Jack the Ripper, the world's most famous serial killer. Ripperlogist Robert House contends that we may have known the answer all along. The head of Scotland Yard's Criminal Investigation Department at the time of the murders thought Aaron Kozminski was guilty, but he lacked the legal proof to convict him. By exploring Kozminski's life, House builds a strong circumstantical case against him, showing not only that he had means, motive, and opportunity, but also that he fit the general profile of a serial killer as defined by the FBI today. (vt) KTS 56 [--]

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100-prozent-Bulle I.M.D. / Catalano, Raffaella:
100% Bulle.
Aus dem Alltag eines Mafia-Fahnders.

2011, 295 S., im Anhang: Nachwort von Giuseppe Tiani, Generalsekretär der Gwerkschaft SIAP, (100% Shirro, Ü.v. Friederike Hausmann & Petra Kaiser), Droemer Verlag, 3-426-27561-9 / 978-3-426-27561-0, EURO 19,99
Wann immer Bilder von frisch verhafteten Mafiosi um die Welt gehen, sind darauf vermummte Gestalten zu sehen: die Catturandi. Seit den neunziger Jahren erzielte die Sondereinheit der italienischen Polizei spektakuläre Fahndungserfolge, fast die komplette Führungsriege der Mafia ist ihr ins Netz gegangen. I.M.D. ist einer von ihnen und berichtet zum ersten Mal in einem Buch von der Arbeit dieser Elitetruppe. Er beleuchtet nicht nur die Praktiken der Fahnder, sondern auch die Manöver und das Kommunikationssystem der Flüchtigen, die oft jahrzehntelang ihre "Familien" aus dem Untergrund steuern. Daneben erfährt man so manches über die Vorlieben und Ticks der Gejagten, die ihnen nicht selten zum Verhängnis werden: Mal ist es eine vom Boss angeforderte Lasagne, die den entscheidenden Hinweis auf seinen Aufenthaltsort liefert, mal das Schäferstündchen mit der Geliebten. I.M.D. gelingt es, die Realität seines keineswegs romantischen Alltags einzufangen und deutlich zu machen, wie viel Geduld und Opferbereitschaft der nervenaufreibende Dauereinsatz einem Mafia-Jäger abverlangt.

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I.M.D., Jahrgang 1973, hat Politikwissenschaften studiert und ist seit mehr als 15 Jahren in gehobener Position bei der Catturandi, einer Sonderabteilung der Polizei von Palermo, tätig. Er fahndet nach flüchtigen Mafiosi und war maßgeblich an der Festnahme von wichtigen Bossen wie Giovanni Brusca und Bernardo Provenzano beteiligt. Aus Sicherheitsgründen bleibt er anonym.
Raffaella Catalano, geboren 1964 in Palermo, ist Journalistin und seit vielen Jahren als Lektorin tätig. Sie schreibt für renommierte italienische Tageszeitungen (u.a. La Repubblica und La Sicilia) und hat zahlreiche Drehbücher, Romane und Sachbücher verfasst. (vt) KTS 56




Women Criminals Jensen, Vickie / Baird-Olson, Karren (Hg):
Women Criminals.
An Encyclopedia of People and Issues.

2011, 2 Bde, 580 S., ABC-Clio (Greenwood), 978-0-313-33713-0, £ 113,95
Biographical profiles of women who have been charged with crimes. Addresses key figures and issues from the past 100 years, focusing primarily on women from the United States and other Western nations. Brings a historical and international perspective to its subjects. (vt) KTS 56

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die-vierte-moschee Johnson, Ian:
Die vierte Moschee.
Nazis, CIA und der islamische Fundamentalismus.

2011, 360 S., (A Mosque in Munich, Ü.v. Claudia Campisi), Verlag Klett-Cotta, 3-608-94622-5 / 978-3-608-94622-2, EURO 22,95
Als der Journalist und Pulitzer-Preisträger Ian Johnson 2003 eine Londoner Buchhandlung betritt, macht er eine sensationelle und unheimliche Entdeckung. Als wichtigste Moscheen werden Mekka, Jerusalem, Istanbul und eine Moschee in München genannt. Warum München? Welche Moschee? Das islamische Zentrum von München wurde seit dem Dritten Reich und dem Kalten Krieg von Nazis, Agenten, gestrandeten Muslimen, islamistischen Fanatikern, von Akteuren aller Couleurs zum Bollwerk gegen die Sowjetunion aufgerüstet. Die CIA und andere Geheimdienste spinnen Intrigen, steuern Machtkämpfe und unterstützen radikale Islamisten der Moslembruderschaft - immer hinter dem Rücken der Öffentlichkeit. Das Drama, das sich in München abspielte, reichte vom politischen Skandal bis zur Schizophrenie der Ideologen und mündet in der jüngsten Zeitgeschichte: In der vierten Moschee wurde der Westen zum Paten des 11. September 2001. "Die vierte Moschee" enthüllt die Abgründe und die spektakuläre Geschichte der unscheinbaren Moschee in München-Freimann.

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Der Pulitzer-Preisträger Ian Johnson lebt und arbeitet als Journalist und Schriftsteller in Peking und Berlin, wo er auch an der TU unterrichtet. Er ist Experte für Fragen der Zivilgesellschaft und Religion sowie der Vorgeschichte und der Hintergründe des Terrorismus von 9/11. (vt) KTS 56
www.ian-johnson.com




BKA-EUROPOL-Scotland-Yard Jürgs, Michael:
BKA, EUROPOL, Scotland Yard.
Die Jäger des Bösen.

2011, 350 S., C. Bertelsmann Verlag, 3-570-10008-1 / 978-3-570-10008-0, EURO 19,99
Um das moderne Verbrechen zu besiegen, das bereits vor der Haustür an manipulierten Bankautomaten beginnt, braucht es nicht nur Ermittler, Zielfahnder, mobile Einsatzkommandos, sondern auch Techniker, Wissenschaftler, Psychologen - die Jäger des Bösen im Bundeskriminalamt und bei EUROPOL und Scotland Yard kommen aus allen Berufen. Michael Jürgs erzählt nicht nur die Geschichte des BKA von der verstaubten, ideologisch geprägten Behörde hin zur Schaltstelle nationaler und internationaler Ermittlungsarbeit. Er erlebte bei Scotland Yard, wie man Verbrechen geografisch erfasst und als "Landkarte der Kriminalität" verortet, und erfuhr bei EUROPOL, mit welchen Strategien Terrorismus, Rauschgiftgeschäfte, Kinderpornografie, Cyber Crime und Wirtschaftsbetrug über Grenzen hinweg bekämpft werden. Anhand vieler Gespräche u.a. mit dem einstigen Chef des BKA Horst Herold, vor allem aber mit den vielen Beamten, die täglich vor Ort im Einsatz sind, beschreibt Jürgs den dauernden Wettlauf zwischen den Kriminellen und denen, die nach ihnen suchen. Zwangsläufig muss er dabei auch eine Welt schildern, die aus den Fugen geraten ist - und täglich neu aus Fugen gerät bei Anschlägen, Morden, Entführungen, Kindesmissbrauch oder Vergewaltigung, weil jemand sie bewusst zerstört hat. Inhalt: Die Festung / Der Mann, den die RAF hasste / Stumme Zeugen / Die Fürsten der Finsternis / Cyber Cops / Das Netz der Pädophilen / Dunkelziffern im Kinderland / Die Euro-Fighter / Die Deutsche von Scotland Yard / Der Fall Maddie.

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Michael Jürgs war u.a. Chefredakteur des "Stern" und von "Tempo". Er schrieb sowohl Biographien über Romy Schneider oder Günter Grass, Eva Hesse oder Axel Springer, als auch Sachbücher - "Der kleine Frieden im Großen Krieg" über die unglaubliche Weihnachtsgeschichte in den Schützengräben 1914 oder "Alzheimer - Spurensuche im Niemandsland", über die Bilanz der Einheit unter dem Titel "Wie geht's, Deutschland?" oder "Die Treuhänder". Viele seiner Bücher wurden zu Bestsellern und verfilmt, teils als TV-Dokumentationen, teils als Spielfilme. Zuletzt erschien seine Streitschrift "Seichtgebiete - warum wir hemmungslos verblöden", die ein halbes Jahr lang auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. (vt) KTS 56




taeter_vaeter Kastner, Heidi:
Täter Väter.
Väter als Täter am eigenen Kind.

2011, 203 S., im Anhang: Literaturverzeichnis & Glossar, Knaur Taschenbuch 78435, 3-426-78435-1 / 978-3-426-78435-8, EURO 8,99
Gewalt, Missbrauch, Mord - immer wieder kommt es vor, dass Väter zu Tätern werden und die Familie zum Ort eines Verbrechens. Dr. Heidi Kastner, die Gerichtspsychiaterin im Fall Fritzl, zeichnet anhand authentischer Fälle verstörende Täterbiographien nach. Sie untersucht die verschlungenen Wege, die das Böse nimmt, bevor es im scheinbar heilen Umfeld der Familie ausbricht. Klug und sachlich erklärt Heidi Kastner verborgene Motive, psychische Störungen und Denkmuster der Täter, immer geleitet von der Frage, was in den Köpfen dieser Männer vorgeht.

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Heidi Kastner, 1962 in Linz geboren, studierte Medizin in Wien und wurde Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie. Seit 1997 ist sie Gerichtspsychiaterin und seit 2005 Chefärztin der forensischen Abteilung der Landesnervenklinik Linz. Als führende Gerichtspsychiaterin Österreichs wurde sie bekannt durch den Fall Fritzl. (vt) KTS 56




cold_cases_famous_unsolved_mysteries_crimes_and_disappearances_in_america Katz, Hélèna:
Cold Cases.
Famous Unsolved Mysteries, Crimes, and Disappearences in America.

2010, 401 S., 31 Fotos, ABC-Clio (Greenwood), 978-0-313-37692-4, £ 58,95
Die kanadische Journalistin Hélèna Katz dokumentiert in ihrem Buch "Cold Cases" 40 aufsehenerregende und bis heute noch ungelöste Mordfälle und Entführungen aus der Zeit von 1841 bis 2003. Gleichzeitig zeigt sie auf, wie sich im Laufe von 160 Jahren die kriminalistische Ermittlungsarbeit und die Forensik entwickelt hat, aber auch, wie sich diese Fälle auf die Gesetzgebung der Vereinigten Staaten ausgewirkt haben.

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Hélèna Katz ist eine preisgekrönte kanadische Journalistin, die einen MA in Kriminologie an der Université de Montréal, Montréal/Quebec erworben hat. (tp) KTS 56




ich_schrie_um_mein_leben Korkmaz, Aylin:
"Ich schrie um mein Leben".
Ehrenmord mitten unter uns.

2011, 256 S., 13 s/w Fotos auf Tafeln, Knaur Taschenbuch 78425. 3-426-78425-4 / 978-3-426-78425-9, EURO 8,99
Es war der bislang spektakulärste Ehrenmordfall in Deutschland: Die Türkin Aylin Korkmaz, Mutter dreier Kinder, wird an ihrer Arbeitstelle von ihrem Ex-Mann mit 26 Messerstichen in Gesicht und Körper niedergestreckt. Wie durch ein Wunder überlebt sie - die körperlichen und seelischen Wunden sind enorm. Doch sie lässt sich nicht einschüchtern und geht mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit, um Opfern von Ehrenmorden eine Stimme zu geben. Ein Schicksal, das betroffen macht und zutiefst berührt. "Ich will meine Geschichte erzählen, damit andere Frauen nicht das Gleiche durchmachen müssen."

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Aylin Korkmaz, geboren 1972 in Adana in der Türkei, wurde mit 18 Jahren von ihrer Familie in eine Ehe mit einem in Deutschland lebenden Kurden gedrängt. Nach der Scheidung 2003 kümmerte sie sich als Alleinerziehende um die drei gemeinsamen Kinder, wobei sie von ihrem Exmann wiederholt bedroht wurde. 2007 ging er mit dem Messer auf sie los und entstellte ihr Gesicht und ihren Körper, sie überlebte nur knapp. Heute engagiert Aylin Korkmaz sich gegen Ehrenmord. Sie lebt mit ihren Kindern in Baden-Baden. (vt) KTS 56
www.ehrenmord.de




ulrike_meinhof_1934_1976_wissenschaftliche_beitraege_aus_dem_tectum_verlag_band_12 Lehto-Bleckert, Katriina:
Ulrike Meinhof 1934 - 1976.
Ihr Weg zur Terroristin.

2011, 715 S., Tectum Verlag (Geschichtswissenschaft, Bd. 12), 3-8288-2538-9 / 978-3-8288-2538-3, EURO 29,90
Ulrike Meinhof: Moralistin und Freiheitskämpferin, Kommunistin und Terroristin. Doch wer war Meinhof wirklich? Katriina Lehto-Bleckert beschreibt versiert und lebendig Ulrike Meinhof als Intellektuelle, die eigene Erfahrungen in ihr politisches Wirken einbezog. Die Autorin beleuchtet die Persönlichkeit Meinhofs mitsamt ihrer Gefühle, Bedürfnisse, Werte und Prinzipien. Anhang bislang unveröffentlichter Dokumente bietet dieses Buch neue Perspektiven auf die Persönlichkeit der Ulrike Meinhof. Vor diesem Hintergrund werden erstmalig Meinhofs Entscheidungen nachvollziehbar und auf frappierende Weise verständlich.
Inhalt: 1. Einleitung (Sprung aus dem Rahmen der "formierten" Gesellschaft / Die bisherige Meinhof-Rezeption / Betrachtung einer intellektuellen Frau). 2. Von der antimilitaristischen Studentin zur linken Protagonistin (Die Kindheit von Ulrike Meinhof / Meinhofs Politisierung / Meinhofs eigene Entscheidung). 3. Meinhof als professionelle Journalistin, Ehefrau und Mutter (Meinhofs Karrieresprung / Küche und Kinder / Scheidung). 4. Meinhofs persönliche Befreiung in West-Berlin 1968 bis 1970 (Meinhofs unkonventionelles Leben in Theorie und Praxis / Der Kampf um "konkret"). 5. Der 2. Juni, die Revolte und die Gewalt (Die Gewaltfrage taucht auf / Die Meinungsstifter Meinhof und Dutschke / Meinhofs persönliches Fegefeuer?). 6. Von der Sprecherin zur Aktivistin - Kaufhausbrandstiftung und Baader-Befreiung (Die Heimkampagner - ein neuer Fokus für den Aktivismus / Die Baader-Befreiung). 7. Von der Stadtguerilla zum Terrorismus (Meinhof im Untergrund / Eskalation der Auseinandersetzung - Begrenzte Regelverletzung - Stadtguerilla - Terrorismus / Gesinnungsethik versus Verantwortungsethik / Meinhofs Isolationshaft). 8. Emanzipationskampf am Ende mit Waffen (Meinhof als Teil der 68er-Generation und die Entstehung der "Neuen Linken" / Meinhofs neues Leben in West-Berlin / Fehlentscheidung mit tiefgreifenden Folgen). Zusammenfassung auf Finnisch / Quellen- und Literaturverzeichnis / Abkürzungsverzeichnis.

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Katriina Lehto-Bleckert, geboren 1960, Lizenzation der Philosophie, studierte Geschichte an der Unversität Tampere/Finnland, mit Studienaufenthalten in Berlin und Leipzig. Sie veröffentlichte eine Sachbuch zu Ulrike Meinhof in Finnland sowie zahlreiche Artikel. Lehto-Bleckert lebt seit 2007 in Berlin und wirkt dort als freie Autorin. (vt) KTS 56




ueberfuehrt Limmer, Guido:
Überführt.
Spektakuläre Fälle der Kriminaltechnik.

2011, 250 S., Riva Verlag, 3-86883-164-9 / 978-3-86883-164-1, EURO 19,99
Die Aufklärung der grauenvollen Ermordung zweier Mädchen in der Nähe von München im Frühjahr 2011 hat es wieder gezeigt: Am Ende genügte eine winzige Blutspur, um den Onkel der Kinder als Täter zu überführen. Die moderne Verbrechensbekämpfung findet in zunehmendem Maße in Laboren und spezialisierten Arbeitsgruppen statt. Physiker, Chemiker, Akustiker, Sprengstoff- und Handschriftenexperten jagen die unbekannten Täter, die durch ihre grausamen Verbrechen die Öffentlichkeit verunsichern. Die Kriminaltechniker des LKA Bayern tragen keine Uniformen und auch keine Pistolen - ihre Waffen sind die modernsten Geräte und Erkenntnisse einer hochtechnisierten Wissenschaft. Eine rätselhafte Briefbombenserie, perfide, als Selbstmord getarnte Kapitalverbrechen, erschütternde Vergewaltigungsserien - erstmals bietet ein Buch spektakuläre Einblicke in die geheimen Methoden und Arbeitsweisen der modernen Kriminaltechnik und zeigt auf, wie vermeintlich perfekte Verbrechen am Ende doch aufgeklärt werden konnten. Noch nie arbeitete ein deutsches Landeskriminalamt so umfangreich an einem Buchprojekt, noch nie ließen die Fahnder solch einen intimen Einblick in ihre Techniken und Strategien zu.

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Guido Limmer ist der Leiter des Kriminaltechnischen Institut (KTI). (vt) KTS 56 [--]




die_guten_die_boesen_und_die_eitlen Linden, Alexander:
Die Guten, die Bösen und die Eliten.
Wie der BND die Journalisten verführte.

2010, 478 S., Tectum Verlag, 3-8288-2454-4 / 978-3-8288-2454-6, EURO 29,90
Der deutsche Auslandsgeheimdienst BND hat im Inland über Jahre Publizisten und Journalisten ausgeforscht - mit Hilfe willfähriger Journalisten. Ein zunächst geheimes Gutachten im Auftrag des Deuschen Bundestages enthüllte, wie Kollegen Kollegen abschöpften und vom BND Gegenleistungen erhielten. Die Presse reagierte entsetzt und hinterfragte in hitzigen Debatten öffentlich ihr Selbstverständnis. Teile der Medien sahen die Journalisten als naive Opfer eines verschlagenen Geheimdienstes, andere als Täter, die im Ringen um Exklusivität moralische Grenzen ignorierten. Alexander Linden untersucht mithilfe der Kritischen Diskursanalyse die interdiskursive Repräsentation der BND-Journalistenaffäre in der Presse. Der Autor dieser interdisziplinären Pionierstudie hat dazu über 100 Medientexte linguistisch analysiert und sprache mit allen Beteiligten der Vorgänge. Zu Wort kommen prominente Geheimdienst- und Enthüllungsjournalisten, Medienexperten, Agenten, Wissenschaftler, Juristen und Bundespolitiker. Auch der BND äußert sich. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Forschungsfragen, wie die verschiedenen Akteure in diesem außergewöhnlich brisanten gesellschaftlichen Selbstverständigungsprozess die wechselseitigen Ausforschungen positionsgebunden und strategisch versprachlicht haben, konkurrierende Lesarten im institutionellen Kontext der Massenmedien gestaltet und welche Folgen der Diskurs für die Ordnung des Handlungsfeldes und für seine Protagonisten hat. Wie endet ein Machtkampf zwischen zwei Berufseliten, von denen die eine Wissen verheimlichen und die andere Wissen veröffentlichen will? Exklusive Stellungsnahmen geben unter anderem ab: die Enthüllungsjournalisten Karl-Günther Barth, Andreas Förster, Kuno Haberbusch, Wilfried Huismann, Josef Hufelschulte, Günter Latsch, Hans Leyendecker, Annette Ramelsberger, Holger Stark, Eckart Spoo und Tomans Tumovec / die Medienexperten Prof. Dr. Thomas Leif, Prof. Dr. Volker Lilienthal, Prof. Dr. Lutz Hachmeister / die Publizisten Wilhelm Dietl und Dr. Erich Schmidt-Eenboom / der Informationsmanager Uwe Müller / die Bundespolitiker Michael Hartmann, Dr. Max Stadler und Hans-Christian Ströbele / der pensionierte BND-Direktor Volker Foertsch / der pensionierte Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof Dr. Gerhard Schäfer / der deutsche Auslandsgeheimdienst BND.

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Dr. Alexander Linden absolvierte eine Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste bei der Verlagsgruppe Milchstraße in Hamburg. Anschließende studierte er Linguistik und Kulturwissenschaften an der Universität Siegen und promovierte dort in Germanistischer Linguistik mit den Schwerpunkten Diskursanalyse sowie politische und Medienkommunikation. Linden hospitierte unter anderem beim SPIEGEL, der Bild-Zeitung, der taz, dem NDR, beim Deutschen Bundestag in Berlin und dem EU-Parlament in Brüssel. Er volontierte beim Soester Anzeiger und arbeitet in Hamburg als Journalist, insbesondere für die Financial Times Deutschland. Seit 2006 ist Linden Autor bei SPIEGEL Online. Linden war Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung und veröffentlichte 2005 das Buch "Gerechtigkeit als Fahnenwort im Parteiendiskurs". (vt) KTS 56




the_liverpool_underworld_crime_in_the_city_1750_1900 Macilwee, Michael:
The Liverpool Underworld.
Crime in the City, 1750 - 1900.

2011, 272 S., Livverpool University Press, Hardcover 978-1-84631-699-9, £ 65,00 / Paperback 978-1-84631-700-2, £ 16,99
From dock theft to prostitution to the usual slew of alcohol-related offences, Liverpool in the nineteenth century was "the black spot on the Mersey", with a distinct criminal landscape that included a high level of female offenders and armies of juvenile thieves. Using newspapers, autobiographies and firsthand accounts, this book explores the social background that helped to create and sustain the high level and variety of crime and looks at how various institutions attempted to bring order to the streets. A mix of statistical analysis and accounts of criminal practice, from poaching to pocket-picking, "The Liverpool Underworld" forms a fascinating account of the city's underworld. (vt) KTS 56

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von_den_maden_zum_moerder Madea, Burkhard (Hg):
Von den Maden zum Mörder.
Die vielfältigen Ermittlungsmethoden der Rechtsmedizin.

2010, 303 S., Militzke Verlag, 3-86189-833-0 / 978-3-86189-833-7, EURO 19,90
Selbstmord oder Mord? Was können Insekten über Tote verraten? Gibt es das perfekte Verbrechen? Der renommierte Rechtsmediziner Burkhard Madea hat seine Kollegen in ganz Deutschland gebeten, jeweils für ihr Fachgebiet spannende Begebenheiten auszuwählen. Auch er selbst erinnert sich, immer unter der Maßgabe: Wann haben forensische Methoden zur wirklichen Aufklärung eines Verbrechens beigetragen? Anhand authentischer Fälle gehen die Autoren spannenden Fragen nach und erläutern am Beispiel ihre vielfältigen Ermittlungsmethoden. Dabei geht es keinesfalls nur um den Umgang mit Toten, die Forensiker nehmen sich auch lebender geschädigter Personen an. In den vorliegenden Geschichten erlauben sie dem Leser einen wirklichen Einblick in ihre tägliche Arbeit, jenseits einschlägiger True-Crime-Fernsehserien. Alle Geschichten leben einerseits von einem professionellen Blick auf das Fach und seine Methoden, andererseits aber auch von der menschlichen Sicht auf jedes Schicksal, hin und wieder mit einem Augenzwinkern erzählt.

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Prof. Dr. med. Burhard Madea ist Universitätsprofessor für Rechtsmedizin und seit 1996 Direkter des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Bonn. Er ist Buchautor (s. vorangegangene Ausgaben des KTS) und hat mehr als 400 wissenschaftliche Beiträge publiziert. Laut Prof. Burkhard Madea sind es gut 2000 Tötungsdelikte, die jedes Jahr in Deutschland unerkannt bleiben (s. dazu das Interview von Delphine Sachsenröder im General-Anzeiger Bonn vom 18.8.2011, www.general-anzeiger-bonn.de). (vt) KTS 56
www.rechtsmedizin.uni-bonn.de




fast_schon_kriminell März, Ursula:
Fast schon kriminell.
Geschichten aus dem Alltag.

2011, 189 S., Hanser Verlag, 3-446-23749-6 / 978-3-446-23749-0, EURO 17,90 Ursula März ist Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin und in dieser Eigenschaft mit zahlreichen Beiträgen in großen deutschen Feuilletons unterwegs, vorzugsweise in der ZEIT. Sie war aber auch Gerichtsjournalistin in Berlin-Moabit, sprich, sie beobachtete dort Verhandlungen, deren Gegenstand große und kleine Vergehen, in denen die Angeklagten Schufte, Scheusale, Schurken waren - oder einfach nur kleine Habe- oder Seinnichtse, die auch mal ihren Traum vom Haben oder Sein verwirklichen wollten, dabei aber (für sie selbst wie für andere Leute bedauerlich) zu weit gingen.
Bojan N. zum Beispiel ruinierte die Schaufensterscheibe eines Nail-Shops - dabei sah er sich eigentlich nur im (zugegeben, sehr missionarischen) Dienste wirklich perfekter Maniküre. Sonja H. schaffte einen Tischkopierer aus ihrer Firma nach Hause, weil sie vor Tüchtigkeit nicht anders konnte. Mustafa wird als unbedeutender Handlanger eines Prostitutionsrings angeklagt und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt - seine eigentliche Strafe aber dürfte sein, dass er für seinen Vater nun endgültig Unperson ist. Reinhard W. hingegen, Zocker, Lügner, Trickbetrüger, nimmt vereinsamten alten Frauen ihr Erspartes weg: "Der Beute ging es wie fein präpariertem Obst, das über Jahre in Einweckgläsern darauf wartet, bei einer exklusiven Gelegenheit verzehrt zu werden und, wenn sich diese schließlich findet, an Esser gerät, die die Köstlichkeit nicht zu schätzen wissen und sie in den Müll wandern lassen."
In "Fast schon kriminell" sind 19 Geschichten versammelt, die allesamt realen Hintergrund haben. März verfremdet allerdings die realen Namen, Orte und auch Abläufe, sie baut aus ihrem Material eine pointierte Prosa mit viel Sinn für die Tücken des Lebens, die, ähnlich wie jene Ferdinand von Schirachs, Kriminalität nicht als Ausnahme, sondern als Alltag - frei nach Scherer "ungeheuren Alltag" - begreift. Das Gleis der Normalität ist weit weniger sicher, als wir so gern annehmen möchten.

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Ursula März schreibt für bekannte Medien wie Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel, NZZ am Sonntag, ARD sowie den Hörfunk und ist erfolgreiche Autorin eines biographischen Essays. (Gitta List) KTS 56




jack_the_ripper_the_21st_century_investigation Marriott, Trevor:
Jack the Ripper.
The 21st Century Investigation.

2005 / 2007, 288 S., Illustrationen auf Tafeln, John Blake Publishing, Paperback 978-1844543700, £ 7,99 / Hardcover 978-1844541034, £ 17,99
The case of Jack the Ripper has at last been cracked by the one man most qualified to do so - a former murder squad detective. Trevor Marriott casts aside the rumours which have for so long dogged the most famous police case of all time. Revealing the techniques used by modern day policemen, he skillfully and compellingly leads us straight to the criminal world's best-kept secret: the identity of Jack the Ripper. He shows the tally of victims may be far higher than previously known and that the real killer is a completely new suspect with unique access to the area of the murders. Trevor Marriott kam 1970 zur Bedfordshire Police. Als Detective arbeitete er als Mordermittler und war auch für die Special Branch tätig. (vt) KTS 56

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das_einzig_wahre_handbuch_fuer_agenten Melton, H. Keith / Wallace, Robert:
Das einzig wahre Handbuch für Agenten.

2011, 253 S., Illustrationen, (The Official CIA Manual of Trickery and Deception, Ü.v. Wibke Kuhn), Heyne Verlag, 3-453-17376-7 / 978-3-453-17376-7, EURO 16,99
Über 30 Jahre lang galten sie als verschollen: die als streng geheim klassifizierten Handbücher der CIA aus der Zeit des Kalten Krieges. Was jetzt zum ersten Mal das Licht der Öffentlichkeit erblickt, erinnert verblüffend an die Trickkiste von "Q", dem genialen Erfinder aus den James-Bond-Filmen. Wie man unauffällig eine Pille in einen Drink mischt, Nachrichten durch das unterschiedliche Binden seiner Schnürsenkel übermittelt, oder gar eine Rakete in einer Zahnpastatube versteckt - hier ist alles dabei! 2007 taucht eine verschollen geglaubtes CIA-Handbuch über "Tricks in der Spionage" aus der Zeit des Kalten Krieges wieder auf. Verfasst wurde dieses Agenthandbuch in den 50er Jahren von John Mulholland, einem der grpßen amerikanischen Magier. Dieses einzigartige Zeitdokument ist eine faszinierende Einführung in die Kunst der Täuschung, Tarnung und geheimen Kommunikation - eine fesselnde Lektüre für Fans von Spionageromanen, eine wahre Fundgrube für Hobbyzauberer und vor allem für das Kind im Mann, das sich für Fragen begeistert wie: Wie baue ich einen versteckten Kofferraum im Autor Gibt es drei sichere Methoden, Fidel Castro umzubringen? Und wie kann ich meine Gesichtsmimik so verändern, dass ich als grimmiger Russe durchgehe? Mit praktischen Anleitungen zum Nachmachen - für Zivilist und Spion gleichermaßen.

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H. Keith Melton, Absolvent der US Naval Academy, ist Historiker und gilt als international anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Spionagetechnologie. Er hat u.a. eine beispiellose Sammlung von mehr als achttausend Spionagegeräten, Bücher und Dokumente von bedeutenden Spionen zusammengetragen. H. Keith Milton ist Mitglied des Board of Directors für das International Spy Museum in Washington, D.C. Bei Heye erschien von ihm "Der perfekte Spion. Die Welt der Geheimdienste". www.cicentre.com/intelligencespeakers/ISB_L-Z/SP_MELTON_H_Keith.htm
Robert Wallace war über 30 Jahre lang Agent bei der CIA und gilt als renommierter Insider. Dies ist bereits sein zweites Buch, das er mit H. Keith Melton zusammen veröffentlichte. (vt) KTS 56
http://ciamagic.com/Wallace.html




masters_of_crime_fiction_s_finest_villains_and_their_real_life_inspirations Nightingale, Adam:
Masters of Crime.
Fiction's Finest Villains and their Real Life Inspirations.

2011, 194 S., Illustrationen, The History Press, 0-7524-5418-8 / 978-0-8524-5418-4, £ 18,99
Fagin, Professor Moriarty, Moll Cutpurse oder A.J. Raffles, alle hatten reale Vorbilder. Meist konzentrierte sich das verbrechische Treiben dieser Gauner, Betrüger, Diebe und Mörder und natürlich auch der ermittelnden Detektive auf die Metropole London. Adam Nightingale hat sich auf die Spuren der Gauner gemacht und zeigt in "Master of Crime. Fiction Finest Villains and their Real Life Inspirations", welche realen Unterweltfiguren Charles Dickens oder Arthur Conan Doyle und anderen Autoren als Blaupause für ihre Kriminalgeschichten dienten. (tp) KTS 56 [--]

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murderers_row Odell, Robin:
Murderers' Row.
An International Murderers' Who's Who.

2006, 505 S., Illustrationen, Zeichnungen, Fotos, The History Press, 0750944049 / 978-0750944045, £ 8,99
Das Hochsicherheitsgefängis Winson Green Gaol in Birminham war seit Jahrzehnten der letzte Aufenthalt für die berüchtigsten Verbrecher und Mörder der englischen Midlands. Winson Green Gaol war auch das Gefängnis, in dem bis zur Abschaffung der Todesstrafe 1960 zum Tode verurteilte Verbrecher durch den Strang hingerichtet wurden. 1885 fand hier die erste Exekution statt: Henry Kimberley musste sich auf den Weg zum Galgen machen, nachdem er für die Erschießung einer Frau in einem Pub verurteilt wurde. Für die nächsten fünfundsiebzig Jahre war der kurze Gang von der Todeszelle zum Galgen der letzte Weg für z.B. die "Giftschwester" Dorothea Waddington, die IRA-Terroristen Peter Barnes und James Richards oder den Kindermöder Horace Carter. Robion Odell schildert anhand von 40 Fällen berühmt-berüchtigter englischer Verbrecher die Geschichte der "Murderers'Row" von Winson Green Gaol. (tp) KTS 56 [--]

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mischpoche_krimi_im_gmeiner_verlag Pittler, Andreas:
Mischpoche.
14 Wiener Kriminalgeschichten.

2011, 324 S., im Anhang: Historische Erläuterungen & Glossar, Gmeiner Verlag, 3-8392-1188-3 / 978-3-8392-1188-5, EURO 11,90
Der Wiener Kriminalschriftsteller Andreas Pittler lässt in seinen 14 dokumentarischen Kriminalgeschichten den fiktiven Ermittler, den jüdisch stämmigen David Bronstein von der Wiener Mordkommission reale Kriminalfälle aus der Zeit der ersten Österreichischen Republik (1919 bis 1933) lösen. Der Polizeibeamte David Bronstein muss weisungsgemäß bei der Ausschaltung des Österreichischen Nationalrats 1933 zugegen sein. Er spürt, dass hier etwas zerbricht, und fragt sich unwillkürlich, wie es überhaupt so weit kommen konnte, liegt doch die Aufbruchstimmung nach dem Ersten Weltkrieg noch gar nicht so lange zurück. "Mischpoche" bietet neben den Kriminalgeschichten gleichzeitig auch einen spannenden Blick in einen bewegten Teil der österreichischen Geschichte.

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Andreas Pittler, Jahrgang 1964, studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft und arbeitete als Redakteur bei verschiedenen österreichischen Tages- und Wochenzeitungen. Seit 1994 ist er in der Pressestelle des österreichischen Parlaments in Wien tätig. Pittler hat zahlreiche Sachbücher und Kriminalromane veröffentlicht. Für sein schriftstellerisches Schaffen wurde er 2006 mit dem "Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" ausgezeichnet. Mit "Mischpoche" erscheint sein erster Kriminalroman im Gmeiner-Verlag, es ist der fünfte der "Bronstein"-Serie. (tp + vt) KTS 56
www.andreaspittler.at




morden_im_norden Reiter, Raimond:
Morden im Norden.
Authentische Kriminalfälle.

2011, 255 S., 29 s/w Abbildungen, Militzke Verlag, 3-86189-840-3 / 978-3-86189-840-5, EURO 17,90
Triebhafte Serienmörder, Totschlag aus sozialer Not, Mord aus Verzweiflung oder kaltblütig betriebener Massenmord durch die Nationalsozialisten - das Spektrum abgründiger Taten aus der Kriminalgeschichte Norddeutschlands ist noch um ein Vielfaches erweiterbar. Dr. Raimond Reiter trägt mit Hilfe von originalen Gerichtsakten und -urteilen einige der fesselndsten Fallgeschichten aus dem Norden unseres Landes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammen. Er untersucht nicht nur die einzelnen Delikte, sondern bietet dem Leser zeitgleich fundiertes Hintergrundwissen über die Lebensumstände von Tätern und Opfern dieser Epoche sowie eine psychologische Verortung der Vorgänge: Durch welche Umstände wird ein Mensch zum Mörder - und wie viel Veranlagung dazu steckt in jedem Einzelnen von uns?
Inhalt: Einleitung / Kaiserzeit und Weimarer Republik / Kinder als Opfer / Frauen als Opfer / Alltag und NS-Gesellschaft / Ausländer im Zweiten Weltkrieg / Nachkriegsgesellschaft / Anhang (Mord als Straftat / Fußnoten / Index / Literatur und andere Quellen / Abbildungsnachweis / Danksagungen).

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Dr. Raimond Reiter ist Autor von über 50 Publikationen im Bereich der Erforschung des Nationalsozialismus und hat langjährige Erfahrungen unter anderem mit Forschungsprojekten, der Archivarbeit oder der Lehrtätigkeit. (vt) KTS 56
www.rreiter.de




gefaehrliches_pflaster Reuter, Marcus / Schiavone, Romina (Hg):
Gefährliches Pflaster.
Kriminalität im Römischen Reich.

2011, 437 S., zahlr. s/w und farb. Abbildungen, Verlag Philipp von Zabern (Xantener Berichte, Grabung - Forschung - Präsentation, Bd. 21), 3-8053-4382-5 / 978-3-8053-4282-4, EURI 19,90
Das Römische Reich war eines der größten Imperien der Weltgeschichte, leistete sich ein gewaltiges, in ganz Europa eingesetztes Heer und hatte einen gut funktionierenden Verwaltungsapparat. Was das Imperium Romanum allerdings nicht zu leisten vermochte, war für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen. Eine Polizei war unbekannt, und so waren die Untertanen des Römischen Reiches bei kriminellen Übergriffen sich selbst überlassen. Eindrucksvoll wird die Kriminalität im Römischen Reich in dem gleichnamigen Begleitband zur Ausstellung "Gefährliches Pflaster" (LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten, 8. Juli 2011 bis 12. Februar 2012) beschrieben. Diebstahl, Raub, Mord und Totschlag waren damals wie heute mehr oder weniger an der Tagesordnung. Wurde jemand bestohlen, so war er auf sich allein angewiesen bei dem Versuch, sein Hab und Gut wiederzuerlangen. Wurde allerdings ein Krimineller erwischt, so folgten drakonischen Strafen auf dem Fuße, da Gefängnisstrafen unbekannt waren. Für den gefassten Täter bedeutete dies den direkten Weg ins Amphitheater, um dort vor Publikum von wilden Tieren zerfleischt oder auch gekreuzigt zu werden. In insgesamt 29 reich illustrierten Beiträgen wird dem Leser geschildert, mit welchen Verbrechen sich die Menschen der römischen Antike auseinanderzusetzen hatten. Die Beiträge sind in vier Hauptteile geglieder: "Das Sicherheitsbedürfnis der provinzialrömischen Bevölkerung", "Kriminaldelikte", "Strafverfolg und und Rechtsprechung", und im Teil "Ausblick" wird im Beitrag "Zustände wie im alten Rom?!" römisches und heutiges Strafrecht gegenübergestellt und verglichen.

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Dr. Marcus Reuter, geboren 1966, studierte Provinzialrömische Archäologie, Alte Geschchte sowie Vor- und Frühgeschichte an den Universitäten Freiburg und Wien. Er ist Leiter des LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten.
Romina Schiavone M.A., geboren 1979, studierte Vor- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte in Frankfurt/M. Sie ist freiberufliche Archäologin und Kuratorin der Sonderausstellung "Gefährliches Pflaster - Kriminalität im Römischen Reich" im LVR RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten. (tp) KTS 56
www.apx.lvr.de




knastreport Schlieter, Kai:
Knastreport.
Das Leben der Weggesperrten.

2011, 253 S., Westend Verlag, 3-938060-67-0 / 978-3-938060-67-4, EURO 17,95
Es ist paradox: Obwohl so restriktiv bestraft wird wie seit Jahrzehnten nicht, halten die Bürger die Justiz für zu lasch. Dahinter steht eine Stimmungsmache auf Kosten von Menschen ohne Lobby, von Gefangenen, die bewusst zu Monstern stilisiert werden. Kinderschänder und Vergewaltiger prägen die Vorstellung vom Verbrecher. Manche werden zu Medienstars, doch nach der Verurteilung verschwinden auch sie hinter den Mauern. Gefängnisse zählen zu den schattigsten Regionen der Gesellschaft. Wo keine Öffentlichkeit ist, herrscht auch im Rechtsstaat Willkür. Kai Schlieter sprach mit Mördern, Räubern und anderen Verbrechern, besuchte prominente Gerichtspsychiater, Forensiker und Kriminologen. Er zeigt, was sich in der Welt hinter Gittern wirklich abspielt, und kommt letztlich zu dem Schluss: Der jetzige Vollzug schadet unserer Gesellschaft mehr, als er ihr nützt.

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Kai Schlieter, 37 Jahre, ist Soziologe und Sozialpädagoge und arbeitet als Redakteur bei der "taz". Seit 1998 ist er als Journalist tätig, zuerst beim Südwestrundfunk, später als Parlamentskorrespondent der "Thüringer Allgemeine" in Berlin und als Autor für den Deutschlandfunk. (vt) KTS 56




das_raetselhafte_testament Schmid, Klaus-Peter:
Das rätselhafte Testament.
Der Fall Jacqueline Heusch und Herbert Ranft.

2011, 203 S., Fotos, Bouvier Verlag, 3-416-03339-6 / 978-3-416-03339-8, EURO 22,00
Jacqueline Heusch und Herbert Ranft - eine junge Französin aus der Provinz und der deutsche Ex-Spion - begegnen sich im Frühjahr 1942 in Paris, das von den Deutschen besetzt ist. Schnell werden sie ein Paar. Ranft bezeichnet sich als Ingenieur, hat sich einen falschen Lebenslauf zugelegt, benutzt wechselnde Identitäten. In kürzester Zeit macht er ein Vermögen. Seiner Geliebten bietet er ein Leben in Luxus, kauft ihr ein Pariser Theater, setzt sie als Direktorin ein. Eine turbulente Beziehung, die mit der Befreiung Frankreichs von der deutschen Besatzung im Sommer 1944 jäh endet. Ranft setzt sich nach Brasilien ab. Mit Jacqueline bleibt er in Hassliebe verbunden, beide schicken sich Schmähungen und Liebesschwüre über den Atlantik. Und beschließen 1949, ein neues, gemeinsames Leben zu beginnen. Da erliegt Ranft einem Herzinfarkt. Sein Vermögen ist in Paris geblieben - und Jacqueline Heusch hat es sich ohne Skrupel angeeignet. In ihrem Testament widmet sie es ausdrücklich der deutsch-französischen Verständigung. 1984 erbt so das Deutsch-Französische Jugendwerk ihr millionenschweres Vermögen. Niemand kennt die Wohltäterin. Und niemand weiß, welche dramatische Geschichte hinter ihrem Testament steckt. Ein zweifelhaftes Vermächtnis. Denn Ranft kann seine Reichtümer nur mit Kunstraub und Schwarzmarktgeschäften ergaunert haben.

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Klaus-Peter Schmid, Jahrgang 1942, auf der Schwäbischen Alb und in Mannheim aufgewachsen. Das Studium der Volkswirtschaft schloss er mit der Promotion ab. Er lebte 14 Jahre als Student und Journalist in Paris. Über 30 Jahre war er Redakteur der "Zeit", zuletzt in Berlin. 1990 wurde er mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis ausgezeichent. (vt) KTS 56




gnadenlos Schreiber, Jürgen:
Gnadenlos.
Warum Menschen morden.

2011, 223 S., C. Bertelsmann Verlag, 3-570-10080-4 / 978-3-570-10080-6, EURO 16,99
In zwanzig ausgewählten Reportagen erzählt Jürgen Schreiber von Kapitalverbrechen, u.a. vom Mord an Jakob von Melzer, von einem Freigänger, der mordend durch Deutschland zog, von der Jagd auf die Killer von Treuhandchef Rohwedder. Für seine Reportagen sprach Jürgen Schreiber mit Tätern und den Angehörigen der Opfer, mit den Ermittlern und Staatsanwälten. "Schreiber nähert sich ihnen behutsam, hält sich zurück mit Erklärungen und Urteilen, lässt vielmehr die Fakten und die Beteiligten sprechen".

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Jürgen Schreiber, geboren 1947, bis 2007 Chefreporter beim Berliner "Tagesspiegel", hat sich als investigativer Journalist und Sachbuchautor einen Namen gemacht. Er schrieb für die wichtigsten Zeitungen und Magazine, erhielt den Theodor-Wolff-Preis sowie zweimal den Wächter-Preis. (tp & vt) KTS 56




mafia Shanty, Frank (leitender Berater) / Carlozzi, Jonathan / Giannakopoulos, Nicolas / Hompes, David / Hunt, Thomas / Picchi, Lorenzo / Tumosa, Charles / Urban, Andrew / Ma, Yue:
Mafia.
Die Geschichte der organisierten Kriminalität
.

2010, 351 S., 500 farb. u. s/w Abb. und Fotos, (Mafia. The Necessary Reference to Organized Crime, Ü.v. Ursula Fethke), Tandem Verlag (H.F. Ullmann), 3-8331-5637-6 / 978-3-8331-5637-3, EURO 29,99
Großformatig, wuchtig und schwer, so berichtet der üppig bebilderte Text-Bild-Band über die weltweite Geschichte - von den Ursprüngen bis zur Gegenwart - einer der mächtigsten Verbrecherorganisationen. Die (Fach-)Autoren mit Frank Shanty an der Spitze haben das Werk hervorragend chronologisch und geographisch gegliedert. Mit der Piraterie begründete die Mafia als Geheimbund ihr verbrecherisches Geschäft, band später die sizilianische Cosa Nostra, die italienische Camorra & 'Ndrangheta ein, und verbreitete sich über alle Länder und Kontinente: Yakuza in Japan, Triaden in China, Vory v zakone in Russland, die Drogenkartelle Latein- und Mittelamerikas. Aus ehemaligen Piratengruppen ist eine global agierende Organisation geworden, deren Gewinne aus Verbrechen wie auch aus sogenannten "White-collar"-Aktivitäten unglaublich sind. Dieser Text-Bild-Band, gegliedert in vier Hauptteile (Ursprünge / Aufbruch ins 20. Jahrhundert / Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert / Das neue Jahrtausend) ergänzt jede Abhandlung über und Geschichte der Mafia auf das Beste. Ein separater letzter Teil "Ein Jahrhundert Mafia und organisierte Kriminalität" zeigt Fahndungs- und Festnahme-Fotos von 1909 bis 2009. Abgeschlossen wird "Mafia" mit einem Glossar, ein Register erschließt diesen Band, der ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. (tp) KTS 56

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homicide Simon, David:
Homicide.
Ein Jahr auf mörderischen Strassen
.
2011, 828 S., 10 s/w Fotos auf Tafeln, Vorwort "Ante Mortem" von Richard Price, im Anhang: Anmerkung des Autors, "Post Mortem" von David Simon & "Akte geschlossen" von Terry Larney, 1 Fall-Karte Baltimore/Maryland, 1 Organigramm Baltimore Police Department Organizational Chart, 1 Lesezeichen "Die zehn goldenen Regeln eines Mordermittlers", (Homicide - A year on the killing streets, Ü.v. Gabriele Gockel, Barbara Steckhan & Thomas Wollermann), Verlag Antje Kunstmann, 3-88897-723-1 / 978-3-88897-723-7, EURO 24,90
Baltimore, Maryland, ist eine berühmte Stadt, und das nicht nur, weil hier Edgar Allan Poe begraben liegt. Baltimores Berühmtheit beruht auf seiner bedrückenden Verbrechensquote: Es zählt zu den zehn gefährlichsten Städten der USA, die jährliche Mordrate ist höher als die der Stadt New York. "The Wire"-Gucker wissen das natürlich - wobei die Zahl der Fans dieser Serie wohl nicht so hoch ist, wie die Kritiken, die sie bekommen hat, enthusiastisch. Was wenig verwundert, "The Wire" ist gerade des Realismus wegen harter, aber auch komplexer und sperriger Stoff - und außerdem als DVD-Paket immer noch schweineteuer. Was nicht bedeutet, dass das Geld nicht gut angelegt wäre. In Anbetracht der unterirdischen Qualität deutscher Krimiserien - falls z.B. "Tatort" überhaupt noch als solche zu bezeichnen ist - gibt es eigentlich kaum noch eine Alternative zu HBO- bzw BBC-Produktionen.
Die Vorlage zu "The Wire" stammt von David Simon, der jahrelang als Polizeireporter in Baltimore tätig war und 1991 mit einer literarischen Reportage, die später ebenfalls als Serie verfilmt wurde, Aufsehen erregte: Auch "Homicide", entstanden nach einer zwölf Monate dauernden Intensiv-Hospitanz, die Simon im Morddezernat absolvierte, porträtiert die Stadt von ihrer dunklen Seite her, zeigt das Ausmaß ökonomischer und vor allem auch sozialer Depravation, die hier das Verbrechen nährt wie Guano. Simon wurde gewährt, was Journalisten normalerweise verwehrt bleibt: die Arbeit der Ermittler am Tatort, bei Verhören und vor Gericht hautnah zu begleiten. Anfangs sehr zum Missvergnügen der Detectives, die sich indes nach einer Weile an den "schrägen Achtundzwanzigjährigen" gewöhnten, "der ihnen Zerstreuung bei der Arbeit bot - ›eine Maus, die man in einen Raum voller Katzen wirft‹, wie Terry McLarney es einmal beschrieb. ›Du hast Glück, dass wir uns alle miteinander so langweilen‹".
Langeweile? Bei Kindermorden wie dem an der kleinen Latonya Wallace, die ihr Mörder aufgeschlitzt in einem Hinterhof ablegte? Das sicher nicht. Aber es gibt eben auch bürokratischen Irrsinn, trostlos zähe innerbehördliche Kabale, "das kontrollierte Chaos (...), das in jedem Morddezernat einer Stadt herrscht, die rasanten Achterbahnfahrten mancher Ermittlungen, die Enttäuschungen und Triumphe, den ständigen Strom unvorstellbarer Gewalt" (Lieutenant McLarney in seinem Nachwort zum Buch). Ein beruflicher Alltag, der die, die sich für ihn entschieden haben, zermürben kann, wenn sie sich nicht mit einer gewissen physischen und psychischen Robustheit (zu der auch ein gelegentlich sehr makaber anmutender Humor zählt) dagegen wappnen.
Von all diesen Dingen erzählt "Homicide" genau, ohne Pathos, aber nicht ohne Empathie, sprachlich exzellent, aber ohne literarische Outriertheit. Und naturgemäß folgt dieser Bericht von "einem Jahr auf mörderischen Straßen" auch keiner geglätteten, befriedigenden Dramaturgie, man muss sich als Leser schon auf das einlassen, was Davis Simon da auf achthundert Seiten eingefangen hat: einen dicken, spröden Brocken Wirklichkeit. Der geht nicht runter wie ein Marshmallow (oder 400 Seiten Nele Neuhaus), ist aber, auch in der solide besorgten Übersetzung, ein Must-read für alle, die von Kriminalliteratur das erwarten, was sie im Gelingen zu leisten versteht, auch wenn ›der Fall am Ende nicht gelöst‹ wird: Aufklärung.

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David Simon - Journalist, Drehbuchautor, Produzent - wurde 1960 in Washington D.C. geboren und lebt mit seiner Familie in Baltimore, Maryland. Nach seinem Abschluss an der University of Maryland arbeitete er von 1982 bis 1995 als Polizeireporter der "Baltimore Sun". 1991 veröffentlichte er "Homicide", 1997 "The Corner", seine Reportage über eine der unzählingen Ecken in Baltimores Innenstadt an denen der Drogenhandel floriert. Diese beiden Reportagen gelten and die "DNA" der von ihm geschaffenen HBO-Serie "The Wire". 2010 wurde ihm ein "MacArthur Fellowship", der sogenannte "Genius Award", zugesprochen. Sein aktuelles Projekt ist die HBO-Serie "Treme". (Gitta List) KTS 56
www.tatort-baltimore.de




weirdo_mosher_freak Smyth, Catherine:
Weirdo. Mosher. Freak.
Der Mord an Sophie Lancaster.

2011, 187 S., s/w Abb., (Weirdo. Mosher. Freak. If only they'd stopped at name calling. The Murder of Sophie Lancaster, Ü.v. Monika Zemke), Militzke Verlag, 3-86189-842-X / 978-3-86189-842-9, EURO 16,90
Im Sommer 2007 betreten die zwanzigjährige Sophie Lancaster und ihr Freund Rob Maltby den Park einer englischen Kleinstadt nahe Manchester. Kurz darauf prügelt eine Gruppe von fünf Jugendlichen zuerst auf Rob ein, später greifen sie Sophie an, die ihren Freund vor den brutalen Tritten und Schlägen schützen will. Der Junge erleidet lebensgefährliche Verletzungen, Sophie wird nie wieder erwachen und stirbt zwei Wochen später in einer Klinik. Neben der Sinnlosigkeit und Grausamkeit der Tat erschüttert vor allem ihr Auslöser: Sophie und Rob sahen "anders" aus. Sie mussten sterben, weill sie sich der Gothic-Szene zugehörig fühlten und sich dementsprechend kleideten. Die erfahrene Journalistin Catherine Smyth erzählt die Geschichte dieses Verbrechens, das um die Welt ging, und bringt dabei auch Ungereimtheiten ans Licht. Als erste Medienvertreterin vor Ort hatte sie für ihre Recherchen uneingeschränkten Zugang zu den Ermittlungsakten und konnte mit vielen Zeugen sprechen. (vt) KTS 56
www.catherinesmyth.co.uk

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natuerlich_kann_geschossen_werden Sontheimer, Michael:
"Natürlich kann geschossen werden".
Eine kurze Geschichte der Roten Armee Fraktion.

2011 (aktualisierte Ausgabe), 216 S., s/w Fotos, Goldmann Taschenbuch 10234 (Spiegel Buchverlag), 3-442-10234-0 / 978-3-442-10234-1, EURO 8,99 Die Rote Armee Fraktion ist der schwarze Fleck in der Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik. Mehr als zwei Jahrzehnte lang führten junge Menschen aus der Mitte der Gesellschaft Krieg gegen den Staat. Bis zu ihrer letzten Aktion im Jahr 1993 versetzte die RAF die Republik immer wieder in Angst und Schrecken. Nach wie vor ist ein großer Teil ihrer Anschläge nicht aufgeklärt, immer wieder kommt es zu neuen Ermittlungen gegen ehemalige Terroristen. Auch über vierzig Jahre nach der ersten Aktion ist dieses dramatische Kapitel der westdeutschen Geschichte nicht aufgearbeitet. Kompakt und authentisch erzählt Spiegel-Autor Michael Sontheimer eine kurze Geschichte der Roten Armee Fraktion. Er beschreibt, warum intelligente junge Deutsche in den Untergrund gingen und einen brutalen Kampf führten. Seine Darstellung basiert auf zahlreichen Gesprächen mit ehemaligen RAF-Mitgliedern und fasst die neuesten Erkenntnisse über die Gruppe zusammen. Ein Buch für all jene, die sich dem Phänomen RAF zum ersten Mal nähern, aber auch für diejenigen, die glauben, bereits alles über die Terrorgruppe zu wissen.

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Michael Sontheimer, geboren 1955 in Freiburg im Breisgau, arbeitet seit 1995 für den "Spiegel". Er gehörte zu den Gründern der "tageszeitung" (taz) und war Redakteur und Autor bei der "Zeit". Anfang 1980 führte er als Reporter der "taz" unter konspirativen Umständen in Rom ein Interview mit Bommi Baumann, einem der Gründer der "Bewegung 2. Juni". Seitdem hat das Thema Terrorismus Sontheimer nicht mehr losgelassen. Zusammen mit Otto Kallscheuer hat er über die RAF das Buch "Einschüsse. Besichtigung eines Frontverlaufs 10 Jahre nach dem Deutschen Herbst" (1988) herausgegeben. (vt) KTS 56




killer_of_little_shepherds Starr, Douglas:
The Killer of Little Shepherds.
A True Crime Story and the Birth of Forensic Science.

2010, 320 S., Knopf, 0-307-26619-2 / 978-0-307-26619-4, US $ 26,95
Zwischen 1894 und 1897 erschütterte die Menschen in der französische Provinz eine Serie von brutalen Morden. Meist Kinder und Jugendliche wurden Opfer erst brutaler Vergewaltigungen, die dann in Mord und Totschlag gipfelten. Der Täter, Joseph Vacher, der als "The Killer of Little Shepherds" in die Kriminalgeschichte einging, wurde gefasst und am 31. Dezember 1898 durch das Fallbeil hingerichtet. Auf die Spur des Massenmörders und Serienkillers Vacher kam nicht die polizeiliche Ermittlungsbehörde, sondern der Chef der Rechtsmedizin von Lyon: Dr. Alexander Lacassagne, der seinerzeit eng mit dem Staatsanwalt Emile Fourquet zusammenarbeitete. Durch Lacassagnes Herangehensweise an den Fall wurde der Grundstein für die moderne Forensik gelegt. Auch heute noch fließen die Methoden des Rechtsmediziners Lacassagne in die Ausbildung französischer Polizeischüler ein. Douglas Starr, Professor für Journalistik an der Boston University, hat diese Mordserie aus der Zeit der Belle Époque in seinem Buch "The Killer of Little Shepherds" rekonstruiert und so dem Gerichtsmediziner Lacassagne ein Denkmal gesetzt. (tp) KTS 56
www.douglasstarr.com

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wanted_women_an_american_obsession_in_the_reign_of_j_edgar_hoover Strunk, Mary Elizabeth:
Wanted Women.
An American Obsession in the Reign of J. Edgar Hoover.

2010, 304 S., 27 Illustrationen, University Press of Kansas, 978-0-7006-1744-9, US $ 29,95
"Wanted Women" is a startling look at the lives - and legends - of ten female outlaws who gained notoriety during the tumultuous decades that bracketed the tenure of FBI director J. Edgar Hoover. Strunk looks at real-life events and fictional portrayals to decipher what our obsession with these women says about shifting gender roles, evolving law-enforcement practices, and American cultural attitudes in general. These women's stories reveal what it takes - and what it has meant - to be a high-profile female lawbreaker in America. Strunk introduces us to Kathryn "Mrs. Machine Gun" Kelly, Ma Baker, and Bonnie Parker from the 1930s, and, from the 1970s, we meet heiress-turned-revolutionary Patty Hearst, five other women of the Symbionese Liberation Army, and Black Panther Assata Shakur. All saw themselves as struggling against an oppressive legal system. All became "wanted" criminals and would play a part in shaping Hoover's legacy. And all spent enormous amounts of energy attempting to manipulate public opinion in their favor. The book chronicles the careers of these infamour outlaws both in the real world and in popular culture - film, ads, true-crime stories, autobiographies - as well as Hoover's own forays into filmmaking. It boasts 27 compelling images of movie stills, wanted posters, and other ephemera that have been assembled nowhere else, including rarely reproduced SLA artifacts. "Wanted Women" sets a new benchmark for how we view women and crime as it contributes fresh insights into twentieth-century social history. (vt) KTS 56

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mord_ohne_moerder Swat, Wolfgang:

Mord ohne Mörder.
Authentische Kriminalfälle aus der DDR.

2011, 206 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-02117-7 / 978-3-360-02117-5, EURO 12,95 Aus Eifersucht ersticht ein Mann seine Verlobte, der Fund einer Wasserleiche stellt die Polizei vor ein Rätsel, eine falsche Blutprobe kostet zwei Teenager das Leben, ein junger Mann erschlägt im Rausch die eigene Großmutter. Die Mordkommission ermittelt in diesen und anderen Fällen; befragt Zeugen, wertet Spuren aus, vernimmt Verdächtige. Wenn ein Mörder überführt ist, kommt er vor Gericht. Doch es gibt auch Täter, die kommen davon. Wolfgang Swat hat diese zum Teil unbekannten Fälle in den Archiven akribisch recherchiert, hat Ermittler befragt und mit Angehörigen gesprochen. Ein aufschlussreiches Buch über Verbrechen in der DDR. (vt) KTS 56

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halt_stehenbleiben_polizei Thiess, Richard:
Halt, stehenbleiben! Polizei!
Aus dem Leben eines Ermittlers.
ber 40 authentische Fälle
.

2011, 221 S., dtv 34676, 3-423-34676-0 / 978-3-423-34676-4, EURO 9,90
Nach seinem Bestseller "Mordkommission. Wenn das Grauen zum Alltag wird" (2010, dtv premium 24796) gibt Richard Thiess hier einen spannenden Einblick in die Arbeit der Kriminalpolizei und ihre Ermittlungsmethoden. Neben skurrilen, tragischen, absurden Fällen stehen anrührende und auch komische Episoden. Thiess spezialisiert sich zunächst auf Jugend- und Bandenkriminalität, er bringt u.a. die Münchner Marienplatzrapper zur Strecke, die größte Jugendbande, die bis dato in Deutschland ihn Unwesen trieb und sich sogar "Sklaven" hielt. Wir begegnen raffinierten Serien- wie Einzeltätern, aber auch grenzelenlos naiven Zeitgenossen, die einen Diebstahl geradezu provozieren, und unerschrockenen "Miss Marples". Es geht um Betrug und Erpressung, Dreistigkeit, Arglist, Gier - und um Besessenheit. Doch das Leben ist schillernd und hält immer wieder Überraschungen bereit, und so flicht Richard Thiess mit hintergründigem Humor auch so manch kuriose Episode ein.

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Richard Thiess, geboren 1952, arbeitete als Kaufhausdetektiv, bevor er sich bei der Polizei bewarb und ein Studium für den gehobenen Kriminaldienst absolvierte. Als Spezialist für Jugend- und Bandenkriminalität reiste er im Auftrag des bayerischen Innenministeriums nach Moskau und Lettland. Vor seinem Wechsel in die Mordkommission 2001 war er zuletzt für Eigentumsdelikte zuständig. Als Erster Kriminalhauptkommissar leitet er die Mordkommission V im Münchner Präsidium und ist stellvertretender Leiter des Mordkommissariats. Daneben gibt er Fernlehrgänge zur Detektivausbildung. (vt) KTS 56




the_ripper_code Toughill, Thomas:
The Ripper Code.

2008, 272 S., 0750948752 / 978-0750948753, £ 20,00
Was Jack the Ripper an artist called Frank Miles? Toughill suggests that this former "friend" of Oscar Wilde was indeed the killer, and that Wilde dropped hints about this in several of his works, most notably "The Picture of Dorian Gray", which Wilde wrote in 1889, the year after the Ripper murders took place. In fascinating details, the author argues that Wilde's story, that of a privileged man whose life of vice in East End of London turns him into a murderer, is in fact a coded message about the Ripper's identity. However, "The Ripper Code" is not just a fascinating voyage through the writings of Oscar Wilde and others. It is also a striking example of original detective work. Here, as in his previous books, Toughill unveils stunning evidence from a hitherto untapped source and uses it to devastating effect in arguing his case. (vt) KTS 56 [--]

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ich_war_eine_mafia_chefin Vitale, Giuseppina / Costanzo, Camilla:
Ich war eine Mafia-Chefin.
Mein Leben für die Cosa Nostra.

2010, 187 S., (Ero cosa loro - L'amore di una madre può sconfiggere la Mafia, Ü.v. Julia Eislele), DVA, 3-421-04442-2 / 978-3-421-04442-6, EURO 17,99
Giuseppina Vitale ist die erste Bezirkschefin mit Befehlsgewalt in der Geschichte der sizilianischen Mafia. Aufgewachsen als jüngstes von fünf Geschwistern in einer Bauernfamilie, kommt sie schon früh mit kriminellen Machenschaften, der Cosa Nostra und einer Welt voller Gewalt in Berührung, in der sie zum verlängerten Arm ihrer älteren Brüder wird. Als auch der letzte ihrer Brüder wegen Zugehörigkeit zu einer mafiösen Vereinigung im Gefängnis sitzt, wird sie zur Chefin des Clans erhoben. Sie ist die erste Frau in der Cosa Nostra, die ein Amt mit so viel Einfluss innehat. Giuseppina führt das Leben ihrer Brüder weiter, bis auch sie verhaftet wird und um ihrer Kinder willen als Kronzeugin aussagt. Hier erzählt sie ihre Geschichte: authentisch, spannend und in einer Unmittelbarkeit, der man sich als Leser nicht entziehen kann. (vt) KTS 56

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charles_manson_meine_letzten_worte Welles, Michal:
Charles Manson.
Meine letzten Worte.

2011, 219 S., zahlr. s/w Fotos, Skizzen u. handgeschriebene Briefen von Charles Manson, Vorwort von Mark Benecke, (Last Words, Ü.v. Kirsten Borchardt), Hannibal Verlag, 3-85445-344-2 / 978-3-85445-344-4, EURO 19,99
In der Nacht vom 8. auf den 9. August 1969 ermordeten die Anhängerinnen von Charles Manson - die sogenannte "Manson-Family" - in Los Angeles auf grausame Art und Weise die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate und vier ihrer Freunde. Charles Manson war selbst an den Morden nicht beteiligt, hat aber die Mitglieder seiner Hippie-Kommune zu diesen Taten angestiftet. Charles Manson, geboren am 12.11.1934, wurde wegen Anstiftung zum Mord zum Tode verurteilt. 1972 wurde in Kalifornien die Todesstrafe abgeschafft, seit dem verbüßt Charles Manson eine lebenslange Haftstrafe im Hochsicherheitsgefängins Corcoran. Die Journalistin Michal Welles begegnete Charles Manson dort erstmals Anfang der 1990er Jahre. Sie konnte mit Unterbrechungen von 1990 an bis 2010 zahlreiche Interviews zu verschiedenen Themen und Aspekten mit Charles Manson führen, die sie mit Auszügen aus seinen Briefen und Aufzeichnungen ergänzt hat. Eigenartigerweise ist "Manson … der mit Abstand gruseligste Clown, aber auch der traurigste und irrste Straftäter, von dem ich je gelesen habe" (Mark Benecke) auch noch 40 Jahre nach den Morden populär. Einige Zeitgenossen sind von Mason so fasziniert, dass sie ihn wie einen Guru verehren und bei ihm Rat suchen!

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Michal Welles lebt in Israel und arbeitet seit mehr als 20 Jahren als freie Journalistin für verschiedenen Zeitungen und TV-Sender. Ein Schwerpunkt ihrer journalistischen Arbeit sind amerikanische Schwerverbrecher, z.B. Charles Manson oder der Serienmörder Richard Muñoz Ramirez. Die zweifache Mutter besucht Charles Manson seit mehr als 20 Jahren regelmäßig im Gefängnis und korrespondiert auch bis heute mit ihm. Filmaufnahmen eines ihrer Interviews mit Charles Manson sind zu finden unter: www.themirroredman.com. (tp) KTS 56 Weiterführende Literatur (Besprechung s. KTS 54):
Bugliosi, Vincent & Gentry, Curt Gentry:
Helter Skelter.
Der Mordrausch des Charles Manson.
Eine Chronik des Grauens
.

2010, 747 S., Karten, Tatortskizzen, zahlr. s/w Fotos auf 32 Tafeln, (Helter Skelter. The True Story of the Manson Murders, Ü.v. Anke & Eberhart Kreutzer / Egbert Baqué für Nachwort und Bildunterschriften), riva Verlag, 3-86883-057-X / 978-3-86884-057-6 / K 24 46 88 70, EURO 24,90




elizabeth_stride_and_jack_the_ripper_the_life_and_death_of_the_reputed_third_victim Yost, Dave:
Elizabeth Stride and Jack the Ripper.
The Life and Death of the Reputed Third Victim.
2008, 228 S., 17 Fotos & Zeichnungen, McFarland, 978-0-7864-3318-6, US $ 39,95 As soon as the newspapers hit the streets on October 1st, 1888, Elizabeth Stride became world renowned as the third victim of Jack the Ripper. Reportedly, Stride was killed only an hour before fellow victim Catherine Eddowes, becoming a key player in the legendary "double event" of Jack the Ripper's brief but notorious killing career. This book tells the complete life story of Elisabeth Gustafsdotter, beginning with her birth in Sweden during the winter of 1843. The author describes Stride's reported "habitual drunkenness", her brief career as a prostitute, and the public aftermath of her untimely death. Period photos and sketches are included throughout the work, along with several appendices and an index. Inhalt: The Good Ol' Days / A Prelude to Murder / Death Becomes Her / The Aftermath / He Saw Liz / She Said Watts / I Need a Detective / The Swedish Connection / A Witful Murder / The Mysterious Liz / Packer and the Grapes / The Secrets of Berner Street / A Killer in Whitechapel

(Bestellen bei Missing Link)

Dave Yost ist Autor zahlreicher Artikel und Essays für "Ripperologist" und "Ripper Notes". (vt) KTS 56




Aus gegebenem Anlass



handbuch_des_verfassungsschutzrechts Droste, Bernadette:
Handbuch des Verfassungsschutzrechts.

2007, XVI, 821 S., Boorberg Verlag, 3-415-03773-8 / 978-3-415-03773-1, EURO 120,00 Nemstein, Max (Hg):
Die deutschen Geheimdienste.
Sicherheitsexperten in geheimer Mission.
2011, 92 S., FastBook Publishing, 613-0-19652-0 / 978-613-0-19652-3, EURO 34,00




Essen & Trinken
Schauplätze




eine_mordsgegend Becker, Jean:
Eine Mordsgegend.
Kriminalistische Idyllen aus Rheinhessen, Mainz und entlang des Rheins
.

96 S., zahlr. meist farbige Fotos, farbige Karten-Skizzen, Dt./Engl./Franz., 2011, Selztal-Verlag, 3-933797-09-8 / 978-3-933797-09-4, EURO 9,90
Dies ist ein Buch mit außergewöhnlichen Impressionen aus Rheinhessen, Mainz und entlang des Rheins. Auf den Spuren der Krimis "Tod beim Rotweinfest" und "Haie im Mainzer Becken" erfährt man in diesem dreisprachigen "Krimi-Reiseführer" mehr zu den jeweiligen Handlungsorten. (tp) KTS 56 [--]
www.jean-becker.de




Mord mit drei Sternen Böckler, Michael:
Mord mit drei Sternen.
Ein neuer kulinarischer Fall für Hippolyt Hermanus.

2009, 430 S., im Anhange: Kulinarisches Supplement (Köche, Restaurants, Weine & Rezepte / Alphabetisches Register der vorgestellten Weingüter / Spitzen- und Szeneköche - und ihre Restaurants) Droemer Verlag, 3-426-19835-5 / 978-3-426-19835-3, EURO 19,95
Hippolyt Hermanus war Kriminalpsychologe, ist Wahlitaliener, Weinliebhaber und Ermittler in kulinarischen Fällen. Wer auf den Spuren von Hippolyt Hermanus die Restaurants und Weingüter kennenlernen möchte, die der Weinliebhaber im Zuge seiner Ermittlungen aufsuchte, hat mit dem Kriminalroman "Mord mit drei Sternen" einen guten (Krimi-)Reiseführer in der Hand. Michael Böckler bietet im Anhang dieses Krimis ein ausführliches "Kulinarisches Supplement" an. Auf knapp 100 Seiten nennt er Spitzen- und Szeneköche und natürlich die Anschriften der entsprechenden Restaurants, notiert gewissenhaft deren (nachkochbare) Rezepte und beschreibt die begleitenden Weine. Zugleich ist dieser kulinarische Anhang ein Führer durch alle deutschen Weinbaugebiete und ein Überblick über deren wichtigste Winzer.

(Bestellen bei Missing Link)

Michael Böckler ist Journalist und Buchautor, außerdem Feinschmecker und Weinliebhaber. Sein Konzept, touristische und kulinarische Informationen in einen spannenden Roman zu integrieren, hat er bereits erfolgreich in vielen Büchern umgesetzt, die auf Mallorca, in Frankreich und immer wieder in Italien spielen. Mit "Mord mit drei Sternen" setzt er die kulinarischen Fälle um Hippolyt Hermanus fort ("Sterben wie Gott in Frankreich", "Vino Criminale" und "Tödlicher Tartufo"). (tp) KTS 56
www.michael-boecker.de




sherlock_holmes_and_conan_doyle_locations_a_visitor_s_guide.jpg Foster, Allan:
Sherlock Holmes and Conan Doyle Locations.
A Visitor's Guide
.
2011, 156 S., 97 s/w Fotos, 3 Karten, McFarland, 978-0-7864-4617-9, US $ 35,00
Mehr oder weniger regelmäßig treffen sich Mitglieder der deutschen Sherlock-Holmes-Gemeinde im Schweizer Bergdorf Meiringen, um dann von dort zu den Reichenbach-Fällen zu pilgern. Mit Foster's "Sherlock Holmes and Conan Doyle Locations" haben sie jetzt einen Reiseführer in die Hand bekommen, um sich auch einmal an jene Orte begeben zu können, die im Leben von Arthur Conan Doyle wichtig waren und wo auch seine Meisterdetektiv Sherlock Holmes ermittelte. John Foster's "Visitor's Guide" ist in zwei Teile gegliedert; Teil 1. Schottland und Teil 2 England. Innerhalb dieser Gliederung sind Städte, Ortschaften und bemerkenswerte Ereignispunkte nach Verwaltungsbezirken aufgeführt. Jeder Eintrag wird mit einem Zitat aus Doyles Biographie und/oder aus dem sogenannten Kanon eingeleitet. Es folgt eine Beschreibung der Örtlichkeit, und ausführlich wird erklärt, weshalb eben dieser Standpunkt eine besondere Bedeutung in Doyles Leben oder bei den Ermittlungen von Holmes und Watson hatte. Alle Eintragungen sind mit s/w Fotos illustriert. Allan Foster beschließt diesen "Visitor's Guide" mit einer Auswahl-Chronologie aus dem Leben Arthur Conan Doyles, einer Auflistung der "Residences of Arthur Conan Doyle", einem kleinen Stammbaum der Familie von Arthur Conan Doyle und einer Auswahlbibliographie der Werke des Autors sowie einen Hinweis auf die wichtigste Sherlock-Holmes-Sammlung der University of Minnesota Library. Eine ergänzende Literaturaufstellung ist - verständlicherweise - übersichtlich. Ein Register erschließt diesen überaus informativen Holmes-/Doyle-Reiseführer. Als Touren- und/oder Städteführer "auf den Spuren von Doyle und Holmes" ist Fosters Buch ein lohnender Reisebegleiter.

(Bestellen bei Missing Link)

Allan Foster ist Autor mehrerer Bücher und Stadtführer in Edinburgh. Seine Stadtführung "Old Town Literary Pub Crawl"ist stets ausgebucht. Allan Foster lebt mit seiner Frau in der Nähe des River Tweed im Scottish Border County. (tp) KTS 56




brunettis-venezia_tour8 Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-L.:
Brunettis Venezia.
Auf den Spuren des beliebten Commissario.
Streifzüge durch die nördlichen Laguneninseln.

2011, 16 S., 10 Farbfotos auf 2 Tafeln, 1 Übersichtskarte, EURO 4,00 Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-L.:
Brunettis Venezia.
Auf den Spuren des beliebten Commissario.
Streifzüge durch die südlichen Laguneninseln.

2011, 16 S., 13 Farbfotos auf 2 Tafeln, 1 Übersichtskarte, EURO 4,00
Ein Muss für alle Donna Leon-/Brunetti-Fans sind die kleinen, handlichen Reiseführer von Elisabeth Hoffmann und Karl-L. Heinrich. Mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen jedes Jahr ein oder zwei Broschüren. Die beiden jetzt vorliegenden "Streifzüge durch die Laguneninseln" ergänzen das Ende 2010 erschienene "Kleine Kompendium für Spurensucher" (s. KTS 55). Neben diesem Kompendium liegt inzwischen ein sogenanntes "Venezia-Paket" vor (8 Touren, 1 Stadtplan, 1 Buch, statt EURO 56,80 nur EURO 45, portofrei).
Wenn die beiden Autoren nicht gerade in Venedig recherchieren, leben und arbeiten sie in München. (tp) KTS 56 Bezugsquelle: Elisabeth Hoffmann & Karl-L. Heinrich, Dollmannstr. 15, 81541 München, e-mail: brunnettistadtplan@googlemail.com. www.brunettistadtplan.de

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zwei_einzelzimmer_bitte Klüpfel, Volker / Kobr, Michael:
Zwei Einzelzimmer, bitte!
Mit Kluftinger durch Deutschland.

2011, 210 S., zahlr. s/w Fotos, Piper Taschenbuch 7220, 3-492-27220-7 / 978-3-492-27220-9, EURO 9,95
Klüpfel, Volker / Kobr, Michael: Zwei Einzelzimmer, bitte! Mit Kluftinger durch Deutschland. 2011, 210 S., zahlr. s/w Fotos, DVD, Piper Taschenbuch 7254, 3-492-27254-1 / 978-3-492-27254-4, EURO 18,95
Nicht nur, dass Kommissar Kluftinger aus seinem Vornamen immer noch ein Geheimnis macht, der Kommissar aus dem Allgäu ist auch nicht gern auf Reisen - er würde ja sein Leib- und Magengericht Kässpatzen in der Fremde nie bekommen. Dafür gibt der grantige und liebenswerte Kommissar den beiden Autoren ein einmaliges wie lesenswertes Interview in diesem "Schatzkästlein des Allgäuer Hausfreunds" (Piper Verlag). Im Gegensatz zum Reisemuffel Kluftinger müssen seine Erfinder, die Krimiautoren Volker Klüpfel und Michael Kobr, mehr oder weniger regelmäßig das geliebte Allgäu verlassen und quer durch die Republik touren, um ihre Lese- und Bühnentermine einzuhalten. Was die Beiden so unterwegs alles erleben, zu sehen und hören bekommen oder wie sie als Krimi-Prominente nicht erkannt werden, schildern sie in ihrem Reisetagebuch "Zwei Einzelzimmer, bitte!" Die Reflexionen der Beiden sind, wie der Spiegel korrekt konstatierte, "hintersinnig humorvoll". Als Zugabe liefern die Autoren noch drei Kluftinger-Kurzgeschichten ("Reisebüro", "Das geheimnisvolle Zimmer", "Ein hoher Preis") und einen Regionalkrimi (Alpenglühen auf der Grasnarbe. Ein Berg-, Heimat-, Provinz-, Kuh- und Wald- und Wiesenkrimi). "Zwei Einzelzimmer, bitte!" liegt in zwei Versionen vor: als reine Buchausgabe und als Buchausgabe mit einer DVD, darauf eine Live-Act-Lesung von "Laienspiel".

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Volker Klüpfel, 1971 in Kempten geboren, studierte Politologie und Geschichte, ist Redakteur in der Kultur-/Journal-Redaktion der Augsburger Allgemeinen und wohnt in Augsburg.
Michael Kobr, 1973 in Kempten geboren, studierte Romanistik und Germanistik, ist Lehrer und wohnt mit seiner Frau und seinen Töchtern im Allgäu.
Klüpfel und Kobr sind seit der Schulzeit befreundet. Nach ihrem Überraschungserfolg "Milchgeld" erscheinen "Erntedank", ausgezeichnet mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2005 in der Sparte Literatur, "Seegrund", "Laienspiel", für das die Autoren den Weltbild-Leserpreis Corine 2008, "Rauhnacht" und zuletzt "Schutzpatron" (alle Piper Verlag). Sie gewannen 2008 und 2009 die MIMI, den Krimi-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels, und wurden 2011 mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet. (tp) KTS
www.kommissar-kluftinger.de




james_bond_und_die_schweiz Marti, Michael / Wälty, Peter:
James Bond und die Schweiz.

2008, 302 S., zahlr. meist farbige Abbildungen und Fotos, Echtzeit Verlag, 3-905800-20-9 / 978-3-905800-20-3, EURO 29,00
Bond-Liebhaber werden diesen Text/Fotoband über die Drehorte der Filme "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" und "Goldfinger", die zum Teil in der Schweiz entstanden sind, bestimmt schätzen. Anhand der vielen Fotos (die meisten stammen aus Privatbesitz) und der Hintergrundberichte von Schweizer Beteiligten an den Dreharbeiten erhält der Leser ein vielschichtiges Bild der Dreharbeiten zu den beiden o.g. Filmen. (tp) KTS 56

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Wallanders-vaerld McClintock, Annika:
Wallanders Värld / World / Welt.

224 S., Illustrationen und Fotos, Schwed./Dt./Engl., Roos & Tegnér AB, 978-91-86047-21-4, SKR 252,00
Die Website von Ystad und Umgebung ist die meistbesuchte in Schweden. Grund dafür sind die Bücher und Filme mit Ermittler Kurt Wallander von Henning Mankell. In der dreisprachigen Ausgabe von "Wallanders Värld / World / Welt" kann man sich über Ystad und andere Orte in der Umgebung, die einen Bezug zu Wallanders Ermittlungen haben, ausführlich informieren. (tp) KTS 56 [--]

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Jahrbücher
Zeitschriften





secret_service_2012_krimi_im_gmeiner_verlag Das Syndikat - Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur AIEP/IACW (Hg) / Schubarsky, Susanne (Red):
Secret Service.
Jahrbuch 2012.

2012, 255 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1277-4 / 978-3-8392-1277-6, EURO 9,90
Auch im Jahr 2012 legt die Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur AIEP/IACW wieder ihr Jahrbuch vor. Auch diese Ausgabe ist - wie die der vorangegangenen zwei Jahre - nicht nur ein erweiterter interner Newsletter für die über 600 Mitglieder des SYNDIKATS (aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg), sondern auch für Krimileser wieder erhältlich. Wie in den vergangenen Jahren wird eine Mischung aus Informationen und Unterhaltendem rund um den deutschsprachigen Krimi geboten.
Inhalt: Susanne Schubarsky: Vorwort der Herausgeberin / Angela Eßer, Sabina Naber, Jan Zweyer: Vorwort des Sprecherteams / Thomas Hoeps: Den Krug zum Brechen bringen - Rückblick auf die 25. Criminale - Niederrhein 2011 / Ralf Kramp: Krampismen vom Niederrhein / Jan Zweyer: Criminale 2012 - Stand im August 2011 / Raoul Biltgen: HUNDERTUNDZEHN - Ein Criminale-Krimi / Günther Thömmes: Tagebuch eines Jury-Neulings oder: Mein geheimer Plan, selbst einmal Glauser-Preisträger zu werden / Eva Lirot: Ich war Jury - geheimes Tagebuch der Eva Lirot / Jürgen Alberts: Der Glauser - ein lustiges Erlebnis? Na, ja / Thomas Przybilka: Die Befragungen der Friedrich-Glauser-Preisträger und der Hansjörg Martin-Preisträgerin 2011 (Jürgen Alberts, Kurt Palm, Petra Busch, Judith Merchant, Silke Lambeck) / Thomas Przybilka: AIEP/IACE - Eine Kurzdarstellung / April, April;)))). Artikel von P. Godazgar zum 1. April 2011 / Raoul Biltgen: Was ist ein Krimi? Eine Täter- und Zeugenbefragung / Anne Kuhlmeyer: Krimi - Warum das denn? / Lisa Hasenbein: Was nicht ist, kann ja noch werden - Vom W-Seminar Deutsch in die Krimi-Bestsellerlisten? / Lisa Hasenbein & Vanessa Materla: Zwei Kürzestkrimis / Jürgen Ehlers: Schreiben wie die Engländer / Beate Maxian & Brigitte Glaser: Trio Mortale - Das Krimistipendium der Stadt Wiesbaden / Team 1 & Team 2: Der Kettenkrimi / Elke Pistor: Denn sie wissen nicht, was sie tun - Autoren-PR in Sozialen Netzwerken / Almuth Heuner: Import top - Export Flop? Der Krimitransfer, eine Einbahnstraße des Kulturaustauschs / Gerhard Loibelsberger & Claudia Rossbacher: Schwerpunkt Krimiszene in Österreich. Teil 1 - Am Anfang war der Wolf? / Bernhard Aichner, u.a., Teil 2 - Kürzestkrimis aus den 9 Bundesländern / Paul Ott, u.a., Ein feuriger Gourmet-Abend / Thomas Przybilka: Wichtige Sekundärliteratur zur Kriminalliteratur. Eine Auswahl aus dem Zeitraum Juli 2010 bis Juni 2011.

(Bestellen bei Missing Link)

Susanne Schubarsky wurde 1966 in St. Pölten geboren. Studium der Germanistik, Anglistik und Romanistik. In den 1990er Jahren erste Kurzgeschichten. 2007, Preisträgerin "Goldenes Kleeblatt 2007" - 1. Platz beim Literaturwettbewerb des Landes Burgenland, 2009 Krimistipendium "Tatort Töwerland" auf Juist, Februar. Susanne Schubarsky lebt in Villa. (tp) KTS 56
www.das-syndikat.com www.schubarsky.at






Analyzing-Digital-Literature Greiner, Ulrich (Hg) / Mayer, Susanne / Radisch, Ina / von Thadden, Elisabeth (Red):
Rot wie Blut.

54 S., s/w u. farb. Fotos und Illustrationen, Beilage zur Die Zeit (Zeit Literatur Krimi-Spezial) 66 (2011) 45 [3.11.2011], EURO 4,00
Erschien die Ausgabe Krimi-Spezial als Literatur-Beilage der Wochenzeitung Die Zeit früher in loser Folge, so ist diese Unregelmäßigkeit seit wenigen Jahren einer erfreulichen Regelmäßigkeit - jährlich 1 Mal - gewichen. Neben zahlreichen Besprechungen und dem Hinweis auf "Die besten Krimis des November 2011" sind in der Ausgabe 2011 einige Autorenporträts und Artikel zu lesen. Inhalt: Meister, Martina: Dominique Manotti (Die französische Autorin zeigt uns die Pariser Banlieues, in denen ihr jüngster Roman spielt) / Zaimoglu, Feridun: Fantasierte und reale Schrecken (Die Polizei von Amsterdam hat Bilder von Tatorten veröffentlicht. Einige Fotos bilden wir ab und fragen: Wie viel Realität ist zumutbar? Welche Spuren hinterlässt das Verbrechen in uns?) / Wovor haben Sie Angst? (Ehrliche Antworten von Henrich Steinfest, Håkan Nesser, Uta-Maria Heim und Jo Nesbø) / Tobias Gohlis: Die Königinnen des Krimis (Patricia Cornwell und Kathy Reichs erklären, was sie an der Forensik so reizt) / Rainer Groothuis: Signalfarbe Rot (Was macht den Krimi erkennbar? Natürlich das Cover. Eine Stilkritik) / Thomas Wörtche: In den Kulissen des Verbrechens (Komik und Krimi verbünden sichzu einer aufregenden Gattung) / Tobias Gohlis: Immer diese Leichen (Der Krimi sollte sich von den alten Strickmustern befreien).
Bezugsanschrift: Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Pressehaus, Buceriusstrasse, Eingang Speersort 1, 20095 Hamburg, e-mail: DieZeit@zeit.de, Artikelabfrage aus dem Archiv: Fax 040 - 32 80 404 / e-mail archiv@zeit.de. (tp) KTS 56




temps-noir-14 Lhomeau, Franck (Hg):
Temps Noir No. 14.
La revue des littératures policières.

2011, 352 S., Editions Joseph K., 978-2-910686-54-3, EURO 18,00
Inhalt: François Guérif & Pierre Charrel: Claude Chabrol & Michel Lebrun, François Guérif, Jean-Patrick Manchette, Robert Soulat, Patrick Mosconi, Didier Daeninckx, Thierry Jonquet, Jean-François Vilar, Gérard Delteil, Daniel Pennac, Tonio Benacquista, Jean-Bernard Pouy, Éric Bentolila: Douze entretiens sur le polar francais des années 80 / Tardi & Pierre Charrel: Tardi adapte Manchette / Lucas Belvaux & Pierre Charrel: Les films criminels de Lucas Belvaux / Franck Lhomeau: Les Premiers Francais de la "Série Noire" / Frédèric Dard & Albert Simonin: "Le Cave se rebiffe" au théâtre / Albert Simonin: Schéma de "Grisbi or not Grisbi" / Douze lettres de Léo Malet à Albert Simonin / Serge Bromberg & Pierre Charrel: L'enfer d'Henri-Georges Clouzot / Pierre Charrel: La Dvdthéque du film criminal / Virginie Brac, Anne Landois, Éric de Barahir & Pierre Charrel: Engrenages / Jean-Marc Laherrère: Notes noires. (vt) KTS 56 [--]
www.editions-josephk.com

(Bestellen bei Missing Link)

BSC3_ohne Glücklich, Nicole / Maurer, Olaf (Red):
The Baker Street Chronicle. 1

(2011) 1, 32 S., farb. und s/w Fotos und Illustrationen, DSHG Verlag, Einzelheft EURO 4,50 zzgl. Porto, Abonnement (4 Hefte) EURO 18,00 zzgl. Porto
Neu auf dem Markt ist die Zeitschrift der Deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft (DSHG). Naturgemäß wird ausschließlich über Conan Doyle resp. Sherlock Holmes berichtet, es finden sich Rezensionen zu Büchern, Hörspielen, Filmen, Spielen und Comics sowie Mitteilungen zu Veranstaltungen und Interna der DSHG. Im Gegensatz zu den ehemaligen - inzwischen eingestellten - Mitteilungsblättern der deutschprachigen Sherlock Holmes-Fans finden sich in der vorliegenden Ausgabe der "Baker Street Chronicle" zahlreiche Artikel: "Ad Defensionem Magistri oder: Sherlock Holmes im Laboratorium der Legastheniker" von F.G. Klimmek, die Studienarbeit "Wozu braucht es Dr. Watson? Sherlock Holmes' Begleiter und seine Funktion in Arthur Conan Doyles Detektivgeschichten" von Janine Erne oder "ACD und ich. Notizen eines Übersetzers" von Doyle-Übersetzer Reinhard Hillich aus Berlin. Sollte die Redaktion das Konzept beibehalten können, dürfte "The Baker Street Chronicle" für Holmes-Fans bestimmt eine informative wie vergnügliche Begleitlektüre sein. Bezugsanschrift: DSHG Verlag, Wanderstr. 31, 67071 Lundwigshafen a. Rhein, e-mail: O.Maurer@Sherlock-Holmes-Gesellschaft.de. (tp) KTS 56
www.baker-street-chronicle.de www.Sherlock-Holmes-Gesellschaft.de




2011-tip-buchkultur-krimi-2011-3 Schnepf, Michael / Jensen, Nils / Hierl, Tobias / Lerchbacher, Hannes (Hg):
Buchkultur Krimi Spezial.

2011, 30 S., Buchkultur Verlagsgesellschaft, ISSN 1026-082X, EURO 2,50
Mit erfreulicher Regelmäßigkeit erscheint seit vielen Jahren, immer im Sommer, die "Krimi Spezial"-Ausgabe der österreichischen Zeitschrift Buchkultur. Aufmacher sind stets "Die besten Krimis der Saison", ausgewählt werden diese Top Ten von einer internationalen Jury. Neben zahlreichen Rezensionen finden sich Porträts über Reginald Hill ("Richtig fett unf fast unfehlbar" von Dita Rudle), über Josef Preyer ("Schreibsüchtig" von Peter Hiess) und ein Interview mit Elisabeth Herrmann ("Es gibt nichts Langweiligeres als das Gute" von Tobias Hierl). Im Thementeil der aktuellen Ausgabe beschäftigt sich Lorenz Braun mit weiblichen Kriminalisten ("Die Neugier der Frauen"), Thomas Wörtche macht sich in seinem Artikel "Starke Töne" Gedanken darüber, ob "politische Kriminalromane" im Aufwind sind. Lorenz Braun fragt, ob die Leser sich eventuell "an kulinarischen Krimis überessen?" haben können und Horst Steinfelt stellt in "Krimi 3x3" insgesamt 9 Jugendkrimis vor (Bewährte Ermittler / Tierische Detektive / Jugendthriller). Peter Hiess beschließt mit seiner Kolumne "Schmauchspuren" die diesjährige Ausgabe von "Buchkultur Krimi Spezial". Bezugsanschrift: Buchkultur Verlagsges.m.b.H., Hütteldorfer Str. 26, A-1150 Wien. (tp) KTS 56
www.buchkultur.net




85.3_May_2011 Simon, Daniel (Hg):
WLT World Literature Today May/June 2011.
Special Section: German Crime Writing
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2011, 80 S., University of Oklahoma, ISSN 0196-3570, US $ 4,95
Alle zwei Monate erscheint das amerikanische Literaturmagazin "WLT World Literature Today", herausgegeben von der University of Oklahoma. In den vergangenen Ausgaben sind hin und wieder umfangreiche Artikel zur internationalen Kriminalliteratur erschienen. Die Mai/Juni-Ausgabe 2011 wartet mit einer "Special Section" auf - thematisiert wird der deutschsprachige Kriminalroman. Initiiert hat diese Sonderausgabe J. Madison Davis, Professor für Literatur und Journalistik an der o.g. Universität, der mit seinem kurzen Beitrag "German Crime Writing" eine kurze Einführung zum Thema gibt. Neben zwei Kurzkrimis von Lisa Lercher ("Forty-three-year-old woman seeking")und Nina George ("The Light in the West") beschäftigen sich die nachfolgenden fünf Artikel mit Kriminalliteratur in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz: "Show Your Face, oh Violence. Crime Fiction as Written by Austrian Women Writers" von Beatrix Kramlovsky / "Germany's Crime and Mystery Scene" von Almuth Heuner / "The Grand Duchy Strikes Back" von Hughes Schlueter / "Murder in the Alpenglow. Swiss Crime Writing in the German Language" von Paul Ott und "A Resource for Lovers of Crime Writing. The Bonn Archive of Secondary Crime Writing Literatur" vom Herausgeber des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur".
Bezugsanschrift: University of Oklahoma, 630 Parrington Oval, Suite 110, Norman, Oklahoma 73019-4033. (tp) KTS 56
www.worldliteraturetoday.com

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Internationa-Journal-of-Crime-Fiction-No-1 Vega, Eddie (Hg) / McMeel, Cortright (Hg Western Hemisphere) / Thomas, Alan Ward (Hg Eastern Hemisphere):
Noir Nation.
International Journal of Crime Fiction No. 1.

2011, 201 S., eVega Online Media, Inc., 978-1-937453-00-8 [ISSN 2162-2361], US $ 8,00
Eine neue Krimi-Zeitschrift - "Noir Nation" - aus den USA mit Redaktionssitzen in Brooklyn und Prag erscheint seit September 2011 als e-Book(!) unter anderem bei Amazon und GoogleBooks! Der Prager Repräsentant war so freundlich, mir eine Pdf-Version der ersten Ausgabe zuzusenden. Der Großteil von "Noir Nation" ist Kurzkrimis vorbehalten. Die Autorinnen und Autoren dieser Kurzkrimis kommen aus Irland, Kanada, Nigeria, Polen, der Tschechischen Republik und den USA. Im zunächst noch bescheidenen kleinern Teil sind ein Interview von Cortright McMeed mit Scott Wolven (Ten Questions for Scott Wolven) und zwei Essays in der Rubrik "The State of Noir" zu finden: "Black Becomes Blacker - The Darkening of Noir" von J. Madison Davis und "Why Noir Now" von Alan Ward Thomas. Neben den Essays ist ein "Noir Forum" eingerichtet. "Must crime fiction have a moral point?" lautet die Frage des Forums. Antworten darauf geben Melodie Campbell (Kanada): "Don't Preach Anywhere Near Me" / Wendy A. Reynolds (USA): "Crime Must Have Consequences" / Ann Littlewood (USA): "Awareness of Values Does Not Mean You Have to Play Nice" / Ann Cleeves (GB): "It is Not Easy to Know What is Good and Right" / Linton Robinson (USA): "Noir Heroes Don't Uphold Moral Codes - They Are Their Victims" und Joe Trigoboff (USA): "Noir is Not About Morality But About Personal Codes". Einen ausführlichen Hinweis auf "Noir Nation", die zunächst zweimal jährlich erscheinen soll, findet man unter www.NoirNation.com. Bezugsanschrift: eVega Online Media, Inc., 356 56 Street, Brooklyn, NY 11220, e-mail: info@evegaonline.com. (tp) KTS 56



Miscellanea



Der-Deutschland-Krimi-Kalender-2012 Anonymus:
Der Deutschland Krimi Kalender 2012.

2011, 14 farb. Blätter, Ackermann Verlag (Ackermann Literarische Reihe), 3-8384-1221-4 / 978-3-8384-1221-4, EURO 24,95
Auf Anfrage teilt der Verlag mit, dass keine physischen Rezensionsexemplare mehr verschickt werden. Somit in dürren Worten: Auf 14 farbigen Blättern befinden sich Fotos von Originalschauplätzen und Zitate aus zwölf Regionalkrimis. Das Kalendarium läuft in deutscher, englischer und französischer Sprache. Dem Kalender soll ein Gutschein der Firma "krimidinner" beiliegen. (tp) KTS 56 [--]

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im_fadenkreuz_des_schuetzenfischs Bennemann, Markus:
Im Fadenkreuz des Schützenfischs.
Die raffiniertesten Morde im Tierreich.

2008, 256 S., 15 Farbtafeln, Eichborn Verlag, 3-8218-5679-3 / 978-3-8218-5679-7, EURO 19,95
Wenn der Buntbarsch zweimal klingelt: Tiere töten auf so faszinierende, intelligente und raffinierte Weise, dass man nur staunen kann. Die Natur ist nicht nur einfallsreich, wenn es um schöne Dinge wie Pfauenkleider oder Vogelgesänge geht. Auch beim Töten hat sie im Laufe der Evolution eine erstaunliche Fantasie entwickelt. Etwa beim Schützenfisch, der die Mangrovengrille auf seinem Speiseplan liebt, sie aber mit einem gezielten Wasserstrahl erst von den Bäumen holen muss. Oder bei der Bolaspinne, die nicht nur den Geruch weiblicher Nachtfalter exakt nachbildet, um Nachtfaltermännchen in ihre Nähe zu locken, sondern diese auch nocht mit einem selbst gewebten Lasso einfängt wie Cowboys ihre Kühe. Ob Tarantelwespe und Vogelspinne, Hammerhai und Stachelrochen, Tigernatter und Erdkröte oder Eisbär und Ringelrobbe: Anhand von zahlreichen Morden erfahren wir nicht nur alles über die bizarrsten Täter-Opfer-Konstellationen der Evolution, sondern auch alles Wissenswerte über Ernährung, Fortpflanzung, Paarung und Lebensraum der Protagonisten. Und warum das Opfer keine Chance hat - egal, ob das Verbrechen am Nordpol, in Südostasien, Afrika oder Europa geschieht. Kenntnisreich und spannend erzählt Markus Bennemann, wie Eisbär, Fingertier, Buckelwal, Schimpanse, Buntbarsch oder Chamäleon ihrem Opfer den Garaus machen.

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Markus Bennemann, geboren 1971, hat Anglistik und Geschichte studiert. Er war Redakteur bei einer Tageszeitung, hat Krimis fürs Fernsehen geschrieben und arbeitet heute als Autor, Übersetzer und freier Journalist in Wiesbaden. (vt) KTS 56




Mordskalende-2012 Braun, Christa / Dieter Paul Rudolph / Stefan Wirtz (Hg):
Mord(s)kalender 2012.
Deine Tage sind gezählt
.

2011, 450 S., Lesebändchen, Conte Verlag, 3-941657-43-7 / 978-3-941657-43-4, EURO 15,00 Den in rotes Leinen gebundenen "Mord(s)kalender" ziert ein Durchschuss Kaliber 9mm. Das Gebetbuch-Format erlaubt pro Tag eine Kalenderseite, die von 53 "Obduktionen" genannten Kolumnen zum Thema Kriminalliteratur aufgelockert werden und den Einstieg in die jeweilige Woche markieren. Zu jedem Tag werden Kurzbios (mit Geburts- und/oder Sterbedaten) deutscher wie internationaler Krimiautorinnen und -autoren verzeichnet. Im Anhang "Netzjagd!" gibt es Hinweise zu Terminen wichtiger Krimiveranstaltungen, nützliche Tipps zum "Crime-Surfing", eine kleine Aufstellung zu deutschsprachigen Krimipreisen (als einziger internationaler Krimi-Preis wird der "Prix du polar européen" genannt), ein überschaubares "Glossar" zum Krimi ist ebenfalls beigefügt. Das "Alphabetische Namensregister", ergänzt durch Geburtsdaten, er- und beschließt den Krimikalender. Als Grundlage für die Datensuche wurden von den Herausgebern die "Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur" von Mirko Schädel und das "Lexikon der deutschen Krimiautoren" von Reinhard Jahn herangezogen. "Für … möglicherweise auftretende Fehler zeichnen … die Herausgeber verantwortlich." Solche Fehler sind z.B. die Andichtung, Leiter eines Krimihotels zu sein (Eintrag zum Krimiautor und -verleger Ralf Kramp), ein gewisses Geschmäckle hat der Kalendereintrag zu einem der Herausgeber. Dennoch, der "Mord(s)kalender" ist für alle Krimi-Fans ein netter Begleiter durch ihr persönliches Krimijahr. (tp) KTS 56

(Bestellen bei Missing Link)

125-Anniversary-of-Sherlock-Holmes Deutsche Sherlock-Holmes-Gesellschaft (Hg):
125 Anniversary of Sherlock Holmes / 125 Jahre Sherlock Holmes. Kalender 2012.

Wandkalender, EURO 12,50 (zzgl. EURO 2,40 Porto innerhalb Deutschlands / zzgl. EURO 3,65 Porto ins Ausland)
Ursprünglich hatte die Deutsche Sherlock-Holmes-Gesellschaft einen Illustrations-Wettbewerb ausgeschrieben, um einen Wandkalender zum 125. Jahrestag Sherlock Holmes' zu kreieren. Laut eigenen Auskünften war es der Jury und den Herausgebern nicht möglich, unter den zahlreichen Einsendungen ein einheitliches Thema zu finden. So entschloss man sich, auf die klassischen Zeichnungen bekannter Holmes-Illustratoren (Sidney Paget, Frederic Dorr Steele, Walter Paget, Richard Gutschmidt oder Doug Hutchinson) zurückzugreifen. Mit diesem Kalenderprojekt unterstützt die Deutsche Sherlock Holmes-Gesellschaft mit je 1 EURO pro verkauftem Exemplar übrigens den Undershaw Preservation Trust. Diese Stiftung wurde zum Erhalt von Sir Arthur Conan Doyles Wohnsitz "Undershaw" gegründet - hier schrieb der Autor den wohl bekanntesten seiner Holmes-Romane: "Der Hund der Baskervilles". Bezugsanschrift: Deutsche Sherlock-Holmes-Gesellschaft, Wanderstr. 31, 67071 Ludwigshafen, e-mail: info@Sherlock-Holmes-Gesellschaft.de
www.Sherlock-Holmes-Gesellschaft.de
www.Baker-Street-Chronicle.de




25_jahre_gmeiner_verlag Dück, Ricarda (Red):
25 Jahre Gmeiner Verlag.
Eine illustrierte Chronik.

2011, 176 S., 650 s/w u. farb. Abb., Lesebändchen, Gmeiner Verlag, 3-8392-8392-2 / 978-3-8392-8392-9, EURO 29,90
Die Geburtsstunde für den Gmeiner-Verlag in Meßkirch schlug am 29.12.1986. Die ersten verlegerischen Schritte resultierten aus einer Esparanto-Wörterkartei, die Armin Gmeiner zusammen mit Bernhard Eichkorn im Jahr 1984 ersonnen und an Fachbuchhandlungen und auf Kongressen deutschsprachiger Esperantisten vertrieb. Dieses Unternehmen lief so gut, daß Armin Gmeiner den Schritt vom Hobby-Herausgeber zum Verleger wagte. Titel aus diversen Bereichen waren es zunächst, bis dann zehn Jahre später es spannend beim Gmeiner-Verlag wurde: Der erste "Schwabenkrimi" erschien, "Tiefenrausch" von Günter Haug. Es folgten weitere dieser "Schwabenkrimis", geschrieben von Autoren der Region. Kontinuierlich wusste Armin Gmeiner die Sparte Regionalkrimi auszubauen. Erschienen in den Jahren 2002 und 2003 insgesamt 14 Kriminalromane, so waren es bereits 106 Kriminalromane von insgesamt 49 Autoren die bis 2006 im Gmeiner-Verlag publizierten. Inzwischen dürfte neben dem Schwabenland auch jede andere deutsche Region mit Kriminalliteratur aus dem Verlag in Meßkirch abgedeckt und ausgelotet sein! "Der Katalog des Gmeiner-Verlags im badischen Meßkirch bietet die mörderischte Landkarte des deutschen Sprachraums" meldete "Welt Online" am 5.3.2011. Wohl wahr - denn inzwischen sind die Krimis nicht nur in Deutschland sondern auch in Österreich und der Schweiz angesiedelt. War man zunächst verblüfft über den rasanten Meßkirchner Ausstoß von Kriminalromanen meist außerhalb ihrer Region unbekannter Autoren pro Jahr, tauchten in den letzten Jahren immer mehr deutschlandweit bekannte Autorennamen der Kriminalliteratur auf den Covern der Gmeiner Krimis auf: -ky, Paul Ott, Uta-Maria Heim, Norbert Klugmann oder auch Martin Walser, um nur einige wenige zu nennen. Selbst Deutschlands Krimi-Kritiker und -Experte No. 1, Thomas Wörtche, testierte "… Der Verlag ist ja nicht nur bei den Regionalkrimis führend … Zum Beispiel die Geradlinigkeit des Programms, das sich strikt auf deutschsprachige Texte beschränkt und sich nicht auf internationale Experimente einlässt…". Zudem hebt Thomas Wörtche die "eminent kluge Einschätzung von Ressourcen und was man damit maximal bewegen kann" hervor. Sein Beitrag zur Jubiläums-Chronik schließt mit "Chapeau! Und auf das nächste Vierteljahrhundert!". Es ist natürlich nicht nur Thomas Wörtche, der die 25 Jahre des Gmeiner-Verlages kommentiert, die zahlreichen Hintergrundberichte, Anekdoten und Gratulationstexte kommen von Mitarbeitern, Verlagsvertretern und - natürlich - von den vielen KrimiautorInnen des Verlages. Alle Beiträge schildern einen lebendigen und sympathischen Verleger und sein Mitarbeiterteam. Neben den Kriminalromanen gibt der Gmeiner-Verlag auch Krimi-eBooks, Krimi-Spiele, und ganz wichtig, seit 2004 eine Kundenzeitschrift "Krimijournal - Die Zeitung für Krimifreunde" heraus. Auch im Internet sind die Krimis aus Meßkirch präsent: Das "Krimi-Forum" oder die "Krimi-Couch" berichten regelmäßig mit Rezensionen und Interviews über die Spannungsliteratur des Verlages. Clever gemacht zu dieser Chronik ist übrigens auch der Schutzumschlag: Es handelt sich dabei um ein kunstvoll gefaltetes Plakat, dessen Rückseite mit den Porträtfotos der AutorInnen bedruckt ist.

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Ricarda Dück ist Lektorin im Gmeiner-Verlag. (tp) KTS 56




wie_man_einen_verdammt_guten_thriller_schreibt Frey, James N.:
Wie man einen verdammt guten Thriller schreibt.

2011, 299 S., (How to Write a Damn Good Thriller. A Step-by-Step Guide for Novelists and Screenwriters, Ü.v. Ellen Schlootz), Emons Verlag, 3-89705-805-7 / 978-3-89705-805-7, EURO 19,80
Vor einigen Jahren wurde im KTS bereits auf Freys Handbuch "Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt" hingewiesen. In dreizehn Kapiteln wird dem angehenden Thriller-Autor die Grundlagen des Schreibhandwerks ausführlich vermittelt. James N. Frey ist selbst Autor von Kriminalromanen (darunter ein Krimi, der für den Edgar Award nominiert war) und weiß daher, wovon er spricht. Im vorliegenden Buch erklärt er u.a., "wie man clever plottet", erläutert Erzählsituation und Perspektive, macht klar, wie man den Leser bei der Stange hält, was ein "Cliffhanger" ist, wie man einen packenden Einstieg in den Thriller schafft und was man auf jeden Fall vermeiden sollte: den Durchhänger in der Mitte des Buches. Für Drehbuchautoren listet er im Anhang eine Vielzahl von beispielhaften Filmen auf, für angehende Thrillerautoren gibt es eine Auflistung lesenswerter Kriminalromane und Thriller. Beide Auflistungen verstehen sich als Orientierungshilfen.

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James N. Frey hat mehrere Bücher über das Handwerk des Romanschreibens veröffentlicht und ist außerdem der Autor von neun Romanen, darunter des für den Edgar nominierten Krimis "The Long Way to Die". Er gibt Kurse in kreativem Schreiben und tritt als Redner bei Autorenkonferenzen überall in den Vereinigten Staaten und in Europa auf. Er lebt in Berkeley, Kalifornien. Im Emons Verlag erschienen die Bestseller "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" (Band 1 und 2), sowie "The Key. Die Kraft des Mythos" und "Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt". (tp) KTS 56
www.jamesnfrey.com




filmmusikanalyse_zum_krimi_tatort_toedliches_vertrauen Garthaus, Sandra:
Filmmusikanalyse zum Krimi "Tatort - Tödliches Vertrauen".

2011, 32 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 3-640-90619-5 / 978-3-640-90619-2, EURO 9,99
Fernsehen gehört neben Druck und Radio zu den drei größten und wichtigsten Medien der Massenkommunikation und ist das wichtigste für die öffentlichen und privaten medialen Kommunikationsverhältnisse. Fernsehen wird generell als Bildmedium verstanden. Es ist aber bisensuell, denn es ist audiovisuell. Es überträgt Bilder und Töne. Neben Gestaltungsmöglichkeiten wie Kameraführung, Lichtdramaturgie und Farbgebung wird die Wirkung bei Serien, Filmen und Werbung auch durch die muskalischen Untermalungen erzielt, denn unser Ohr will so beschäftigt sein wie unser Auge. Man unterscheidet zwischen dem Originalton, also der Atmosphäre im Film selbst, und der Filmmusik. Filmmusik gestaltet den Film. Sie wird absichtsvoll in die Konzeption eines Films einbezogen. Sie kann dramaturgische oder struktrelle Funktionen übernehmen. Bei der Bearbeitung eines Films wird der Ton beim Schnitt meist vorgezogen. Es werden musikalische Akzente gesetzt, die eine neue Handlungssituation markieren. Spannung wird gesteigert durch rhytmische Veränderungen oder abruptes Stoppen der Musik. Auch Fremdtöne, wie Handyklingeln oder Musik in einer Bar, gehören zur Dramaturgie. Sie zählen zur Atmosphäre. Soll die Aufmerksamkeit der Rezpienten und Rezipientinnen dem Dialog im Film gewidmet werden, wird der Hintergrund nicht mit Musik untermalt (oder zumindest in einer sehr geringen Lautstärke), denn Sprache und Musik werden im gleichen Sinneskanal verarbeitet und können sich demnach gegenseitig stören. Alle Töne in einem Film sind mit Hintergedanken eingeplant und erfüllen ihre Funktionen. Meine Analyse bezieht sich auf das fiktionale Genre. Beim Krimi vermittelt die Musik zum einen viel Bewegung und Aktion und signalisiert dem Rezipienten, dass spannende Szenen beginnen, zum anderen entwarnt sie auch mit ruhiger Musik. Sie leitet den Zuschauer durch die Geschichte. (Abstract der Autorin) KTS 56

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pocket_quiz_kriminalliteratur_edition_mordlust Köhrsen, Andrea:
Pocket Quiz Kriminalliteratur.

2011, 50 Spielkarten, Moses Verlag (Pocket Quiz / Mordlust Edition), 3-89777-639-1 / 978-3-89777-639-5, EURO 5,95
Eine nette Idee hat die Autorin Andrea Köhrsen für die Reihe "Pocket Quiz" umgesetzt: ein Kartenspiel, das an die Vokabeltrainer-Karteien aus der Schulzeit erinnert. Insgesamt werden 150 Fragen zu Krimiautoren, Ermittlern und berühmten Fällen der internationalen Kriminalliteratur gestellt. Dreht man die Karte um, erfährt man, ob die Antwort korrekt war. Das Pocket Quiz "Kriminalliteratur" funktioniert für einen oder mehrere Spieler. Die Neuausgabe des Jahres 2011 kommt in einer hübsch gestalteten Blechdose daher. Dieses kompakte Krimi-Wissen für die Hosentasche ist ein netter Zeitvertreib für Krimifans oder für diejenigen, die es werden wollen.

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Andrea Köhrsen, geboren 1971, absolvierte ein Studium für Kommunikations-Design an der Muthesius-Hochschule in Kiel. Es folgten Praktika bei Pixelpark Berlin und beim Ravensburger Spieleverlag. Seit 2003 arbeitet sie als freiberufliche Texterin, Gestalterin und Illustratorin, seit 2008 ist sie hauptsächlich für die Agentur goldbutt communications und als Autorin für den Moses Verlag tätig. (tp) KTS 56
www.andrea-koehrsen.de




zielwasser Krause, Anika / Oelmayer, Miriam:
Zielwasser.
Ein Cocktailbuch.

2010, 143 S., 80 Farbfotos, Vorwort von Charles Schumann, Heyne Verlag (Collection Rolf Heyne), 3-89910-453-6 / 978-3-89910-453-0, EURO 29,90
Ein Cocktailbuch der etwas anderen Art. Neben rund 60 Rezepten für klassische Drinks (z.B. Manhattan) oder Neukreationen (z.B. Krüppelbein) haben die beiden Autorinnen den Titel ihres Cocktailbuchs wörtlich genommen: Die gemixten Köstlichkeiten wurden mit der Luftpistole beschossen. Die Zerstörung der diversen Cocktailgläser wurde dabei fotographiert. Zielsicher dank Zielwasser wird somit jeder Schuss ein Treffer. Bevor es zu den finalen Beschüssen kommt, gibt Bargroßmeister Charles Schumann ein Einführung in die Kunst des Cocktailmixens.

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Anika Krause und Miriam Oelmayer arbeiten in ihrem Büro für Gestaltung als Kommunikationsdesignerinnen. (tp) KTS 56
www.artbastard.de




ein_chronist_in_der_weimarer_republik Landesarchiv Berlin / Rechtsanwaltskammer Berlin (Hg):
Leo Rosenthal.
Ein Chronist der Weimarer Republik.
Fotografien 1926 - 1933.

2011, 160 S., 99 Duotone-Tafeln, 24 Abb., dt. & engl., [Texte von Bianca Welzing-Bräutigam, Janos Frecot & Bernd Wiese], Verlag Schirmer/Mosel, 3-8296-0564-1 / 978-3-8296-0564-9, EURO 29,80
Menschen vor Gericht - zur Zeit der Weimarer Republik war das für die Presse ein besonders ergiebiges Thema. Politische Prozesse, in die ab Ende des Jahrzehnts immer häufiger Nazi-Größen und -Mitläufer verwickelt waren, spektakuläre Mordfälle oder Kunstfälschungen mit Prominenz im Zeugenstand, die zunehmende Kleinkriminalität als Folge von Arbeitslosigkeit und Inflation beschäftigten Richt und Öffentlichkeit gleichermaßen. Leo Rosenthal (1884 - 1969) war Jurist und arbeitete anfangs als Gerichtsreporter für linksstehende Berliner Zeitungen, bevor er zur Kamera griff und atmosphärisch dichte Aufnahmen von Aufsehen erregenden, aber auch weniger sensationellen Prozessen seiner Zeit lieferte. Als Chronist der Weimarer Republik und Kollege des heute weitaus bekannteren Erich Salomon ist er noch zu entdecken. Anders als Salomon entkam er dem Holocaust, emigrierte in die USA und begann dort eine zweite Karriere als Photograph bei den United Nations in New York. Das Landesarchiv, das 1998 mit der Landesbildstelle vereinigt wurde und 1968 die Aufnahmen Leo Rosenthals erwarb, stellt Leo Rosenthals Gerichtsphotographien aus der Weimarer Zeit erstmals in einer reich bebilderten Publikation vor. (vt) KTS 56

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language_of_crime_and_deviance_an_introduction_to_critical_linguistic_analysis_in_media_and_popular_culture Mayr, Andrea / Machin, David:
The Language of Crime and Deviance.
An Introduction to Criminal Linguistic Analyses in Media and Popular Culture.

2011, 224 S., Continuum, Hardcover 978-1-4411-5877-2, £ 75,00 / Paperback 978-1-4411-0240-9, £ 24,99
The first instance of a book dealing specifically with the role of language in representation and constructions of crime, deviance and punishment in the media. This text combines theoretical perspectives from linguistics, sociology, criminology and media studies, providing a toolkit for the analysis of language and images in examples across a range of media. Emphasis is placed on practically demonstrating the tools that can be used for the lingustic analysis of media representations of crime and deviance, including critical and multimodel dicourse analysis. It covers both spoken and written discourse and focusses on a number of specific areas of crime and criminal justice, including young people and women, the way the media represent criminal justice agencies, corporate crime, and cirme and deviance in popular culture. A welcome and valuable resource for students and academics in linguistics, media studies, criminology and sociology. Inhalt: Crime, Deviance and Language / Simple Word Choice and How to Represent People and Action / Concealment and Evasion through Grammar / Young People and Crime / Women and Crime / The Criminal Justice System in the Media - the Police / The Criminal Justice System in the Media - the Prison / Corporate Crime. (vt) KTS 56

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mein_name_ist_bond_james_bond Moore, Roger:
Mein Name ist Bond, James Bond.
Die Autobiographie
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2009, 284 S., 200 z.Tl. farb. Abb., (My Word is my Bond, Ü.v. Rudolf Mast), I.P. Verlag Jeske/Mader, 3-931624-62-5 / 978-3-931624-62-0, EURO 19,90
Schneidig, gutaussehend und von Kopf bis Fuß ein britischer Gentleman, so hat Roger Moore in den vergangenen fünfzig Jahren in einer Reihe unvergesslicher Filme und gefeierter Fernsehserien mitgespielt. Wer könnte je den wortgewandten Abenteurer Simon Templar in der gleichnamigen Fernsehserie vergessen? Oder den verwegenen Playboy Lord Brett Sinclair in "Die Zwei"? In der Liste des elegantesten James Bond steht Roger Moore auf Platz 1, den Geheimagenten 007 verkörperte er in sieben überaus erfolgreichen Filmen,die heute noch überall auf der Welt gezeigt werden. Seine ganze Person strahlt Stil, Großzügigkeit und Kultiviertheit aus. Millionen Fans in aller Welt verehren ihn, aber seine Memoiren hat er erst jetzt geschrieben. Zum ersten Mal gibt er einen Einblick in seine Arbeit an weltberühmten Rollen und mit weltberühmten Kollegen. Er beschreibt seine Familie, die Kindheit in London und die trostlose Zeit der Evakuierung während der Bombardierungen durch Nazi-Deutschland. Er spricht über die glücklichen und turbulenten Jahre nach dem Krieg, seine Ehen, die Kinder und das Glück, das er schließlich mit seiner bildschönen Frau Kristina gefunden hat. Freimütig erzählt er von seinen Jahren als Anfänger und der unverhofften Chance, kurz vor dem Ende des Studiosystems einen Vertrag mit MGM zu bekommen, wo er neben Legenden der Leinwand wie Elizabeth Taylor, Van Johnson, Lana Turner, Debbie Reynolds, Glenn Ford, David Niven und anderen spielte. Viele Film- und Fernsehrollen schlossen sich an, ehe ihm die Rolle des James Bond angeboten wurde. Roger Moore berichtet über die Filme selbst, aber auch über Produzenten, Regisseure, den Stab und die Kollegen, mit denen er als Geheimagent im Dienste Ihrer Majestät zusammengearbeit hat. Angereichert mit Anekdoten über Berühmtheiten wie Noël Coward, Gary Grant, Richard Harris, Stewart Granger, Frank Sinatra, Dean Martin, Gregory Peck, Richard Burton, Michael Caine und Sean Connery und Erlebnissen aus der Blütezeit Hollywoods, bietet diese offene, fröhliche und entwaffnend charmante Autobiographie eine ebenso informative wie vergnügliche Lektüre. (vt) KTS 56
http://roger-moore.com

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die_sprachen_der_polizeien_in_europa_band_1 Moreau, Jacques:
Die Sprachen der Polizeien in Europa.
Bd. 1: Wörterbuch Französisch-Deutsch.


2010, 350 S., Steinbeis-Edition, 978-3-941417-36-6, EURO 29,90
Seit der Unterzeichnung des Schengener Durchführungsübereinkommens (SDÜ) ist die enge Kooperation der nationalen Polizeien in Europa im Hinblick auf die Öffnung der Grenzen noch wichtiger geworden. Eine besondere Rolle spielt dabei die praktische und direkte Zusammenarbeit der deutschen und französischen Polizei. Mit dem vorliegenden Wörterbuch wird zum ersten Mal ein zweisprachiges, umfassendes Hilfsmittel für den täglichen Dienst auf beiden Seiten der Grenze zur Anwendung kommen. Aufgrund seiner Praxisnähe ist es besonders für die alltägliche Polizeiarbeit geeignet. Es soll helfen, die Kommunikationsprobleme zwischen den französischsprechenden Bürgern und der deutschen Polizei zu beseitigen. Zudem kann der Weg zu einer Intensivierung der grenzüberschreitenden polizeilichen Kooperation nur mit guten Kenntnissen der französischen bzw. der deuschen Polizeifachsprache bestritten werden. Dieses Wörterbuch kann sicher auch bei der Fremdsprachenausbildung sehr gute Dienste leisten. Es richtet sich ebenfalls an die Bedürfnisse der Dolmetscher/-innen und Übersetzer/-innen, die immer wieder für die Polizei tätig sind, und nicht zuletzt an den Leser, der sich aus vielfältigen Gründen für die französische Polizeifachsprache interessiert.

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Jacques Moreau, geboren 1957 in Karlsruhe und zweisprachig aufgewachsen, studierte Romanistik und Germanistik an der Universität Freiburg im Breisgau. Seit 1990 ist er als Sprachdozent für die Polizei des Landes Baden-Württemberg tätig. Von 1990 bis 1999 hat er zahlreiche Fortbildungsseminare "Französisch für Polizeibeamte" sowie einige Deutschkurse für französische Polizeibeamte an der Akademie für Polizei in Freiburg (damals noch Landes-Polizeischule) geleitet. Seit 1999 ist er sowohl Sprachdozent als auch Leiter der Fachgruppe Sprachen an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen. (vt) KTS 56




die_wahrheit_ueber_sherlock_holmes Moriarty, James:
Die Wahrheit über Sherlock Holmes.
Aus den Unterlagen seines Erzrivalen, zusammengestellt von Colonel S. Moran.

2011, 160 S., 2 Faltpläne London von 1880, zahlr. s/w und farb. Abbildungen, Lesebändchen, (The Moriarty Papers, Ü.v. Edith Beleites), Eichborn Verlag, 3-8218-3688-1 / 978-3-8218-3688-1, EURO 12,95
"Alle Verbrechen, die Sherlock Holmes, dieser Langweiler, je untersucht hat, sind MEIN Werk", so Professor James Moriarty. Der "Napoleon des Verbrechens", wie Moriarty auch genannt wurde, war Holmes' Erzfeind und, zusammen mit Colonel Sebastian Moran - seinem Faktotum -, verantwortlich für den Sturz des Meisterdetektvis bei den Reichenbachfällen in der Schweiz. In dem kleinformatigen Bändchen "Die Wahrheit über Sherlock Holmes", getarnt als Tagebuch, sind alle Verbrechensplanungen, mit detaillierten Skizzen versehen, aufgezeichnet. Die geplanten Verbrechen, von Moriarty euphemistisch "Missionen" genannt, werden jetzt jedem Holmesianer beweisen, dass Holmes' Genie eine Lüge und dass der Meisterdetektiv nur eine Marionette in den Händen dieses genialen Verbrechers war. Colonel Sebastian Moran stellte dieses Konvolut aus Moriartys Tagebüchern, Fotos, Zeichnungen und Notizen leider ohne zeitliche oder inhaltliche Struktur zusammen - was aber den Spaß an der Durchsicht all dieser Hinweise und Planungen verbrecherischer Absichten von Holmes' Gegenspieler nicht schmälert. Einfach köstlich, diese "Wahrheit über Sherlock Holmes". (tp) KTS 56

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neue_darwin_awards_fuer_die_skurrilsten_arten_zu_tode_zu_kommen Northcutt, Wendy:
Die Darwin Awards.
Die skurrilsten Arten, zu Tode zu kommen.

2011, 272 S., (The Darwin Awards. Evolution in Action, Ü.v. Almuth Dittmar-Kolb), Goldmann Taschenbuch 47517, 3-442-47517-1 / 978-3-442-47517-9, EURO 7,99
Die "Darwin Awards" werden jedes Jahr für unvorstellbare und überwiegend tödliche Dummheiten vergeben. Die hier versammelten Meldungen sind die besten Geschichten, die bei der Jury eingereicht und von ihr ausgezeichnet wurden: Zu den Preisträgern zählen sowohl der Bungee-Springer, der zwar sorgfältig die Länge des Seils prüfte, aber nicht einkalkulierte, dass es sich noch ausdehnt, als auch der Schwertschlucker, der bei seiner Darbietung auf einen automatischen Regenschirm auswich und dann versehentlich den Knopf zum Aufspannen drückte.

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Wendy Northcutt, Molekularbiologin und Berkeley-Absolventin, begann eines Tages Meldungen und Geschichten um bizarre Todesfälle zusammeln, auf deren Basis sie dann eine Website entwickelte, die in den USA als "coolste Site" ausgezeichnet wurden. Ebenfalls als Goldmann Taschenbücher lieferbar: "Neue Darwin Awards. Die skurrilsten Arten, zu Tode zu kommen" (G 45376) und "Neueste Darwin Awards. Die skurrilsten Arten, zu Tode zu kommen" (G 45881). (vt) KTS 56
www.darwinawards.com

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super_bitches_and_action_babes_the_female_hero_in_popular_cinema_1970_2006 Schubart, Rikke:
Super Bitches and Action Babes.
The Female Hero in Popular Cinema, 1970 - 2006.

2007, 368 S., 67 Fotos, McFarland, 978-0-7864-2924-0, US $ 35,00 Ursprünglich ware es Männer, die in knallharten Actionszenen in Thrillern, Western oder SciFi-Filmen agierten. Mit Beginn der 70er Jahre änderte sich dies. Pam Grier öffnete in "Coffy and Foxy Brown" das Actiongenre für weibliche Darsteller. Rikke Schubart analysiert an ausgewählten Film-Beispielen der Jahre 1970 bis 2006 den Eintritt weiblicher Superhelden in Actionfilme, die immer noch von Männern für vorwiegend männliche Zuschauer geschrieben, produziert und gedreht wurden. Die feministische und post-feministische Argumentation dieser Untersuchung richtet den Blick auf die "Begründerinnen" des weiblichen Actionfilms.
Inhalt: Einführung - Female Heroes in an Age of Ambivalence. Teil 1: The Rise Against Men: "Godmother" of Them All: The Rise and Fall of Pam Grier / A Pure Dominatrix "Ilsa, She-Wolf of the SS" / Enough! Birth of the Rape-Avenger. Teil 2: From the Margins: Meiko Kaji - Woman with a Vengeance / "Beautiful Vase Made of Iron and Steel" - Michelle Yeoh / Failed Female Hero? "Queen of Martial Arts" Cynthia Rothrock. Teil 3: Into the Action: Sigourney Weaver - The "Alien" Series and the Mother Archetype / Daddy's Action Girl - "Nikita" and the Daughter Archetype / The Warrior and the Wardrobe - The Amazon Hero. Teil 4: Age of Ambivalence: Disturbing Creature - The Female Soldier in the War Film / The Action Star Persona of Milla Jovovich / High Trash Heroines - Lara, Beatrix, and "Three Angles". Eine ausführliche Filmographie beschließt diese Untersuchung.

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Rikke Schubart lehrt an der University of Southern Denmark Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaften. (tp) KTS 56




Sofsky-todesarten Sofsky, Wolfgang:
Todesarten.
Über Bilder der Gewalt.

2011, 271 S., Farbabb. auf Tafeln, Verlag Matthes & Seitz, 3-88221-557-7 / 978-3-88221-557-1, EURO 29,90
Bildliche Darstellungen von Gewalt können erschrecken und verzaubern, verstören und erfreuen; ihre zwiespältige Wirkung verdanken sie auch der Distanz zum Dargestellten. Gewaltbilder stellen grausame Szenen vor Augen und bieten dem Betrachter die Möglichkeit zur sinnlichen Anschauung, zur meditativen Versenkung und zur intellektuellen Erkenntnis. Stets konfrontieren sie uns mit der Frage, wer wir sind und wie wir uns selbst verstehen müssen. In "Todesarten" nimmt Wolfgang Sofsky ausgewählte Bildwerke der Gewalt akribisch in den Blick. In glänzenden Einzelanalysen geht er ihrer ästhetischen Wirkung und imaginativen Kraft nach. So entsteht ein Bildpanorama von Mord und Totschlag, Kampf und Krieg, Strafe und Opfer, das neue Sichtweisen eröffnet. Von den Anfängen in den Höhlenzeichnungen von Lascaux über christliche Martyrienbilder bis zur modernen Kriegsfotografie erweist sich die abendländische Kunstgeschichte als eine Bildkultur der Gewalt.

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Wolfgang Sofsky, geboren 1952, lehrte als Professor für Soziologie an den Universitäten Göttingen und Erfurt. Seit 2001 arbeitet er als Privatgelehrter, Autor und politischer Kommentator. 1993 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis. Seine Bücher wurden vielfach übersetzt. Seine Essays sind regelmäßig in der deutschsprachigen Presse zu lesen und im Rundfunk zu hören. (vt) KTS 56




aus_die_maus Sprang, Christian / Nöllke, Matthias:
Aus die Maus.
Ungewöhnliche Todesanzeigen.

2009, 208 S., Kiepenheuer & Witsch Taschenbuch 1127, 3-462-94157-6 / 978-3-462-94157-6, EURO 7,95
Sprang, Christian / Nöllke, Matthias:
Wir sind unfassbar.
Neue ungewöhnliche Todesanzeigen.

2010, 230 S., Kiepenheuer & Witsch Taschenbuch 1178, 3-462-04249-1 / 978-3-462-04249-8, EURO 8,95
Christian Sprang und Matthias Nöllke haben mit ihrem Bestseller "Aus die Maus. Ungewöhnliche Todesanzeigen" eine geheime Leidenschaft öffentlich gemacht: Nach der Veröffentlichung des Buches haben sich Hunderte Leser gemeldet. Fast alle haben Todesanzeigen mitgeschickt, sowohl Meisterwerke aus lange bestehenden Privatsammlungen als auch frische Fundstücke aus der Tagespresse. Für ihr neues Buch konnten die Autoren deshalb aus einem Fundus von Tausenden ganz besonderer Anzeigen auswählen. Dabei geht es unter anderem um rätselhafte Todesarten ("Elke ist tot. Sie starb ganz plötzlich. Auf ihrem Herd stand noch frische Spargelsupp"), verdiente Mitarbeiter ("Schädlingsbekämpfer Horst L.: Er hat gekämpft und doch verloren") und kleine Träume ("Sie wollte morgens aufwachen und tot sein. Ihr letzter Wunsch in in Erfüllung gegangen"). Wie auch immer Freunde und Feinde, Einsame und Geliebte verabschiedet werden: Wenn wir Todesanzeigen lesen, erfahren wir mehr über das Leben.

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Matthias Nöllke, Dr. phil., arbeitet für den Bayerischen Rundfunk und ist Autor zahlreicher Fach- und Sachbücher, darunter: "Machtspiele", "Von Bienen und Leitwölfen. Strategien der Natur im Business nutzen" und "Der gut gelaunte Pessimist". Er lebt in München.
www.noellke.de
Christian Sprang, Dr. phil., betreibt seit 2003 die populäre Website "Todesanzeigensammlung". Beruflich ist der promovierte Musikwissenschaftler Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und leitet Seminare und Fachanwaltslehrgänge zum Urheber- und Verlagsrecht. (vt) KTS 56
www.todesanzeigensammlung.de




Treuheit-Literarischer-Krimi-Kalender-2012 Treuheit, Nobert (Hg):
Literarischer Krimi Kalender 2012.

2011, 53 farbige Blätter, Wandkalender mit Wochenkalendarium, 30 x 24 cm, ars vivendi Verlag, 3-86913-088-1 / 978-3-86913-088-0, EURO 19,90
Mit dem Krimi durch das Jahr. Insgesamt 53 Kurzkrimis von namhaften deutschen KrimiautorInnen bietet der bei der internationalen Kalenderschau 2011 mit dem Prädikat "Bronze" ausgezeichnete Wandkalender. Wer jede Woche mit einer kurzen Lektüre über rätselhafte Fälle, eiskalte Mörder oder scharfsinnige Ermittler beginnen möchte, der sollte sich den Literarischen Krimi Kalender 2011 an die Wand hängen. Textnachweise und Kurzbiographien der AutorInnen (nach Kalenderwochen geordnet) auf zwei Extrablättern ergänzen den Wandkalender. (tp) KTS 56

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Darf-ich-meine-Oma-selbst-verbrennen Wilhelm, Peter:
Darf ich meine Oma selbst verbrennen? … und andere skurrile Fragen an Deutschlands bekanntesten Bestatter.

2011, 224 S., Knaur Taschenbuch 78427, 3-426-78427-0 / 978-3-426-78427-3, EURO 8,99
Kann man als Nichtschwimmer auf hoher See bestattet werden? Gibt es auch Second-hand-Särge? Kann ich als Amputierter mein Bein vorab beerdigen lassen? Muss ich den toten Opa abholen, bevor der Nachmieter die Wohnung übernimmt? Darf ich den Sarg im Kombi selbst zum Friedhof fahren? Mein Mann möchte mit seinem Hund begraben werden - was mache ich, wenn der Hund dummerweise vor ihm stirbt? Diese aund andere nicht ganz ernst gemeinte Fragen rund ums Sterben begegnen Peter Wilhelm täglich.

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Peter Wilhelm ist seit über 30 Jahren im Bestattungsgewerbe tätig. Als "Tom, der Undertaker" betreibt er seit vielen Jahren sehr erfolgreich seinen "Bestatterweblog", der von den Hörern der "Deutschen Welle" zum besten Blog 2007 gewählt wurde. Darin gewährt er humorvolle Einblicke in seinen ungewöhnlichen Arbeitsalltag. (vt) KTS 56
http://bestatterweblog.de


Unter der Lupe



Frauen und Verbrechen


"Es gibt wenig literarische Genres, außer vielleicht der Kinderliteratur, die so definitiv in den Dienst einer sozialen Strömung oder Aufgabe genommen werden, wie der weibliche hard-boiled in den Dienst eines ›sozial verträglichen‹ Alltagsfeminismus", stellt Gabriele Dietze in ihrer Untersuchung zum Geschlechterkrieg im amerikanischen Kriminalroman fest.


Wohl wahr. Die Heldinnen, die Sara Paretsky, Liza Cody und Linda Barnes in den 1980 und 90er Jahren schufen, brachen in schöner Unbescheidenheit und Provokanz die Rollenklischees, denen Frauen (ob in der literarischen Fiktion oder realiter) zu entsprechen hatten. Vic Warshawski & Co leiteten das Ende der Ära Marplescher Jungfernschliche ein, die patriarchale Strukturen zwar durchschaut, aber niemals ernsthaft infrage stellte. Die Ladies schlugen kräftig auf die Pauke. Sie eroberten öffentlichen Raum, setzten sich innerhalb der ›Männerwelt Polizei‹ durch und rückten (verdächtigen) Vertretern des männlichen Establishments furchtlos auf die Pelle. Sie liebten, wen und wann es ihnen gefiel - und besonders ihre Autonomie, die ökonomische wie die emotionale. Damit verkörperten insbesondere die hard-boiled-Detektivinnen tatsächlich eine feministische Utopie, oder zumindest die emanzipatorischen Träume vieler Frauen. Vor zwanzig Jahren war das ein Skandal; mittlerweile hat sich die "weibliche Sicht der Dinge" (Paretsky) in der Kriminalliteratur zweifellos etabliert. Sehr erfreulich.
Dem ›Dienst am Alltagsfeminismus‹ waren indes nicht nur neue weibliche Identifikationsmodelle und hervorragende Romane zu verdanken, sondern leider auch viele gut gemeinte, aber schlecht geschriebene "Frauen-Krimis", die, besonders in den Neunzigern, in geradezu ärgerlicher Anzahl auf den Markt geworfen wurden. Wo sprachliche Originalität, gekonnte Dramaturgie, überzeugende Figuren fehlen, nutzt auch der engagierte weibliche Blickwinkel nichts. Aber der Kriminalroman musste ja seit je viel Schrott schlucken. Es scheint (nicht nur, aber besonders in Deutschland) eine ausgemachte Sache zu sein, dass mangelndes Talent kein Hindernis ist, sich in diesem Genre munter zu betätigen.
tod_eines_politikers Ein trauriges Beispiel für dieses Phänomen ist der bei Fischer publizierte Roman von Carmen Korn, Tod eines Politikers. Firmiert wahlweise unter dem Label "Hamburg-Krimi" (ja, der Gänsemarkt kommt auch drin vor) oder "Vera Lichte-Roman" und dreht sich um eine Naziverschwörung: Hamburger Herren, "von der bedeutenden Sorte", planen, die Republik "nach rechts zu kippen. Richtig rechts". Nick, der Journalist, setzt den Hospitanten Bob auf die Sache an. Dem bekommt die Recherche denkbar schlecht, was Wunder, denn er ist ein Neuling, "der sich noch nicht entschieden hatte, ob er Philosoph werden wollte oder Enthüllungsjournalist". Dieser ersten logischen Schwäche des Plots folgen weitere, es folgt auch bald noch ein Mord. Allein, von literarischer Qualität keine Spur. "Die Herren" bleiben ominöse rassistische Schmutzfinken, denen die Autorin keine Gestalt verleiht, keinen Gestus, keinen Hintergrund. Umso ausführlicher widmet sie sich den ganzen unerfreulichen Roman lang dem Kommen und Gehen im Haushalt Vera Lichtes, unerklärlicherweise Heldin des Buchs. Die Sängerin, der das "außerhäusige Leben" fehlt (dieweil ihr Baby "in Hut und Mantel" an der Mutterbrust hängt), wird von einer bedrückend gutherzigen Seele umhätschelt, von faden Männern umworben und hat sonst so wenig zu bieten wie alle übrigen Figuren. Die schlimmsten Verbrechen, von denen Tod eines Politikers zeugt, sind ein verschenktes Thema und Torts wider die Sprache - beide begeht die (mehrfach ausgezeichnete) Korn selbst. Gegen einen "spontane[n] Beischlaf, der sich über einige Tage zog", einen Unfall, der "vier Handwerkern" (sic!) das Leben kostet, hilft nur die blaue Tonne.

harte_schule_ariadne_band_1157Wenden wir uns Gelungenem zu, etwa Christiane Lehmanns Krimi Harte Schule. Dessen Heldin Lisa Nerz ist - einsam, aufsässig und notorisch respektlos - ein klarer Fall von hardboiled woman. Lisa Nerz besitzt einen "hochzeitsweißen" Porsche namens Brontë, pflegt - "weder Minirock noch Nadelstreifenanzug hatten mir [...] wesentliche Erkenntnisse über meine Identität beschert" - flexible sexuelle Präferenzen und gelegentlich grenzwertig rabiate Umgangsformen. Mit Unterstützung, u.a. seitens der Volontärin Isolde ("Auf dem Näschen saß ein randloses Titanmodell. Sie war hochintelligente Dreißig, und ich hatte sie jetzt für einen Monat am Hals...") lässt die Journalistin einen Pädophilenring auffliegen, dem auch einflussreiche Politiker angehören. Weshalb sich die Ermittlungen als zwiefach heikel erweisen.
Der gründlich recherchierte, temporeiche, stilistisch hochklassige Roman handelt nicht nur von einem Fall, sondern beschreibt höchst genau die Verhältnisse, die Verbrechen Pädophiler ermöglichen. Ratlose, sozial verwahrloste Kinder ratloser, sozial verwahrloster Eltern. Das Geflecht von Abhängigkeiten, das in der Schule zur subtilen Leistungskurs-Lektion wird: "Schmerzen hören eben nur dann auf, wenn man macht, was die anderen wollen." Ungehorsam ist gefährlich. Gehorsam aber auch: "Erziehung ist pervers." Welchen Schutz haben Kinder davor? Lehmann erzählt lakonisch, manchmal sarkastisch, unsentimental und dennoch einfühlsam. Ihr geht es deutlich nicht allein darum, eine harte Heldin zu stilisieren. Sie richtet, und das ist die eigentliche Provokation, den Fokus darauf, wie weit unten Frauen, Mädchen, Kinder im patriarchalen Machtgefüge immer noch stehen.

Zurückhaltender als Nerz agiert Laura Lippmans Tess Monaghan, Privatdetektivin in Baltimore. Sie ist gut in Form, aber kaum hartgesotten. Ihre Routine beim Ermitteln hält sich zudem deutlich in Grenzen, so dass sie gleich zu Beginn ihres dritten Falls einen befreundeten Detective um Rat fragen muss. "Okay, ich schäme mich, aber ich hab keine Ahnung. Was muss ich machen? Wie fange ich an?" Selbstsicherheit ist Monaghans Stärke nicht, doch irrt, wer sie unterschätzt. Selbst wenn sie gelegentlich eine Recherche mit "gesenktem Kopf und roten Wangen" abbricht, ihre Zähigkeit bringt sie weiter: Sie klärt einen Mord auf, verhindert einen weiteren, entdeckt, wie weit Rassismus führen kann und welch "große weiße Lüge" in ihrer eigenen Familie existiert hat.
Auch in Butchers Hill geht es um familiäre Desaster - und das ökonomische Fiasko, das allein erziehenden Müttern (und ihren Kindern) ein Leben verpfuschen kann. "Wenn ich meine Kleine behalten hätte, hätte der Staat mir ungefähr 225 Dollar im Monat gegeben, und Essensmarken, um sie großzuziehen." Ein Staat, der bedürftige Mütter nur bis an die Elendsgrenze unterstützt, Pflegefamilien dagegen unbesehen großzügig alimentiert und es zugleich noch zulässt, dass illegale Geschäfte mit Adoption zum Wirtschaftszweig erblühen - auch an diesem Skandal dürfte vielen Frauen einiges bekannt vorkommen, ganz gleich ob sie in Baltimore leben oder in der Lüneburger Heide.

der_vierzehnte_stein Eine der populärsten französischen (und auch in deutschen Bestsellerlisten präsente) Krimiautorinnen, Fred (Frédérique) Vargas, hat auf den ersten Blick mit feministischen Themen wenig am Hut. Die Archäologin schreibt seit Jahren nebenbei Romane, die deutlich von der Lust am hermeneutischen Rätsel geprägt sind: Serientäter erzählt mordend seine Obsession, darauf lauernd, dass sie jemand zu entziffern versteht.
Kritik an den Geschlechterverhältnissen übt Vargas eher en passant. Ihr Kommissar Adamsberg ist ein kriminalistisches Genie, zugleich jedoch ein Lebensflüchtling, der lieber Mörder jagt als zu der Frau zu stehen, die "der siebte Himmel" ist. Beim Ausweichen leidet der schöne Adamsberg sehr. Doch Clémentine, die souveräne, achtzigjährige Anarchistin, bekocht ihn sorgsam (so anarchistisch ist sie auch wieder nicht), die dicke Sergentin Violette, die ihn eigentlich nicht besonders mag, rettet ihm das Leben (so stur ist sie auch wieder nicht), und Camille, seine vielmals betrogene Liebe, schickt ihn fort (so klug ist sie inzwischen). So lebt der hoch, aber einseitig begabte Kommissar von der Stärke der Frauen. Keine feministische Utopie, dafür ziemlich realistisch.

"Als aus den Detektivinnen Frauen wurden", schrieb Sara Paretsky, "waren es solche, die die männlichen Stereotypen nicht durcheinanderbrachten". Ja, selbst die von Autorinnen geschaffenen Heldinnen kratzten anfangs nicht an patriarchaler Ordnung. Bemerkenswerterweise hat ein Mann, der Brite Peter O'Donnell, in den 1960er Jahren eine Kunstfigur kreiert, die das durchaus tat und zur Kultfigur wurde: Miss Modesty Blaise.
modesty_blaise_die_klaue_des_drachen Modesty ist, wiewohl ihr Name das nicht vermuten lässt, höchst selbstbewusst und außerdem ein absolutes Allroundtalent. Ehemals Chefin einer Gangsterorganisation, nutzt sie später ihr Wissen, ihr Vermögen und ihre Verbindungen, um im Alleingang (oder unterstützt von Willie Garvin, ihrer "rechten Hand") Verbrechern das Handwerk zu legen. Selbstverständlich ist Miss Blaise auch hinreißend schön, Schwarm aller Männer, bleibt aber bei gelegentlichen erotischen Intermezzi stets distanziert-gelassen: "Miteinander zu schlafen ist viel zu angenehm, um es mit Gefühlen zu belasten." Diese Superlady ist allerdings eine so durch und durch artifiziell angelegte Figur, dass sie kaum eine Provokation darstellt, weswegen sie auch bei der männlichen Leserschaft prima ankommt. O'Donnell setzte sie mit viel Witz und sprachlicher Eleganz in Szene, schrieb ihr rasante Abenteuer auf den Leib, aber er transportierte keine Gender-Botschaft. So what: Modesty Blaise-Romane sind verdammt gut geschrieben, spannend und dürfen daher meinetwegen botschaftsfrei sein. Im Unionsverlag erscheinen sie in überarbeiteter Übersetzung. Die Reihe startete mit Die Klaue des Drachen, darin Blaise einen verbrecherischen Neureichen mit Drang zu Höherem erledigt. Eine mit liebevoller Ironie überzeichnete Nymphomanin spielt übrigens auch mit. Die muss natürlich dran glauben.

-- Carmen Korn: Tod eines Politikers. Fischer TB 2005, 237 S. [nicht mehr lieferbar]
-- Laura Lippman: Butchers Hill. ÜS: Ulrich Hoffmann. Rotbuch Verlag 2005, 322 S. [nicht mehr lieferbar]
-- Peter O'Donnell: Modesty Blaise. Die Klaue des Drachen. ÜS: Ilse Winger. Unionsverlag 2005, 314 S. [nicht mehr lieferbar]
-- Fred Vargas: Der vierzehnte Stein. ÜS: Julia Schoch. Aufbau-Verlag 2009, 479 S., EURO 9,95
-- Gabriele Dietze: Hardboiled Woman. Geschlechterkrieg im amerikanischen Kriminalroman. EVA 1997, 389 S. (nicht mehr lieferbar]

© Gitta List

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Jussi Adler-Olsen: Erlösung
erloesung Wahrscheinlich wird es sich nur mit Mühe recherchieren lassen, wer damit angefangen hat. Und eigentlich könnte man diese Aufgabe getrost künftigen Literaturhistorikern überlassen. Aber aufschlussreich wäre es schon, herauszufinden, wann zum ersten Mal ein Kriminalroman mit einem Prolog aufwartete. Selten länger als drei Seiten und gerne in Kursivschrift gehalten, gewähren diese Einleitungen wahlweise einen Einblick in die Psyche eines Serienkillers oder informieren über die letzten Gedanken eines seiner Opfer. Wichtig ist, dass die Figuren ihre Anonymität wahren. Schließlich trägt die ausschließliche Verwendung von Personalpronomen sowohl zur Atmosphäre als auch zum Aufbau von Spannung bei. Der dänische Schriftsteller Jusssi Adler-Olsen, dessen dritter Roman um den Sonderermittler Carl Mørck von der Kopenhagener Polizei, sich gerade anschickt, wie seine Vorgänger die Bestsellerlisten zu erobern, bevorzugt die Opferperspektive. In "Erbarmen" kratzt sich eine Gefangene an den Wänden ihrer Zelle die Finger blutig, in "Schändung" rennt eine Frau um ihr Leben, und "Erlösung" beginnt mit der Schilderung eines hoffnungslos scheinenden Rettungsversuches. Diesmal sind es zwei Gefangene, offenbar Brüder, in einem Bootshaus. Einem gelingt es, mit seinem eigenen Blut einen Zettel zu beschriften und als Flaschenpost auf den Weg zu bringen. Tatsächlich gelangt die Botschaft auf Umwegen nach langen Jahren ans Ziel, nämlich auf den Schreibtisch von Carl Mørck. Und die Ermittlungen in einem weiteren schrecklichen Fall beginnen.
Denn Verbrechen von erlesener Grausamkeit zu erfinden, ist Adler-Olsens Spezialität, und seine Leser lieben ihn dafür. Weniger Mühe gibt sich der dänische Krimikönig bei der Konstruktion der Motivlage. Was er als Erklärung für das bösartige Rachekomplott in "Erbarmen" auftischt, hätte wahrscheinlich nicht einmal die in diesen Dingen wenig zimperliche Agatha Christie ihrer Gemeinde zugemutet. Und dass verwöhnte Internatszöglinge aus der Oberschicht sich gerne zu sadistischen Spiel- und Sportgemeinschaften zusammenschließen, wissen Freunde des Genres nicht erst, seit Adler-Olsen ganz besonders widerwärtigen Exemplaren dieser Spezies in "Schändung" einen großen Auftritt verschaffte.
Auch "Erlösung" beeindruckt in dieser Hinsicht nicht mit besonderer Originalität, sieht man davon ab, dass es sich bei der Figur des Täters wieder einmal um ein ausgemachtes Scheusal mit einem besonders perfiden Trick handelt. Rache will er üben für eine furchtbare, vom religiösen Fanatismus des Vaters geprägte, Kindheit. Doch seine Opfer sind ausgerechnet Kinder, denen vielleicht ein ähnliches Schicksal wie das von ihm erlittene beschieden ist. Denn er sucht Familien heim, die fundmentalistischen Glaubensgemeinschaften angehören.
Dementsprechend schwer fallen Carl Mørck und seinem Team, zu dem seit dem ersten Roman sein seltsamer syrischstämmiger Gehilfe Assad und die nicht minder mysteriöse Sekretärin Rose gehören, die Ermittlungen. Die Auskunftsfreudigkeit religiöser Sekten ist nämlich ziemlich begrenzt.
Fast 600 Seiten umfasst dieser dritte Band der auf zehn Folgen angelegten Reihe. Lesern, die sich angesichts der, zum Glück oft nur angedeuteten, Grausamkeiten gruseln, empfiehlt der Autor, die Lektüre, vor allem vor dem Schlafengehen, immer nur nach einem Kapitel zu unterbrechen, das dem Tun und Treiben der Ermittler gewidmet ist. Denn hier entwickelt sich eine veritable Seifenoper. Anders als sein verstorbener schwedischer Kollege Stieg Larsson, an dessen Erfolgsromanen sich die Vermarktung Adler-Olsens in Deutschland eindeutig orientiert, besitzt der Däne Humor. Carl Mørck ist ein Mann mit Fehlern und Schwächen. Häufig erweist sich Assad, der eigentlich als Reinigungskraft bei der Polizei untergekommen ist, als der bessere Detektiv. Die Crew sitzt im Keller des Polizeipräsidiums und muss sich mit regelungswütigen Bauinspektoren herumschlagen. Zuhause bei Mørck herrscht noch mehr Chaos, seit Hardy, der seit einem Einsatz querschnittsgelähmte Freund und Kollege, eingezogen ist. Von der Affäre, die sich zwischen dem Ermittler und der attraktiven Psychologin Mona anbahnt, ganz zu schweigen. Man möchte wissen, wie es weitergeht. Und wird deshalb wohl auch Carl Mørcks vierten Fall lesen, sobald er hierzulande vorliegt, selbst wenn er "Verkündigung" heißen sollte. Der Prolog lässt sich ja überblättern.
Jussi Adler-Olsen:
Erlösung.
Thriller.

Aus dem Dänischen von Hannes Thiess.
589 Seiten. 2011, dtv, EURO 14,90.

©Joachim Feldmann

Sprachliche Kollateralschäden
die_tote_schwester Erschienen Kriminalromane nämlich noch bis in die späten achtziger Jahre hinein bevorzugt als schmale Taschenbücher, die ihre Käufer im Bahnhofsbuchhandel fanden, setzt der Betrieb heute auch gerne auf dickleibige Schmöker in gebundenen Ausgaben. Eine Leserschaft, die sich mit Begeisterung durch skandinavische Gewaltepen von einigen tausend Seiten frisst, ist mit lakonisch-knapper Kriminalprosa kaum zu gewinnen. Mindestens 400 Seiten muss so ein Schinken schon vorweisen, schließlich soll das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Ein Kriterium, das "Das tote Mädchen", der zweite Kriminalroman des Drehbuchautors und Filmemachers Stephan Brüggenthies erfüllt. 16,95 für 436 Seiten: Da kann man nicht meckern. Brüggenthies, der unter anderem Drehbücher für den ARD-Tatort schreibt, hat für sein vor zwei Jahren erschienenes Debüt "Der geheimnislose Junge" viel Lob erhalten. "Einen der besten Krimis der Saison" meinte mancher gelesen zu haben. Es gab den Publikumspreis des Deutschen Buchhandels und eine Nominierung für den "Glauser. Auch "Das tote Mädchen" wird wahrscheinlich begeisterte Leser finden, erfüllt der Roman offenbar jene Ansprüche, die das hiesige Publikum an Spannungsliteratur richtet.
Skizzieren wir kurz die nicht unkomplizierte Handlung. Zbigniew Meier, ein Kriminalbeamter aus Köln, weilt mit seiner gerade volljährig gewordenen Freundin Lena zu einem Kurzurlaub in New York. Meier braucht Erholung. Seinen letzten Fall - die Leser von Brüggenthies' Erstling wissen Bescheid - hat er "mehr oder weniger im Alleingang und unter größter Gefahr für sein Leben gelöst". Seelisch und körperlich angegriffen war er ein halbes Jahr krankgeschrieben. Nun ist er auf dem Weg der Besserung, dazu trägt auch die Gegenwart seiner zwanzig Jahre jüngeren Begleiterin bei. Als ihn jedoch ein älterer Herr vor einem Restaurant anspricht, ist es um die Ruhe des lädierten Ermittlers geschehen. Samuel Weissberg, als Sohn eines jüdischen Vaters in Köln geboren, kam 1943 als Vierjähriger in die USA. Seine Eltern blieben in Deutschland und fielen den Nazis zum Opfer. Er wurde Polizist, ist aber inzwischen pensioniert. Nun sucht Weissberg seine jüngere Schwester, die vielleicht die Nazizeit in einem Versteck überlebt hat. Und Zbigniew Meier soll ihm dabei helfen. Denn der Kölner Ermittler ist aufgrund seines spektakulären letzten Falles eine "Person der Zeitgeschichte geworden", über den sogar in der New York Times berichtet wurde. Und anhand des Zeitungsfotos will ihn Weissberg auch erkannt haben.
So weit, so unwahrscheinlich. Aber anders als durch diese hanebüchene Konstruktion vermag Brüggenthies seinen Plot offenbar nicht in Gang zu bringen. Doch damit nicht genug. Kurz vor dem Rückflug nach Deutschland wird Lena entführt. Das ist unerlässlich, um die in diesem Sujet beliebte persönliche Betroffenheit des Ermittlers herzustellen. Außerdem entledigt sich der Autor, indem er das Mädchen erst pünktlich zum Happy End wieder auftauchen lässt, des Problems, Meiers doch ziemlich seltsam anmutende Beziehung zu einem Teenager erzählerisch gestalten zu müssen.
Selbstverständlich stehen das Schicksal der Familie Weissberg und die Entführung in direktem Zusammenhang. Das hat der Autor so gewollt und auch irgendwie hingekriegt. Nicht selten zeigt er sich dabei ebenso überfordert wie Meier bei seinen Ermittlungen. Und schreibt Sätze wie diese:"Kurzzeitig sackte Zbigniews Herz in sich zusammen, doch der Priester lächelte. Vielleicht wollte er ihm bloß demonstrieren, dass der Tod aus seiner Sicht nichts Schlimmes war."
An sein Ziel gelangt der Kommissar natürlich trotz solcher Begegnungen. Schon kurze Zeit später lächelt auch er, und auf Seite 356 darf er konstatieren: "Wenn das, was er jetzt wusste, der Hintergrund für alles war, dann gab es nur noch eine Möglichkeit. Es war keine angenehme Möglichkeit, aber er musste sich ihr stellen." Das gilt auch für den Leser, der inzwischen den Überblick ein wenig verloren haben dürfte, doch schon bald in einem umfassenden Dialog über alle Verwicklungen aufgeklärt wird.
Es ist anzunehmen, dass ein neuer Fall für Zbigniew Meier bereits in Vorbereitung ist. Schließlich wird mancher wissen wollen, wie es mit Lena weitergeht. Oder ob der Kommissar statt wie üblich einen chinesischen Imbiss noch einmal eine Dönerbude aufsuchen wird, wo der Besitzer ihm "ein fleischähnliches Mittagsgericht von seinen Keulen" abschabt. Fragen über Fragen, die der Autor sicherlich mit ähnlich geschliffenen Formulierungen zu beantworten weiß. Eine Fähigkeit übrigens, die er mit vielen seiner Kollegen im Geschäft mit dem literarischen Mord teilt.
Stefan Brüggenthies:
Die tote Schwester.
Kriminalroman.

2011, 436 S., Eichborn Verlag, EURO 16,95.

© Joachim Feldmann



"O giallo negropolar[ul]"


Bernd G. Bauske (Mainz) berichtet über romanisch-sprachige Sekundärliteratur zum Genre



O giallo negropolar - 2011



Wie letztes Jahr werden wir wieder eine größere Anzahl Bücher vorstellen, die nicht immer ganz neu sein müssen, aber unseres Erachtens doch der Aufmerksamkeit in größerem Maß entgangen sind. Dabei werden wir ebenfalls wieder einen ideologischen (im ursprünglichen, heute noch im Spanischen üblichen Sinn des Wortes) Diskurs zu entwickeln versuchen Voranstellen wollen wir eine Rubrik "Pflichtexemplare", von denen wir meinen, dass sie in - mindestens - keiner öffentlichen Bibliothek fehlen sollte, unabhängig ob diese auf Krimis "spezialisiert" ist oder nicht.



"Pflichtexemplare"

Vorschub: Notwendige Vorstellung eines Lexikons, das sowohl wegen der Sprache, in der es verfasst ist, als auch wegen eines (fehlenden) Teils des Inhalts leider nicht zu den "Pflichtexemplare"n gerechnet werden kann, das aber eine unten vorgeschlagene Version verdiente:
Karl G. Fredriksson; Lilian Frederiksson:
Nåd och straff.
Religiösa motiv i deckare och thrillers [Gnade und Strafe].

2007, 533 Seiten, BTJ Förlag, 978-91-7918-590-8, SEK 350.-
Eigentlich dürfte dieses Buch gar nicht bei unseren Besprechungen auftauchen, denn Autoren aus den von uns behandelten romanischen Sprachen sind nur drei aufgenommen: die Spanier Arturo Pérez-Reverte und Julia Navarro und der Italiener Umberto Eco. Neben Sofokles und Dostojevskij, sowie Akif Pirinci, dem Luxemburger (allerdings nicht als solcher identifiziert) Norbert Jacques (Dr. Mabuse) und dem Norweger Aake Hauken sind nur schwedische (28) und angelsächsische Autoren (die große Mehrheit) aufgenommen. Dies ist - falls wir uns nicht sehr täuschen - kein so untypisches Spiegelbild des Krimimarkts in Schweden (wobei Frankreich und die skandinavischen Nachbarn doch zu kurz kommen).
Aufgenommen haben wir den Titel, weil dieser - keine Übersetzung, nein, sondern: - ein Lexikon mit derselben Thematik "verdient", das international - oder doch zumindest für die großen Krimikulturen! - angelegt wäre und auch die Übersetzungen in die großen Krimikulturen berücksichtigen sollte.
Dass das Thema leider zumindest für die nicht-schwedischen und nicht-angelsächsischen Bereiche nachlässig behandelt wurde, zeigt zum Beispiel das Fehlen von Friederich Dürrenmatts Krimis, von denen es ja auch sogar Übersetzungen ins Schwedische gibt und die hervorragend in diesen Kontext gepasst hätten (zu Dürrenmatt siehe nochmals unten!).
Für "unseren Bereich" ist der Titel also eigentlich ein verlegerisches Desideratum - für jemand, der sich mit englischsprachigen (oder schwedischsprachigen) Krimis beschäftigt jedoch von größtem Interesse - sollte aber von der dargestellten Breite und (so) Gliederung der "religiösen" Krimis her unseres Erachtens trotzdem sprachenübergreifend wahrgenommen werden.
Der Inhalt des Buches umfasst untere andrem:
Einen thematisch geordneten Teil: Des Herrn Wege sind unergründlich, oder Über Krimis und Religion; Im Anfang war das Wort - über "Protokrimis" und archetypische Vorstellungen; In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen - Von den in Nebel gehüllten Zeiten des "dunklen Mittelalters" bis zur Reformation ; Die geheimnisvollen Tempelritter; Die Katholische Kirche in der Neuzeit - das Trauma nach dem II. Vatikanum; Die Schwedische ([Ex]Staats)Kirche - "Pastor Jansson" und der Dienst an der Gnadenbotschaft; Freikirchen und Sekten; Die Anglikanische Kirche - Dorfkirchen und Kathedralen und ein leichter Duft von Weihrauch; À l'américaine - glaubensfeste Erbauungsliteratur, kühler Episkopalismus, lebendige Freikirchen, verstiegenes Sektierertum und indianische Schamanen; Einige Aspekte des Judentums. Rabbi David Small und Rechtsanwalt Samuel Rosenbaum - und die jüdische Apokalypse; Muslime und "Die Bedrohung aus dem Orient"; In der Nacht sind alle Katzen grau; Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand? Gottes Hand oder die des Teufels - wurde von Oben (oder Unten) nachgeholfen?; Der widerwillige Jude und der glaubensstarke Katholik: zwei Kriminalkommissare auf der Suche nach ihrem Glauben - oder über einen Mann, der von seinem Glauben ergriffen wurde; Die Supergangster - gefallene Engel?; Gnade und Strafe - Rächer, "Salonhenker" und andere Werkzeuge der göttlichen Gerechtigkeit; Etwas zu Ende bringen bedeutet einen Anfang machen.
Ein Verfasserlexikon von A - Z.
Eine Bibliografie, einen Verfasserindex und einen Titelindex.

In denselben Kontext gehören zum Beispiel (allerdings [auch] im englischsprachigen Bereich bleibend):
Wolfram Kinzig und Ulrich Volp (Hgg):
God and murder: Literary Representations of Religion in English Crime Fiction / Darstellungen von Religion in englischsprachiger Kriminalliteratur.
2008, 191 Seiten, Ergon, 978-3-89913-641-8, € 29.-.

Dort, neben vielen anderen:
2. Bisherige Forschung in der Einleitung der Herausgeber; daselbst auch Hinweise auf Definition[sversuche] des Genres, auf das christentumbezogene Standardwerk [John Mort: Christian Fiction. A Guide to the Genre, Greenwood Village, Colorado: Libraries Unlimited, 2002, 1-563-08871-1]
Zu judentumbezogenen Krimis:
Laurence Roth:
Inspecting Jews.
American Jewish Detective Stories,

New Brunswick, Rutgers University Press, 2004, 289 Seiten, 0-8135-3368-6 (geb) / 0-8135-3369-4
(pbck)
soweit uns bekannt, nur noch antiquarisch erhältlich; ein kleinerer Nachteil dieses Buches besteht darin, dass Primär- und Sekundärliteratur in der Bibliografie nicht getrennt sind; der Index ist allerdings zu loben, in dem auf die einzelnen Werke der Autoren (unter diesen) getrennt verwiesen wird.
Eine Rede von P. D. James:
"'I wanted to know: Did Humpty Dumpty fall or was he pushed?' Reflections on Religion and Crime Fiction", ganz "centre[d] … on [P. D.] James" in: Peter C. Erb: Murder, Manners, and Mystery. Reflections on Faith in Contemporary Detective Fiction: The John Albert Hall Lectures, 2004. 2007, 150 Seiten, SCM Press, 0 334 04107 4 / 978 0 334 04107 8, keine Preisangabe.
Siehe ferner noch den theoretisch angelegten Aufsatz von Ulrich Knellwolf in Edgar Marsch (Hg).]]
Nach diesem ganzen Rattenschwanz an weiterer Literatur scheint eine Ausgabe aus den /über die romanischen Ländern doppelt angezeigt, da das katholische Element radikal unterrepräsentiert ist.





Nun aber zu den "richtigen" Pflichtexemplaren:

Jesús Ángel González López:
La narrativa popular de Dashiell Hammett:
`Pulps´, cine y cómics.

2004, 337 Seiten, Universitat de València: Departament de Filologia Anglesa i Alemanya (Biblioteca Javier Coy d'estudis nord-americans), 84-370-6031-1, keine Preisangabe.

Roger A. Salerno:
Sociology Noir.
Studies at the University of Chicago in Loneliness, Marginality and Deviance, 1915-1935.

2007, 190 Seiten, McFarland & Company, 978-0-7864-2990-5, keine Preisangabe.

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Arnaud Huftier:
Jean Ray, l'alchimie du mystère.

2010, 767 Seiten, Encrage / Les Belles Lettres, 978-2-36058-000-2 / 978-2-251-74243-4, € 60.--.
Leider - und unverzeihlich und schade bei einem Werk diesen Umfangs und Gehalts - fehlt ein Namens- und Sachregister.

Michael Lauener:
Jeremias Gotthelf - Prediger gegen den Rechtsstaat.

2011, 537 Seiten, Schulthess, 978-3-7255-6259-6, CHF 109.--.
Ein herrliches Buch, bei dem allerdings das fehlende Register ein bei Umfang und Informationsfülle sehr bedauerliches Manko darstellt.
Ein einziger kurzer Blick ins Inhaltsverzeichnis überzeugt von der Notwendigkeit der Anschaffung für alle, die sich für die Vor- und Frühgeschichte des Kriminalromans interessieren!

Carl Albert Loosli: Werke.
Herausgegeben von Fredi Lerch und Erwin Marti, 7 Bände, 2006-2008, Rotpunktverlag, € 220.--
1: Verdingkinder und Jugendrecht: Anstaltsleben, 2006, 551 Seiten, 978-3-85869-330-3, € 36.--
2: Strafrecht und Strafvollzug: Administrativjustiz, 2007, 520 Seiten, 978-3-85869-331-0, € 34.--
3: Kriminalliteratur: Die Schattmattbauern, 2006, 419 Seiten, 978-3-85869-332-7, € 31.--
Der titelgebeende Roman als Taschenbuch: 2011, Rotpunkt, 371 Seiten, 978-3-85869-442-3, € 14.--und als Hörspiel: 2007, 2 CD, Rotpunkt, 978-3-85869-351-8, € 26.--
4: Literatur und Literaturpolitik: Gotthelfhandel [Handel im Sinne von ‚Auseinandersetzung um'], 2007, 503 Seiten, 978-3-85869-333-4, € 34,--
5: Demokratie zwischen den Fronten: Bümpliz und die Welt, 2009, 566 Seiten, 978-3-85869-334-1, € 36.--
6: Judentum und Antisemitismus: Judenhetze, 2008, 539 Seiten, 978-3-85869-335-8, € 34,--
7: Kunst und Kunstpolitik: Hodlers Welt, 2008, 536 Seiten, 978-3-85869-336-5, € 36.--

Erwin Marti:
Carl Albert Loosli 1877-1959.

Bisher 3 Bände, 1996-2009, Chronos.
1: Zwischen Jugendgefängnis und Pariser Boheme 1877-1907, 396 Seiten, 1996, 3-905312-00-X, € 29.--
2: Eulenspiegel in helvetischen Landen 1904-1914, 541 Seiten, 1999, 3-905313-21-9, € 39.--
3,1: Im eigenen Land verbannt 1914-1959. Erster Teil [bis 1937], 2009, 522 Seiten, 978-3-0340-0943-0, € 44.-
Die Preissteigerungen von Band zu Band gehen durchaus parallel zur Umfangssteigerung.

Edgar Marsch (Hg,):
Im Fadenkreuz.
Der Neue Schweizer Kriminalroman.

2007, 189, Chronos, 978-3-0340-0855-6, € 24,80.
Enthält unter anderem: Edgar Marsch: "Carl Albert Loosli und der Neue Schweizer Kriminalroman. Vom Justizroman zum Detektivroman", S 13 - 38, mit der Feststellung (S. 27): "Die Schattmattbauern" sind kein Heimatroman, kein Bauern- und kein Dorfroman. ... auch kein Kriminalroman, schon gar nicht eine Detektiverzählung.
und: Ulrich Knellwolf: "Theologie des (kriminalen) Erzählens", S 55 - 64.

Paul Ott:
Mord im Alpenglühen.
Der Schweizer Kriminalroman - Geschichte und Gegenwart.

2005, 279 Seiten, NordPark (Krimi-Kritik 4), 3-935421-14-1, € 18,--.
Diesen - gut bekannten - Titel hier aufzuführen, heißt eigentlich, Eulen nach Athen tragen. Wir bieten jedoch unten entscheidende Ergänzungen: Bibliografische Angaben zum rätoromanischen Krimi und eine Notiz zum italienischschweizerischen Krimi.

Quarto.
Zeitschrift des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA) / Revue des Archives littéraires suisses (ALS) / Rivista dell'Archivio svizzero di letteratura (ASL) / Revista da l'Archiv svizzer da litteratura (ASL).
Verschiedene Seitenzahlen, [jetzt] Slatkine, ab: 1.1993, ISSN 1023-6341, Einzelnummer CHF 15.--.
In unserem Kontext von besonderem Interesse: 21/22.2006: Studer, Bärlach, Ripley, Gunten & Co.;
28.2009: Carl Albert Loosli;
32.2011: Friedrich Glauser
[eventuell noch 7, zu Dürrenmatts Spätwerk].

Peter Rüedi:
Dürrenmatt oder Die Ahnung vom Ganzen: Biographie.

2011, 960 Seiten, Diogenes, 3-257-06797-6 / 978-3-257-06797-2, € 28.90.
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Adolf Piquer Vidal; Àlex Martín Escribà:
Catalana i criminal.
La novel.la detectivesca nel segle XX.

2006, 270 Seiten, Edicions Documenta Balear (Arbre de mar 23), 84-96376-77-X; 978-84-96376-77-9, € 21.--.

Sebastià Bennasar:
Pot semblar una accident:
la novel.la negra i la trasformació dels Països catalans, 1999-2010.

2011, 352 Seiten, Meteora, 978-84-92874-34-7, € 19.--.

Alejandro Casadesús Bordoy:
Negra i mallorquina. Orígens I evolució de la novel.la policíaca a Mallorca.
2011, 287 Seiten, Publicacions de l'Abadia de Montserrat (Biblioteca Serra d'or (Estudis literaris) 442), 978-84-9883-440-6, kein Preis bekannt.

Jordi Canal i Artigas; Àlex Martín Escribà:
La Cua de Palla: retrat in groc i negre.

2011, 431 Seiten, Alrevés, 978-84-15098-31-7, € 28.--.
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Norbert Spehner:
Le Roman policier en Amérique française.
Essai critique et guide analytique du roman policier, d'espionnage, d'aventures et de politique-fiction francophone.

2000, 420 Seiten, Alire, 2-922145-45-X [nur im Impressum] / 978-2-922145-45-8 [nur auf der hinteren Umschlagsseite], keine Preisangabe.
Die Weiterschreibung liegt uns noch nicht vor:
Norbert Spehner:
Le Roman policier en Amérique française, 2: 2000-2010.

2011, 418 Seiten, Alire, ISBN und Preis noch unbekannt.
Allerdings ist ein erster Vorgeschmack im Kapitel 7 (Le cas du roman policier québécois) des untenstehenden Buches (bespricht Bücher mit Erscheinungsdatum ab 2000 [1999]) gegeben:
Norbert Spehner:
Enquêtes sur le roman policier contemporain.

2007, 280 Seiten, Alire, 978-2-896150-18-2, CAN$ 22,95.




Detaillierte Vorstellung der "Pflichtexemplare"
Anfangs, und mit besonderem Nachdruck, wollen wir das Buch von Jesús Ángel González López zu Hammett vorstellen und allen Krimifans zur Anschaffung empfehlen, die sich wie auch immer geartet mit dem amerikanischen hard-boiled beschäftigen, aber auch allen anderen Krimifans, die eine entscheidende Fase in der Geschichte des Genres (?) gründlich kennenlernen wollen. Schon allein diverser Anhänge und der Bibliografie wegen sollte dieses Buch in keiner Bibliothek zur amerikanischen Literatur und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts fehlen - die triste und unglaubliche Wirklichkeit ist jedoch das genaue Gegenteil: Abgesehen von der Französischen Nationalbibliothek scheint das Buch in keiner öffentlichen Bibliothek außerhalb Spaniens vorhanden zu sein!
Schon ein erster Blick auf den Anhang zeigt, wie skandalös wenig zufriedenstellend und wie unvollständig die Texte Hammetts nicht nur herausgegeben, sondern ganz banal zugänglich sind. Dafür, dass es sich um einen der ganz großen Klassiker nicht nur des Krimis weltweit und in den Vereinigten Staaten, sondern um einen wichtigen Autor der US-amerikanischen Literatur tout court der Neuzeit handelt, ist der Zustand einfach nur lächerlich, nicht nur sind eine vollständige Ausgabe der Werke und Gesammelte Werke noch nicht einmal am Horizont zu sehen, sondern auch nur anständige Sammelbände des erzählerischen Werkes sind offensichtlich nicht einmal angedacht. Konkret:
Bibliografía: Fuentes primarias
1. Novelas [Romane]; aufgelistet mit genauen Angaben zu den Zeitschriftenveröffentlichung
2. Relatos [Erzählung]; Nos 1-85, Erstveröffentlichungen (auch unter Pseudonym) mit genauen bibliografischen Angaben, sowie - zugänglicheren - Wiederveröffentlichungen (falls vorhanden), auch im Netz und an entlegeneren Stellen; sowie die Anführung der spanischsprachigen Übersetzungen].
Daneben posthume Veröffentlichungen und verlorene Erzählungen
Schließlich die Sammelbände in den USA und in Spanien (dieser Teil ist uns nicht klar: Es heißt [e]n castellano, also ‚auf Spanisch', aber es werden nur Sammelbände aus spanischen Verlagen angeführt; sollte es im Spanischen Amerika wirklich gar keine gegeben haben?)
3. Articulos y colaboraciones [Artikel und Beiträge (zu Sammelbänden oder Werken anderer)]
4. Cartas públicas y testimonios [Offene Briefe und Stellungnahmen]
5. Reseñas citadas [Wiederveröffentlichte Rezensionen]; nur eine Stelle, ansonsten wird verwiesen auf die Descriptive Bibliography von Richard Layman
6. Comic Strips
7. Trabajos para el cine [Arbeiten für den Film], unterteilt in realisierte und nicht realisierte Texte, mit Lokalisierung

Sekundärliteratur. Verzeichnet auch interessante spanischsprachige Literatur (Minderheit).
Apéndice 1: Filmografía y adaptaciones [und andere Medien (z. B. eine Kammeroper)].
Apéndice 2: Manuscritos originales; neben anderen insbesondere die große Sammlung im Harry Ransom Humanities Research Center, University of Texas at Austin, ein riesiges nicht veröffentlichtes Material, das bibliografisch erfasst und auf das veröffentlichte und nicht veröffentlichte Werk bezogen wird.

Dem dargestellten bibliografischen Teil entspricht ein ausführlich analysierend darstellender Teil, der nach einer Einführung La narrativa popular y Hammett in die drei Hauptteile Hammett y el ‚pulp', Hammett y el cine und Hammett y el cómic unterteilt ist, in denen einer akademischen Qualifizierungsarbeit entsprechend nach Schema, aber inhaltlich höchst interessant zunächst die Themen historisch und zeitgenössisch aufgearbeitet werden, um danach die Position und die Werke Hammetts ausführlich darzustellen.
Conclusiones runden die Darstellung ab. Die bekannte Einschätzung Raymond Chandlers wird in Frage gestellt, Hammett stelle den Continental Op nicht als Don Quijote wie Chandler seinen Marlow dar, sondern als realistischen und Sancho Pansa der mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen voll im Leben stehe - ein Mensch aus Fleisch und Blut und keine Sagengestalt. Hammett sei ein Kommunikationstalent, dass in allen Genres, mit denen er sich befasst habe, Spitzenleisten vollbracht habe. Das Hauptziel der Massenliteratur, nämlich zu unterhalten, erfülle seine Produktion immer, wie schon Luis Cernuda 1961 in seinem Vorwort zu Cosecha roja [Red Harvest] festgestellt habe. Dies treffe insbesondere auch auf seine nicht realisierten Filmprojekte zu.
Nochmals: Übersetzt wird das Buch natürlich nicht werden - das ist bei einem akademischen Werk auch nicht zu erwarten -, aber in einer paar deutschen Bibliotheken sollte es doch vorhanden sein (allermindestens!)!
Die Hexenjagd in Hollywood hat, wie bekannt, die Karriere von Hammett gebrochen. Über dieses Thema gibt es inzwischen natürlich eine umfassende Literatur. Wir möchten nur zwei Titel erwähnen, eine Neuerscheinung, die direkt auf Hammett bezogen ist, und eine "Uraltveröffentlichung" in der Rowohlt Taschenbuchreihe aus den Siebzigern das neue buch die in der Reihengestaltung von Christian Chruxin noch immer in ihrer Modernität beeindruckt und die auf Deutsch immer noch die beste Dokumentation der Verhöre über "unamerikanische Aktivitäten" zwischen 1947 und 1956 darstellt.
Higinio Polo:
Dashiell Hammett - Novela negra y caza de brujas en Hollywood.

2007, 172 Seiten, Retratos del Viejo Topo, 84-96831-13-2 / 978-84-96831-13-1, keine Preisangabe.

Hartmut Keil (Hg):
Sind oder waren Sie Mitglied?
Verhörprotokolle über unamerikanische Aktivitäten 1947-1956.

1979, Rowohlt Taschenbuch Verlag (das neue buch 131), 3-499-25131-0, nur noch antiquarisch erhältlich (damals teure DM 26.--).
Neben dem Hammetts ist auch das Verhör seiner Lebensgefährtin Lillian Hellman aufgenommen.

Direkt parallel zu González López' Buch muss aber Sociology Noir gestellt werden, dessen Untertitel ( Studies … in Loneliness, marginality and Deviance, 1915-1935) allein schon klar zum Ausdruck bringt, warum es von allen Interessenten an hard-boiled fiction gelesen werden sollte. Behandelt wird die Soziologenschule at the University of Chicago, die sich entwickelte, als Robert E. Parker dort den Lehrstuhl innehatte. Die dortigen Promovenden waren zwar no Dashiell Hammetts or Raymond Chandlers, aber sie waren influenced by many of the same social forces associated with urban American life during this period. Sie behandelten the dark side of urban life partizipierend, da viele von ihnen marginalized and alienated, alone, isolated waren, ja, wurden als Vertreter von hard-boiled sociology (S. 45) bezeichnet:
In 1922 and 1923, the very same year that W. I. Thomas was working on his important study, The Unadjusted Girl, Black Mask published the first detective fiction of Dashiell Hammett and Carroll John Daly.
Es wird einerseits die Verbindung des Herangehens dieser Schule mit den neuen aufkommenden Massenmedien - Film und Illustrierte - betont, andererseits deren Einbindung in die sich wandelnde populäre Literaturrezeption durch die Pulps, welche zu dieser Zeit die wichtigsten Unterhaltungsmedien für die städtischen Massen waren; die Einbindung der Forscher in die literarischen Szene der Stadt wird explizit betont.
Insbesondere abgehoben wird ferner auch auf die Berlin-connection, sowohl was den Film (mit Fotos aus dem Blauen Engel und aus M), als auch was den akademischen Einfluss angeht:
In fact, one needs to turn to Germany, and particularly Berlin, to see how this interest in the dark side of urban life affected the arts. (…) There can be little doubt that American art as well as the Chicago school monographs owed much of their early inspiration to the streets of Berlin - a place that profoundly influenced Small, Park, Thomas and other American writers, artists, and intellectuals, who were often schooled there ...
Die Kapitel des Buches zählen dann auch die wegweisenden Arbeiten dieser Schule auf: W.I. Thomas and the Unadjusted Girl; Nels Anderson and the Hobo; Paul G. Cressey and the Taxi Dance Hall; Clifford Shaw and the Jack-Roller. Alle diese Studien sind heute noch bei der Chicago University Press als Paperback lieferbar (die meisten in der x-ten Auflage), und also für Krimifans problemlos als Parallellektüre zu der hard-boiled Schule erreichbar. (Von Nels Anderson gibt es vom gleichen Verleger einen Sammelband mit Schriften zur Obdachlosigkeit [The hobos and homelessness]; von Clifford R. Shaw gibt es zur Jugendkriminalität ebenfalls Juvenile Delinguency, The Natural History of a Delinquent Career und Brothers in Crime.)
Frederic M. Thrashers The gang, über 1313 Banden in Chicago, wird leider nur am Rande erwähnt: Es erschien im selben Jahr, 1927, wie das heute als Klassiker gehandelte und übersetzte Gangs of New York von Herbert Asbury, das allerdings im Gegensatz zu Thrashers soziologischer Herangehensweise historische orientiert war, wie der Untertitel der spanischen Übersetzung, Bandas y bandidos en la Gran Manzana (1800-1925) (Barcelona: edhasa, 2003) klar aussagt; auf Deutsch ist es übrigens als billiges Heyne-Taschenbuch unter dem englischen Titel erschienen.
Als back-drop wäre noch William Foote Whyte und die Street Corner Society über das italo-amerikanische Getto nachzutragen, das ebenfalls noch heute bei der Chicago University Press im Druck ist, jetzt erstmals ins Italienische vom prestigeträchtigen Verlag Il Mulino in Bologna übersetzt wird und auch auf Französisch nach der Jahrtausendwende als Taschenbuch erschienen ist.
Zu älteren Herangehensweisen wird jetzt ein interessanter und gut mit Abbildungen ausgestatteter Ausstellungskatlog des Wien[er Stadt]Museums verramscht:
Werner Michael Schwarz; Margarethe Szeless; Lisa Wögenstein (Hgg):
Ganz unten.
Die Entdeckung des Elends - Wien, Berlin, London, Paris, New York.

190 Seiten, durchgehend ausführlich illustriert [unter anderem (berlinbezogen) mit den Umschlägen der Großstadt-Dokumente von Hans Ostwald], Christian Brandstätter, 978-3-85033-095-4 (Hardcover) / 978-3-85033-096-1 (Softcover), im Ramsch wenige Euro.
Kein hard-boiled-Fan sollte sich Sociology Noir entgehen lassen.


Die gleiche Einschätzung gilt, auf den romani(sti)schen Sprachraum bezogen, für die Geschichte des katalanischsprachigen Krimis von Piquer Vidal (Leiter der Krimifachbibliothek La Bòbila in L'Hospetalet) und Martín Escribà (Hochschullehrer für Katalanisch in Salamanca): Für krimiinteressierte Iberoromanisten sollte dieser Titel sowieso Pflichtlektüre sein, aber auch über diesen engen Raum hinaus sollte das Interesse gehen, da im katalanischen Sprachraum immerhin die Großstadt Barcelona liegt, mit lang andauernder Stadttradition, mit ihrer historischen und gegenwärtigen Bedeutung für das kulturelle Leben auf der Iberischen Halbinsel und mit ihrer führenden Rolle im Verlagswesen. Ferner ist auf Barcelona bezogen auch die Frage von Interesse - die so für alle kleineren / Minderheiten-Sprachen diskutiert werden müsste, aber fast nie wird -, wie denn ein frankistischer Polizist, Beamter oder ein Militär bis in die 70er Jahre in der Literatur spricht, Katalanisch oder Spanisch. Aus Gründen der Normalisierung sicher Katalanisch, aus Gründen der Glaubwürdigkeit müsste er aber natürlich Spanisch sprechen (dasselbe trifft natürlich auch auf die Unterwelt zu, wo sich zusätzlich noch die Frage des Verhältnisses zur Normierung stell(te). All diese Fragen könn(t)en für das Katalanische ganz anders gestellt werden, als für andere kleine / Minderheiten-Sprachen, da diese Sprache im Vergleich zu vielen anderen einen ganz anderen Status hat (siehe die Seiten 22X bis 23X).
Aber auch die Frage des Krimis als neuer Heimatliteratur ist umfassend(er) zu diskutieren, wozu sich das katalanischsprachige Material anscheinend hervorragend eignen müsste (auch nach den Ausführungen von Bennasar (siehe unten). Dies durchaus in der ambivalenten Besetzung, die Heimatliteratur in der deutschsprachigen Tradition hat: Inszenierung der Heimat für städtische Bevölkerung, für die die dortige schwierige Situation in wie auch immer geartetem Folklorismus schematisiert und so konsumierbar wird, wobei von der Komplexität (teilweise) abstrahiert wird/werden muss (heute natürlich auf das Weltdorf und die Weltstadt bezogen). Der unten besprochene Loosli wandte sich, nachdem er das Standardwerk der Emmentaler Heimatliteratur (Mys Ämmitau) geschrieben hatte - aufgrund der stadtbezogenen Folklorisierung und trotz seiner radikal antipangermanistischen Haltung -, schnell wieder von der Dialektliteratur ab.
Die bibliografische Teil, sowohl der Primär- als auch der Sekundärliteratur, die eine neunseitige international ausgerichtete Bibliografia electrònica umfaßt, ist ebenfalls von sehr großem Interesse.
Gegliedert ist das Buch in folgende Teile:
1. El naixement d'un gènere
2. Aspectes de la recepció del gènere
3. Narrativa negra dels anys setanta i vuitanta: de la consolidació a l'eufòria
Folgende Schriftsteller werden in eigenen Abschnitten behanelt: Jaume Fuster, Maria-Antònia Liver, Isabel-Clara Simó, Josep Lluís Seguí, Ferran Torrent, Margarida Aritzeta, Andreu Martín, Josep Maria Palau I Camps. Antoni Serra, Guillem Frontera
4. L'allau de la fi de segle
5. Autòpsia provisional
6. Autors i llibres de novel.la negra en català
7. Bibligrafia
8. Índex onomastic
Dieser Index ist aufgrund weitverbreiteter gegenteiliger (Un)praxis besonders zu loben.
Als größtes Desideratum ergeben sich für uns aus der Darstellung von Piquer Vidal und Martín Escrivà eine eingehende, auch sprachliche, über die Druckfassungen hinausgehende Untersuchung zu Rafael Tasis und Manuel de Pedrolo. Eine dritte Forderung, die aufzustellen wäre, ist in diesem Jahr erfüllt worden:
Mit der Cua de Palla (und deren "Nachfolgereihe" Seleccions de la Cua de Palla) hat eine der schönsten und, auf den klassischen Noir bezogen, besten Krimiserien Europas ihre Geschichte und ausführlichste bibliografische Aufarbeitung gefunden.
Wir können und wollen hier den Inhalt nicht im Detail wiedergeben. Nur so viel: In drei großen Teilen wird die Geschichte der Reihe chronologisch dargestellt (mit Darstellung des kulturellen Kontexts der [sechziger und] siebziger Jahre), der Inhalt auf verschiedenen Ebenen und von verschiedenen Gesichtspunkten her bibliografisch erfasst und ein Gesamtkatalog der beiden Hauptreihen und dreier verunglückter Wiederbelebungsversuche erstellt, der von einem - sehr selektiven - Abbildungsteil begleitet wird. Das ganze wird durch ein abschließendes Kreuzregister erschlossen.
Der bibliografische Anhang besteht aus einem Autorenregister, einem nach Erscheinungsjahren aufgelisteten Verzeichnis der Originalausgaben, einem chronologischen Verzeichnis der Verfilmungen (bis in die Jetztzeit), einer ausführlichen nach den Originaltiteln (anhand des chronologischen Verzeichnisses erschließbar) angeordneten Filmografie (mit Rückbezug auf die Reihennummern) und einer ausführlichen Bibliografie von Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen. Daran schließt sich ein ausführlicher nach Nummern geordneter Katalog aller Reihen an.
Der herrlich in Gelb-Schwarz (groc i negre, der Kennfarbe der Reihe) aufgemachte Band sollte wirklich in gar keiner Bibliothek eines romanische Sprachen lesenden Krimifans fehlen, egal ob sie oder er des Katalanischen mächtig ist oder nicht, aber auch in keiner eines nur Englisch Lesenden (für Letzteren sollte er unseres Erachtens unentbehrlich sein). Oder noch einmal anders herum gesagt: Wer das Buch nicht kauft, ist selber schuld!
Schon allein die in ihrer ganzen historischen Entwicklung in Auswahl abgebildeten Umschläge (die allerdings nur einen kleinen Teil des Buches ausmachen) von Jordi Fornas ganz im Stil der Moderne der Sechziger sind eine Augenweide. [Zu deren Einordnung (mit {teilweise} anderen Abbildungen) siehe das bezeichnenderweise "Jordi Fornas - los ‚sixties' en catalán" genannte Kapitel in:
Emilio Gil:
Pioneros del diseño gráfico en España.
Index Book
,
2007, 344 Seiten, 978-84-96309-96-8, SS 126-143, Preis unbekannt.]
Verständlich ist die Entstehung und die angestrebte "Enzyklopädizität" für den klassischen Noir der seit 1963 bei Edicions 62 publizierten Reihe aus der (sprachlichen) Situation im Spanien des sich liberalisierenden Frankismus: Barcelona, wo sie erschien, war eine der großen Verlagsstädte des spanischsprachigen Raums - Spaniens sowieso - und (natürlich) auch die Stadt, die weiter vom Machtzentrum in Madrid entfernt war. Ferner war Barcelona natürlich auch eine alte Hafenstadt, mit den entsprechenden sozialen Verhältnissen. Und Barcelona war, ganz wichtig, eine Stadt, die eine intensive Republikanische Geschichte hatte, die sich auch in Teilen des Bürgertums Traditionen der Opposition gegen spanisch(sprachige)-zentralisierende Tendenzen bewahrt hatte (und pflegte).

Auf diese werden wir im Folgenden nicht eingehen, sie werden in ihren zentralen Erscheinungen wirksam vermarktet und sind präsent; in unserem kriminalistischen Kontext wollen wir es jedoch nicht versäumen, auf eine Publikation zur starken anarchistischen Tradition der Stadt hinzuweisen, das aufgrund seines umfangreichen Abbildungs- und Kartenmaterials besonders interessant ist, da die materiellen Reste dieser Tradition aus den verschiedensten Gründen aus dem Stadtbild verschwunden sind; ferner dürfte das Buch nicht ohne weiteres bibliografierbar oder erhältlich sein, da wir zu Copyright und Herausgebern folgende Angaben haben (ein Verlag fehlt ganz, wie - natürlich - auch ein ISBN):
¿Copyright? Pillez! Détruisez! Anéantissez! Purifiez! Vive l'incendie, mort aux exploiteurs! (L'Idée Ouvrière, 1888) ¿Créditos? Marc Viaplana (hasta la página 103); Raj Kuter (desde la página 104).
Grupo de afinidad Quico Rivas (Hgg): La Barcelona de la dinamita, el plomo y el petróleo 1884-1909 [der "Rest" fehlt (siehe oben)].
Eine Stadt mit ähnlich wichtiger Arbeiter- und Anarchismus-Tradition war Buenos Aires. Wir stellen das folgende Buch über den dortigen Anarchismus vor, weil anarchistische Lektüreerfahrungen ganz wichtig für die Volkslektüre und Volxkultur im (gesamten) spanischsprachigen Raum waren, großteils auch außerbuchhändlerische populäre Vertriebswege beschritten wurden/werden mussten, und auch ein ständiger reger Austausch zwischen Lateinamerika und Spanien (und Italien [für unseren Kontext]) bestand. Ferner ist es eher ungewöhnlich, dass Bücher über diese Themen aus dem Spanischen übersetzt werden; auch dürfte weder der Originalverlag, noch der Verlag der englischsprachigen Ausgabe, einen optimalen Vertrieb haben. Juan Suriano: Paradoxes of Utopia. Anarchist Culture and Politics in Buenos Aires 1890-1910. Übersetzt von Chuck Morse, 2010, 312 Seiten, AK Press, 978-1-849350-06-8, US 18.95; UK 14.--[Die spanischsprachige Ausgabe war bei Manantial in Buenos Aires unter dem Titel Anarquistas. Cultura politica libertaria en Buenos Aires, 1890-1910 im Jahre 2001 erschienen (laut Impressum).]
Das Buch ist sehr zu empfehlen, da es über ein sehr gutes Register erschlossen ist, ausgezeichnete und ausführliche Bibliografie und Anmerkungsapparat enthält und Kapitel wie Pamphlets, Books, Lectures, Militants, and Disseminators und The Anarchist Press enthalten sind. Zur Erhöhung des Leseflusses erscheinen Namen von Gruppen und Zeitschriften im Text in Englisch, mit den Spanischen Namen im Anhang. Ferner ist das Buch [p]rinted by Union Labor, einen Hinweis, der früher häufig auch in Britischen Veröffentlichungen aus der linken und Arbeiterbewegung zu finden war. Ein herrliches Buch! (Trotzdem gilt es hier anzumerken, dass die Bedeutung des Anarchismus für den spanischsprachigen Bereich bei aller Bedeutung überbetont wird; es gibt insbesondere für Argentinien neuerdings auch weitere Forschung zur [alten] Sozialdemokratie, auf die wir hier nur allgemein hinweisen wollen.)

Die Cua de Palla konnte aber auch nur wegen der geringen Verlagsdichte und -konkurrenz in Katalonien so gut sein, was die Konzentrierung der Spitzentitel in einer Reihe erst ermöglichte: keine anderen Verleger warben ab (S. 45 - cum grano salis mit der Situation in der DDR vergleichbar, wo manchmal auch gute Sammelbände herauskamen, ganz einfach deshalb, weil hier die Zusammenfassung sonst auf mehrere Verlage verzettelter Autoren möglich war).
Auch die prekäre ökonomische Lage der katalanischsprachigen Schriftsteller in dieser Nachfrankozeit kam der Reihe zu Gute, da diese auf den Brotberuf des Übersetzers angewiesen waren (S. 46 [siehe in diesem Kontext auch die Stellung von Arno Schmidt zu den Meistern der zweiten Reihe und, anfangs, seine Arbeit als Übersetzer im Brotberuf]).
Ferner - und dies haben die katalanischen Sprachnationalisten früh erkannt - braucht man eine Massenliteratur und ein Massenlesepublikum, um eine Sprache am Leben zu erhalten: Und was anderes war/ist eine der populärsten Massenlektüren der Gegenwart, wenn nicht der Krimi (so z.B. S. 43) [gegen ganz populären Lesestoff spricht allerdings die Aufmachung der Reihe; für und gegen diese Haltung spricht, dass traditionell ein Großteil des Lesestoffs der kleinen Leute in Katalonien spanischsprachig war (siehe unter anderen die Arbeiten von Lily Litvak zum Anarchismus) - verstärkt im Nachkrieg, da viele Zuwanderer von außerhalb Kataloniens kamen und der Frankismus das Katalanische nur auf "gehobener Ebene" zuließ]. Xavier/Javier Coma, der Herausgeber der Folgereihe Seleccions de la Cua de Palla ab der Nummer 47, war ein Spezialist und Liebhaber der nordamerikanischen Kultur der klassischen Periode der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, deren Noirs er als modern classics in der Reihe herausgab, wobei die Obergrenze bei der zweiten Generation und in den Sechzigern sah, denn la novel.la negra nord-americana es va extingir als anys 60 (S. 89) und hauptsächlich in Spanien weniger bekannte Autoren druckte, die oft - und dies teilweise bis heute - nicht auf Spanisch verfügbar waren. Gleichzeitig war ein streitbarer Kritiker und Publizist, der auch viele andere Aspekte und Genres der amerikanischen Popularkultur der klassischen Epoche abdeckte; sein Wissen über den Noir hat er in dem 50. Band der Seleccions de la Cua de Palla in dem Diccionari de la novel.la negra nord-americana niedergelegt.
Die Geschichte des katalanischsprachigen Noir wird durch Sebastià Bennasar über die letzten zehn Jahre in die Gegenwart weitergeführt (1999-2010 [letztes Jahr wegen der kleinen Zahl der Titel {wir zählen neun} wohl selektiv erfaßt {?}). Fundamental und die Notwendigkeit der Anschaffung rechtfertigend ist der die SS. 327-245 umfassende Anhang La llista negra. Dort ist offensichtlich ein Verzeichnis aller in dem Zeitraum erschienenen katalanischsprachigen Krimis angestrebt, aufgeteilt in Llibres dels quals es parla a Pot semblar un accident und Llibres publicats en els darrers deu anys que no estan analitzats al llibre; ferner gibt es eine Liste der Audiovisuals de temes i autors. Die abschließende Bibliografie ist unterteilt in Llibres, Premsa, Pàgines web consultades und Pàgines [web] dels autors.
Es wäre darüber hinaus noch die Angabe der Übersetzungen - insbesondere auch ins Spanische - von Nutzen.
Hier ein Verzeichnis der Kapitelüberschriften:
1. Una novel.lística per a una nova realitat?
2. Crisi i revifada [des katalanischsprachigen Krimis]
3. El no lloc, els Mossos, els immigrants, l'extrema dreta… Pep Coll i una novel.la pionera
4. Barcelona, l'escenari de policiers i nous detectius
5. Urbanisme salvatge, futbol, Papes I Godzrita contra el Cabanyal. Ferran Torrent, el gran novel.lista
6. Perifèries i centralitats, novel.les negres valencianes
7. Nous espais, nous escenaris o com la ruralitat entra en joc
8. La no ficció que mou muntanyes
9. La internacionalització dels conflictes: de la mafia russa al terrorisme islàmic
10. Novel.la negra a les illes: El turisme al punt de mira
11. El revisionisme historic
12. Models televisius i periodístics
13. Viatges exteriors i viatges interiors
14. Nits vampíriques i la violència postapocalíptica
15. Nazis, templers, edat mitjana, església, poder. El bestseller en català
16. A l'altre costat de la llei
17. Entorn negre
18. Quinquis al CCCB, a propòsit de reflexió final

Dieses Verzeichnis scheint die Einschätzung von Àlex Martín Escrib`in seinem Vorwort zu bestätigen: Una dècada prodigiosa war zu besprechen. Auch scheint bestätigt, dass der Krimi immer mehr den total dem Kommerz untergeordneten Journalismus ersetzt und dass es keine Krise des katalanischsprachigen Krimis, sondern des Verlagswesens - für katalanischsprachige Veröffentlichungen (?) - gibt.
Auch der heimatliterarische Aspekt taucht auf und ist einmal im Sensationstourismus präsent:
Ganz prominent in Tor, tretze cases i tres morts von Carles Porta, das auch auf Deutsch und Englisch erschienen ist und so nicht nur innerkatalanische, sondern auch ausländische Touristen anzieht (SS. 155-166).
Ferner ist die Frage der Sprachvariante ein Aspekt der Heimatverbundenheit und des Sitzes im Leben. Interessant ist, dass offensichtlich regionale Varianz im Katalanischen von zunehmender Wichtigkeit in den Romanen wird. Dies deutet natürlich zum einen auf einen Konsolidierung der Sprache, die in der Normierung und Normalisierung offensichtlich schon so weit ist, sich dies "leisten zu können" (?). Inwiefern diese "Regionalisierung" "nur" eine Folge der doch noch nicht ganz abgeschlossenen Normalisierung, von wieder auflebenden zentrifugalen Tendenzen im Sprachraum des Katalanischen (insbesondere in Valencia) oder einfach nur der zu literarischen Zwecken ausgenutzte campanilismo einer - wie ständig betont wird - vielfältig strukturierten Sprachlandschaft sind, können wir nicht beurteilen. Dies müsste wohl in einer Gesamtschau und für einzelne Autoren untersucht werden, wobei auch die besondere Situation Andorras und der dortigen Sprachsituation zur Rede kommen müsste (Nordkatalonien, i.e. die zu Frankreich gehörenden katalanischsprachigen Gebiete, scheinen - nicht verwunderlich - keine besonders prominente Rolle zu spielen).
Neben einer Herausstellung des campanilismo könnte die Vielgestaltigkeit und kleinräumige Gliederung des Sprachraums auch in Abgrenzung zum Spanischen aufgefasst werden, als positiver Wert eben. Inwieweit die Betonung von Regionalismen in einer Sprache, die realiter nicht Nationalsprache eines unabhängigen Staates ist, problematisch ist, müsste diskutiert werden, vielleicht auch vor dem Hintergrund des Rätoromanischen oder Sorbischen (die allerdings von ihrer doch kaum vergleichbaren Größe doch sehr bedingt nur dazu dienen können). Allerdings scheint die für das Spanische, Portugiesische und auch Französische immer mehr herausgestellte Polyzentralität der Sprache aufgrund der zentrifugalen Tendenzen in Valencia und auf den Balearen - die als espanyolista rezipiert werden (wegen dem übermächtigen Spanischen, wie in anderen [Sprach-]autonomien Spaniens) - für das Katalanische eindeutig und radikal negativ besetzt zu sein. In Italien dagegen ist Dialektgebrauch in besonders "starken Regionen" auch in der Unterhaltungsliteratur nachgewiesen; Dialektkrimis sind uns allerdings nicht bekannt (hier wären wir für eventuelle Hinweise sehr dankbar), sehr wohl aber ist die Verwendung von Regionalitalienisch bei den Krimis verbreitet (unabhängig von dem manirierten Herangeben Camilleris); auch dies wäre für die Übersetzungen einmal eingehender umfassend zu untersuchen (siehe aber den im Rahmen von Spehner erwähnten Artikel von Landrecies zur pikardischen Situation).
Es gilt allerdings zu betonen, dass das Buch von Bennasar deutlich gegenüber den beiden oben besprochenen Publikationen abfällt. Durch die regelmäßige Einfügung typografisch abgesetzter journalistischer Artikel - vermutlich aus der Praxis des Autors, der auch als Journalist arbeitet - wirkt das Buch uneinheitlich und ist der Text doch an vielen Stellen und auf die Dauer sehr repetitiv. Desgleichen ist die ständige Referenz an/auf einen von zweidrei Autorennamen konstituierten "Mittelmeerkrimi" eigentlich nicht angebracht, da eine reine Vermarktungsstrategie. Hier hätte eine Lektorierung - oder, besser, Neuschreibung (siehe zu Spehner) - sicher außerordentlich positive Auswirkungen gehabt. Auch als "Objekt Buch" sind die beiden anderen besprochenen Publikationen deutlich überlegen, was sowohl Farbe und Qualität des Papieres betrifft, als auch die Typografie.
Mit Mallorca behandelt Casadesús Bordoy eine Region des katalanischsprachigen Gebiets. Dieses Thema liegt einmal für deutsche Leser im wahrsten Sinne des Wortes nahe (der Autor hat sich in Aufsätzen auch zum Mallorcabild in Deutschland geäußert. Zum anderen ist von großem Interesse, dass der Krimi auf Mallorca einen noch späteren Einzug gehalten hat, als im Rest des katalanischsprachigen Gebiets oder Spaniens. Dies kann in der Tat als Indiz dafür gewertet werden, dass das Genre eine gewisse Modernität des Verbrechens in der Gesamtgesellschaft voraussetzt (für Spätkommer bei der Krimiliteratur käme dann der direkte Einstieg in den Noir; in den klassischen Ländern gab es die bekannten Vorstufen, die über mehrere Stufen "organisch" zum Noir führen, die aber offenbar auch an die Existenz der Moderne geknüpft sind).
Die Darstellung strebt vollständige Erfassung der Primärliteratur an (und erreicht diese offensichtlich auch). Was die Erfassung des Primärmaterials anbetrifft kann sie also als Revernzwerk benutzt werden; dies dürfte auch für die relevante Sekundärliteratur zutreffen, da wie bei allen besprochenen Werken zum katalanischsprachigen Krimi auch Zeitungschriften- und Zeitungsbeiträge - wohl in Auswahl - erfasst sind und teilweise auch besprochen werden (dies hängt natürlich mit den literarischen Kommunikationsbedingungen in Katalonien zusammen). In den einleitenden Ausführungen zu den einzelnen Autoren werden auch (die [?]) Werke aufgeführt, die der entsprechende Autor außerhalb des Genres veröffentlicht hat, wobei auch - meist allgemeiner - Bezug auf Übersetzungen in Fremdsprachen (einschließlich des Spanischen) genommen wird.
In einem Anhang werden - standardisierte - Interviews mit vielen der vorgestellten Autoren geboten.
Kritisch ist anzumerken, dass die Darstellung zu sehr nacherzählt und der geschichtliche Aspekt (Orígens i evolució) zu sehr über die einzelnen Handlungen der vorgestellten Krimis vermittelt wird (was auch auf Bennasar zutrifft), was natürlich durch die Tatsache bedingt ist, dass das Buch in "Autorenkapitel" gegliedert ist: Das Werke eines jeden Autors strukturiert so das Buch, etwa so, wie ältere Darstellungen zur Literaturgeschichte (im spanischsprachigen Kulturraum) nach Generationen organisiert waren. Eigentlich würden wir es für günstiger erachten, wenn das Buch gleich als Lexikon konzipiert worden wäre, das dann noch stringenter den personalen Aspekt hätte erfassen können. Das "Umfeld" könnte in einem solchen Falle entweder über entsprechende (Sammel)stichwörter eingebracht werden, oder über zusätzliches redaktionelles Material, sei es nun in darstellender oder in tabellarischer Form.
Da die Publicacions de l'Abadie de Montserrat einer der angesehensten und tradionsreichsten Verlage des katalnischsprachigen Raum ist und die Biblioteca Serra d'or eines seiner Flaggschiffe, ist das Buch natürlich von der Ausstattung her kaum zu beanstanden: Es liegt gut in der Hand, blättert sich gut, hat eine adäquate Papierfarbe und Typografie und eine gediegene Umschlaggestellung.
Das Buch sollte in keiner Bibliothek zur Iberischen Halbinsel, in keiner Krimibibliothek, die irgendwie mit romanischsprachigen Krimis zu tun hat und in keiner größeren Allgemeinbibliothek, die auch fremsprachige Sekundärliteratur erfasst, fehlen.
Insgesamt ist auch die sehr viel stärkere Differenzierung der Verlagsorte und Verlage im katalanischen Sprachraum zu erwähnen.
Als Desiderat ließe sich hier der Wunsch nach einer Geschichte des Krimis in anderen Minderheitensprachen Spaniens anschließen, einschließlich des Baskischen.
Ebenfalls ist es uns nicht gelungen (oder nur in allerersten Ansäzten), Informationen über Kriminalliteratur in den Minderheitensprachen Frankreichs zu erlangen (falls es eine solche gibt).
Zu Literatur in "[relativ] kleinen Sprachen" gelten insgesamt die Ausführungen von Laxness, dass deren Wert immer am internationalen Standard gemessen werden sollte:
Wilhelm Friese:
Begegnungen mit Halldór Kiljan Laxness.

2008, 128 Seiten, Francke, 978-3-7720-8288-7, € 34.90.
Dies bei Spehner auf Seiten 41-56 ("De quelques problèmes spécifiques du polar québécois") und Piquer Vidal und Esribà, unter anderem auf den oben zitierten Seiten. Siehe auch unten zur Schweiz im Allgemeinen und zum Rätoromanischen im Besonderen, sowie zu Jean Ray / John Flanders.
Zur Situation von "[relativ] kleinen Literaturen" lohnt sich für den deutschen Leser (wegen der praktischen Betroffenheit!).
Ludwig Elle:
Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen und die Sprachenpolitik in der Lausitz
.
2004, 63 Seiten, Sorbisches Institut / Serbski institut, Kleine Reihe des Sorbischen Instituts / Maly rjad Serbskeho instituta 6, 3-9808608-2-5, vermutlich beim Sorbischen Institut gratis erhältlich.
Zu den Sprachen der Iberischen Halbinsel gilt es ferner noch anzuzeigen.
Javaier Sánchez Zapatero; Àlex Martín Escribà (Hgg):
Género negro para el siglo XXI.
Nuevas tendencias y nuevas voces.

2011, 286 Seiten, Laertes, Laertes 105, 978-84-7584-716-0, ohne Preisangabe.
Inhalt:
La actualidad de la novela negra española: Lecturas y relecturas del género
Raúl Diego Rivera Hernández: Muerte entre poetas de Ángela Vallvey o el discreto encanto del ambiente literario: el crimen como síntoma de la descomposición institucional de las letras
Gregory C. Stallings: El sujeto negro en Tu rostro mañana
Lydie Royer: ¿Cómo leer la construcción del personaje feminine en No acosen al asesino y Un asesinato piadoso de J. M. Guelbenzu?
María Isabel Fernández García; Yvonne Grimaldi: El traductor de novela negra como detective: el caso italiano de Beltenebros de Antonio Muñoz Molina
Joaquim Ventura Ruiz: 50 años de A esmorga, un clásico auroral
Daniel Linder: The Long Goodbye (Chandler, 1954) en español: Traducciones abreviadas, completes, plagiadas y censuradas Yolanda Romano Martín: Giorgio Scerbanenco: revision y actualidad de un classic
Miriam Arroyo Medina; Novela negra y terror: acercamiento de dos géneros a través de John Connolly, Thomas Harris y Stephen King
Maria do Carmo Pinheiro Silva Cardoso Mendes: Las novelas negras de Ana Teresa Pereira La actualidad del policial: Nuevas voces de la novela negra hispanoamericana
Adriana Sara Jastrzebska: Entre negro, rosa y amarillo: ¿lo "multicolor" de la novela de violencia hispanoamericana constituye un género particular?
Diana Eguía Armenteros: 2666: el porqué de algunas transgresiones al género policiaco
Felipe Gómez Gutiérrez: El detective, ¿una especie en peligro de permanecer? Detección y escritura en tres textos del hard-boiled colombiano
María Victoria Albornoz: El relato de una bala que después fue olvido… y finalmente novela: aproximaciones a El eskimal y la mariposa de Nahum Montt
Javier Rivero Grandoso: Rosario Tijeras: un personje ruptural en la sicaresca
Jafet Israel Lara: A la zaga de María Elvira Bermúdez. Narrativa y teoría de una mujer clave en la narrative policíaca Mexicana
Yolanda Reyes Arévalo: Arráncame la vida: un periplo desde la inocencia feminina a la alevosía vengadora
Eilis Gallagher: Memoria y desencanto en las novelas policíacas de Leonardo Padura Fuentes La actualidad del cine negro: adaptaciones, reescrituras y nuevas tendencias
Jara Calles Hidalgo: Conferencias entre Reservoir Dogs de Quentin Tarantino y la novela Cut and roll de Óscar Gual. La disolución como operación crativa y medio de representación de la representación fílmica
Javier Voces Fernández: Tres no son multitude: una novela y dos películas en negro. La promesa y sus adaptaciones cinematográficas
Pablo Echart: Sensibilidad noir en el cine de David Mamet
Sara Roma: Joyas de poder, sombras del mal
Anna María Balogh: La femme fatale en el noir
La actualidad de la creación: reflexiones de escritores sobre la nueva novela negra
Javier Otaola: El caso de Felicidad Olaizola: ertzaina y lesbian
Carlos Salem: El detective necesario
Luis García Jambrina: El manuscrito de piedra: una novela negra de época
Insbesondere von Interesse hier auch die Ausführungen von Mario do Carmo Pinheiro Silva Cardoso Mendes, die über den Titel ihres Beitrags hinausgehend eine kurze Einschätzung zur Situation in Portugal gibt, sowie die von Daniel Linder zu verschiedenen spanischsprachigen Übersetzungen von Chandlers The long good-bye.

Französisch wird üblicherweise nicht als Minderheitensprache angesehen, was bei ihrem immer noch vorhandenen internationalen Prestige auch schwer fällt. Nichtsdestoweniger ist es in vielen Ländern die Sprache einer Minderheit, auf dem amerikanischen Kontinent unter anderem in Kanada (aber auch auf einigen Inseln der Karibik, selbst auf diesen, wo Französisch die offizielle Staatssprache ist).
Das Buch von Norbert Spehner kann sicher als Referenzwerk betrachtet werden, wenn auch der Titel etwas irreführend ist, da die französischsprachige Produktion der Karibik nicht behandelt wird (auch nicht die, eventueller lateinamerikanischer frankografer Autoren). Es wäre also besser gewesen, ‚Kanada' in den Titel aufzunehmen.
Abgesehen von dieser kleinen kritischen Vorbemerkung: Man steht einfach nur voll von Bewunderung vor der Menge des erfassten und aufbereiteten Materials!
Für dieses Buch versteht es sich von selbst, dass es in jeder Fachbibliothek, aber auch in jeder größeren Allgemeinbibliothek stehen sollte!
Allerdings gilt es auch hier einen Wermutstropfen ins Sektglas zu schütten (der allerdings rein gar nichts mit der beeindrucken Leistung des Autors zu tun hat): Die Nagelprobe darauf, welche und wie viele der hier erfassten Krimis (und Titel der Sekundärliteratur) in deutschen Bibliotheken eingesehen werden können, möchten wir lieber nicht machen (wir erleben dazu so schon zu viel Frust, fast täglich); eine ganze Reihe dieser Titel dürften kaum irgendwo in Europa verfügbar sein, viele auch fast nirgends in Kanada (oder sonstwo; siehe zum Beispiel Spehner S. 323)
. Also: Der zentrale ("zweite") Teil des Buches besteht aus fünf Bibliografien, von denen die umfassendste und der zentrale Teil des Buches die Bibliografie der selbständigen Veröffentlichungen für Erwachsene (im Gegensatz zu Kinder und Jugendliche) darstellt (S. 63-322); diese sind über zwei Indices, für Primär- und Sekundärliteratur, erschlossen. Ferner enthält das Buch einen einleitenden Essay über un genre populaire , nämlich le cas du roman policier en Amérique française (den Fall des Krimis in Französisch-Amerika) und einen Essay über den in seiner historischen Dimension nur unvollkommen wahrgenommenen englischsprachigen Krimi Kanadas (abhängig von David Skene-Malvin: Canadian Crime Fiction from 1817 to 1996. 1996, 440 Seiten, The Battered Silicon Dispatch Box [mit unserem Autor als für den französischsprachigen Teil verantwortlich], so auch dort ausgeführt).
Bei den weiteren bibliografischen Teilen handelt es sich um:
3. Le récit policier et d'espionnage en fascicules (1940-1960)
4. Le [r]oman policier pour jeunes (inlcuant le mystère, l'espionnage et le suspense)
5. Études sur le roman policier en Amérique françiase (Livres, thèses & articles)
7. Le roman policier canadien-anglais (en traduction).
Insbesondere die letzte Bibliografie stellt eine herrliches Hilfsmittel für den französischsprachigen Leser da (aber auch hier stelle ich die Frage nach der Verfügbarkeit der Titel nicht konkret).
Grundsätzlich ist zu sagen, dass Norbert Spehner seine Begeisterung für Krimis (und seine Abscheu für Murx ) dem Leser zu vermitteln weiß: Auf die Bücher, die er positiv darstellt, bekommt man umgehend Leselust!
Dasselbe trifft übrigens für sein zweites von uns vorgestelltes Buch, Scènes de crimes, mindestens in demselben Maße zu. Hierbei handelt es sich um schede di lettura eines passionierten Krimi-Lesers, der davon ausgeht, dass der "durchschnittliche Fan", der nur zum Vergnügen in begrenzter Freizeit dem Genre zusprechen will, natürlich möglichst wenig von seiner kostbaren Zeit für Ramsch verschwenden sollte - es handelt sich also um eine empfehlende Lese"liste". Er beschränkt sich dabei natürlicherweise keineswegs auf französisch schreibende Autoren, sondern will die crème de la crème des beginnenden 21. Jahrhunderts vorstellen. Das Buch ist intrinsisch durch das Wissen und die Erfahrung des Autors von Wert, hat aber noch den zusätzlichen Vorteil, die Krimi-Szene aus der Sicht des französischsprachigen Verlagswesens zu zeigen: Denn da das Buch für den "Massenleser" gedacht ist, werden natürlich die diesem zugänglichen Werke vorgestellt, das heißt, die in seiner Muttersprache erschienenen. Insbesondere hervorzuheben ist, dass - wie der Autor in seiner Einleitung darlegt - eigentlich eine Sammlung von Zeitungskritiken geplant war, dieser Plan aber aufgegeben wurde, da nicht leserfreundlich (um es etwas eufemistisch auszudrücken): Das Buch wurde also neu konzipiert, erweitert, umgeschrieben, kurz: Es kam ein richtiges Buch heraus (der Beweis, dass unser Autor die Elle der handwerklichen Ehrlichkeit nicht nur an die Krimiszene anlegt, sondern auch selbst praktiziert, the proof of the pudding ist halt noch immer in eating it! > negatives Gegenbeispiel ist leider des Buch zum neuesten katalanischsprachigen Krimi von Bennasar). Die Gliederung von Spehners Buch ist wie folgt (mit Primär- [einschließlich Originaltitel] und Sekundärliteratur für jedes Kapitel):
Einleitung
1. Polar? Vous avez dit polar? [Mögliches und Unmögliches zum und über den Krimi (unter anderem wird das Verbrechen der Krimibeleidigung {lèse-polar} eingeführt!): allerdings seriöse Überlegungen zur Terminologie!].
2. À propos du vrai : le récit de procedure policière [Der echte Krimi]
3. Thrillers, suspense et romans noirs
4. Le polar au feminine
5. Crimes de guerre [Kriegsverbrechen]
6. Western et roman policier
[einleitend wird der noir als Western, und umgedreht, identifiziert]
7. Le cas du roman policier québécois
8. Crimes au Canada anglais [englischsprachige Krimis; mit Angaben zu den Originalen]
L'Académie du crime [eine selective internationale Bibliografie zu Krimi und Kriminalfilm]
Index des noms
Für jeden des Französischen mächtigen Krimi-Fan eigentlich ein Muss! (und nochmals spare ich mir die Nagelprobe der Verfügbarkeit der Primärliteratur in Deutschland [oder Europa {?}, was solls!])
Grundsätzlich ist zu sagen, das Norbert Spehner die Krimis fundamental danach einschätzt, ob sie als Genreliteratur funktionieren: Die Reihe Le cadavre exquis der 70er - die mit den 60er offensichtlich eine Durststrecke bildeten - unterliegt so auch seiner harschen Kritik als trucs pour intellos qui relève plus de l'exercice de style, du jeu littéraire, que du polar proprement dit (S. 36) [… Zeugs für intelektuelle Schwätzer, das eher sterile literarische Spielchen darstellt, als Krimis]; dies ist an sich naheliegend (und auch González López betont ja für das [ansonsten] heterogene Werk Hammetts, dass es als Spannungsliteratur funktioniert) und wir erwähnen dies hier nur, weil das Herangehen der unten vorgestellten "Schweizer Schule" vom Ansatz her anders ist und der Einschätzung der Qualität eines Krimis deswegen keine einheitliche Werteskala zugrunde liegt.
Sprachliche Experimente, die gesprochene Sprache und/oder Dialekt betreffen, lehnt Spehner ab. Wir wollen in diesem Kontext auf die "Glaubhaftigkeitsfrage" bei Piquer Vidal und Esribà verweisen: Wie spricht die quebecker Unterwelt? Und wer spricht in den Kontexten der Krimis Englisch (siehe die Frage des Spanischen für die katalanische Situation und des Deutschen für die rätoromanische Situation)?
Wir können diese Fragen (wegen fehlenden Materials aus Kanada) hier nur vorstellen.
Natürlich wird diese Frage im französischen Sprachraum doch ziemlich radikal anders diskutiert, als im postfrankistischen Spanien, und insbesondere drei/vierfach gebrochen von einem Kritiker, der in der/einer [kontinental gesehen stark minorisierten] französischsprachigen Enklave Amerikas sitzt, als Muttersprache einen deutsch-lothringischen Dialekt hat(te) und Literatur für einen - relativen - Massenmarkt in Kanada produzieren will, die sich auch noch in der Metropole - nämlich dem hexagonalen Frankreich - verkaufen soll.
[Ein sehr lesenswerter Aufsatz zu diesem Problem ist auf die (hexagonal-)französische Situation bezogen: Jacques Landrecies: "Picard polar: de l'apparition des langues régionales dans le roman policier", in: Nord' 38 - Polars, SS 61-69. Dort wird das Problem (teils) kontrastiv zu Italien diskutiert (wegen der Übersetzungen aus dem Italienischen, wo der Gebrauch regionaler Varianten weitest verbreitet ist), Docherty von William McIlvanney (zeitschrifttypisch) für das Pikardisch (wegen der gemeinsamen Bergbautradition der Regionen) dargestellt, und als einzige Möglichkeiten für den möglichen Gebrauch von regionalen Varianten die des Berry (allerdings nur in komischer Absicht), das französisierte Okzitanisch (der Provence) und eben das Pikardische identifiziert: Dessen Verwendung für die Übersetzungen von James Lee Burke durch Fred Michalski wird diskutiert und global positiv bewertet. Zur Lektüre für jeden Krimifan deutscher (und italienischer) Muttersprache unbedingt zu empfehlen!
Wir sind dankbar für alle Hinweise auf - sprachlich - regional(istisch)e Krimis aus der Romania (und Slavia; auch an entsprechende Übersetzungen aus der Romania).]
Weiterführend zu Spehner ist folgender Text interessant:
Réginald Hamel: Une écriture prolétarienne de droite. (zweisprachig französisch-chinesisch [laut Autorsangaben identische Texte]), 2005, [für den französischen Text] 42 Seiten und 13 Seiten Anhang mit äußerst interessanten Dokumenten, Maxime, 2-921640-65-1, Preis unbekannt.
Von Spehner abgelehntes literarisches Herangehen wird hier vorgestellt:
Leonard W. Sugden: "Quebec's Revolutionary Novels", in: Canadian Literature 82 .1974, 0008-4360, S 133-141;
Ben Z. Shek: "Le theme de la violence dans quelques romans québécois des années soixante", in: Livres et auteurs québécois 1971, S. 323-335;
Jacques Pelletier: "La crise d'octobre 1970 et la literature québécoise", in: Conjoncture politique au Québec 2 .1983, S.107-123.
Diese ganzen Fragen der sprachlichen Varianten müssten einmal mehrere - wohl überlegt ausgewählte - Sprachen umfassend grundsätzlich am Sprachmaterial selbst forschend gründlich durchdacht werden (Sprachkonstellationen und -entwicklungszustände bieten sich ja allein schon in der Romania genügend [aber auch die Slavia wäre idealiter einzubeziehen])!; auch wie volxtümliche Avantgardeschriftsteller in den - doch nicht zu seltenen - Übersetzungen daher- und rüberkommen, beziehungsweise inwieweit eine Rezeption dieser Art von Literatur bei Nichtmuttersprachlern bis zu welchem Grad noch möglich ist (hier ist Arno Schmidt mit der Meinung zu zitieren, dass die Großmeister einer Sprache unübersetzbar bleiben müssen [wir sehen davon ab, dass sie bei entsprechendem Bekanntheitsgrad doch "übersetzt", das heißt irgendwie in eine andere Sprache gebracht werden; wir beabsichtigen auf diese Fragen schmidtbezüglich in nächster Zukunft zurückzukommen]).
Das ganze Geschwätz von "kongenialen Übersetzungen", oder/und Ähnlichem, allerdings, ist einfach nur Kabbes: Seitdem wir einen Lektor eines angesehenen Verlags in einem Kulturprogramm rumschwafeln gehört haben, er habe jetzt einen Sommerkurs in Spanisch absolviert und könne so auch die Übersetzungen seiner literarischen Übersetzer fachmännischer beurteilen, haben wir die allerletzten Illusionen in diesem Bereich verloren (dies ist aber ganz typisch fürs Herangehen an "Übersetzungs'kritik'").
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Die Schweiz hat hier eigentlich nur partiell etwas zu suchen, denn die am meisten verbreitete Sprache ist dort Deutsch, ein Gemeinplatz im deutschsprachigen Bereich.
Ferner werden dort allerdings drei romanische Sprachen gesprochen, von denen Französisch mit Abstand die bedeutendste ist. Italienisch ist die offizielle Sprache im Kanton Tessin, sowie eines kleinen Teils Graubündens, sowie diffus im Rest der Schweiz. Rätoromanisch ist in fünf Schreibdialekten und in der panromantschen (Schreib-)variante Rumantsch Grischun ebenfalls in Teilen Graubündens präsent; Hauptsprache ist dort allerdings Deutsch.
Das Buch von Paul Ott ist natürlich ein unverzichtbares Standardwerk, das die Basis jeglicher Beschäftigung mit dem Schweizer Krimi sein muss. Es ist über chronologische und alfabetische Bibliografien getrennt nach den Autorensprachen Deutsch und Französisch erschlossen und enthält Kurzbiographien von behandelten deutsch- und französischsprachigen Autoren; darüber hinaus erhalten Frédéric Dard (ab seiner Übersiedelung in die Schweiz [1966 oder 1968], mit Ausnahme der San Antonio-Reihe, die ganz erfasst ist), Marcel-Georges Prêtre (schreibt auch als François Chabrey und François Baincy) und Simenon (ab seiner Übersiedlung in die Schweiz [1957]) eigene Bibliografien. Ferner sind Auswahlbibliografien der Sekundärliteratur, die auch nach Französisch und Deutsch getrennt sind, aufgenommen, eine Praxis, die uns in diesem Falle nicht so angebracht erscheint.
Positiv ist auch der Abdruck der Zehn Gebote für den Kriminalroman von Stefan Brockhoff und Glausers grundlegende Replik in seinem Offene[n] Brief über die "Zehn Gebote für den Kriminalroman" zu vermerken.
Was die französischsprachigen Autoren anbetrifft, so hätten wir uns eine Untergliederung des Kapitels gewünscht, genauso wie auch eine weitere Untergliederung des deutschsprachigen Kapitels von Vorteil gewesen wäre.
Zur Einschätzung von Loosli durch Marsch siehe jetzt auch in Im Fadenkreuz.
Dasselbe gilt für das herrliche und überaus instruktive rechtsgeschichtliche Buch von Michael Lauener, das erst 2011 erschien, für das vollständige Fehlen von Jeremias Gotthelf: Denn die dort angeführte überaus reichhaltige Literatur hätte sehr wohl auch schon eine Einbeziehung Gotthelfs gerechtfertigt, ja notwendig gemacht, zumal dieser geradezu als Übervater der wichtigsten deutschschweizer Krimiautoren bezeichnet werden kann.
Zum Grenzgängertum dieser Autoren, das eine Besprechung unter dieser Rubrik doppelt rechtfertigt, unten.
Zunächst wollen wir allerdings das Fehlen des Italienischen und des Rätoromanischen vermelden.
Was das Italienische anbetrifft, so sind wir nicht ganz sicher, ob das eventuell mangels Masse so ist: Auch uns ist es kaum gelungen, italienischschweizerische Krimiautoren zu finden. Der erste Krimi der italienischen Schweiz scheint 2005 bei Dadò in Bellinzona erschienen zu sein und läge daher vom Erscheinungsdatum her außerhalb der Möglichkeiten von Paul Ott. Seine weiteren Bücher hat dessen Autor, Andrea Fazioli, von dem man uns sagt, dass er in Bellinzona lebt, aber nicht wo er geboren wurde, also wohl kaum im Tessin, dann gleich in Italien bei Guanda veröffentlicht. Zwei seiner Bücher sind allerdings leicht zugänglich, da ins Deutsche übersetzt und als Taschenbücher bei btb erschienen: 2208 Das Collier und 2009 Am Grund des Sees.
Andererseits könnten sich noch bei den deutschen und den französischen Autoren italienische Muttersprachler befinden. Ganz starke Vermutungen haben wir in diese Richtung zum Beispiel für einen auf S. 122 aufgelisteten Giovanni Airoldi der "ca. 1890" den Titel Graf Lermi veröffentlicht hat und der in Lugano sowohl geboren wurde als auch starb.
Für das Rätoromanische sieht die Sache etwas anders aus und Ott hat hier eventuell einfach keine Krimis vermutet (oder den Sprachraum als zu gering und zu wenig zugänglich erachtet?). Die Beachtung des Rätoromanischen wird jedoch in Zukunft immer interessanter werden, auch deswegen, weil diese Literatur mehr und mehr (ins Deutsche) übersetzt wird und so also einem breiteren Publikum zugänglich wird (an erster Stelle ist hier im Moment der Züricher Limmatverlag zu nennen, der diese Titel, die zudem äußerst schön gestaltet sind, teilweise zweisprachig herausgibt); an Krimis ist allerdings bisher erst Die rote Katze von Jon Semadeni erschienen.
Eine formal als solche bezeichnete Geschichte des rätoromanischen Kriminalromans gibt es (bisher) nicht. Dem können aber zwei Zeitschriftenbeiträge, die diese Krimis unter besonderem Aspekt behandeln, ziemlich gut abhelfen:
Annetta Ganzoni: "Bündnerromanische Kriminalgeschichten als Genre der kulturpolitischen Auseinandersetzungen", in: Quarto. Zeitschrift des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA) / Revue des Archives littéraires suisses (ALS) / Rivista dell'Archivio svizzero di letteratura (ASL) / Revista da l'Archiv svizzer da litteratura (ASL). 21/22.2006, 1023-6341, S 161-168.
Annetta Ganzoni: "Da Caratsch a Badraun: La difesa della cultura romancia nei racconti polizieschi dell'ultimo cinquantennio", in: Federico Vicario (Hg): Ladine loqui. IV Colloquium retoromanistich. 2007, Società Filologica Friulana, 978-88-7636-080-0, p 235-251.
Ferner ist zu einzelnen Schriftstellern erschienen (auf Rätoromanisch, damit zwar dessen Anspruch als Gebrauchssprache fördernd, aber die Zugänglichkeit doch leider auch einschränkend):
Annetta Ganzoni: "Gös cun Göri - Lindard Lum - set raquints criminels", in: Annalas da la Societad Retorumantscha 110.1997, 3-906680-43-110, S. 77-85.
Linard Lum - set raquints criminels gibt es auch auf Französisch: Lum le détective et son auteur. Nouvelles. Übersetzt von Marie-Christine Gateau-Blanchard, 2002, 212 Seiten, L'Aire, Collection CH, 2-881086160, Preis nicht bekannt.
Sidonia Klainguti: "Pleds inventos ed insolits e lur funcziun litteraria in Il commissarii da la cravatta verda da Reto Caratsch", in: Annalas da la Societad Retorumantscha 117.2004, 3-906680-43-117, S. 271-311.
Clà Riatsch: "Zücher e sal. Cuntrasts ed ambivalenzas in Il commissari da la cravatta verda da Reto Caratsch", in: Annalas da la Societad Retorumantscha 120.2007, 3-906680-43-120, S. 47-69.
David Truttmann: "L'otra vusch da l'Engiadina bassa". La Lia Naira e sia resistenza encunter la construziun dad ovras idraulicas en Engiadina", in: : Annalas da la Societad Retorumantscha 122.2009, 3-906680-43-122 / 1423-7083.
Neben den in den Aufsätzen bibliografisch erfassten und besprochenen Krimis liegen uns vor:
Rico Tambornino:
Ils fantoms da Firenza.

2006, 143 Seiten, Verlag Desertina, 3-85637-329-2 / 978-3-85637-329-0, ohne Preisangabe.
Claudia Cadruvi:
Gulasch en schelentera.

2008, 148 Seiten, Apartediziun, 978-3-033-01701-6, ohne Preisangabe.
Sowie die in der Einleitung vermerkte zweisprachige Ausgabe von Semadeni:
Jon Semadeni:
Die rote Katze / Il giat cotschen.

Rätoromanisch und Deutsch. Übersetzt von Mevina Puorger und Franz Cavigelli, 1998, 110 Seiten, Limmat, 3-85791-321-5, nur noch antiquarisch erhältlich (eine - eventuell broschierte oder in Taschenbuchformat - Neuausgabe wäre zu begrüßen).
Ferner möchten wir hier unbedingt noch auf einen Titel hinweisen, der auf Deutsch und für den deutschsprachigen Raum im weiteren Sinn vorbildlich und unseres Wissens am umfangreichsten die Frage der Sprachmischung von einem literarischen Standpunkt aus betrachtet (als Überlegungen auch für die - natürlich sowohl zahlenmäßig als auch prestigemäßig und [minderheiten]sprachlich ganz anders gelagerte - katalanische und frankokanadische Situation nutzbar [als Beispiele, mit denen wir hier konkret zu tun haben]). Das Buch sei für jemand, der sich mit diesen Problemen befasst, zur unbedingten Lektüre empfohlen!
Clà Riatsch:
Mehrsprachigkeit und Sprachmischung in der neueren bündnerromanischen Literatur
.
1998, 446 Seiten, Verlag Bündner Monatsblatt (Beiheft Nr. 8 zum Bündner Monatsblatt), 978-3-905241-93-8 / 3-905241-93-5, das Buch ist nur noch antiquarisch erhältlich.
Als Zusatzlektüre könnte etwas noch folgender Artikel empfohlen werden:
Clau Solèr: "Spracherhaltung - trotz oder wegen des Purismus. Etappen des Rätoromanischen", in: Bündner Monatsblatt. Zeitschrift für bündnerische Geschichte und Landeskunde 4.2002, 1011-6885, S. 251-264.
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An diese Abteilung schließt sich einmal sprachlich Italienisch an, gleichzeitig ist Italien in der Romania aber auch das Land der sprachlichen Varianz per se. Dies ist im ersten der beiden anzuzeigenden Sammelbände besonders interessant, als dass mit der Toskana im Beitrag von Mirko Tavosanis eine Sprachlandschaft im Mittelpunkt steht, die traditionellerweise nicht im Mittelpunkt bei Betrachtungen zur Varianz steht [wegen der zwar richtigen, aber längst historischen, Feststellung, dass das Toskanische der Ursprung des Italienischen ist; das heutige Toskanisch ist natürlich längst ein Dialekt (falls es in seiner Mehrheit je etwas anderes war) des Italienischen]; ferner natürlich unter anderem auch das Sizilianische, das natürlich eine klassische Dialektzone Italiens ist. Schade, dass die [s]punti dalla produzione di una casa editrice bolognese nicht von einer anständigen Bibliografie begleitet sind, so sind es eben wirklich nur spunti, Impressionen, die der Anlass zum Artikel hätten sein sollen, jedoch eigentlich nicht den Beitrag selbst darstellen dürften.
Im zweiten Sammelband geht es, wie der Titel schon sagt, um Erinnerungskultur und Krimi.
Am interessantesten erscheinen uns die Beiträge von Giovanna Leone über das "italienische Paris", von Paolo Chirumbolo über den Roman von Francesco Guccini und von Loriano Macchiavelli über den Partisanenkrieg im Bereich des Apennin zwischen der Toskana und der Emilia; dies nicht nur deshalb, weil die Frage der Einschätzung dieser Erscheinung der italienischen Geschichte im Zentrum historiografischer und politischer Auseinandersetzung der Gegenwart steht, sondern auch weil die Autoren bewusst regionale Sprache differenziert einsetzen (siehe schon ihren ersten Krimi Macaronì [für diese Zeit für Norditalien übrigens mit ‚Nudeln' zu übersetzen {und damit sehr wohl relativ einfach adäquat übersetzbar!}]) und umfassend auf die Oral (Family) History zurückgreifen können (Guccini stammt aus dem Grenzgebiet zwischen Toskana und Emilia). In diesem Kontext ist auch der Beitrag von Marta Pia De Paulis-Dalembert von einigem Interesse; es wäre jedoch angebracht gewesen, die Literaturliste zu "italianisieren" (oder auch, noch offensichtlicher, das Goethe-Zitat).
Ferner ist noch der Beitrag von Franca Pellegrini zu Nordest und Gomorra interessant, zumal über die erste Region vielfältige Fortsetzungen in der gleichnamigen Reportageserie der Tageszeitung Il Manifesto gelesen werden konnten; auch der Experimentalcharakter des sogenannten Berluskonismus (i.e. "einfach" bestimmter Praktiken, die zu dessen Regierungszeit zentral ausprobiert wurden) was kriminelle Durchdringung der Zivilgesellschaft angeht, und gebührend in Szene gesetzt wird. Als Zusammenstellung sind die Überlegungen über eine Typologie des historischen Krimi von Minne de Boer von Interesse.
Dieter Vermandere; Monica Jansen; Inge Lanslots (Hgg):
Noir de Noir. Un'indagine pluridisciplinare.

2010, 270 Seiten, P. I. E. Peter Lang, "Testi Mobili" 2, 978-90-5201-630-6 / 2033-1274, € 34.80.
Monica Jansen; Inge Lanslots; Dieter Vermandere:
Noir de Noir.
Un'indagine pluridisciplinare
Parte Prima.
Regole e Trasgressioni

Elisabetta Mondello: Il "noir italiano". Appunti sul romanzo nero contemporaneo
Jane Dunnett: La diffusione dei gialli Mondadori nell'Italia fascista.
Tra strategie di marketing e ricerca di rispettabilità

Alessandro Perissinotto: L'eredità. Il futuro del noir è passato
Pia Schwarz Lausten: Un virus nel corpo sano della letteratura? Il nuovo noir italiano e l'impegno
Monica Jansen; Inge Lanslots:Dalla parte del noir. L'oscura immensità del G8 a Genova 2001

Parte seconda. Il noir secondo Carlotto
Claudio Milanesi: Massimo Carlotto. I racconti della memoria
Gian Paolo Giudicetti: La narrazione nelle opera di Massimo Carlotto. Impegno etico e affermazione dell'io
Costantino Maeder: L'accidia come motore della conoscenza. Il ciclo dell'Alligatore di Massimo Carlotto
Philiep Bossier: Ricerche utopiche nei margini del tempo-spazio noir
Minne de Boer: Nordest come giallo

Parte Terza. Modelli del reale e protagonisti del genere
Barbara Meazzi: Giallo vs Noir, ovvero quando a uccidere non è pi`una 850 bianca ma un Suv nero
Bart van den Bossche: Ab urbe condita. Le città de Marcello Fois
Walter Geerts: Un paesaggio dipinto di noir
Flavio Sorrentino: Le rifelssioni di Montalbano Nicoletta Di Ciolla: Ritratti di borghesi con dilitto. Gruppi familiari nella narrative di Gianni Farinetti
Mirko Tavosanis: La Versilia di Giampaolo Simi. Ricostruzione del parlato, lessico locale e rielaborazioni editoriali
Marta Forno: La lingua nell'opera di Santo Piazzese. Dialetto siciliano, plurilinguismo, gergo e altro ancora

Parte Quarta. Il noir multimediale
Fabio Gadducci; Mirko Tavosanis: L'emersione del noir. Spunti dalla produzione di una casa editrice Bolognese
Tiziana Jacoponi: Rosa in noir. Ogero-Verasani ovvero due scrittrici che giocano con il mistero Mary P. Wood: Il giallo e il nero. L'evoluzione dei codici nel cinema noir italiano

Monica Jansen; Yasmina Khamal (Hgg):
Memoria in Noir.
Un'indagine pluridisciplinare.

2010, 313 Seiten, P.I.E. Peter Lang, "Testi Mobili 3", 978-90-5201-667-2 / 1780-9665, € 39.10.
Introduzione
Monica Jansen; Yasmina Khamal: Quale memoire per il noir italiano?
Parte I. Modalità di memoria, storia e impegno
Raffaella Petrilli: La memoria in noir. Ricordo e anamnesi
Giovanna Leone: Sceneggiare Maigret. Indagini su una Parigi italiana
Elfriede Müller: L'écriture d'histoire dans le roman noir français après 1968
Girolamo de Michele: Afferrare Proteo. Dire l'indicibile nel paese die misteri
Parte II. Scrittura, noir e forme di memoria
Marco Amici: Dall'epopea criminale all'ambiguità dei giorni nostril. Alcune considerazioni sul Romanzo criminale e Nelle mani giuste di Giancarlo De Cataldo
Gert Sørensen: Letteratura noir e storiografia. Le voci del doppio Stato in Romanzo criminale di De Cataldo
Alberto Casadei: Gomorra e il naturalismo 2.0
Yasmina Khamal: Dalla Civetta al Lupo. Itinerari paratopici a confront
Parte III. Narrazione e memoria (con)divisa
Luca Somigli: La presenza del passato. Storia e cronaca nella narrativa di Loriano Macchiavelli
Marta Forno: Piero Colaprico e Pietro Valpreda. Quando la memoria del passato diventa un atto di giustizia nel presente
Marta Pia De Paulis-Dalembert: Corrado Augias, Quella mattina di luglio. La capitolazione del fascismo tra finzione poliziesca e realtà storica
Paolo Chirumbolo: "Noi ci stiamo!" La Resistenza partigiana di Benedetto Santovito e quella letteraria di Francesco Guccini e Loriano Macchiavelli
Parte IV. Memoria e identità
Alessia Risi: Dalle microstorie di Grazia Verasani alla costruzione del sociale. Analisi delle trame secondary in Quo Vadis, Baby? e Velocemente da nessuna parte
Franca Pellegrini: Il "giallo" italiano contemporaneo. Memoria e rappresentazione dell'identità nazional-regionale
Daniele Comberiati: "La verità è nel fondo di un pozzo". La costruzione dell'inchiesta nei romanzi di Amara Lakhous
William Hope: Gabriele Salvatores's Quo Vadis, Baby? Investigating the State, the Individual, and Institutional Crime
Parte V. Memoria, storia e verità
Minne G. de Boer: Riflessioni intorno ad una tipologia del giallo storico
Claudius Canu: Letture sulla storia attraverso il noir. Esplorazione della dimensione simbolica nell'opera di Giorgio Todde
Costantino Maeder: Lucarelli, Colinadro e Il giorno del lupo ossia la parabola del riconoscimiento negate
Claudio Milanesi: Simone Sarasso, Giangiacomo Feltrinelli e il New Italian Epic. Appunti su storia e romanzo
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Jetzt sind aber die großen deutschschweizer Krimiautoren an der Reihe - unter Einschluss Jeremias Gotthelfs -, deren folgende Behandlung hier sich aus Ihrem Grenzgängertum zwischen Deutsch und Französisch, nicht rechtfertigt, nein!, sondern das diese geradezu notwendig macht.
[Dieses Grenzgängertum galt/gilt auch in ganz anderem Maße für viele französischschreibende belgische Autoren niederländischer Muttersprache; wir möchten unten mit einigen ersten Hinweisen zu Raymond De Kremer / Jean Ray / John Flanders mit deren Vorstellung beginnen.]
Wir können aufgrund der Komplexität und Menge des Materials keinesfalls ausführliche Besprechungen leisten, sondern stellen die Titel vor. [Es gibt in der Schweiz viele sprachliche Grenzgänger - die oben vorgestellten Rätoromanen gehören sicher dazu, auch viele italienische Muttersprachler.]
Die Voraussetzung für diese Sammelbesprechung ist also klar: Die großen deutschschweizer Autoren, die den eigenen Stil des deutschschweizer Krimis / einen eigenen Stil des deutschsprachigen Krimis (in der Schweiz) geprägt haben, sind wesentliche durch ihre sprachliche Grenzerfahrung mitkonditioniert. Dass es sich dabei um Vorformen oder Nebenformen (oder auch um etwas ganz anderes als) des Krimis handelt, scheint klar zu sein und wird auch von Marsch für Loosli in einem Kabinettstücken der Literaturkritik dargelegt (aufgenommen in Im Fadenkreuz des Züricher Chronos-Verlags; siehe oben), ist kein Argument gegen ihre Vorstellung hier, ganz im Gegenteil: Ihre Einbeziehung und das Nachdenken über sie kann ganz entscheidend dazu dienen zu hinterfragen, inwiefern ein europäischer Noir auch von den Wurzeln her eigenständige Traditionen hat (oder reklamieren kann), vergleichbar etwa den europäischen Freejazzern, die mit der Bezeichnung improvised music [statt/parallel zu Free Jazz] einen eigenen Beitrag zu dieser Musikrichtung (mit dem entscheidenden Anstoß aus den USA) theoretisiert und geschaffen haben (so könnten auch Ansätze in Italien weitergedacht und europaweit verallgemeinert werden; siehe dazu eine Anzahl von Beiträgen in den beiden "Testi Mobili"-Bänden).
So gesehen ist auch Jeremias Gotthelf ganz entschieden in diese Geschichte miteinzubeziehen, dessen Vater nämlich Murten verlassen hat, weil diese Stadt zum - mehrheitlich französischsprchigen - Kanton Freiburg gehörte, und sich dann - im natürlich zweisprachigen - Kanton Bern niedergelassen hat. Gotthelf war von geografischer Herkunft und sozialem Bezug ein wichtiger Bezugspunkt für zwei der Größten des deuschsprachigen Schweizerkrimis (Glauser fällt hier natürlich heraus, aber sein Sprachgrenzgängertum ist gegenüber den anderen beiden potenziert, da es neben dem Französischen auch in viel stärkerem Maße nichtschweizer Varianten des Deutschen aktiv und - für österreichische Vor-Erstweltkriegsverhältnisse nicht erstaunlich - dem Tschechische passiv ausgesetzt ist, beziehungsweise diese spricht [es gibt Tonaufnahmen von ihm, die entweder als Einzel-CDs erhältlich sind, oder aber auf der Matto regiert-CD des Basler Christoph Merian-Verlags, der sich durch seine CD-Edition sehr für das Werk Glausers im Hörbuchbereich verdient macht]).
Dass Gotthelf mitten in den politischen und sozialen Auseinandersetzung der Helvetik und ihrer Folgen stand und diese in seinen Erzählungen als ländliche Noir ante litteram verarbeitete, dürfte nach dem herrlichen und ungeheuer lehrreichen Buch von Lauener für jeden offensichtlich sein. Laueners Darstellung ist für die Vor- und Frühgeschichte des deutschsprachigen Krimis unentbehrlich, da sie vor dem Hintergrund der rechtspolitischen Entwicklung, in deren Zentrum die Durchsetzung der Rechtsstaatsidee stand, die Rechtsfragen und -entwicklungen, die zu Gotthelfs einzelnen Erzählungen den Anlass boten, darstellt, und so den rechtsrelevanten Sitz im Leben der ganz und gar der Lebensrealität entnommenen Stoffe liefert, aus dem Gotthelfs Erzählungen gemacht sind. Lauener sollte in keiner Krimibibliothek mit auch nur etwas theoretischem und geschichtlichem Anspruch fehlen!
Leider fehlt Gotthelf sowohl bei Paul Ott als auch bei dem immer noch sehr lesenswerten Edgar Marsch: Die Kriminalerzählung. Theorie - Geschichte - Analyse. 2., durchgesehene und erweiterte Auflage 1983 <1972>, 387 Seiten, Winkler, 3-538-07505-0, nur noch antiquarisch erhältlich. Bei Marsch ist das Fehlen Gotthelfs umso bedauerlicher, als er gerade von den Kriminalerzählungen der klassischen deutschen Literatur, einsetzend mit Schiller, ausgeht, und auch Dürrenmatt behandelt.
Neben Gotthelf, Glauser und den jetzt zum Schluss noch erwähnten Dürrenmatt (die Zugehörigkeit der beiden letzteren zur Geschichte des deutsch(schweizerisch)en Krimis braucht an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden) ist als vierter im Bunde mit Carl Albert Loosli der mit Abstand am wenigsten Bekannte - ja, außerhalb der Schweiz wohl kaum bekannte - der Großen der deutschschweizer Krimitradition zu nennen. Neben seinem einzigen Krimi Die Schattmattbauern - übrigens wie bei Dürrenmatts frühen Krimis ein Nebenprodukt (seine mit 1908 datierte Poe-Rezeption und gleichzeitige Harlock Shelmes-Parodie trugen aber doch auf jeden Fall Früchte!) - ist vor allem sein riesiges essayistisches Werk zu nennen, das zu großen Teilen um die klassischen Fragen des Noir kreist, wie schon allein die Titel der einzelnen Bände (siehe dazu oben) aufzeigen; wir wollen nur anmerken, dass Anstaltsleben für Loosli keineswegs nur ein rechtlicher Begriff war, sondern dass er dieses Leben am eigenen Leib erfahren hatte (ein offensichtlicher Bezug zu Glauser). Gotthilfhandel steht für die umfangreiche Gotthilfrezeption, die in der Beteiligung an der Gotthilf-Ausgabe kulminieren sollte, von der Loosli jedoch herausgedrängt wurde. Bümpliz im Titel des fünften Bandes ist der langjährige Wohnort von Loosli - besser wäre es gewesen, den Untertitel auf der Titelei, Demokratie zwischen den Fronten, zum Haupttitel zu machen. Der Kampf gegen die Administativjustiz ist für ihn ein ewiges Eintreten für Selbstbestimmtheit und Eigenständigkeit des Einzelnen über seine Politikfähigkeit. Im Gegensatz zur broschierten Einzelausgabe der Schattmattbauern - deren Umschlaggestaltung wir etwas hilflos gegenüberstehen - sind im dritten Band der Werkausgabe selben Titels auch noch andere Kriminalerzählungen enthalten.
Wir versuchen nicht, auf die Loosli-Bände im Einzelnen einzugehen - Alles, Alles sollte gelesen werden und vieles ist für den Krimifan nützlich und spannend (mit Ausnahme des letzten Bandes zum Schweizer Maler Hodler). Wir hoffen, dass nach der langen Unterbrechung zwischen dem zweiten und dritten Band bald auch der letzte Teilband der Loosli-Biografie von Erwin Marti - einem der Herausgeber der Werke-Ausgabe - vorliegen wird.
Die Biografie von Peter Rüedi belegt ausführlich, wie auch für Dürrenmatt lebenslag das Landberner Umfeld des Emmentals ein fester Bezugspunkt blieb. Dessen Ansiedlung im Kanton Neuenburg, direkt hinter der Sprachgrenze auf französischer Seite, ist nachgeholtes Sprachgrenzgängertum, in welchem Dürrenmatt auch mit seiner Fremdheit im Hochdeutschen Loosli (bei diesem aus Ablehnung deutscher pangermanistischer Bestrebungen) und Gotthelf (aus "Volksverbundenheit", aber auch aus Ablehnung der von deutschen Professoren an der Berner Universität mehrheitlichen Rechtsstaatsvorstellungen als fremd) zur Seite zu stellen ist.
Zu Dürrenmatt ist übrigens immer noch erhältlich:
Cineteca speciale : Dürrenmatt e il cinema, 2003, 47 Seiten (sowie 12 Seiten ohne Dürrenmattbezug), Bologna, ohne ISSN-Angabe, € 2.-(bei Direktabholung noch gültig).
Glauser ist wie insbesondere Loosli auch radikal durch das Französische geprägt, aber natürlich kein Emmentaler. Auch dürfte sein Verhältnis zum Schweizerdeutschen durch seine Jugend deutlich anders gewesen sein - Geburtsort Wien und Sterbeort Nervi können sicher auch für die Fremdheit Glausers in der Schweiz stehen. Wir wollen nachdrücklich den Quarto-Faszikel zu Friedrich Glauser (31.2011) empfehlen, nicht nur, aber auch, weil dort anhand des Romans Die Fieberkurve eine unserer Lieblingsideen überzeugend umgesetzt ist (SS. 57-65): Die vorderen Umschlagseiten der Erstausgabe (Zürich; Leipzig: Moorgarten, 1938) und von acht Ausgaben in sieben Sprachen werden farbig abgebildet - mit den allererhellensten Lichtern, die einem aufgesteckt werden für Rezeptionserwartungen und (nationale) Stereotypen (hierfür besonders interessant die beiden französischen Ausgaben), die durch Umschlaggestaltung erzeugt werden; ähnlich bei Glauser in Skandinavien: Vom Unterhaltungsschriftsteller zum modernen Klassiker, S. 85 - 90, wo die Rezeptionsvorgabe als Moderner Klassiker in der schwedischen Ausgabe von 2007 die - entsprechend den Schutzumschlägen der Limmat-Ausgabe - modernistische Apotheose darstellt, die in den CD-Booklets des Christoph Merian-Verlags nicht weitergeschrieben wird, sehr wohl aber in einigen der vorhergehenden identischen deutschen Ausgaben des Berliner Audio-Verlags aus den Jahren um 2000 (sofern es sich nicht um die - billigeren - Pocket-Versionen handelt). Auch die Bibliografie der Glauser-Übersetzungen (prominent die in romanische Sprachen) auf SS. 71-73 ist als Handlungsaufforderung und Arbeitsgrundlage für jeden, der sich mit Aspekten der Übersetzungsqualität befasst, von Interesse.

Ein grundsätzliches Problem, das sich bei Sicht auf die Gesamtheit der von uns hier vorgestellten Schweizer Büchern stellt, und auf das wir oben bei der "Kanada-Abteilung" schon hingewiesen hatten: Wie ist eine Wertung der Krimis als Massenprodukt der standardisierten und standardisierenden Serienkultur (wie bei Spehner und den Katalanen) und die nach eher literarischen Kriterien dahingehend unter einen Hut zu bringen, dass einheitliche und auf beide "Produktlinien" anwendbare Rezensionskriterien entstehen können?
Als erste Synthese im literarwissenschaftlichen Bereich im deutschen Sprachgebiet wird von Marsch (S. 53) die von 1967-1969 in erste Auflage in der DDR erschienene dreibändige Anthologie von Greiner-Mai und Kruse bezeichnet: eine Synthese zwischen der angelsächsischen und der klassischen deutschen Geschichtentradition durch die Auswahl der Anthologie (eigentlich geht es "nur" um die Integration der ersteren in die "Traditionspflege").
Damit waren die literarischen Scheuklappen - sehr teilweise - abgelegt, aber die Literaturwissenschaft noch nicht auf die sprachwissenschaftlichen Füße gestellt (das formulieren wir so, als Linguist; ein Literaturwissenschaftler dürfte so etwas sagen wie, daß die Linguistik die Erfüllung ihrer dienenden Funktion in der Literaturwissenschaft noch nicht gefunden habe). Beide Forschungsansätze scheinen im Moment allerdings nicht zusammenkommen zu können, wie die zwei Einführungen in die Übersetzungswissenschaft in der Reihe der Narr Studienbüchern des Tübinger Gunter Narr Verlags (Übersetzung und Linguistik von Jörn Albrecht und Übersetzung und Literaturwissenschaft von Norbert Greiner) zeigen, zumal eigentlich - auch von den Autoren her - die Absicht bestand eine gemeinsame integrierte Einführung zu schreiben, was aber an der Unmöglichkeit scheiterte, bei bestem Willen und besten Absichten einen gemeinsamen Nenner (hier im wahrsten Sinne des Wortes gemeint) zu finden
Für ähnlich gelagerte Probleme in der Krimi-Kritik dürfte ebenfalls kaum in Sicht sein, zumal ein großer nichtdenkender Teil der beiden "Lager" in biologistischem Herdentrieb sich einfach nur in der Verachtung oder Geringschätzung des anderen Lagers sonnt (dies trifft expressis verbis nicht auf die beiden oben genannten Autoren zu, wie ausgeführt), also keine Forschung betreibt, die in dieser Hinsicht etwas bewirken könnte.
Aber auch bei gutem Willen ist beim jetzigen Wissens- und Forschungsstand noch keine integrierende kritische Betrachtung möglich. Eine gegenseitige Erhellung literarwissenschaftlicher und sprachwissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungen wäre das Ziel. Erreichbar ist dies nur über eine Verwissenschaftlichung und spätere massive Präsenz der Ergebnisse der materiellen - sprachwissenschaftlichen - Grundlagen der Textlinguistik und deren Rückbezug auf dieselben, sowie der habituellen Integration ästhetischer Elemente in die Sprachwissenschaft. Davon sind wir Lichtjahre entfernt - die meisten Praktiker (und Forscher!) stellen sich diese Frage nicht einmal in Ansätzen!
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Weitere Veröffentlichungen zum Schweizer Thema:
Hintergrund zum Grenzgängertum:
Claudine Brohy; Iwar Werlen; Hansmartin Zimmermann: "Bern - der Brückenkanton: Vom Verbindenden und Trennenden der Sprachgrenzen", in: Babylonia 1/2.1994, 1420-0007, S. 26-42.
Gotthelf-Titel:
Der Olms-Verlag in Hildesheim bietet die Historisch-Kritische Gesamtausgabe Jeremias Gotthelfs zur Subskription an. Bei über 50 geplanten Bänden, Erscheinungszeiträumen und Ladenpreisen, wie sie für wissenschaftliche Bücher üblich geworden sind, und handelt es sich hier nur um einen platonischen Hinweis. Das weitere ist entweder beim Verlag in einer Mappe, oder regelmäßig auf www.gotthelf.unibe.ch zu finden.
Bee Juker: Wörterbuch zu den Werken von Jeremias Gotthelf. 1972, 120 Seiten, Eugen Rentsch Verlag, 3-7249-0431-2, nur noch antiquarisch erhältlich.
Enthält neben dem Dialektwortschatz auch einen Anhang von Bernische Geldsorten und ihr Wert zu Gotthelfs Zeit und Bernische Maße und Gewichte vor und nach 1838.
Elsi, die selstame Magd, der Untergang der alten Eidgenossenschaft in kommentierter Ausgabe mit Abbildungen, mit Dialekt-Dialekt Übersetzung im Italienischen (Giovanni Orelli, mit Übersetzung im Anhang); im Französischen nur Standardsprache:
Jeremias Gotthelf: Elsi, die seltsame Magd. Und andere Geschichten aus dem Übergangsjahr 1798. 2007, 176 Seiten, Ott-Verlag, 978-3-7225-0095-9, CHF 28.-
Jeremias Gotthelf: Elsi, la strana serva. 1999, 126 Seiten, Adelphi, 88-459-1432-1 / 978-88-459-1432-4, ca. € 7.50. Jérémias Gotthelf: L'Araignée noire précédé de Elsi, l'étrange servant / Barthy, le vannier. 1979, 261 Seiten, L'Age d'Homme, Poche Suisse 5, keine ISBN, € 10.-
Die gleiche Übersetzung der Schwarzen Spinne ist kurioserweise in einem späteren Bändchen der Reihe (262) noch einmal mit Le déluge en Emmental nochmal veröffentlicht worden.
Parallelhörbücher:
Jérémias Gotthelf: L'Araignée noire. Gelesen von Thierry Luterbacher [nicht dieselbe Übersetzung wie das oben angezeigte Taschenbuch], 2006, 4 CDs, Die Brotsuppe, 978-3-905689-11-2 / 3-905689-11-1, CHF 34.--.
Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne. Peter Glauser liest, 2006, 4 CDs, Die Brotsuppe, 978-3-905689-10-5 / 3-905689-10-3, CHF 34.--.
Glauser Hörbücher:
Glauser liest Kif. Originalaufnahme aus dem Jahre 1937. 2000, 1 CD, Edition Panter & Co, 3-920862-52-X, € 12.79.
Friedrich Glauser: Matto regiert, sowie , gelesen von Friedrich Glauser. Regie Martin Bopp, Hörspielbearbeitung Markus Michel, DRS. 2006, 1 CD, Christoph Merian Verlag, 3-85616-275-5 / 978-3-85616-275-7, € 12.--.
Fritz Zaugg (Hg): Friedrich Glauser. Gesprungenes Glas. 2006, 1 CD, Christoph Merian Verlag, 3-85616-292-5 / 978-3-85616-292-4, € 12.--.
Friedrich Glauser: Die Fieberkurve. Regie Martin Bopp, Hörspielbearbeitung Markus Michel, DRS. 2007, 2 CD, Christoph Merian Verlag, 978-3-85616-335-8, € 12.--.
Friedrich Glauser: Der Chinese. Regie Martin Bopp, Hörspielbearbeitung Markus Michel, DRS. 2007, 1 CD, Christoph Merian Verlag, 978-3-85616-308-2, € 12.--.
Friedrich Glauser: Krock Co. Wachtmeister Studer ermittelt. Regie Martin Bopp, Hörspielbearbeitung Markus Michel, DRS. 2010, 1 CD, Christoph Merian Verlag, 978-3-85616-432-4, € 16.--.
Friedrich Glauser: Der Tee der drei alten Damen. Hörspielfassung und Regie Albert Werner, DRS. 2011, 2 CD, Christoph Merian Verlag, 978-3-85616-553-6, € 18.90.
Alle Hörbücher sind nicht nur für Glauser-Fans zu empfehlen, insbesonder auch die Glauser-Einführung Gesprungenes Glas. Auch sollte jeder Leser einmal Glausers Stimme gehört haben (siehe das oben Ausgeführte zur Dialektbezogenheit Gotthelfs und Looslis [der ein Standardwerk der Berner Mundartdichtung veröffentlicht hat {das übrigens mit CD, auf der Loosli auch selbst vorträgt, bei Rotpunkt in einer herrlichen Neuausgabe erhältlich ist}], aber auch Dürrenmatts [bestens bei Rüedi belegt]).

Das Bernische Historische Museum mischt mit
Bei unserer deutlichen Bernlastigkeit bietet es sich hier an, einen Katalog des Bernischen Historischen Museums zu unserem Thema vorzustellen:
Elio Pellin:
Straftat, Schaulust, Spurensuche.
Das Buch zu Mord und Totschlag
.

2011, 208 Seiten, Verlag Neue Zürcher Zeitung / NZZ Libro, 978-3-03823-719-8, CHF 39.-- (im Buchhandel).
Der Katalog ist in fünf Hauptgruppen gegliedert: Morden und Töten, Ethik und Ökonomie, Spuren und Wissenschaft, Schuld und Sühne [müsste eigentlich nach der Geyer'schen Neulektüre von Dostojewski Verbrechen und Strafe sein], Schaulust und Verbrechen .
Direkt krimirelevant ist der allerletzte Aufsatz: Brigitte Frizzoni: "Blutrünstig und wütend. Gewalt und Rache in Krimis von Frauen", aber eigentlich die ganze letzte Hauptgruppe, wie ja auch deren Bezeichnung mit Schaulust und Verbrechen schon sagt, denn in dieser liegt ja auch der Ursprung des Krimis (und seiner "Vorformen"); sicherlich ist sie auch immer noch der Hauptimpetus für das Krimilesen: Dargestellt werden noch Mordprozesse als Publikumsknüller und Mord und Totschlag in den Medien: Was ist zu tun und was zu lassen?
Aber eigentlich ist in ihrer Gesamtheit die erste Gruppe interessanter, da es dort um die Anatomie eines Polizeieinsatzes, Aufsehenerregende Gewaltverbrechen im Kanton Bern während der letzten 200 Jahre und um Das letzte zivile Todesurteil in der Schweiz geht.
In der Anatomie des Polizeieinsatzes beschreibt - dokumentarisch-dokumentierend - Fredi Lerch unter der Überschrift Der Kopf des Täters im Zielfernrohr ist der Kopf eines Menschen einen Polizeieinsatz; Fragen der Inszenierung, Erzählfolge und Schreibe bieten sich also geradezu an.
Die aufsehenerregenden Gewaltverbrechen im Kanton Bern behandelt Simon Wälti unter der Überschrift "Mit einer cannibalischen Wildheit…". Dort sind insbesonders die drei letzten Kapitel für unseren Kontext interessant: Schreckliches Schauspiel der Gerechtigkeit, 1861- blutiges Finale der Todesstrafe und Die letzten beiden Hinrichtungen im Kanton Bern.
Insbesondere erscheint uns die Lektüre dieser Kapitel (auch) für Nichtschweizer interessant, da Sie die alltägliche Normalität und Zurschaustellung der Gewalt der Gerechtigkeit in den Gesellschaften des 19. Jahrhunderts belegt und gleichzeitig das auf die Vergangenheit rückprojizierte Bild der Schweizer Idylle ins rechte Licht setzt. Immerhin wurden zwischen 1803 und 1861 (dem Jahr der Abschaffung der Todesstrafe im Kanton Bern) zirka 60 Personen (ungenau, weil die Begnadigungen offensichtlich nicht dokumentiert sind!) hingerichtet, wobei man auch für schweren Diebstahl mit dem Tode bestraft werden konnte. Nach der Wiedereinführung der Todesstrafe in einigen Kantonen (nach einer ersten Abschaffung 1874) wurde nicht mehr öffentlich und mit Guillotine (nicht mehr mit Beil!) hingerichtet. So blieb der (ehemalige9 Berner Scharfrichter fast bis zu seinem Tod 1918 "extern" aktiv.
Insbesondere für diesen Abschnitt ist es für unseren Kontext schade, dass das moderne Ausstellungskonzept es offensichtlich nicht erlaubt hat, aus dem Ceremoniale zur Vollziehung eines Todes-Urtheils abzubilden, da dort - unter Einschluss dreier Pläne - genau die Größe des Schaffotts und die Position der Amtspersonen vorgeschrieben war. Es wurde auch erhängt und gerädert.
Kleine Schutzbehauptung. Wir stellen dies nicht so ausführlich aus Schaulust dar, sondern weil es Indiz für den gewalttätigen Hintergrund des 19. Jahrhunderts in der Schweiz ist (immerhin gab es ja auch - mindestens - einen Bürgerkrieg, sowie Erscheinungen, auf die Im Fähnlein der sieben Aufrechten bei Keller Bezug genommen wird): In diesem Kontext agieren die Personen Gotthelfs, der keine Sympathie für Fähnleingruppen hatte, aber vermutlich nichts gegen die Worte Pfarrhelfer Wengers [Kat S. 37] bei einer Hinrichtung gehabt hätte: Gottes Wort befiehlt: Wer Menschenblut vergiesst, dessen Blut soll auch wieder vergossen werden. In der - für Nichtschweizer gleich gar! - benutzungswürdigen Wagenbach Ausgabe des Fähnleins von Urs Widmer sind viele entsprechende Erklärungen und Dokumente um den Text gruppiert. Aber auch für Loosli, der 1877 geboren wurde, lag dies alles noch in "live" erzählter Erinnerung, wie für beide auch die arme Schweiz noch Realität war, die sich in einigen Regionen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts erhielt. Ethik und Ökonomie fassen erhellend Suizidhilfe, Transplantationsmedizin und gesundheitsbedrohende Rohstoffgewinnung und -entsorgung zusammen.
Weniger interessant dürften die Hauptgruppen Spuren und Wissenschaft und - für Nichtberner - insbesondere die Interviews in Schuld und Sühne sein.
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Bleibt uns zum Schluss noch, unsere Ankündigung, einen der in der belgischen Tradition nicht so seltenen Grenzgänger zwischen dem Niederländischen in dem Französischen vorzustellen, wahrzumachen (die allerdings insofern nicht gesamtbelgisch ist, als sie nur vom niederländischen Sprachteil ausgehend existiert).
Es gilt, einen ersten Versuch zu machen, eine außergewöhnliche Veröffentlichung über einen außergewöhnlichen Autor vorzustellen:
Arnaud Huftier:
Jean Ray, l'alchimie du mystère.

2010, 768 Seiten, zahlreiche Abbildungen von Umschlägen in den bibliografischen Anhängen, Encrage /Les Belles Lettres, 978-2-36058-000-2 / 978-2-251-74243-4, € 60.--.
Zunächst: Das Buch ist auch diesen Preis wert, hat aber ein Manko, das wir gleich hier eingangs erwähnen wollen, um es "abhaken" zu können: Es fehlt ein Namensregister.
Jean Ray heißt eigentlich Raymond/Reimond De Kremer und schrieb auch unter dem Namen John Flanders (und anderen Pseudonymen); viel erscheint anonym. Er wurde 8. Juli 1887 in Gent geboren und starb dort am 17. September 1964. Wie in vorliegender Publikation ausgeführt zwang ihn die pure Notwendigkeit des Lebensunterhalts, eine unglaubliche Produktivität an den Tag zu legen. Im Großen und Ganzen wurden die französischsprachigen Veröffentlichungen mit Jean Ray, die niederländischsprachigen mit zwar auch mit De Kremer, hauptsächlich aber mit John Flanders veröffentlicht, mit vielen Querverbindungen, die im Buch beschrieben und eingeordnet werden.
Jean Ray bewegt sich in den durch die geschichtlichen Verwerfungen abrupt wechselnden Verlagsbedinungen der belgischen niederländischsprachigen Literatur, insbesondere aber auch der belgischen französischsprachigen in ihrer Sicht nach Frankreich und dessen Sicht auf sie. Da De Kremer intensiv - wenn auch mit ganz verschiedenen Perspektiven - an beiden "Szenen" beteiligt ist, schafft das Grenzgängertum für einen niederländischsprachigen belgischen Autoren seiner Zeit, der (auch) auf Französisch schreibt, noch einmal ganz andere Bedinungen und Probleme als dies für Deutsch schreibende deutschschweizer Autoren der Fall ist.
Im Rahmen des Grenzgängertums sind insbesondere interessant: II. 1. John Flanders et la littérature belge d'expression néerlandaise dans les années 1930: une impossible liaison? und IV. 2. John Flanders et la littérature belge d'expression néerlandaise dans les années 1940 et 1950: une impossible liaison?
Probleme der Zuordnung zu einem Genre in den populären Publikationsmedien werden ausführlich in IV. behandelt: 3. Absence et présence de Jean Ray: de Mystère-Magazine à Marabout und 4. La Malédiction des vieilles demeures / De Vloek der oude huizen, ou le roman des origines, wo einmal die sukzessive "Alleinstellung" des Genres nachvollzogen wird, wo andererseits aber auch die Inspiration Jean Rays durch frühe Kriminalerzählungen und deren produktive Verarbeitung beimmm ihm (insbesondere Gaboriau) aufgezeigt wird.
Besonders interessant ist die Bibliografie, die in vier Anhänge aufgeteilt ist: 1. Eine kommentierte Bibliografie der französischsprachigen und niederländischsprachigen Werke, 2. Die Bearbeitungen für andere Medien, 3. Materialien für eine vergleichende fremdsprachige Rezeptionsgeschichte, 4. Bibliographie der kritischen selbständigen und unselbständigen Veröffentlichungen. Ein Index zu den Werken schließt das Buch ab.
Die Bibliografie ist einmal durch die zahlreichen Abbildungen von Titelseiten oder Zeitschriften(titeln) interessant, die zahlreiches Material zu einer vergleichenden historischen Betrachtung typografischer Gestaltung bieten, und dies in internationaler Perspektive, da auch zahlreiche Titel des dritten Anhangs abgebildet sind. Andererseits sind innerhalb des Anhangs zur übersetzten Literatur insbesondere auch die Darstellungen zur Rezeption im nachsowjetischen Russland und in Japan interessant, da dort die Genregrenzen - gut abzulesen unter anderem an den Sammelbänden, in die Jean Ray aufgenommen wurde - ganz anders gesetzt werden.
Bei weitergehenden Interesse an Jean Ray / John Flanders ist unbedingt auf die herausgeberische Tätigkeit des Vriendenkring Jean Ray / Amicale Jean Ray hinzuweisen, der in mehreren Reihen das vergriffene, vergessene, bisher kaum oder gar nicht zugängliche Werk in kleiner Auflage veröffentlicht, größtenteils in dem von ihm betriebenen Verlag Sailor's Memories.
Neben vielen alleinstehenden Ausgaben erscheinen zwei Reihen: Fac similé und Verzameld Werk / Œuvres complètes.
In der ersten Reihe erscheinen hauptsächlich die von Jean Ray nicht übersetzten, sondern geschriebenen Harry Dickson-Hefte in bisher 18 geplanten Bänden (es müssten aber nach der Menge der Hefte noch mindestens drei folgen), mit den in Farbe wiedergegebenen Originalumschläge der Hefte.
In den gesammelten Werken erscheinen die niederländischsprachigen Werke in zweisprachigen Ausgaben, die französischsprachigen einsprachig. Leider ist der uns vorliegende bisher letzterschienene Band der Verzameld Werk / Œuvres complètes mit Fac similé bezeichnet (hat aber die richtige Bandzahl der ersten Reihe); auch ist die Rückengestaltung, Leserichtung und Textanordnung der uns vorliegenden Bände nicht einheitlich.
Der Vriendenkring / Amicale gab auch einen handwerklich gemachten Gent-Führer Sur les traces de Jean Ray…, je eine niederländischsprachige und eine französischsprachige Kurzbiografie, sowie drei heftige Bände Bibliografie, die Vollständigkeitsanspruch erheben, heraus.
Der Vriendenkring / Amicale ist zu erreichen unter: www.jeanray.be, verbrugghen@telenet.be, arnaud.huftier@free.fr oder Vriendenkring /Amicale Jean Ray, Ruitersweg 20, B-8520 Kuurne, Belgien.
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Wir wollen in der nächsten Ausgabe auf jeden Fall nochmals auf die schweizer und belgischen Verhältnisse zurückkommen; auch das Umfeld von Sociology noir sollte nochmals etwas weitergehend ausgeleuchtet werden, insbesondere in seiner Rezeption. Wir werden weiter an der katalanischsprachigen und spanischsprachigen Literatur dranbleiben und wieder verstärkt nach Italien sehen.
Zur Weihnachtslektüre empfehlen wir:
Christian Biet (Hg):
Théâtre de la cruauté et récits sanglants en France (XVIe-XVIIe siècle).
2006, 1065 Seiten, Laffont, Bouquins [ohne Zählung], 978-2-221-10342-5, € 30.--.
Oder, als ganz besonders Bonbon, allerdings etwas "spezialisiert", jedoch durch einen der Herausgeber mehr als gerechtfertigt:
Francesco Guccini; Gianni Menarini (Hgg): Al fatàz di Zardén Margarétta (La Flèvia). Mit Beiträgen von Mauro Mattioli und Gian Paolo Zanardi, einer italienischen Versübersetzung il fattaccio dei giardini margherita (la flavia) von Vericati und Zeichnungen von Monica Franceschi, 2010, 63 Seiten, Edizioni I portici di Bologna, 978-88-9036-985-8, kein Preis bekannt.
Neben dem aus dem Titel ersichtlichen Inhalt enthalt das Bändchen ausführliche Anmerkungen zum Originaltext, einen Teil der Prozessunterlagen, den Inhalt der übrigen Tagesnachrichten in Stichworten, das örtliche Presseecho, eine juristische Einschätzung des Falles, ein Preisgedicht in bolognesischem Dialekt an die Herausgeber, eine Bibliografie der Opere seriamente consultate und ein Inhaltsverzeichnis. Die Abbildungen sind im Stil der illustrierten Popularkultur der Zeit (1924); daneben ist ein Foto und die Abbildung eines Gerichtsdokuments beigegeben.
Für Guccini-Fans vielleicht ein Muss, für Fans des italienischsprachigen Regionalkrimis auch nicht zu verachten.
Oder als coffee-table Bilderbuch:
Simon Foxell:
Mapping London.
Making Sense of the City.

2007, 279 Seiten, sehr zahlreiche Kartenausschnittsabbildungen, Black Dog Publishing, 978-1-906155-070, £ 24.95 / US$ 45.00.

© Bernd G. Bauske




"Zu guter Letzt"



Die Schlussredakteurin (Gitta List / Bonn)

Meine Bullets 2011

Jack Taylor, Galway, Irland
"Ein Mann nach meinem Herzen", sagt Harry Rowohlt über Ken Bruen; "ein saukomischer Kerl", sagt Ken Bruen über Rowohlt.
Ha. Saukomische Momente sind in Bruens Jack-Taylor-Krimis eher selten. Im Gegenteil muss der gute Jack sich bekanntlich nicht nur ein ums andere Mal mit den fiesesten Auswüchsen menschlicher Niedertracht herumschlagen, sondern er muss auch pausenlos den eigenen inneren Schweinhund unter Kontrolle halten, der pausenlos nach einem Drink schreit. Er muss Erinnerungen ertragen, die ihn an den Rand der Leidensfähigkeit bringen - und leidensfähig ist Jack Taylor. Es ist gewissermaßen seine Mission, die Hölle schon zu Lebzeiten im Nacken zu haben, da kann er "Heiland" sagen, so oft er will. Taylor einen Melancholiker zu nennen, wäre in etwa so zutreffend, wie Malcolm Lowrys Konsul als ›gelegentlich schwermütig‹ oder Hunter S. Thompsons Roman-alter-Ego als ›leicht durchgeknallt‹ zu bezeichnen. Taylor ist ein Maniac des Unglücks, einer, der schon nach dem Aufstehen in den Abgrund starrt und auf Antwort wartet. Die selbstverständlich kommt.
Taylor hat mehr gesoffen als Marlowe und Spade zusammen, und noch als trockener Süchtling trauert er Pints, Pubs und den Vorschlägen nach, die ihm sein Liebling Jameson's machen könnte. Rauchen tut er auch nicht mehr. "Was für ein Scheißleben."
Ein harter Hund mit weichem Herzen, "in Verzweiflung gehüllter" Typ, der den Tod eines kleinen Mädchens, den Tod seines Ziehsohns, das Unglück so vieler auf dem Gewissen hat, die er liebte. Warum hängt man an so einem, warum begleitet man ihn getreulich in jedem neuen Band auf seinen Wegen durch Galway, seiner Heimatstadt, die auch so ein gefallener Engel ist? Wegen der Plots: spannend, komplex, nie überladen. Wegen der Dialoge: "Er packte mich mit Wärme bei den Schultern, sagte: ›Sie beichten wohl nicht oft.‹ Ich sagte: ›Ich habe neulich in der Shop Street den Teufel getroffen‹". Und weil Ken Bruens an Motti und Zitaten wahrlich nicht armer Prosa auch ein Wort aus Robert Brownings Feder voranstehen könnte:
"Unsere Aufmerksamkeit gilt den gefährlichen Rändern der Dinge
Dem ehrlichen Dieb, dem zärtlichen Mörder,
Dem abergläubischen Atheisten."


Sherlock Holmes, London, UK
Die Faszination, die der Exzentriker aus der Baker Street auf sein Publikum ausübt, ist ungebrochen, wie sich an der Vielzahl der Metapublikationen, die in diesem KTS wieder gelistet sind, unschwer erkennen lässt. Auch das Kino hat sich seiner wieder angenommen. Mit Robert Downey Jr als Sherlock und Jude Law als Watson hat Regisseur Guy Richtie für Sherlock Holmes (Teil Zwo startet demnächst) gehörige Kaliber verpflichtet, und überhaupt hat er eine manierliche Umsetzung des Stoffs besorgt. Den Vogel abgeschossen hat allerdings jene BBC-Produktion, die in Großbritannien und dann sehr schnell auch in deutschen Landen Furore machte: Sherlock transportiert die Doyle'sche Vorlage ins moderne Hier und Jetzt - und das so überaus intelligent, witzig und gelungen, dass im Kingdom wie auch bei uns darob eine Art Baker-Street-Fieber ausbrach.
In der von Steven Moffat, Steve Thompson und Mark Gatiss kreierten Serienversion der Meisterhirn-Geschichten (Staffel 1: A Study in Pink; The Blind Banker; The Great Game) nutzt Sherlock alle Möglichkeiten der neuen Medien, ist Watson ein Afghanistan-Veteran, sind Postkutschen durch Taxis ersetzt - und die Mörder (allen voran natürlich Moriarty) sind technisch auch etwas weiter als zu Doyles Zeiten. Ansonsten bleibt ihre Interpretation der Vorlage auf das Beste treu: Holmes ist durch und durch exzentrischer Solist, Sarkast und Dandy, Watson bringt ihm gelegentlich ein paar soziale Flötentöne bei, ist seinem Charme aber grundsätzlich verfallen und loyal bis dorthinaus, Inspektor Lestrade ringt um gute Miene zu Holmes' seltsamen, seinen eigenen Ermittlungsmethoden aber zuletzt doch stets überlegenen Spielchen. Besser konnte die Idee nicht umgesetzt werden, als Gatiss und Moffat es gemacht haben; die Besetzung der Rollen war ein weiterer Glücksgriff. Benedict Cumberbatch (perfekt als Sherlock) schwirrt inzwischen durch Frauenträume, Martin Freeman als Watson ist sein solider (und exzellenter!) Gegenpart, Moriarty hat mit Andrew Scott eine sehenswerte Verkörperung der Bosheit gefunden. Und wen es interessiert: Mark Gatiss höchstpersönlich gibt Holmes' herrengeschneiderten Bruder Mycroft, was die famosen familiären Duelle enorm bereichert.
Große Klasse das. Wir ersehnen Staffel zwei. Kommt im Frühjahr. 2012 wird vielleicht doch nicht so schlecht, wie alle unken.
Die Jack-Taylor-Reihe erscheint im Atrium Verlag.
Sherlock, Staffel Eins (1-3) ist auf DVD erhältlich.
© Gitta List



Die Beiträger/innen

Dr. Bernd G. Bauske wurde in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts im Schwäbischen geboren, wuchs also schwäbischsprachig, dann zweisprachig Schwäbisch-Deutsch auf. Diese Konstellation weckte früh in ihm das Interesse an und die Liebe zu allen möglichen Varianten und Variationen von und in Sprachen.
Nach diversen und unterschiedlichsten Lese- und anderen prägenden Erlebnissen, einem Studium der Romanistik und Aufenthalten in allen in Europa gelegenen Sprachräumen der Romania, ist er zur Zeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als Linguist in der Übersetzerausbildung tätig. In diesem Zusammenhang gründete er auch das John/Jean Amila-Translation-Project, dem es bisher gelungen ist, durch außerkurrikular agierende, in der Zusammensetzung wechselnde studentische Übersetzerkollektive unter seiner Leitung diesem Klassiker des französischsprachigen Krimis mit sechs Titeln ein Gesicht auf dem deutschen Buchmarkt zu geben. Im Rahmen dieses Projekts fanden auch bisher zwei Ausstellungen zu diesem Autor statt, die fast ausschließlich aus den Beständen der Amila-Sammlung B.G. Bauskes bestückt werden konnten. Weitere Aktivitäten zu Amila können durchaus folgen.
Das Interesse für Amila ist wissenschaftlich in den größeren Kontext der Mündlichkeit/Schriftlichkeit eingefügt, was auch zu Interesse für und Beschäftigung mit Arno Schmidt, Johannes Bobrowski und anderen geführt hat.
Alte Lieben sind ferner die Übersetzungen Heiliger Schriften in europäische Sprachen, die Minderheitensprachen unter verschiedensten Aspekten, sowie die Schriftgeschichte, die auch in Lehrveranstaltungen einen wichtigen Platz hat.

Joachim Feldmann, 1958 in Rheine/Westfalen geboren, studierte in Münster Germanistik und Anglistik und arbeitet heute als Lehrer an einem Berufskolleg im Ruhrgebiet. 1977 gründete er gemeinsam mit Michael Kofort die Literaturzeitschrift "Am Erker", der er bis heute als Redakteur treu geblieben ist. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit Kriminalliteratur. Seine Beiträge zum Thema sind in der "Welt", bei "cultur-mag.de" und in seiner "Am Erker"-Kolumne "Mord und Totschlag" (auch online) zu lesen.

Gitta List, Jahrgang 1959, ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Bonn. Sie leitet die Redaktion des Bonner Stadtmagazins "Schnüss" und publiziert seit vielen Jahren zum Thema Kriminalliteratur.

Thomas Przybilka (tp), geboren 1950, lebt und arbeitet als Buchhändler in Bonn. Gründete 1989 das "Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur" (BoKAS), zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur (Bücher und Artikel) im In- und Ausland. Mitglied u.a. in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat". Mitherausgeber der "Alligatorpapiere. Magazin zur Kriminalliteratur".
www.krimilexikon.de/przybilk.htm

Michael Ross (mr), Sherlockian und Verleger. Michael Ross gilt in Deutschland als einer der wichtigsten Doyle-/Holmes-Spezialisten. Seine 1994 erschienene Bibliographie "Sherlockiana 1894 - 1994. Eine Bibliographie deutschsprachiger Sherlock-Holmes-Veröffentlichungen" ist unverzichtbares Standardnachschlagewerk. Als Verleger hat Ross u.a. herausgebracht: "Kästner: Bibliographie der Kriminalerzählungen, 1948 - 2000" (2001) und "Przybilka: Krimis im Fadenkreuz. Kriminalromane, Detektivgeschichten, Thriller, Verbrechens- und Spannungsliteratur der Bundesrepublik und der DDR 1949 - 1990/92. Eine Auswahlbibliographie der deutschsprachigen Sekundärliteratur" (1998). Mehr zu Doyle-/Holmes-Publikationen im Verlag Baskerville Bücher unter www.baskerville.de].

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