Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
Sekundärliteratur

Das Online-Magazin zu deutscher und internationaler Kriminalliteratur


No. 60




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Krimi-Tipp 60
Ein Service des BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link.
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Bisher erschienen (Stand Juni 2014) die folgenden Tipps. Das jeweils aktuelle Verzeichnis finden Sie auf der BoKAS-Startseite!

Krimi-Tipp 2013/14: 59; 60;
Krimi-Tipp 2012: 58; 57
Krimi-Tipp 2011: 55; 56;
Krimi-Tipp 2010: 54
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2001: 17, 18, 19, 20, 21.
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5



Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.


KRIMI-TIPP 60
August 2013 - April 2014

Mit Hinweisen und Rezensionen zu deutscher und internationaler Sekundärliteratur der Kriminalliteratur

Inhalt
Editorial
Ständige Hinweise

Bibliographien / Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze
Autorenporträts / Autobiographien / Biographien / Werkschau
Kriminalistik / True Crime / Spionage
Essen & Trinken / Schauplätze
Jahrbücher / Zeitschriften
Miscellanea
Unter der Lupe:
- E. Kolb im Interview mit Martin von Arndt
- G. List: Die volatile Wirklichkeit. Wenn der Soziologe zweimal klingelt
- S. Moody: The Oxford Crime Novel
O giallo negropolar[ul] (Dr. Bernd G. Bauske, Mainz)
Zu guter Letzt. Die Schlussredakteurin (Gitta List, Bonn)
Die Beiträger/innen
Bezugshinweis



Editorial

Das Erscheinen der 60. Ausgabe des KTS hat sich wieder einmal erheblich verzögert - man möge mir das nachsehen.

Fans von "Midsomer Murders" resp. "Inspektor Barnaby" werden im KTS 60 einige Hinweise finden, die sie hinter die Kulissen der TV-Serie blicken lassen und die die fiktive Grafschaft Midsomer ausführlich vorstellen. Dies gilt auch für Fans der TV-Serien "Inspector Morse" und die seines Nachfolgers "Lewis". Ein Artikel der Kriminalschriftstellerin Susan Moody, "The Oxford Crime Novel", ergänzen diese Hinweise.

Einen besonderen Augenmerk verdient die Reihe "European Crime Fictions" des Verlages University of Wales Press. Drei weitere Bücher dieser Reihe, neben "French Crime Fiction" (s. KTS 52 / 2009), sind jetzt auch die Folgebände "Italian Crime Fiction", "Crime Fiction in the City. Capital Crimes" und "Scandinavian Crime Fiction" im Archiv eingetroffen. Eine wunderbare Reihe und man darf auf weitere Analysen zur europäischen Krimiszene gespannt sein.

Neu im KTS ist die Schnellübersicht zu den Verlagen, auf deren Bücher hier hingewiesen wird.

Einen herzlichen Dank an Patricia Reinhard. Sie war freundlich und hat die Schlußredation des KTS 60 übernommen. Dennoch gilt, Tippfehler etc gehen -wie immer- zu meinen Lasten.

Ihr Thomas Przybilka
BoKAS
Ständige Hinweise
Alle bisher erschienenen Ausgabe des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" sind unter bokas.de archiviert.
Auf den "Krimi-Tipp Primärliteratur" weisen die neuen Alligatorpapiere hin: www.alligatorpapiere.de.

Der "KrimiKurier" goes international! Die ehemalige e-mail-Version existiert so nicht mehr. Herausgeberin Dr. Gisela Lehmer-Kerkloh hat sich mit Freunden aus England, den Niederlanden, Frankreich und Belgien zusammengetan und bietet den "KrimiKurier" jetzt auf eigener website als "Crime Chronicles" an: www.crimechronicles.co.uk. Laut Lehmer-Kerkloh schreiben Experten für die "Crime Chronicles" Buch- und Filmbesprechungen in ihrer jeweiligen Landessprache und weisen auf nationale und internationale Entwicklungen in der Krimiszene hin.

"Der Krimi-Tipp Sekundärliteratur" wird seit vielen Ausgaben von Prof. Norbert Spehner (Quebec/Kanada) für sein französischsprachigen Newsletter "Marginalia - Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" übernommen. Im Netz nachzulesen unter http://marginalia-bulletin-blogspot.com oder www.scribd.com/marginalia. Wer den Newsletter abonnieren möchte, wende sich an nspehner@sympatico.ca

Seit dem 20. November 2010 ist "Culturmag" online und bietet jeden Samstag ein Kriminalmagazin, das von Thomas Wörtche zusammengestellt und betreut wird. Beiträger sind -neben Thomas Wörtche- Klaus Kamberger, Doris Wieser, Anna Veronica Wutschel u.v.a.: cult-mag.de

"Am Erker - Zeitschrift für Literatur" ist eine kleine aber feine Literaturzeitschrift, begründet von Joachim Feldmann und Michael Kofort. Die zweimal jährlich im Daedalus Verlag erscheinende Zeitschrift berichtet auch regelmäßig über Kriminalromane. Joachim Feldmanns Kritiken in der Kolumne "Mord und Totschlag" kann man nachlesen unter www.am-erker.de/krimisamstag.php.

"Krimikultur: Archiv - Materialien zur Krimikultur" bietet Artikel, Rezensionen und Interviews, die in den vergangenen Jahren in Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen erschienen sind. Fündig wird man unter http://krimikulturarchiv.wordpress.com

Initiiert von Tobias Gohlis (u.a. DIE ZEIT) erscheint seit 2005 die "KrimiWelt-Bestenliste". Seit 2010 heißt sie "KrimiZEIT-Bestenliste". Eine unabhängige Jury von 18 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt jeden Monat die zehn (in ihren Augen) besten Kriminalromane aus. "KrimiZEIT-Bestenliste" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die ZEIT" und dem "Nordwestradio", einem gemeinsamen Programm von Radio Bremen und den NDR, im Netz unter www.zeit.de/krimizeit-bestenliste www.radiobremen.de

Wer ausführliche Krimi-Autorenporträts und Krimi-Rezensionen sucht, ist bei der "Krimi-Couch" von Lars Schafft richtig: www.krimi-couch.de

Schnellübersicht / Quick Search
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Uni. of Wales Press
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WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier
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zu Klampen!


Bibliographien Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze



978-0-7083-2586-5 Andrew, Lucy / Phelps, Catherine (Hg):
Crime Fiction in the City.
Capital Crimes.


2013, 194 S., University of Wales Press (European Crime Fictions), 978-0-7083-2586-5, £ 90,00
Im Sommer 2009 konnte ich im "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" auf "French Crime Fiction", herausgegeben von Claire Gorrara, hinweisen. Es war der erste Band in der Reihe "European Crime Fictions". Inzwischen sind weitere Bände in dieser ambitionierten Serie erschienen. Diverse Beiträge in "Crime Fiction in the City. Capital Crimes", herausgegeben von L. Andrew und C. Phelps, analysieren den urbanen, großstädtischen Kriminalroman. Der Bogen wird vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart gespannt, als Fallbeispiele wurden neben den traditionellen Krimischauplätze wie London, Paris oder Rom/Vatikanstadt auch die Krimisettings Edinburgh, Cardiff, Dublin und Stockholm gewählt. Der schottische Kriminalautor Ian Rankin eröffnet diesen Reigen mit seiner Analyse eines Dialoges zwischen dem anglophonen und dem kontinental-europäischen Kriminalroman. Weiterhin werden irische und walisische Kriminalautoren den etablierten europäischen Kollegen gegenübergestellt und analysiert.
Inhalt: Lucy Andrew & Catherine Phelps - Introduction / Ian Rankin - Edinburgh / Gill Plain - "The map that engenders the territory"? Rethinking Ian Rankin's Edinburgh / Catherine Phelps - Corralling Crime in Cardiff's Tiger Bay / Cormac Ó Cuilleanáin - Crimes and Contradictins: the Fictional City of Dublin / Kerstin Bergman - From Natoinal Authority to Urban Underbelly: Negotiations of Power in Stockholm Crime Fiction / Margaret Atack - Streets and Squares. Quartiers and Arrondissements: Paris Crime Scenes and the Poetics of Contestation in the Novels von Jean-François Vilar / Maurizio Ascari - The Mysteries of the Vatican: from Nineteenth-century Anti-clerical Propaganda to Dan Brown's Religious Thrillers / Stephen Knight - A Tale of Three Cities: Megalopolitan Mysteries of the 1840s / Lucy Andrew & Catherine Phelps - Conclusion / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

Lucy Andrew schreibt an ihrer Dissertation über den Stellenwert des jugendlichen "boy detectiv" in der britischen Spannungsliteratur von 1880 bis 1930. Sie ist graduierte Studentin der Cardiff University.
http://cardiff.academia.edu/LucyAndrew
Catherine Phelps forscht an der University of South Wales zu den Themen Feminismus, Kriminalliteratur und Post-Kolonialisnus. Neben zwei Buchpublikationen liegen von ihr auch mehrere Artikel zur walisischen Kriminalliteratur vor: "Welsh Crime Scenes - mapping Welsh crime fiction", "Returning to the Scene of the Crime: Investigating the Role of the Welsh PI", "National Identity and the Emerging Genre: Arguing the Case for Welsh Crime Fiction and ist Place in the Canon".
http://southwales.academia.edu/CatherinePhelps (tp) KTS 60

siehe auch:

- Nestingen, Andrew & Arvas, Paula (Hg): Scandinavian Crime Fiction (European Crime Fictions)
- Pieri, Giuliana (Hg): Italian Crime Fictin (European Crime Fictions)


978-0-7864-7769-2 Brownson, Charles:
The Figure of the Detective.
A Literary History and Analysis.
2014, 210 S., McFarland, 978-0-7864-7769-2, US $ 40,00

Charles Brownson untersucht im vorliegende Werk die Darstellung des Ermittlers im Krimi. Die Analyse beginnt mit der frühen Geschichte der Kriminalliteratur. Er zeigt die mehr oder weniger unveränderbaren Typologien, die dieses Genre um 1880 prägten und zu einer populären Literaturgenre in England machte. Es sind Protagonisten wie Sherlock Holmes beziehungsweise die Vertreter des klassischen britischen Stils der Detektivliteratur, welche die ausschlaggebenden Regeln und Elemente dieser Literaturgattung festzurrten. Auch wenn sich zum Beispiel das soziale Umfeld änderte, weitere Gattungen wie Hard-Boiled, Spionageliteratur oder Thriller die klassische britische Detektivliteratur ablösten und das Genre erweiterten, die mit der Entstehung des Genres festgelegten Regeln gelten auch weiterhin. Charles Brownson schließt seine Analyse mit einer recht umfangreichen Bibliographie der englischsprachigen Sekundärliteratur ab.
Inhalt: Preface / Introduction / The Pre-Classical Detective / Sherlock Holmes - Rationality and the Detective Artist / The English Classic / Psycho-Intuitive and Noir / Hard-Boiled, Spies and Thrillers / The Neoclassic Revival / Metaphysical Modern / Appendix: Chronological List of Films Mentioned in the Text / Chapter Notes / Bibliography / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

Charles Brownson ist Professor Emeritus der Arizone State University. Er hat selber mehrere Kriminalromane geschrieben und hat sich, durch die Herstellung handgefertigter Bücher, einen Ruf als Buchkünstler erworben. Charles Brownson lebt in Tempe, Arizona. (tp) KTS 60



978-90-04-23310-2 Dralyuk, Boris:
Western Crime Fiction Goes East.
The Russian Pinkerton Craze 1907-1934.

2012, 182 S., zahlreiche Abbildungen, Brill Verlag, 90-04-23310-5 / 978-90-04-23310-2, EURO 99,00

Mit der Verballhornung "Pinkertonovshchina" wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in Russland Detektivserien aus den USA und Großbritannien bezeichnet. Detektive wie Nat Pinkerton, Nick Carter, Sherlock Holmes oder Ethel King, die in "Dime Novels" (USA) oder in den britischen Detektiverzählungen ermittelten, fanden auch in Russland eine breite Leserschaft. Boris Dralyuk analysiert in seiner Untersuchung die vorsichtige russische Annäherung an westliche Kriminalliteratur. Gleichzeitig entstand ab 1907 in Russland eine eigene Detektiv- und Kriminalliteratur, die dann später, in den 1920er Jahren, der post-revolutionären Zeit, durch die sogenannte "Red Pinkerton"-Literatur abgelöst wurde. Boris Dralyuks "Western Crime Fiction Goes East" zeigt die Entwicklung von den "Pinkertonovshchina" zum sowjet-russischen Realismus in der Mainstream Spannungliteratur der "Red Pinkerton" und ermöglicht damit dem Leser und Interessenten einen präzisen Blick auf die Entwicklung der sowjet-russischen Populärliteratur.
Inhalt: Introduction / "As Many Street Cops as Corners". Displacing 1905 in the Pinkertons / A Terrible Venegeance. The "Avenger Detective" in Russia / Slumming Littératures and Starving Students. The Pinkertons' Purposrted Authors / The Persistence of Pinkertons. Reception Before and After the Revolution / The Red Pinkerton's Rise. Bukharin and the Komsomol / How the Mess Was Mended. Marietta Shaginian and Red Pinkertonims / The Novel, the Film, and the Kinoroman. Parody and the Decline of the Red Pinkerton / The Question of Genre and the Pinkertons' Legacy / Bibliography.
(Bestellen bei Missing Link)

Boris Dralyuk, Ph.D., ist Dozent und Herausgeber der Website "The Black Mask Magazine". Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur russischen, polnischen und amerikansichen Literatur, zugleich arbeitet er als Übersetzer. (tp) KTS 60



978-0-7864-6536-1 Gruesser, John Cullen:
Race, Gender and Empire in American Detective Fiction.

2013, 204 S., McFarland, 0-7864-6536-0 / 978-0-7864-6536-1, US $ 40,00

Ausgehend vom ersten amerikanischen Kriminalschriftsteller der 1850er Jahre, Edgar Allan Poe, untersucht J.C. Gruesser in seiner Analyse wie bestimmte Autoren aus bestimmten Zeiträumen durch Poes Werk beeinflusst wurden und wie seine narrative Art in den verschiedensten Variationen in der amerikanischen Kriminalliteratur weitergeführt wurde. Gruessers Analyse zeichnet sich durch seine weite Sicht auf die Historie des amerikanischen Krimis wie auch durch eine detaillierte Textanalyse in den verschiedenen Gattungen des Genres aus. Darüber hinaus untersucht Gruesser ausführlich die Rolle, die der (hierzulande sogenannte) Frauenkrimi im Chor der Gattungen in der amerikanischen Spannungsliteratur spielt. Seine Analyse endet mit Überlegungen und Interviews zu urbanen Krimis männlicher und weiblicher schwarzer Autoren. "Race, Gender and Empire in American Detective Fiction" wird durch eine umfangreiche Auflistung weiterführender Literatur ergänzt.
Inhalt: Preface / Introduction: Manipulation, Malleability and Metafiction in American Detection / "Having defeated him in his own castle": Character Rivalry, Authorial Sleight of Hand and Generic Fluidity in Edgar Allan Poe's Dupin Tales / Expanding on Poe: Varieties of Detection in Key American Literary Texts, 1850-1882 / Suverting and Re-Entrenching Traditional Gender Roles: Female Sleuths, Dangerous Women and the Imperial Origins of Hard-Boiled Fiction / Detecting Empire Abroad and at Home: Interrogations of United States Overseas Expansion and Jim Crow in Early African American Detective Writing / Coda: Black Freedom, Mythic Heroism and Hard-Boiled Motherhood in Contemporary American Detective Fiction / Appendix: Interviews with Valerie Wilson Wesley (May 2003, January and February 2013) / Chapter Notes / Works Cited / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

John Cullen Gruesser ist Professor für Englisch an der Kean University und hat sich in vielen Publikationen mit dem Genre Kriminalliteratur beschäftigt. (tp) KTS 60
www.kean.edu/~english/faculty/john_cullen_gruesser.html



978-3-8428-8151-8 Hilvert, Sonja:
Werte und Moralvorstellungen in Kinderkrimis.
Dargestellt an Erich Kästners "Emil und die Detektive" (1929) und Andreas Steinhöfels "Beschützer der Diebe" (1994)
.
2013, 76 S., Diplomica Verlag, 3-8428-8151-7 / 978-3-8428-8151-8, EURO 34,99

1929 erschien einer der wohl populärsten Kinderkrimis, der auch heute noch nichts von seiner Faszination verloren hat: "Emil und die Detektive". Der Autor Erich Käster versuchte in diesem Kinderkrimi seinen Adressaten Werte und Moralvorstellungen zu vermitteln. Ganz offensichtlich mit großem Erfolg, denn auch heute noch sind "Emil und die Detektive" - fast könnte man sagen - Pflichtlektüre in den Kinderzimmern der Republik. Ähnlich wie die Verfolgung des undurchsichtingen Herrn mit steifem Hut im Berlin des noch relativ jungen Jahrhunderts findet die Verfolgungsjagd nach einem Entführer in Andreas Steinhöfels "Beschützer der Diebe" ebenfalls in Berlin statt. Auch Steinhöfel vermittelt Werte wie Ehre, Verantwortung und Hilfsbereitschaft. Sonja Hilvert untersucht ihn ihrer Arbeit, inwieweit sich Moralvorstellungen durch gesellschaftliche Strukturveränderungen wandeln können. In welcher Verantwortung z.B. stehen darüber hinaus spezifische Bildungsideale und Erziehungsziele. Die vorliegende Arbeit schließt mit einem recht umfangreichen Verzeichnis der Sekundärliteratur zum Thema.
Inhalt: 1. Einleitung / 2. Literaturhistorische Entwicklung der Werte in der Kinder- und Jugendliteratur / 3. Krimis für Kinder und Jugendliche / 4. Ausgewählte Kinderkrimis - eine Analyse / 5. Moralentwicklung und Sozialisation / 6. Literarische Vermittlung von Werten und Moralvorstellungen - ein Vergleich / 7. Andreas Steinhöfel - ein Erbe Kästners? 8. Schluss / 9. Literaturverzeichnis.
(Bestellen bei Missing Link)

Sonja Hilvert wurde 1979 in Haselünne geboren. Nach einer Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau absolvierte sie an der Bergischen Universität Wuppertal ein Lehramtsstudium in den Fächern Deutsch und Englisch, das sie mit dem 1. Staatsexamen abschloss. Bereits während des Studiums galt ihr Hauptinteresse der Kinder- und Jugendliteratur. Fasziniert von dem Großstadtthema in "Emil und die Detektive" suchte die Autorin nach einem zeitgenössischem Autor, der in seinen Kinderbüchern ebenfalls Berlin als Schauplatz aufgreift. (tp) KTS 60



978-3-940350-22-0 Kalbitz, Herbert / Kästner, Dieter:
Illustrierte Bibliographie der Leihbücher 1946-1976.
Teil 1, Die Kriminalleihbücher.

2013, 498 S., zahlreiche farbige Illustrationen, Lesebändchen, Achilla Presse, 978-3-940350-22-0, EURO 69,00 [Auflage: 500 Exemplare!]

"Träume auf dickem Papier" lautete der Titel von Jörg Weigand zur Geschichte des Leihbuchs (erschienen 1995). Diese Träume auf dickem Papier stellen Kalbitz und Kästner in der vorliegenden Bibliographie zu Kriminal-, Detektiv- und Spionageromanen der Jahre 1946 bis 1976 vor, die ausschließlich in den Leihbüchereien zu finden waren. Gaben sich im genannten Zeitraum die öffentlichen Bibliotheken oftmals genant wenn es sich um Spannungsliteratur handelte, so konnte der Liebhaber dieses Literaturgenres sicher sein, seinen Lesestoff in den privat betriebenen Leihbüchereien zu finden. Die beiden Autoren haben sich zum Ziel gesetzt, eine komplette Übersicht aller Veröffentlichungen der Kriminalleihbücher vorzulegen. Dies ist ihnen hervorragend gelungen. Die Bibliographie ist autorenalphabetisch geordnet (jeweils auf der linken Buchseite) und bietet ergänzend dazu Coverreproduktionen (jeweils auf der rechten Buchseite). Ein kleines Reihenregister (Goldmann Verlag und Scherz Verlag), ein Verlagsregister und ein Titelregister erschließen diese Bibliographie. Es ist vorgesehen, dass Ergänzungen und Berichtigungen auf der Website von Dieter Kästner (s.u.) eingestellt werden. Wer die 2-bändige Ausgabe "Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur 1792 bis 1945 im deutschen Sprachraum" (von Achilla Presse Verleger Mirko Schädel) kennt und im Regal stehen hat, weiß, dass auch mit dieser Leihbuch-Bibliographie ein höchst interessantes und informatives Nachschlagewerk die eigene Handbibliothek zur Kriminalliteratur ergänzen, schmücken und bereichern wird. Interessenten seien nochmals auf die überschaubare Auflage von insgesamt 500 Exemplaren hingewiesen.
Inhalt: Der Leihbuchkrimi - besser als sein Ruf (von Dr. Jörg Weigand) / Einführung und Benutzerhinweise / Abkürzungsverzeichnis / Bibliographischer Teil / Autoren/Vielschreiber / Reihenregister / Verlagsregister / Titelregister / Quellennachweise.
(Bestellen bei Missing Link)

Herbert Kalbitz ist Leihbuch-Sammler; seine Schwerpunkte sind Abenteuer-, Kriminal-, Legionär-, Landser/Krieg-, Sitte- und Spionageromane. Sein derzeitiger Bestand beläuft sich auf ca. 9000 Exemplare. Er betreibt den Aufbau der "Zentralkartei für Leihbücher", die ca. 33.000 Datensätze aus allen Genres umfasst. Daneben ist er seit 1990 Leiter des "Jerry Cotton Club Deutschland" (JCCD). Von Herbert Kalbitz liegen zahlreiche Veröffentlichungen vor.
Dieter Kästner begann seine Sammeltätigkeit in den frühen 80er Jahren zunächst mit Kriminaltaschenbüchern aus den 50er Jahren, später auch mit den im Leihbuchhandel erschienenen Übersetzungen aus dem anglo-amerikanischen Raum. 2001 veröffentlichte er die "Bibliographie der Kriminalerzählungen 1948-2000" im Baskerville-Verlag.
www.classicrimes.de. (tp) KTS 60



978-3-8376-2358-1 Lee, Hyunseon / Maurer Queipo, Isabel (Hg):
Mörderinnen.
Künstlerische und mediale Inszenierung weiblicher Verbrechen.

2013, 369 S., 23 s/w und 11 farbige Abbildungen, Transcript Verlag (Gender Studies), 3-8376-2358-0 / 978-3-8376-2358-1, EURO 33,99

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der verschiedensten Disziplinen diskutieren in "Mörderinnen", warum weibliche Verbrechen als Normverletzung wahrgenommen werden, ja geradezu als Verstöße gegen Gendernormen. Und wie soll das "richtige" Geschlechterverhältnis aussehen? Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Mörderinnen in Film, Bild, Oper, Literatur und den Massenmedien. Der Bogen der Betrachtungen wird, wie bereits bei den einzelnen Themen, weit gespannt - von der Antike bis zur Gegenwart. Ergänzt werden die hier versammelten Essays mit recht umfangreichen Auflistungen weiterführender Literatur.
Inhalt: Hyunseon Lee & Isabel Maurer Queipo: Einleitung / Vorspann I - Stephan Harbort: Mörderinnen - von der Gatten- bis zur Selbsttötung / Vorspann II - Peter Hies & Christian Lunzer: Alles für die Liebe. Der Fall Violette Nozière
Teil I - Mordszenarien in der Literatur: Heinz-Peter Preußer: Heroinen, Giftmischerinnen und verzweifelte Liebende. Eine kleine Typologie mordender Frauen in Literatur und Film von der Antike bis zur Gegenwart / Hyunseon Lee: Vor Gericht. Kindsmord im Sturm und Drang und Heinrich Leopold Wagners Drama "Die Kindermörderin" (1776) / Irina Gradinari: Maskerade des Begehrens - Lust- und Sexualmörderinnen in der deutschen Gegenwartsliteratur / Urania Milevski: Vergewaltigung und Vergeltung - Mord als gewaltsame Genese des weiblichen Subjekts - André Brink, Karen Duve, Libuše Moníková.
Teil II - Weibliche Verbrechen im Film: Ruth Neubauer-Petzoldt: Ist ein weiblicher Hannibal Lecter denkbar? Die mediale Inszenierung von (realen) Serienmörderinnen / Andreas Becker: "Lady Snowblood" (Shurayukihime) und "Lone Wolfe and Cub" (Kozure Ôkami). Ein Vergleich zwischen weiblicher und männlicher Rache im Manga und in der Filmadaption / Marcus Stiglegger: Whatever Happened to Bette Davis? Die zweite Karriere der Hollywood-Diven im Psychothriller der 1960er Jahre.
Teil III - Undoing Men? Mörderinnen in der Oper: Kadja Grönke: Die mordende Frau auf der Opernbühne - ein Rollenprofil im Spannungsfeld von Ästhetik und Moral / Michael Bastian Weiß: Für eine Philosophie des Mordes. Mit Analysen zum Medea-Komplex im zeitgenössischen Musiktheater.
Teil IV - (Kinds-)Mörderinnen und Massenmedien: Peter Hiess & Christian Lunzer: "Erst die Kinder, nur zur Qual" - Der Fall Monika Weimar / Kathleen Heft: Kindsmord als Phänomen Ostdeutschlands? - Eine Analyse medialer Diskursverschiebungen / Eva Tolasch: Die gute Mutter im Mörderinnendiskurs - Experten, Leute und Medien über Frieda Schulze und andere Fälle / Peter Hiess & Christian Lunzer: Abspann - "Die zarte Hand des Todes. Wenn Frauen morden …".
(Bestellen bei Missing Link)

Hyunseon Lee (PD Dr.) ist Dozentin für Germanistik und Medienwissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen.
www.hyunseonlee.net
Isabel Maurer Queipo (Dr. phil., AOR) ist Dozentin für romanische Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften an der Universität Siegen. (tp) KTS 60



978-3-943556-29-2 Müller, Wolfgang G.:
Detektiv, Flaneur, Dandy - drei mythische Figuren der Stadtkultur des 19. Jahrhunderts und ihre Aktualität.

2013, 54 S., 8 Abbildungen, [Vortrag im Café Vetter (Marburg) am 5. Mai 2013], Verlag Blaues Schloss (Uni im Café, Bd. 8), 978-3-943556-29-2, EURO 8,50

Die Stadtkultur hat mit dem Detektiv, dem Flaneur und dem Dandy im 19. Jahrhundert drei Persönlichkeitstypen hervorgebracht, die von der Literatur aufgenommen wurden und sich zu mythischen Figuren entwickelten, die bis in die Gegenwart in immer neuen Variationen auf dem Buchmarkt und in den Medien des Films und Fernsehens präsent sind. Die drei Figuren gehören in einen kulturellen Kontext. Besonders eng ist die Verbindung zwischem dem Detektiv und dem Flaneur als Beobachter, wie sich in Edgar Allan Poes Erzählung "Der Mann in der Menge" zeigt. Der Unterschied zwischen dem Flaneur und dem Dandy besteht darin, dass ersterer durch die Stadt streift, um zu sehen, während letzterer durch die Straßen promeniert, um sich sehen zu lassen. Während der Flaneur in der Hauptsache Figur des Außenraums der Stadt ist, spielt der Dandy seine Rolle zunehmend in den Innenräumen, den Salons der Stadt. Besondere Aufmerksamkeit gilt großen literarischen Detektiven wie Auguste Dupin, Sherlock Holmes und Hercule Poirot und ihren Nachfolgerns, berühmten Flaneuren von Paris (Baudelaire), London (Charles Dickens) und Berlin (Cees Noteboom) und dem Dandy bei Oscar Wilde, der selbst Dandy war und Dandys auf die Bühne brachte.
Inhalt: Einführung / Der Detektiv / Edgar Allan Poe / Sherlock Holmes und die Folgen / Flaneur und Detektiv / Der "Mann in der Menge" bei Baudelaire und Benjamin / Die Blütezeit des Flaneurs und spätere Entwicklungen / Der Dandy / Fazit / Literaturhinweise (Auswahl) / Sekundärliteratur
(Bestellen bei Missing Link)

Wolfgang G. Müller, geboren 1941 in Greiz/Thüringen, studierte 1962-1969 in Mainz, Manchester und Leicester. Nach dem Staatsexamen (1968) erfolgte 1970 die Promotion über Rainer Maria Rilke im Fach Deutsche Philologie und 1977 die Habilitation im Fach Englische Philologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1978 wurde er in Mainz zum Professor ernannt. 1992 erhielt er den Ruf auf einen Lehrstuhl für Anglistische Literaturwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er bis über seine Emeritierung (2006) hinaus lehrte und forschte. Forschungsschwerpunkte sind u.a. Lyrik- und Erzähltheorie, Shakespeare, Rhetorik, die Don Quijote-Tradition und Flaneur-Literatur. (vt) KTS 60
www.anglistik.uni-jena.de/personal/wolfgang-g-muller



978-0-7083-2330-4 Nestingen, Andrew / Arvas, Paula (Hg):
Scandinavian Crime Fiction.

2011, 194 S., University of Wales Press (European Crime Fictions), 978-0-7083-2330-4, £ 24,99

In Skandinavien, wie auch in den anderen Ländern Europas, boomt der Krimimarkt. Seit Beginn der 1990er Jahre werden Deutschland und seine europäischen Nachbarn mit Krimi-Übersetzungen aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden geradezu überrollt (dies gilt übrigens auch für die hervorragend gemachten Krimi-TV-Serien aus dem Norden, man denke zum Beispiel nur an "Die Brücke" oder "Kommissar Winter"). Mit Recht kann man behaupten, dass eine große Anzahl skandinavischer Krimiautorinnen und -autoren zu den in Europa zur Zeit meist gelesenen SchriftstellerInnen gehören. Åke Edwardson, Arne Dahl, Karin Fossum, Anne Holt, Arnaldur Indridason, Leena Lehtolainen, Henning Mankel, Liza Marklund, Jo Nesbø, Håkan Nesser oder Taavi Soininvaara neben vielen, vielen anderen gehören dazu. Nordische Krimis vermitteln den Lesern Kenntnisse über Land und Leute und wecken - gerade in Deutschland - Fernweh nach Skandinavien. Die Herausgeber A. Nestingen und P. Arvas haben ihre Darstellung der skandinavischen Kriminalliteratur in drei Teile gegliedert, in denen verschiedene Beiträger einen Blick auf die Gesellschaft werfen, Standpunkte zu sozialpolitischen Themen erkunden und die Präsentation verschiedener Szenarien beleuchten. Es handelt sich bei "Scandianvian Crime Fiction" übrigens um die erste englischsprachige Studie zum Thema (erst im Folgejahr 2012 kam Barry Forshaws "Death in a Cold Climate" heraus)
. Inhalt: Paula Arvas & Andrew Nestingen - Introduction: Contemporary Scandinavian Crime Fiction / Teil 1: Revisions of the Socially Critical Genre Tradition. Michael Tapper - Dirty Harry in the Swedish Welfare State / Kerstin Bergman - The Well-Adjusted Cops of the New Millennium: Neo-Romantic Tendencies in the Swedish Police Procedural / Katrin Jakobsdóttir - Meaningless Icelanders: Icelandic Crime Fiction and Nationality / Karsten Wind Meyhoff - Digging into Secrets of the Past: Rewriting History in the Modern Scandinavian Police Procedural / Teil 2: Questions of Place. Shane McCorristine - The Place of Pessimism in Henning Mankell's Kurt Wallander Series / Karen Klitgaard Povlsen - Gender and Geography in Contemporary Scandinavian Television Crime Fiction / Ellen Rees - Straight Queers: Anne Holt's Transnational Lesbian Detective Fiction / Paula Arvas - Next to the Final Frontier: Russians in Contemporary Finnish and Scandinavian Crime Fiction / Teil 3: Politics of Representation. Sara Kärrholm - Swedish Queens of Crime: the Art of Self-Promotion and the Notion of Feminine Agency - Liza Marklund and Camilla Läckberg / Magnus Persson - High Crime in Contemporary Scandinavian Literatur - the Case of Peter Hoeg's "Miss Smilla's Feeling for Snow" / Sylvia Söderlind - Håkan Nesser and the Third Way: of Loneliness, Alibis and Collateral Guilt / Andrew Nestingen - Unnecessary Officers: Realism, Melodrama and Scandinavian Crime Fiction in Transition / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

Andrew Nestingen ist Professor für Skandinavistik an der Universität von Washington in Seattle.
http://faculty.washington.edu.akn
Paula Arvas ist Dozentin für finnische Literatur an der Universität von Helsinki. (tp) KTS 60


siehe auch:
- Andrew, Lucy & Phelps, Catherine (Hg): Crime Fiction in the City. Capital Crimes (European Crime Fictions) - Pieri, Giuliana (Hg): Italian Crime Fiction (European Crime Fictions)

978-3-8428-8437-3 Nitzsche, Enrico:
Krimi auf der ganzen Welt - Die ganze Welt im Krimi.
Eine kompartistische Auseinandersetzung mit Krimis aus drei Kontinenten.

2013, 95 S., 2 s/w & 2 farbige Abbildungen, Diplomica Verlag, 3-8428-8437-0 / 978-3-8428-8437-3, EURO 39,99

Enrico Nitzsche hat fünf Kriminalromane aus Europa, Lateinamerika und Afrika für seine Arbeit ausgewählt, um zu untersuchen, welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten festzustellen sind. Im Fokus seiner Untersuchung steht neben der krimitheoretischen Analyse die raumtheoretische Überlegung zum Genre. "Die Untersuchung des Raumes muss konsequenterweise mit der Berücksichtigung kultureller wie sozialpolitischer Faktoren einhergehen."
Inhalt: Einleitung / Kriminalliteratur - Eine terminologische Abgrenzung / Die Sprache als Spezifikum in der Kriminalliteratur / Raumtheorie / Krimi international am Beispiel ausgewählter Literatur (Europa: Andrea Maria Schenkel "Kalteis" & Petros Markari "Hellas Channel") (Lateinamerika: Paco Ignaico Taibo II "Unbequeme Tote") (Afrika: Nii Parkes "Die Spur des Bienenfressers" & Roger Smithe "Kap der Finsternis") / Fazit / Literaturverzeichnis (Primärliteratur, Sekundärliteratur, Internetquellen).
(Bestellen bei Missing Link)

Enrico Nitzsche, M.A., wurde 1987 in Stendal geboren. Sein Studium der Germanistik an der Technischen Universität Carolog-Wilhelmina zu Brandenburg schloss der Autor im Jahr 2011 mit dem akademischen Grad des Master of Arts ab. (tp) KTS 60



978-3-643-11917-9 Nungesser, Verena-Susanna:
Verfolgte Unschuld und Serienmörder.
Strukturen, Funktionen und transmediale Transformationen des "Blaubart"-Märchens in angloamerikanischer Literatur und Film.

2012, 290 S., 99 s/w Abbildungen und Fotos, Lit Verlag (Literatur - Kultur - Medien, Bd. 15), 3-643-11917-8 / 978-3-643-11917-9, EURO 29,90
Das Märchen vom Frauenmörder Blaubart hat sich seit Jahrhunderten gehalten und wiederholt sich in immer neuen Gewändern im Schauerroman, in der Populärliteratur, im Drama, im Theater und im Musiktheater oder auch in populären US-TV-Serien wie z.B. "Six feet under". Verena-Susanna Nungesser hat sich auf Spurensuche begeben: Wie wird dieser "kulturelle Text" variiert, ohne seine Ästhetik zu verlieren? Nungessers Untersuchung offeriert einen Überblick der Modifiktionsmethoden und Wirkungsweisen. Sie hat sich dabei auf ausgewählte englische und amerikanische Texte (z.B. "Female Gothic Fiction", "Rebecca" von Daphne du Maurier) und Filme (z.B. "The Silence of the Lambs" von J. Demme, "Kiss the Girl" von G. Fleders) konzentriert. Nungesser schließt ihre Untersuchung mit einer erfreulich umfangreichen Literaturliste ab (Primärliteratur / Filmografie / Sekundärliteratur / Internetquellen).
Inhalt: Einleitung / Zur Struktur eines atypischen Märchens: Eingrenzung und Benennung der konstitutiven Elemente des "Blaubart"-Stoffes / Formen intertextueller und transmedialer Transformation / Transformation des "Blaubart"-Stoffes in Literatur und Film / Von Blaubart zu Hannibal Lecter - Resümee / Abkürzungen / Literatur- und Medienverzeichnis.
(Bestellen bei Missing Link)

Verena-Susanna Nungesser, Studium der Anglistik / Amerkanistik, Geschichte sowie Kunst- und Medienwissenschaft an der Universität Konstanz, Promotion im Rahmen des Internationalen Promotionsprogramms "Literatur- und Kulturwissenschaft" der Justis-Liebig-Universität Gießen. (tp) KTS 60



978-0-7083-2431-8 Pieri, Giuliana (Hg):
Italian Crime Fiction.

2011, 159 S., University of Wales Press (European Crime Fictions), Hardcover 978-0-7083-2431-8, £ 75,00 / Paperback 978-0-7083-2432-5, £ 24,99

Herausgeberin Giuliana Pieri legt mit "Italian Crime Fiction" die erste englischsprachige Analyse zur italienischen Kriminalliteratur vor. Ausschlaggebend für ihr Projekt "Italian Crime Fiction" waren drei Konferenzen zu der sie Vorträge beisteuerte (1988, "Cross border policier - the European crime novel"; 2002, "Cultural intesections: noir fiction and film in France and Italy"; 2004, "Murder and mayhem in the ‚Mare Nostrum': contemporary configurations of Mediterranean detective fiction"). Für die hier veröffentlichenten Essays konnte sie führende britische und amerikanische Wissenschaftler gewinnen, die die Geschichte und Entwicklung der italienischen Krimiszene im Zeitraum von 1930 bis zur Gegenwart betrachten und analysieren. Im Fokus dieser Beiträge werden die Darstellungen von Raum, Geschlecht, Tradition und Politik in der italienischen Kriminalliteratur in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und der Nachkriegszeit thematisiert. Für Interessierte bietet dieses Werk einen ausgezeichneten Überblick zur italienischen Kriminalliteratur. Es schließt mit einer umfangreichen annotierten Bibliographie der Sekundärliteratur ab (Bücher & Artikel / Magazine / wichtige Websites).
Inhalt: Giuliana Pieri - Introduction / Jane Dunnett - The Emergence of a New Literary Genre in Interwar Italy / Jennifer Burns - Founding Fathers: Giorgio Scerbanenco / Joseph Farrell - Literature and the ‚Giallo': Gadda, Eco, Tabucchi and Sciascia / Luca Somigli - The Mysteries of Bologna: On Some Trends of the Contemporary ‚Giallo' / Mark Chu - Crime and the South / Giuliana Pieri & Lucia Rinaldi - Italian Women Crime Writers / Giuliana Pieri - ‚Milano nera': Representing and Imagining Milan in Italian Noir / Lucia Rinaldi - Annotated Bibliography / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

Giuliana Pieri ist Dozentin für Italienisch an der Royal Holloway University of London. Ihr Hauptforschungsgebiet ist die Nachkriegskriminalliteratur Italiens. Unter anderem veröffentlichte sie Monographien zu den Kriminalautoren Scerbanenco, Camilleri, Lucarelli und Fois. (tp) KTS 60



siehe auch:
- Andrew, Lucy & Phelps, Catherine (Hg): Crime Fiction in the City. Capital Crimes (European Crime Fictions) - Nestingen, Andrew & Arvas, Paula (Hg): Scandinavian Crime Fiction (Eurpean Crime Fictions)

NoImageAvailable Pöttgen, Thomas:
Fuselspannung und harte Wirklichkeit.
Recht und Gerechtigkeit im Kriminalroman.

2012, 125 S., Magisterarbeit (FU Berlin, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, Neuere deutsche Literatur)

Thomas Pöttgen untersucht in seiner Magisterarbeit das Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit in verschiedenen Formen des Kriminalromans. Herangezogen für seine Untersuchung hat er Kriminalromane von Edgar Allan Poe (Der Doppelmord in der Rue Morgue), Agatha Christie (Mord im Orientexpress), Friedrich Glauser (Der Chinese / Die Fieberkurve / Krock & Co / Matto regiert / Wachtmeister Studer), Raymond Chandler (Das hohe Fenster), Friedrich Dürrenmatt (Der Verdacht), George Simenon (Maigret und das Schattenspiel) und Walter Popp & Bernhard Schlink (Selbs Justiz). Er zeigt auf, dass mit zunehmendem Rationalismus, dem sich die Kriminalschriftsteller bei ihrer literarischen Aufarbeitung der geschilderten Verbrechen mehr und mehr verpflichtet fühlen, moralische Probleme in den Hintergrund treten. War es zunächst der sogenannte "Rätselkrimi" des "Golden Age", in dem Probleme und Verbrechen eben "verrätselt" und so oftmals eine etwas weltabgewandte "kriminale Philosophie" skizziert wurde, wandelte sich das Genre mit dem Aufkommen der Hard-Boiled-Krimis (Raymond Chandler u.a.).
Inhalt: 1. Einleitung. 2. Sukzessive Entwicklung des Verbrechens. 3. Heitere Morde in der heilen Welt des "Golden Age". 4. Programmatischer Regelverstoß - Glauser und Chandler. 5. Detektivfiguren - Figurant der Ratio und hard boiled private eye. 6. "Vermenschlichen!" - die Kriminalromaner des Friedrich Glausers. 7. "Selbs Justiz" - Der Detektiv unter Verdacht. 8. Fazit. 9. Literaturverzeichnis.
Diese Magisterarbeit ist im Netz zu finden unter:
http://edocs.fu-berlin.de


Thomas Pöttgen, geboren in Köln, aufgewachsen in Bergisch Gladbach, hat in Köln und Berlin Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Philosophie und ein bisschen Kunstgeschichte studiert. Er versucht derzeit in der "Irgendwas mit Medien"-Branche unterzukommen - bevorzugtes Medium: Buch. Thomas Pöttgen lebt in Berlin. (tp) KTS 60



978-0-7463-1217-9 Priestman, Martin:
Crime Fiction From Poe to the Present.

2013 (2. überarbeitete Auflage), 92 S., Northcote House (Writers and Their Work Series), 978-0-7463-1217-9, £ 12,99

In Zusammenarbeit mit dem British Council hat der Verlag Northcote House die seinerzeit 1998 erschienene kleine Geschichte der (englischsprachigen) Kriminalliteratur von Martin Priestman in 2. überarbeiteter Ausgabe vorgelegt. Augenmerk wird auf die Entwicklung des Genres in England und den USA gelegt - als kleiner Ausrutscher schielt Priestman kurz nach Frankreich und Skandinavien. Priestman konzentriert sich in seiner Arbeit vorwiegend auf drei Subgenres der Kriminalliteratur: auf den klassischen Detektivroman, den Thriller und den PI-Krimi.
Inhalt: A Chronology / Introduction / The Detective Whodunnit from Poe to the First World War / The Detective Whodunnit from Christie to the Present / The "Noir" Thriller / The Hero-Thriller / Private Eyes: The Detective Thriller / Serial-killer Fiction and Other Developments / Conclusion / Notes / Selected Bibliography / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

Martin Priestman ist Professor für Englisch an der University of Roehampton. Er ist Herausgeber des Nachschlagewerkes "The Cambridge Companion to Crime Fiction" (2003) und Autor u.a. von "Detective Fiction and Literature. The Figure on the Carpet" (1990). (tp) KTS 60
www.roehamton.ac.uk/staff/Martin-Priestman



978-1-137-27695-7 Schaub, Melissa:
Middlebrow Feminism in Classic British Detective Fiction.
The Female Gentleman.

2013, 162 S., Palgrave Macmillan (Crime Files), 978-1-137-27695-7, £ 50,00

Die Damen, die in der britischen Kriminalliteratur des sogenannten "Golden Age" in der ersten Liga schrieben, hatten durchweg eines gemeinsam: Ermittelt in verzwickten Kriminalfällen wurde ebenfalls von Damen. Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, Ngaio Marsh, Margery Allingham und Georgette Heyer schufen Heldinnen, die sich wie die sprichwörtlichen britischen Gentlemen benahmen und handelten. Melissa Schaub analysiert in ihrer Untersuchung den bemerkenswert fast identischen Code und die Persönlichkeitsmerkmale dieser "Female Gentlemen". Gleichzeitig zeichnet sie ein Bild früher feministischer Literatur ("New Woman novels") des neunzehnten Jahrhunderts.
Inhalt: Preface / 1: Introduction - Middlebrow Women and Detective Fiction / 2. Victorian Contexts - Failed Gentlemen and New Women / 3. Anatomy of the Female Gentleman / 4. Conclusion - Assessing the Female Gentleman / 5. Notes / 6. Bibliography / 7. Index.
(Bestellen bei Missing Link)

Melissa Schaub ist Professorin für Englisch an der Universität von North Carolina in Pembroke, USA. Ihr Forschungsgebiet gilt Serienromanen und "middlebrow"-Romanen britischer Autorinnen sowie der Geschichte des Feminismus. (tp) KTS 60


www.margeryallingham.org.uk
www.agathachristie.com www.georgette-heyer.com
www.ngaio-marsh.org.uz
www.sayers.org.uk


978-3-8288-3206-0 Schilling, Gerhard:
Ostdeutsche Kriminalliteratur nach der Wende.
Eine thematische und gattungsgeschichtliche Untersuchung.

2013, 248 S., Tectum Verlag (Studien zu Literatur und Film der Gegenwart, Bd. 7), 3-8288-3206-7 / 978-3-8288-3206-0, EURO 24,95

Trotz erheblicher Eingriffe der staatlichen Zensoren in die Manuskripte von DDR-KrimiautorInnen, war der DDR-Kriminalroman die beliebteste Lektüre der ostdeutschen Leser. Diese sogenannte "Bückware" spiegelte - im Gegensatz zu anderer Unterhaltungsliteratur - die ostdeutsche Realität so wider, dass die Leser hier ihre Befindlichkeiten am besten thematisiert sahen, trotz der schon erwähnten Zensur und des oftmals erhobenen pädagogischen Zeigefinders. Obwohl ostdeutsche Kriminalschriftsteller und -schriftstellerinnen es nach der Wende oftmals sehr schwer hatten sich auf dem jetzt wesentlich größeren Markt zu behaupten, blieben sie ihrem Genre treu. Der Fokus ihrer Texte lag jetzt fast mehrheitlich auf der Aufarbeitung der DDR-Geschichte und der Auseinandersetzung mit der Staatssicherheit. Zudem werden in nicht wenigen (ostdeutschen) Kriminalromanen der Wendezeit auch eindeutig biographische Begebenheiten der AutorInnen thematisiert. Die von Gerhard Schilling begutachteten Kriminalromane ostdeutscher AutorInnen, 19 Krimis hat der Autor für seine Untersuchung ausgewählt (im Gegenzug dazu 3 "Nachwende"-Krimis westdeutscher Autoren), lassen den Leser einen guten Blick auf die ostdeutsche Wirklichkeit nach dem Mauerfall werfen. Explizit dazu hat Schilling mit zwei herausragenden ostdeutschen Autoren, nämlich Jan Eik (d.i. Helmut Eikermann) und Hartmut Mechtel, Interviews geführt. Die von ihm aufgelistete Sekundärliteratur zum DDR-Kriminalroman und zur DDR-Geschichte ist recht ausführlich. … "Gerhard Schilling widmet sich mit großer Sachkenntnis dem ostdeutschen Kriminalroman. Er erklärt, was für das Genre charakteristisch ist, vergleicht Schlüsselwerke miteinander, interviewt Autoren und zeigt, wie sie die Atmosphäre der Zeit in der Fantasie der Leser lebendig werden lassen (vt)".
Inhalt: Vorwort / Zur Theorie des Kriminalromans / Zur Praxis des Kriminalromans / Vom DDR-Krimi zum ostdeutschen Kriminalroman / Die Wahrnehmung einer historischen Umbruchszeit - das Ereignis der "Wende" im ostdeutschen Kriminalroman / Widerspiegelungen - die "Wende" im westdeutschen Kriminalroman / Was ist das Besondere am ostdeutschen Kriminalroman? / Zusammenfassung und Ausblick / Literaturverzeichnis / Anhang: Textkorpus - Übersicht und Kurzdarstellung der Kriminalromane / Autorenbefragung Eikermann und Mechtel. (tp) KTS 60
(Bestellen bei Missing Link)



Tatort-Deutschland-stabi-ludwigshafen Schiwnustki, Helma /Ott, Daniela:
Tatort Deutschland.
Regionalkrimis - Von der Küste zu den Alpen.
Eine Auswahlliste der Stadtbibliothek Ludwigshafen.
2011, 76 S., 1 Deutschlandkarte "Die Tatorte", kostenfrei + Porto

Die bekannten Krimiverlage (Emons, Gmeiner, Grafit, Sutton u.a.) haben in den letzten Jahren zunehmend auf Regionalkrimis gesetzt. Der Regionalbezug und der starke Wiedererkennungswert, exakte Ortsbeschreibungen oder starke lokalpolitische Bezüge scheinen eine starke Anziehungskraft auf die Leser auszuüben. Das Bibliotheks-Team der Stadtbibliothek Lufwigshafen hat sich die Mühe gemacht, den Bestand ihrer Regionalkrimis ab 2006 bis 2011 in einer kleinen Broschüre aufzulisten. Nach Regionen unterteilt wurden autorenalphabetisch die entsprechenden Titel erfasst (Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr, Seitenanzahl, Stadt und/oder Region). Zu jedem Titel gibt es eine kleine Inhaltangabe und sehr oft auch eine farbige Coverabbildung. Zudem ist farblich der Name der entsprechenden Stadt oder Region unterlegt. Die letzte Umschlagseite ist einer Deutschlandkarte vorbehalten, auf der die Tatorte eingetragen wurden. Leider wurde diese Bestandsbroschüre nicht weitergeführt, da - nach Auskunft einer Bibliotheksmitarbeiterin - dies eine sehr große Arbeitsbelastung darstellen würde. Schade eigentlich, denn so würde nach und nach eine komplette Übersicht der deutschen Regionalkrimis entstehen. Laut Auskunft sind nur noch wenige Exemplare dieser Broschüre vorhanden. [Übrigens: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat eine neue Untergattung des Regionalkrimis ("Heimatroman mit Polizisten", FAZ v. 31.3.2014) ausfindig gemacht: den Aroma-Roman (Jürgen Kaube: Dies ist eine Touristenfalle, n'est-ce pas? Der Aroma-Roman, die neueste Variante des Regionalkrimis. FAZ, No. 76 vom 31.3.2014].
Inhalt: Vorwort "Tatort Deutschland" / Küste /Niederrhein / Ruhrgebiet / Niedersachsen / Mitteldeutschland / Köln / Eifel / Hessen / Rhein-Neckar-Raum / Südwesten / Bayern.
Bezugsanschrift: Stadtbibliothek Ludwigshafen, Bismarckstr. 44-48, 67059 Ludwigshafen am Rhein. (tp) KTS 60



978-3-8498-1029-0 Thielking, Sigrid / Vogt, Jochen [unter Mitarbeit von Sarah Michaelis]:
‚Beinahekrimis' - Beinahe Krimis!?
.
2014, 245 S., Aistesis Verlag (Hannoversche Beiträge zu Kulturvermittlung und Didaktik, Bd. 4), 3-8498-1029-1 / 978-3-8498-1029-0, EURO 24,80

Keine Sparte der Unterhaltungsliteratur war und ist so erfolgreich wie die des Kriminalromans. Sei es als Rätselkrimi, Cozy, Thriller oder in welcher Untergattung auch immer. Berichte über Mord und Totschlag, Raub und Verbrechen hatten seit jeher den größten Stellenwert bei Lesern. Schemaliteratur oder experimentelle Genreversuche fanden und finden ihre Leser und glühenden Anhänger. Der Begriff "Krimi" ist relativ neu: Die in früheren Zeiten verfassten Werke mit hohem kriminalistischem Einschlag bezeichnet man klassischerweise als "Verbrechensliteratur" - allein schon, um sich um eine genauere Definition zu solchen Werken drücken zu können, die eben ein solches kriminalistisches Muster aufweisen. Die Herausgeber des vorliegenden Bandes haben daher Aufsätze zu historisch-klassischen wie auch aktuellen Fallbeispielen zu sogenannten "Beinahekrimis" versammelt. Die BeiträgerInnen sind allesamt bekannt für ihre Publikationen im Bereich Literaturwissenschaft und -geschichte bzw. zur Populärliteratur.
Inhalt: Auftakt: Sigrid Thielking: ‚Beinahekrimis' - Beinahe Krimis!? / Sarah Michaelis: ‚Beinahekrimi' und ‚Gattungsvervielfältigung'.
"Avant La Lette" - (Post-)Avantgard: Sandra Beck: Jenseit der "Rue Morgue". "Der Neue Pitaval" und die frühe deutsche Kriminalliteratur / Jochen Vogt: Krimis, Antikrimis, "Gedanken"-Krimis. Wie Friedrich Dürrenmatt sich in ein gering geschätztes Genre einschrieb / Joachim Feldmann: Das Police Procedural als Großstadtroman. Ed McBains "See Them Die" und Richard Prices "Lush Life" / Florian Hesse: Das ist alles nur geklaut! Rezeption von Woyzeck in David Peace' "Tokio, besetzte Stadt" / Michael Hofmann: Der Mörder hieß Olive. Malerei und osmanisch-europäische Beziehungen in Orhan Pamuks historischem Kriminalroman " Rot ist mein Name" / Vera Nünning: Genrekonventionen als Interpretationsstrategien. Ian McEwans "Solar" (2010) als Kriminalroman.
Hermeneutische Orientierung: Martin Rector: Sophokles' "König Ödipus" - "tragische Analysis" oder "Urstoff des Detektorischen"? / Walter Delabar: Clash of medieval cultures / Olga Caspers: Tatort St. Petersburg. Katharsis nach einem Doppelmord in Dostojevskijs "Verbrechen und Strafe" / Roland Galle: "Der Fremde" - der nicht heimisch werden darf / Erhard Schütz: Wahre Verbrechen, wahrhaftige Berichte? Über Justizberichterstattung in der Weimarer Republik.
(Bestellen bei Missing Link)

Sigrid Thielking, Prof. Dr., geboren 1956, ist Professorin für Didaktik der deutschen Literatur an der Leibniz Universität Hannover. Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Didaktik der Literaturgeschichte , Geschichte der Literaturdidaktik, Populäre Kinderkultur, Medien-, Lese-, Text- und Kulturdidaktik. Narratives Lernen, Lehrbuchanalyse sowie Vorträge, Aufsätze und Buchveröffentlichungen zur Literatur des 18.-20. Jahrhunderts. Vorstand des Zentrums für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (CGL) der Leibniz Universität Hannover.
www.germanistik.uni-hannover.de
Jochen Vogt, Prof. Dr., geboren 1943, emeritierter Professor für Germanistik/Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik, unterrichtet an der Folkwang-Universität der Künste in Essen und rezensiert aktuelle Kriminalliteratur für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften.
www.uni-due.de/person/11227
Sarah Michaelis, geboren 1985, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover. Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Literatur des 17. Jahrhunderts, literarästhetisches Lernen. (tp) KTS 60 www.germanistik.uni-hannover.de/sarah_michaelis.html



978-3-8428-8238-6 Tille, Rebecca:
Der Vampir als Element der Literaturgeschichte.
Literaturwissenschaftliche Untersuchung zur schwarzromantischen Vampirmotivik.

2013, 96 S., 12 Abbildungen, Diplomica Verlag, 3-8428-8238-6 / 978-3-8428-8238-6, EURO 44,99

Waren ab Mitte der 7oer Jahre Gespenster-Krimis, Geister-Krimis oder Vampir-Horror-Krimis (z.B. Zauberkreis Verlag, Kelter-Verlag) im Heftroman-Segment angesiedelt, spielen heute die sogenannten Mystery-Thriller gern mit Elementen der Vampirliteratur und erfreuen sich großer Beliebtheit. Man denke zum Beispiel an den immensen Erfolg der "Twilight"-Serie von Stephenie Meyer, oder Stephen King, Anne Rice oder Wolfgang Hohlbein mischen in diesem Genre-Mix gekonnt mit. Inzwischen gibt es sogar ein "Bundesamt für magische Wesen", angesiedelt irgendwo in Bonn und gegliedert in 16 Referate, das sich diesem Genre verschrieben hat (www.bundesamt-magische-wesen.de). Das vorliegende Buch von Rebecca Tille versucht einen Einblick und eine Übersicht zur Vampirliteratur zu vermitteln.
Der Vampir ist nicht allein eine bekannte Figur aus dem Volksglauben und damit grauer Vorzeit, sondern hat die Jahrhunderte überdauert. Als angsteinflößendes Monster, erotisches Ungeheuer oder auch bleiche Gestalt, die seine Opfer zähnefletschend verfolgt, wandelt die Gestalt des blutsaugenden Wiedergängers heute durch Kinofilme, Gruselgeschichten, TV-Spots und PC-Games. Dieses Werk soll der Faszination des Vampirmythos auf den Grund gehen. Hierzu wird seine Historie von Beginn an bis ins 21. Jahrhundert betrachtet. Das Buch vermittelt Einblicke in die verschiedenen Literaturepochen mit Hinblick auf die jeweilige Bedeutung und den Stellenwert der Vampirmotivik. Die verschiedensten Dimensionen und Interpretationen der Vampirfigur, wie etwa die gesellschaftskritische und sexualpsychologische, sind hier ausreichend dargestellt. Im Zentrum der Betrachtung steht die Romantik als Blütezeit des Vampirs, in der dieser ein spektakuläres Instrument zur Darstellung der Nacht- und Schattenseiten der menschlichen Natur darstellte. Das Element des Vampirischen wird an berühmten Werken, wie Stokers "Dracula", Goethes "Braut von Korinth", Polidoris "Vampyre" oder Rices "Interview with the Vampire", veranschaulicht.
Inhalt: 1. Einleitung / 2. Der Vampir als Phänomen des Volksglaubens / 3. Der literarische Ursprung des Vampirgenres / 4. Die Behandlung des Vampirstoffs im Zeitalter der Aufklärung / 5. Die Romantik als Blütezeit des Vampirs / 6. Eine Suche nach vampirischen Motiven in Goethes "Braut von Korinth" / 7. "The Vampyre" von John William Polidori oder Lord Byron? / 8. Der "Upyr" von Alexej Konstantinowitsch Tolstoi / 9. Die Entwicklung der Vampirliteratur im 20. Jahrhundert / 10. Schlussbetrachtung / 11. Literaturverzeichnis.

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Rebecca Tille wurde 1987 in Gotha geboren. Ihr Studium der Germanistik und Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena schloss die Autorin 2012 erfolgreich ab. (tp / vt) KTS 60




Autorenporträts
Autobiographien
Biographien
Werkschau




978-0-7864-7054-9 Alder, Bill:
Maigret, Simenon and France.
Social Dimensions of the Novels and Stories.

2013, 212 S., 11 s/w Fotos, Vorwort von Stephen Knight, McFarland, 0-7864-7054-2 / 978-0-7864-7054-9, US $ 40,00

Der berühmteste französischsprachige Kriminalschriftsteller ist ohne Zweifel der Belgier Georges Simenon. Allein 75 Maigret-Romane, 28 Kurzgeschichten und viele weitere "Non-Maigrets" entstanden zwischen 1931 und 1972. Simenon thematisierte in seinen Maigret-Romanen vorrangig soziale Aspekte und beschäftigte sich sehr mit den psychologischen Seiten seiner Protagonisten. Bill Alder untersucht in seiner Arbeit, welche Bedeutung der sozialen Klasse und dem sozialen Wandel in den Maigret-Romanen beigemessen wird. Alders Augenmerk richtet sich vor allem auf die frühen Romane des Schriftstellers, so dass in seine Analyse auch Simenons stets korrektes Bild der französischen Gesellschaft und der französischen Geschichte einfließt.
Inhalt: Forword (by Stephen King) / Preface / Introduction / The Fayard Maigret Novels: Narratives, Contexts, Settings and Themes, 1931 / The Fayard Maigret Novels: Narratives, Contexts, Settings and Themes, 1932 / The Fayard Maigret Novels: Simenon's Perspective / Short Stories and Journalism: Maigret, Simenon and the Crises of the 1930s / What Maigret Did Next / Conclusions / Bibliography / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

Bill Alder ist Associate Professor für Französisch an der Open University in Großbritannien. Seine Artikel über Maigret, Simenon und über Kriminalliteratur im Allgemeinen erschienen in amerikanischen, britischen und belgischen Fachzeitschriften. Bill Alder lebt in Frankreich. (tp) KTS 60


www.maigret.de
www.simenon-gesellschaft.de
www.toutsimenon.com


Todos-hablan-de-Maj-Sjoewall Anonymus:
Todos hablan de Maj Sjöwall / Per Wahlöö.

2014, 64 S., 5 s/w Abbildungen, RBA Libros

Vom 30. Januar bis 8. Februar 2014 fand in Barcelona die BCNegra (Trobada de novel-la negra de Barcelona) mit Buchpräsentationen, Lesungen, Workshops und Podiumsdiskussionen statt. RBA Libros war einer der Verlage, die dort ihre "Serie Negra" mit Krimis und Thrillern internationaler Top-Autorinnen und -Autoren vorstellte. Als "give away" gab RBA Libros eine kleine aber feine Broschüre heraus, in der 10 Autoren ihre Ansichten zu den 10 Martin Beck-Krimis von Maj Sjöwall und Per Wahlöö präsentierten, die in der neu aufgelegten "Serie Martin Beck" als Vorworte erscheinen.
Inhalt: Henning Mankell (zu "Roseanna" / Serie Martin Beck 1) / Val McDermid (zu "El hombre que se esfumó" / Serie Martin Beck 2) / Jo Nesbø (zu " El hombre del balcón" / Serie Martin Beck 3) / Jonathan Franzen (zu "El policía que ríe" / Serie Martin Beck 4) / Leif G.W. Persson (zu "El coche de bomberos que desapareció" / Serie Martin Beck 5) / Arne Dahl (zu "Asesinato en el Savoy" / Serie Martin Beck 6) / Jens Lapidus (zu "El abominable hombre de Säffle" / Serie Martin Beck 7) / Michael Connelly (zu "La habitación cerrada" / Serie Martin Beck 8) / Liza Marklund (zu "El asesino de policías" / Serie Martin Beck 9 / Dennis Lehane (zu "Los terroristas" / Serie Martin Beck 10). (tp) KTS 60
www.serienegra.es



978-0-7864-4125-7 Athanasourelis, John Paul:
Raymond Chandler's Philip Marlowe.
The Hard-Boiled Detective Transformed.

2012, 200 S., McFarland, 0-7864-4125-8 / 978-0-7864-4125-7, US $ 40,00

Wie kein anderer Autor hat Raymond Chandler die amerikanische Kriminalliteratur beeinflusst. Mit der Schaffung seines Privatermittlers Philip Marlowe begann die Blütezeit des Hard-Boiled-Genres. Dem toughen aber auch kompromissbereiten Marlowe, der über ein gutes Gemeinschaftsgefühl verfügte, folgten andere Ermittler, die wesentlich rauer waren und mehr zur Gewalt, zut Teil auch zur Selbstjuztiz neigten. Athanasourelis vergleicht Chandlers Werk mit anderen amerikanischen Krimnalautoren, die Mitte des 20. Jahrhunderts zu den großen Namen des Genres zählten.
Inhalt: Preface / Introduction / Rugged Individualism in Carroll John Daly and Mickey Spillane / Dashiell Hammett - Individualism in Transition / Marlowe as Negotiator / Marlowe and the Police / Marlowe and the Criminals / Ross Macdonald / Cinematic Considerations / Conclusion / Chapter Notes / Works Cited / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

John Paul Athanasourelis ist Professor für Englisch am Bronx Community College (CUNY). Zur Zeit schreibt er selbst einen Kriminalroman. (tp) KTS 60



978-3-498-00087-5 Auster, Paul:
Winterjournal.

2013, 256 S., (Winter Journal, Ü.v. Werner Schmitz), Rowohlt Verlag, 3-498-00087-X / 978-3-498-00087-5, EURO 19,95
Dies ist ein ungewöhnliches, überraschendes Buch: eine Lebensbeichte ganz aus der Warte des Körpers. Man kommt dann dem Schriftsteller Paul Auster sehr nahe, aber auch und vor allem dem Mann an der Schwelle zum Alter. Paul Auster spricht aus, was sein Körper und seine Glieder im Verlauf eines langen Lebens getan haben. Er sinniert über die unendliche Empfindsamkeit jenes physischen Systems, das uns am leben erhält und über das wir so wenig nachdenken, solange es funktioniert. Er lässt seine Liebesbeziehungen Revue passieren: viele zunächst und dann dreißig Jahre lang nur noch eine, die große Liebe. Die Kinder, ihr Aufwachsen, ihre Selbständigkeit. Die Blessuren, die Krankheiten, einige Begegnungen mit dem Tod: ein Sturz als Junge, eine Herzattacke, ein Autounfall. Alkohol, Zigarillos, Süchte, all die Versuchungen, das System des Körpers auszutricksen, sich dem Verfall, dem Alltag zu entziehen. "Winterjournal" ist eine emontional mitreißende, einen mit den ersten Zeilen packende Autobiographie, aber keine konventionelle, sondern höchste literarische Kunst: voll philosophischer Betrachtungen, poetischer Impressionen und intimer Einsichten in Paul Austers persönliche Arbeiten.
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Paul Benjamin Auster, geboren 3.2.1947, ist amerikanischer Schriftsteller, Regisseur, Kritiker, Übersetzer und Herausgeber. Er ist verheiratet mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt. (vt) KTS 60
www.paulauster.co.uk



978-3-938045-77-0 Berg-Ehlers, Luise:
Mit Miss Marple aufs Land.
Englische Krimischriftstellerinnen zwischen Tearoom und Tatort.

2013, 133 S., 150 s/w und farbige Abbildungen und Fotos, Elisabeth Sandmann Verlag, 3-938045-77-9 / 978-3-938045-77-0, EURO 19,95
Das ländliche Idyll Englands scheint eine große Anziehungskraft auf britische Kriminalschriftstellerinnen auszuüben. Und auch für Mörder scheinen Pfarrhäuser, Pubs, Cottages oder Dorfläden die ideale Umgebung für ihre Taten zu sein. Die auf den ersten Blick geschlossene Gesellschaft von Nachbarn oder Dorfbewohnern bricht schnell auf, wenn eine Gewalttat begangen wurde. Und die weiblichen und männlichen Ermittler haben beim Tee im Herrenhaus und beim Pint Ale im Pub die entscheidenden Ideen, um die Fälle lösen zu können. Luise Berg-Ehlers bringt den Lesern das ländliche England oder die Universitätsstädte nahe, in denen Krimischriftstellerinnen ihre Ermittler und Ermittlerinnen dem Verbrechen auf die Spur schicken. Sie stellt die Tatorte der "Queens of Crime" (Agatha Christie, Patricia Wentworth, Caroline Graham, Jean G. Goodhind, Dorothy L. Sayers, P.D. James, Val McDermid, Ann Granger, Elizabeth George, Minette Walters, Ruth Rendel, Margery Allingham, Daphne du Maurier und Ngaio Marsh) ausführlich vor und sreut in ihre Exkursionen durch das ländliche England entsprechende Textpassagen aus den Krimis dieser "Queens of Crime" ein. Wer in seiner Bibliothek bereits den Band "England und die Detektive" von Berg-Ehlers stehen hat, der weiss dass ihn mit "Mit Miss Marple aufs Land" ein liebevoll gestalteter Bild-/Text
band erwartet, mit Informationen für alle, die England lieben und schätzen, eben auch wegen der mörderischen Seiten dieses Landes. Inhalt: Einleitung - Die Queens of Crime und das ländliche England / Alltägliches - Zwischen Tearoom und Pub / Exkurs nach Bath - Auf der Suche nach Abwechslung in der Stadt / Sonntägliches - Es läuten die Glocken / Exkurs nach Oxford - Eine Reise der Liebe und der Erinnerung wegen / Vergnügliches - Sport, Feste und Feiern / Exkurs nach Cambridge - Akademische Morde und andere Unerfreulichkeiten / Häusliches - My Cottage Is My Castle / Exkurs nach Kingsmarkham - Grosse Verbrechen in einer kleinen Stadt / Herrschaftliches - Die Herren im Herrenhaus / Exkurs nach London - Metropole des Verbrechens / Und nun … zurück aufs Land / Literatur-, Quellen- und Bildnachweis / Register.
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Luise Berg-Ehlers studierte Germanistik, Theologie, Theaterwissenschaft und Publizistik in Hamburg und Bochum und promovierte über Theodor Fontane. Sie hat als Autorin und Herausgeberin zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter "Eine kulinarsiche Reise mit Theodor Fontane", "England und die Detektive", "Das Glück des Schreibens", "Die Gärten der Virginia Woolf" und "Mit Virginia Woolf durch England" (Insel, 2012). Sie gilt als exzellente Kennerin der englischen Kultur und Kriminalliteratur und reist selbst leidenschaftlich gerne und ebenso regelmäßig durch Großbritannien. Sie lebt und arbeitet als Autorin und Fotografin im Ruhrgebiet. (tp) KTS 60



Frank-Göhre-Ein-Buch-der-Freunde-500.jpg Breloer, Eva / Butkus, Günther (Hg):
Frank Göhre.
Ein Buch der Freunde.

2013, 218 S., zahlreiche farbige & s/w Fotos und Abbildungen, Pendragon Verlag, keine ISBN, nicht im Handel

Am 16. Dezember 1943 wurde Frank Göhre in Tetschen-Bodenbach (heute Tschechische Republik) geboren. Anlässlich seines 70. Geburtstages erschien diese feine Festschrift mit Beiträgen von Freunden in einer einmaligen Auflage von 300 unverkäuflichen Exemplaren. Der gelernte Buchhändler und Bibliotheksangestellte, seit 1973 freier Autor, ist nicht nur einer der bedeutendsten deutschen Kriminalschriftsteller, sondern er hat auch das Genre in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Einen Kriminalroman von Frank Göhre nicht gelesen zu haben, verbietet sich für jeden Genre-Liebhaber automatisch!
Inhalt: Frank Göhre - Persönliche Erfahrung (1971) / Ulrich Noller interviewt F.G - Ich blicke nicht gern zurück / Friedhelm Werremeier - Mein Freund für Sonderfälle / Michael Torberg - Man wird sich daran gewöhnen müssen / Volker W. Degener - Wie und wo alles begann / Alf Mayer - Zeitgenosse Göhre / Klaus-Peter Wolf - Brief für Frank / Hawoli - Blume des Bösen / Hawoli - An einem heißen Sommertag / Torsten Meinicke - Der Kunde als Kollege und Kritiker / Peter Münder - Das Frank-Prinzip / Susanne Günther - Schnipselbild 1 / Susanne Günther - Schnipselbild 1 / Anne Kuhlmeyer - St. Pauli Nacht … von oben / Roswitha Quaddlieg - Frank und Freiburg / Monika Treut & Manfred Geier - Brief für Frank / Peter Weismann - Mensch, Fränkie! Du 70!?! / Rainer Berg - Jamaika … oder die Freiheit der Schreibenden / Thomas Wörtche - Essentials der Kriminalliteratur / Uta Zeißler - Frank meets Andy / Joachim Feldmann - Gelbe Schuhe / Rolf Barkowski - Als Jeff Beck einmal Frank fast das Herz zerrissen hat / Gabriele Kreis - Brief für Fank / Timo Hempel - Mit 11 Jahren für voll genommen werden / Hans Herbst - Mensch, Frank / Susanne Günther - Schnipselbild 3 / Susanane Günther - Schnipselbild 4 / Friedrich Ani - Totsein können wir später noch ewig / Jochen König - Some are born to the endless Night / Mario Fuhse - Der Todesschrei der Tänzerin / Marcel Keller - All the best to Frank / D.B. Blettenberg - Dubletee - voll auf den Punkt / Tobias Gohlis - Als ich zum ersten Mal Frank traf / Zoë Beck - Bratkartoffeln / Irene Rodrian - Brief für Frank / Hugo Ernst Käufer - Haiku für Frank / Mechtild Borrmann - Adele Kranz / Gabriele Haefs & Ingvar Ambjørnsen - Eine unvergessliche Lesung mit Frank Göhre / Wolfgang Körner - Gelangweilt habe ich mich nie / Walter Gödden interviewt F.G. - Ich bereue nichts. (tp) KTS 60
www.frankgoehre.de

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burstein-die-welt-der-lisbeth-salander.jpg Burstein, Dan / Keijzer, Arne de / Holmberg, John-Henri:
Die Welt der Lisbeth Salander.
Die Millennium-Trilogie entschlüsselt.

2012, 623 S., 35 s/w Fotos,1 Übesichtskarte Stockholmer Stadtteil Södermalm, (The Tattooed Girl, Ü.v. Thomas Pfeiffer, Friedrich Pflüger & Ursel Schäfer), Heyne Taschenbuch 40884, 3-453-40884-5 / 978-3-453-40884-5, EURO 9,99 Im August 2005 erscheint in Schweden "Män som hatar kvinnor" (Männer, die Frauen hassen), die deutsche Übersetzung bekommt den Titel "Verblendung"; im Mai 2006 erscheint "Flickan som lekte med elden" (Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte), für die deutsche Übersetzung wird der griffige Titel "Verdammnis" gewählt; und im Mai 2007 schließlich erscheint mit "Luftslottet som sprängdes" (Das Luftschloss, das gesprengt wurde) der dritte Band, auf Deutsch "Vergebung". Akteurin in allen drei Bänden ist Lisbeth Salander. Der Autor heißt Stieg Larsson, der die Veröffentlichung seines Werkes nicht erleben sollte. Am 9. November 2004 verstirbt Stieg Larsson nach einem Herzinfarkt. Alle drei Bücher, deren Manuskripte Stieg Larsson bereits im April 2004 bei seinem schwedischen Verlag Norstedts eingereicht hatte, werden zu Bestellern und sind weltweit unter dem Begriff "Millennium-Trilogie" bekannt. Dan Burstein und seine beiden Ko-Herausgeber machen sich in "Die Welt der Lisbeth Salander" daran, Hintergründe zu diesen weltweit viel gelesenen Bücher zu klären. Steckt Stieg Larsson allein hinter dem Erfolg der Trilogie? Welche Quellen standen dem Autor zur Verfügung? Wer inspirierte ihn zu seiner Heldin Lisbeth Salander? Und wie geht es mit der "Millennium-Trilogie" weiter? Burstein, Keijzer und Holmberg versicherten sich der Mitarbeit von Journalisten, Krimi- und Romanautoren, Lektoren und sogar des amerkanischen Botschafters in Schweden - alle begaben sich auf die Spurensuche. In "Die Welt der Lisbeth Salander" erfährt man so gut wie alles über den Autor Stieg Larsson, seine Bücher und seine tätowierte Heldin. Inhalt: Dan Burstein: Vorwort.
Teil II - Der Mann, der die Welt eroberte. 1. Der Autor, der ins Wespennest stach (Dan Burstein: Die profunde Voraussicht des Stieg Larsson). 2. Warum wir vom tätowierten Mädchen nicht genug bekommen können (Christopher Hitchens: Der Autor, der mit dem Feuer spielte / Laura Miller: Das Mädchen, das die Welt eroberte / Jenny McPhee: Lisbeth Salander, die "Millennium"-Trilogie und meine Mutter / John-Henri Holmberg: Die Romane, die Sie lesen, sind nicht unbedingt die, die Stieg Larsson geschrieben hat. Wie wurden die "Millennium"-Romane lektoriert? Die problematische Übersetzung aus dem Schwedischen ins Englische). 3. Stieg Larsson - Freund und Kollege (Daniel Poohl: Stiegs "Baby". Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Zeitschrift "Expo" - ein Gespräch / Mikael Ekman: Mein Kollege Stieg Larsson - ein Gespräch / Robert Aschberg: "Ich habe ihnen ein Shrimp-Sandwich angeboten" - ein Gespräch / Anna-Lena Lodenius: Die Rechtsextremisten an den Pranger stellen - ein Gespräch / Eva Gabrielsson in den Medien - Zitatezusammenstellung / Paul De Angelis: In ihren eigenen Worten. Eva Gabrielsson erzählt ihre Geschichte). 4. Die Quellen seiner Fantasie (John-Henri Holmberg: Stieg Larsson und Science-Fiction. Stieg im Fandon - Leben und Erleben eines wahren Trufan. Das Lesen (und gelegentlich auch Schreiben) von Science Fiction / John-Henri Holmberg: Der Mann, der Krimis inhalierte). Teil III - Das Klima ist kalt, die Nächte sind lang, der Schnaps ist stark, und die Vorhänge sind geschlossen. 5. Die tödliche Anziehungskraft des Nordic Noir (The Economist: Inspektor Norse / Brooks Riley: IKEA Noir / Jordan Foster: Die skandinavische Invasion). 6. Kreise ziehen. Eine Gesprächsrunde mit Schwedens bedeutendsten Krimiautoren (Anders Roslund & Örge Hellström: "Das, wovor Sie sich fürchten, ist bereits passiert - ein Gespräch / Alexander & Alexandra Ahndoril: Lars Kepler. Die Person, die zu Besuch kam und nicht mehr ging - ein Gespräch / Karin Alfredsson: Frauen, Krimis und Schweden … und Sambia … und Vietnam … und Polen … und Indien … und … - ein Gespräch / Veronica von Schenck: "Es ist leichter, über die Frauenquote in Aufsichtsräten zu diskutieren, als über Gewalt gegen Frauen" - ein Gespräch / Katarina Wennstam: "Kriminalromane sollten beim Lesen gut schmecken, aber einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen" - ein Gespräch). 7. Ist Schweden das spezifisch Schwedische abhandengekommen? (Andrew Brown: Nun sind wir alle Schweden. Wie die Welt Stieg Larsson eingeholt hat / Karin Alfredsson: "Männer, die Frauen hassen". Fallstudien, die Larsson beeinflusst haben könnten / Carl Loof: Nazis, Spione und das "Skalpell" des Krimiautors / Stephen Armstrong: Wir sind nicht wie ABBA und IKEA. Schockierende Tatsachen über Schweden / Ian MacDougall: Der Mann, der den Sozialstaat in die Luft gejagt hat / Mian Lodalen: "Ein dunkles Schweden"). 8. Vertieft in Stieg Larssons Welt (Laura Gordon Kutnick: Stieg Larssons Tod. Die Rätsel in seinen Kriminalromanen / Lizzie Skurnick: Lisbeth Salander ist das Mittel gegen Elizabeth Gilbert / MeraLee Goldman: Die Odyssee einer Leserin). 9. Das vierte Buch (Craig Faustus Buck: Das Mädchen, das mit Larsson spielte / Melissa Silverstein: Vorhang auf für - Lisbeth Salander, Hollywood und den Feminismus / Paul Berger: Noomi gegen Rooney. Rummel im Zelluloiddschungel / Katarina Wennstam: "Keiner hat ihn gefragt, was er davon hält, vor laufender Kamera vergewaltigt zur werden" - ein Gespräch / John-Henri Holmberg: Lisbeth Salander im Theater / John-Henri Holmberg: Das Rätsel des vierten Buchs).
Teil III - Wie Stieg zu Stieg wurde. Ein intimes Porträt. 10. "Ich kam an in Stockholm mit einem kalten Herbstwind, einer Flasche Wein in meiner Tasche und einer Brille, die vom Regen beschlagen war." (John-Henri Holmberg: Die Stieg-Larsson-Story. Das Leben zu Hause. Auf eigenen Beinen - Leben in Umeå. Stieg in Stockholm).
Teil IV - Die Millennium-Akten. 11. Ei Millennium-Büfett (Dan Burstein: Lisbeths moralischer Kompass … Zalatschenko … Fotografisches Gedächtnis … Stieg Larssons Nichte …Das Mädchen mit dem Golfschläger … Kafkas Geist … Millennium-Geist(er) … Lisbeth und Asperger … und noch mehr - Gedanken und Überlegungen nach der Lektüre von Stieg Larssons Trilogie / Dan Burstein: Die moralische Geografie von Stieg Larsson - Gedanken und Überlegungen nach der Lektüre von Stieg Larssons Trilogie / Matthew Barzun: ABBA, IKEA, Volvo … und Larsson - ein Gespräch / Paolo Roberto: Tee mit dem einstmals "drittgefährlichsten Mann Schwedens" - ein Gespräch / Julie O'Connor: Stieg Larsson. Daten eines Lebens).
Dan Burstein ist mehrfach ausgezeichneter Journalist, Autor erfolgreicher Sachbücher sowie erklärter Dan-Brown-Fan. Er gründete die "Millennium Technology Ventures" in New York, eine Firma, die in innovative Unternehmensideen investiert. In diesem Buch entschlüsselt er die Wahrheit hinter Dan Browns INFERNO.
www.mtvlp.com/daniel-burstein
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Arne de Keijzer war bereits an Dan Bursteins erfolreichen Sachbüchern "Die Wahrheit über den Da-Vinci-Code", "Die geheime Bruderschaft" und "Das Geheimnis der Maria Magdalena" beteiligt. Als Co-Autor hat er zusammen mit Burstein außerdem ein politisches Sachbuch über die aktuellen Entwicklungen in China verfasst. John-Henri Holmberg ist Autor, Kritiker, Übersetzer und Herausgeber, den Stieg Larsson 1972 als 17-Jähriger auf einem Treffen schwedischer Science-Fiction-Fans kennenlernte. Die beiden blieben Freunde bis zu Larssons Tod.
www.eurocon2011.se/holmberg
KTS 60



978-84-8489-755-2 Colmeiro, José:
El ruido y la furia.
Conversaciones con Manuel Vázquez Montalbán, desde el planeta de los simios.

2013, 162 S., 5 s/w Fotos, Iberoamericana / Vervuert, 84-8489-755-9 / 978-84-8489-755-2 [Iberoamericana] / 3-95487-308-7 / 978-3-95487-308-1 [Vervuert Verlag], EURO 18,00

Der Kulinariker und Privatdetektiv Pepe Carvalho ist der Protagonist in den Kriminalromanen des Spaniers Manuel Vázquez Montalbán. Neben seinen Kriminalromanen hat sich Vázquez Montalbán in vielen seiner Bücher und Artikel kritisch mit der spanischen Gesellschaft nach der Franco-Diktatur auseinandergesetzt. Der Schriftsteller, Krimiautor und Journalist Manuel Vázquez Montalbán wurde am 27. Juli 1939 in Barcelona geboren, er starb am 18. Oktober 2003 auf dem Flughafen von Bangkok. José Colmeiro hat in den Jahren 1987 bis 1996 zahlreiche Gespräche mit Vázquez Montalbán geführt, die hier in "El ruido y la furia", neben einer umfangreichen Einführung zur Person und zum Werk Vázquez Montalbán versammelt sind. Ebenso umfangreich ist die Bibliographie der Primär- und Sekunddärliteratur.
Inhalt: Prólogo: "En el ascensor con Manoloa" (Lluís Bassets) / Introducción: Nos quedan las palabras / ¿Quién nos ha robado el mes de abril? / Las palabras libres / Sombras y luces en la caverna / Imágenes rotas - entre la memoria y el desco / Teoría y práctica de la subnormalidad / Vuelve Carvalho / Memoria histórica y resistencia / Globalización y fin de milenio. Retorno al planeta de los simios / Convesaciones: 1. Desde de balneario (Julio de 1987) / El intelectual en la cultura (Diciembre de 1992) / En busca de los imaginarios perdidos (Marzo de 1996) / Epílogo: Textos de Manuel Vazquez Montalbán ("Contra la pretextualidad", 1994 / "El desencanto ya no es lo que era", 1996) / Apéndice: "Una conversación inquietante. En la mesa con Pepe Carvalho" / Biliografía selecta de y sobre Manuel Vázquez Montalbán / Índice de nombres y obras.
(Bestellen bei Missing Link)

José Colmeiro hat den Prinz von Asturien-Lehrstuhl für Hispanistik an der Universität von Auckland inne. Er hat zahlreiche Bücher und Essays veröffentlicht. (tp) KTS 60
www.vespito.net/mvm
www.artsfaculty.auckland.ac.nz/staff/?UPI=jcol164




978-3-293-20639-7 Echte, Bernhard / Papst, Manfred (Hg):
Friedrich Glauser, Briefe.

2013, 2 Bände, Unionsverlag, 3-293-20639-5 / 978-3-293-20639-7, zus. EURO 28,95

- Bd. 1, Briefe I 1911-1935, 565 S., 13 s/w Fotos und Abbildungen, im Anhang: Materialanhang / Nachwort / Editorische Notizen / Standortverzeichnis / Zeittafel Unionsverlag, UT 640 (978-3-293-20640-3)
- Bd. 2; Briefe II 1935-1938, 1052 S., 17 s/w Fotos und Abbildungen, im Anhang: Materialanhang / Nachträge zu Band 1 / Abbildungen / Nachwort / Editorische Notizen / Berichtigungen / Standortverzeichnis / Bildnachweis / Zeittafel / Danksagung / Allgemeines Register / Register der erwähnten Werke Glausers / Nachwort zu dieser Ausgabe, Unionsverlag, UT 641 (978-3-293-20641-0)
Wer sich von Friedrich Glauser ein umfassendes, bis ins kleinste Detail reichendes Bild machen möchte, dem sei diese 2-bändige Ausgabe der Briefe des Autors aus den Jahren 1911 bis 1938 empfohlen. Der Vater des literarischen deutschsprachigen Kriminalromans schrieb mit der gleichen Kraft Briefe, wie man sie auch aus seinen Kriminalromanen und Kriminalerzählungen kennt. Über 600 Briefe an Zeitgenossen, Geliebte und Freunde, Behörden, Ärzte und Verlage sind erhalten. Diese Briefsammlung lässt den Leser tief in die Seele und die rastlosen Lebensumstände des Schweizer Autors blicken. Man erkennt hier seine Angst aber auch seine Hoffnungen und die ungemein präszise Beobachtungsgabe von Friedrich Glauser. Die beiden Herausgeber Echte & Papst erschließen mit dem ergänzenden Apparat diese Briefsammlung auf das Beste. Friedrich Glauser, geboren 1896 in Wien als Sohn einer Österreicherin und eines Schweizers, führte ein rastloses Leben. Unzählige Orte und Stationen säumten seinen Weg, darunter Erziehungsheime, Gefängnisse und psychiatrische Kliniken. Friedrich Glauser lebte in Frankreich, Belgien und Italien, war lange Zeit morphiumsüchtig, verbrachte einige Jahre in der Fremdenlegion und nahm teil an der Dadaismus-Bewegung in Zürich. Er starb 1938 in Nervi bei Genua. Im Unionsverlag sind alle Romane und Erzählungen von Friedrich Glauser in der authentischen Fassung der Limmat-Werkausgabe als Taschenbuch lieferbar.
www.krimilexikon.de/glauser.htm
www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=165062
www.literaturhaus.at/index.php?id=1302

(Bestellen bei Missing Link)



Bernhard Echte, geboren 1958, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte. Der Literaturwissenschaftler und Publizist war bis Ende 2006 Geschäftsführer des Robert-Walser-Archivs.
Manfred Pabst, geboren 1956, studierte Sinologie, Germanistik und Kunstgeschichte in Zürich. Von 1989 bis 2001 arbeitete er als Programmleiter des NZZ-Buchverlages, seit 2002 arbeitet er als Ressortleiter Kultur bei der "NZZ am Sonntag". Er war Mitarbeiter im Nationalfondprojekt zur Edition der Werke und Briefe Friedrich Glausers. (tp) KTS 60

978-3-86821-447-5 Grieder-Rebstock, Sonja Irène:
Quotes as Clues.
Intertextuality in Dorothy L. Sayers's Detective Novels.

2013, 339 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (SALS - Studien zur anglistischen Literatur- und Sprachwissenschaft, Bd. 40), 3-86821-447-X / 978-3-86821-447-5, EURO 35,00

Dorothy L. Sayers (13.6.1983 - 17.12.1957) dürfte wohl die Intellektuellste der fünf weiblichen "bigshots", A. Christie, N. Marsh, M. Allingham, G. Heyer und eben D.L. Sayers, des Golden Age der britischen Kriminalliteratur gewesen sein (siehe dazu auch: Schaub, M.: Middlebrow Feminism in Classic British Detective Fiction). Neben ihren Kriminalromanen verfasste sie auch philosophische und theologische Werke. In ihren Kriminalromanen wimmelt es von literarischen Anspielungen und Zitaten. Vor allem ihr mehr als exzentrischer Privatermittler Lord Peter Wimsey ließ keine Möglichkeit in seinen Unterhaltungen und bei seinen Recherchen aus, um mit Zitaten aus seinem umfangreichen literarischen Wissen zu glänzen. Es waren wohl auch diese Anspielungen, die dem britischen Bildungsbürgertum jener Zeit so gut gefielen, dass es die Kriminalromane der Dorothy L. Sayers zur Unterhaltungspflichtlektüre erhob. Zudem fand sich der Leser durch Wimseys Äußerungen auf einmal in der Rolle des "literarischen Detektivs" wieder, um herauszubekommen wen und was Lord Peter Wimsey zitierte. Grieder-Rebstock führt im Anhang jeweils eine Analyse zu Zitaten in den Kriminalromanen der Autorin in Tabellenform auf ("Overview of pre-texts in …" / A chronology of Sayers's works / Functions of intertextual references), die Bibliographie der Primär- wie auch Sekundärliteratur zur Autorin und zum Thema ist überaus umfangreich.
Inhalt: Introduction / Intertextuality / The Rise of a New Genre: Detective Fiction / "Cloudes of Witness" - "O, Who Hath Done This Deed?" / "Have His Curcase" - "King Death Hath Asses' Ears" / "Murder Must Advertise" - "Tears, Idle Tears" / "Gaudy Night" - "The University Is a Paradise" / "Busman's Honeymoon" - "Butcher'd to Make a Roman Holiday" / Sayers's Habit of Quoting and Its Cultural Significance / Conclusion / Appendix / Bibliography. (tp) KTS 60
www.sayers.org.uk
www.dorothyl.com




978-3-552-05640-4 Jacobsen, Kirsten:
Mankell über Mankell.
Kurt Wallander und der Zustand der Welt.

2013, 332 S., 50 s/w Fotos, (Mankell (om) Mankell, Ü.v. Lutz Volke), Zsolnay Verlag, 3-552-05640-8 / 978-3-552-05640-4, EURO 19,90

Der schwedische Krimi-Auflagenmillionär Henning Mankell gilt als nicht gerade kommunikativer Gesprächspartner, was seine persönlichen Belange betrifft. Die dänische Journalistin und Publizistin Kirsten Jacobsen konnte Mankells harte Schale knacken. Über einen langen Zeitraum und in den verschiedensten Winkeln der Erde sprach sie immer wieder mit Mankell - über Kindheit, Heimat, Theater und natürlich über seinen Ermittler Wallander und über Kriminalliteratur. Eingestreut in diese lesenswerte Biographie sind persönliche Eindrücke und Ansichten aus Begegnungen mit Henning Mankell von Kenneth Branagh, Desmond Tutu, Horst Köhler, Eva Bergman und Jon Mankell. Eifrige Mankell-Leser dürfen sich auf einen intimen Einblick in die Person und das Leben des schwedischen Autors freuen.
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Kirsten Jacobsen, 1942 geboren, ist eine dänische Journalistin und Publizistin. Sie ist Autorin mehrerer vielbeachteter Biographien, u.a. über Lars von Trier. Gemeinsam mit Lutz Volke entstand 2012 der Band "Das Leben der Anderen. DDR und Dänemark". (tp) KTS 60
www.henningmankell.se
www.mankell.de




978-3-643-12034-2 Kermedjio, Cilas:
Mongo Beti - Le combattant fatigué.
Une biographie intellectuelle.

2013, 429 S., LIT Verlag (Littératures et cultures francophones hors d'Europe, Bd. 7), 3-643-12034-6 / 978-3-643-12034-2, EURO 44,90

Mongo Beti (eigentlich Alexandre Biyidi Awala) gehört zu den wenigen schwarzafrikanischen Krimi-Autoren, die ins Deutsche übersetzt worden sind. Allerdings liegt von ihm nur ein Kriminalroman vor: "Trop de soleil tue l'amour" (die deutsche Übersetzung "Sonne Licht Tod" ist im Unionsverlag Zürich erschienen), dennoch soll hier im KTS auf ihn hingewiesen werden. Mongo Beti, geboren am 30. Juni 1932 in Akométam, gestorben am 8. Oktober 2001 in Duala, war kamerunischer Schriftsteller und entschiedener Kritiker des Neokolonialismus und des Regimes im damaligen Kamerun. Neben dem oben erwähnten Kriminalroman schrieb Mongo Beti zahlreiche andere Romane, die sich mit der politischen Lage in Kamerun auseinandersetzten. 1959 emegrierte er nach Frankreich, wo er als Lehrer an einem Gymnasium in Rouen unterrichtete. 1994 kehrte er nach seiner Pensionierung nach Yaoundé zurück.
Inhalt: Avant-propos: De la légende au vieu analytique / Introduction / Teil 1: Mongo Beti et sa communauté de pensée (La fatalité historique. La condition allonge / La guérilla permanente / Mongo Beti et sa communauté de pensée / Main Basse Incorporated - Contre-censure, Peuples Noirs - Peuples Africains et Le Messager / Document. Mongo Beti - la noblesse d'un combat). Teil 2: Les Mesaventures du "Brillant élève de l'école coloniale" (La stratégie de l'expert. La malédiction du coopérant dans la pensée de Mongo Beti / Le mirage du Justicier dans l'imaginaire francophone / Stratégie post-impériale et imaginaire postcolonial. La reddition des anciens combattants) / Conclusion générale / Rouen, 14 Juillet 1991 / Mongo Beti et son temps. Repères chronologiques / Bibliographie.
(Bestellen bei Missing Link)

Cilas Kermedjio ist Professor für Französisch und frankophone Studien an der University of Rochester, wo er das Frederick Douglass Institute for African and African-American Studies leitet. (tp) KTS 60 www.ascleiden.nl/?q=content/webdossiers/mongo-beti
www.mongobeti.arts.uwa.edu.au
www.marabout.de/Beti/beti.htm
www.unionsverlag.com/info/person.asp?pers_id=1301




978-3-8300-4177-1 Tuxhorn, Karin:
Friedrich Dürrenmatt, Friedrich Glauser und die Schweiz.
"La Suisse n'existe pas" oder "Zur Freiheit verurteilt"?

2009, 186 S., Verlag Dr. Kovac (Poetica - Schriften zur Literaturwissenschaft, Bd. 103), 3-8300-4177-2 / 978-3-8300-4177-1, EURO 75,00

Karin Tuxhorn befasst sich mit dem Leben und den Kriminalromanen Friedrich Dürrenmatts und Friedrich Glausers. Die Perspektive ist die des Existenzialismus, u.a. mit Sartre und Camus, aber auch die Philosophie Kierkegaards fließt mit ein. Da Fragen nach juristischem und moralischem Recht, nach Schuld, Wahrheit oder Gerechtigkeit die Werke beider Autoren bestimmen, gehen die Detektive in ihren Ermittlungen teilweise ungewöhnliche und fragwürdige Wege, um dieser Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Sie reflektieren über ihr Handeln und sind somit ebenso frei wie verantwortlich. Da sowohl Dürrenmatt als auch Glauser Schweizer sind, wird die Perspektive um die Besonderheiten der Schweiz, geografisch durch den Alpinismus, soziologisch-feministisch durch das Frauenwahlrecht und literarisch durch Schweizer Schriftsteller ergänzt. Auch wird die Geschichte der Kriminal- respektive Detektivromane unter den Aspekten der verschiedenen Stilrichtungen vorgestellt und in einen Zusammenhang mit Friedrich Dürrenmatt und Friedrich Glauser gebracht. (vt) KTS 60




Film
TV
Hörspiel
Theater




978-3-640-36157-1 Barthel, Torsten F.:
Das Fernsehen als Mittel der Staatskommunikation und der ideologischen Apologetik in der DDR.
Am Beispiel der Krimiserie "Polizeiruf 110".

2009, 120 S., GRIN Verlag (Masterarbeit), 3-640-36157-1 / 978-3-640-36157-1, EURO 44,99

Das Thema steht im Schnittpunkt mediengeschichtlicher, politischer und rechtlicher Fragestellungen. Zunächst werden die ideologischen und rechtlichen Grundlagen der staatlichen Kommunikation durch das Fernsehen der DDR dargestellt. Die Verfassung der DDR, die einfachen Gesetze wie etwa das StGB (DDR) und untergesetzliche Rechtsnormen bestimmten den Handlungsrahmen. Von faktisch wesentlich größerer Bedeutung war die konkretisierende Ausgestaltung des durch die marxistisch-leninistisch geprägte Staatsideologie determinierten Programmauftrag des Fernsehens durch die Politik der SED, insbesondere durch Parteitagsbeschlüsse und Entscheidungen des ZK. Dabei hat eine Abkehr weg von der offensichtlichen Indoktrination hin zu einer Ideologisierung des Massenpublikums durch Elemente der Unterhaltung stattgefunden. Dieser Weg lässt sich exemplarisch anhand der Fernseh-Krimireihe "Polizeiruf 110" nachzeichnen. Zu betrachten sind hier Programminhalte, -auftrag und -ästhetik. Paradigmatisch lassen sich dabei die Charakteristika des DDR-Mediensystems, nämlich Planung, Lenkung und Kontrolle der Medien durch den Staats- und Parteiapparat nachweisen. Die Funktion der Massenmedien in der DDR wurde von den Akteuren des Systems als Herrschaftsmittel gesehen: Die sozialistischen Massenmedien leisten als Führungs- und Kampfinstrumente der Partei der Arbeiterklasse und des sozialistischen Staates ihren Beitrag zur Veränderung der gesellschaftlichen Wirklichkeit mittels spezifischer journalistischer bzw. künstlerischer Mittel. Von Interesse ist in diesem Zusammenhang die Überlegung, ob die große Popularität der Sendereihe nicht auch mit einer eine Ersatzöffentlichkeit schaffenden, politisch unterdrückte gesellschaftliche Probleme diskutierenden Ventilwirkung in der publizistischen Enge der DDR-Gesellschaft zu erklären sein kann. Möglicherweise eröffnete der Fernseh-Krimi eine Nische in der streng SED-reglementierten DDR-Medienlandschaft der DDR. (Abstract des Autors) KTS 60
(Bestellen bei Missing Link)

978-3-608-50327-2 Eilenberger, Wolfram (Hg):
Der Tatort und die Philosophie.
Schlauer werden mit der beliebtesten Fernsehserie.

2014, 220 S., Tropen (Klett-Cotta), 3-608-50327-7 / 978-3-608-50327-2, EURO 17,95

Wer Sonntag abends ab 20.15 Uhr in Deutschland jemanden anrufen will, der wird in 80 Prozent keinen Gesprächspartner ans Telefon bekommen. Der Sonntagabend ist "heilig", ab 20.15 Uhr ertönt die Titelmelodie zu Deutschlands beliebtester Fernseh-Krimi-Serie, Sonntagabend ist "Tatort"-Abend. In 20 einfallsreichen Essays setzen sich Medienwissenschaftler, Soziologen, Philosophen, Literaturwissenschaftler und Journalisten mit der Kultserie auseinander. Sie entdeckten neue Spuren, diskutieren darüber, wann ein Verbrechen perfekt und ob jeder Täter schuldig ist und ob Kommissarinnen die besseren Ermittler sind. Und sie gehen der Frage nach: Warum soll man eigentlich nicht töten? "Schlauer werden mit der beliebtesten Fernsehserie", dieser Untertitel vermittelt gut die hier vorgestellte Einführung in Überlegungen von bedeutenden Philosophen des 20. Jahrhunderts, unterhaltsam und spannend dargeboten wie ein (guter) "Tatort".
Inhalt: Wolfram Eilenberger: Der "Tatort" und die Philosophie - Der Wahrheit auf der Spur. Teil I. Vorspann: Adam Soboczynski: Warum "Tatort"? - Theodor W. Adorno, der Krimi und die Kultur des 20. Jahrhunderts / Wolfram Eilenberger: Du soolst nicht töten! - Emanuel Levinas und die Ethik des "Tatort"-Vorspanns / Florian Werner: Auf zur Jagd! - Friedrich Nietzsche und die "Tatort"-Musik als Geburt der Tragödien. Teil II. Ermittler: Ulrich Noller & Jürgen Wiebicke: Ermitteln als Arbeit - Hartmut Rosa, Byung-Chul Han und entfremdete Kommissare / Cord Riechelmann: Kommissare in Selbstauflösung - Gilles Deleuze und das Ende des männlichen Sinns / Ariadne von Schirach: Aus Liebe zum Tod - Alain Badiou und ermittelnde Singles / Gert Scobel: Entscheidende Einfälle - William James und die Kreativität des Bewusstseins. Teil III. Täter: Fritz Breithaupt: Kein Alibi, keine Ausrede - Siegfried Kracauer und der Tod des kriminellen Subjekts / Susanne Schmetkamp: Mitleid mit Tätern? - Edith Stein und die Kraft der Empathie / Svenja Flaßpöhler: Woher kommt das Böse? - Hannah Arendt und die Ästhetik des Mordens. Teil IV. Motive: Ekkehard Knörer: Vom Bürger zum Mörder? - Odo Marquard als Philosoph des "Tatorts" / Stefan Münker: Immer wieder sonntags - Marshall McLuhan und die Message des "Tatorts" / Armin Nassehi: Ein Fall dauert 90 Minuten - Edmund Husserl und die Zeit des "Tatorts".
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Wolfram Eilenberger ist promovierter Philosoph und Chefredakteur des "Philosophie Magazin". Er ist Autor zahlreicher Sachbücher und Romane, darunter "Philosophie für alle, die noch etwas vorhaben" (Berlin Verlag, 2005) und "Finnen von Sinnen" (Blanvalet, 2010). Seine Dissertation "Das Werden des Menschen im Wort - Eine Studie zur Kulturphilosophie M.M. Bachtins" erschien 2009 im Chronos Verlag. (tp) KTS 60 www.wolfram-eilenberger.de




 978-3-8376-2228-7 Hilgert, Nora:
Unterhaltung, aber sicher!
Populäre Repräsentation von Recht und Ordnung in den Fernsehkrimis "Stahlnetz" und "Blaulicht", 1958/59-1968.

2013, 463 S., 65 s/w Fotos, Transcript Verlag (Histoire, Bd. 38), 3-8376-2228-2 / 978-3-8376-2228-7, EURO 44,80

Ein kleiner "Fernseh-Krimi-Krieg" entspann sich zwischen der Bundesrepublik und der DDR in den Jahren 1958/59 bis 1968. In beiden deutschen Staaten sorgten sogenannte "Straßenfeger" für meist ruhige Fernsehabende (In Berlin-Kreuzberg war ein Ehemann gegen seine Frau gewaltätig geworden, weil diese ihn nicht in Ruhe die Folge "Der fünfte Mann" sehen ließ). In der Bundesrepublik zeigte das Fernsehen die Serie "Stahlnetz", unter anderem mit der o.g. 21. Folge "Der fünfte Mann". Die DDR versuchte ihre Bürger durch die Serie "Blaulicht" von den westdeutschen Fernsehkanälen fern zu halten. Mit "Stahlnetz" sind hierzulande so bekannte Namen wie Jürgen Roland oder Wolfgang Menge verbunden, die DDR hatte ihre Vorzeigeautoren wie z.B. Günter Prodöhl oder Manfred Mosblech für die Serie "Blaulicht" aufgeboten. Es waren "wahre Fälle" aus den Akten der Kriminalpolizei, die in beiden Serien für Realitätsnähe, Spannung und Unterhaltung verantwortlich zeichneten. Selbstverständlich wurde nin beiden Serien aber auch (ideologische) Leitbilder transportiert, die dem Fernsehzuschauer das rechte Bild für den Umgang mit Kriminalität, Recht und Ordnung nahebringen sollten. Nora Hilgert analysiert die beiden Serien und gibt so einen Einblick in die Mediengesellschaft der beiden deutschen Staaten in jener Zeit. Ein überaus umfangreiches Literaturverzeichnis beschliesst "Unterhaltung, aber sicher!".
Inhalt: Einleitung / "Das Fenster zur Welt" des Krimis / Der idealtypische Ermittler: ein Repräsentant zwischen Staatsgewalt und Privatheit / Der idealtypische Kriminelle und seine Tat - Demaskierung und Abschreckung / Der idealtypische Bürger als "Freund und Helfer" der Polizei / Das idealtypische Opfer / Die idealtypische Topografie des Tatortes / Der Ost-West-Konflikt im Wohnzimmer / Schlussbemerkungen / Abkürzungsverzeichnis / Quellenverzeichnis / Literaturverzeichnis / Abbildungsverzeichnis / Anhang.
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Nora Hilgert (Dr. phil.) ist seit 2009 als Geschäftsführerin des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. tätig. (tp) KTS 60 www.historikerverband.de/verband/geschaeftsfuehrung.html




978-3-95425-304-3 Kromberger, Silvia:
Vampire, Monster, irre Wissenschaftler.
So viel Europa steckt in Hollywoods goldener Horrorfilmära
.

2014, 532 S., 13 Abbildungen, Disserta Verlag, 3-95425-304-6 / 978-3-95425-304-3, EURO 49,99

Mit Filmen wie "Dracula" und "Frankenstein" öffnete Hollywood das Tor zu einem dunklen, wild-romantischen Europa längst vergangener Tage. Aber wie viel an Essenz aus der Alten Welt steckt wirklich in den Horrorfilmen der Dreißiger- und Vierzigerjahre? Wie sehr basiert das Grauen auf dem für Amerikaner exotischen Touch Europas? Die Suche nach Antworten auf die Frage nach der Rolle und dem Einfluss der Alten Welt gestaltet sich ebenso vielfältig wie der Horrorfilm selbst. Dieses Buch charakterisiert das facettenreiche Genre und verweist auf historische, volkstümliche und wissenschaftliche Aspekte, die nach Europa führen. Dabei stehen auch Begriffe wie "Gothic" und "Schwarze Romantik" im Mittelpunkt der Betrachtung. Darüber hinaus porträtiert diese Studie die Menschen vor und hinter der Kamera und zeigt, welche künstlerischen und technischen Innovationen Europäer im Gepäck hatten, in welchen Bereichen sie besonders geschätzt wurden und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatten.
Inhalt: Prolog / Horror - ein Filmgenre mit Gänsehautfaktor / Eine Schatzkiste voller dunkler Horrorfilmvorlagen / Die personelle Achse Hollywood - Europa / Epilog / Appendix.
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Silvia Komberger studierte Geschichte und Geogrfie in Graz sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien. Die Autorin arbeitet heute vorwiegend im journalistischen Bereich. Auf wissenschaftlicher Ebene verweisen ihre Publikationen auf die Schwerpunkte Zeitgeschichte sowie Theater- und vor allem Filmwissenschaft. (vt) KTS 60



978-0-231-16969-1 Lee, Daryl:
The Heist Film.
Stealing With Style.

2014, 144 S., 30 s/w Fotos, Columbia University Press (Short Cuts), 978-0-231-16969-1, US $ 20,00

A Concise introduction to the genre about that one last big score, "The Heist Film" traces the crime thriller's development as both a dramatic and comic vehicle, beginning with film noir "Criss Cross", 1949, "The Killers" (1946), "The Asphalt Jungle" (1950), mutating into sleek capers "Oceans's Eleven" (1960), "Gambit" (1966), "How to Steal a Million" (1966), and splashing across screens in modern remake after remake "The Thomas Crown Affair" (1999), "The Italian Job" (2003), "The Good Thief" (2002). Built around case studies of "Rififi" (1955), "Boble Flambeur" (1956), "The Killing" (1956), "The Lavender Hill Mob" (1951), "The Getaway" (1972), and the "Ocean's" trilogy, the volume explores why directors of such varied backgrounds, from studio regulars (Siodmak, Crichton, Siegel, Walsh, and Wise) to independents (Anderson, Fuller, Kubrick, Ritchie, and Soderbergh), are so drawn to this popular genre.
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Daryl Lee ist Associate Professor für Französisch an der Brigham Young University. (vt) KTS 60 www.humanities.byu.edu/directory/dpl




978-3-8288-3148-3 Otte, Björn:
Das Milieu im Fernsehkrimi.
Am Beispiel der Krimi-Reihe "Tatort".

2013, 355 S., Tectum Verlag, 3-8288-3148-6 / 978-3-8288-3148-3, EURO 29,95

Wenn nach Ausstrahlung einer "Tatort"-Folge in Rezensionen und Kritiken von einer "Milieustudie" gesprochen wird, so kann man davon ausgehen, dass sich der entsprechende Fernsehfilm eng an die Realität gehalten hat. Björn Otte hat in seiner vorliegenden Analyse der Fernseh-Reihe "Tatort" die Definition "Milieu" so entwickelt, dass der Begriff ("Milieu") präzise auf (fiktionale) Texte und Filme anwendbar ist. Die Fernseh-Reihe "Tatort" ist ihm bei seiner Definitionsentwicklung entgegen gekommen, da der "Tatort" für "Milieustudien" und gesellschaftskritische Aussagen steht. Hierfür hat er sich einer erklecklichen Auswahl aus 784 "Tatort"-Folgen bedient und bekennt im Vorwort, dass "dieses Buch … meine Entschuldigung für all die Stunden, die ich bequem vor dem Fernseher verbracht habe" ist. Inhalt: Zu einer literatur- und medienwissenschaftlichen Definition des Milieus / Das Milieu / Der "Tatort" / Milieu und Figur / Milieu und Geschichte / Milieu und Erzählung / Milieu und Aussage / Vordergründige vs. hintergründige Verwendung des Milieus / Resümee: Das Netzwerk des Milieus und das Unsoziale als Konsens / Literaturverzeichnis.
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Björn Otte studierte Germanistik mit dem Schwerpunkt Medienkommunikation und Hispanistik an der Universität Hamburg und der Universidad de Extremadura. Während seines Studiums beschäftigte er sich insbesondere mit der Dramaturgie von Fernsehformaten und mit der Modellierung von Kommunikation in unterschiedlichen Medien. Hauptberuflich ist Björ Otte national und international im Bildungsmanagement in der PR-Arbeit tätig. (tp) KTS 60 www.script-consulting.de




978-0-7456-5302-0 Pomerance, Murray:
Alfred Hitchcock's America.

2013, 336 S., Polity (America through the Lens Series), Hardcover 978-0-7456-5302-0, £ 50,00 / Paperback 978-0-7456-5303-7, £ 14,99

With a sharp eye for social detail and the pressures of class inequality, developed in his youth and early filmmaking in the UK, Alfred Hitchcock brought to the American scene a perspicacity and analytical shrewdness unparalleled in American cinema. Murray Pomerance works from a basis in cultural analysis and a detailed knowledge of Alfred Hitchcock's films and production techniques to explore how America of the 1940s, 1950s and 1960s is revealed and criticaly commented upon in Hitchcock's work. The book considers both American culture and the Hitchcock films made in Hollywood about that culture in a broad perspective, encompassing the landscapes, personality portraits, and social analysis to be found in Hitckcock's films. "Alfred Hitchcock's America" is also full of stunning details that bring new light to Hitchcock's method and works.
Inhalt: Introduction: Alfred Hitchcock in America / Hitchcock's American Scapes / Hitchcock's American Personalities / Hitchcock and American Values / Hitchcock and American Social Form / Hitchcock and the American Marriage / Works Cited and Consulted / Index.
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Murray Pomerance ist Professor für Soziologie an der Ryerson University. (vt) KTS 60 www.ryerson.ca/mgroup/murraybio.html




978-3-8428-8778-7 Roi, Conny de le:
Vom Buch zum Hörbuch.
Zur literarischen Produktion und Rezeption ausgewählter Krimis in der Vertriebsstaffel Buch-Hörbuch.

2013, 88 S., 4 Abbildungen, Diplomica Verlag, 3-8428-8778-7 / 978-3-8428-8778-7, EURO 29,50

Am Anfang waren es erst wenige Langspielplatten, dann kamen die Disketten auf den Markt und heutzutage wird vorgelesene Literatur auf CDs geliefert. Zunächst waren es englische und amerikanische Verlage, die ihre Buchproduktionen auch als sogenanntes "Hörbuch" vermarkteten, selbstverständlich auch Krimis. Im "The Armchair Detective" wurden teilweise ganze Seiten mit Werbung zu Hörbuch-Krimis gefüllt. Inzwischen erfreut sich das Hörbuch großer Beliebtheit. Ob zu Hause oder während langer Autofahrten, ein Hörbuch ist fast immer dabei. Und eines der beliebtesten Literaturgenres, der Krimi, ist, wie als Printmedium, auch im Medien-Segment Hörbuch sehr stark präsent. Conny de le Roi analysiert in ihrer Untersuchung die Besonderheiten des Medientransfers vom Buch zum Hörbuch. Sie klärt den Unterschied von Hörbuch zu Hörspiel, und worauf beim erwähnten Medientransfer besonders zu achten ist. Für ihre Untersuchung hat sie die Krimis "Silentium!" und "Komm, süßer Tod" des Östereichers Wolf Haas und "Tannöd" der deutschen Krimiautorin Andrea Maria Schenkel ausgewählt. Diese Hörbücher unterzieht sie einem direkten Vergleich mit den Buchvorlagen, beschäftigt sich mit dem eventuellen Bearbeitungsgrad der Textvorlagen und untersucht Sprecherwahl und Sprecherleistungen. Das Literaturverzeichnis listet die Primärliteratur, Hörbücher und Sekundärliteratur sowie einige wenige Internetquellen auf. Im Anhang finden sich die Muster jener Fragebögen, die von Lesern und Hörern auszufüllen waren.
Inhalt: Einleitung /Das Medium Hörbuch / Vom Hörfunk zum Hörbuch / Besonderheiten des Sprechens / Sprecherwahl / Zur Kürzungsproblematik / Der Krimi / Wolf Haas / Andrea Maria Schenkel / Schlussbetrachtung / Literaturverzeichnis / Anhang.
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Conny de le Roi wurde 1980 in Prenzlau geboren. Ihr Studium der Germanistik an der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig schloss die Autorin im Jahre 2011 mit dem akademischen Grad Master of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums beschäftigte sich die Autorin mit den Themen Medientransfer und Literaturbetrieb, insbesondere mit der Vertriebsstaffel Buch-Hörbuch-eBook-Film. (tp) KTS 60



978-0-231-16602-7 Rothman, William:
Must We Kill the Thing We Love?
Emersonian Perfectionism and the Films of Alfred Hitchcock
.
2014, 352 S., 111 s/w Fotos, Columbia University Press (Film and Culture Series), Hardcover 978-0-231-16602-7, US $ 90,00 / Paperback 978-0-231-16603-4, US $ 30,00

A new view of the master's oeuvre, focusing on his ambivalence toward the Emersonian way of thinking he longed to embrace but resisted for the sake of his art. William Rothman argues that the driving force behind Hitchcock's work was his struggle to reconcile the dark vision of his favorite Oscar Wilde quote, "Each man kills the thing he loves", with the quintessentially American philosophy, articulted in Emerson's writings, that gave classical Hollywood movies of the New Deal era their extraordinary combination of popularity and artistic seriousness. A Hitchcock thriller could be a comedy of remarriage or a melodrama of an unknown woman, both Emersonian genres, except for the murderous villain and godlike author, Hitchcock, who pulls the villain's strings - and ours. Because Hitchcock believed that the camera has a murderous aspect, the question "What, if anything, justifies killing?", which every Hitckcock film engages, was for him a disturbing question about his own art. Tracing the trajectory of Hitchcosk's career, Rothman discerns a progression in the films' meditations on murder and artistic creation. This progression culminates in "Marnie" (1964), Hitchcock's most controversial film, in which Hitchcock overcame his ambivalence and fully embraced the Emersonian worldview he had always also resited.
Inhalt: Introduction: Drawing a New Circle / 1. The Wilde-er Side of Life / 2. Accomplices in Murder / 3. "I Don't Like Murderers" / 4. Little Deaths / 5. "The Time to Make Up Your Mind About People Is Never" / 6. "But May I Trust You?" / 7. Silence and Stasis / 8. Talking vs. Living / 9. Two Things to Ponder / 10. The Dark Side of the Moon / 11. Scottie's Dream, Judy's Plan, Madeleine's Revenge / 12. Never Again? / 13. A Loveless World / 14. Birds of a Feather / 15. A Mother's Love / 16. Every Story Has an Ending / Conclusion: Emerson, Film, Hitchcock / Notes / Index.
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William Rothman ist Professor für Film und Interaktive Medien an der University of Miami. Weitere Veröffentlichungen von William Rothman sind: "Hitchcock: The Murderous Gaze", "The 'I' of the Camera: Essays in Film Criticism, History, and Aesthetics" und "Documentary Film Classics". (vt) KTS 60 www.com.miami.edu/profile/Rothman,William




978-3-8428-8719-0 Schubert, Patrick:
Inszenierte Leichen.
Über die kulturelle Präformierung medialer Leichendarstellungen in deutschen und amerikanischen Kriminalfernsehserien.

2013, 80 S., 18 s/w Abbildungen, Diplomica Verlag, 3-8428-8719-1 / 978-3-8428-8719-0, EURO 39,99

Gut neunundneunzig Prozent aller Kriminalfilme im Fernsehen sparen nicht mit Leichendarstellungen, sei es am Tatort und/oder Ablageort oder in den gefliesten Arbeitsräumen der Rechtsmediziner. So natürlich auch in der Fernsehserie "Tatort" - ästhetischer Klamauk in den Gewölben von Professor Börne aus Münster oder strikte Professionalität beim Rechtsmediziner Dr. Roth im Kölner "Tatort". Patrick Schubert untersucht den gerichtsmedizinischen Kontext von Leichendarstellungen in Kriminalfernsehserien anhand der Gegenüberstellung amerikanischer Serien ( Six Feet Under / CSI Las Vegas / Crossing Jordan / Bones / Castle / NCIS / Dead Like Me / Pushing Daisies / Heroes / Dexter / True Calling / North Mission Road / Family Plots / Quincy M.E.) und der deutschen "Tatort"-Serie (Thiel & Börne / Ballauf & Schenk / Odentahl & Kopper / Dellow & Sänger / Bienzle / Stoever & Brockmöller). Patrick Schubert kommt zu dem Schluss, "dass die neuen Leichendarstellungen sowohl deutscher wie amerikanischer Produktion, als Ausdruck einer wachsenden ‚Popularisierung des Todes' innerhalb der Gesellschaft gedeutet werden können". Mit ausführlichen Tabellen untermauert er seine Schlussfolgerung. Das ergänzende Literaturverzeichnis ist recht umfangreich.
Inhalt: 1. Einleitung / 2. Theoretische Zugänge - Das Krimi-Genre, seine Funktion und Geschichte (Allgemeine Merkmale des Krimis / Die Geschichte des Fernsehkrimis / Zu den Konzepten der Amerikanisierung und Westernisierung deutscher Kultur / Äußerlicher Realismus als Stilmittel eines fiktionalen Genres / Zusammenfassung) / 3. Methodik und Erhebung (Analysemethoden / Das Untersuchungsmaterial - Die Kriminalfernsehserie "Tatort" / Die Grundgesamtheit und die Auswahlgesamtheit) / 4. Ergebnisse (Empirische Ergebnisse / Amerikanische Abbildungsmodelle / Deutsche Abbildungsmodelle) / 5. Schluss (Zusammenfassung der Ergebnisse / Interpretation der Ergebnisse) / Literaturverzeichnis / Abbildungs-/Tabellenverzeichnis / Anhang (Altersverteilung der gefundenen Leichendarstellungen / Auflistung der in der Stichprobe fehlenden Folgen / Auflistung der je Ermittlerteam analysierten Folgen).
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Patrick Schubert, B.A., wurde 1988 in Berlin geboren. Sein Studium der Soziologie und Informatik an der Technischen Universität und der Humboldt Universität in Berlin schloss der Autor im Jahre 2012 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. (tp) KTS 60



978-3-8426-8763-3 Wieseler, Max:
Die Evolution des Horrorgenres in Serien.
Die moderne Horrorserie am Beispiel von "The Walking Dead"
.

2013, 124 S., Diplomica Verlag, 3-8426-8763-9 / 978-3-8426-8763-3, EURO 39,99

Das Horrorgenre ist eines der umstrittensten Genres der Filmgeschichte und führt seither immer wieder zu Diskussionen in der Medienwelt. Doch ein seit vielen Jahrzehnten beständiges Sub-Genre ist den meisten Konsumenten unbekannt: Die Horrorserie. Seit Beginn des Fernsehens verschlägt es das Horrorgenre immer wieder auf die heimischen Bildschirme. Das vorliegende Werk thematisiert die Entwicklung und Veränderung dieses Genres in Serien und listet die wichtigsten Vertreter der Geschichte der Horrorserie auf. Dem Leser soll ein Überblick über die verschiedenen Aspekte, die in Zusammenhang mit dem Thema Horror und Serie aufkommen, gegeben werden. Die Grundfrage, mit der sich diese Studie befasst, ist, ob die moderne Horrorserie nur eine harmlose Variante des Horrorfilms ist, was anhand einer Funktionsanalyse am Beispiel der Serie "The Walking Dead" genauer untersucht wird. Die zweite Frage, der sich diese Untersuchung annimmt, beschäftigt sich mit der Veröffenlichung von Horrorserien auf dem deutschen Markt. Eine Datenbankanalyse der DVD-Veröffentlichungen und Fernsehausstrahlungen von Horrorserien in Deutschland soll Aufschluss darüber geben, ob dieses Genre verhältnismäßig viel von Zensuren betroffen ist.
Inhalt: 1. Einleitung. 2. Formen des Horrors (Literarischer Ursprung / Geschichte des Horrorfilms). 3. Das amerikanische Fernsehen (Das US Network-TV / Das US Kabel und Pay-TV / Der Heimvideomarkt / Fernsehen in Deutschland). 4. Jugendschutz und Zensur (Artikel 5 / FSK / FSF). 5. Die Genrefrage (Das Horrorgenre / Genres und Gattungen von Fernsehserien). 6. Evolution der Horrorserie (Der Ursprung und "The Twilight Zone" / "The Addams Family" / "The Munsters" / "Dark Shadows" / "Friday the 13th" / "Freddy's Nightmares" / "Geschichten aus der Gruft" / "Are You Afraid of the Dark?" / "Twin Peaks" / "Akte X" und "Millennium" / "Buffy" / "Supernatural" / "Dexter" - New Wave der Horrorserien / Weitere aktuelle Horrorserien und Ausblick / Horrorserien aus Großbritannien / Horrorserien aus Deutschland). 7. Analyse I - Die moderne Horrorserie. 8. Analyse II - Horrorserien aus Deutschland. 9. Fazit.
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Max Wieseler, B.A., wurde 1950 in Lübeck geboren. Sein Studium in Film und Fernsehen mit der Fachrichtung Regie an der Medien Akademie Hamburg und der Hochschule Mittweida schloss er im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Seine Leidenschaft für Serien und das Horrorgenre motivierte ihn dazu, sich für das vorliegende Buch genauer mit der Thematik der Horrorserie und deren Evolution zu beschäftigen. (vt) KTS 60



978-3-8300-2148-3 Wojtko, Nikolai (Hg):
Alfred Hitchcock - der Filmverführer.
Un-Schuld im Spannungsfeld von Ethik und Ästhetik.

2005, 152 S., Verlag Dr. Kovac (Schriften zur Medienwissenschaft, Bd. 11), 3-8300-2148-8 / 978-3-8300-2148-3, EURO 48,00

"Erinnern sie sich an das Ende von North by Northwest?" fragt ein sichtlich entspannter Regisseur seinen devoten Interviewpartner. Truffaut kann sich nur beeilen, um devot zu Protokoll zu geben, dass er sich sehr wohl an diese Szene des in einen Tunnel einfahrenden Zuges erinnere. "Nun", so der Regisseur weiter, "es handelt sich hier um puren Sex." Natürlich stutzt man bei dieser Äußerung Hitchcocks. Denn wenn er ein Meister war, dann sicherlich auf dem Gebiet der Täuschung und Mehrdeutigkeit. Dass er hier so eindeutig wird, kann lediglich bedeuten, dass er etwas ganz anderes verbergen möchte. Aber die Frage danach wird von Truffaut leider nicht gestellt. Der Bezug von Hitchcocks Filmen zu Werken von Poe, Dostojewski oder E.T.A. Hoffmann ist von ihm selber genannt und an zahlreichen Stellen analysiert worden. Verblüffender Weise taucht der Bezug zu einem zentralen Denker des 19. Jahrhunderts an keiner Stelle auf. Bisher ist noch kein Versuch unternommen worden, um die Zusammenhänge zwischen Hitchcocks Filmen und dem Werk Sören Kierkegaards aufzuzeigen. Vielleicht konnte man sich nicht vorstellen, dass es zwischen dem korpulenten, katholischen Familienvater aus England mit seinem berühmten Hang zu guten Speisen und seinem inszenierten dandyhaften, nahezu phlegmatischen Auftreten und dem zu heftigen Wutausbrüchen neigenden protestantischen Hagestolz aus Kopenhagen einen Zusammenhang geben könnte. Dennoch sind die Übereinstimmungen derart prägnant, dass man bei Kierkegaards Werk "Entweder-Oder" geradezu von einem Hitchcockschen Programm vor der Erfindung der Kamera reden kann. So, wie Kierkegaars angibt, dass oftmals Glück dazu gehört, um Verborgenes zu finden, könnte man in Bezug auf Hitchcocks Filmuniversum spiegelbildlich konstatieren, dass Systematik dazu gehört, um unter einer offensichtlich ästhetischen Oberfläche die Fülle der ethischen Implikationen zu erkennen, welche diese Folie unterminieren. In diesem Band sind Artikel zu bekannten Hitchcockfilmen versammelt, die anhand ihrer Betrachtung des ästhetischen Musters, die diesem zu Grunde liegenden Kettfäden des Mentalen und Ethischen sichtbar werden lassen. Denn schließlilch haben wir auch in der letzten Einstellung von "North by Northwest" nicht einfach nur puren Sex gesehen.
Inhalt: Nikolai Wojtko: Einleitung / Sebastian Lauritz: Jenseits der Unschuld - "Shadow of a Doubt" / Nikolai Wojtko: CrissXCross - "Strangers on a Train" / Sebastian Scheffler: Der Schwindel mit der Realität - "Vertigo" / Florian Steinacker: Die Entwicklung des O. - "North by Northwest" / Agnes Frey: Triebfedern eines Nesthockers - "Psycho" / Natália Wiedmann: Das mentale Bild - Bedeutung und Bedeutungsgenerierung in Hitchcocks Filmen.
(Bestellen bei Missing Link)

Nikolai Wojtko, geboren 1967, Dr. phil., Lehrtätigkeit als Medienwissenschaftler an verschiedenen Universitäten. Lebt als freier Autor und Gastrosoph in Köln. Beiträge für Fachzeitschriften und Onlinemagazine, Vorträge. Zusammen mit Sternekoch Dieter Müller gibt er das Onlinemagazin für Gastrosophie heraus. (vt) KTS 60 www.wojtko.de
www.tartuffel.de





Kriminalistik
True Crime
Spionage









978-3-453-60263-2 Anders, Peter:
Kein Job für schwache Nerven.
Neue Fälle des Tatortreinigers.

2013, 256 S., Heyne Taschenbuch 60263, 3-453-60263-3 / 978-3-453-60263-2, EURO 8,99

Peter Anders kommt, wenn der Tod hässliche Spuren hinterlassen hat. Der Tatortreiniger putzt, wo andere nicht hinsehen können: Er wischt Blut weg, beseitigt Insekten, befreit Räume von Leichengeruch. Bei seinen Einsätzen begegnen ihm spektakuläre Kriminalfälle, bewegende Schicksale und traumatisierte Hinterbliebene, denen er durch seine Arbeit ein Stück Normalität wiedergibt. Nach dem großen Erfolg seines Bestsellers "Was vom Tode übrig bleibt" schildert Peter Anders jetzt neue Fälle - spannend, ergreifend, schaurig-faszinierend!
(Bestellen bei Missing Link)

Peter Anders, geboren 1966, erkannte durch seine Einsätze als Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr München den Bedarf an Fachleuten, die den Angehörigen die Tatort-, Leichenfundort- und Unfallortreinigung abnehmen. Er gründete seine Firma "ASD München" und ist seit 2005 als einer der wenigen Tatortreiniger Deutschlands tätig. Peter Anders ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und den zwei Töchtern bei München. Sein erstes Buch "Was vom Tode übrig bleibt" (2011) war ein Bestseller. (vt) KTS 60 www.ads-muenchen.de
www.tatortreinigung-rhein-ruhr.de




978-3-492-30360-6 Behrendt, Michael:
Vertuscht, verraten, im Stich gelassen.
Ein Polizeireporter deckt auf.

2014, 239 S., 13 Farbfotos, Piper Taschenbuch 30360, 3-492-30360-9 / 978-3-492-30360-6, EURO 9,99

Ob Geiselnahme, Mord oder Missbrauch: Es gibt kaum ein Verbrechen, über das Michael Behrendt noch nicht berichtet hat. Oft ist er bereits vor der Polizei am Tatort und konnte schon so manches Mal zur Aufklärung eines Falles beitragen. Er ist hautnah dabei, wenn das SEK eine Wohnung stürmt, begleitet Polizisten auf nächtlicher Streife und heftet sich auch selbst an die Fersen von Verbrechern: Michael Behrendt lässt uns teilhaben an den spannendsten und kuriosesten Fällen aus seinen 27 Jahren als Polizeireporter. Neben zahlreichen Episoden aus seinem Berufsalltag in Hamburg und Berlin erzählt er auch von Einsätzen in Südafrika und Nahost und von seinen erschreckenden Recherchen zum Thema Kinderpornografie. Er berichtet von der Jagd nach Terroristen, von dem Zusammentreffen mit Nazis und Rockern und dem tragischen Tod eines Polizisten.
Inhalt:"Fahr raus, Junge!" / Hamburg - Südafrika / Höhenangst / Seitenwechsel / Verrückte / Hilfssheriffs / Fallen / Polizeireporter Nahost / Wahre Helden / Harter Einsatz / Richtiger Riecher / Dagobert / SEK-Probanden / Verstörend / Terroristen / Seilschaften / Flucht / Nazis / Die Festung / Lebensbeichte / Todesnachricht / Gewalt / Der Verfassungsschutz und die Stasi / Krawall / Tod eines Polizisten / Traurige Gedanken / Kinderlieb.
(Bestellen bei Missing Link)

Michael Behrendt, Jahrgang 1969, ist Leiter der Polizeiredaktion und Chefreporter der "Berliner Morgenpost". Seit seinem 18. Lebensjahr arbeitet er als Journalist, u.a. für "BILD Berlin" und die "B.Z.", eine Zeit lang war er als Kriegsreporter unterwegs. 2011 wurde er zusammen mit seinen Kollegen von der "Berliner Morgenpost" mit dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet. Michael Behrendt lebt mit seiner Familie in Berlin. (vt) KTS 60



978-3-426-78584-3 Bindig, Dieter (mit Shirley Michaela Seul):
Der Verhörspezialist.
Ein Kommissar verrät seine Strategien.

2013, 253 S., Knaur Taschenbuch 78584, 3-426-78584-6 / 978-3-426-78584-3, EURO 8,99

Dieter Bindig ist Kriminalhauptkommissar und ausgebildeter Vernehmungsspezialist. Er erkennt, ob jemand die Wahrheit sagt oder wichtige Informationen verschweigt. In diesem Buch berichtet er von seinen spannendsten Fällen - von dreisten Tätern, vermeintlich verängstigten Opfern und davon, dass häufig nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Eine Anleitung vom Profi in Sachen Menschenkenntnis und ein spannender Einblick in die Verhörstrategien der Polizei.
Inhalt: Lüge auf den ersten Blick / Auch himmelblaue Augen können lügen / Der Raub / Die heiße Spur zum Feuerteufel / Ein Messer, fünf Männer, eine Frau und eine Brücke / Die Freitagsnachmittagsleiche / Das volle Programm.
(Bestellen bei Missing Link)

Dieter Bindig, geboren 1963, ist seit über dreißig Jahren Polizeibeamter und arbeitet als Kriminalhauptkommissar im K1 - zuständig für Brand-, Sitten- und Tötungsdelikte. Sein Spezialgebiet sind Verhöre, hierfür wurde er in Zusatzausbildungen zu Vernehmungstaktiken und Menschenkenntnis besonders geschult. Dieter Bindig ist verheiratet und Vater von drei Töchtern. Er lebt in Fürstenfeldbruck. Shirley Michaela Seul ist eine erfolgreiche Belletristik- und Sachbuchautorin. Sie lebt im Fünfseenland bei München. (vt) KTS 60 www.michaelaseul.de




978-3-86347-800-7 Bloch, E.:
Verbrechen und Liebe.
Berühmte Kriminalprozesse.

2013, 357 S., Severus Verlag, Hardcover 3-86347-600-X / 978-3-86347-800-7, EURO 49,99, Paperback 3-86347-599-2 / 978-3-86347-599-4, EURO 29,50

1914 erschien in Berlin die Sammlung "Der Mord. Verbrechen und Liebe. Berühmte Kriminalprozesse. Erster Band", in der E. Bloch spektakuläre Mordprozesse der vergangenen Jahrhunderte schildert, die in Europa für Aufsehen sorgten. Zuneigung, Liebe und Eifersucht waren stets auslösende Motive zu den von Bloch aufgezeichneten Morden und deren gerichtlichen Würdigungen. In seinem Vorwort vom Frühjahr 1914 schreibt E. Bloch: "Großes wirkt die Liebe: Aufbauerin und Zerstörerin zugleich der Menschheit. Begleiten wir sie hier auf ihrem Zuge der Vernichtung, …". Der Severus Verlag (Imprint des Diplomica Verlages) legt mit "Verbrechen und Liebe" einen Reprint dieser Prozessberichte vor. Ein 2. Band ist offensichtlich nie erschienen - jedenfalls ist ein Folgeband bibliographisch nicht nachweisbar.
Inhalt: Die Nonne von Monza (1607) / Donno Maria Vicenta de Mendieta (1798) / Die Frau des Parlamentsrats Tiquet (1696) / Der Doktor Jahn (1860) / Die Hexe von Montauban (1868) / Pauline Gottschalk und Eduard Röjner. Giftmord Jena (1860) / Der Herr von Pivardière (1697) / Die Ermordung des Advokaten Bernays (1882) / Die schöne Bucklige von Neapel (1877) / Henry und Thomas Wainwright. London (1975) / Die Kindesmörderin und die Scharfrichterin (1625) / Agostino Waldis (1875). (tp) KTS 60
(Bestellen bei Missing Link)



978-3-8428-8383-3 Brand, Gönül:
Gewaltvideos in ihrer extremsten Form.
Eine Untersuchung des "Happy Raping"-Phänomens und seiner Auswirkungen.

2013, 88 S., 5. Abbildungen, Diplomica Verlag, 3-8428-8383-8 / 978-3-8428-8383-3, EURO 39,99

Vergewaltigung und sexueller Missbrauch von Kindern gehören zu den widerlichsten Verbrechen und werden vom Gesetzgeber entsprechend geahndet. Dass dann aber noch die Vergewaltiger ihre Taten filmen und z.B. via Video oder Handy öffentlich machen zeigt deutlich, wes Geistes Kind diese Individuen sind! "Happy Slapping" und "Happy Raping" werden diese Straftaten genannt, die hauptsächlich von Schülern in der Altersgruppe von 13 bis 16 Jahren begangen werden. Meist sind diese Straftäter Mehrfach- und Intensivtäter, oftmals betäubungsmittelabhängig der Polizei bekannt. Die Autorin dieses Buches fischt unter vielen Formen von Mobbing unter Verwendung von neuen Medien eine spezielle Form des Mobbing heraus, nämlich die mit dem Handy gefilmte Vergewaltigung und anschließende Verbreitung des Films. Dieses sogenannte "Happy Raping" ist durch die Diffamierung der Opfer in Verbindung mit der Verbreitung der Aufnahmen als eine extreme Form des Mobbing anzusehen. Auswirkungen und Folgen für die Opfer werden ebenso beschrieben wie die möglichen Motive der Täter: Eine alarmierende Untersuchung, die sich mit einem ganz neuen Phänomen beschäftigt.
Inhalt: 1. Einleitung. 2. Bullying/Mobbing unter Verwendung von neuen Medien (Cyber Bullying / Mobile Bullying / Snuff-Videos / "Happy Slapping" / "Happy Raping" / Tatmittel Handy). 3. Gesetzesbestimmungen / Straftatbestände. 4. Täter (Sozidemographie / Biographie und Lebenswelten / Motive). 5. Auswirkungen und Folgen für die Opfer (Folgen der Vergewaltigung / Folgen des Bullying und des Cyber Bullying / Folgen der "Happy Raping"-Tat). 6. Resümee. 7. Ausblick. 8. Literaturverzeichnis & Anhang.
(Bestellen bei Missing Link)

Gönül Brand, B.A., geboren 1977 in Moers. Die ausgebildete Polizeivollzugsbeamtin begann 2006 ihr Studium der Sozialen Arbeit, welches sie 2011 mit Erfolg beendete. In dieser Zeit entstand auch dieses Buch. (tp & vt) KTS 60




978-3-8479-0543-1 Burow, Patrick:
Das Lexikon der Justizirrtümer.

2013, 272 S., Eichborn Verlag, 3-8479-0543-0 / 978-3-8479-0543-1, EURO 14,99

Spannend wie ein Krimi, tragisch wie das Leben. Ich bin unschuldig, sagen viele Verurteilte. Dass das viel öfter stimmt, als wir glauben wollen, zeigt dieses Buch. Anhand von Fehlurteilen aus Deutschland, Österreich, USA und anderen Ländern analysiert der Richter Patrick Burow die häufigsten Ursachen für Justizirrtümer: Aussageerpressung, Mangel an Beweisen, fehlerhafte Forensik, brutale Polzisten, inkompetente Sachverständige, karriersüchtige Staatsanwälte oder meineidige Zeugen. Und er macht Vorschläge, was getan werden müsste, um Justizirrtümer in Zukunft zu vermeiden bzw. schneller zu revidieren. Denn das Beharrungsvermögen der Justiz angesichts ihrer Opfer ist ein Skandal.
(Bestellen bei Missing Link)

Dr. iur. Patrick Burow, geboren 1965 in Hamburg, promovierte in seiner Geburtsstadt. Er hat zunächst als Staatsanwalt und seit 1998 als Richter vielfältige Erfahrungen in allen strafrechtlichen Dezernaten gesammelt. Er lebt und arbeitet in Dessau. (vt) KTS 60



978-3-10-013910-8 Dickie, John:
Omertà - Die Ganze Geschichte der Mafia.
Camorra, Cosa Nostra und Ndrangheta.

2013, 896 S., zahlreiche Fotos und Abbildungen, (Blood Brotherhoods, Ü.v. Irmengard Gabler), S. Fischer Verlag, 3-10-013910-0 / 978-3-10-013910-8, EURO 24,99

Erstmals die wahre Geschichte der gesamten Mafia: Camorra, Cosa Nostra, Ndrangheta - denn die Wirklichkeit ist packender als jeder Film! Sie stehen für Korruption, Menschenhandel, Erpressung und Mord: Camorra, Cosa Nostra, Ndrangheta. Jeder dieser Mafiaclans hat seine eigene Geschichte, dunkle Rituale, Grausamkeiten und spezielle Geschäftsmethoden. Alle drei haben ihre erbarmungslose Herrschaft international etabliert, die Ndrangheta hat Deutschland fest in ihrer Hand. Der blutige Werdegang dieser einstmals lokalen Verbrecherorganistionen bis hin zu international kooperierenden Unternehmen erzählt der Bestsellerautor John Dickie anhand beeindruckender Recherchen.
Inhalt: Vorwort / Einleitung / Teil 1: Ehrenwerte Gesellschaften (Viva la patria! Die Camorra - 1851 bis 1861 / Die Mafia kennenlernen - 1865 bis 1877 / Die neue kriminelle Normalität - 1877 bis 1900 / Die Ndrangheta tritt auf den Plan - 1880 bis 1902 / Medienwirksame Bosse - 1899 bis 1915 / Mussolinis Skalpell - 1922 bis 1943) / Teil 2: Die Mafiarepublik (Schwamm drüber! / Das Jahr 1955 / Das Wirtschaftswunder der Mafia / Das große Abschlachten / Märtyrer und Bußfertige / Die Niedergang der Ersten Republik / Die Zweite Republik und die Mafia).
(Bestellen bei Missing Link)

John Dickie, geboren 1963, ist britischer Journalist, Historiker und Romanist. Er lehrt am University College London. (vt) KTS 60 www.johndickie.net




978-3-85445-447-2 Droban, Kerrie:
Blutige Straßen.
Der Kampf gegen die Hells Angels.

2014, 256 S., zahlreiche Fotos, (Running With The Devil, Ü.v. Alan Tepper), Hannibal Verlag, 3-85445-447-3 / 978-3-85445-447-2, EURO 19,99

Die amerikanische Spezialeinheit ATF (Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives) startete 2002 die Operation "Black Biscuit" mit dem Ziel, die brutalsten Chapter der Hells Angels zu infiltrieren. Spezialagent Joseph Slatalla, ein rastloser ATF-Veteran, setzte Undercover-Agenten ein, um den kriminellen Machenschaften auf die Spur zu kommen. Autorin Kerrie Broban arbeitete eng mit der Spezialeinheit zusammen, hatte Einsicht in alle Akten und viele der Beteiligten persönlich gesprochen, die aus naheliegenden Gründen nicht mit ihren wirklichen Namen in dem Buch genannt werden. Sonny Barger, Gründungsmitglied des Charters Oakland, hatte einmal erklärt, es sei unmöglich, die Hells Angels zu unterwandern. Dieses Buch belegt das Gegenteil. Als mexikanische Biker-Gang gelang es den Agenten des ATF, das Vertrauen der Hells Angels zu gewinnen. 50 Verhaftungen gehen auf das Konto der Spezialeinheit, dazu wurden 650 Waffen, 30.000 Schuss Munition, Granaten und sogar Napalm sichergestellt. Echte Verbrechen und geheime Ermittlungen mit überraschenden Wendungen, die Thriller-Autoren nicht besser hätten ausdenken können. Das Ergebnis vieler Jahre intensiver Recherche ist ein atemberaubendes, preisgekröntes Buch. Hochspannung garantiert, von der ersten bis zur letzten Seite!
Inhalt: Vorwort / Erster Akt: Solo. Aber nicht allein (Die Bühne wird vorbereitet / "Kürbisköpfe" / Erste Kontakte / Home Sweet Home / Tijuana / Rudys Abgang / Für eine gute Sache / Ein scharfer Köder / Verwanzt / Der Teufel / Lebende Tote / Rudy singt / Patching In / Beim Florence Prison Run) / Zweiter Akt: Inside Angel (In letzter Sekunde / Auf leisen Sohlen / Die Knarre an der Schläfe / Zusammenbruch / In der Höhle der Engel / Mr. Big / Der Präsident am Sauerstofftank / Hass und Rache / Dem Ziel nahe / Russisch Roulette / Geisterjagd / Ein Mädchen in Mexiko / Eine Leiche lebt / Die Ratte / Der Vorhang fällt) / Epilog / Anhang: Gefallene Engel.
(Bestellen bei Missing Link)

Kerrie M. Droban hat mit diesem Buch in den USA den begehrten Preis des "National Book Awards For True Crime" der USA Book News gewonnen. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher zum Thema, u.a. "Hölle auf zwei Rädern" und "Vagos, Mongols und Outlaws" (im Hannibal Verlag lieferbar). Droban arbeitet als Strafverteidigerin und lebt in Phoenix, Arizona. (vt) KTS 60 www.kerriedroban.com




978-3-453-60283-0 Eisenhardt, Uta [mit fachlicher Beratung von Dr. med. Konstantin Karyofilis]:
Jenseits von Böse.
Kranke Verbrechen - die krassesten Fälle einer Gerichtsreporterin.
2014, 303 S., Heyne Taschenbuch 60283, 3-453-60283-8 / 978-3-453-60283-0, EURO 8,99

Vampire, Leichenschänder, Kannibalen - Aus dem Alltag der forensischen Psychiatrie. Schockierende Tatsachenberichte von ungeheuerlichen Kriminalfällen, von Menschen, die im Wahn so Furchtbares getan haben, dass sie es selbst nicht fassen können, von Psychopathen, deren kaputte Seelen sie zu grausamen Monstern machten. Gerichtsreporterin Uta Eisenhardt wirft einen Blick hinter sonst verschlossene Türen, in den Maßregelvollzug, wo psychisch kranke Verbrecher oft für immer weggesperrt werden. Sie spricht mit Tätern, Richtern und Gutachtern über unfassbare Verbrechen, bei denen Vorstellungskraft und Recht an ihre Grenzen stoßen.
Inhalt: Vorwort / Auf Erkundungstour im Maßregelvollzug / Das Geburtstagsgeschenk / Fünf Herzen minus vier Herzen / Folie à deux - verrückt zu zweit / Die Patientin: "Man ist ausgeliefert" (Interview) / Die Rettung des verlorenen Sohnes / Geliebte aus dem Jenseits / Der Psychiater in der forensischen Klinik: "Ein Gegengewicht zur Psychohygiene" (Interview) / Unter Strom / Allein unter Wahnsinnigen / Die Rechtsanwältin: "Eine Rolle, die mir nicht so lieb ist" (Interview) / Der Feind von nebenan / Der Richter: "Manch einer kann die Verantwortung tragen" (Interview) / Für Claudia nur das Beste / Modenschau mit einer Leiche / Die Psychotherapeutin: "Das läuft bei mir als Parallelspur im Hintergrund" (Interview) / Ödipussi / Der Pfleger: "Das müssen meine Jungs lernen" (Interview) / Fantasie und Praxis / Der Patient: "Dann brauchst du jemanden, der dich schubst" (Interview) / Die Nachbarin im Ehebett / Meine Tage mit Schmidt / Der Patient: "Man hat mir die Gesellschaft wieder schmackhaft gemacht" (Interview) / Verlorener Sonnenschein / Kunstfehler / Der psychiatrische Gutachter: "Ich habe keine Lust, als Entertainer instrumentalisiert zu werden" (Interview) / Meine Frau, der Teufel und ich / Der oberste Richter, der über die Beschwerden entscheidet: "Uns kann man nicht beleidigen" (Interview).
(Bestellen bei Missing Link)

Uta Eisenhardt, geboren 1968, studierte Soziologie und arbeitet als Gerichtsreporterin. 2011 erschien "Es juckt so fürchterlich, Herr Richter!", ein Best-of ihrer stern.de-Gerichtskolumne. 2012 folgte "Am Dienstag habe ich meinen Vater zersägt". (vt) KTS 60



978-3-8493-0004-3 Fielding, Leaf:
Hippie Business.
Ein paar nette Jungs, ein Haufen LSD und die größte Drogenrazzia in der Geschichte Englands.

2012, 256 S., 22 Illustrationen, (To Live Outside the Law. Caught by Operation Julie, Britain's Biggest Drugs Bust, Ü.v. Marion Hertle), Metrolit (Walde und Graf), 3-8493-0004-8 / 978-3-8493-0004-3, EURO 22,95

An einem kalten Morgen im März 1977 wurden in Wales über 100 Personen von der britischen Polizei festgenommen. "Operation Julie" hieß der legendäre Coup der britischen Drogenfahnder, bei dem 6.5 Millionen LSD-Trips mit einem Marktwert von damals über sieben Millionen Pfund sichergestellt wurden. Zerschlagen war damit das umfangreichste LSD-Produktions- und Vertriebssystem, das die Welt bis dahin gesehen hatte. Und es war das Ende von Leaf Fieldings Karriere als Drogenboss. Leaf Fielding erinnert sich in diesem Buch an den harten Gefängnisalltag hinter Gittern, den Prozess, doch auch an die Ereignisse, die ihn dort hinbrachen: an seine Kindheit, seine ersten Berührungen mit Acid und schließlich an seine unglaublichen Abenteuer als Hippie in der Underground Szene und Drogendealer in England, Europa und Indochina. "Hippie Business" ist der erste und einzige Insider-Blick hinter die Kulissen von "Operation Julie".
(Bestellen bei Missing Link)

Leaf Fielding wurde 1982 aus dem Gefängnis entlassen und arbeitete danach als Englischlehrer in Spanien und als Entwicklungshelfer in Malawi. Heute betreibt er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin im Südwesten Frankreichs einen Bioladen. (vt) KTS 60



978-3-608-94773-1 Gerste, Ronald D.:
JFK: 100 Fragen - 100 Antworten.
Der Präsident, der Mythos, der Mord.

2013, 272 S., Verlag Klett-Cotta, 3-608-94773-6 / 978-3-608-94773-1, EURO 16,95
50 Jahre nach den Schüssen von Dallas: "JFK" fasziniert noch immer, sein Charme, sein Charisma, seine Epoche, seine Geheimnisse. Die wichtigsten Stationen einer ereignisreichen, teilweise dramatischen Präsidentschaft: Mythen und Schattenseiten in Kennedys Leben auf einen Blick. Tausend Tage, wie sie die Welt noch nicht erlebt hatte: ein junger Präsident inspiriert eine ganze Generation. Eine Präsidentschaft zwischen berdohlichen Krisen und ungeahnter Aufbruchstimmung, ein Leben in scheinbarer Idylle und mit dunkelsten Schatten. Und dann: 22. November 1963, der nie restlos geklärte Tag von Dallas. Was machte das Charisma dieses Mannes aus? Warum veränderte sich Amerika und mit ihm die Welt in jenen tausend Tagen seiner Präsidentschaft so grundlegend? Das Familienidyll mit Jacky und den Kindern, war es echt oder alles nur schöner Schein? Warum hatte dieser so gewinnende Staatsmann eine so verheerende private Schwäche: seine Sexsucht? Was war mit Marilyn Monroe? Wäre im Oktober 1962 ein anderer Präsident gewesen, hätte die Welt die Kubakrise überleben können? Was geschah wirklich am 22. November 1963? Das Leben und die Präsidentschaft des John F. Kennedy fasziniert gerade wegen der Widersprüchlichkeit, wegen der Brüche in Biografie und Charakter. Und weil die frühen 1960er Jahre, die Zeit des "JFK", die Welt bis heute prägen.
Inhalt: 1. "Wir wollen hier keine Loser - ein Kennedy sein, heißt Sieger sein" / 2. Wilde Jugend - und plötzlich ein Kriegsheld (ca. 1930-1946) / 3. "Der fröhlichste junge Senator von ganz Washington (1946-1956) / 4. Der lange Weg ins Weiße Haus (1956-1960) / 5."Die Fackel ist an eine neue Generation weitergegeben worden" (1961) / 6. Der Griff nach den Sternen und der Kampf um die Bürgerrechte (1951-1963) / 7. Camelot - der schöne Glanz einer Präsidentenfamilie / 8. Was Amerika nicht sehen durfte: des Präsidenten dunkle Seiten / 9. Die Welt am Abgrund (1962) / 10. "Wir alle sind sterblich" (1963) / 11. Mythos und Trauma: 22. November 1963 / 12. "Die Probleme der Welt können nicht von den Skeptikern und Zynikern gelöst werden" / Epilog / Timeline John F. Kenney / Literatur / Personenregister.
(Bestellen bei Missing Link)

Ronald D. Gerste, geboren 1957 in Magdeburg, ist Arzt und Historiker. Er lebt heute als Buchautor und Wissenschaftskorrespondent in der Nähe von Washington D.C. (vt) KTS 60



978-3-426-78616-1 Harbort, Stephan:
Aus reiner Mordlust.
Der Serienmordexperte über Thrill-Killer.

2013, 247 S., Knaur Taschenbuch 78616, 3-426-78616-8 / 978-3-426-78616-1, EURO 8,99

Töten um des Tötens willen. Es gibt Menschen, die den Drang dazu verspüren zu töten - ohne Motiv, ohne Auftrag. Doch was geht wirklich in den Köpfen dieser Thrill-Killer vor? Stephan Harbort ist Experte für Serienmorde und befasst sich nun als Erster grundlegend mit dem Phänomen der Mordlust. Er schildert die Taten, die Ermittlungen und gibt Einblick in die psychologischen Hintergründe dieser Fälle.
Inhalt: Vorwort / Böse aus Freude / Maximalphantasie / Das Schweigen der Lämmer / Halloween unchained / Online geködert, offline getötet / "Kann ich dein Herz haben?" / Zwei Welten / Blutige Ausrufezeichen / Nachwort, Anhang, Literaturverzeichnis.
(Bestellen bei Missing Link)

Kurzbiographie siehe "Ich musste sie kaputt machen". (vt) KTS 60



978-3-548-37479-6 Harbort, Stephan:
"Ich musste sie kaputt machen".
Anatomie eines Jahrhundertmörders.

2013 (Neuausgabe), 384 S., 1 s/w Foto, Ullstein Taschenbuch 37479, 3-548-37379-4 / 978-3-548-37479-6, EURO 9,99

Sein Name steht für eines der düstersten Kapitel der deutschen Kriminalgeschichte seit Ende des Zweiten Weltkriegs: Joachim Georg Kroll. Im Jahr 1976 wurde Kroll gefasst, nachdem er ein vierjähriges Mädchen aus der direkten Nachbarschaft entführt und ermordet hatte. Erst bei seiner Vernehmung stellte sich heraus, wer der Polizei da ins Netz gegangen war: In mehr als zwei Jahrzehnten hatte Kroll eine Vielzahl an Morden am Niederrhein und im nördlichen Ruhrgebiet begangen. Die Opfer: Kinder, Frauen, Männer. Als Krolls Taten öffentlich wurden, stand eine ganze Nation unter Schock. Angesichts seiner Gräueltaten brandmarkte ihn die Presse als "Kannibale vom Rhein". Stephan Harbort beschreibt und analysiert dieses Kriminaldrama, dessen Hintergründe bisher im Dunkeln geblieben sind. Er wirft einen vertiefenden Blick auf Entstehung und Entwicklung der Ereignisse und zeigt, wie sich der "Durchschnittstyp" zu einem der erbarmungslosesten und grausamsten Serienmörder Deutschlands entwickeln konnte und wie es ihm immer wieder gelang, der Polizei zu entkommen.
(Bestellen bei Missing Link)

Stephan Harbort, Jahrgang 1964, ist Kriminalhauptkommissar und führender Serienmordexperte. Er sprach mit mehr als 50 Serienmördern, entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden zur Überführung von Gewalttätern und ist Fachberater bei TV-Dokumentationen und Krimiserien. Außerdem ist er Dozent an der Universität Cottbus. Harbort wurde durch seine zahlreichen TV-Auftritte bei Fernsehgrößen wie Frank Elstner, Günther Jauch oder Johannes B. Kerner einem breiten Publikum bekannt. Er ist auch Hauptdarsteller des Dokumentarfilms "Blick in den Abgrund". Seine Bücher sind kriminalistische Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Stephan Harbort lebt mit seiner Familie in Düsseldorf. (vt) KTS 60 www.stephan-harbort.de




978-3-492-30359-0 Heiter, Anette:
Der Name der Robe.
Irre Zeugen, verrückte Anwälte, verdrehte Gesetze - mein Leben als Richterin.

2013, 238 S., Piper Taschenbuch 30359, 3-492-30359-5 / 978-3-492-30359-0, EURO 9,99

"Vor Gericth und auf hoher See sind wir in Gottes Hand" - wie wahr diese alte Weisheit ist, zeigt Anette Heiter in ihren Berichten aus dem Gerichtssaal und aus den Untiefen der deutschen Justiz. Denn genau wie auf dem offenen Meer kann man auch in einem Rechtsstreit ganz schnell das Gefühl bekommen, dass der Boden schwankt, das Frühstück mit aller Macht nach oben drängt und man nicht weiß, woran man sich halten soll. Deutschlands komischste Juristin berichtet über die Regelungswut des Gesetzgebers, die absurde Klagefreudigkeit von Nachbarn, erzählt von amtsmüden Richtern, übereifrigen Rechtsanwälten und absurden Zeugenaussagen. Eine amüsante Reise durchs deutsche Rechtssystem!
Inhalt: Warum ich trotzdem Richterin geworden bin / "Männer und Frauen passen einfach nicht zueinander …" - das Familienrecht / Strafe für alle - das Mietrecht / Wand an Wand - das Nachbarrecht / Pech mit Blech - Das Straßenverkehrsrecht / Von wegen Erholung - das Reiserecht / Die Verwandlung vom Menschen zum Juristen - und ob dieser Vorgang umkehrbar ist.
(Bestellen bei Missing Link)

Anette Heiter, geboren 1965, studierte in Tübingen Jura und ist seit 1993 in Baden-Württemberg als Richterin tätig. Seit Mitte der 80er tritt sie mit dem Stuttgarter Juristenkabarett auf, derzeit mit dem Programm "Vor Gericht und auf hoher See". Anette Heiter lebt mit ihrer Familie in Stuttgart. (vt) KTS 60 www.anette-heiter.de




978-3-86347-763-9 Helbing, Franz [d.i. David Haek]:
Geschichte der Folter.

2013 (Reprint der Ausgabe von 1910), 432 S., 22 Abbildungen, Severus Verlag, 3-86347-763-4 / 978-3-86347-763-9, EURO 54,99

Die Folter ist Inbegriff herzloser Grausamkeiten im Kriminalverfahren aller Völker und Zeiten. Ein Wort, das wir heute nur noch mit Entsetzen aussprechen und als Barbarei der Vergangenheit betrachten. Franz Helbing beleuchtet in seinem 1910 erschienenen Werk über die Geschichte der Folter eines der dunkelsten Themen der Rechtsgeschichte vom Alterum bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Allgegenwart körperlicher und seelischer Misshandlungen in der Weltgeschichte wird schonungslos von ihm offenbart. Sachkundig, anschaulich und kritisch reflektierend werden Folterpraktiken und ihre kulturellen Zusammenhänge erläutert und mit zahlreichen Abbildungen illustriert.
Inhalt: 1. Der Ursprung der Folter / 2. Die Ordalien und ihre Geschichte / 3. Das klassische Altertum / 4. Verstümmelnde Körperstrafen / 5. Selbstfolterungen / 6. Tortur und Erotik / 7. Sklavenlos / 8. Deutschland bis zum 12. Jahrhundert / 13. Das Zeitalter der Kreuzzüge. Ketzerei / 10. Die spanische Inquisition vom 13. Jahrhundert ab / 11. Hexenverfolgungen bis zum 15. Jahrhundert / 12. Das 16. Jahrhundert. Hexenverfolgungen. Der Hexenhammer / 13. Das 16. Jahrhundert. Deutsche Strafgesetze. Bambergische Halsgerichtsordnung. Carolina / 14. Die Bamberger Tortur / 15. Das Zeitalter der Reformation. Hexenverfolgungen / 16. Die Tortur in den Kriegen der Vergangenheit / 17. Das 17. und 18. Jahrhundert. Politische Prozesse in Frankreich. Ravaillac. Damiens / 18. Das 17. Jahrhundert. Tortur in Deutschland / 19. Das 17. Jahrhundert. Die Tortur im übrigen Europa / 20. Der Kampf für und gegen die Tortur bis zum 18. Jahrhundert / 21. Das 18. Jahrhundert. Deutsche Hexenprozesse / 22. Das 18. Jahrhundert. Bayern. Österreich. Theresiana / 23. Das 19. Jahrhundert.
(Bestellen bei Missing Link)

Franz Helbing war das Pseudonym des jüdischen Publizisten David Haek (eig. David Hatschek). Nach einem naturwissenschaftlichen Studium leitete er zunächst eine Fabrik, um sich schließlich ganz der Literatur zu verschreiben. Neben seinem kultur- und sittengeschichtlichen Werk übersetzte er unter anderem Werke von Charles Darwin, Guy de Maupassant, Henry Morton Stanley und Mark Twain. (vt) KTS 60



978-3-89401-776-7 International van der Lubbe-Comité (Hg):
Marinus van der Lubbe und der Reichstagsbrand.
Das Rotbuch.

2013 (aktualisierte Neuauflage der Ausgaben von 1983), 189 S., 13 s/w Abbildungen und Fotos, Vorwort von Josh van Soer, Nachwort von Lutz Schulenburg, im Anhang: Glossar, (Roodboek. Van der Lubbe en de Rijksdagbrand, Ü.v. Josh van Soer), Edition Nautilus (Nautilus Flugschrift), 3-89401-776-7 / 978-3-89401-776-7, EURO 16,90

Als in der Nacht des 27. Februar 1933 der Deutsche Reichstag in Berlin in Flammen steht, stand für die Nazis fest, dass Marinus van der Lubbe das Feuer gelegt hatte. Spekuliert wurde nur, ob van der Lubbe ganz allein oder mit Unterstützung von Kommunisten den Brand gelegt haben könnte. Van der Lubbe wurde auf frischer Tat ertappt, als er mit brennender Kleidung durch das Gebäude rannte. Den Brand, so erklärt der junge Kommunist bei seiner Verhaftung, habe er als Zeichen des Widerstandes gegen die kapitalistische Herrschaft und den Faschismus gelegt. Der am 13.1.1909 geborene Niederländer wird am 23.12.1933 für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 10.1.1934 vollstreckt, Marinus van der Lubbe wurde geköpft. 1933 erschien in den Niederlanden das "Roodboek", das zur Verteidigung des jungen Mannes publiziert wurde. Erst 1983 erschien eine ins Deutsche übertragene Ausgabe. Das vorliegende "Rotbuch" enthält u.a. das Tagebuch van der Lubbes sowie seine Briefe.
Inhalt: Vorwort von Josh van Soer / Einleitung / Vorwort / Politische Betrachtungen / Proletarisches Plädoyer / Tagebuch / Korrespondenz / Abbildungen / Nachwort von Lutz Schulenburg / Glossar. (tp) KTS 60
www.rinuslubbe.blogspot.com
www.socialhistory.org/bwsa/biografie/lubbe
www.left-dis.nl/uk/marinus.htm




978-3-570-10187-2 Jürgs, Michael:
Sklavenmarkt Europa.
Das Milliardengeschäft mit der Ware Mensch.

2014, 352 S., C. Bertelsmann Verlag, 3-570-10187-8 / 978-3-570-10187-2, EURO 19,99
Mit Menschenhandel verdienen kriminelle Organisationen inzwischen ähnlich viel wie mit Drogengeschäften. Die Einnahmen der international agierenden modernen Sklavenhändler und Menschschmuggler werden auf jährlich rund 15 Milliarden Euro geschätzt. Frauen, Männer, Kinder werden aus Flüchtlingslagern entführt oder von Schleuserbanden mit falschen Versprechungen auf ein besseres Leben in die Sklaverei gelockt und gnadenlos ausgebeutet: als Zwangsprostituierte auf dem EU-Sexmarkt, als Haussklaven, als Zwangsarbeiter zu Dumpinglöhnen, oder ausgeschlachtet für den internationalen Organhandel. Michael Jürgs suchte die Dunkelfelder des Verbrechens auf, nahm teil an Razzien der Bundespolizei und an Strategietagungen von EUROPOL, sprach mit Experten von Frontex, Scotland Yard und UNO, interviewte deutsche und europäische Politiker. Anhand zahlreicher Beispiele dokumentiert er eindringlich Ausbeutung und Schicksal der modernen Sklaven. Sein Fazit: Menschenhändler müssen bekämpft werden wie Terroristen. Mit allen Mitteln.
(Bestellen bei Missing Link)

Michael Jürgs war Chefredakteur der Zeitschriften "Stern" und "Tempo" und schreibt für die "Süddeutsche Zeitung", den "Tagesspiegel" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Er verfasste viele Sachbücher und Biografien, u.a. "Die Jäger des Bösen" (2011) oder "Codename Hélene" (2012). (vt) KTS 60



978-3-43299-0 Jung, Ina:
Der Fall Peggy - Die Wiederaufnahme.
Ein Buch mit Folgen.

2014, 36 S., E-Book, Droemer Knaur, 3-426-43299-4 / 978-3-43299-0, EURO 0,99 - Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet -

"Der Fall Peggy - Die Wiederaufnahme" ist das aktuelle Update zu den Ereignissen um den Vermisstenfall Peggy Knobloch. Die neunjährige Peggy verschwindet am 7. Mai 2001 spurlos. Keine Zeugen, keine Beweise, keine Leiche. Und dennoch wird der geistig zurückgebliebene Ulvi Kulac wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. In ihrem Buch "Der Fall Peggy. Die Geschichte eines Skandals" (s. dazu KTS 59) legen Ina Jung und Christoph Lemmer haarsträubende Ermittlungspannen und willkürliche Manipulationen offen, die zur Verurteilung Kulacs führten. Ein systematisches Fehlurteil auf Betreiben von Politik und Justiz. Auch Dank der Recherchen des Autorenduos wird der Prozess gegen Ulvi Kulac im April 2014 neu aufgerollt. Im Update zum Wiederaufnahmeverfahren berichten Ina Jung und Christoph Lemmer, was seit der Veröffentlichung ihres Buches geschehen ist. Es gibt neue polizeiliche Ermittlungen, die einen dringend Tatverdächtigen in den Fokus rücken. Und die Justiz vollführt eine politische Kehrtwende, die erschreckende Missstände im System offenbart. Ina Jung und Christoph Lemmer liefern die brisanten Hintergrundinformationen zu einem Fall, der die Öffentlichkeit noch lange beschäftigen wird.
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Ina Jung, geboren in Gronau/Westfalen, studierte Anglistik und Germanistik. Sie arbeitet als Journalistin für Printmedien und seit 1987 als Regisseurin und Filmautorin von Reportagen und Dokumentationen beim Bayerischen Fernsehen. 2012 erhielt sie den "Bayerischen Fernsehpreis" für das Drehbuch zu dem auf dem Fall von Peggy Knobloch basierenden Spielfilm "Das unsichtbare Mädchen", das sie gemeinsam mit Friedrich Ani schrieb.

Christoph Lemmer, geboren 1961 in West-Berlin, studierte BWL und arbeitet seit 1980 als Journalist für Printmedien und Hörfunk. Er ist als Reporter für Antenne Bayern tätig und hat über den Fall Peggy bereits eine mehrteilige Exklusiv-Reportage für den Radiosender produziert. vt) KTS 60



978-3-7017-3282-1 Karl, Michaela:
"Ladies and Gentlemen, das ist ein Überfall".
Die Geschichte von Bonnie & Clyde.

2013, 301 S., 19 s/w Fotos, Residenz Verlag, 3-7017-3282-5 / 978-3-7017-3282-1, EURO 24,90

Am 23. Mai 1934 schossen Sheriff Herderson Jordan und seine fünf Begleiter innerhalb von 15 Sekunden über 150 Kugeln auf ein Fahrzeug ab. Die Insassen, Bonnie und Clyde, kamen in dem Kugelhagel um. Mit diesem Overkill wurde die Karriere des wohl berühmtesten Bankräuber- und Mörder-Duos der amerikanischen Geschichte beendet. Bonnie Elizabeth Parker wurde am 1. Oktober 1910 in Rowena, Texas geboren, am 24. März 1909 wird Clyde Chestnut Barrow in der Nähe von Telico, Texas geboren. Beide lernen sich am 5. Januar 1930 kennen. Es ist die Zeit der Großen Depression in den USA. Große Teile der Bevölkerung versinken in Arbeitslosigkeit und Armut. Um aus dieser Situation herauszukommen, beginnen die beiden Banken auszurauben. Zwei Jahre lang ist dieses "Geschäftsmodell" so erfolgreich, dass Bonnie und Clyde zu Volkshelden mutieren. Der Anfang vom Ende beginnt, als FBI-Direktor Edgar Hoover dem Pärchen den Krieg erklärt: "Watch For These Mad Dogs! - Public Enemy No. 1" steht auf den Fahndungsplakaten mit den Konterfeis von John Dillinger, Baby Face Nelson, Pretty Boy Floyd, Clyde Barrow und Bonnie Parker, und als Belohnung für die Festnahme der Gesuchten werden jeweils 81.000 Dollar ausgelobt. Im Bestattungsinstitut Sparkman-Holtz-Brand defilieren schätzungsweise mehr als 20.000 Menschen am offenen Sarg von Bonnie vorbei, um einen letzten Blick auf die Tote zu werfen. Auch zur Beerdigung von Clyde am 25. Mai 1934 sind zahlreiche Schaulustige gekommen. Michaela Karl erzählt in ihrem Buch die spannende Geschichte von Bonnie & Clyde, die Geschichte eines kompromisslosen Kampfes gegen Staat und Gesetz - und gleichzeitig die Geschichte einer großen Liebe. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis, Buchpublikationen, Zeitungs- & Zeitschriftenartikel, Archive, Websites und Film- & Tondokumente beschließen "Die Geschichte von Bonnie & Clyde".
Inhalt: Prolog - Romeo und Julia mit der Knarre / "Warum passiert hier eigentlich nie was?" - Langeweile und Lebenshunger / "Ich bin der Beste" - Wunsch und Wirklichkeit / "Vom Schuljungen zur Klapperschlange" - Himmel und Hölle / "Versuchen Sie nicht, die Gesuchten zu überwältigen" - Miseren und Malaisen / "Wir beide gegen den Rest der Welt" - Loyalität und Liebe / "Robin Hood und Lady Marian" - Verbrecher und Volkshelden / "Ich werde dich immer lieben" - Blanche und Buck / "Wir sterben nicht, wir werden zäher" - Revanche und Rache / "Die Quelle gilt als zuverlässig" - Verraten und verkauft / "Bonnie Dunaway und Clyde Beatty" - Unzertrennlich und unsterblich / Epilog - Die Früchte des Zorns / Anmerkungen / Literatur / Namenregister.
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Michaela Karl, Jahrgang 1971, studierte Politologie, Geschichte und Psychologie in Berlin, München und Passau und promovierte mit einer Arbeit über Rudi Dutschke. Mit den Lebensläufen rebellischer Figuren beschäftigt sie sie auch in ihren Büchern. (tp) KTS60 www.michaela-karl.de




978-3-85445-435-9 King, David:
Der Serienmörder von Paris.
Die wahre Geschichte des Dr. Petiot, der das besetzte Frankreich in Angst und Schrecken versetzte.

2013, 480 S., zahlreiche Fotos, (Death in the City of Light, Ü.v. Alan Tapper), Hannibal Verlag, 3-85445-435-X / 978-3-85445-435-9, EURO 22,99

Die wahre Geschichte der Jagd nach einem unfassbar brutalen Serienmörder. Paris im 2. Weltkrieg, am Eifelturm weht die Hakenkreuzfahne. Eine grauenhafte Mordserie hält die besetzte Stadt in Atem. Immer wieder treiben abgetrennte Köpfe und andere menschliche Körperteile auf der Seine. Zeugnisse grausamer Morde, die Paris in Angst und Schrecken versetzen. Kommissar Georges-Victor Massu, Leiter der Brigade Criminelle, ermittelt in einem zwielichtigen Milieu von Gestapo, Gangstern, Prostituierten, Spionen, Nachtclub-Besitzern und der Résistance. Wer wurde umgebracht, und warum? Schon bald wird Dr. Marcel Petiot, ein angesehener Arzt, zu seinem Hauptverdächtigen. Der gutaussehende, charismatische und gebildete Mann ist bekannt für seine Wohltätigkeit. Er hilft großzügig Armen und Obdachlosen mit Medikamenten und ist überall sehr beliebt. Tagsüber ein angesehener Bürger, nachts ein Monster? Massu ist sicher, dass er Dr. Petiot 27 Morde nachweisen kann von vermutlich mehr als 150, deren Opfer -teilweise verbrannt - zufällig in einem Ofen gefunden wurden. Areitet er mit der Gestapo zusammen oder ganz im Gegenteil mit der Résistance? Oder ist er ein sexueller Sadist, wie die Presse vermutet, der aus reinem Vergnügen mordet? Ein Gerichtsprozess soll alles aufklären. Aber es kommt ganz anders: Petiot genießt es geradezu, im Rampenlicht zu stehen, und hat mit René Floriot einen überaus cleveren Anwalt, der die vielen Zeugen und die vorgelegten Beweise immer wieder erfolgreich in Frage stellt. Die Gerichtsverhandlung gerät zur Farce. Kommissar Massu war eng befreundet mit Bestseller-Autor Georges Simenon und inspirierte ihn zu der Romanfigur des Kommissar Maigret.
Inhalt: Vorwort / 1. Deutsche Nacht / 2. Ein Arzt der einfachen Leute / 3. Erste Spuren / 4. Zwei Zeugen / 5. "100.000 Autopsien" / 6. Die Frau mit dem gelben Koffer / 7. "Mein Mann, ein Monster?" / 8. Die Lieferung / 9. In der Schattenwelt / 10. Die Lügenfalle / 11. Wo steckt Petiot? / 12. Die Gestapo-Akte / 13. Postkarten von der anderen Seite / 14. Letzte Station: Argentinien / 15. Krieg im Schatten / 16. Der unheimliche Dachspeicher / 17. Enttäuschung / 18. Weitere Neun / 19. Die Liste / 20. Apokalyptische Wochen / 21. "PS: Vernichte alle meine Briefe" / 22. Endstation Saint-Mandé-Tourelle / 23. Vernehmungen und Verhöre / 24. Das Schicksal schlagen? / 25. Die Knellers / 26. Prozess oder Zirkus? / 27. "Der Tod? Für mich keine Bedrohung!" / 28. 2:1 / 29. Im Mörderhaus / 30. Schwarze Fingernägel / 31. "Ein Hauch des Bösen" / 32. Der Friseur, der Visagist und die Abenteurerin / 33. Das Ende? / 34. Naufrageur / 35. Der Urteilsspruch / 36. Die Planke der Justiz / 37. Die Beute
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David King studierte Europäische Geschichte und arbeitete lange als Dozent an der University of Kentucky. Insgesamt sechs Jahre lebte er in Europa und recherchierte dort für seine historischen Sachbücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Nach "Finding Atlantis" brachte ihm vor allem der Bestseller "Vienna 1814" weltweit viel Beachtung. Darin geht es um den Wiener Kongress am Ende der napoleonischen Ära. Die lebendige Charakterisierung der Akteure und die fesselnde Beschreibung des historischen Umfeldes ist sein Markenzeichen. Mit seiner Familie lebt David King heute in Kentucky. (vt) KTS 60



978-3-351-03546-4 Koch, Egmont R.:
Lizenz zum Töten.
Die Mordkommandos der Geheimdienste.

2013, 408 S., 56 Abbildungen, Aufbau Verlag, 3-351-03546-2 / 978-3-351-03546-4, EURO 22,99

Nicht nur Stasi und KGB stellten sich über Recht und Gesezt, auch Mossad und CIA agieren jenseits des Völkerrechts. Im weltweiten Krieg gegen den Terrorismus, aber auch gegen vermeintliche Feinde im Ausland fällen westliche Regierungen Todesurteile, die von ihren Armeen und Geheimdiensten vollstreckt werden - mit Scharfschützen, Bomben, Gift und Drohnen, ohne Prozess, ohne das Recht zur Verteidigung und mit dem Risiko tödlicher Fehler. Diese Hinrichtungen sind überwiegend durch das Völkerrecht nicht abgedeckt. Vor allem aber passt diese Art der Kriegsführung keineswegs zum Grundsatz der freien Welt, nach dem jeder das Recht auf einen fairen Prozess hat. Dieses Buch beschreibt erstmals die weltweit praktizierte Politik der gezielten Tötungen durch Geheimdienste und stellt sie in einen historischen Zusammenhang.
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Egmont R. Koch wurde 1978 mit dem Bestseller "Seveso ist überall" (mit Fritz Vahrenholt) bekannt. Vielfach ausgezeichnet sind seine investigativen TV-Dokumentationen. Seine Bücher sind in zwölf Sprachen übersetzt. Bei Aufbau erschienen "Tödliche Pläne. Wie die Atombombe in die falschen Hände gelangte" und "Die CIA-Lüge. Folter im Namen der Demokratie". (vt) KTS 60 www.egmontrkoch.de




978-3-492-05619-9 Kury, Helmut:
Im Gehirn des Bösen.
Die spektakulärsten Fälle eines Gerichtsgutachters.

2014, 303 S., Piper Verlag, 3-492-05619-9 / 978-3-492-05619-9, EURO 14,99

Ob der Terrorist Christian Klar, ob Sexual- oder Gewaltverbrecher: Der Gerichtsgutachter Professor Helmut Kury muss versuchen herauszufinden, was diese Menschen zu ihren Taten bewegt. Sind es Menschen, die durch eine einzelne Begebenheit aus der Bahn geworfen wurden, oder gingen sie gezielt und planvoll vor, oder aber handelten sie ohne jeden erkennbaren Anlass? Und was bedeutet das für die Wiederholungsgefahr? Kury schildert präzise und farbig die Fälle und wie er sie eingeschätzt hat. Und er stellt Fragen, die alle Bürgern bewegen müssen: Sind Strafen sinnvoll? Welche Strafen? Und wer schützt Menschen, die in die Mühlen der Psychiatrie gerieten, davor, dass sie für immer weggesperrt werden? Aber auch: Wer bewahrt uns vor falschen Gutachten und deren - möglicherweise - tödlichen Folgen? Denn es ist in der Regel so, dass das Gericht den Einschätzungen der Gutachter folgt, damit es nicht angreifbar wird. Welcher Richter wird schon einen Straftäter gegen den Rat des Fachmanns freilassen? Die Gutachter sind es also, die über Freiheit oder Gefängnis und manchmalauch über Leben und Tod entscheiden.
Inhalt: Thomas L. / Johannes P. / Arne S. / Cornelius A. / Zwischenruf: Therapie bei (Sexual-)Straftätern / Illya S. / Mirko T. / Zwischenruf: Jugendkriminalität / Jürgen / Zwischenruf: Dunkelfeld / Was sehen Sie kritisch, Herry Kury / Amerkungen.
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Helmut Kury, geboren 1941, gilt als einer der wichtigsten deutschen Kriminologen. Er war u.a. Professor für forensische Psychologie in Freiburg sowie am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht tätig. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde er als Gutachter von Christian Klar. (vt) KTS 60 www.swp.de/person.=Helmut+Kury/




978-3-9813291-5-5 Löhr, Hermann-Joseph:
Tatort rheinischer Westerwald.
48 historische Tatorte im rheinischen Westerwald.

2013 (2. erweiterte Auflage), 216 S., zahlreiche s/w und farbige Abbildungen und Fotos, 1 Übersichtskarte in der ersten Umschlagklappe, Verlag Media World / Vorteil-Center, 978-3-9813291-5-5, EURO 14,80

Der Historiker Hermann-Joseph Löhr publizierte viel zur Heimatgeschichte des Westerwaldes, der Eifel und der Orte entlang der Sieg. Er schrieb über Wallfahrtsorte, Burgen und Kirchen. Dass die Region auch überaus dunkle Seiten vorweisen kann, erfuhr er bei seinen Recherchen so nebenbei und beschloss, sich mit diesem "prallen Leben" der Orte zwischen Bonn und Neuwied intensiv zu beschäftigen. Das Verbrechen lauerte sozusagen hinter jeder Ecke. Insgesamt 48 Tatorte zwischen Asbach und Weroth besuchte er zusammen mit seinem Fotografen Heinz Werner Lamberz. Eingeleitet wird jedes Kapitel mit einer kurzen Historie des Ortes, um dann ausführlich über das hier geschehene Verbrechen zu berichten. Am Ende eines jeden Kapitels führt in einem Textkasten der sogenannte "Steckbrief" den Interessierten zum Tatort hin. Wer sich im Rechteck Siegburg, Rheinbrohl, Koblenz und Freudenberg für die dunklen Seiten dieser Region interessiert, ist mit "Tatort rheinischer Westerwald" bestens ausgerüstet.
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Hermann-Joseph Löhr, Jahrgang 1959, ist Publizist und Geschichtswissenschaftler. Er absolvierte ein Studium der Germanistik, Geschichtswissenschaften und Pädagogik an den Universitäten Koblenz und Marburg. www.hermann-joseph-loehr.de Heinz Werner Lamberz, Jahrgang 1958, Fotografenmeister und arbeitet u.a. seit 1979 als freier Fotograf für die Rhein-Zeitung in Koblenz. (tp) KTS 60 www.creative-picture.de




978-3-7017-3294-4 Mayer, Gregor:
Verschwörung in Sarajevo.
Triumph und Tod des Attentäters Gavrilo Princip.

160 S., 10 s/w Fotos, Residenz Verlag, 3-7017-3294-9 / 978-3-7017-3294-4, EURO 19,90

Sarajevo, 28. Juni 1914: Der serbische Gymnasiast Gavrilo Princip erschießt den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gattin Sophie Chotek. Das Attentat dient der Habsburger Monarchie als Anlass, um Serbien anzugreifen - und führt damit geradewegs in den Ersten Weltkrieg. Was trieb den Todesschützen von Sarajevo an? Was radikalisierte Princip und ließ ihn zum Attentäter werden? Wer waren die jungen Menschen, die sich gegen die österreichisch-ungarische Besatzung in Bosnien-Herzegowina verschworen? Im Mittelpunkt stehen Phänomene mit verblüffender Aktualität: Okkupation, gescheiterte Staaten, Terrorismus. … Gregor Mayer folgt den Spuren Princips und begibt sich an jene Orte, an denen die entscheidenden Momente im Leben des Attentäters von Sarajevo stattfanden: das ländliche Bosnien, wo dieser aufwuchs, das urbane Belgrad, in dessen Spelunken die Verschwörer ihre Pläne schmiedeten; Sarajevo, wo der Attentäter seine fatalen Schüsse abgab; die Festung Theresienstadt, wo Princip bis zu seinem Tod inhaftiert war; Wien, wo die habsburgischen Militärs den Weg in den Weltkrieg besiegeln sollten.
Inhalt: Quellen und Obsessionen - ein Vorwort / Theresienstadt - Im Vorhof des Todes / Sarajevo 1 - Okkupation / Belgrad - Unter Konspirateuren / Sarajevo 2 - Im Auge des Orkans / Wien - Krieg als "Willenstherapie" / Literatur / Editorische Anmerkungen.
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Gregor Mayer, geboren 1960, studierte Philosophie und Mathematik in Graz und Wien. Seit Anfang der 1990er-Jahre berichtet er für "profil", "Der Standard" und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus den Ländern Mittel- und Südosteuropas und des Nahen Ostens. Er lebt in Belgrad und Budapest. Zuletzt erschienen: "Aufmarsch. Die rechte Gefahr aus Osteuropa" (2010, gemeinsam mit Bernhard Odehnal). (vt) KTS 60



978-3-360-02177-9 Mittmann, Wolfgang / Klausmann, Curt [Pseudonym]:
Die geheime K1 der DDR. Authentische Kriminalfälle.

2014 (Neuauflage der Ausgabe von 2006, Militzke Verlag), 190 S., s/w Abbildungen und Fotos, Eulenspiegel Verlagsgruppe (Das Neue Berlin), 3-360-02177-0 / 978-3-360-02177-9, EURO 12,99

Nach einem Ehestreit verschwindet die Mutter eines kleinen Jungen spurlos. Im Grassimuseum werden Kunstschätze im Wert einer halben Million Mark gestohlen, und auf dem Südfriedhof gehen Grabräuber um … Insider Curt Klausmann und Kriminaloberkommissar a.D. Wolfgang Mittmann haben sich durch die Archive der Leipziger Kripo gewühlt und fünf verwickelte Fälle zu Tage gefördert, die eines verbindet: die Beteiligung der K1. Diese Abteilung ermittelte mit geheimdienstlichen Methoden, wo die Kollegen der regulären Polizei nicht mehr weiterkamen. Inoffizielle kriminalpolizeiliche Mitarbeiter dienten ihnen ebenso zur Aufklärung wie Observationen oder heimlihce Kameraaufnahmen. Zwar konnten ihre Ergebnisse vor Gericht nicht verwertet werden, doch sie brachten die Kripo auf so manche heiße Spur. Die Autoren verbinden authentische Fallgeschichten mit aufschlussreichen Einblicken in Methoden, Möglichkeiten, aber auch Grenzen der Areit der geheimen K1 der Volkspolizei.
Inhalt: Vorwort / Kennwort "POKAL" / Deckname "URNE" / Archivkennung "FEUER" / Signatur "FELGE" / Operativplan "LEINE". (Bestellen bei Missing Link)

Wolfgang Mittmann (1939-2006), Kriminalhauptkommissar und Autor, war 34 Jahre im Polizeidienst. Er schrieb Kriminalerzählungen, Romane, Hörspiele und Sachbücher über Verbrechen, Polizei- und Ermittlungsarbeit. www.krimilexikon.de/mittmann.htm
www.satt.org/literatur/04_05_mittmann.htm (Interview)
Curt Klausmann ist Insider und veröffentlicht seine Erfahrungen unter Pseudonym. Er hat jahrelang für die K! gearbeitet und kennt Methoden, Fälle und Fakten. (vt) KTS 60



978-3-492-05583-3 Molfenter, Arne:
Garbo, der Spion.
Das Geheimnis des D-Day
.

2014, 288 S., 26 s/w Fotos, Lesebändchen, Piper Verlag, 3-492-05583-4 / 978-3-492-05583-3, EURO 28,90

Selbst acht Wochen, nachdem die Alliierten in der Normandie längst gelandet waren, warten 22 deutsche Divisionen in Calais noch immer auf den vermentlichen Hauptangriff. Vergeblich. In die Irre geführt hat sie "Garbo": Als ihr angeblich wichtigster Agent in England hat er die Deutschen überzeugt, dass die Landung erst noch bei Calais bevorstehe. Hitler werden Pujols Meldungen direkt vorgelegt, und die Deutschen vertrauen ihm weiter: Pujol ist der wichtigste Doppelagent des britischen Geheimdienstes und spielt eine entscheidende Rolle bei der Operation "Fortitude", dem Täuschungsmanöver der Alliierten, mit dem die Deutschen über Zeitpunkt und Ort der Landung in die Irre geführt werden sollten. Die Briten nennen Pujol "Garbo", in Anklag an die Schauspielerin Greta Garbo. Aber wer ist dieser größte Schauspieler des Krieges wirklich? Mit seinem Handeln rettet er Tausende Menschenleben auf beiden Seiten. Arne Molfenter erzählt die wahre Geschichte des Mannes, die Graham Greene als Vorlage für seinen Weltbestseller "Unser Mann in Havanna" diente.
Inhalt: Prolog / 1. Auf der Jagd nach "Alaric Arabel" / 2. Die Flucht / 3. In stürmischen Zeiten - Jugendjahre / 4. Donny, Dick und Dorick / 5. Ein Kuchen für Odette / 6. Heimweh und doppeltes Spiel / 7. Der Verdacht / 8. "Operation Fortitude" / 9. Die "Artist"-Affäre / 10. Die Landung in der Normandie / 11. Stichling / 12. Der letzte Auftrag / 13. Ein Anruf / Epilog / Anhang (Editorische Notizen 1 / Editorische Notizen 2 / Quellen und Literatur / Anmerkungen / Bildnachweis / Namenregister).
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Arne Molfenter, geboren 1971 in Leonberg, hat die Deutsche Journalistenschule besucht und in München, Berlin und Mailand Politik und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er war Redakteur, Reporter und Korrespondent u.a. für den BBC World Service in London, die ARD und die ZEIT und arbeitet jetzt für die Vereinten Nationen in Brüssel und Bonn. (vt) KTS 60 www.molfenter.com




978-3-86674-227-7 Ortner, Helmut:
Das Buch vom Töten.
Über die Todesstrafe.

2013, 240 S., zu Klampen! Verlag, 3-86674-227-4 / 978-3-86674-227-7, EURO 19,80

Es geht um die Todesstrafe. Es geht um Vergeltung. Zu allen Zeiten und in beinahe jeder menschlichen Gesellschaft wurden mit staatlicher Legitimation - auch jenseits der Schlachtfelder - Menschen getötet. Gesetze, Exekutions-Methoden und Hinrichtungs-Inszenierungen haben sich geändert. Helmut Ortner beschreibt die Mittel der Vergeltung: Steinigen, Kreuzigen, Galgen, Guillotine, Elektrischer Stuhl, Gaskammer bis hin zur "zivilisierten" Giftspritze: Die Geschichte staatlichen Tötens ist dabei immer auch eine Reformgeschichte. Wenn vor allem das amerikanischen Rechtssystem im Mittelpunkt steht, dann deshalb, weil die USA als einzige westliche Demokratie bis heute an der Todesstrafe festhalten. Hier wird besonders sichtbar, dass staatliches Töten von Menschen nicht nur ein Instrument des Strafrechts ist, sondern immer auch ein Ausdruck der Gesellschaft und ihrer Weltbilder. Ortners Buch ist ein Plädoyer: Weg von einer Praxis der Vergeltung, hin zu einer humanen Zivilgesellschaft.
Inhalt: Vorwort: Auge um Auge - Im Namen des Volkes / Einleitung: Wenn der Staat tötet - Das lange Warten des Troy Davis / I. Rituale: Die archaischen Strafen. Der Katalog des Tötens - Macht, Ehre und Tod. Töten mit Gottes Hand - Vergeltung und Versöhnung. Das letzte Mahl - Ein Friedensangebot / II. Instrument - Die Technisierung des Tötens: Alle Macht der Maschine - Die Guillotiner. Tod durch die Kugel - Das Erschießen. Strom im Körper - Der Elektrische Stuhl- Sterben im "Aquarium" - Die Gaskammer. Tod durch die Vene - Die Giftspritze / III. Vollstrecker - Die Hände des Gesetzes: Das Amt des Henkers - Der Verfemte. "Ich war ein guter Henker" - Fernand Meyssonnier erzählt aus seinem Berufsleben. Der Mann am Fallbeil - Johann Reichhart, ein deutsches Henkerleben. IV. Vermarkter - Die Hinrichtungsindustrie: Der Preis des Tötens - Was kostet die Todesstrafe? Last Exit - Gerechtigkeit oder Vergeltung. Wende in Sicht? Amerikas Kampf gegen das Verbrechen. V. Verkünder - Die öffentliche Inszenierung: Theater des Schreckens - Volkskultur und Todesstrafe. Last Statement - Die letzten Worte Hingerichteter. VI. Nachwort - Nachdenken über die Todesstrafe - Ein Plädoyer. VII. Anhang - Zeit der Hoffnung?.
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Helmut Ortner, Jahrgang 1950, hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Bekannt wurde er durch seine erzählenden Sachbücher, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Als Gast des Goethe-Instituts unternahm er mehrere Lesereisen, u.a. nach Südamerika, Kuba und Italien. Zuletzt erschienen bei zu Klampen "Sacco und Vanzetti. Zwei Italiener in Amerika. Ein Justizmord" (2011) sowie "Der Attentäter Georg Elser. Der Mann, der Hitler töten wollte" (2013). Herausgegeben hat er den Sammleband "Der Zorn. Eine Hommage" (2012). (vt) KTS 60 www.helmutortner.de




978-3-412-22253-6 Puttkamer, Joachim von / Sienerth, Stefan / Wien, Ulrich A. (Hg):
Die Securitate in Siebenbürgen.

2014, 398 S., Böhlau Verlag (Siebenbürgisches Archiv, Bd. 43), 3-412-22253-4 / 978-3-412-22253-6, EURO 39,90

Seitdem die Akten der "Securitate" öffentlich zugänglich sind, wurde deutlich, wie eng auch die deutsche Minderheit des Landes vom rumänischen Geheimdienst überwacht worden war. Spektakuläre Enttarnungen zeigen, wie stark vor allem deutsche Schriftsteller unter Druck geraten waren. Der vorliegende Band stellt solche Einzelfälle in einen größeren Zusammenhang und untersucht das Vorgehen der Securitate auch gegenüber Ungarn und Rumänen in Siebenbürgen. Bis heute wirken die damaligen Bedrängnisse und Verletzungen nach.
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Joachim von Puttkamer ist Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Jena und Direktor des Imre Kertész Kollegs. Stefan Sienerth war Direktor des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas in München. Ulrich A. Wien ist Kirchenhistoriker an der Universität Koblenz-Landau und Vorsitzender des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde. (vt) KTS 60



978-3-453-26881-4 Råstam, Hannes:
Der Fall Thomas Quick.
Die Erschaffung eines Serienkillers.

2013, 559 S., Vorwort von Leif GW Persson / Nachwort von Mattias Göransson, (Fallet Thomas Quick - Att skapa en serienmördare, Ü.v. Nike Karen Müller), Heyne Verlag (Heyne Hardcore), 3-453-26881-4 / 978-3-453-26881-4, EURO 17,99

Sture Bergwall hat ganz offensichtlich eine immense Persönlichkeits- und Profilneurose: Denn wie kann jemand zahlreiche Morde und Vergewaltigungen gestehen und sich als Sadist und Kannibale hinstellen, nur damit sein Name einen festen Stellenwert in der Berichterstattung erhält? Sture Bergwall ist Narzisst, er wollte unbedingte Aufmerksamkeit erlangen. Unter dem Namen Thomas Quick ging Sture Bergwall als der grausamste Serienmörder in die Kriminalgeschichte Schwedens ein. Er gesteht dreißig Morde im Zeitruam von 1992 bis 2001, für acht davon wird er verurteilt. Dennoch kommen immer wieder Zweifel an seiner Schuld auf. 2008 trifft der investigative Journalist Hannes Råstam, der erhebliche Zweifel an diesen Geständnissen hat, in der Rechtsspychiatrie Säter den Verurteilten Sture Bergwall, der dort seit 22 Jahren einsitzt. Råstam arbeitet sich mit Bergwall/Quick durch über 50.000 Seiten Gerichtsprotokolle, Therapieaufzeichnungen und Polizeiverhöre. Råstams Fazit: Es gibt keine stichfesten Beweise für Bergwalls/Quicks Schuld. Die Taten hat sich dieser Mann nur ausgedacht, um in den Fokus der Öffentlichkeit und der Medien zu gelangen. Thomas Quick ist unschuldig und seine Verurteilung ist einer der größten Justizskandale Schwedens.
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Hannes Råstam (1955-2012) arbeitete als investigativer Journalist für den Sender SVT (Swedish Public Broadcasting) und produzierte einige der wichtigsten Dokumentarfilme über das schwedische Rechtssystem. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem fünfmal mit dem "Golden Spade" (verliehen von der Organization of Investigative Journalists) und zweimal mit dem "Great Journalist Award". Während der Schlussredaktion an diesem Buch erlag Råstam einem Krebsleiden. (tp) KTS 60



978-3-8428-8614-9 Regge, Felix:
Migranten in der Polizei.
Eine Studie zum aktuellen Stand der Integration von Migranten in den Polizeivollzugsdienst.

2013, 96 S., Diplomica Verlag, 3-8428-8614-4 / 978-3-8428-8614-9, EURO 44,99

Ist es schon seit 1993 möglich, auch ohne die deutsche Staatsangehörigkeit in die Polizei einzutreten, so bewegt sich der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der Polizei nur im niederen Prozentbereich. Anhand intensiver Recherche und Datenauswertung ist es erstmals gelungen, den Migrantenanteil der Neueinstellungen (2007 bis 2012) für den Polizeivollzugsdienst eines Großteils der Polizei Dienststellen der Länder sowie des Bundes detailliert darzustellen. Angaben über den Anteil von Migranten am Gesamtpersonalbestand der Polizei liegen bis zum heutigen Tage nicht vor, so dass durch diese Studie erstmals mit besonderer Detailtiefe der Migrantenanteil innerhalb dieses Berufsfeldes beleuchtet werden kann. Auf eine intensive Betrachtung migrantenorientierter Werbung folgt eine Auswertung aktueller Forschung hinsichtlich der Erfahrungen und Akzeptanz von Migranten in Uniform. Durch strukturierte Interviews mit Polizeianwärtern, welche einen Migrationshintergrund aufweisen, konnte ein aktuelles Bild der Motivation und der Hemmnisse der Kombination Migration und Berufswahl Polizist/Polizistin gezeichnet werden.
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Felix Regge ist Diplom Verwaltungswirt (FH), er erwarb weiterhin den MA in Kriminologie und Polizeiwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. (vt) KTS 60



978-3-593-50085-0 Richter, Maren:
Leben im Ausnahmezustand.
Terrorismus und Personenschutz in der Bundesrepublik Deutschland (1970-1993)
.
2014, 368 S., 13 s/w Abbildungen, Campus Verlag, 3-593-50085-X / 978-3-593-50085-0, EURO 34,90

Der RAF-Terrorismus erforderte neue Schutzkonzepte für gefährdete Persönlichkeiten. Die Studie von Maren Richter zeigt, was dies für die Betroffenen bedeutete. 1977 ermordeten Terroristen der RAF den Generalbundesanwalt Siegfried Buback, den Vorstandssprecher der Deutschen Bank Jürgen Ponto und den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer. Die Bedrohung durch diese Attentate stellte die deutschen Sicherheitsbehörden damals vor völlig neue Herausforderungen beim Schutz der höchsten Repräsentanten des Staates. Das Bundeskriminalamt, geleitet von Horst Herold, - damals selbst eine der höchst gefährdeten Personen der Bundesrepublik - entwickelte daher neue, professionelle Personenschutzkonzepte. Aber was bedeutete das ganz konkret für die Betroffenen? Der Linksterrorismus war für die Schutzpersonen aus Politik, Justiz und Wirtschaft eine nicht nur politische Angelegenheit, sondern stellte eine ständige persönliche existenzielle Bedrohung dar, die das Privatleben und die Lebensgewohnheiten beeinflusste. Daher spielten nicht nur Unsicherheit und Angst vor einem möglichen Attentat eine Rolle, sondern auch die Schutzmaßnahmen an sich. Denn Personenschutz zu erhalten, das bedeutete neben erhöhter Sicherheit die ständige Begleitung durch einen oder sogar mehrere Personenschütze - und damit die permanente Anwesenheit fremder Personen im privaten Bereich. Wie die Betroffenen und ihre Familien all das erlebt haben, wie sie sich dabei fühlten und ob es das politische Handeln der Schutzpersonen beeinflusste, untersucht Maren Richter in ihrer umfangreichen Zeitzeugenstudie. Das Buch basiert auf zahlreichen exklusiven Interviews mit hochrangigen Vertretern der damaligen politischen Elite, unter anderem Helmut Schmidt, Gerhard Baum, Hans-Jochen Vogel und Roman Herzog. Die Studie ist die erste historische Darstellung des Personenschutzes in der Bundesrepublik und berücksichtigt auch bisher ungesichtete Akten des Bundeskriminalamts. Mit ihrem Fokus auf die Perspektive der Betroffenen leistet die Untersuchung einen Beitrag zur Geschichte der Opfer der RAF. Denn auch wer damals nicht direkt von Anschlägen betroffen war, musste als Schutzperson den Verlust von persönlicher Sicherheit, individueller Freiheit und Privatsphäre hinnehmen - und damit eine völlige Umwälzung der bisherigen Lebensführung.
Inhalt: Einleitung / Der Aufbau des Personenschutzes 1951 bis 1975 / Attentate des Linksterrorismus: Krisen im Personenschutz /Personenschutz zwischen Emotion und Statussymbol / Personenschutz und Terrorismus als Erinnerungsgeschichte / Bewegen in privaten und öffentlichen Räumen / Der subjektive Umgang mit Bedrohung / Schlussbetrachtung / Danksagung / Appendix - Die Grundlagen der Arbeit: Zum Umgang mit Oral History / Anmerkungen / Abkürzungen / Quellen und Literatur / Personenregister.
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Maren Richter, Dr. phil., arbeitet als freie Wissenschaftlerin und Publizistin im Bereich der Geschichte und Poltikwissenschaft. (vt) KTS 60



978-3-426-27622-8 Ritzer, Uwe / Przybilla, Olaf:
Die Affäre Mollath. Der Mann, der zu viel wusste.

2013, 238 S., Droemer Verlag, 3-426-27622-4 / 978-3-426-27622-8, EURO 19,99

Ein Mann beschuldigt seine Frau und einige ihrer Kollegen, allesamt Angestellte der HypoVereinsbank, Schwarzgeld teilweise prominenter Kunden illegal in die Schweiz zu schaffen und sich an Steuerhinterziehung, Betrug und Geldwäsche zu beteiligen. Die Justiz geht den detaillierten Anzeigen nicht nach, Politiker zeigen sich desinteressiert. Stattdessen wird der bis dahin unbescholtene Nürnberger Bürger wegen vermeintlicher Gemeingefährlichkeit in die Psychiatrie eingewiesen - nachdem ihn seine Frau beschuldigt, sie misshandelt zu haben. Dort sitzt er sieben Jahre. Sein Name ist Gustl Mollath. Seine Geschichte ist beispiellos. Mollath wird von Juristen, die ein skandalös fehlerhaftes Urteil fällen, weggesperrt. Und von Psychiatern, die ihn nie untersucht haben, für wahnhaft erklärt. Eine interne Untersuchung der HypoVereinsbank beweist, dass Mollaths Anschuldigungen im Kern zutreffen. Man verheimlicht die Akte und lässt ihn in der Anstalt schmoren. Wer den Fall kennt, kann kaum an ein zufälliges Versagen von Justiz, Psychiatrie und Politik glauben. … Als Olaf Przybilla und Uwe Ritzer, Journalisten der "Süddeutschen Zeitung", bei ihren Recherchen zum Fall Mollath auf ein internes Dokument der HypoVereinsbank stießen, begannen sie, einen der größten Justiz- und Psychiatrieskandale der Bundesrepublik aufzudecken. Sie wurden mit dem "Wächterpreis" ausgezeichnet.
Inhalt: Einleitung - Die Affäre Mollath: Ein Blick in den Abgrund / 1. Eine große Liebe geht im Rosenkrieg zugrunde / 2. Ein positives Gutachten ohne Wirkung / 3. Gebrüll im Gerichtssaal: Eine Verhandlung mit Folgen / 4. Die dubiose Rolle der Nürnberger Justiz / 5. Das Versagen der bayerischen Politik / 6. Der moralische Bankrott der HypoVereinsbank / 7. Der Psychiatrie hilflos ausgeliefert / 8. Leben hinter weißen Wänden / 9. Es kommt Bewegung in die Sache / Epilog - Mollaths Helfer und die Rolle der Medien / Chronologie.
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Olaf Przybilla, geboren in Wertheim, Baden-Württemberg, aufgewachsen in Bayern. Studium der Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie in Erlangen und Heidelberg. Nach dem Examen Dozent für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Seit 2001 Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" in Nordbayern, seit 2008 Leiter des SZ-Büros Franken in Nürnberg.
Uwe Ritzer, Jahrgang 1965, volontierte bein den "Nürnberger Nachrichten", arbeitete anschließend als Lokaljournalist und leitete mehrere Jahre eine Lokalredaktion. Daneben war er für Rundfunksender und Regionalzeitungen tätig. Seit 1998 arbeitet er für die "Süddeutsche Zeitung", seit 2005 als Korrespondent der SZ-Wirtschaftsredaktion. Ritzer wurde bereits mit dem Henri-Nannen-Preis sowie dem Medienpreis der Sparda-Stiftung ausgezeichnet. (vt) KTS 60



978-3-88897-868-5 Scahill, Jeremy:
Schmutzige Kriege.
Amerikas geheime Kommandoaktionen.

2013, 720 S., 20 Farbfotos, 1 Übersichtskarte "Der nahe Osten", 4 Karten (Jemen, Mogadischu, Somalia, Afghanistan und Pakisten), (Dirty Wars. The World is a Battlefield, Ü.v. Gabriele Gockel, Bernhard Jendricke, Sonja Schuhmacher & Maria Zybak, Kollektiv Druck-Reif), Verlag Antje Kunstmann, 3-88897-868-8 / 978-3-88897-868-5, EURO 29,95

Jeremy Scahill erzählt in dieser packenden investigativen Reportage, wie es dazu kom, dass Mord zu einem zentralen Instrument der US-Sicherheitspolitik geworden ist und was diese Entscheidung für Konsequenzen hat - für unzählige Menschen in den unterschiedlichsten Ländern und für die Zukunft der amerikanischen Demokratie. In Afghanistan und Pakistan, Jemen, Somalia und darüber hinaus interviewte Scahill CIA-Agenten, Söldner und Spezialkräfte der US-Armee, die die "dunkle Seite" der amerikanischen Kriegsführung verkörpern. Er begab sich tief in das von al-Qaida gehaltene Territorium im Jemen, traf von der CIA protegierte Warlords in Mogadishu und sprach mit den zivilen Opfern der Einsätze amerikanischer Spezialkommandos und Drohnenattacken, die die katastrophalen Folgen einer schmutzigen Kriegsführung bezeugen, welche die Vereinigten Staaten lieber geheim halten wollen. In dieser bedrohlichen Geschichte von der Front der unerklärten Kriege dokumentiert Jeremy Scahill das neue Paradigma der amerikanischen Kriegsführung: Gekämpft wird überall, von Spezialkräften, die offiziell gar nicht existieren, aber weltweit tausende Einsätze im Monat durchführen, die nie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Scahill enthüllt das erschreckende Bild einer geheimen US-Mordmaschinerie, die mächtiger geworden ist als jeder Präsident, der ins Weiße Haus einzieht. Und er argumentiert, dass diese verdeckten amerikanischen Kriege, anstatt die USA - und die Welt - vor dem Terror zu schützen, den Terror wachsen und sich weiter ausbreiten lassen.
Inhalt: Prolog / 1. "Es gab die Befürchtung, dass wir keine amerikanische Abschussliste aufstellen". Washington, 2001-2002 / 2. Anwar Awlaki: eine amerikanische Geschichte. USA und Jemen, 1971-2002 / 3. Finden, Festnageln, Fertigmachen: Der Aufstieg des JSOC. Washington, 1979-2001 / 4. Der Boss: Ali Abdullah Salih. Jemen, 1970-2001; Washington, 2001 / 5. Das Rätsel Anwar Awlaki. Großbritannien, USA und Jemen, 2002-2003 / 6. "Wir befinden uns in einer neuen Art von Krieg". Dschibuti, Washington und Jemen, 2002 / 7. Sonderpläne. Washington, 2002 / 8. Überleben, Ausweichen, Widerstand, Flucht. Washington, 2002-2003 / 9. Der Unruhestifter: Stanley McChrystal. USA, 1974-2003; Irak, 2003 / 10. "Sie verfolgen dieselbe Absicht wie wir". Somalia, 1993-2004 / 11. "Du musst niemandem beweisen, dass du richtig gehandelt hast". Irak, 2003-2005 / 12. "Wo kein Blut, da keine böse Tat". Irak, 2003-2004 / 13. Der Todesstern. Irak, 2004 / 14. "Die beste Technologie, die besten Waffen, die besten Leute - und eine Menge Geld zu verbrennen. Afghanistan, Irak und Pakistan, 2003-2004 / 15. "Sehr vieles war rechtlich gesehen fragwürdig". Quelle: "Hunter" / 16. Die Inhaftierung von Anwar Awlaki. Jemen, 2004-2007 / 17. "Die USA kennen sich aus mit Krieg. Sie sind wahre Meister darin". Somalia, 2004-2006 / 18. Der Gefängnisausbruch. Jemen, 2006 / 19. Verschärfte Verfolgung. Pakistan, 2006-2008 / 20. "Jeder Schritt der USA war al-Shabaab von Nutzen". Somalia, 2007-2009 / 21. "Wenn ihr Sohn nicht zu uns kommt, wird er von den Amerikanern umgebracht". Jemen, 2007-2009 / 22. "Obama ist entschlossen, den von Bush eingeschlagenen Kurs fortzusetzen". USA, 2002-2008 / 23. Obamas "Signature Strikes". Pakistan und Washington, 2009 / 24. Spezialeinsatzkräfte wollen das selber machen wie in den 1980er Jahre in Zentralamerika. Washington und Jemen, 2008 / 25. Selbstmord oder Märtyrertum. Jemen, 2009 / 26. Obama entdeckt die Vorzüge des JSOC. Somalia, Anfang 2009 / 27. "Lasst das JSOC von der Leine". Saudi Arabien, Washington und Jemen, Ende 2009 / 28. Samir Khan: ein ungewöhnlicher Fußsoldat. USA und Jemen, 2001-2009 / 29. Rückschlag in Somalia. Somalia und Washington, 2009 / 30. "Wenn sie unschuldige Kinder töten und sie al-Qaida nennen, dann sind wir alle al-Qaida". Washington und Jemen, 2009 / 21. "Die Amerikaner wollten Anwal wirklich töten". Jemen, Ende 2009 - Anfang 2010 / 32. "Mr. Barack Obama … ich hoffe, Sie überdenken ihren Befehl, meinen Sohn … zu töten". Washington und Jemen, Anfang 2010 / 33. Eine Nacht in Gardez. Washington, 2008-2010; Afghanistan, 2009-2010 / 34. Das Jahr der Drohne. Jemen und USA, 2010 / 35. Awlaki in die Enge treiben. Jemen 2010 / 36. "Freiwild für den Killer". Washington, 2010 / 37. "Wir sind hergekommen, um Märtyrer zu werden, mein Bruder.". Jemen, 2009-2010 / 38. Die Hetzjagd auf Abdulelah Haider Shaye. Jemen, Sommer 2010 / 39. Der Präsident kann seine eigenen Regeln aufstellen. Washington und Jemen, Ende 2010 / 40. "Dass al-Qaida in Somalia Fuß fassen konnte, wurde wahrscheinlich gefördert. Somalia, 2010 / 41. "Die Rakete für Anwar Awlaki steht zweifellos schon bereit". Jemen, 2011 / 42. Die Festung Abbottabad. Washington 2010-2011; Pakistan, 2011 / 43. "Wir haben ihn. Wir haben ihn". Pakistan, 2011 / 44. "Jetzt sind sie hinter meinem Sohn her". Somalia, Washington und Jemen, 2011. / 45. "Die USA betrachten al-Qaida als Terrorismus, und wir betrachten die Drohnen als Terrorismus". Jemen, Ende 2011 / 46. Das rosa Haus. Washington und Somalia, 2011 / 47. "Totales Chaos im ganzen Land". Somalia, 2011 / 48. Abdulrahman verschwindet. Jemen, 2011 / 49. Hellfire. Washington und Jemen, 2011 / 50. Bezahlen für die Sünden des Vaters. Washington und Jemen, 2011. / Epilog: Permanenter Krieg / Abkürzungen / Anmerkungen.
(Bestellen bei Missing Link)

Jeremy Scahill arbeitet für Zeitschriften wie "The Nation" und ist Korrespondent der Radio- und Fernsehshow "Democracy Now!". Als Reporter hat er aus dem Jugoslawienkrieg, aus Afghanistan, dem Irak, Somalia und dem Jemen berichtet. Er ist Autor des internationalen Bestsellers "Blackwater", in dem er als der Erste die Geschäfte der berühmt-berüchtigten Söldnerfirma enthüllte. Scahill lebt in Brooklyn, New York. (vt) KTS 60
https://twitter.com/jeremyscahill
www.dirtywars.org



978-3-944874-03-6 Schlüter, Martin:
Nachts schlafen die Spione.
Letzte Ansichten des BND in Pullach.



2014, 160 S., 120 Farbfotos, Sieveking Verlag, 3-944874-03-X / 978-3-944874-03-6, EURO 59,90 60 Jahre nach seiner Gründung zieht der Bundesnachrichtendienst (BND) von Pullach nach Berlin um. Große Teile der Zentrale werden künftig abgerissen. Der Fotograf Martin Schlüter durfte das Areal für den BND umfassend und unzensiert dokumentieren. Entstanden ist ein Fotoporträt höchster Klasse, das von der ersten bis zur letzten Aufnahme fasziniert. Wie ein Spion erkundet der Betrachter bei Nacht Schritt für Schritt eine über Jahrzehnte verschlossene Welt. Hinter Mauern eröffnen sich im künstlichen Dämmerlicht leere Diensträume, soeben verlassene Büros voller historischer Hinweise und erstaunlicher persönlicher Details der Mitarbeiter, die die Bilder nicht zeigen dürfen. Alles, was der Beobachter auf diesen Fotos entdeckt, muss er hinterfragen: Hält unser medial geprägtes Bild von den Geheimdiensten der Realität stand? Ein seltener Einblick in das Innere einer Behörde, die für Auslandsaufklärung, Spionage und absolute Verschwiegenheit steht.
(Bestellen bei Missing Link)

Martin Schlüter, geboren 1977, fotografiert u.a. für den "Spiegel", "GEO", "mare" und die "Zeit". 2012 erhielt er als erster Fotograf die Auszeichnung zum "CNN Journalist of the Year". (vt) KTS 60 www.martinschlueter.com



978-3-8376-2394-9 Schmincke, Imke / Siri, Jasmin (Hg):
NSU-Terror.
Ermittlungen am rechten Abgrund.
Ereignis, Kontexte, Diskurse.

2013, 221 S., Transcript Verlag (X-Texte), 3-8376-2394-7 / 978-3-8376-2394-9, EURO 22,99

In den Jahren 2000-2007 wurden zehn Menschen ermordet, davon neun mit Migrationshintergrund und eine Polizistin. Der Umstand, dass neun der Ermordeten einen Migrationshintergrund hatten, veranlasste 2005 die "Nürnberger Zeitung", von "Döner-Morden" zu sprechen. Dieses "Unwort des Jahres" (2011) wurde dann von fast allen Presseorganen übernommen. Nicht nur dass diese Mordserie mit einem ausländerfeindlichen Schlagwort belegt wurde, sondern auch die polizeilichen Ermittlungen - in Zusammenarbeit mit Verfassungsschutz, Geheimdienst, BKA und LKA - waren ein Desaster. Lange Jahre wurde fast ausschließlich im familiären Hintergrund der Mordopfer ermittelt, bis endlich nach einem Banküberfall in Eisenach am 4. November 2011 die Ermittlungsbehörden auf zwei Täter stoßen, die dem neonazi-terroristischen "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) angehören. Beide Täter, Mundlos und Böhnhardt, begehen Selbstmord, die Komplizin Zschäpe wird verhaftet und steht zur Zeit vor Gericht. Die Herausgeberinnen Imke Schmincke und Jasmin Siri haben Wissenschaftler, Publizisten, Journalisten und Künstler versammelt, die in ihren Beiträgen das "Übersehen" der rechtsterroristischen Aktivitäten der NSU analysieren, gleichzeitig kann man diese Beiträge auch als ein publizistisches Denkmal für die Opfer ansehen: Enver Simsek (9.9.200), Abdurrahim Üzüdogru (13.6.2001), Süleyman Tasköprü (27.6.2001), Habil Kilic (28.8.2001), Mehmet Turgut (25.2.2004), Ismail Yasar (9.6.2005), Theodoros Boulgarides (15.6.2005), Mehmet Kubasik (4.4.2006), Halit Yozgat (6.4.2006), Michèle Kiesewetter (25.4.2007). Jeder Beitrag wird durch ein Literaturverzeichnis ergänzt und es wird auf zahlreiche Websites hingewiesen (z.B. www.nsu-watch.info).
Inhalt: Jasmin Siri & Imke Schmincke: Einleitung. Teil 1: Was geschah? Ereignis (Lotta Mayer: Das erstaunliche Erstaunen über die "NSU-Morde" / Heike Kleffner: NSU - Rassismus, Staatsversagen und die schwierige Suche nach der Wahrheit / Imke Schmincke: "Das oberste Anliegen der Angehörigen ist Aufklärung". Ein Interview mit Angelika Lex / Yvonne Boulgarides: Rede anlässlich der antifaschistischen Demonstration zum Auftakt des NSU-Prozesses am 13.4.2013 in München). Teil 2: Wie wurde es möglich? Kontexte (Uljana Wolf: drei bögen - böbrach / Ben Rau: Böbrach - Flüchtlinge am Ende der Welt / Imran Ayata: Vor und nach der Stille / Fabian Virchow: Rechter Terro(ismus) in der Bundesrepublik Deutschland - Der NSU als Prisma / Falk Neubert: Sächsische Demokratie - Ein Erklärungsversuch / Maximilian Führmann & Martin Hünemann: Äquidistanz - Der Kampf gegen links im Kontext des Extremismusmodells / Moritz Assall: Verfasstheit, nicht Verfassung - Der Verfassungsschutz als Hegemonieapparat / Marko Pfingsttag: Stolpersteine - Oder: Schland, ein Rätsel in Bildern / Matthias Falter: Gegen-Aufklärung im Namen der Ordnung - Grundlagen und Konsequenzen des Extremismuskonzepts / Jasmin Siri: "Ich kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen wenigstens jetzt die richtigen Schlüsse ziehen" - Ein Interview mit Herta Däubler-Gmelin). Teil 3: Wie wurde es thematisiert? Diskurse (Uljana Wolf: kleine sternmullrede / Stephan Lessenich: Brauner Osten? - Rechtsextremismus als deutsch-deutscher Einsatz und Effekt / Manuela Bojadžijev: Wer von Rassismus nicht reden will - Einige Reflexionen zur aktuellen Bedeutung von Rassismus und seiner Analyse / Michaela Köttig: Rechtsextremer Terror NSU - Die Konstruktion von Genderstereotypen / Jasmin Siri: "Der Journalismus selbst muss beobachtet werden" - Ein Interview mit Lutz Hachmeister). Teil 4: Reflexionen, Analysen (Nadia Shehadeh: Eine Soziologie des Rassismus - Nicht mehr als ein Anästhetikum / Ulrich Bielefeld: Anonymität, Rassismus, Kollektivität - Der NSU als Form der Hetzmeute / Jasmin Siri: "Vermisst?" - Zur Entstehung von Positionen der Unsichtbarkeit / Jasmin Siri: "Wir reden links und leben rechts" - Ein Interview mit Armin Nassehi über die Unterscheidungen der deutschen Diskurslandschaft / Uljana Wolf: mappa).
(Bestellen bei Missing Link)

Imke Schmincke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München am Lehrstuhl Gender Studies. Sie hat in Hamburg und Brighton Soziologie studiert mit den Nebenfächern Politische Wissenschaft, Psychologie und Neuere Deutsche Literatur. In ihrer Promotion hat sie sich mit dem Zusammenhang von Marginalisierung und Körper beschäftigt. Derzeit forscht sie zu den Formen der Kritik der Zweiten Frauenbewegung. Weitere Forschungsschwerpunkte: Gesellschaftskritik, Stadt- und Raumentwicklung, Körpersoziologie und feministische Theorie. www.gender.soziologie.uni-muenchen.de/personen/wiss_ma/schmincke_imke/index.html
Jasmin Siri, geboren 1980, hat Soziologie, Kriminologie und Psychologie in Freiburg i.Br. und in München studiert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind soziologische Theorie, politische Soziologie, Organisationssoziologie, Geschlechterforschung und soziale Medien. Sie hat über die Soziologie politischer Parteien in München promoviert und arbeitet aktuell zur Emergenz politischer Identitäten in unterschiedlichen organisationalen und medialen Arrangements. www.gender.soziologie.uni-muenchen.de (tp) KTS 60



978-3-426-27623-5 Solms-Laubach, Franz:
Das Ende der Sicherheit.
Warum die Polizei uns nicht mehr schützen kann.

2014, 240 S., Droemer Verlag, 3-426-27623-2 / 978-3-426-27623-5, EURO 18,00

Starke Zunahme bei Wohnungseinbrüchen, Diebstahlsdelikten, Sachbeschädigungen und Betrug. Sinkende Aufklärungsquote. Die Polizei ist unterbesetzt, alt, ausgebrannt und schlecht ausgestattet. Zwei von drei Bürgern fühlen sich nicht mehr sicher. Der für innere Sicherheit zuständige Redakteur der "Bild"-Zeitung, Franz Solms-Laubach, schildert den bedenklichen Zustand der deutschen Polizei, der sich auf absehbare Zeit weiter verschlimmern wird. Innenpolitiker aller Parteien haben der besorgniserregenden Entwicklung jahrelang tatenlos zugesehen. Sein dramatischer Berich wird die Gesellschaft aufrütteln und für Diskussionen sorgen. (vt) KTS 60



978-3-86189-865-8 Starke, Gerhard / Kloft, Christoph:
Ich musste sie töten.
Die Verbrechen des Dieter Zurwehme und andere authentische Fälle.

2014, 207 S., Vorwort vom Prof. Dr. Dr. Rolf Endris, Militzke Verlag, 3-86189-865-9 / 978-3-86189-865-8, EURO 16,90

Am 21. März 1999 werden Ermittler der Polizeiinspektion Remagen zu einem Tatort gerufen, der selbst erfahrenen Polzisten das Blut in den Adern stocken lässt. Sie finden eine schwerverletzte Frau vor, deren Überleben fraglich ist. Noch größeres Grauen bietet sich ihnen, als sie die Wohnung durchsuchen und im Badezimmer zwei Leichen in Blut schwimmend in und neben der Badewanne finden. Die Mordkommission Koblenz wird mit dem Fall beauftragt, federführend ist Kriminalhauptkommissar Gerhard Starke. Die Jagd auf den Schwerverbrecher und Mörder Dieter Zurwehme beginnt. Starke, Kriminalhauptkommissar a.D., lässt den Journalisten und Autor Christoph Kloft über spektakuläre Kapitalverbrechen berichten, in denen Gerhard Starke im Laufe seiner Dienstzeit zu ermitteln hatte.
Inhalt: Die Jagd auf Dieter Zurwehme / Das verräterische Gebiss / Vier Täter aus Berlin / Eine Frage der Ehre / Sonst kommen wir ihn holen … / Die zwei Leben des Dirk Stahl / Tanja / Nachwort.
(Bestellen bei Missing Link)

Gerhard Starke, Kriminalhauptkommissar a.D., Jahrgang 1944. 1962 Eintritt in den Polizeidienst in Rheinland-Pfalz, dreijährige Ausbildung bei der damaligen Bereitschaftspolizei. 1971 Wechsel zur Kriminalpolizei nach Koblenz. Ab 1972 bis zur Pensionierung 33 Jahre bei der Mordkommission Koblenz. Auftritte in den Fernsehsendungen "Aktenzeichen XY" (ZDF), "Kommissare Südwest" (SWR) und "Fahndungsakte", "Planetopia" und "Spurenleger" (SAT1).
www.starke-kriminalfaelle.de
Christoph Kloft, Buchautor und Journalist, Jahrgang 1962. Studium in Mainz, Gießen, Koblenz (M.A., LA Realschulen). Praktika und Volontariat bei Thüringer Tageszeitungen. Ab 1992 Redakteur bei der "Thüringer Allgemeinen". Seit 1998 freiberufliche Arbeit als Schriftsteller und Journalist. Veröffentlichungen von Romanen, Kinderbüchern, Sachliteratur. (tp) KTS 60 www.christoph-kloft.de



978-3-86189-852-8 Starke, Gerhard / Kloft, Christoph:
Mehr werdet ihr nicht finden.
Authentische Fälle eines Kriminalhauptkommissars.

2012, 202 S., Vorwort von Horst Eckhardt, Militzke Verlag, 3-86189-852-7 / 978-3-86189-852-8, EURO 16,99

Eine junge Mutter wird kaltblütig erstochen, ein Rentnerpaar aus purer Habgier erstickt, ein Büroangestellter "unschädlich gemacht". Grausamkeiten wie diese verfolgen Kriminalhauptkommissar Gerhard Starke auch nach seiner Pensionierung. 33 Jahre lang war er im Dienste der Mordkommission Koblenz tätig. Unzählige Fälle von Mord, sexuellem Missbrauch und familiären Tragödien haben den erfahrenen Beamten jedoch nicht abstumpfen lassen. Und so erzählt er empathisch, aber dennoch sachlich, von den bewegendsten Fällen seiner Berufslaufbahn, von menschlichen Abgründen und der Schwierigkeit, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen.
Inhalt: Vorwort / "Habe ich denn wirklich so etwas Schlimmes angestellt?" / Er könnte mein Vater sein / Ein eiskaltes Trio / Das fast perfekte Verbrechen / "Da läuft dein Scirocco!" / Der Flug der Stockenten / Mord im Hochhaus / "Ihr werdet nichts mehr finden" / Zwei Leichen und kein Mord? / Die unbekannte Tote / Die Beerdigung / Mord per Inserat. (vt) KTS 60



978-3-8288-3121-6 Tschernitschek, Marc:
Der Todesschütze Benno Ohnesorgs.
Karl-Heinz Kurras, die Westberliner Polizei und die Stasi.

2013, 145 S., Tectum Verlag, 3-8288-3121-4 / 978-3-8288-3121-6, EURO 19,95

Am 2. Juni 1967 schoss der Westberliner Polizist Karl-Heinz Kurras dem Studenten Benno Ohnesorg aus nächster Nähe in den Hinterkopf. 2009 wurden die Akten bekannt, die Kurras als Informant der DDR-Staatssicherheit enttarnten und im weiteren Verlauf eine Mordermittlung auslösten. Doch auch aus den neuen Erkenntnissen ließ sich der Mordverdacht nicht belegen. Noch heute steht Kurras zu seiner Notwehrbehauptung, die ein maßgeblicher Auslöser der Studentenrevolte 1968 und des RAF-Terrors wurde. Die Geschehnisse und die Folgen des Todesschusses für Politik und Gesellschaft sind Gegenstand dieser historischen Rekonstruktion. Unter Einbezug neuer Aktenfunde zeigt Tschernitschek, wie sehr die damalige Westberliner Polizei mit der Unterwanderung durch ostdeutsche Spionage zu kämpfen hatte und lässt die deutsche Vergangenheit bis 1990 in neuem Licht erscheinen.
Inhalt: Einleitung / Die Kommune I / Das Frühjahr 1967 und der Staatsbesuch des Schahs von Persien / Der Student Benno Ohnesorg / Die unmmittelbaren Folgen / Auswirkungen / Der Mensch Karl-Heinz Kurras / Fazit / Quellen und Literaturverzeichnis. (vt) KTS 60



978-3-426-27615-7 Tsokos, Michael / Guddat Saskia:
Deutschland misshandelt seine Kinder.
Mehr als 200.000 Kinder werden pro Jahr Opfer von Gewalt durch Erwachsene.
Schuldig macht sich auch jeder, der wegsieht!
Die renommierten Rechtsmediziner zeigen das ganze Ausmaß dieses Skandals auf.

2014, 256 S., Droemer Verlag, 3-426-27616-X / 978-3-426-27615-7, EURO 19,99

Polizeistatistiken verzeichnen etwa 4000 schwere Kindesmisshandlungen pro Jahr in Deutschland. Die Dunkelziffer ist jedoch enorm. Experten gehen von mehr als 200.000 Fällen aus - mit steigender Tendenz. Die Rechtsmediziner Michael Tsokos und Saskia Guddat schildern das schockierende Ausmaß der Gewalt. Und sie decken gravierende Missstände auf. Der Kinder- und Jugendschutz versagt auf ganzer Linie; Sozialarbeiter schreiten oft nicht ein und gefährden das Leben der Kinder. Ärzte deuten aus Unkenntnis Misshandlungsspuren falsch, und Richter sprechen in Zweifelsfällen vorschnell die angeklagten Eltern frei. Anhand vieler Beispiele aus europäischen Nachbarländern zeigen die Autoren, wie wir Gesundheit und Rechte der Kinder auch in Deutschland besser schützen können.
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Michael Tsokos, 1967 geboren, ist Professor an der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité und gleichzeitig das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin Moabit. Seine Bücher sind allesamt Bestseller.
www.remed.charite.de/institut/
www.berlin.de/germed/arzt/index.html
Saskia Guddat, 1980 geboren, ist Fachärztin am Institut für Rechtsmedizin der Charité. Sie ist Mitglied mehrerer Berliner Kinderschutzgruppen und berät die Berliner Kinderkliniken, den Berliner Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sowie die Ermittlungsbehörden, Gerichte und Jugendämter. (vt) KTS 60



978-3-95400-281-8 Wagner, Tino:
Historische Kriminalfälle im Landkreis Uelzen.

2013, 127 S., 20 s/w Abbildungen, Sutton Verlag, 3-95400-281-7 / 978-3-95400-281-8, EURO 16,95

Tino Wagner hat in Lokalzeitungen, Kirchenbüchern, Gefangenenbüchern und Ermittlungsakten recherchiert, warum in einer friedlich erscheinenden Landschaft wie der Lüneburger Heide Mord, Habgier und sonstige Verbrechen ebenso zu Hause sind, wie in anderen, vielleicht nicht so beschaulichen Landstrichen. Zusammengetragen hat er Straftaten aus der Zeit zwischen 1580 und 1945, wie sie in Bekanntmachungen, Pamphleten, Ausschreibungen und später in Zeitungsnotizen beschrieben wurden. Merke: Ländliches Leben hat auch seine Schattenseiten, wie ein Giftanschlag mit einem Butterbrot oder ein Krug Bier als Mordwaffe bezeugen.
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Tino Wagner, Jahrgang 1976, ist ein profunder Kenner der Geschichte der Region. Der Beamte hat hat sich die Mammutaufgabe gestellt, die Kirchenbücher des Kirchspiels Bevensen auszuwerten und in übersichtlicher Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Vorstandsmitglied von "Historisches Bevensen e.V." hat sich unter anderem mit Fotoausstellungen und dem Bildband "Zeitsprünge Bad Bavensen" einen Namen gemacht. (tp) KTS 60 www.kriminalfaelle-im-kreis-uelzen.de




978-3-426-78564-5 Wille, Heinrich:
Ein Mord, der keiner sein durfte.
Der Fall Uwe Barschel und die Grenzen des Rechtsstaates.

2013, 383 S., Vorwort von Stefan Aust, 1 Tatortskizze, Knaur Taschenbuch 78564, 3-426-78564-1 / 978-3-426-78564-5, EURO 9,99

Es war Mord! Zu dieser Schlussfolgerung kam der leitende Oberstaatsanwalt Heinrich Wille aufgrund seiner Ermittlungen in einem der größten Politskandale der Bundesrepublik: dem Tod von Uwe Barschel. Präzise und detailreich schildert Wille, wie Politik und Behörden gezielt versuchten, die Aufklärung des Falles zu verhindern.
Inhalt: Stefan Aust: Zum Fall Barschel - Vorwort / Zwei "Stern"-Reporter haben eine Auftrag. Genf, 10./11. Oktober 1987 / "Sie werden mich ja nicht gleich erschießen". Die "Barschel-Pfeiffer-Affäre" und der Flug nach Genf / Uwe Barschels unaufhaltsamer Aufstieg. "Damp 2000" und Geschäfte mit Südafrika / Die SPD an der Macht. Alles soll anders werden … / In Sachen Barschel. Beginn des Ermittlungsverfahrens in Lübeck / Rückschlag. Besuch bei der Gauck-Behörde und die Folgen / Alltag in der Staatsanwaltschaft Lübeck. Projekte, Gefährdung, Untersuchungsausschuss / Stasi-Akten und "K.-o.-Tropfen". Wachsender Druck auf die Barschel-Ermittler / Vor dem "Schubladen-Untersuchungsausschuss". Der Medienkampagne zweiter Teil / Kriminalistische Nacharbeit in Genf. Wer war Stoffberg? / Barschels Reisen in die DDR. Stasi, BND und internationaler Waffenhandel / Barschel und die "Iran-Contra-Affäre". Generalstaatsanwalt verordnet Zwangspause / Die Ermittlungen werden abrupt gestoppt. Verwerfungen, Gesichtsverluste und Ehrverletzungen / Ringen um die Fortsetzung der Ermittlungen. Der "Kleinkrieg in der Justiz" und die "Mafia-Spur" / Wie ein Verfahren endgültig ruiniert wird. Der Generalstaatsanwalt wirft das Handtuch / Das Gift in Barschels Körper. Die Stunde der Toxikologen / Viele Spuren deuten auf Mord. Der BND weiß mehr / Verfahrenseinstellung. Restermittlungen und Gesamtbericht / Selbstmord ist nur eine theoretische Möglichkeit. Rückblick auf das Verfahren / Die Nagelprobe. Nachwort / Postskriptum / Was ist zwischenzeitlich geschehen? / Literaturverzeichnis / Personenregister.
(Bestellen bei Missing Link)

Heinrich Wille, geboren 1945 in Grömitz (Ostholstein), wurde deutschlandweit bekannt als Chefermittler im Fall Uwe Barschel. Als Leiter der Lübecker Staatsanwaltschaft geriet der streitbare Jurist wiederholt mit seinen Vorgesetzten in Konflikt, da er zu anderen Schlüssen kam, als man von ihm erwartete. Heinrich Wille lebt heute in Lübeck, wo er als Rechtsanwalt praktiziert. (vt) KTS 60 http://rechtsanwalt-h-wille.de




978-3-426-78645-1 Wisnewski, Gerhard:
ungeklärt unheimlich unfassbar.
Die spektakulärsten Kriminalfälle 2013.
Das Jahrbuch des Verbrechens 2014.

2013, 335 S., 20 s/w Abbildungen, Knaur Taschenbuch 78645, 3-426-78645-1 / 978-3-426-78645-1, EURO 7,99

Serienmord, Terroranschlag, Amoklauf: Auch im vergangenen Jahr gab es wieder spektakuläre Verbrechen, die uns erschaudern ließen. Wie schon in seinem erfolgreichen Jahrbuch "verheimlicht - vertuscht - vergessen" wird Bestsellerautor Gerhard Wisnewski auch in diesem Jahrbuch einen kritischen Blick auf die Ereignisse. Seine Chronik bietet nicht nur eine einzigartige Zusammenschau des kriminellen Geschehens, sondern auch packende Hintergründe und Perspektiven, die nicht in der Zeitung stehen.
Inhalt: Vorwort / "Wir machen den Weg frei": Das Geheimnis der Tunnelgangster / Der Bus des Schreckens: Massenvergewaltigung in Indien / Der historische Fall: Der mysteriöse Tod des Napoleon B. / Gladio: Mord in einer kalten Winternacht / Der NSU-Prozess: "Verboten gute Ermittlungen"? / Der 50-Millionen-Coup von Brüssel: Waren es Polizisten? / Die Boston-Attentate: Der Terror hat die Welt im Griff / "Unlimited Operations": Das große Abheben / Enthüllung: Bauten NATO und BND die Oktoberfest-Bombe? / "The Barefoot Bandit": Eine flog über das Kuckucksnest / Tod auf der "Carnival Spirit" / Das Massaker von Woolwich / Bananenrepublik ist noch geschmeichelt: Der Fall Mollath kocht hoch / Serienkiller Deniz A.: Von Müttern und Mördern / Lynchjustiz: Die Stadt der Scheiterhaufen / Gewaltspiralen: Ein Penis im Müll / Plötzlicher Kindstod: Der heimliche Mord / Geheimsache Selbstmord: Topmanagersterben in der Schweiz / Anhang / Register.
(Bestellen bei Missing Link)

Gerhard Wisnewski, geboren 1959, beschäftigt sich mit den verschwiegenen Seiten der Wirklichkeit. Seit 1986 ist der studierte Politikwissenschaftler als freier Autor und Dokumentarfilmer tätig. Viele seine Bücher wurden Bestseller, u.a. das seit 2007 erscheinende Jahrbuch "verheimlicht - vertuscht - vergessen". Im Knaur Taschenbuch Verlag sind bereits folgende Bücher des Autors erschienen: "Das RAF-Phantom" (mit W. Landgraeber und E. Sieker), "Verschlußsache Terror", "Drahtzieher der Macht", "Operation 9/11", "Das 'Titanik'-Attentat", "verheimlicht - vertuscht - vergessen 2007-2013". (vt) KTS 60 www.wisnewski.de





Essen & Trinken
Schauplätze




978-0-7524-6223-3 Behan, Chris:
Exploring Midsomer.
The Towns and Villages at the Murderous Heart of England.

2012, 96 S., 190 Farbfotos, 2 Übersichtskarten, The History Press, 0-7524-6223-7 / 978-0-7524-6223-3, £ 12,99

Niemand konnte ahnen, dass die britische TV-Serie "Midsomer Murders" (deutscher TV-Titel "Inspector Barnaby") vom Start weg 1997 zu einer der erfolgreichsten und beliebtesten Fernsehserie werden würde. Gedreht wurde im ländlichen England, in den Chilterns, dem Thames Valley und Vale of Aylesbury. "Exploring Midsomer" nimmt die Fernsehzuschauer mit auf eine Reise durch die realen Städte und Dörfer der Grafschaft "Midsomer". Chris Behan hat seine Orts- und Landschaftsbeschreibungen so angelegt, dass jedes Kapitel Informationen für Ausflüge und Besichtigungstouren zu den malerischen Ortschaften der Region anbietet.
Inhalt: Foreword / Introduction / Buckinghamshire / Oxfordshire / The Chiltern Hills / The Thames Valley / Aylesbury Vale / White Ducks and Witchert Walls / The Ridgeway National Trail / Along the Oxforshire Motorway / Red Kites and the Vicar of Dibley / Pooh Sticks, Clumps and an Abbey / Port, Pimms and Wine / A Royal Castle and a Racecourse / Beech Woods and Commons / The River Chess Valey / The River Misbourne and Metroland / Chiltern Hundreds and Thousands / Preservation Railway Lines / Maps.
(Bestellen bei Missing Link)

Chris Behan wurde in Merseyside geboren, besuchte die University of Liverpool und machte dort seinen Abschluss in Electronic Engineering. Er ist Ehrenbürger der City of London und Fellow bei Rotary International. (tp) KTS 60 www.visitmidsomer.com




978-1-84165-227-6 Bullen, Annie:
Morse in Oxford.

2013, 32 S., 1 Karte Oxford Zentrum, 1 CD Morse's Music Favourites, zahlreiche Farbfotos und Kartenausschnitte, Pitkin Publishing, 978-1-84165-227-6, £ 3,00

1987 wurde die erste Folge der Inspector Morse TV-Serie in Großbritannien ausgestrahlt, mit großem Erfolg. John Thaw gab den Inspector und Kevin Whately seinen Assistenten Lewis (der, nach der Pensionierung von Morse, nun seine eigene TV-Serie hat). Die kleine, höchst eindrucksvoll illustrierte Broschüre führt zu den Schauplätzen der TV-Serie. Beigefügt ist eine CD mit jenen klassischen 11 Musikstücken, die Inspector Morse am liebsten hörte.
Inhalt: The Oxford of Inspector Morse / Muder in the Colleges / Oxford Affairs / Heart of the Mystery / Holywell Street and New College Lane / Carfax and St Aldates / Hight Street / Oriel Square / Christ Church and Merton College / St Giles / Beaumont Street / Jericho / Parks Road / Morse's Pubs / Around Oxford. (tp) KTS 60
[s.a.: Richards & Attwell: The Oxford of Inspector Morse]



978-3-942446-99-0 Ehlers, Jürgen:
Hamburg Krimi-Reiseführer.
Ein Streifzug durch die Mords-Metropole.

2013, 215 S., zahlreiche s/w und farbige Fotos, Kartenausschnitte, KBV Verlag, 3-942446-99-5 / 978-3-942446-99-0, EURO 16,50

Trifft man den Geologen, Glaziologen und Krimiautor Jürgen Ehlers auf einem Empfang, dann lernt man einen zurückhaltenden, höflichen und freundlichen Menschen kennen. Etwas hanseatisch steif - so würde man diese Begegnung beschreiben. Trifft man diesen Mann auf einer kleinen oder größeren Party (wie z.B. dem Jahrestreffen des Syndikats), dann erfährt man etwas über den feinen Humor und die lebensfreudige Gesamteinstellung des Jürgen Ehlers. Ehlers, bekannt durch seine (preis-nominierten) Kurzkrimis und historischen Kriminalromane, hat sich auf die Suche nach Kriminalschauplätzen und KrimiautorInnen in Hamburg gemacht. Sein "Krimi-Reiseführer" durch die Mords-Metropole Hamburg listet mehr als 430 Täter, Opfer, crime-scenes und deren Erfinder auf. Gerade hier, im "Hamburg Krimi-Reiseführer" kommt der o.g. feine Humor und die Ironie des Autors Ehlers bestens zum Vorschein. Gedankt sei auch dem Eifeler KBV-Verlag, dass er neben dem "Eifel Krimi-Reiseführer" von Josef Zierden (2009), nun einen "hanseatischen Krimi-Reiseführer" folgen ließ. Und Dank an Jürgen Ehlers für seine zeitraubende Lektüre diverser Krimis, seine Streifgänge durch Hamburg und seine pointierten Kommentare zu Autorinnen und Autoren und deren Geschichten und Romanen. Wer sich ein Bild über Ehlers' Arbeit machen möchte, kann diese im Vorwort "handgreiflich" vorgeführt bekommen. Jürgen Ehlers sitzt, halb ertrunken unter Unmengen von Büchern in der heimischen Badewanne (dieses Foto ist auch für die Jahrgänge 6 bis 90 ohne Nachfrage bei Arzt oder Apotheker anschaubar), in der er gelesen, gesichtet und diese mehr als 430 Krimis auf Hamburg-Bezüge geprüft hat, und alles ohne Rettungsschwimmer-Abzeichen an der abgelegten Badehose!
Inhalt: Einführung / Kurze kriminelle Geschichte Hamburgs / Schwerpunkte des Verbrechens / Berühmte Kriminalfälle / Die Polizei / Mordstouren durch Hamburg / Top Secret - auf keiner Karte zu findende Orte / Autoren und ihre Hamburg Krimis / Ortsregister.
(Bestellen bei Missing Link)

Jürgen Ehlers wurde 1948 in Hamburg geboren und lebt heute mit seiner Familie auf dem Land. Seit 1992 schreibt er Kurzkrimis, die in verschiedenen Verlagen im In- und Ausland veröffentlicht wurden, und ist Herausgeber von Krimianthologien. Er ist Mitglied im "Syndikat" und in der "Crime Writers' Association". Sein erster Kriminalroman "Mitgegangen" wurde in der Sparte Debüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Bei KBV veröffentlichte Jürgen Ehlers bislang sechs historische Kriminalromane. (tp) KTS 60 www.juergen-ehlers.com




978-3-8392-1504-3 Feifar, Oskar:
Wer mordet schon in Salzburg?
Der kriminelle Freizeitplaner:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2014, 242 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1504-8 / 978-3-8392-1504-3, EURO 9,99

In Oskar Feifars Kurzkrimisammlung stehen ausnahmsweise einmal nicht die Verbrechen im Mittelpunkt, sondern die Sehenswürdigkeiten der Stadt Salzburg und der umliegenden Region. In diesem etwas anderen "kriminellen" Reiseführer werden Sehenswürdigkeiten, die in den Kurzkrimis erwähnt werden, mit Ziffern versehen. Im Anhang "Freizeittipps", der jedem Kurzkrimi folgt, werden dann diese Sehenswürdigkeiten mit Ortsangabe und kurzer Historie, Restaurants und Touren erwähnt. Als Tourist kann man so die Tatorte der Kurzkrimis entdecken.
(Bestellen bei Missing Link)

Oskar Feifar wurde 1967 in Wien geboren und verbrachte dort die ersten 13 Jahre, danach ging es in die niederösterreichische Provinz. Nach der Heirat wechselte er den Beruf, vom Kellner zum Polizisten. Seit nunmehr 17 Jahren ist er bei der Polizei tätig, die letzten 11 Jahre im Kriminaldienst. Seit 2009 lebt er in Salzburg. Bisherige Veröffenlichungen im Gmeiner Verlag: "Dorftratsch", "Saukalt" und "Fingerspitzengefühl". (tp) KTS 60 [siehe auch "Freizeittipps von Michael Gerwien, Ernst Obermaier und Friederike Schmöe] www.krimiautoren.at/autor_oskar_faifar.html




978-3-8392-1505-0 Gerwien, Michael:
Wer mordet schon am Chiemsee?
Der kriminelle Freizeitplaner:
12 kurze Krimis und 225 Freizeittipps.

2014, 249 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1505-6 / 978-3-8392-1505-0, EURO 9,99

Informatikerin und Hobbydetektivin Babs Bauer ist, zusammen mit ihrem Bruder Sepp, Hauptkommissar bei der Kripo Traunstein, auf Verbrecherjagd im Chiemgau. Die im Text erwähnten 225 lohnenswerten Sehenswürdigkeite werden in den "Freizeittipps" ausführlich erläutert.
(Bestellen bei Missing Link)

Michael Gerwien, geboren 1957 in Biberach an der Riß, aufgewachsen in Mittenwald bei Garmisch-Partenkirchen, lebt seit 1972 in München. Er hat Germanistik studiert, war lange Jahre beim Fernsehen und ist jetzt Autor und Musiker. Seine Krimis im Gmeiner Verlag: "Alpengrollen", "Isarbrodeln", "Isarblues", "Isarhaie", "Raintaler ermittelt", "Mordswiesn", und "Alpentod". (tp) KTS 60 [siehe auch "Freizeittipps von Oskar Feifar, Ernst Obermaier und Friederike Schmöe] www.mgerwien.com




978-3-95451-212-6 Heck, Eckhard:
111 Orte in Bonn, die man gesehen haben muss.

2013, 240 S., 111 Farbfotos, 4 Kartenausschnitte, Emons Verlag, 3-95451-212-2 / 978-3-95451-212-6, EURO 14,95

Lange Jahre war Bonn Hauptstadt, jetzt darf sich die Stadt am Rhein mit dem Ehrentitel "Bundesstadt" schmücken. Der Umzug der Bundesregierung nach Berlin konnte allerdings dem "Bonn"-Krimi nicht schaden. Jährlich erscheinen mehrere Krimis, in denen Polizeiermittler und Privatdetektive in Bonn und Umgebung Jagd auf Mörder, Erpresser und andere kriminelln Zeitgenossen machen. Guido M. Breuer, Nadine Buranaseda, Gisbert Haefs, Wolfgang Kaes, Inge Lempke, Alexa Thiesmeyer, Sabine Trinkaus oder das Krimi-Trio Gabriele Koeplin, Rolf Biniek & Edda Biesterfeld - um nur ein paar Namen zu nennen - lassen in Bonn morden und ermitteln. Wo ermittelt wird, um das zu erfahren, sollte man auf das Buch "111 Orte in Bonn, die man gesehen haben muss" von Eckhard Heck zurückgreifen. Ungewöhnliche Plätze oder trendige Locations werden in 111 Kurzreportagen von Eckhard Heck mit wissenswerten Hintergrundinformationen und atmosphärischen Fotos vorgestellt.
(Bestellen bei Missing Link)
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Eckhard Heck, geboren 1962 im Saarland, ist selbstständiger Autor und Fotograf. Sein Herz schlägt für die Kultur, die Geschichte und vor allem für die Menschen, die sich dahinter verbergen. Seit 1987 lebt und arbeitet er in Aachen, von wo es ihn auch regelmäßig in die Metropolen der Rheinschiene und dort bevorzugt nach "Klein Bonnum" verschlägt. (tp) KTS 60



978-3-8392-1358-2 Himmelstoss, Andrea:
Nürnberg und Fürth, die ungleichen Schwestern.
Süsse Schätze und wunderbare Werke.

2013, 189 S., zahlreiche Farbfotos, je 1 Übersichtskarte Nürnberg und Fürth, Gmeiner Verlag (Lieblingsplätze und 11 Künstler), 3-8392-1358-4 / 978-3-8392-1358-2, EURO 14,99

Vom 21. bis zum 25. Mai 2014 hat die Criminale, das jährliche Treffen der Krimiautoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg, in Nürnberg stattgefunden. In dieser knappen Woche wurden mehr als hundert Lesungen für das öffentliche Publikum angeboten, neben diesen Lesungen gab es auch Podiumsdiskussionen und andere Veranstaltungen. Höhepunkt des jährlichen Treffens der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" wird der (ebenfalls für das Publikum zugängliche) Abschlussabend sein - der "Tango Criminale", auf dem u.a. auch die Autorenpreise des Syndikats verliehen werden. Wer nach Nürnberg reisen will, um an diesen Veranstaltungen teilzunehmen oder Autorinnen und Autoren treffen möchte, kann sich in diesem Reiseführer vorab schon darüber informieren, welche Wege sich wohin in Nürnberg und/oder Fürth lohnen. Zum Beispiel kann man sich nach dem Besuch des Kriminalmuseums in Fürth (www.kriminalmuseum-fuerth.de) im Würzhaus (Nürnberg, www.wuerzhaus.info) mit traditionell bodenständiger Küche stärken oder die berühmten Nürnberger Rostbratwürste im Bratwursthäusle (Nürnberg, www.bratwuersthaeusle.de) probieren. Neben lohnenswerten Einkehrmöglichkeiten, verschiedenen Museen und anderen Sehenswürdigkeiten werden in der Reihe "66 Lieblingsplätze" auch 11 Künstler aus Nürnberg und Fürth vorgestellt. Inhalt: Vorwort / Nürnberg - innen drinnen / Nürnberg - drum rum / Fürth - dicht dabei / Fürth- weiter weg / Karte / Register.
(Bestellen bei Missing Link)

Andrea Himmelstoss, Jahrgang 1964, ist seit 2001 Wahl-Fränkin und lebt im Herzen der Fürther Altstadt. Als freie Journalistin und Texterin schreibt die gebürtigen Hamburgerin für verschiedene Medien, nachdem sie Neuere Deutsche Literatuwissenschaft, Psychologie sowie Soziologie studiert hat. Bereits vor zehn Jahren begann sie, Nürnberg und Fürth zu erkunden, wobei sie den Charme der Franken sowie ihrer beiden Städte lieben lernte. Besonders die sehr gut versteckten Plätze ihrer neuen Heimat haben es ihr angetan. (tp) KTS 60 www.das-texthaus.de




978-3-86026-201-6 Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-L.:
Hinter den Kulissen von Commissario Brunetti.
Die venezianischen Schauplätze aus der beliebten TV-Serie.

2013, 283 S., zahlreiche Farbfotos und farbige Pläne, 1 separater Faltstadtplan (Format 94 x 67 cm), Harms Verlag, 3-86026-207-7 / 978-3-86026-201-6, EURO 23,80

Man kann sie nur bewundern, das Autorenduo Hoffmann & Heinrich: in regelmäßigen Abständen legen sie entweder die themengebundenen kleinen Venedigkarten zu Commissario Brunetti vor oder gleich Handbücher, prall gefüllt mit Informationen und Hinweisen zu sehenswerten Locations - all dies üppigst mit Farbfotos befildert. Ihr Kompendium über Donna Leons Romanschauplätze wird jetzt ergänzt durch ein Nachschlagewerk zu rund 200 Drehorten aus den RRD Degeto Verfilmungen zu den Ermittlungen von Commissario Brunetti. Egal, ob der Commissario eine Geburtstagskarte für seine Paola kaufen möchte oder mit Dergente Vianello ins Fitnessstudio geht - in "Hinter den Kulissen von Commissario Brunetti" wird alles, aber auch wirklich alles dokumentiert und fotografiert. Die im Nachschlagewerk aufgeführten Stadtpläne werden durch eine beigefügte Karte bestens ergäntzt.
Inhalt: Ein Blick hinter die Kulissen / Allgemeine Schauplätze / 1. Film - Vendetta / 2. Film - Venezianische Scharade / 3. Film - In Sachen Signora Brunetti / 4. Film - Nobiltà / 5. Film - Venezianisches Finale / 6. Film - Feine Freunde / 7. Film - Sanft entschlafen / 8. Film - Acqua alta / 9. Film - Beweise, daß es böse ist / 10. Film - Verschwiegene Kanäle / 11. Film - Endstation Venedig / 12. Film - Das Gesetz der Lagune / 13. Film - Die dunkle Seite der Serenissima / 14. Film - Blutige Steine / 15. Film - Wie durch ein dunkles Glas / 16. Film - Lasset die Kinder zu mir kommen / 17. Film - Das Mädchen seiner Träume / 18. Film - Schöner Schein.
(Bestellen bei Missing Link)

Elisabeth Hoffmann und Karl-L. Heinrich sind ein italophiles Ehepaar und arbeiten, wenn sie nicht gerade in Venedig auf Recherche sind, als Sozialpädagogin und Informatiker in München. (vt) KTS 60 www.brunettistadtplan.de




s.a.: - Holtmann: Auf den Spuren von Donna Leon in Venedig
- Leon: Mein Venedig

978-3-9815335-7-6 Holtmann, Katharina:
Auf den Spuren von Donna Leon in Venedig.
Commissario Brunettis Roman-Schauplätze.

2013 (4. überarbeitete Auflage), 182 S., 180 Fotos, Lesebändchen, Verlag books&friends, 3-9815335-7-7 / 978-3-9815335-7-6, EURO 19,99

Ein weiteres Venedig-Handbuch, in dem man fünf Tatorte und Schauplätze, an denen Commissario Brunetti ermittelt hat, näher in Augenschein nehmen kann. Venedig-Kennerin Katharina Holtmann hat sich die schönsten Schauplätze aus Leons Brunetti-Krimis ausgesucht, und stellt sie ausführlich vor, begleitet von Fotos, die Manfred Kaczerowski beigesteuert hat. Zu einzelnen herausragenden Gebäuden gibt es in kleinen Textkästen historische Hintergründe, Tipps und Anschriften. Gleichfalls wird in einem kleinen separaten Text erläutert, warum Brunetti, sein Adjudant oder sein Chef diesen Ort aufgesucht haben. Katharina Holtmann vermittelt in ihrem Buch eine Menge über die Geschichte der Stadt, den Alltag ihrer Einwohner und gibt Tipps zu Plätzen, Palazzi oder Geschäften, die der "gewöhnliche" Venedig-Tourist wahrscheinlich nie kennengelernt hätte. Commissario Brunetti und Katharina Holtmann sei Dank, dass diese venezianischen Geheimtipps jetzt bekannt sind. Jedes Kapitel zu einem Krimi-Schauplatz wird durch eine ausführliche Wegebeschreibung unter der Überschrift "Auf eigene Faust" ergänzt. Auch an Rezepte hat Katharina Holtmann gedacht: Unter der Überschrift "Wenn Paola kocht" kann man nachkochen, was Paola ihrem Commissario auftischt. Das mit Farbfotos üppig ausgestattete Reisehandbuch ist vielleicht etwas zu sperrig und zu schwer, um es als Führer mit sich herumzutragen. Auf jeden Fall sollte man Katharina Holtmanns Buch stets griffbereit neben der Lektüre von Commissario Brunettis Ermittlungen haben.
Inhalt: Schöner wohnen: Paläste, Polizeiwohnungen und feine Hotels (Krimi-Schauplätze in "Venezianisches Finale") / In Gummistiefeln ins Museum (Krimi-Schauplätze in "Acqua alta") / Venedigs Highlights: Canal Grande, Rialto, Markusplatz (Krimi-Schauplätze in "Feine Freunde") / Essen und Trinken gegen den Frust (Krimi-Schauplätze in "Verschwiegene Kanäle") / Unterwegs im Malerviertel Cannaregio (Krimi-Schauplätze in "Beweise, daß es böse ist") / Reise-Informationen. (tp) KTS 60



s.a.: - Hoffmann & Heinrich: Hinter den Kulissen von Commissario Brunetti
- Leon: Mein Venedig

978-3-9815335-5-2 Julian, Helena:
Auf den Spuren von Dan Browns "INFERNO".
Thriller-Schauplätze in Florenz, Venedig & Istanbul.

2013, 197 S., 180 farbige Illustrationen und Fotos, Lesebändchen, Verlag books&friends, 3-9815335-5-0 / 978-3-9815335-5-2, EURO 19,99

Wie soll man Dan Browns "Inferno" lesen, eher als Verschwörungsthriller oder doch als Städteführer? Helena Julian hat diese Frage für sich und für Dan Brown Fans bestens beantwortet: Sie hat 2013 einen Reiseführer für Florenz, Venedig und Istanbul vorgelegt, damit die Dan Brown Fangemeinde nicht nur alles Wichtige zu den Thriller-Schauplätzen in diesen drei Städten erfahren, sondern auch Grundlegendes, was man zu Dante Alighieris "Commedia" (dt. "Göttliche Komödie") kennen sollte. Die "Commedia", gegliedert in die Teile "Inferno" (Hölle), "Purgatorio" (Fegefeuer) und "Paradiso" (Paradies), spielt um 1300 in Florenz und war die Vorlage für Dan Browns "Inferno" Helena Julian hat ihr Buch in vier Teile gegliedert, im ersten Teil beschäftigt sie sich mit Dante und Dan Brown, die Teile zwei bis vier widmen sich Florenz, Venedig und Istanbul. Es werden zunächst jeweils die entsprechenden Stadtgeschichten präsentiert, um dann die Schauplätze zu beschreiben, an denen Robert Langdon den verschiedenen Geheimnissen auf die Spur zu kommen hofft. Eingestreut hat Helena Julian Insidertipps, Zitate aus Dan Browns "Inferno", und selbstverständlich, Adressen und Öffnungszeiten markanter Gebäude. Ergänzt wird jeder Städteteil mit Tourenvorschlägen unter der Überschrift "Auf eigene Faust". Helena Julian war übrigens eine der Ersten, die sich auf die Spur von Langdon begab - knapp zweieinhalb Monate nach dem Erscheinen von "Inferno" konnte ie das Ergebnis ihrer umfangreichen Recherchen vorlegen.
Inhalt: Dante und Dan: Zwei Schreiber erfinden das Inferno ("Inferno" - nicht irgendein Thriller / Dante und seine Stadt / Dan Browns Vorlage - Dantes "Göttliche Komödie) / Von geheimen Gängen, Dachbalken und nackten Statuen: Schauplätze in Florenz / Das Rätsel von San Marco: Schauplätze in Venedig / Showdown am Bosporus: Schauplätze in Istanbul / Reise-Informationen.
(Bestellen bei Missing Link)

Helena Julian ist Journalistin und Autorin. Schon während ihres Studiums der Germanistik und Romanistik hatte sie sich mit den Anfängen der Literatur im Mittelalter beschäftigt. Auch Florenz und Venedig kannte sie bereits vor der Lektüre von "Inferno" gut, trotzdem hat sie alle drei Städte für diesen Reiseführer mit großem Vergnügen noch einmal neu entdeckt. Sie lebt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet. (tp) KTS 60



978-3-257-23623-1 Leon, Donna:
Mein Venedig.

2007, 71 S., (Ü.v. Monika Elwenspoek & Christa E. Seibicke), Diogenes Taschenbuch 23623, 3-257-23623-9 / 978-3-257-23623-1, EURO 8,90

Die hier versammelten Geschichten sind eine Auswahl aus dem Donna Leon-Buch "Über Venedig, Musik, Menschen und Bücher" (Diogenes, 2005). Alles, was Commissario Brunetti sieht, hat natürlich auch Donna Leon gesehen. Aber nicht alles was für die Autorin bemerkenswert ist, hält auch Einzug in ihre Venedig-Krimis. Mit den hier vorliegenden 12 Geschichten lässt die Autorin ihre Leser hinter die Kulissen der Lagunenstadt blicken und gewährt gleichzeitig Einblicke in ihre Gefühle zur Stadt und zu ihren Bewohnern und veranschaulicht, wie diese ticken.
Inhalt: Mein Venedig / Venezianischer Pulsschlag / Venezianische Müllabfuhr / Tatort Kasino / Bürokratie all'italiana / Diplomatischer Zwischenfall / Leichte und schwere Kost / Neue Nachbarn / Das Höllenhaus / Mordlust / Da Giorgio / Arme Leute.
(Bestellen bei Missing Link)

Donna Leon verließ mit 23 Jahren New Jersey, wo sie 1942 geboren worden war, um in Perugia und Siena weiterzustudieren. Seit 1965 lebt sie ständig im Ausland, arbeitete als Reiseleiterin in Rom, als Werbetexterin in London, sowie als Lehrerin an amerikanischen Schulen in der Schweiz, im Iran, in China und in Saudi-Arabien. Seit 1981 wohnt und arbeitet Donna Leon in Venedig. (tp) KTS 60 www.donnaleon.net




s.a.: - Hoffmann & Heinrich: Hinter den Kulissen von Commissario Brunetti
- Holtmann: Auf den Spuren von Donna Leon in Venedig

978-3-257-24248-5 Markaris, Petros:
Quer durch Athen.
Eine Reise von Piräus nach Kifissia.

2013 (vom Autor leicht überarbeitete und aktualsierte der 2010 erschienenen Ausgabe), 176 S., 24 Kartenausschnitte, (Ü.v. Michaela Prinzinger), Diogenes Taschenbuch 24248, 3-527-24248-4 / 978-3-257-24248-5, EURO 9,90

Wenn Kommissar Kostas Charitos im heißen und verkehrsinfarkt gequälten Athen ermittel, kommt er manchmal leicht aus der Puste und stets ins Schwitzen. Sein Erfinder Petros Markaris nimmt den Leser auf eine Reise quer durch Athen mit - nicht mit Auto, nicht mit dem Sightseeing-Bus, sondern mit der Linie 1 der Metro, ehemals als Dampfzug am 27.2.1869 eingesetzt. Die Stadtbahn, in die Markaris den Leser begleitet, durchläuft 24 Stationen und die Fahrt von Piräus, Hafen und Wohnort der Arbeiter, bis nach Maroussi und Kifissia, den noblen Vororten der quirligen Metropole, beträgt gut eine Stunde. Aber es lohnt sich auch, an einzelnen Stationen auszusteigen und die Umgebung zu erkunden. Markaris zeigt dabei Athen von all seinen schönen und glitzernden Seiten, aber auch von den hässlichen Seiten, weist auf verborgene Überraschungen hin, antike Stätten werden selbstverständlich nicht ausgelassen und manch schöner Spazierweg wird auch erkundet.
(Bestellen bei Missing Link)

Petros Markaris, geboren 1937 in Istanbul, hat fürs Theater gearbeitet, war Co-Autor des Filmemachers Theo Angelopoulos und hat deutsche Dramatiker wie Brecht und Goethe ins Griechische übersetzt. Mit seinen internatioonal erfolgreichen Kostas-Charitos-Romanen ist er zum wohl bekanntesten zeitgenössischen Autor Griechenlands avanciert. Petros Markaris lebt in Athen. (tp) KTS 60



978-3-8392-1506-7 Obermaier, Ernst:
Wer mordet schon im Schwarzwald?
Der kriminelle Freizeitplaner: 12 Krimis und 120 Freizeittipps.

2014, 250 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1506-4 / 978-3-8392-1506-7, EURO 9,99

Ein Mord mit einer Überdosis Viagra in Schnapspralinen, Schwarzwaldtorte als Dopingmittel oder Mord in der Schwarzalb-Klinik lassen Kommissar Danilo Kötter und seine Assistentin Sandra Lechner die Schönheiten des Schwarzwalds kennenlernen. Der Leser und der Schwarzwald-Urlauber wird durch die Ermittlungen der beiden Kommissare mit 120 Freizeittipps versorgt, die es lohnen, die Orte und Sehenswürdigkeiten näher in Augenschein zu nehmen und sich in Restaurants und Cafés mit garantiert nicht gedopter Schwarzwaldtorte zu stärken. Als ausgewiesener Tourismus-Marketingleiter im Schwarzwald konnte Obermaier bei seinen Tipps auch Hinweise auf versteckte und relativ unbekannte, aber sich lohnende Ziele geben.
(Bestellen bei Missing Link)

Ernst Obermaier leitete über acht Jahre das Kultur- und Verkehrsamt der Stadt St. Georgen im Schwarzwald. Sein beruflicher Werdegang setzte sich als Marketingleiter der Volksbank Überlingen, Leiter von Unternehmerseminaren und freier Dozent für Tourismus-Marketing an der Berufsakademie Ravensburg fort. Von ihm liegt außerdem im Gmeiner Verlag vor: "Wer mordet schon am Bodensee?". (tp) KTS 60



[siehe auch "Freizeittipps von Oskar Feifar, Michael Gerwien, und Friederike Schmöe]

978-1-901091-03-8 Richards, Antony J. / Philip Attwell:
The Oxford of Inspector Morse.

2012, 120 S., zahlreiche s/w Fotos und Kartenausschnitte, Irregular Special Press, 1-901091-03-1 / 978-1-901091-03-8, £ 8,00

Wer die Inspector Morse-Krimis von Colin Dexter gelesen und die TV-Serien "Inspector Morse" und "Lewis" gesehen hat, für den sollte dieser kleine spezielle Oxford-Führer ein "Muss" sein. Alle wichtigen Örtlichkeiten (Gebäude, Kirchen, Museen, Parkanlagen, Colleges, Pubs und Restaurants, Geschäfte und Märkte) aus "Inspector Morse" und "Lewis" sind mit ausführlichen geschichtlichen Hintergrundinformation und entsprechenden Vermerken, was Morse, Lewis und Hathaway dort zu suchen oder zu ermitteln hatten, versehen. Eine "Inspector Morse Walking Tour" führt durch die Universitätsstadt. Eine kleine Aufstellung weiterführender Literatur ergänzt diesen wunderbaren "kriminellen" Reiseführer. Inhalt: Foreword / Introduction / The Oxford of Inspector Morse / Inspector Morse Map / Inspector Morse Walking Tour / Places Index / Episode Index / References & Further Reading. (tp) KTS 60 [s.a. Bullen: Morse in Oxford]



978-3-8392-1507-4 Schmöe, Friederike:
Wer mordet schon in Franken?
Der kriminelle Freitzeitplaner: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2014, 284 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1507-2 / 978-3-8392-1507-4, EURO 9,99

Privatdetektivin Katinka Palfy, Reporter Dante Wischnewski und Journalistin Liv Sundberg recherchieren wegen Mord und Totschlag in Franken. In den 11 Kurzkrimis wird der Armchair Detective mit auf die Reise durch das Frankenland genommen und lernt so einiges über die Geschichte der Region und deren touristische Attraktionen kennen.
(Bestellen bei Missing Link)

Friederike Schmöe wurde in Coburg geboren, wo sie auch aufwuchs. Heute bietet die Universitätsdozentin unter anderem Kreativitätskurse für Kinder und Erwachsene an und leitet eine Schreibwerkstatt in Bamberg. Von der überaus fleißigen Autorin liegen allein im Gmeiner Verlag 19 Kriminalromane vor. (tp) KTS 60 www.fiederikeschmoee.de




[siehe auch "Freizeittipps" von Oskar Feifar, Michael Gerwien und Ernst Obermaier]

978-3-95651-007-6 Schreiner, Sabine / Street, Joan [Richards, Antony (Hg)]:
Inspector Barnaby.
Die Drehorte der beliebten ZDF-Serie.
Wo England am schönsten ist.

2013, 127 S., zahlreiche Farbfotos, Kartenausschnitte, 1 Übersichtskarte "Die Drehorte", (Midsomer Murders On Location. A Guide to the Midsomer Counties of Berkshire, Buckinghamshire, Hertfordshire and Oxfordshire, Ü.v. Nathalie Wittfoth), Kellner Verlag (Der besondere Reiseführer), 3-95651-007-0 / 978-3-95651-007-6, EURO 14,90

In der ZDF-Serie "Inspector Barnaby" wird dem Zuschauer das ländliche und beschauliche England gezeigt. Verstreut in der fiktiven Grafschaft Midsomer liegen all diese pittoresken Orte und Dörfe, herrschaftlichen Landsitze, alten Kirchen und gemütlichen Pubs. Es sind über 100 Drehorte rund um die Universitätsstadt Oxford, in denen Inspector Barnaby und Sergeant Troy in zum Teil recht blutigen Morden zu ermitteln haben. Im Gegensatz zur englischen Ausgabe ist in der deutschen Ausgabe das Episodenverzeichnis in die bisher abgedrehten 15 Staffeln gegliedert und es gibt eine (nicht maßstabsgetreue) Karte der Drehorte. Unterteilt in die vier Grafschaften wird jeder Drehort und seine Geschichte vorgestellt, gekennzeichnet durch das Piktogramm einer Filmspule wird erläutert, welche Folge hier gedreht wurde und gleichzeitig eine wird eine kurze Inhaltsangabe zu der bzw. den entsprechenden Folgen gegeben. Zudem bietet der Kellner Verlag in seiner Abteilung "ReiseKellner" zweimal jährlich eine jeweils einwöchige Rundreise zu diesen Drehorten an (maximal 30 Personen konnen an der Tour "Auf Barnabys Spuren" teilnehmen). Die Buchvorlagen zur Serie hat die englische Krimiautorin Caroline Graham geschrieben: "Treu bis in den Tod / Ein sicheres Versteck", "Die Rätsel von Badger's Drift / Requiem für einen Mörder" und "Ein böses Ende / Blutige Anfänger" sind als Goldmann Taschenbücher lieferbar.
Inhalt: Einleitung / Die Grafschaft Midsomer / Midsomer County Karte / Inspector Barnaby in der Grafschaft Berkshire / Inspector Barnaby in der Grafschaft Buckinghamshire / Inspector Barnaby in der Grafschaft Hertfordshire / Inspector Barnaby in der Grafschaft Oxfordshire / Sehr kleines Glossar / Verzeichnis der Drehorte / Kirchen, Hotels, Pubs, Museen … / Episodenverzeichnis (alphabetisch geordnet & nach Staffeln geordnet) / Reisen auf Barnabys Spuren. (tp) KTS 60 www.reisekellner.de




[englische Ausgabe siehe unten]

978-1-901091-37-3 Schreiner, Sabine / Street, Joan [Richards, Antony (Hg)]:
Midsomer Murders On Location.
A Guide to the Midsomer Counties of Berkshire, Buckinghamshire, Hertfordshire and Oxfordshire.

2010 (2. ergänzte Auflage), 90 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Übersichtskarten, Irregular Special Press, 1-901091-37-6 / 978-1-901091-37-3, £ 6,00

In der Causton Constabulary, exakt in der Mitte des fiktiven Midsomer County gelegen, hat DCI Tom Barnaby vom CID (Crime Investigation Department) das Sagen. Barnaby wird vom Theaterschauspieler John Nettles gegeben und erschien erstmals 1997 in "The Killings at Badger's Drift" im britischen Fernsehen. Seit dieser Zeit läuft die Serie bis heute im TV. Barnaby klärt, meistens mit seinem Sergeant Troy (Daniel Casey), manchmal mit Detective Jones (Jason Hughes), im ruralen Midsomer County Morde auf, die zum Teil als klassische Whodunnits aber auch als bizarre Verbrechen daherkommen (Im deutschen Fernsehen ist die Serie stets montags in ZDF neo zu sehen). Die Film-Locations in diesem fiktiven Midsomer County erstrecken sich von Berkshire über Buckinghamshire, Hertfordshire und Oxfordshire. Sabine Schreiner und Joan Street haben, in Zusammenarbeit mit der "Midsomer Murders Society", einen Führer zu den Schauplätzen der TV-Serie herausgegeben. Wer sich diese (realen) Orte der bis 2010 abgedrehten 69 Episoden von "Inspector Barnaby" näher ansehen will, findet in "Midsomer Murders On Location" alle wichtigen Informationen, sei es über Kirchen, Hotels, Pubs & Restaurants oder Museen und andere touristische Attraktionen.
Inhalt: Introduction / Midsomer County / The Midsomer County of Berkshire / The Midsomer County of Buckinghamshire / The Midsomer County of Hertfordshire / The Midsomer County of Oxfordshire / Places Index / Episode Index. (tp) KTS 60 www.midsomermurderssociety.com
www.visitmidsomer.com
www.geocities.com
www.tvlocations.net




[deutsche Ausgabe siehe oben]



Jahrbücher
Zeitschriften




Crimezone Magazine Colin, Jean-Paul / Van der Meiren, Robert (Red.):
Crimezone Magazine
,
Crimezone-nl, ISSN 2213-6622, EURO 4,95
- No. 5/2013, 130 S.
Inhalt: Interviews & Artikelen: Jussi Adler-Olsen, J.K. Rowling, Michael Berg, Het Thriller Theater bestaat 10 jaar / Specials: Stephen King, Nederlands Thrillerfestival 2013 / In De Prael - Simone van der Vlugt en Peter Römer / Judith Visser geeft schrijftips / Crimezone Junior - Michelle Gagnon / Siska Mulder in 7 tweets / Dossier - James Patterson / De 5 W's - Brian Freeman / True Crime - Seriemoordenaars in Nederland / Plaats delict - Yrsa Sigurdardóttir en Quentin Bates / Crimezone Debuutprijs 2013 / Verkiezing Beste Thriller van het Jaar / De Gouden Raaf 2013 / Kleine oude vrouwtjes als speumeus / Uitgelicht - Top of the Lake / Thrillertips. (tp) KTS 60 www.crimezonemagazine.nl




CADS 67 Bradley, Geoff (Red.):
CADS - Crime and Detective Stories.
An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction.

ISSN 0965-6561, £ 8,50

Geoff Bradeley gibt seit Jahren wohl eines der besten englischsprachigen Krimi-Magazine heraus. Neben seinen eigenen Beiträgen ist Bob Cornwell mit seinem "The CADS Questionnaire" von Anfang an dabei. Andere Beiträge werden von bekannten Autoren aus aller Welt beigesteuert. CADS ist jedem zu empfehlen, der sich gründlich über englischsprachige Kriminalliteratur informieren möchte. Neben dem "Questionnaire" sind feste Rubriken Rezensionen zu Krimi-Neuerscheinungen aber auch zu älteren Krimis und zu neuer Sekundärliteratur, sowie "Death of a Mystery Writer" von Marvin Lachman. In der oft umfangreichen Leserbriefrubrik "Letters … Letters" wird von Lesern aus der ganzen Welt Stellung zu Artikeln genommen oder es werden Hinweise und Ergänzungen übermittelt.
- CADS 66/2013, 80 S. Inhalt: John Cooper: Roy Vickers and the Department of Dead Ends / Helen Szamuely: Maurice Baring of Sherlock Holmes / B.A. Pike: Amanda Cross and Agatha Christie / Liz Gilbey: Horses for Courses. The Horse in Detective Fiction / Philip L. Scowcroft: Crosswords and British Crime Fiction. A few examples / Mike Ripley: Tracking Down Berkely Mather. A quest for a schoolboy hero / Francis Pryor: My Journey into Crime. Explanations and Excavations / David Ellis: A Merry-go-round / Nick Kimber: Roaming Through Rohmer, Part Two / Lyn McConchie: Elizabeth Linington / B.A. Pike: Mr. Fortune. The stories of H.C. Bailey, Part 6 / Scowcroft, Philip L.: Egyptology and British Crime Fiction. With particular reference to Carter Dickson's "The Curse of the Bronze Lamp" / Liz Gilbey: If It's Not One Detective, It's Another! The Life and Work of Laurence Payne / Lyn McConchie: Permutations / Geoff Bradley: Murder in the Library. An A -Z of Crime fiction. A report / B.A. Pike: Pen Profils. No. 45. James (Ernest) Turner (1909-1975) / Liz Gilbey: New Readers Begin Here, No. 8 / Mike Ripley: Bargain Hunt (No. 19) / Philip L. Scowcroft: Carruthers of "The Riddle of the Sands" / Bob Cornwell: The CADS Questionnaire - Christopher Fowler.

- CADS 67/2014, 80 S.
Inhalt: Curtis Evans: Killer Fashions. The Detective Novels of Emma Lou Fetta / Arthur Vidro: Claremont. The Real Wrightsville? Mike Ripley: Albert and I. Mike Ripley's long standing relationship with Albert Campion / Philip L. Scowcroft: Agatha Christie's "The Sittaford Mystery" / B.A. Pike: Mr. Fortune. The stories of H.C. Bailey. Part 7 / Liz Gilbey: Tie-Ins For TV. A Neglected Source of Delight / Lyn McConchie: Modern Themes in Josephine Tey / David G. Rowlands: Paul Harley of Chancery Lane, Part 1 / Liz Gilbey: New Readers Begin Here, No. 9 / Philip L. Scowcroft: Observations on Ethel Lina White / Bob Adey: The Red Right Hand of Joel Townsley Rogers / John Curran: Agatha Christie's "Black Coffee". A Mystery within in a Mystery / Liz Gilbey: The Dog It Was That Detected. Some canine capers in detective fiction / John Cooper: The Detective Novels of Simon Nash / Mike Ripley: Bargain Hunt (20) / Philip L. Scowcroft: Dorothy L. Sayers, Sheridan Le Fanu and the Victorian Crime Story / B.A. Pike: Pen Profils. No. 46 / Bob Cornwell: The CADS Questionnaire - Stav Sherez. Bezugsanschrift: Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex, SS7 1PA, UK, E-Mail: Geoffcads@aol.com. (tp) KTS 60



978-3-86913-232-7 Eßer, Angela (Hg):
Der Krimi-Kalender 2014.
Literarischer Buchkalender.

2013, 128 S., Wochenkalendarium, Gummibandverschluß, Verlag ars vivendi, 3-86913-232-9 / 978-3-86913-232-7, EURO 19,90

Der Herausgeberin Angela Eßer schwirrte schon seit langer Zeit ein Kalender im Kopf herum, der Autoren und Krimifans gleichermaßen Freude bereiten sollte (Zitat Angela Eßer). Eßer reiht sich mit ihrem Krimi-Kalender in die recht lange Tradition von Buchkalendern ein, die 1997 mit dem "Roten Kalender - Schöne Morde gegen den grauen Alltag" begann und weitergeführt wurde mit den Krimi-Kalendern aus den Verlagen Nautilus, KBV, Anabas, edition trèves und Conte. Es ist selbstverständlich, dass Eßer eine Auflistung der Krimifestivals, Krimibuchhandlungen und Krimihotels und -museen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz liefert - sozusagen das Gerüst für solche Kalender. Für alle zwei Wochen gibt es zudem insgesamt 26 Kürzestkrimis, die von Autorinnen und Autoren der Gruppe deutschsprachige Kriminalliteratur, "Das Syndikat", beigesteuert wurden. Daneben finden sich zwei Krimirätsel, ein Kurzkrimi von Norbert Horst, und - zum Weiterschreiben gedacht - "Der erste Satz", notiert von Ingrid Noll und Nele Neuhaus, sowie eine Schreibaufgabe von Wilsberg-Erfinder Jürgen Kehrer. Abgerundet wird dies alles von einem Krimimenü der Österreicherin Eva Rossmann. Der optisch schön gestaltete Buchkalender im Format 14,8 x 21 cm, der durch ein Gummiband fest verschlossen werden kann, wird durch eine Internetseite begleitet, die, so sieht die aktuelle Planung aus, z.B. Geburtstage von Krimiautoren listet oder andere vielfältige Infos rund um den Krimi anbieten wird (Die URL dieser Internet-Seite steht zur Zeit leider noch nicht fest!). Die großzügige Wocheneinteilung läßt dem Besitzer des Krimi-Kalenders 2014 ausreichend Raum für Notizen und Eintragungen. Bleibt zu hoffen, dass Herausgeberin und Verlag dieses Kalenderprojekt auch in den nächsten Jahren fortsetzen werden.
(Bestellen bei Missing Link)

Angela Eßer wurde in Krefeld geboren, studierte Theaterwissenschaft und war als pädagogische Mitarbeiterin bei der VHS München und am Theater tätig. Unter dem Titel "Mordshunger" gibt sie möderische Kochseminare, in denen die Ess- und Trinkvorlieben von berühmten Privatdetektiven und Kommissaren aus der Kriminalliteratur behandelt werden. Sie ist Organisatorin von Krimifestivals, Initiatorin von "Bloody Cover", sowie Herausgeberin verschiedener Krimi-Anthologien. Von 2005 bis 2012 war sie Sprecherin des Syndikats. Im November 2011 gründete sie gemeinsam mit der Hamburger Autorin und Publizistin Nina George die Initiative "JA zum Urheberrecht" (www.ja-zum-urheberecht.de). (tp) KTS 60 www.krimi-marketing.de




978-3-8392-1479-4 Schubarsky, Susanne (Hg. & Red.) / Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur e.V. (Mithg.):
Secret Service.
Jahrbuch 2014.

2014, 280 S., 17 s/w Fotos, Gmeiner Verlag, 3-8392-1479-3 / 978-3-8392-1479-4, EURO 9,99

Ich freue mich jedes Jahr wieder darüber, mitteilen zu dürfen, dass es ein neues Krimi-Jahrbuch gibt. Im Armin Gmeiner-Verlag erscheint jetzt in fünfter Folge das Jahrbuch "Secret Service" des Syndikats, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur AIEP/IACW. Versuche anderer Verlage, Krimi-Jahrbücher in regelmäßiger Folge zu publizieren, scheiterten nach zwei oder drei Ausgaben. Dem Gmeiner-Verlag aus Meßkirch, der vor Jahren mit der Herausgabe von Lokalkrimis erstmals bekannt wurde - inzwischen aber viele hochkarätige deutschsprachige Krimiautorinnen und -autoren im Programm hat - , gebührt Lob für sein Engagement im Sektor Krimijahrbuch. Wer sich über die Geschichte dieses Verlages informieren möchte, dem sei ausdrücklich empfohlen: "Ricarda Dück (Red.): 25 Jahre Gmeiner Verlag. Eine illustrierte Chronik. 2011, Gmeiner-Verlag, 978-3-8392-8292-9" (ein ausführlicher Hinweis auf diese Verlagsgeschichte in einem früheren KTS). Zurück zum Jahrbuch 2014: Neben einigen wenigen Kürzestkrimis wird z.B. über die Criminale - das Jahrestreffen der Krimiautoren - berichtet, der renommierte Bonner Gerichtsmediziner B. Madea ist mit dem 2. Teil seines Beitrages über die Rechtsmedizin vertreten, oder Jürgen Ehlers erläutert das Problem des "ersten Satzes" im Krimi.
Inhalt: 1. Susanne Schubarsky: Vorwort der Herausgeberin / 2. Edgar Franzmann/Barbara Saladin/Jan Zweser: Vorwort des Sprecherteams / 3. Jürgen Ehlers: Buchanfänge - aller Anfang ist schwer / 4. Ballwieser & Rinkes: Mahlzeit / 5. Kirsten Püttjer & Volker Bleeck: Buschbrand in Bern - Eine Reise in die Standardsprache / 6. Richard Birkefeld: Kategorischer Imperativ / 7. Roger Strub: Criminale 2013 in Bern / 8. Guido M. Breuer: Die Geliebte des Killers / 9. Thomas Przybilka: Die Befragungen - Verhöre der Friedrich-Glauser-Preisträger und der Hansjörg-Martin-Preisträgerin 2013 - Roland Spranger - Marc-Oliver Bischoff - Regina Schleck - Susan Kreller - Gunter Gerlach / 10. Christiane Dieckerhoff: Schnauze voll / 11. Elmar Tannert: Criminale 2014 in Nürnberg/Fürth / 12. Peter Gerdes: Die kalte Hand / 13. Helge Thielking: Social Netdeath / 14. Stephan Hähnel: Letzte Blicke / 15. Burkhard Madea: Rechtsmedizin - Geschichte und Zukunft / 16. Tatjana Kruse: Krimiminiatur / 17. Barbara Saladin: Auf den Zahn gefühlt - 10 Syndikats-AutorInnen sagen, wie sie schreiben / 18. Eva Lirto: Krimiminiatur / 19. Viktor Ivo: Recherche Reloaded. Das Internet als Arbeitshilfe für Krimiautorinnen und Krimiautoren / 20. Sunil Mann: Rösti / 21. Claudia Senghaas: Gut gemacht, Daniel! / 22. Elke Pistor: Konkurrenz / 23. Sabina Naber: Mein erstes Mal / 24. Hughes Schlüter: Krimiminiatur / 25. Iris Leister: Die Liga der außergewöhnlichen Ermittlerfiguren / 26. Anna Schneider: Temperaturbedingungen / 27. Karsten Eichner: Mordszeit auf der Zauberinsel: Ein kleines Juist-ABC für Krimi-Autoren / 28. Petra Würth: Picknick / 29. Thomas Przybilka: Wichtige Sekundärliteratur zur Kriminalliteratur. Eine Auswahl aus dem Zeitraum Juli 2011 bis Juli 2013 / 30. Biografien der Kollaborateure.
(Bestellen bei Missing Link)

Susanne Schubarsky, geboren 1966 in Niederösterreich, Studium der Germanistik und Anglistik. Initiatorin des Kärtner Krimipreises und Herausgeberin diverser Anthologien. 2007 Literaturpreis des Landes Burgenland für den Kurzkrimi "Mutter-Liebe". 2009 Krimi-Stipendium auf der Nordseeinsel Juist. Seit 2009 Redakteurin des Syndikats. Sie lebt in Villach und schreibt Krimis, weil sie "auf diese Weise ganz legal unerträgliche Zeitgenossen um die Ecke bringen kann". (tp) KTS 60 www.schubarsky.at
www.das-syndikat.com




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Diogenes-Magazin-Nr-15 Kampa, Daniel / Künne, Cornelia (Red.):
D - Diogenes Magazin Nr. 15.

2014, 64 S., zahlreiche s/w und farbige Abbildungen und Fotos, Diogenes Verlag, 978-3-257-85015-4 / ISSN 1663-1641, EURO 4,00

3 x jährlich (Januar / Mai / September) erscheint das aufwendig gemachte "D - Diogenes Magazin", in dem über die Autoren des Verlages berichtet wird. Die Ausgabe Frühjahr 2014 ist komplett dem Krimi gewidmet - natürlich geht es um die Kriminalromane aus dem Züricher Diogenes Verlag. Allerdings ist "D - Diogenes Magazin" mehr als nur ein Werbemagazin des Verlages. Artikel, Berichte, Interviews und Textauszüge aus den aktuellen Diogenes Krimis wechseln sich ab. Inhalt: Sky Nonhoff: Alle Vergangenheit ist Prolog. Dennis Lehane (Portrait) / Peter Rüedi: Dürrenmatts Kriminalromane (Biographischer Essay) / Daniel Keel: Simenon auf Deutsch (Erinnerung) / John Banville: Die Fluchten des Monsieur Simenon (Essay) / Daniel Kampa & Cornelia Künne: Who's Who (Ermittler-Typologie) / Friedrich Dönhoff & Christian Schünemann: Von der Leiche bis zur Auflösung (Gespräch) / Enrique Vila-Matas: Die Einsiedlerin von Montcourt (Hommage / Patrica Highsmith) / Hansjörg Schneider & Marc Krebs: Der zeitlose, großartige Friedrich Glauser (Interview) / Jason Starr, Petros Markaris, Hans Werner Kettenbach, Ingrid Noll, Christian Schünemann, Bernhard Schlink, Claus-Ulrich Bielefeld, Martin Walker & Friedrich Dönhoff: Lieblingskrimis / Petra Hartlieb: Wien mit Petra Hartlieb (Eine Autorin - Eine Stadt) / Marta Kijowska: Slawomir Mrozek 1930-2013 (Nachruf) / Christiane Schöltzer: Goethe-Medaille 2013 (Laudatio für Petros Markaris) / Donna Leon: Seeteufel in Tomatensauce (Rezept). (tp) KTS 60



978-2-910686-65-96 Lhomeau, Franck (Red.):
Temps Noir.
La Revue des Littératures Policières. No. 16.

2013, 374 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Éditions Joseph K., 978-2-910686-65-9, EURO 18,00

Mit Artikeln, Interviews, Besprechungen, Hintergrundberichten zur französischsprachigen Kriminalliteratur und Blick auf die Krimiszene in Frankreich wird man bestens durch "Temps Noir. La Revue des Littératures Policières" versorgt. "Temps Noir" erscheint 2 - 3 x jährlich und darf ruhig als wichtigste Informationsquelle zur französischen Kriminalliteratur betrachtet werden.
Inhalt: Pierre Charrel: Dix regards sur la bande dessinée criminelle (Interviews mit Baru, Georges Van Linthout, Christian de Metter / Will Argunas, Didier Daeninckx, Emmanuel Moynot, François Peneaud, Jean-Marc Lainé, Maël & Kris) / Michel Chlastacz: La collection "Le Verrou". L'aryanisation des Éditions Ferenczi (1941-1944) / Franck Lhomeau: Les premiers Français de la "Série Noire". 3ème partie (1955-1960) / Franck Lhomeau: Le passé tous risques de José Giovanii. Conversation avec Bertrand Tavernier / Lucien Dirat: Roland / Pierre Charrel: Le film noir. Entretiens avec Eddie Muller et Noël Simsolo suivis de "La Mystérieuse éclipse de W.R. Burnett" / Gary Giddins: La mystérieuse éclipse de W.R. Burnett / Pierre Charrel: Le film noir (La Dvdthèque du film criminel) / Anissa Belhadjin: Meurtres pour mémoire. La guerre d'Algérie dans le roman noir [mit einer umfangreichen Bibliographie der Primärliteratur] / Pierre Charrel: Heinrich Steinfest (Interview) / Jean-Marie David: Serguei Dounovetz (Interview). (tp) KTS 60




Miscellanea



978-3-8493-0048-7 Backderf, Derf [d.i. John Backderf]:
Mein Freund Dahmer.
Eine Graphic Novel über den Serienmörder Jeffrey Dahmer.

2013, 231 S., 1 s/w Foto, Nachwort von Lutz Göllner, (My Friend Dahmer, Ü.v. Stefan Panner), Metrolit Verlag, 3-8493-0048-X / 978-3-8493-0048-7, EURO 22,99

In den Jahren 1978 bis 1991 ermordete Jeffrey Dahmer siebzehn Männer und Jugendliche. Der als "The Milwaukee Monster" in die amerikanische Kriminalgeschichte eingegangene Serienmörder und Kannibale zerstückelte seine Opfer, verging sich an den Leichen, bewahrte Teile von ihnen im Kühlschrank auf und aß sie. Auch in Deutschland war Dahmer möglicherweise tätig, so vermutete es jedenfalls die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach. Dahmer war als US-Soldat eine Zeit lang in Baumholder stationiert. Während dieser Zeit wurden fünf Frauen in Rheinland-Pfalz ermordet. Nach seiner Festnahme in Milwaukee und der anschließenden Gerichtsverhandlung kam auch die Sprache auf seine Zeit in der US Army und seine Stationierung in Deutschland. Dahmer selbst beteuerte stets, dass er mit den Morden an diesen Frauen nichts zu tun gehabt habe. Dahmer wurde am 28. November 1994 im Gefängnis von einem Mitgefangenen mit einer Hantel erschlagen. Derf Backderf, der ein Mitschüler Dahmers war, porträtiert in seiner Graphic Novel den Werdegang des Jungen, der von überfahrenen Tieren fasziniert war und zu abartigen Phantasien neigte, bis zum ersten Mord.
Inhalt: Vorwort / Prolog / Ein seltsamer Junge / Ein Leben im Verborgenen / Der Dahmer-Fanclub / Der Weg zur Hölle / Schwarz wie die Nacht / Epolog / Quellen / Anmerkungen / Die Akteure / Nachwort.
(Bestellen bei Missing Link)

Derf Backderf ist einer der bekanntesten alternativen Comic-Künstler der USA. Seine Comic-Strips sind in ca. 100 Tageszeitungen erschienen. Er wurde zweimal für den Eisner Award nominiert und ist Träger des Robert F. Kennedy Journalism Award. (tp) KTS 60 www.derfcity.com
www.lambick.net/artists/d/derf.htm
www.survivingjeffreydahmer.org




978-3-89801-065-8 Berndorf, Jacques [d.i. Michael Preute] / Hübler, Janosch:
Berndorfs Krimiland.

2013, 64 S., 42 farbige Cartoons von Janosch Hübler, mit Texten und Zitaten von Jacques Berndorf, mit einer Einleitung von Hubert vom Venn, Rhein-Mosel-Verlag, 3-89801-065-1 / 978-3-89801-065-8, EURO 14,90

Wer als Krimi-Fan den Namen Jacques Berndorf hört, der ergänzt sogleich mit dem Hinweis "Eifel" - das Spiel geht natürlich auch anders herum. Berndorf hat als Wahl-Eifeler diese karg-schöne Landschaft mit Hilfe von Siggi Baumeister und Ex-Kommissar Rodenstock bundesweit bekannt gemacht. Mit dem Titel "Eifel-Krimi-Guru" ehrte ihn die Wochenzeitung "Die Zeit". Der Kölner Illustrator und Cartoonist Janosch Hübler zog 1998 in die Eifel. Zwangsläufig begegneten sich Hübler und Berndorf. Aus der Begegnung entstand eine Freundschaft, die es Hübler ermöglichte Jacques Berndorf bei seinen Recherchen für die Eifel-Krimis zu begleiten. Daraus entstand zunächst der Cartoon-Band "Eifel-Crime" (ebenfalls Rhein-Mosel-Verlag), dem dann 2013 "Berndorfs Eifel Krimiland" folgte. In Hüblers Cartoons erkannte Berndorf seine Eifel und seine Eifeler wieder und steuerte daher die entsprechenden Textzeilen bei. Als Dritter im Bunde gesellte sich Hubert vom Venn zu Berndorf und Hübler. Hubert vom Venn ist nicht nur ein knorziger Kabarettist sondern auch Autor von Romanen und Krimis, und - wie sollte es anders sein - ebenfalls ein Freund des "Eifel-Krimi-Gurus". Für den vorliegenden Cartoon-Band schrieb Hubert vom Venn die Einleitung "Jacques Berndorf zu kennen ist ein Glücksfall".
Inhalt: Hubert vom Venn: "Jacques Berndorf zu kennen ist ein Glücksfall" / Der Guru im Original / Aus Jacques Berndorfs Schreibwerkstatt - Miniaturen / Nützlicher Anhang für angehende Eifel-Krimi-Neu-Autoren: "Wie ich einen geeigneten Tatort finde … - Hilfsmittel aus dem Handwerksbereich- " / RMV-Tipp: Der simple Tatort-Auffinder / dazwischen gestreut 34 Cartoons.
(Bestellen bei Missing Link)

Jacques Berndorf war ehemals Journalist und Krisengebiets-Reporter. Seine Krimi-Auflagen und Inhalte seiner Sachbücher sprechen für sich. Der überzeugte Wahleifeler, zunächst wohnte er im Eifel-Dörfchen Berndorf - daher sein pen-name -, hat mittlerweile über 20 erfolgreiche Krimis veröffentlicht.
www.jacques-berndorf.de
Hubert vom Venn war noch minderjährig, als er bei einer Tageszeitung die Ausbildung zum Journalisten begann. Er arbeitete sieben Jahre als Redakteur, ehe er über den Job eines Radio-Gagschreibers Kabarettist und später auch Theaterleiter wurde. Der Autor hat bisher 19 Romane, Krimis und Kurzgeschichten-Sammlungen über die Eifel geschrieben. Hubert vom Venn ist Gewerkschaftsvorsitzender des "Bezirksverein Aachener Presse" im "Deutschen Journalisten Verband".
www.hubert-vom-venn.de
www.survivingjeffreydahmer.org
Janosch Hübler, Maler und Grafiker, verlegte 1998 seinen Wirkungskreis von Köln in die Eifel. Hier betätigte er sich als Journalist und Illustrator. Auch als Karikaturist und Cartoonist hinterließ er vielfach seine Spuren. Der aktuelle Cartoon-Band beobachtet Jacques Berndorfs Alltag in der Eifel, denn auch ein Krimi-Autor hat sowas. Als aufmerksamer Beobachter bezieht Berndorf/Preute Anregungen, Stoffe und Themen, zeitnah aus der Realität seiner Umwelt. (tp) KTS 60



978-3-864431-50-0 Bohn, Nicolette:
Realistische Mörder in Krimis und Thrillern.
Schreibratgeber.

2013, Sieben Verlag, 213 S., 978-3-864431-50-0, EURO 14,90

"Das Leben schreibt die besten Geschichten" ist das Motto von Nicolette Bohns Schreibratgeber. Wie soll die Täterfigur angelegt werden, wie stellt man Tathergänge, Tatorte und Motive spannend und zielgenau dar? Wie schreibt man am Besten Dialoge? Nicolette Bohn versucht, darauf Antworten und Tipps zu geben. Sie gliedert ihren Schreibratgeber in drei Teile, die über verschiedene Täterfiguren informieren, erläutert in einem kurzen Abriss die Geschichte der Kriminalliteratur und deren Untergattungen und gibt anhand von 11 Textbeispielen aus True-Crime-Büchern Hinweise, wie ein Thema gestaltet werden kann.
Inhalt: Vorwort / Teil A: Kannibalismus / Ärzte als Mörder / Serienmörder / Psychisch kranke Mörder / Amokläufer / Stalker / Genies, die morden. Teil B: Die Kriminalgeschichte und ihre spezifische Ausprägung von den Ursprüngen bis in die Gegenwart - ein kurzer Überblick / Gegenwartsformen der Kriminalliteratur / Internationale Krimis und Thriller / Die Emotionen der Figuren und ihre Darstellung / Interview mit der Krimiautorin Frauke Burkhardt / Krimis und Thriller gestalten - erzähltechnische Mittel / Die Backstory schreiben / Der Fallanalytiker / Den fiktiven Mördertyp erschaffen / Der fiktive Mördertyp / Die wichtigsten Eigenschaften der Mördertypen im tabellarischn Überblick / Interview mit der Diplom Pädagogin und Kriminologin Petra Klages / Charaktereigenschaften der Mördertypen. Teil C: Wie viel Realität steckt in der Fiktion? / Anhang (11 Beispiele) / Quellen / Literaturliste / Ratgeber zum Thema "Krimi und Thriller schreiben" / Interessante Links zum Thema "Krimischreiben".
(Bestellen bei Missing Link)

Dr. Nicolette Bohn, Studium der Germanistik, Literaturwissenschaft und Medienpädagogik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, Promotion zum Dr. phil. im Fachbereich Kinder- und Jugendliteratur, Stipendiatin der Drehbuchwerkstatt in München, ist als freiberufliche Autorin von Kinder- und Jugendromanen, True Crime Büchern, Sachbüchern und Drehbüchern tätig und arbeitet als Seminarleiterin im Bereich des kreativen Schreibens. (tp) KTS 60
www.oyla.de
www.drehbuchwerkstatt.de/Autoren/12/bohn.htm




978-3-422-15822-5 Burstein, Dan / Keijzer, Arne de (Hg):
Die Wahrheit hinter Dan Browns INFERNO.
Auf den Spuren von Dante Alighieri.

2013, 382 S., 25 s/w Abbildungen und Fotos, (Secrets of Inferno. In the Footsteps of Dante and Dan Brown, Ü.v. Peter Beyer, Susanne Kuhlmann-Krieg, Lucien Deprijck, Stefan Pannor & Susanne Aeckerle), Goldmann Taschenbuch 15982, 3-422-15822-2 / 978-3-422-15822-5, EURO 9,99

Robert Langdon, Symbolforscher aus Harvard macht sich zusammen mit der Ärztin Sienna Brooks daran, einen der rätselhaftesten Texte der Weltliteratur zu entschlüssen, um das Geheimnis in Dante Alighieris "Inferno", Teil seiner "Göttlichen Komödie" zu lüften. Dan Burstein, Herausgeber und Autor der "Secrets"-Reihe und sein Mitherausgeber Arne de Keijzer begeben sich mit anderen Beiträgern, Experten in den Bereichen Kunst, Musik, Architektur und Philosophie, auf die Spur von Robert Langdon und Dante Alighieri. Dieses Expertenteam nimmt die Fakten, auf die sich Dan Brown in seinem Bestseller bezieht, unter die Lupe.
Inhalt: Anmerkungen der Herausgeber / Dan Burstein: Einführung - Die Wahrheit hinter Dan Browns INFERNO. Auf den Spuren von Dante Alighieri.
Teil I - Dante für das einundzwanzigste Jahrhundert: Dan Burstein: Willkommen zu meinem Dante-Frühling / Teolinda Barolini: Dan Brown und der Fall des falschen Dante / Alison Cornish: Verdammnis vs. Demografie. Das "Inferno" von Dante und Dan Brown - eine Gegenüberstellung / Steven Botterill: Dante als Humanist, radikaler Reformer und alttestamentarischer Prophet (Interview) / Glenn W. Erickson: Auf der Suche nach der verlorenen Gattung - Dan Browns "Inferno" als moderne Parodie / Giuseppe Mazzotta: Widersinning, aber nicht absurd - Dan Browns "Inferno" macht sich Dantes Perspektive mehr zu eigen, als man meinen sollte / William Cook: Warum jeder, der Dan Browns "Inferno" liest, aus der Lektüre von Dantes "Inferno" und der gesammten "Göttlichen Komödie" Nutzen ziehen könnte / Dan Burstein: Dante an Washington - Reformstau, Vetternwirtschaft und interne Querelen sind Todsünden und werden euch in die Hölle bringen / Dan Burstein: Hinter dem Schleier - Paralleluniversen und "Inferno"-Resonanzen.
Teil II - Kühne neue Welt: Arne de Keijzer: Ein Überblick über Dan Browns Haltung zu Bevölkerungskontrolle, Technologie und Transhumanismus / Joel E. Cohen: Demografiktion / Paul Ehrlich: "Man muss einfach von allen guten Geistern verlassen sein, um anzunehmen, man könnte auf einem endlichen Planeten in alle Ewigkeit weiterwachsen" (ein Gespräch) / Jamais Cascio: "Das Ende der Welt" ist nicht so wahrscheinlich wie "Der Mensch schlägt zurück" (Interview) / Laurie Garrett: Ich bin kein Zobrist (Interview) / Natasha Vita-More: Transhumanismus und die Verheißung der Zukunft (Interview) / David Orban: "Ob man nun glaubt oder nicht, dass die Zukunft einen Sinn ergibt, es gibt sie. Gewöhnt euch daran" (Interview) / Gregory Stock: Nichts wird bleiben, wie es war (Interview).
Teil III - Dan Brown entschlüsselt: David A. Shugarts: Dan Brown, infernalischer Romancier / Cheryl Helm: "Ich brauche einen weiteren Hinweis".
Teil IV - Der Dante-Reiseführer: Dan Burstein: Firenze - Reisen mit meinem Dante / Julie O'Connor: Florentiner Blätter / William Cook: Die Requisiten von Dan Brown - Drei Kirchen von Weltrang / Dan Burstein: Nachtisch - Überlegungen und Meditationen zu Dante und Dan Brown.
(Bestellen bei Missing Link)

Dan Burstein ist mehrfach ausgezeichneter Journalist, Autor erfolgreicher Sachbücher sowie erklärter Dan-Brown-Fan. Er gründete die "Millennium Technology Ventures" in New York, eine Firma, die in innovative Unternehmensideen investiert. In diesem Buch entschlüsselt er die Wahrheit hinter Dan Browns INFERNO.
www.mtvlp.com/daniel-burstein
Arne de Keijzer war bereits an Dan Bursteins erfolreichen Sachbüchern "Die Wahrheit über den Da-Vinci-Code", "Die geheime Bruderschaft" und "Das Geheimnis der Maria Magdalena" beteiligt. Als Co-Autor hat er zusammen mit Burstein außerdem ein politisches Sachbuch über die aktuellen Entwicklungen in China verfasst. (tp) KTS 60 www.dante-gesellschaft.de




978-3-426-78656-7 Fetzer, Günther (mit Lisa Hofmann, Johanna Heuering & Vera Kraus):
50 Jahre Knaur Taschenbuch 1963-2013.
Chronik des Verlages / Verzeichnis aller erschienenen Titel.

2013, 431 S., zahlreiche s/w Fotos und farbige Cover-Abbildungen, Knaur Taschenbuch 78656, 3-426-78656-7 / 978-3-426-78656-7, EURO 9,99

1979 erschienen die ersten Kriminalromane in der Reihe "Knaur Krimi", die ab 1982 als "Krimi" weitergeführt wurde. Nach 277 Titeln wird 2011 die Reihe "Krimi" als solche eingestellt. Spannungsromane, Kriminalromane und Thriller erscheinen jetzt innerhalb der allgemeinen Taschenbuchreihe. Es ist schon höchst interessant, in dieser Geschichte und Chronologie des Knaur Taschenbuch Verlags zu blättern. Erschienen im Jahr 1963 29 Titel, so waren es 240 zum Ende des Jahres 2012. Im Zeitraum 1963 bis 2012 wurden insgesamt 10.672 Titel publiziert. In die Chronik sind fünf Biographien von Spitzenautoren des Verlages eingebettet.
Inhalt: Vorwort / Teil 1: Von der Dampfbuchbinderei zum Taschenbuch (Eine kurze Geschichte der Knaur Taschenbücher / 50 Jahre Taschenbuchmarketing / Chronik / Johannes Mario Simmel - ein Moralist von Gnaden / Jürgen Thorwald - der Meister des Sachbuchs / Franz Konz - Schutzpatron der Steuerzahler / Iny Lorentz - das Erfolgsduo / Sebastian Fitzek - Markenzeichen Psychothriller) / Teil 2: Verzeicnis der erschienenen Taschenbücher 1963-2013 / Teil 3: Anhang (Die Mitarbeiter / Knaur Taschenbücher in Zahlen / Autorenregister / Reihenregister / Bildnachweis / Dank). (tp) KTS 60




Unter der Lupe



"Das schien mir ein Zeichen, ich hab mich des Stoffs [...] angenommen":
ein Gespräch mit Martin von Arndt über seinen neuen Roman "Tage der Nemesis"





Arndt, Martin von:
Tage der Nemesis.

2014, 270 S., Verlag ars vivendi, 3-86913-424-0 / 978-3-86913-424-6, EURO 18,90

Martin von Arndt, Ihr Kommissar Andreas Eckart ist ein morphiumsüchtiger ehemaliger Psychiater. Was macht ihn im Kontext Ihres Romans zum perfekten Ermittler?

Als "gelernter" Psychoanalytiker ist Andreas Eckart ein Spurensucher menschlichen Körperausdrucks. Er kann in Gesichtern und aus Körperhaltungen die dahinterliegenden Motivationen lesen, vor allem aber die Wörter hinter den Wörtern aufspüren. Oder wie er selbst Nietzsche zitieren würde: "Man lügt wohl mit dem Mund; aber mit dem Maul, das man dabei macht, sagt man doch noch die Wahrheit." - Seine Erfahrungen als Psychiater und Kriminalpolizist lassen ihn zu einem menschlichen Lügendetektor werden. Außer natürlich in den Momenten, in denen ihn sein "Kriegszittern" überfällt: wenn seine Gewalterfahrungen von der Front plötzlich vor seinem inneren Auge auftauchen und er diese Flashbacks mit Morphium bekämpft. Und das kann ihm in emotional sehr aufgeladenen Situationen schon passieren, einfach weil er ein komplexer Charakter mit all seinen Schwächen ist, aber kein Rationalist vom Schlage eines Sherlock Holmes.

Welche Rolle spielt Eckarts eigener multikultureller Hintergrund dabei?

Eine sehr wichtige. Eckart ist der Sohn eines deutschen Vaters und einer italienischen Mutter. Um im Deutschland der Kaiserzeit auch nur einigermaßen respektiert zu werden, muss er mehr von sich abverlangen als seine deutschen Schul-und Universitätskameraden. Er muss er in allem, was er tut, härter und gradliniger sein. Deshalb verbindet ihn viel mit den Armeniern. Auch sie versuchen im Osmanischen Reich linientreuer und verlässlicher zu sein als die anderen Ethnien des Vielvölkerreichs. Erst als sie feststellen, dass man sie trotzdem nicht in Ruhe lässt, reagieren sie trotzig, spüren ihrer Herkunft nach und entwickeln einen eigenen Charakter - wie Eckart. Der Kommissar versteht ganz genau, welche gemischten Emotionen die armenischen Attentäter in ihrem Rachefeldzug antreiben.

Die "Operation Nemesis", über die Sie in Ihrem Thriller schreiben, gab es in den 1920er Jahren wirklich. Wie kamen Sie auf diesen brisanten Stoff?

Es gibt Stoffe, auf die kommt ein Autor nicht - die Stoffe kommen zum Autor. Mich haben drei "Begegnungen" innerhalb kurzer Zeit dazu gebracht: Erst vertippe ich mich beim Surfen im Netz und stoße dabei versehentlich auf Soghomon Tehlerian; wenig später stolpere ich in einem Antiquariat in Kreuzberg über ein Standardwerk zum armenischen Genozid; schließlich treffe ich abends in einer Kneipe türkische Freunde, die mich mit dem Stoff vertraut machen. Das schien mir ein Zeichen, ich hab mich des Stoffs und der Stoff hat mich als Autor angenommen.

Haben Ihre türkischen Freunde Sie nicht vor dem Thema gewarnt?

Nein. Ich muss zugeben, dass ich mir der Brisanz des Themas nicht bewusst war. Während ich 2011 an dem Roman gearbeitet habe, hat Sarkozy seinen Gesetzesentwurf eingebracht, der die Leugnung des armenischen Völkermords in Frankreich unter Strafe stellt. Erst die wütenden europaweiten Reaktionen türkischer Nationalisten haben mir gezeigt, wie problematisch dieser Stoff noch immer ist. Ich war auch deswegen überrascht, weil meine türkischen Freunde mit größter Selbstverständlichkeit von diesem Genozid und der Schuld von Talât und Konsorten gesprochen haben - sie zählen damit zu einer kleinen, intellektuellen Elite in der Türkei, die das Thema unvoreingenommen aufarbeitet. Ich möchte aber unbedingt betonen, dass ich mit diesem Buch weder das "Türkentum" beleidigen noch eine Kollektivschuld aussprechen will. Dieser Völkermord ist von einer verbrecherischen kleinen Clique beschlossen worden, die sich an die Regierung geputscht und skrupellos ihre Machtziele verfolgt hat. Unter ihr mussten alle Völker des Osmanischen Reiches leiden, auch das türkische Volk. Die einfachen Menschen haben schon damals die Deportationen als unmenschlich abgelehnt - egal ob Türken, Kurden oder Araber, es wird einhellig berichtet von heimlichen Rettungs-und Solidaritätsaktionen, und das trotz drohender Todesstrafen. Deshalb kann von einer "Kollektivschuld" nicht die Rede sein.

Sie haben für Ihren Roman viel recherchiert, Archive durchforstet und akribisch Material zusammengetragen. Wie war es, in Akten und Geschichtsbüchern so viel über Gräueltaten zu lesen?

Ätzend. Ich musste regelmäßig Pausen einlegen, tage- bis wochenlang, schon bei den historischen Fachbüchern. Das Lesen über Leichenberge trägt nicht unbedingt dazu bei, dass man tags gut isst und nachts gut schläft. In solchen Zeiten ist ein stabiles soziales Umfeld wichtig - auf die Gefahr hin, dass Freunde und Familie darunter leiden müssen. Ein Freund hat mir eines Nachts eine SMS geschickt und gebeten, mich erst dann wieder bei ihm zu melden, wenn das Buch geschrieben ist, meine "Grätigkeit" sei unerträglich. Damit muss man als Autor halt leben.

In "Tage der Nemesis" geht es in hohem Maße um Mechanismen der Ausgrenzung, Hass und Unterdrückung. Trägt Ihre eigene Biographie als Kind ungarischer Eltern dazu bei, dass Sie sich für solche Themen interessieren?

Vermutlich. Auch wenn die Ausgrenzung, die ich selbst als "Flüchtlingskind" erfahren habe, eine so verdeckte war, dass ich sie erst im Teenageralter wirklich verstehen konnte. Ich fühle mich in der Literatur zu Typen mit beschädigten Lebensläufen hingezogen, zu den sogenannten "Kapitalismusverlierern", die in den jetzigen Gesellschaften in Ost und West nicht mithalten können oder nicht mithalten wollen. Wobei das durchweg keine passiven Charaktere sind, oft driften sie aktiv in die Extreme, um sich in dieser durchorganisierten, durchrationalisierten und durchkapitalisierten Welt "Nischen" zu erarbeiten, sei es als Zocker oder als Terroristen. - Denn: ja, auch der Terrorismus ist eine Nische, sonst wäre er als religiöspolitisch-sozialer Gegenentwurf in Ost und West nicht so "erfolgreich" in der Anwerbung neuer Mittäter. Ausgrenzung, Hass und Unterdrückung lösen menschliches Handeln aus, deshalb sollten sie auch wirksame Motive einer Literatur sein, die sich mit gesellschaftskonformem Eskapismus nicht zufriedengeben will.

Das Interview führte Elisabeth Kolb

© Elisabeth Kolb

978-3-86913-424-6 "Tage der Nemesis":
Frühjahr 1921: Im vornehmen Berliner Stadtteil Charlottenburg wird die Leiche des ehemaligen türkischen Staatsführers Talât Pascha gefunden. Kommissar Andreas Eckart erkennt in dem Toten einen der Hauptverantwortlichen für den Völkermord an den Armeniern aus dem Jahr 1915 und kommt rasch einer Terrororganisation auf die Spur, die Rache für die Opfer des Genozids nimmt und die politischen Entscheidungsträger von damals im Visier hat. Als weitere Attentate geschehen, führen die Ermittlungen Eckart bis nach Rom. Doch je weiter der Kommissar mit seinen Recherchen voranschreitet, desto tiefer verstrickt er sich in die politischen Winkelzüge eines zutiefst verfeindeten Europas, das zwischen den Katastrophen zweier Weltkriege steht. Schließlich gerät Eckart selbst ins Fadenkreuz der Attentäter. Ein atemloser Politthriller um wahre Verbrechen, der die politisch aufgeheizte Atmosphäre der Zwanzigerjahre eindrücklich einfängt.

Martin von Arndt, 1968 als Sohn ungarischer Eltern geboren. Nach der Promotion in Religions- und Literaturwissenschaft lebt er als Schriftsteller und Musiker bei Stuttgart und in Essen. Er ist Stellvertretender Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg und Mitglied im PEN. Neben CDs sowie Film- und Hörspielmusik mit der Avantgarde-Rockband "Printed At Bismarck's Death" veröffentlichte er mehrere Romane, Theaterstücke, Lyrik und Sachbücher. 2014 erschien sein Roman "Tage der Nemesis", der den türkischen Völkermord an den Armeniern 1915 thematisiert. Von Arndt erhielt für sein Werk zahlreiche Preise und Stipendien, darunter das große Literaturstipendium Baden-Württemberg und den Thaddäus-Troll-Preis. 2008 war er Teilnehmer am Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. (vt) KTS 60 www.vonarndt.de




Weiterführende Literatur:
- Weber, Sebastian:
Der Völkermord an den Armeniern.
Die Rezeption der Armenischen Frage in Deutschland von 1894-1921.

2014, 100 S., Diplomica Verlag, 3-8428-9001-X / 978-3-9428-9001-5, EURO 39,99


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Die volatile Wirklichkeit
Wenn der Soziologe zweimal klingelt





978-3-518-58508-6 Boltanski, Luc:
Rätsel und Komplotte.
Kriminalliteratur, Paranoia, moderne Gesellschaft.

2013, 514 S., (Énigmes et complots. Une enquête à propos d'enquêtes, Ü.v. Christine Pries), Suhrkamps Verlag, 3-518-58598-3 / 978-3-518-58508-6, EURO 39,00

"Der Detektiv-Roman, den meisten Gebildeten nur als außerliterarisches Machwerk bekannt, das in den Leihbibliotheken sein Dasein auskömmlich fristet, ist allmählich zu einer Stellung aufgerückt, der Rang und Bedeutung nicht wohl abgesprochen werden können", schrieb Siegfried Kracauer 1925 in der Einleitung zu seinem philosophischen Traktat über "die Idee", von der Detektivromane "zeugen und aus der heraus sie gezeugt sind: die Idee der durchrationalisierten zivilisierten Gesellschaft, die sie mit radikaler Einseitigkeit erfassen und in der ästhetischen Brechung stilisiert verkörpern".

Knapp neunzig Jahre (und viele außerliterarische Machwerke später) hat die Kriminalliteratur an Rang und Bedeutung einerseits noch zugenommen; sogar die bildungsbeflissene ZEIT ehrt die Gattung mittlerweile mit einer monatlichen Bestenliste. Andererseits ist sie immer noch nicht "Feuilleton-notorisch" (Thomas Wörtche), selbst mit brillanten Autoren wie Charyn, Vargas oder Manotti nicht. Was sich in den Jahren indes fest etabliert hat, ist die Gattung der soziologischen, psychologischen, literaturwissenschaftlichen und -historischen Meta-Abhandlungen zum Thema. "Kriminalliteratur, mit einer gewissen intellektuellen Wollust genossen" sei, schreibt Wörtche in seinem 2008 erschienenen Kompendium Das Mörderische neben dem Leben, "ein wunderbar funkelndes, facettenreiches Ding. Man kann sie von allen Seiten betrachten, man kann sich von ihr holen, was sie finden lässt". Und das tun sie fleißig, die Theoretiker aller Disziplinen.

2012 hat der französische Soziologe Luc Boltanski mit Rätsel und Komplotte einen 500 Seiten schweren Befund zur Verbindung der Anfänge des Detektivromans im 19. Jahrhundert und den zeitgleichen Anfängen der Sozialforschung und der Psychoanalyse geschrieben. Das mit dem Prix Prétrarque de l'essai France Culture/Le Monde ausgezeichnete Buch ist bei Suhrkamp nun in deutscher Übersetzung (Christine Pries) erschienen und, so wiederum der Befund des Kultursenders WDR3, "für Krimifans ein absolutes Muss".

Diesem Urteil muss man sich nicht ohne Einschränkung anschließen. Zwar hat auch Boltanski selbst in seinem Vorwort den Wunsch geäußert, auch "Leser, die keine Soziologen, sondern Vertreter anderer Disziplinen (oder gar keiner Disziplin) sind", mögen mit Gewinn an seinen Überlegungen teilhaben, was eine freundliche, unprätentiöse Geste ist. Nur lässt sie elegant außer Acht, dass es "Vertretern gar keiner Disziplin" kaum möglich sein dürfte, den Einlassungen und Argumentationen eines soziologischen Schwergewichts zu folgen, ohne nebenher des Öfteren mindestens Wikipedia zu bemühen: Bei Rätsel und Komplotte handelt es sich um ein (literatur-)soziologisches Traktat (Kolja Mensing im Deutschlandradio: "manchmal bezaubernd abstrakt"), das zu durchdringen es einiger Voraussetzungen bedarf, die selbst Literaturwissenschaftler nicht unbedingt mitbringen.

Was keineswegs bedeuten soll, Boltanskis Ideen zum Komplex "Kriminalliteratur, Paranoia, moderne Gesellschaft", so der Untertitel, seien nicht interessant und lesenswert - wenn auch nicht durchweg so "originell" wie im Klappentext angepriesen, so etwa seine These bezüglich der Anfänge der Kriminalliteratur gegen Endes des 19. Jahrhunderts, "dass hauptsächlich durch die Vermittlung von Kriminalromanen und Spionagegeschichten Verunsicherungen in einer breiten Öffentlichkeit zum Ausdruck kamen, die eben weil sie den Kern der politischen Dispositive betrafen und die Leitlinien der Moderne selbst in Frage stellten, außerhalb von begrenzten Zirkeln nur sehr schwer direkt angesprochen werden konnten". Soll heißen: An der Schwelle zum 20. Jahrhundert stehen die (europäischen) Gesellschaften auf vielen Ebenen kopf. Politische, ökonomische, technische, soziale, sexuelle Umwälzungen, "die Ungewissheit in Bezug auf das, was man die Realität der Realität nennen kann", beunruhigen die Zeitgenossen des Fin de siècle, ohne dass ‚die gewöhnlichen Leute' jedoch zu identifizieren wissen, was genau sie irritiert. Sie lesen lieber Unterhaltung.

Nationalstaatlicher Commonsense (Ausländer sind per se verdächtig), Paranoia als "verborgenes Motiv des Handelns" (wer verdächtigt, ist verdächtig) und Kriminalroman verhalten sich zueinander wie füreinander bestimmt: Prämisse und Diagnose passen prächtig zusammen und lassen sich im Kriminalroman und seiner inszenierten Reduktion von Komplexität perfekt emulgieren.

Die Ungewissheit sieht Boltanski durch den zeitgleich aufkommenden, rasch immer populärer werdenden Kriminalroman "in Richtung auf das Imaginäre umgeleitet"; er versteht diese Form der Fiktion nicht (allein) als Ablenkung von ins Wanken geratener Realität, sondern geradezu als deren Dechiffrierung im Roman: "Kriminalroman und Spionageroman treten von Anfang an als soziologische Gattungen auf - ebenso wie die allgemeinere Gattung, aus der sie hervorgehen: der Gesellschaftsroman. Bevor sich nicht eine Kategorie etabliert hat, die erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts die Gestalt einer im Commonsense verankerten Selbstverständlichkeit annimmt und nichts anderes ist als die Gesellschaft, sind sie nur schwer denkbar." Kriminal- und Spionageroman allerdings "bieten noch stärker typisierte Figuren auf und erschaffen eine noch banalere Realität als der Gesellschaftsroman" - und detektivische Prototypen wie Sherlock Holmes. Der sowohl selbst rätselhaft als andererseits imstande ist, Rätsel zu lösen, die den Verstand seiner Auftraggeber wie den der Polizei überfordern.

Dass Holmes somit eine in Unordnung geratene Realität wieder zurechtrückt, ist für Boltanskis Überlegungen weniger bedeutsam als die Art, wie und warum er dies anstellt. Der Exzentriker aus der Baker Street hört hinter dem Paravent, den beispielsweise der brave Bürger Watson für die Realität hält, die Flöhe husten. Holmes bleiben ‚die Dinge hinter den Dingen' nicht verborgen, weil er (der seine Umgebung mittels Verkleidungen so gern täuscht) dem Augenschein nicht traut: Er "sieht das Böse überall. Die kleinst Eigentümlichkeit, die kleinste Unregelmäßigkeit, die das makellose Gewebe der Realität verletzt, bildet für ihn einen Aufhänger, der ihm den Zugriff auf dieses versteckte Böse erlaubt und die Leidenschaft für die Menschenjagd in ihm weckt".

Holmes ist, der berühmten ‚Verfolgungswahn'-Definition des deutschen Psychiaters Emil Kraepelin zufolge, die sich in der Wissenschaftswelt des 19. Jahrhunderts etablierte, ja geradezu in Mode kam, paranoid. Er muss sogar Paranoiker sein, um Komplotte aufzudecken, hinter der vorgeblichen Realität wirkende Kräfte zu identifizieren: Sein grundsätzlicher Argwohn gegenüber dem Schein der Wirklichkeit befähigt ihn dazu, die Lüge, das Verbrechen, das Komplott zu entlarven.

Seinen markanten, beamteten Gegenpart findet Holmes späterhin in Simenons Kommissar Maigret, in dessen Figur privates Kleinbürgertum und öffentliche Funktion verschmelzen: Als Kommissar vertritt Maigret den Staat, als Kleinbürger vertritt (und durchschaut) er seine Klasse - und wird besonders vermittels dieser ‚gespaltenen Zugehörigkeit' zu einem Solitär in der Kriminalliteratur.

Es wurde schon vieles geschrieben über beide Figuren, manch Kluges auch über Funktion, Faszination, Relevanz des Kriminalromans. Dazu bergen Boltanskis Überlegungen, so luzide sie sind, keine Überraschungen. Inspirierend und originell ist sein Ansatz, die Methodik der Sozialwissenschaften in diesen Rahmen einzuordnen: als wissenschaftliche Disziplin, die sich, dem Detektiv gleich, immer auf dem Pfad der Paranoia befindet und die Flöhe husten hört. "Dass man sieht, wie die Realität sich den Anstrengungen des Staates, sie zu durchdringen und zu stabilisieren, entzieht, ruft meiner Meinung nach die Verunsicherung und Spannung hervor, aus denen sich Kriminalroman und Spionageroman speisen." Und der Ehrgeiz der Soziologen.

Richtig interessant wird es, wo Boltanski die Schraube seiner Argumentation ins Heute dreht - in die NSA-Affäre beispielsweise, die als Pervertierung des Spionageromans "Die 39 Stufen" (britischer Staatsbeamter, zunächst als Spinner abgestempelt, enthüllt in letzter Sekunde terroristisches Komplott) ‚gelesen' werden kann: Ist ein Staat, der in seiner (gesetzeswidrigen) Überwachungstätigkeit weit über jedes bislang gekannte Maß hinausgeht, nicht gleichfalls paranoid? Und wer ist eigentlich zweifelhaft oder gar gefährlich: ein Snowden, der diese Paranoia publik macht - oder eine staatliche Macht, die den Mann zum Gesetzesbrecher erklärt?

"Wenn schon der Verdacht, dass es groß angelegte Komplotte gegen den Staat unter Beteiligung einer großen Zahl von Akteuren mit zwei Gesichtern gibt, eine tiefe Beunruhigung in Bezug auf die Realität verursacht, und zwar auch in den alltäglichsten Situationen, kann diese Beunruhigung nur noch dramatisch anwachsen, wenn der Staat selbst unter Verdacht steht, der Hauptanstifter von Komplotten zu sein."

Siehe hierzu auch Boltanskis Bemerkung in seinem Nachwort: "Zum Abschluss muss ich noch sagen, dass ich in meinem Entschluss, dieses Buch in Angriff zu nehmen, wesentlich von der so genannten Tarnac-Affäre bestärkt wurde, bei der Julien Coupat (...) einer der Hauptbeschuldigten war." Im Zuge der Tarnac-Affäre wurden französische Okö-Aktivisten mittels höchst zweifelhafter polizeilicher Methoden, die höchst zweifelhafte politische Unterstützung erfuhren, unter den Verdacht staatsfeindlicher, sogar terroristischer Umtriebe gestellt. Merke: Nicht der Staat ist zu beargwöhnen, sondern der, der ihn kritisiert. Ja: Boltanskis Buch ist, auch wenn es sich dem Pagewinding sperrt, aufregend subversive Lektüre. Für Krimifans, Paranoiker, Zweifler: für Freunde des Denkens.
Gitta List
© Gitta List

Inhalt: Vorwort / 1. REALITÄT/gegen/Realität / 2. Die Untersuchungen des Londoner Detektivs / 3. Die Untersuchungen des Pariser Polizisten / 4. Die Identifizierung von Geheimagenten / 5. Die endlose Untersuchung der "Paranoiker" / 6. Die Policey der soziologischen Untersuchung / Epilog - Und die Geschichte kopiert die Literatur Luc Boltanski, geboren 1940 und ein Schüler von Pierre Bourdieu, ist einer der gegenwärtig prominentesten französischen Soziologen und Forschungsdirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales. International bekannt wurde er sowohl durch seine maßgeblichen Beiträge zur Theorie einer pragmatischen Soziologie der Kritik als auch durch seine Analysen des neuen Geists des Kapitalismus. Für sein Buch "Rätsel und Komplotte" erhielt er 2012 den Prix Pétrarque de l'essai France Culturel/Le Monde. KTS 60


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The Oxford Crime Novel




This is necessarily merely a brief overlook at a wide subject, one in which I'm defining an Oxonian crime novel as one mainly set in Oxford, one written by an Oxford-dwelling author or one with an Oxford protagonist. Books, in other words in which, as someone wrote: "Oxford Blood is spilled with curiously exuberant passion and freedom."

Some years ago, that brilliant Oxford crime novelist, Michael Innes, wrote "The senior members of Oxford and Cambridge colleges are undoubtedly among the most moral and level-headed of men. They do nothing aberrant; they do nothing rashly or in haste. Their conventional associations are with learning, unworldliness, absence of mind and endearing and always innocent foible. They prove peculiarly resistive to the slightly rummy psychology that most detective-stories require. And this is a pity if only because their habitat…offers such a capital frame for the quiddities and wilie-beguilies of the craft."

Among the earliest of them was J C Masterman, Provost of Worcester College and later Vice Chancellor of the University of Oxford. In 1933, he published 'An Oxford Tragedy', the book credited with the start of murder set among the dreaming spires and ivory towers of Oxford. An Oxford Tragedy is set in the fictional Oxford college of St. Thomas's. When an unpopular tutor is found shot dead in the Dean's rooms, a visiting Austrian criminologist, Ernst Brendel, takes it upon himself to try to solve the crime, which he of course does, leaving the murderer to do the gentlemanly thing and commit suicide.

Masterman's follow-up came in 1957, with 'The Case of the Four Friends'. This again starred Brendel, and was described as a diversion in pre-detection, in which Brendel relates how he "pre-constructed" a crime, rather than reconstructing it as in the conventional manner. As he says, "To work out the crime before it is committed, to foresee how it will be arranged, and then to prevent it! That's a triumph indeed, and is worth more than all the convictions in the world".

You can't argue with that. But does it make for a good read? I'm not so sure. (sadly both books are currently Out of Print)

A couple of years after 'An Oxford Tragedy', another Oxford academic was more successful at producing readable crime fiction, albeit for the most part not set in Oxford. Nicholas Blake, the pseudonym of Cecil Day Lewis, the former Poet Laureate - and yes, father of Daniel, the actor - is nonetheless a prime example of the donnish school of writing, and both the author and the protagonist are products of Oxford University.

Blake's detective, Nigel Strangeways, was originally based on W.H. Auden, whom C. Day Lewis knew when Auden was at Oxford, both of them being aspiring poets and littérateurs, and both later occupying the post of Professor of Poetry in the University.

Nicholas Blake appears at first to be writing out of the same deep bedrock of certainty as later Oxford writers like Michael Innes or Edmund Crispin, larding his prose with literary references which range from the classics to more recent poets. Literary puns abound.

And yet, there is a slightly political, even a faintly radical note to his work-a slight stirring among the rhododendrons, a hint of mutiny in the servants' hall-which you wouldn't find in Innes or Crispin. He expresses left wing views. He even quotes from T.S. Eliot, who at the time these books were written was considered the most iconoclastic of poets.

There are no large insights in those post-war Oxford mysteries. No dark underbellies, and precious little social comment. But why should there have been? At the time they were written, detective fiction was still mostly regarded as light entertainment for the middle and academic classes, looked down on as fiction for the masses. However, by the time the Oxbridge dons turned to crime-writing, the genre had attained a certain amount of respectability. They wrote with complete assurance, not only about themselves, but also about the world in which they operated. Unlike Chandler and Hammett, both in America, their fiction did not treat of moral ambiguity. There are few doubts in these novels, no ethical dilemmas. Good is good, and bad is nearly always unmitigatedly bad.

In these donnish crime stories, it wasn't necessary for the writers to keep on announcing how upright and virtuous their heroes were, as Hammett and Chandler did. There were no declarations about mean streets and men who were not themselves mean. It was surplus to requirement. The reader would have understood that as Englishmen, what else would these protagonists be but honorable? As Englishmen, how else would they behave but as gentlemen?

And by the mid 1940s, no real-time don need be ashamed to be caught reading one. Or, for that matter, writing one. Or even being the protagonist in one! As solid members of the professional middle classes, their readers did not want dispatches from beyond the frontiers of their own experience. For such readers, these Oxford-set novels were entertainment, an intellectual puzzle, with a delicious dash of literacy thrown in to reassure themselves that they were not behaving frivolously by reading such fare.

Nor did they want any sex or violence. Bloodshed is very seldom described, though a great deal of disgust and abhorrence is expressed at the possibility of it. Particularly if people with foreign connections were involved! A high moral tone was taken, as the English geared themselves up for war, suffered through a war, or came out at the end of a war which-with a little help from their friends- they had indubitably won.

As for sex, it was a popular fallacy of the times that the middle classes did not have sex very much - and the academic classes not at all.

When I was Chairman of the Crime Writers' Association, I tried to have our prestigious Diamond Dagger Award bestowed on Michael Innes, but my suggestion was voted down on the completely unfair grounds that a) he had done nothing for the crime novel, with which I violently disagreed, and b) he was in any case-that dreaded word-elitist.

When I challenged the Committee on this, asking what exactly they meant, it boiled down to the fact that Innes's characters, like Edmund Crispin's, including or especially, the policemen, were literate, had read the great classics of English literature, and didn't mind punning on them or quoting from them when the need arose-and often when it didn't.

But in those days, dons really did and, in fact, often still do, talk like that. In one of the most hilarious scenes in Operation Pax, Michael Innes gives us some wonderful Oxonian nonsense. Dining at High Table, one of the Fellows happens to mention some careless remark of his young son's about seeing a man running away from some other men. Immediately the rest of the dons take this up, speculating in the most earnest of tones on what the son might otherwise have seen, supposing he had not in fact seen what he said he saw, offering hypothesis and conjecture to explain the truth or otherwise of the son's claims, postulating theories which gradually get wilder and wilder.

At the end of the scene, you realize that Innes has been taking off the kind of pretentious discussion of textual criticism with which, as an English don, he must have been depressingly familiar.

Yet, although he is better at plotting than, say, Crispin, he handles farce much less authoritatively, and with a heavier hand. Nor are his characters as memorable, though his prose is richer, and has a more purposeful intent. Although he relies on many of the same effects as Crispin-for instance, his use of literary puns, apposite quotations, excellent scene setting, robust and sometimes facetious humour-his deeper learning comes through.

Michael Innes has written some of the very best Oxford crime novels, among them, Death At the President's Lodgings, in which the college becomes the equivalent of the locked room, or isolated country house of Golden Age crime fiction, Hamlet, Revenge, and The Journeying Boy.

Incidentally, some years ago, I was asked to edit a book of the 100 Best Detective Novels Ever Written, as chosen by the members of the CWA - or, as my middle son called, it As chosen by those who think they wrote them.

Be that as it may, the top novel came out as Gaudy Night, by Dorothy Sayers (who worked for a number of years as Sir Basil Blackwell's editorial assistant in this bookshop) , another book set in an Oxford college, and peopled by clever dons. Rereading it, recently, I could barely get through it, even though I've always been a Lord Peter Wimsey groupie. What a load of pretentious rubbish a lot of it is… especially Wimsey and Harriet Vane chatting each other up in Latin! That's elitist, if you like. It was deeply depressing to see how badly Gaudy Night had weathered the passing years,.

Beside elitism, other charges have been leveled at these Oxonian books. Critics claim that the puns quiver and rock like scenery in a village hall, herald their punch lines well in advance, and that the introduction of literary references is self-conscious and maladroit. Their plots place far too much reliance on chance and coincidence - but then they say that about a lot of today's crime novelists!!

What of more modern Oxford detectives? Veronica Stallwood's protagonist, Kate Ivory, historical novelist and amateur sleuth, lives and works in Oxford and is often drawn into situations featuring local landmarks, such as the Bodleian library, the Sheldonian or various different colleges. There is more than a dozen of these likable mysteries, and by no means could they be called elitist … which in today's publishing climate may well be a good thing for the author!

Another contemporary crime novelist who sets her books mostly in Oxford is Victoria Blake. Her protagonist is the psychologically-damaged Sam Falconer, Oxford-born and bred and former world judo champion. Although so far, there is only a handful of the Sam Falconer books, they are well-written and witty, and carry on the Oxford tradition with panache.

Val Mcdermid and Antonia Fraser have both set crime novels in Oxford, as has Iain Pears, Colin Dexter follows on the great tradition of Oxford sleuths, although his protagonist is in fact a policeman, rather than a don, and a great link between Town and Gown. Dexter's books are densely clever and his protagonist, Inspector Morse, is surely one of the best-known detectives in the world … this being as much down to the excellent and beautifully-produced TV series as to the books. Like Colin himself, Morse is a happy frequenter of pubs, a highly literate beer-drinker, an ardent cruciverbalist and a Wagner-lover, whose easy irascibility is always eased by the strains of teutonic melody issuing from his music centre.

Although Morse may have felt that his drinking needed no justification - and why should it? - he did once say that if he found he wasn't thinking very clearly, he would finish off his half bottle of Scotch and open another one, at which point his mind would begin to sharpen up. Morse often tells his Sergeant, "Lewis, I don't drink because I like drinking; I drink because it helps me to think."

Which explains why so many scenes in the Morse TV series take place in pubs - though perhaps not why it always seems to be Lewis who pays for the pints!

And finally, to what for my money is the best Oxford detective of them all …

I was startled and alarmed - even indignant - see that, at a recent crime conference, Edmund Crispin was mentioned as a Forgotten Author. Forgotten? Are you kidding? For me, and many many others, neither Edmund Crispin nor his detective, Gervase Fen, could be further away from Forgotten.

Kingsley Amis and Philip Larkin were both up at St John's College with Crispin, whose real name was Bruce Montgomery (he borrowed his pseudonym from Michael Innes' book Hamlet, Revenge.) Amis later described the first time he and Larkin noticed him The man, along with an indefinable and daunting air of maturity, had a sweep of wavy auburn hair, a silk dressing-gown in some non-primary shade and a walk that looked eccentric and mincing, though I found out later that it was the result of severe congenital deformity in both feet.

When more fully attired, he inclined to a fancy-waistcoated, suede-shoed style, along with cigarette holders and rings. They made me uneasy, especially the last two items, which at about that time were almost compulsory for villains in British films.

And even Philip Larkin, himself quite a fancy dresser, disapproved.
"I say, I don't much care for those rings of Bruce's," he said to Amis. "They're awfully flashy."
"Yeah, and foreign."
"Yeah, and common."

Crispin was one of those unfortunate people who peak early. In 1944, while still an undergraduate, he published his first crime novel, The Case of the Gilded Fly-or as Amis and Larkin called it: The Gelded Fly. His crime novels came out yearly until 1952. In 1953, Crispin published a collection of short stories.

After that, there was a twenty-five year gap until in 1977, the year before he died, he produced The Glimpses of the Moon, the 9th Gervase Fen novel, which, as Kingsley Amis rather bitchily puts it, "We had all been rightly dreading." His publishers announced on the cover: "Worth Waiting For!" Sadly, it wasn't.

So, Forgotten or not, the question has to be asked: does Edmund Crispin still count?

Of course! He counts, first of all, over and above any other consideration, because of the wit and humour of his books, the grace of his style, and the personal charm of his protagonist, Gervase Fen, Professor of English Language and Literature in the University of Oxford. Fen is totally unalarming, endearingly boyish, his dark hair ineffectually slicked down with water, though a few mutinous spikes always stick up on the crown of his head. He drives a red sports car of exceptional stridency, called Lily Christine III. He has shrewd and humorous ice-blue eyes - but wait until the villains start trying to get the better of him, and see just how quickly those blue eyes grow icy cold.

It is not his looks which entrance the reader, however, but his behaviour. This is clearly a man who has never grown up, an academic Peter Pan. I've always loved Fen's exuberance, his extrovert character, his unconventional behaviour, his fitful enthusiasms. His intellectual ability is never in doubt. This is, after all, a renowned critic and scholar. There is no denying that some of Crispin's plots are weak, that sometimes he lapses from wit into facetiousness, that the form occasionally overwhelms the content. But he is emphatically not forgotten, and indeed not only have the Crispin books often been reprinted, but some of them are now available on Kindle.

There's progress for you! © Susan Moody


"O giallo negropolar[ul]"


Bernd G. Bauske (Mainz) berichtet über romanisch-sprachige Sekundärliteratur zum Genre



O giallo negropolar - 2013



Wie auch in vorherigen Ausgaben werden wir wieder eine größere Anzahl Bücher vorstellen, die nicht unbedingt ganz neu sind. Auch werden wir nicht strikt an den Grenzen der Romania Halt machen, zumal sprach(famili)enübergreifende Betrachtungen oft ein Licht aufgehen lassen (oder zeigen, dass in einer anderen Filologie/Literaturtradition entsprechende Lichter schon aufgegangen sind und dort inzwischen jedem Anfänger angesteckt werden, die in der eigenen ziemlich neu sein/erscheinen mögen).

Voranstellen wollen wir eine Rubrik "Pflichtexemplare".
Die zentrale Neuerscheinung, die wir diesmal in dieser Rubrik vorstellen, sollte jede/r, der/die sich auf irgendeine Art für die französische Krimi- und Populärliteratur interessiert, lesen.

"Pflichtexemplare"
de-jean-meckert-a-jean-amila-de-pierre-gauyat-938303285_ML.jpg Zu Jean/John Amila/Meckert:
Pierre Gauyat: Jean Meckert dit Jean Amila: Du roman prolétarien au roman noir contemporain, 2013, 351 Seiten, mit einem Vorwort von Didier Daeninckx, sowie mit Abbildungen und Fotodokumentation, einem Anhang (bestehend aus mehreren Egodokumenten), einer Bibliografie, einem Werkverzeichnis von Meckert/Amila und einem Namensregister , Encrage, Travaux; 56, 978-2-251-74247-2; 978-2-36098-038-5, € 27.--.
Es handelt sich um die - laut Angaben des Verfassers, die wir nicht im Einzelnen überprüft haben - nur geringfügig überarbeitete Buchhandelsausgabe einer Liller Dissertation:
Pierre Gauyat: De Jean Meckert à Jean Amila (1910-1995): Survivances du roman prolétarien dans le roman policier contemporain, Dissertation, {2009], 455 Seiten [+ 1 Seite Abstracts (Französisch und Englisch)], Université Lille 3 - Charles de Gaulle, U.F.R. de Lettres, [2009], keine ISBN, nicht im Handel [vorhanden in der Zentralbibliothek der Université Lille 3, in Villeneuve d'Ascq].
Unserer Besprechung liegt die Dissertation zugrunde, da der Verlag Belles Lettres, zu dem Encrage gehört, offensichtlich kaum Interesse zeigt, dass seine Bücher in Fachforen (im Ausland [?]) vorgestellt werden.
Wir brauchen hier nicht im Einzelnen ausführen, dass uns der vorgestellte Autor insbesondere am Herzen liegt, da wir sechs Titel seiner Krimis ins Deutsche übersetzt haben. Diese sind bei Conte in Sankt Ingbert (ehemals Saarbrücken) noch lieferbar.
Wir halten Jean Amila für einen wichtigen Autor des proletarischen/populären Romans der französischen Literatur und für einen der wichtigsten Französisch schreibenden Krimiautoren.
Pierre Gauyat ist es zu danken, dass dieser Autor nun seine Monografie in der bei Krimifans gut eingeführten Reihe Travaux bei dem auf diese Genres spezialisierten Verlag Encrage erhalten hat und sich seine Aufwertung und verlegerische Wiederentdeckung der letzten Jahre auch auf dem Gebiet der Kritik mit dieser Platzierung deutlich(er) sichtbar wiederspiegelt.
Jean Amila ist im Ausland fast ein Unbekannter und nimmt auch bei den Lesern im frankofonen Raum nicht den Stellenwert ein, den er bei großen Teil der Kritik inzwischen erlangt hat und der ihm unbedingt zukommt.
Amila/Meckerts gleichzeitige Verortung in der proletarisch-populistischen und polardesken Tradition ist für jeden seiner Leser offensichtlich, so dass es dazu eigentlich nicht der "offiziellen Absegnung" im Vorwort durch Didier Daeninckx bedurft hätte, der jedoch als bewußt in Amilas Nachfolge stehend durchaus nicht konjunkturell präsent ist und so dem Buch sicher eine größere Verbreitung ermöglicht.
Diese Verortung wird von Amila in einem im Anhang abgedruckten [wohl unveröffentlichten] Text für die Tageszeitung Le Figaro überzeugend ausgeführt, wo er sich differenziert und schön zur Verankerung dieser literarischen Genres in der [fingierten und literarisierten, und somit individualisierten] gesprochenen Sprache äußert Pierre Gauyat ordnet Amila/Meckert überzeugend in diese Tradition ein, wobei er unseren Autor ins Verhältnis zu literarischen Vorgängern und Nachfahren setzt, wobei er insbesondere auch das Verhältnis von Amila zum Neopolar [post-]manchettescher Faktur diskutiert (dieser wird neben A.D.G. als Hauptreferenz angeführt, wobei A.D.G. sprachlich-stilistisch als direkt(er)er Nachfolger angesehen wird [ohne die ideologischen Gegensätze zu verschweigen]).
Ein Großteil der Krimiautoren, die angeführt werden, dürften auch dem deutschsprachigen Leser, der an frankofonen Krimis interessiert ist, bekannt sein, nicht jedoch alle - und übersetzt sind alle längst nicht (obwohl es viele verdienen würden). Dasselbe kann wohl auch von einer Reihe der romans populistes, prolétariens et littérature sociale (wir können hier nicht darauf eingehen, das zum Beispiel proletarische Literatur in Frankreich anders abgegrenzt wird als im deutschsprachigen Raum) gesagt werden, ja sogar von ziemlich vielen; einige der Autoren sind jedoch in den letzten Jahren zwar in Frankreich wiederbelebt worden, nicht immer jedoch die entsprechenden deutschen Übersetzungen (insbesondere wenn sie in den 50ern und 60ern in der DDR gemacht wurden).
Niemand, der sich ernsthaft mit dem französischen Krimi befasst, wird an dem Buch verbeikönnen; Bibliotheken, die Sekundärliteratur zu französischsprachiger Literatur (des 20. Jahrhunderts) in ihren Beständen haben, sollten das Buch anschaffen; und dies gilt nicht nur für Krimibestände, denn Jean Amila war ja auch als Jean Meckert in der Weißen Literatur zu Gange.
Nichtsdestoweniger erscheint es uns notwendig, darauf hinzuweisen, dass zu wenig diskutiert wird, ob und inwiefern Manchette und der Neopolar einen Einschnitt darstellen. Dass die zweite Welle (das/nach dem Neopolar) Amila wieder aufnimmt, könnte auch darauf hindeuten, dass dessen Revolte kritisch aufgehoben wird.
Der Neopolar und was er bedeutete, müsste insgesamt kritisch(er) dargestellt werden (er lief ja auch parallel zur "Zweiten Welle" weiter). Freilich könnte dessen Einordnung nur ein untergeordneter Aspekt der Darstellung des Werkes unseres Autors sein. Wir sind im Übrigen grundsätzlich der Ansicht, dass die Stellung des Neopolar insgesamt noch zu wenig diskutiert wurde und erforscht wird, insbesondere, ob dieser nicht doch einen radikalen und unaufhebbaren Bruch mit dem populisme in der französischsprachigen Krimitradition bedeutet hat, dessen Milieu ja auch zunehmend wegzubrechen begonnen hatte.
Das Buch scheint im Moment nur in der Bayerischen Staatsbibliothek und an der Universität Bonn (DFG-Sondersammelgebiet!) vorhanden zu sein. Das ist deutlich zu wenig. Insbesondere alle Universitätsbibliotheken, die Französische Literatur pflegen, sollten das Buch anschaffen, sowie entsprechende Institute. Aber auch für außeruniversitäre Einrichtung und (mindestens) große Stadtbibliotheken wäre eine Anschaffung in Erwägung zu ziehen, zumal Amila auch bestens in Französischlernkontexten verwendbar ist (wie wir in einem Aufsatz an anderer Stelle darzustellen versuchten).
Im Amila-Kontext ist unbedingt hinzuweisen auf:
Temps Noir. La Revue des Littératures Policières, hrsgg. von Marc und Franck Lhormeau im Verlag Joseph K., verschiedene Seitenzahlen, verschiedene Preise. Es ist offensichtlich keine ISSN vergeben; die einzelnen Nummern tragen ISBN-Nummern.
Insbesondere hervorzuheben sind die Nummern 13 und 15 (soweit wir sehen ist dies die einzige Nummer, die in einer online-öffentlichen deutschen Bibliothek vorhanden ist), die zu Amila folgendes beinhalten:
13[.2010]
meckert-amila_affiche_expos.jpg Franck Lhomeau: "Les premier Français de la "Série Noire". 1ère partie (1948-1953)", P 45-54: "Jean Meckert avant John Amila"
p 74-90 erneut Amila (zunächst im laufenden Text ["1953, l'année des Français", ab p 63],
dann p 78 "Deux roma-feuilletons signés John Amila" ["L'Ange de la forêt noire" und "Nous sommes tous des assassins" werden mit Abbildungsmaterial vorgestellt],
p 87-90 "Motus!", das ebenfalls mit Abbildungsmaterial vorgestellt wird, und wo die Geschichte der fortgesetzten erzwungenen Entpolitisierung des Buches vorgestellt wird. [Wir gestatten uns anzumerken, dass wir es trotz der Verwässerung für eines der besten Bücher von Amila halten und bedauern nur, dass durch verschulden des Verlags unsere Übersetzung leider auch den Titel Motus! trägt, der natürlich im Deutschen absolut nichtssagend ist und sich so auf den Verkauf leider negativ auswirkt. Ein weiteres Problem für die Rezeption in Deutschland besteht sicher auch darin, dass der [tages]politische Hintergrund hierzulande quasi unbekannt ist.]
p 96-145 wird das bisher unveröffentlichte dreiaktige Theaterstück von Jean Meckert[/Amila] Nous avons les mains rouges mit Abbildung des Plakats zur Aufführung im Théâtre Verlaine im Februar 1950, der ersten Seite des 63seitigen Originaldaktyloskripts und Rezensionsartikel zur Erstaufführung veröffentlicht. [Der Text des Stücks ist durch leserfreundlichere Papierfarbe und zweispaltigen Druck vom Rest der Beiträge abgehoben.]
15[.2012]
p 152-315 "Meckert / Amila, dossier réalisé par Franck Lhomeau & Cécile You Ausführliche Dokumentation und Abdruck von unveröffentlichtem Material anläßlich der Ausstellung Meckert Amila: De la Blanche à la Série Noire in der Bilipo, Paris, vom 29. Mai bis 13. Oktober 2012; des Plakat zur Ausstellung ist auf Seite 318 der vorliegenden Nummer abgebildet.
Neben reichhaltigem Abbildungsmaterial das Leben und die literarische Produktion Meckerts einschließlich zahlreicher Manuskriptseiten betreffend (insbesondere wird Meckert auf einem schönen Foto auch mit Spaten in der Eingangstür seines Hauses in Les Gros Ormes, in dem er bis zu seinem Tod lebte und das heute noch von seinem Sohn, Laurent Meckert bewohnt wird, gezeigt) hat das Dossier folgenden Inhalt:
p 155-184 "Meckert / Amila en blanc & noir. Entretien de Franck Lhomeau avec Jean Lebras"
p 187-192 "Trois lettres inédites à Georges Duhamel. 1939" Es handelt sich um Entwürfe auf Konzeptpapier. Es geht um die abgelehnte Veröffentlichung eines Werkes, Message livide, von dem nur noch dreißig Seiten existieren. Meckert ist noch nicht einberufen, der Krieg erscheint jedoch als unabwendbar. Auf p 163 des Dossiers ist das Einsatzgebiet der 5. Pionierkompagnie, in der Meckert als Korporal dienen wird, abgebildet: Lothringen/Elsaß, nördlich einer Linie Nancy - Château-Salins - Sarrebourg [Saarburg] - Saverne [Zabern] - Brumath - deutsche Grenze.
p 193-193 Die unveröffentlichte Kurzerzählung "La Rhapsodie en fa".
p 196-203 Eine unveröffentlichte zweite Kurzerzählung mit Inspekteur Lentraille, der inzwischen Kommissar geworden ist, und die im Kontext einer ersten, 1943 oder 1944 unter dem Pseudonym Albert Duvivier veröffentlichten steht (in der dem vorliegenden Heft beigegebenen Gesamtbibliografie auf Seite 308 [die Aufnahmen sind nicht nummeriert]) "Règlement de comptes".
p 204-214 Entweder 1943 oder 1944 waren unter dem Pseudonym Guy Duret in einem Heftchen die titelgebende Erzählungen L'Express de nuit und die hier wieder veröffentlichte Erzählung "Était-il possible?" erschienen (in der dem vorliegenden Heft beigegebenen Gesamtbibliografie auf Seite 309 [die Aufnahmen sind nicht nummeriert]). Laut einleitenden Bemerkungen ist diese zweitere insofern besonders interessant, als sie die in Vichy-Frankreich hochgehaltenen Werte von Bauerntum und Familie in Frage stellt; in diesem Interesse ist sicher auch der Grund für die Entscheidung zum Wiederabdruck zu suchen.
p 215-223 Den zweiten Entwurf zu einem nicht realisierten Science-Fiction Film, hier aufgrund der Erwartungshaltung des Regisseurs conte fantastique genannt, mit dem Titel "Les dieux aux yeux morts".
P 224-303 Ein unveröffentlichtes Manuskript "La Glace est rompue", das Meckert 1958 an die Redaktion der Série Noire als fünftes Manuskript noch als John Amila geschickt hatte. Abgelehnt wurde es, weil man dort der Meinung war, es lehne sich zu direkt an das frankreichweit von allen Medien verfolgte Vorbild an.
p 304-315 "Bibliographie", "Filmographie", "Téléfilmographie", "Entretiens, dossiers documentaitre". Es wird wohl Vollständigkeit angestrebt, diese ist jedoch wohl nicht erreicht, da Meckert ab Anfang 1944 Heftchen unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte (Albert Duvivier, Èdouard Duret, Edmond Duret, Guy Duret); von diesen wurden nur diejenigen aufgenommen, die der Bibliograf, Franck Lhomeau, effektiv gesehen hat. Weitere unter Pseudonym erschiene Heftchen, die Meckert teilweise zugeschrieben werden (unter dem Pseudonym Marcel Pivert [mit Kommissar Lenormand] und Mariodile veröffentlicht), wurden nicht aufgenommen, da es keinerlei Belege für die Zuschreibung gibt.
Beide Nummern sind sowohl für diejenigen, die sich wissenschaftlich mit Meckert/Amila beschäftigen, als auch für alle Liebhaber seines Schreibens, ein Muß.
Für das Paris Meckerts kann man ferner beispielhaft - neben vielen, vielen anderen - lesen:
978-3-88897-725-1 Robert Bober: Wer einmal die Augen öffnet, kann nicht mehr ruhig schlafen, 2011, 255 Seiten, Antje Kunstmann, 978-3-88897-725-1 [im Buch fehlt die 3], € 19,90.
Das Buch soll auch von der Ausstattung dieses "alte" des Pariser Ostens evozieren, in dem Meckert aufgewachsen ist und bis in die fünfziger Jahre gelebt hat: Auf dem vorderen Vorsatz sind Stadtplanausschnitte des dritten und des zwanzigstens Arrondissements abgebildet, auf dem hinteren ein Foto von Willy Ronis [der von Didier Daeninckx, der sich auch ganz stark für Amila einsetzt und nicht müde wird, diesen als einen der Großen des französischsprachigen Krimis in Erinnerung zu rufen, durch Texte zu mehreren Veröffentlichungen bei Hoboëken] Chez Victor - Belleville aus dem Jahr 1953. Der Bezug ist ferner auf den Film Jules und Jim, der den Parisaufenthalt des Berliner Autors Franz Hessels, des Vaters des inzwischen durch seine Protesthaltung berühmt gewordenen Stéphane Hessel, zu einem der Protagonisten hat.
Ferner ist auch das "ältere" Buch von Klaus Völker über Boris Vian sowohl für das Paris der Zeit - obwohl es sich um ein anderes Paris handelt -, als auch insbesondere für den Krimi-Kontext der frühen Nachkriegszeit von Interesse und vergnüglich zu lesen (und anzusehen)
: Boris-Vian-Der-Prinz-von-Saint-Germain Klaus Völker: Boris Vian. Der Prinz von Saint-Germain, 2006, 191 Seiten, Klaus Wagenbach, Wa[genbachs]T[aschenbücher]; 529, € 12,90 [Die erste Ausgabe war mit anderem Text 1989 im allgemeinen Programm ebenfalls bei Wagenbach erschienen.
Das gut und ausführlich illustrierte und schön gestalte Buch ist in unserem Kontext insgesamt für die frühe Série Noire von Interesse, sowie für den Krimiboom im Nachkriegsfrankreich und für den gesellschaftskritischen Krimi, alles Themen die auf das Leben von Amila einen entscheidenden Einfluß ausgeübt haben. Ferner hat Vian auch ausführlich Krimis übersetzt und rezipiert.
Ein hier auf Seite 101 in der unteren Leiste abgebildeter Umschlag eines Textes von Boris Vian: Le déclin de la littérature noire, der ursprünglich in Werbematerial des Pariser Verlags Calmann-Lévy im März 1952 veröffentlich worden war und der für den abgebildeten Umschlag als selbständige Veröffentlichung von 1986 bezeichnet wird, ist für uns im Übrigen bibliografisch nicht nachweisbar.

Einschub

Wir wollen hier die Anzeige einer anderen Einzelausgabe eines theoretischen Textes einschieben (und gleichzeitigauf die französische Übersetzung von Van Dines Zwanzig Regeln und von Duhamels Manifest für die Série Noire, beide in dem Bildband Polar [siehe unten] hinweisen):
A-criacoo-do-suspense Patricia Highsmith: A criação do suspense, übersetzt von Joaquim Castro, [1987 (laut portugiesischem on-line-Verbund soll der Titel erstmals 1950 im gleichen Verlag erschienen sein; dies ist sicher ein Fehler)], 139 Seiten, Relogio d'Água, Crime imperfeito; [6], ohne ISBN-Angabe, ohne Preisangabe (aber lieferbar).
Der Text, der im Original Plotting and Writing Suspense Fiction heißt, ist in die übrigen großen westeuropäischen Sprachen übersetzt und hat in allen mehrere Auflagen erlebt. Für die romanischen Sprachen: Ins Französische übersetzt von Anne Damour als L'art du suspense: mode d'emploi, als auch Taschenbuch erschienen. Ins Italienische übersetzt von Fiorella Cagnoni und Silvie Coyaud und zuerst als Suspense: pensare e scrivere un giallo, dann als Come scrivere un giallo: teoria e partica della suspense in verschiedenen Verlagen erschienen. Ins Spanische übersetzt von Jordi Beltrán als "Suspense": como se escribe una novela de intriga und in mehreren Auflagen und Ausgaben erschienen; dann neu von Débora Vázquez und Matías Serra Bradford unter demselben Titel für einen anderen Verlag übersetzt; unabhängig von den Übersetzern variiert bei der Titelei nur, ob suspense in Anführungszeichen steht oder nicht. Beider Übersetzungen scheinen gleichzeitig vermarket zu werden.
Im Deutschen lautet der Titel der Übersetzung bei Diogenes von Annette Uhde und Werner Minotsch übrigens Suspense oder wie man einen Thriller schreibt, im Niederländischen doodgewoon einfach Hoe schrijf ik een spannend boek, übersetzt von Anneke Brassinga, in bisher nur einer Auflage.

Einschub

Wie wenig klar die Gedanken darüber sind, was ein radikaler Krimi sei, (eine Frage, die insbesondere in den/für die Verwerfungen und Diskontinuitäten des Amila/Manchette/Neopolar/Post-Achtundsechziger Krimi/Polar-Fensters von genauso grundlegender Bedeutung ist, wie weit sie auch nur vom Stellen dieses Problems entfernt ist) wird ungewollt gekonnt in einem Aufsatz eines Sammelbands vor Augen geführt:
Stephen Knight: "Radical Thrillers", in: Watching the Detectives: Essays on Crime Fiction, hrsgg. Von Ian A. Bell und Graham Daldry, 1990, MacMillan, 0-333-48294-8, p 172-187.
Wie für viele dem radikalen Krimi geneigte Personen beginnt dieser für Knight mit Godwins Caleb Williams (dann folgen "natürlich" Poe und Gaboriau). Auch Ernest Mandels bis jetzt (so zum Beispiel unter anderem in Argentinien) wiederaufgelegte Geschichte des Krimis wird - natürlich - ins Feld geführt (sowie Marx' Sue-Refernz in der Heiligen Familie, als erste Krimikritik).
[Über Sjöwall/Wahlöö-Lob in diesem Kontext wird außerhalb Schwedens fast gar nicht - und dort nur marginal(isiert) - nachgedacht - wir erlauben uns auf einen Aufsatz von uns auf der Salamankaer Semana Negra hinzuweisen, der die Frage aufarbeitend darstellt. Dürrenmatt wird durch Unkenntnis - vermutlich (auch) wegen mangelnder Übersetzungen ins Englische (was übrigens auch für die Äußerungen von Philipp Kerr im unten besprochenen "Bildband" Polar bezüglich der deutschsprachigen Berlin-Literatur radikal zutrifft) - falsch dargestellt.]
Am interessantesten in unserem (Amila, etc.) Kontext ist jedoch der bibliografische Verweis auf:
Andy Croft: "Worlds Without End Foisted Upon the Future - Some Antecedents of Nineteen Eighty Four", in: Inside the Myth, hrsgg. von Christopher Norris, 1984, 287 Seiten, Lawrence and Wishart, 0-85315-600-X; 0-85315-60-599-2, nur noch antiquarisch zu beschaffen.
Dort warden, wie Knight referiert, von Croft siebenundzwanzig antifaschistische Roman emit Londoner Erscheinungsdatum zwischen 1934 und 1939 aufgelistet, die in England spielen, und von denen die meisten seit dieser Zeit nicht wieder aufgelegt wurden. Bei Croft gilt es in diesem Zusammenhang unbedingt hinzuweisen auf
Red-Letter-Days Andy Croft: Red Letter Days: British Fiction of the 30s, 1990, 352 Seiten, Lawrence and Wishart, 0-85315-729-4, wohl nur noch antiquarisch beschaffbar.
wo viele seiner literaturhistorischen und -kritischen Ausflüge und Erkundungen zu den 30ern in Wendezeiten (ja, auch in GB!) gerade noch zusammengefasst erschienen. [In Berlin übrigens von der Ost/West-Staatsbibliothek nicht (mehr) angeschafft, von der Humboldt-Universität offensichtlich auch nicht, aber von der Freien Universität zweimal (Filologische Bibliothek und Zentralbibliothek)!]
Die Bücher und Aufsätze von Croft sind in unserem (Amila, etc)-Kontext auch deshalb von so großem Interesse, als dieser sich auch ausführlich mit proletarischer Literatur befaßt hat (und für Lawrence and Wishart, den Parteiverlag der KPGB, auch herausgegeben hat), ein Nexus der für Amila entscheidend war (wie von Gauyat auch in seiner Dissertation dargestellt wird).
Insgesamt gilt es nochmals darauf hinzuweisen, dass die frankreichtypische Situation der Arbeiterliteratur ausführlicher dargestellt werden müsste, auch die - konfliktive - Verankerung des populisme in dieser. Allerdings konnte aufgrund der Anlage der Arbeit nicht von Gauyat geleistet werden.

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Ebenfalls -klassig…
…aber leider nicht übersetzbar!:
Wir meinen die Unmöglichkeit, einer übersetzte deutschsprachige Ausgabe dieses Titeles herauszubringen hier ernst, da es sich nicht um sprachliche Probleme handelt (um die auch, aber um die üblichen!), sondern um die Tatsache, dass ein Großteil der Ikonografie und Abbildungen (in der Buchumschläge einen prominenten Platz einnehmen, und zwar nicht nur von französischsprachigen Originalen, sondern auch von Übersetzungen englischsprachiger Titel ins Französische) ausgetauscht/ergänzt/"um"-gesetzt werden müssten) eben auf den französischsprachigen Buchmarkt abgestellt sind.
Aber dies ist auch gerade der Grund, warum alle Universitätsbibliotheken und große Stadtbibliotheken (und andere mit einem relevanten französischsprachigen Bestand) das Buch anschaffen sollten: Die einflussreiche - und trotz nicht wenigen (auch "bedeutenden") Lücken doch relativ gut übersetzte - französischsprachige Krimitradition betrachtet sich hier aus eigener Perspektive, entsprechend abbildungsmäßig ausführlich in Szene gesetzt, insbesondere auch über die oben schon erwähnten Einbände von wichtigen Werken sowohl der Tradition, als auch der Gegenwart. Ein ganz großer Teil der Einbände der folio policier (es fehlen wenige Titel, davon 1-4) kann übrigens unter Titel und/oder Autor über die Bibliotheksbestände des Fachbereichs 6, FTSK, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (auch über KvK on Hebis) on-line aufgerufen werden (und dann bei Interesse der Titel per Fernleihe bestellt werden); dies ist deutschlandweit sicher der beste Bestand, und sicher auch einer der besten europaweit. (Jedoch auch gleich zu Anfang: Der Teil "Krimi und Comix" ist lächerlich und offensichtlich einfach nur der Vollständigkeit halber angefügt: Comix-Fans können auf das Buch ganz verzichten.) Der Krimmi ist sowohl von der Entwicklung des literarischen Schreibens als auch unter "rein" quantitativer Hinsicht mit Nichten ein Randfänomen in der französischsprachigen Welt, denn jeder vierte dort verkaufte Roman ist ein Krimi, wie von den Krimifans immer wieder betont wird und hier von der Pressemitteilung des Verlags aufgenommen wird.
Ein Verständnis der französischen Gegenwartsliteratur ohne Einbeziehung der Krimis ist als unmöglich! Hier nun die bibliografischen Angaben:
987-2-73245-153-4 Clément Thiebault; Mikaël Demets: Polar: Le grand panorama de la littérature noire, mit einem Vorwort von Caryl Férey, 2013, 224 Seiten, La Martinière, 987-2-73245-153-4 [die BL gibt noch eine neunstellige ISBN-Nummer, die wir im Buch nicht finden können: 2-73245-153-4], € 35,--.
Der großformatige Band (220 auf 285 mm), durchgehend - oft auch großformatig - farbig illustriert und in Anlehnung an die berühmte Série Noire schwarz-weiß inszeniert ist als Bildband beeindruckend. Der Autorenindex erlaubt es auch des Französischen kaum (oder auch gar nicht) mächtigen Benutzern Abbildungsmaterial (das im Index allerdings nicht separat von Textverweisen gekennzeichnet ist, was wünschenswert wäre!) zu bestimmten Autoren zu finden; ferner gibt es einen - allerdings knappen - Sachindex. Auch die Bibliografie erscheint uns etwas knapp, beschränkt sich allerdings auch auf neueste Veröffentlichungen.
Der Inhalt ist nach Themenkomplexen organisiert (die nochmals - seitenweise - untergliedert sind). Im Folgenden die Großgliederung (nach Vorwort und Einleitung). [Die Themenkomplexe Sonderseiten die als Cliché (hier in der nichtpejorativen {Grund}bedeutung }, Focus, Interview und Portrait auftreten; diese werden wir in Auswahl gesondert im folgenden Text besprechen]:
P 11: Les racines du mal [Die Wurzeln des Bösen]
29: Une histoire de collections [Geschichte der Krimireihen]
Natürlich unvollständig. Erfreulicherweise werden im ganzen Werk sehr viele Umschläge einer der jetzigen führenden Reihen, Rivages/noir, abgebildet, die von der Gestaltungskraft - nicht von der Konzeption her, versteht sich - die ursprüngliche Série Noire (und vielleicht auch Fleuve noir: Spécial Police) fortsetzt. Die "direkte", konzeptionelle Fortsetzung der Séire Noire in Actes Sud: Actes noirs wirkt dagegen biedermeierlich brav.
P 41: Le fantastique: la raison du bizarre [Über-sinnliches: Irreales im Krimi]
49: Aux frontières du réel: Polar et faits divers [Kurznachrichten aus der Realität: Der Polizeibericht meldet]
71: Justice est faite [Schwurgericht]
83: La plume entre les barreaux: la prison [Die gefesselte Muse: Gefängniskrimis]
97: Meurtre pour mémoire: le polar historique [Bei Erinnerung - Mord: Der historische Krimi]
107: L'espiongae: du nerf de la guerre à la guerre des nerfs [Spionge: Vom Schatten des Krieges zum Schattenkrieg]
117: L'écriture au front: le polar et la guerre [Schreiben/r an der/die Front: Der Krimi zu Zeiten des Krieges]
125: Les femmes et le polar: des dames en noir [Schwarze Ladys: Frauen und Krimi]
141: Sexe et déviances [Sex - und andere Ausschweifungen]
155: La bête qui sommeille: Le Noir face au racisme [How Sleeps the Beast: Strange Fruit im Polar]
Wo im Übrigen explizit im Focus: Le travail explizit auf die lingée des romans prolétaires, qui éclosent [eine Blüte erleben] au début des années 1930 Bezug genommen wird (und ausdrücklich auf Meckerts L'homme au marteau), in deren Manier l'usine et le travailleur se sont aussi insinués [haben ihren Platz gefunden] dans le roman noir.
167: Capitalisme et roman noir: l'envers du marché [Kapitalismus und Krimi: Die dunkle(n) Seite(n) des Marktes
181: La ville: la géographie du polar [Die Stadt: Koordinaten des Verbrechens]
191: Into the wild: la nature dans le polar [A Walk on the Wild Side: Natur im Krimi]
Na ja, spätestens seit der Harlem Renaissance und Duke Ellington wissen wir, dass der Asfalt Dschungel der wahre Dschungel ist
197: Fantasia chez les ploucs: Rednecks et sudistes [Auf dr Alm da gibt's a Sünd oder Der Diamenten-Bikini - Rednecks und Föderierte]
209: Le polar en bande dessinée [Comickrimis]
Kann man vergessen - wie oben schon angemerkt.
Folgende Länder erhalten einen Schwerpunkt: Italien (und die Mafia extra), Lateinamerika (und Paco Ignacio Taibo II, sowie die Mexikanisch-amerikanische Grenze extra), Skandinavien [mit einem "herrlichen" Touri-Foto aus der Stockholmer Gamla Stan, dem Endpunkt von Martin Becks Wohungskarriere, in Szene gesetzt (sowie Sjöwall-Wahlöö extra)}.
Folgende Autoren erhalten einen Schwerpunkt: Dashiell Hammett, Léo Malet, Georges Simenon, Robin Cook, James M. Cain, Pascal Garnier, Paco Ignacio Taibo II, Manule Vázquez Montalbán, Percy Kemp, Fred Vargas, Patricia Highsmith, Edogawa Ranpo, Jim Thompson, Larry Fondation, Jean-Patrick Manchette [dessen hier abgedruckter Ausspruch "Il n'y a que la violence qui me paraisse digne d'intérêt" doch sehr nach "Rechts"bewußtsein schmeckt - diese Anmerkung zu einem Streit, der längst beigelegt ist (?!)], Sjöwall/Wahlöö [leider im Buch an dieser Stelle falsch geschrieben], Raymond Chandler, Harry Crews, Donald Westlake.
Ferner gibt es noch Interviews mit einer Reihe von Autoren, die wir hier nicht im Einzelnen aufführen wollen.
[Dass Philip Kerr mit seinen Äußerungen zur Dominanz der britischen Autoren für Berlinliteratur radikal daneben liegt, haben wir oben schon erwähnt. Dies ist einer der sehr häufig auftretenden Fälle, dass Leute, die eine Literatur nicht in der/den Originalsprache/n nicht lesen können, durch die übersetzen Werke einen falschen Eindruck über diese erhalten [oder auch über die Wichtigkeit/Qualität der übersetzten Titel. Eigentlich nichts Neues, aber es lohnt sich, immer wieder im gegebenen Fall darauf hinzuweisen.]
Als Bonus - und "theoretischer Rahmen" (?!) - werden die zwanzig Regeln Van Dines aus dem Jahre 1928 abgedruckt, sowie das "Manifest der Série Noire" Marcel Duhamels.
Als Gag erscheinen die Aufstellungen der Top 5 des meilleurs polars, auf die wir hier nur insofern eingehen möchten, als im Deutschen Manchettes La Position du tireur couché nicht unter der Rubrik Les 5 meilleurs titres du polar qui sont aussi d'excellents polars auftauchen müsste, sondern unter Les 5 meilleurs polars dont on ne comprend pas toujours la traduction du titre, da dessen Erstübersetzung als Die Position des schlafenden Killers erschien.
Die Übersetzung von Chandlers The Long Good-bye ist dagegen aus der Liste der Titelübersetzungen, die skurril sind, zu streichen. In der letzten folio policier-Ausgabe lautet der Titel "ganz einfach" The long good-bye, Sur un air de navaja taucht nur noch in Klammern auf, um eine Verwechslung zu vermeiden.
Zum - guten - Schluß: Amila kommt deutlich vor, allerdings ohne Abbildung, jedoch auf einer ganzen Seite mit einem Zitat zu einem großen Foto (aus La marche aux canons, das unter seinem richtigen Namen Meckert veröffentlicht wurde, allerdings kein Krimi ist (aber - trotzdem (?!) - ein tolles Buch!), was einerseits zu begrüßen ist, da der vorliegende Band die Krimis mit der übrigen Literatur verschränkt darstellt; andererseits hätte sich in diesem Kontext das sehr bekannte Mond über Omaha auch angeboten, das nicht nur eines der größten Bücher Amilas und über die Landung der Alliierten in der Normandie ist, sondern auch einer der Bestseller [übrigens auch in bescheidenerem Rahmen in der Übersetzungen ins Deutsche!] Wie dem auch sei, der Antimilitarismus Meckert/Amilas kommt das Foto jedenfalls deutlich zum Ausdruck). Ferner kommt Meckert im Kontext der Todesstrafe (auch das hätte ihn sicher gefreut), der "Welt der Arbeit" (siehe oben) und des Alkohols (Bis nichts mehr geht [Jusqu'à plus soif] - allerdings darf das Buch keineswegs auf das Problem des Alkoholmißbrauchs beschränkt werden; wichtiger erscheint uns das Problem der Entstehung des organisierten Verbrechens aus dem Potential (demobilisierter) Soldaten ("die ja sonst nichts gelernt haben").
Der besondere Reiz des Bandes besteht zum einen in der grafischen Gestaltung, zum anderen auch in der Mischung von Standardwissen (das gut in Szene gesetzt ist) und ganz aktuvellem.

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Heftchenliteratur

Wie in der letzten Nummer angekündigt, wollen wir in dieser Neuerscheinungen aus dem Bereich der "Heftchenliteratur anzeigen.
Zuerst die aktuellste (die jedoch - wie schon der Titel angibt - nur teilweise für Krimis relevant ist): 116_c67102a389.jpg Von Liebe, Mord und Alltag: Die Sammlung argentinischer Theater- und Romanzeitschriften des Ibero-Amerikanischen Instituts, hrsgg. von Peter Altekrüger und Katja Carrillo Zeiter, 2014, 112 Seiten, zahlreiche, fast ausschließlich farbige Abbildungen, DIN A4-Format, Selbstverlag des Ibero-Amerikanischen Institut Preußischer Kulturbesitz [in Berlin], 978-3-935656-54-8, keine Preisangabe, aber noch lieferbar.
In der Veröffentlichung sind folgende Beiträge enthalten [alle sind mit äußerst interessanten bibliografischen Angaben versehen]:
p 5: Peter Altekrüger; Katja Carrillo Zelter: "Vorwort"
p 7: Peter Altekrüger: "Jede Sammlung hat ihren Anfang, manchmal auch mehrere…"
p 13: Johanna Richter: "Kiosk, Straßenbahn und billiges Papier. Der Der Boom der Theater- und Romanzeitschriften in Argentinien 1890-1920"
p 27: Thomas Bremer: "Immigrantentheater und Theaterzeitschriften in Argentinien 1890-1920"
p 41: Katja Carrillo Zeiter: "Erziehen und unterhalten: Verlagsprojekte in der Hochzeit der massenhaften Buchproduktion"
p 55: "Einblicke in die Sammlung argentinischer Theater- und Romanzeitschriften des Ibero-Amerikanischen Instituts" [Es handelt sich um den "reinen" Abbildungs-/Katalogteil; schon die gezeichneten Artikel waren von äußerst zahlreichen farbigen Abbildungen der Heftchen begleitet.]
Es handelt sich um den Katalog einer gleichnamigen Ausstellung im Institut. Die Illustrationen bilden in sehr guter Abbildungsqualität eine sehr große Anzahl Umschläge der Heftchen ab. Diese bieten eine sehr große stilistische Vielfalt, die aber dem damals in städtischen Zentren der spanischsprachigen Welt Üblichen entspricht. Während der Ausstellung lagen auch einige Zeitschriften (Doubletten) zum darin schmökern aus, von denen eines herrlich deutschen Akzent im Spanischen in Szene setzte.
In diesem Katalog fällt auf, was grundsätzlich für Heftchen-/Kiosk-/Reiseliteratur gilt: Diese besteht nicht nur aus sogenannter Paraliteratur, sondern enthält auch "problemlos" Werke des "ernsten Kanons", hier zum Beispiel auf Seite 100: Roberto Arlt: Un viaje terrible, als sechstes Heft der Reihe Nuestra novela, aus dem Jahre 1941; oder auch die fast immer präsenten Gorkij, Zola, auch Wilde (sowie andere; diese Angaben nur als Beispiel). Gedruckt wurde, was Absatz versprach (ganz im Sinne der späteren (und noch heutigen) Mass-market paperbacks.

Einschub

Zu diesen - auch ästhetisch, von der Buchgestaltung her - immer noch lohnend:
schreuders_p_paperbacksusa.jpg Piet Schreuders: Paperbacks, U.S.A.: Een Grafische Geschiedenis, 1939-1959, 1981, 257 Seiten, Loeb, 90-6213-251-0, nur noch antiquarisch, aber preiswert - für diese toll gestalte Buch billig! - erhältlich.
[Es handelt sich um die zweite Ausgabe vom Januar, nach der ersten vom Dezember 1980. Es gibt auch eine englischsprachige Ausgabe (Paperback, U.S.A.: A graphic history, 1939-1959, übersetzt von Josh Pachter, 1981, 11+29 Seiten, Blue Dolphin Enterprises), aber für deutsche Muttersprachlicher ist die uns vorliegende niederländischsprachige ziemlich problemlos zu benutzen (zumal die Bücher und die abgebildeten Dokumente ja auf Englisch sind). Von Umschlag über Vorsatz bis Typografie, Abbildungen und Faksimiles bis Inhalt ein rundum gelungen gestaltetes Buch (allein der Buchrücken ist schon toll), bei dem es schwer ist zu entscheiden, ob es von größerem Nutzen ist oder größeres Vergnügen bereitet. Allein der auf der Doppelseite 182/83 Reliefplan von Manhattan mit Adresseneintrag der Taschenbuch-Verlage, lohnt den Kauf (wir übertreiben nur ganz wenig).]
Auch (siehe im Folgenden) hier wurde alles gedruckt, was Gewinn versprach, also wie auch immer geartete Klassiker, "hohe Literatur", "Triviales, alles pêle-mêle. Es finden sich natürlich zahlreiche Umschläge (und Dokumente) zu heute als Klassiker (der Kriminalliteratur) gehandelten Autoren und Titel. Mit chronologischer Übersicht (Van jaar tot jaar), Verzeichnis der Reihen, einem Lexikon der Illustratoren, dem oben schon genannten Manhattan-Plan mit den Adressen, einem Namensregister (und zahlreichen Abbildung (zum Großteil allerdings schwarz-weiß).
Dieses Buch kann/sollte (?) parallel benutzt werden. Wer es (noch) nicht hatte, sollte es sich unbedingt anschaffen.

Einschubende


Neben der Bekanntheit - und ideologischer Ausrichtung für ein Massenpublikum - von "abgesegneten" Klassikern ist das "problemlose" Vorhandensein von "ernster Literatur" auch damit zu erklären, dass sich natürlich der Kanon verschiebt, und junge Autoren, die damals erst zu schreiben anfingen, heute für uns bereits (Moderne) Klassiker sind.
Interessant für die Rezeption ist allerdings - und darauf gilt es zu insistieren - das diese in derselben Ästhetik präsentiert werden, wie die "paraliterarischen" Autoren. Was andersherum auch wieder heißt, dass wenn wir heute ehemalige "Paraliteratur" "seriös" präsentieren, wir dadurch schon deutlich und entschieden Einfluß auf die Rezeption nehmen, die von der Ausstattung (und Druck- und Papierqualität) bei Druckerzeugnissen wesentlich mitbestimmt wird. Dasselbe gilt übrigens auch für die Buchproduktion.
Dies ist insbesondere auch in dem für uns hier zentralen Bereich der "Aufwertung" (Verbürgerlichung/Gentrifizierung/embourgeoisement [?!]) der Kriminalliteratur in den letzten Jahren zu sehen. Parallel dazu bedeuten auch die wesentlich "seriöseren" Neuübersetzungen, die inzwischen von den zu Klassikern (der Kriminalliteratur) aufgestiegenen Titeln und Autoren erscheinen, eine veränderte Rezeption, oder haben diese zur Voraussetzung, indem nämlich ein anderes Publikum angesprochen wird, das diese - in letzter (aber wichtiger!) Instanz - überhaupt erst lohnend und des Aufwandes wert erscheinen läßt.
Leser die an Heftchenliteratur interessiert sind - schon gleich gar im iberischen Raum - sollten sich den Katalog anschaffen, Bibliotheken, die nicht nur marginale Bestände an spanischsprachiger Literatur haben, auch.
Für Krimifans "im engeren Sinne" ist er allerdings verzichtbar.
Keineswegs verzichtbar, sondern ein Muß ist hingegen für diesen Personenkreis:
los-origenes-de-la-narrativa-policial-en-la-072531859.jpg Román Setton: Los orígenes de la narrativa policial en la Argentina: Recepción y transformación de modelos genéricos alemanes, franceses y ingleses, 2012, 285 Seiten, Iberoamericana - Vervuert, 978-84-8489-668-5 (Iberoamericana); 978-3-86527-718-3 (Vervuert), Ediciones Iberoamericana; A; 57, € 36,--. [Es handelt sich um eine Kölner Dissertation aus dem Jahre 2010.]
Diese Geschichte der Entstehung des Krimis in einem der zentralen Länder der spanischsprachigen Literaturproduktion ist wichtige und unumgehbare Lektüre für alle an der spanischsprachigen Literatur Interessierten, zumal führende Autoren Argentiniens direkt und im Umfeld beteiligt sind, von denen Borges auch weit über diese (sprachlichen) Grenzen hinaus bekannt ist Auch im Rahmen der Populärkultur und der Nationalliteraturwerdung kann sich ein weiterer Leserkreis für dieses Buch interessieren.
Die neue These des Autors besagt, dass der Krimi nicht im Umfeld der Zeitschrift Sur in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand, sondern schon in den 70ern das 19. Jahrhunderts. (Die Gruppe um Sur habe diese Ursprünge verschleiert, um das Modell der englischen detective novel durchzusetzen.) Bhandelt werden die Autoren Raúl Waleis (eigentlich Luis V. Varela), Carlos Olivera, Carlos Monsalve, Paul Groussac, Eduardo Ladislao Homberg, Horacio Quiroga, FAZ (vermutlich Félix Alberto de Zabalia) und William Wilson eigentlich Vicente Rossi). Eine umfassende Primär- und Sekundärliteraturliste schließt das Buch ab.
Auch Krimifans, die mit dem argentinischen Krimi "nicht viel am Hut haben", sollten des Buch lesen, soweit sie dazu sprachlich in der Lage sind.
Ansonsten gibt es durch eine kurze Darstellung auf Deutsch Abhilfe, die auch als gute Zusammenfassung parallel benutzt werden kann; mit guter Auswahlbibliografie:
Román Setton: Die Anfänge der Detektivliteratur in Argentinien: Rezeption, Umgestaltung und Erweiterung deutscher, englischer und französischer Gattungsmuster, 2013, 55 Seiten, Winter, HeLix im Winter: Ausgewählte Beiträge zur romanischen Literaturwissenschaft; 3, 978-3-8253-6245-5, € 20,--.
Die von Setton als Herausgeber angekündigte Anthologie früher argentinischer Kriminalerzählungen liegt uns noch nicht vor, ja scheint sowohl nach Auskunft der Homepage der Verlegerin als auch der Kataloge der Bibliotheken noch nicht erschienen zu sein; hier die vorläufigen Daten:
El candado de oro. 12 cuentos policiales argentinos (1860-1910), Adriana Hidalgo
Ferner haben zwei Kapitel des folgenden Buches für unseren Kontext Bedeutung:
Cristina Míguez Cruz: El criminal imaginado: Estetica, ética y politica en la ficción latinoamericana (1990-2010), 2013, 160 Seiten, Peter Lang Publishing, New York, Latin America: interdisciplinary studies; 26, 978-1-4331-2065-7 (hardcover); 978-1-4530-0981-2 (e-book), € 64,10.
Hier die beiden besonders interessierenden Kapitel:
4: "Ni mujer fatal ni criminal: potencialidades y fugas de pistoleras y prostitutas en el cine uruguayo de Beatriz Flores Silva", p 85-112.
5: "Ficciones sobre crimenes políticos: anarquistas y movimientos de liberación nacional en la literatura y el cine del Río de la Plata", p 113-148.
Eine Gesamtbibliografie schließt nach einer Conclusión das Buch ab.

In diesem spanischsprachigen Kontext ist als Highlight unbedingt anzuschließen:
bolsilibro-cinema-bis.jpg BOLSILIBRO & CINEMA BIS, hrsgg. von Javier G. Romero, mit einem Vorwort von Lou Carrigan, 2012, 152 Seiten, mit sehr zahlreichen - allerdings nur wenigen farbigen - Abbildungen, VTP (für/mit Fundación Municipal de Cultura, Educación y Universidad Popular, Ayuntamiento de Gijón), Peor…¡imposible!; 2, 978-84-964-4141-5, Preis unbekannt (der Verlag ist unter mail@vtpeditorial.com erreichbar).
Es handelt sich - gerade auch für ein deutsch(sprachig)es Publikum - um eine Publikation von größtem Interesse (und warum wir es nicht in Premium eingereiht haben, dürfte nur mit der Schere im Kopf wegen Kleinverlag und geografisch marginalem Verlagsort erklärbar sein), da es zahllose Abbildungen und biblio- und cinematografische Bezüge zur deutschsprachigen "Paraliteratur" enthält, die man vorderhand weder vermutet hätte, noch sonst so einfach finden wird. (Einige Mitglieder der asturianischen Intelligenz sind kulturell germanofil [oder auch nur am deutschsprachigen Kulturraum sehr interessiert], unter anderem auch der Verleger von VTP, Milio Cueto Rodríguez.)
Alle Bibliotheken - ganz und gar nicht nur wissenschaftliche (diese aber auf jeden Fall!)! -, die irgendwie geartete Bestände zur deutschsprachigen oder spanisch(sprachig)en Populärliteratur oder kinobezogene Bestände haben, sollten dieses Buch unbedingt anschaffen. Zu beiden Bereichen enthält die schön gestaltete Publikation eine außerordentlich große Anzahl von Abbildungen von spanischsprachigen Heftchenumschlägen, Filmplakaten und Filmstills.
Hier das Inhaltsverzeichnis:
Prólogo: Lou Carrigan: ¿Cine de género?
Prefacio: Jesús Parrado: Por un puñado de nombres...
Introducción: Javier G. Romero: Eternos y universales
Capítulo I. Vision global: Pablo Herranz: Genealogía del cine de género europeo. De la novela popular a la pantalla
Capítulo II. Autores (1): Carlos Aguilar: José Mallorquí. El Oeste es español
Capítulo III. Autores (2): Alfredo Lara López: Sandokan, Ventimiglia y otros. Emilio Saligari en el cine
Capítulo IV. Autores (3): Pablo Herranz: Al habla Edgar Wallace. Inicio y esplendor del cine de misterio europeo
Capítulo V. Autores (4): Adrán Sánchez: El sueño de la aventura. Los héroes alemanes de Karl May
Capítulo VI. Personajes (1): Carlos Aguilar: Lemmy Caution. Una mano para beber, las dos para matar
Capítulo VII. Personajes (2): Carlos Aguilar: Jerry Cotton. Americano, pero alemán
Capítulo VIII. Personajes (3): Alfred Lara López: Las "Angélicas" de Borderie
Capítulo IX. España: Pablo Fernández: Puerta a lo desconocido. La novela popular española frente al cine de género
Capítulo X. Europa: Adrián Sánchez: Europa popular. Entre el folletín y el cinematógrafo
Capítulo XI. Portadas: Pedro Porcel: La mirada del pulp
In Polar: Le grand panorama de la littérature noire (siehe oben) findet sich auf Seite 72 übrigens eine schöne Folge von drei Ausgaben von Zolas La bête humaine, von denen die beiden ersten Heftchen sind (wohl vor und nach dem Ersten Weltkrieg), das letzte aber ein Livre de poche, wohl aus den fünfziger oder (noch) sechziger Jahren, das die gleiche Ästhetik fortschreibt.
Eine fast ebenso wichtige Veröffentlichung ist der in der letzten Ausgabe vorangekündigte Titel zu der russischen Heftchenliteratur:
Boris Dralyuk: Western Crime Fiction Goes East: The Russion Pinkerton Craze 1907-1934, 2012, 182 Seiten, Brill, Russian History and Culture; 11, 1877-7791; 978-90-04-23310-2; ebook: 978-90-04-23489-5, € 96.--.
Spätestens seit der herrlichen Mess Mend-Ausgabe des Anabas-Verlags konnte man wissend ahnen, dass es eine russische (und sowjetische) Heftchenliteratur gab:
Mess-Mend Marietta Schaginjan: Mess Mend oder die Yankees in Leningrad, mit einem Vorwort von Fritz Mierau, 1987, 360 Seiten, Anabas, 3-87038-124-8, nur noch antiquarisch erhältlich.
Laut Seite 6 wurden die von Alexander Rodtschenko gestalteten Titelseiten der zehn Hefte der sowjetischen Originalausgabe der einzig zugänglichen [die Unterstreichung ist von uns; heute dürfte die Lage anders aussehen] vollständigen Sammlung in der British Library (London) reproduziert. Sie sind am Anfang jeder Folge eingeklebt und in deutlich besserer Abbildungsqualität als in der Darstellung Dralyuk, was ein direkter Vergleich der ersten Nummer (Anabas p 29; Dralyuk p 108 [nach den Randverlusten zu urteilen scheint es sich nicht um die gleiche Vorlage zu handeln; zu dieser erfolgen von Dralyuk keine Angaben]) problemlos aufzeigt. Insgesamt ginden sich in Dralyuk wenig Abbildungen, die farbigen alle mindestens in gleich schlechter Qualität.

Zunächst sind in der Arbeit von Dralyuk die Angaben zu den Reprints der Nick Carter und Nat Pinkerton-Heftserien in Rußland (beide bei Geleos in Moskau, 2006) von großem bibliografischem Interesse (wenn diese auch keinen Eingang in die uns zugänglichen online recherchierbaren Bibliotheken gefunden zu scheinen haben) - allerdings bringt Fußnote 3 auf Seite 1 skurrilerweise mehr Neudrucke, als in der Bibliografie am Ende des Bandes verzeichnet sind.
Das Buch bezieht seine Interessenlage aus dem postsowjetischen Krimiboom. Allerdings ist es nicht ganz richtig, dass dieser Boom aus ganz heiterem Himmel kam, denn zumindest in Deutschland wurden sowjetische Krimi - und gesamtdeutsch die der Wainer-Brüder - nicht nur marginal rezipiert (in der alten Bundesrepublik wurden sie immerhin ursprünglich durch die roten Goldmann-Bände lanciert).
Nichtsdestoweniger waren die vorrevolutionären Heftchenserien - auch wegen Mangels an Bibliotheksbeständen - praktisch nicht bekannt und wurden schon gar nicht rezipiert (in russischer Übersetzung und in russischem kulturellem Kontext); daran dürfte sich, wenn die Bibliotheksbestände so inexistent wie jetzt bleiben, auch so schnell nichts ändern.
Nichtsdestoweniger war das Fänomen der roten Heftchenliteratur in an sowjetischer Kultur interessierten Kreisen (auch) der Linken bekannt, was eben mindestens durch die Miss Mend-Ausgabe belegt wird. Auch im Kontext der Rezeption des sowjetischen Avantgardefilms konnte man davon wissen.
Dralyuks Buch stellt sich die Aufgabe, die Heftchenliteratur des vor- und nachrevolutionären Rußlands als Einheit zu betrachten, diese unter Heranziehung von Standardwerken der Sekundärliteratur (was das Genre anbetrifft insbesondere Cawalti, Hoppenstand und Michael Denning) zu untersuchen, und ihnen (somit) den ihnen gebührenden Platz in der russischen Populärkultur zuzuweisen.
Nach zwei Kapiteln "vorrevolutionärer Einleitung", einem Kapitel über deren Autoren, wird die zentrale sowjetische Auseinandersetzung, einer deren wichtigsten Protagonisten, Bucharin, im Zentrum zahlreicher ideologischer Auseinandersetzungen in Kapitel fünf dargestellt; in Kapitel sechs dagegen Mess Mend als zentrales Werk (und Rettung der verfahrenen Situation [im Englischen mit dem Wortspiel How the Mess Was Mended]). Das siebte Kapitel stellt den Bezug zum Film her (durch die Fedor Otsep und Boris Barnet für Meschrabpom-Rus im Jahre 1926; das dafür geschaffene Plaket der Brüder Stenberg ist auf Seite 119 abgebildet). Den Widerstand gegen die roten Pinkertons führten die Organisationen und Medien des Proletkults an.
Die "roten Pinkertons" werden nicht als Fortsetzung der vorrevolutionären Heftromane gesehen, sondern als neues Fänomen, das als das/ein missing-link in der Genese des sozialistischen Realismus fungiere. Insbesondere wird als neues Element der Technizismus und/als Elemente die/der Science-Fiction hervorgehoben, jedoch keineswegs nur, da die nachrevolutionäre Heterogenität des "Genres" betont wird.
Diese Heterogenität wird als typisches Element des fließenden Ubergangs betrachtet, das es dann eben auch erlauben würde, dass sie dann im sich (erneut [?]) verfestigenden, abgesegneten SozRealismus des Stalinismus in den dort offiziell sanktionierten Genres koaguliere, welche dann von führenden Autoren der "roten Pinkertons" jeweils in "Reinkultur" verkörpert würden: Der Roman der Fabriken und Betriebe zum Beispiel durch Marietta Schaginjans Das Wasserkraftwerk, oder kommunistische Heldenepen wie Wsewolod Iwanows Alexander Parchomenko; allerdings wird angemerkt, dass diese noch oft Elemente der Kriminalliteratur als Reminiszenz an die "rote pinkertonovšcina" enthielten. Schließlich wird unter Berufung auf Greg Carleton, der sich wieder Curtius' bedient habe, das Freund-Feind-Schema des Hochstalinismus auf die Werte der vorrevolutionären Heftchen zurückgeführt, woraus sich auch die Schemenhaftigkeit der Figuren und deren mangelnde Tiefe ableite.
Nicht eingegangen - sicher da dies das Thema ausufern lassen würde - wurde auf typografische Aspekte und Umschlaggestaltung. Eine solche Untersuchung lieferte zweifellos zahlreiche weitere Aufschlüsse zur fehlenden formalen Trennung in bestimmten Marktsegmenten von "ernster" und Unterhaltungsliteratur. Es wäre nun zu sehen, mit welchen (gestalterischen) Mitteln und nach welchen Kriterien Bücher in ihrem Äußeren "ehrbar gemacht" werden; und welche Bücher dies insbesondere betrifft. Ferner auch, in welchem Verhältnis dies zu verschiedener Papierqualität und Typografie, sowie farblicher Gestaltung (des Umschlags [Einbands]) steht. Vor allen Dingen wäre zu untersuchen, welche Titel insbesondere von "Trivialisierung"/"Popularisierung" betroffen sind und wie sich dieses Korpus im Laufe der Zeit ändert. Schließlich wäre von Interesse, ob, zum Beispiel, Taschenbuchformat eine andere Ästhetik befördert als Heftchenformat. (Dass auch Fragen der Textbearbeitung und/oder -kommentierung zu betrachten wären, merke ich nur an: Ihre Untersuchung ist auf einer anderen Ebene anzusiedeln.)
Das Buch sollte in allen Bibliotheken angeschafft werden, die Sekundärliteratur zu Populärkultur in ihrem Bestand pflegen. Amerikanismus und Fordismus sind auch hier präsent, sowie Verwestlichung(sansätze) und kulturübergreifender literarischer Einfluß.
Dass Interessenten von linker Literatur- und Kulturtheorie das Buch rezipieren sollten, sowie natürlich auch am sowjetischen Jahrhundert Interessierte, versteht sich eigentlich von selbst, betrifft aber die Leser dieser Buchanzeigen wohl weniger.

Nichtsdestoweniger wollen wir darauf hinweisen, dass bei zur Berlinale 2012 anlässlich der zentralen Retrospektive ein parallel benutzbarer Katalog zum Sowjetischen Film erschien:
Die rote Traumfabrik: Meschrabpom-Film und Prometheus 1921-1936, hrsgg. von Günter Agde, 2012, 264 Seiten mit sehr zahlreichen Illustrationen, Betz+Fischer, 3-86505-214-2; 978-3-86505-214-8, € 29,90.
Exkurs: Literatur zum Repressionsapparat in Rußland
Anschließend an die russische pinkertonovšcina, sowie der unten vorgestellten Titel zu Terrorismus und staatlicher Gewalt, wollen wir hier einige Titel zu russischen/sowjetischen Organen des Inneren anführen (zumal ja auch die historischen Krimis im nachrevolutionären Rußland einen spektakulären Aufschwung erfahren haben [und auch/sogar übersetzt werden]):
Zentral ist zu nennen:
Frderic S. Zuckerman: The Tsarist Secret Police in Russian Society, 1880-1917, 1996, 345 Seiten, New York University Press, 0-8147-9673-7, wohl nur noch antiquarisch zu erhalten.
Ohne Zweifel ein Standardwerk, das auf jahrelangen - auch archivalischen - Forschungen des Verfassers beruht. Quellen und Sekundärliteratur sind in einer umfassenden, gegliederten Bibliografie nachgewiesen.
Das Buch enthält ausführliches statistisches Material, darunter einen aufklappbaren, ausführlichen schematisch dargestellten und kommentierten Key to Chain-of-Command als Schaubild, sowie einen Fußnotenapparat und Index.
Für Leser von historischen Krimis, die in der vorsowjetischen Zeit spielen, ist die Lektüre, ja, eigentlich, die Anschaffung, des Buches unbedingt zu empfehlen.
Derselbe Autor hat auch eine Geschichte der Außenaufklärung geschrieben.
Die zeitlich anschließende Periode behandelt ein auf vergleichbarem Niveau geschriebenes Werk:
George Leggett: The Chekha: Lenin's Political Police: The All-Russian Extraordinary Commission for Combating Counter-Revolution and Sabotage (December 1917 to February 1922), 2., verbesserte, erstmals broschierte, Auflage 1986 [die erste Auflage war 1981 erschienen], 35+514 Seiten, Oxford, 9-19-822862.7; 0-19-822552-0, wohl nur noch antiquarisch erhältlich.
Das Buch ist in die gleiche Qualitätskategorie einzuordnen, wie das von Zuckerman. Es enthält unter anderem als Appendix A eine in Tagesschritten organisierte Zeittafel, die in drei Spalten Chekha History; Repression, Conspiracies, Insurrections und Contemporary Events, vom 12. Oktober 1971 bis 18. September 1923, der Ernennung von Dzerzynskis als Chef der OGPU, mit Menshinskij und Jagoda als Stellvertreter (in der dritten Spalte ist der 2. Juni das letzte Datum, an dem Dzerzynski Mitglied des Politbüros wird. Ein Appendix B bringt als Biographical Notes ein 20seitiges Wörterbuch der ersten Tscheckisten (mit Quellenangaben), als Appendix C argumentativ gestützte Zahlen zu Deaths Attributable to the Chekha, eine umfangreiche Bibliografie, sowie ein Index mit ausführlicher Mikrostruktur (was für das Buch von Zuckerman nicht in diesem Maße zutrifft).
Jetzt neuer dazu:
Nicolas Werth: "Qui étaient les premiers tchékistes", in: Cahiers du Monde russe et soviétique 32<4 [Oktober-Dezember]>.1991, p 501-512.
Einen anderen Fokus - der einen Zusammenhang behandelt, für den wir bisher schon behandelt haben und weiter zu behandeln gedenken - hat dar kurze Essay:
Wladislaw Hedeler: "Ochrana-Agenten im Untergrund: Der revolutionäre Terror als Marionettenspiel der zaristischen Geheimpolizei?", in: Die Macht der Ohnmächtigen: Geheimdienste und politische Polizei in der modernen Gesellschaft, hrsgg. von Bernd Florath, Armin Mitter, Stefan Wolle, 1992, 298 Seiten, Ch. Links, 3-86153-039-2, p 46-67, sicher nur noch antiquarisch beschaffbar.
Bezogen auf eine nie abbrechende Diskussion - jetzt, aktuell, zum Rechtextremismus, zum Linksterrorismus der 70er Jahre (wir werden unten einen Titel in diesem Kontext vorstellen) - zur Unterwanderung/Durchdringung illegaler Organisationen durch Geheimdienste zeigt dieser Aufsatz auf jeden Fall, dass alle Untersuchungen welcher Art auch immer, wie auch immer gearteter Bewegungen, die (Aspekte des) Herrschenden(s) in Frage stellen, ohne Berücksichtigung dieses Aspekts nur sehr begrenzte Wahrheiten liefern können. Wenn es hart auf hart kommt, nützt aber meist eine noch so gute Unterwanderung nicht, eventuell je weniger, desto mehr die entsprechende Bewegung illegalisiert worden war, denn die entsprechenden Maulwürfe müssen sich ja ganz entschieden an die Spitze der Bewegung stellen, um verdachtsfrei szenetypisch zu agieren.
Ein Klassiker zur Repression im Zarenreich, den man in seiner sowjetischen Ausgabe manchmal antiquarisch finden kann, ist: M. N. Gernet: Istorija carskoj tjurmy v pjati tomach, 3. Auflage 1960-1963, 384 + 582 + 430 + 302 + 430 Seiten, mit Abbildungen, Grundrissen, Dokumenten und Tabellen, Gosudarstvennoe izdatel'stvo Juridiceskoj literatury, nur antiquarisch erhältlich. [Die erste Auflage war (nur dreibändig {?}) zwischen 1941 und 1948 beim gleichen Verlag erschienen, die zweite, ergänzte und durchgesehene, zwischen 1951 und 1956; zumindest der fünfte Band wurde in der dritten Auflage nochmals verändert und erweitert.]
Ende des Exkurses zum russischen Repressionsapparat

Wie einem Großteil der Leser dieses Krimi-Tipps bekannt sein dürfte, stellen die chapbooks in gewisser Weise eine Vorform der Heftchenliteratur dar.
So ist es nicht uninteressant, einen Blick auf eine living tradition von chapbook-Produktion zu werfen (in der allerdings Krimis im Moment und in diesem Land kaum eine Rolle zu spielen scheinen): William L. Hanaway; Mumtaz Nazir: "Chapbook Publishing in Pakistan", in: Studies in Pakistani Popular Culture, hrsgg. Von William L. Hanaway und Wilma Heston, 1996, 615 Seiten, Sang-e-Meel Publications; Lok Virsa Publishing House, 969-35-0702-9, Rs. 500.--.
[Klassische Veröffentlichungen in diesem Bereich sind die Darstellungen und Originaldokumentensammelbände von Obiechina zur Onitsha Market Literature in Nigeria. Die Sammlungen sind jetzt auch teilweise online verfügbar. Allerdings ist war die soziale und geschichtliche Situation der Gegend anders, als dies für die beiden hier zentral gestellten pakistanischen Städte zutrifft. Es fällt beim ersten Blick auf, wie stark religiöse chapbooks in der hier vorliegenden Studie vertreten sind. Es ist uns im Moment nicht klar, ob diese von Obiechina ausgeklammert wurden, jedoch deuten die umfangreichen Bestände verschiedener britischer Universitätsbibliotheken eindeutig in dieselbe Richtung; auch stellt sich in Pakistan die Sprachenfrage anders (wie auch in vielen Gegenden des frühmodernen Europas, allerdings nicht in allen.]
Diesen Beitrag sollte sich jemand, der sich mit frühmoderner/paraindustrieller (hier natürlich insofern gebrochen, als "die Moderne" schon da ist, und zum Beispiel Musikkassetten [allerdings durch dieses Spannungsfeld bedingt in spezifischer Weise, chap-book-mäßig, könnte man sagen] eine Rolle spielen) Literaturproduktion, -vertrieb und -wirkung beschäftigt, nicht entgehen lassen. Da diese Art von Produktion und Vertrieb (darüber sollte deutlich mehr diskutiert werden, ohne immer nur gebetsmühlenartig - was heißt: nicht-argumentativ - die [je nach {ideologischer} Ausrichtung] kanonisierten Autoren und/oder Werke zu zitieren) einen bedeutenden Einfluß auf die Entstehung (para)detektivischer Literatur hatte, dürfte er auch für Leser mit genrehistorischem Interesse von einigem Interesse sein.
Der Aufsatz spiegelt in vielen Beziehungen eine vorbildlich aufbereitete Grundlagenrecherche wieder, wie es sie viel häufiger geben sollte, da sie den stuff, future research will be made of liefert. (In der Romanistik, zum Beispiel, zehrt man heute noch von entsprechenden, vorbildlich aufbereiteten Studien, die die Hamburger Wörter und Sachen-Schule mancherorts durchgeführt hat.)
Wir erlauben uns, den Hauptautoren, der im Singular als Urheber spricht, zu zitieren (p 345):
… Chapbooks are quite traditional in their content while being modern in their form. They respond to changing cultural needs and trends, yet they preserve the traditional core of their own domain. They can be easily collected [and [are] easier to come to grips with than is oral narrative, another part of popular literature wie der Autor an anderer Stelle ausführt; oder auch ("nur") bibliografiert, würden wir anfügen], and such a collection con be one kind of index of the popular culture and taste of a particular time. It seemed to us from the beginning of our research on popular literature that a comprehensive bibliography of chapbooks available to the public at a clearly defined time, and a study of how these books are produced and distributed, could form a useful basis for further research into Pakistani book publishing, popular poetry and prose, literary history, literary change and social change, literacy and ethnicity, social history, and the traditional values of the different peoples that make up Pakistan. Since chapbooks are published in all of the major languages of Pakistan, interviewing the users of these books and defining how the books are read, listened to, alluded to, and discussed would be a formidable task. Research into this aspect of chapbooks would be extremely interesting…
Tauschen Sie Sprachen- und Ländernamen aus, modifizieren Sie ein paar Begriffe, und schon steht wünschenswerte Forschung zu Krimis/zur Krimitradition schön definiert vor Ihnen (Allerdings hauptsächlich für Krimis geltend, die vor deren Gentrifizierung/enbourgeoisement geschrieben wurden, oder dem Marktsegment gelten, das diesen nicht zum Opfer gefallen ist.
Was enthält der Aufsatz?
Nicht nur haben die Verfasser eine Bibliografie erstellt, die für zwei wichtige Vertriebsorte (Lahore und Peshawar) der "volkssprachlichen" (hier im Sinne der Romanistik gebraucht, allerdings insofern nicht ganz adäquat, als man Persisch historisch gesehen und Urdu [mit Einschränkungen] aus der Gegenwart nicht unbedingt [nur] mit diesem Begriff der Volkssprachlichkeit packen kann, Englisch aber einer anderen [Sprach-]Welt angehört[e]) chapbook-Produktion zu einem bestimmten Zeitpunkt (late 1989) Vollständigkeit anstrebt (so p 346), sondern sie behandeln auch alle Fakten, Probleme, Prozesse, die damit verbunden sind.
Hier das Inhaltsverzeichnis:
Preface
Part I
Introduction
Chapter I: Chapbooks in Europe and Pakistan
1. What are chapbooks?
2. Terms Appearing in Chapbooks
Chapter II: Chapbooks; Their Physical Appearance and How They are Printed
1. General Description
2. The Printing Process
Chapter III: Chapbook Publishers and Authors
Chapter IV: Reprinting, Pirating and Copyright
Chapter V: Covers and Title Pages
1. Front Covers
i. Covers Without Pictures
ii. Covers With Pictures
2. Title Pages
3. Back Covers
Chapter VI: Advertising and Distribution
1. Advertising
2. Distribution
i. Rootpath Sellers and Chapmen
Chapter VII: Conclusion
Appendix A [Members of the chapbook trade, and others, whom we interviewed for this study]
Appendix B [The following is a list of copyists (Bücher in Sprachen, die in Pakistan autochthon sind, warden - um den entsprechenden Schreibstil realisieren zu können - von Hand geschrieben {jedoch nicht persischsprachige, zum Beispiel}) working in Peshawar in 198990, or who had worked there in the past (die Originalseiten/-bücher werden von den Verlegern aufgewahrt {etwa wie früher Druckstöcke} und können, in Folgeauflagen/Druckquoten wiederverwendet werden). Also indicated are the publishers that they worked for and the number of chapbooks written out for each.
Appendix C [Lahore Printers: The following is a list of priners in Lahore, with the publishers for they printed chapbooks, and the number of chapbooks printed for each publisher. All information is from the chapbooks themselves]
Appendix D [Lahore Printers: The following is a list of priners in Lahore, with the publishers for they printed chapbooks, with the number printed in each case. All information is from the chapbooks themselves]
Part II: Bibliography of Chapbooks
Chapbooks Published in Lahore
Chapbooks Published in Peshawar
Chapbooks Published in Various Other Cities
[Die Titelaufnahmen sind mit einer laufenden Nummer [bis 813] versehen.]
Wenn viel mehr Forscher auch nur in Ansätzen so dokumentierend - und, in einem kleinen, genau definierten Rahmen, Vollständigkeit anstrebend - arbeiten würden, käme die Forschung weiter, als wenn immer nur die alten paar Daten zum x-ten Mal ohne Kenntnisse "des Felds" wiedergekäut würden (oder, noch schlimmer, von den Studierenden wiedergekäut gelassen würde: Auch diese könnten nämlich im Rahmen einer Master- [und Bachelor- !] Arbeiten genauso sinnvolle Arbeiten schreiben, die dann nicht für immer verstauben würden, bevor sie entsorgt werden. Die Forschung käme voran - und für die meisten Studierenden wäre dies auch befriedigender!
Aber auch schon der australische "Urgesellschaftsforscher" (er war Marxist und hatte deswegen ein sehr großes Interesse an Erkenntnissen diese betreffend) Frederick G. G. Rose beklagte, dass über "Urgesellschaften" herumtheoretisiert wird, aber sich kaum jemand aufmacht, die letzten urgesellschaftlichen Verhältnisse (wir können hier nicht diskutieren, ob er da Recht hatte, oder ob dies eine romantische Illusion war) so lange dies - zeitlich absehbar - gerade noch möglich war, bei den australischen Aborigines "im Feld" zu studieren (und dokumentieren! [auch hier fragen wir nicht, ob dies nicht auch eine Illusion war - aber lakunäre Fakten/Dokumente sind für eine ernsthafte Diskussion immer noch besser, als nur in der Luft herum zu diskutieren]).
Schon allein die Tatsache, wie - realtiv - dominant die religiöse Literatur doch ist, ist ein machtvolles Zeugnis davon, wie die Gesellschaft in Pakistan tickt (im Gegensatz zu Nigeria [in den 70ern jedenfalls!]). Der große Urdu-Liebhaber und ausgezeichnete Kenner von muslimischen Gesellschaften im Nordwesten der Ganges/Indus Ebene, Ralph Russel, hat die zentrale Rolle des Islams für alle Lebensbereiche immer betont. Dass dies für traditionelle(re) islamische Staaten und/oder Milieus zutrifft, hat übrigens auch Thomas Brussig bei seinem Besuch der Kairener Buchmesse mit Verblüffung entdeckt. Allerdings ist es keineswegs so, dass es keine Krimis in den Regional-/Nationalsprachen Indiens gäbe. Für das Urdu/Hindustani/Hindi wird dies von einer jüngeren Forschergeneration, die nicht mehr die heutige sprachliche verzuiling in die Vergangenheit zurückprojiziert (deshalb die Aufnahme das - sicher etwas "kolonial" anmutenden, aber potentiell auch für Verwestlichung und Markterweiterung [nicht mehr zwei gegenseitig schwer lesbare Alfabete] stehende - Hindustani in unsere Sprachentriade), dargestellt.
Für unseren Kontext sehr relevant ist:
Francesca Orsini: Print and Pleasure: Popular Literature and Entertaining Fictions in Colonial North India, 2009, 13 + 310 Seiten, Permanent Black, Abbildungen, 81-7824249-4; 978-81-7824249-1, kein Preis bekannt.
p 226-278: "7: Detective Novels" [mit Abbildungen von Titeleien und Abbildungen aus einem der besprochenen Romane].
Francesca Orsini, die in London an der School of Oriental and African Studies lehrt, ist eine aus dieser jüngeren Generation, die diese Forschung mit zentral vorantreibt. Sie hat als italienische Muttersprachlerin das von der Romanistik (Italianistik) erarbeitete Wissen und Können über die Sprachenvielfalt und Wechselwirkungen in Italien vor der Dominanz des Italienischen eingebracht (und die genrespezifische Verwendung von Sprachen bzw. sprachliche Varianten). Dies hat die Forschung insofern sehr vorangebracht, da nun nicht mehr hie Hindi (und Hinduismus), dort Urdu (und islamische Thematik) per se postuliert wurde, sondern jeder Text und jedes Genre für diesen Sprachraum neu gelesen und neu verortet wurde. Auch der Aufstieg und die Festigung des sozialen und ökonomischen Milieus, das diese Romane las (und sich dies zeitlich, geldlich, aber auch intellektuel/rezeptionsästhetisch leisten konnte/leistete/leisten wollte) wird dargestellt. Die fortgeschrittenste Region in Richtung auf eine Verwestlichung und Verstädterung waren Teile Bengalens (Kalkutta!), sodass es nur folgerichtig ist, dass ein Unterkapitel den dortigen Verhältnissen gewidmet ist; ja, die Vorbildrolle der bengalischen Produktion war so groß, dass Hindi teilweise als übersetzter Ableger desselben bezeichnet wird (selbstverständlich wurde auch aus dem Englischen übersetzt, an erster Stelle der Superstar Sherlock Holmes [dieser übrigens auch in Rußland ganz prominent, neben Nick Carter und Nat Pinkerton]). Die Forschungen stehen erst am Anfang, ja für viele der großen Sprachen Indiens scheint die Forschung noch fast vor dem Anfang zu stehen. Das Kapitel belegt ausführlich in Fußnoten, das Buch gibt ausführlich die relevante Bibliografie.
Lassen Sie sich übrigens nicht durch den Verlagsnamen in die Irre führen. Es handelt sich keineswegs um einen Krimiverlag, sondern um einen unabhängigen Wissenschaftsverlag, in New Delhi ansässig.
Siehe auch:
Markus Daechsel: "?âlim ?âkû and the Mystery of the Rubber Sea Monster: Urdu Detective Fiction in 1930s Punjab an the Experience of Colonial Modernity", in: Journal of the Royal Asiatic Society, Series 3, 13<1>.2003, p 21-43.
Daechsel bezeichnet den Krimi zurecht als einen der ganz großen Exportschlager der Verwestlilchung, der im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts große Teile der - alfabetisierten - Welt eroberte, da er auch - als damals großstädtisches Fänomen (Paris, London, Sherlock Holmes), [auch]aus der volkstümlichen bassi fondi-Literatur hervorgegangen - für Modernität stand. Die veränderten ökonomischen und sozialen Bedingungen aufgrund der kolonialen Gesetzgebung, die das Milieu der Krimikonsumenten erst möglich machte, wird ausführlich dargestellt.
Wir möchten aus dem Gedicht Bharati Bhavan Library, Chowk, Allahabad von Arvind Krishna Mehrotra zitieren, das bei Orsini abgedruck ist:
A day in 1923.
The reading room is full.
A pin drop silence,
Accountants, homoepaths,
Petty shopkeepers, students, clerks,
Turn the pages
Of the morning papers.
At the issuing desk,
Some are borrowing books:
A detective novel in Urdu
In two volumes
A free translation
Of a poem of Goldsmith
Printed in Etawah,
Titled Jogi Arthur.

Wenn die Übersetzungstätigkeit aus den Regional-/Nationalsprachen Indiens ins Englische erst in großem Stil anläuft - bestimmt ist sie schon angelaufen, bei den vielen Verlagen und den Druckkapazitäten aber in großem Stil? - werden sich zweifellos so vielfältige neue Krimiwelten erschließen, wie die multiplen Avatare indischer Götter. Dass viel davon je ins Deutsche übersetzt werden wird, ist eher auszuschließen (höchstens ein ökonomisch potenter (!) Kleinverlag stürzte sich auf dieses vernachlässigte Segment…
Erste Ansätze neuer Welten erschließt auch:
Doris Jedamski: "The Vanishing-Act of Sherlock Holmes in Indonesia's National Awakening", in: Chewing Over the West: Occidentl Narratives in Non-Western Readings, hrsgg. von Doris Jedamski, 2009, 31+406 Seiten, Rodopi Cross Cultures: Readings in the Post/Colonial Literatures in English; 119, 978-90-420-2783-1; e-book: 978-90-420-2784-8, kein Preis bekannt, p 349-379.
Rezipiert von der einheimischen Bevölkerung wurde Kriminalliteratur hier ab dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, und zwar über Kriminalfilme aus dem Westen und aus anderen asiatischen (!) Länden. Die literarischen Einflüsse seien einmal über westliche Einflüsse gelaufen: Raffles (Lord Lister) und der allgegenwärtige Sherlock Holmes. Während die Sino-Malaien, die anfangs führend, da rezeptiver gewesen seien, (eben auch) von chinesischen Vorbildern beeinflußte "reine" Unterhaltungliteratur geschrieben hätten, die sie in Sinomalaiisch, die an der Umgangssprache orientierte Variante für Unterhaltungsliteratur übersetzt hätten. Die Sumatra-Malaien hingegen seien, neben anderen Unterschieden, auf Suche nach einer Identifikationsfigur im Kontext der nationalen Befreiungsbewegung gewesen. Ihre Wahl sei so auf Scarlet Pimpernel, der als Patjar Merah, der malaiischen Bezeichnung für , der das Rennen machte; als Vorbild diente offenbar der linke Freiheitskämpfeer Tan Malaka. Weitere Unterschiede zwischen sumatra- malaiischer und sinomalaiischer Literatur/Herangehensweise werden ausführlich dargestellt.
Im Gegensatz zu den sinomalaiischen Helden, die mit beiden Füßen im Leben gestanden seien, seien die sumatra-malaiischen immer mehr "nationalisiert" (und damit) "traditionalisiert" worden.
Zu der sino-malaiischen Tradition sind zu nennen:
Le moment "sino-malais" de la littérature indonesienne, hrsgg. von Claudine Salmon, 1992 6 + 184 Seiten, Association Archipel, Cahiers d'Archipel; 19, offensichtlich keine ISBN, nur noch antiquarisch zu beschaffen.

In ganz andere Welt in der gleichen Welt dürften uns die in der folgenden Veröffentlichung potentiell dem Vergessen entrissenen Autoren führen (falls es gelingen sollte, an die Bücher heranzukommen - von Übersetzungen wollen wir dabei nicht reden, obwohl einige der Titel ins Deutsche übersetzt wurden:
Kees de Leeuw: Goena-goena en slinkse wegen: Over de Nederlands-Indische/Indonesische misdaadroman, 2008, 102 Seiten, Uitgeverij Leeuwenhart [Eigenverlag], 978-90-9023288-1, kein Preis bekannt. Das Buch ist unter anderem beim Autor erhältlich: c.delleuw@uu.nl.
Zunächst aufgepaßt beim Titel: Indisch im Niederländischen heißt auf üblicherweise Indonesisch. Im niederländischen Titel ist Indisch mit Indonesisch gedoppelt, da die sowohl die Kolonialzeit, als auch die Zeit der Unabhängigkeit behandelt wird, wie dann auch der Hauptteil in Periode bis 1950 und die ab 1950 gegliedert ist. Es geht um Romane, die in Indonesien spielen, also vorderhand nicht um indonesische Romane oder von Indonesiern geschriebene Romane. Die beiden Elemente des Titels nehmen jeweils einen Titel eines bekannten Romans mit Indonesienbezug auf, Paulus Adrianus Daum und Ivans (eigentlich Jakob van Schevichaven). Über letzteren, der erste niederländische Krimiautor, der von seiner Feder lebte, hat de Leeuw ein Buch veröffentlicht, das sehr umfangreiches biografisches Material und eine sehr detaillierte Bibliografie enthält:
Kees de Leeuw: Een nuchtere romanticus: Leven en werk van Ivans[,] Jacob van Schevichaven 1866-1935, 2004, 302 Seiten, Aspekt, 90-5911-168-0; 978-90-5911-198-4; das Werk ist eventuell schon dem Verramschungswahn zum Opfer gefallen, Restexemplare könnten aber beim Autor noch erhältlich sein.
[Kees de Leeuw hat auch einen Aufsatz über Schevichaven in der niederländischen Zeitschrift für Bücherliebhaber, Boekenpost, veröffentlicht. Diese scheint in deutschen Bibliotheken jedoch nicht vorhanden zu sein.]
Goena-goena en slinkse wegen ist sicher das Standardwerk zu dem Thema, obwohl es (nach Eigeneinschätzung des Autors) noch nicht alle Werke erfaßt haben wird, da diese schwer zu bibliografieren und zu finden sind (in Deutschland sicher ganz viele gar nicht, obwohl einige übersetzt wurden); andererseits wird Vollständigkeit nicht angestrebt, wie die Aufnahmekriterien in "Achtergrond en algemeene oriëntatie" im Einzelnen diskutiert wird. In der Einleitung wird so die unterentwickelte Forschungssituation für den niederländischsprachigen Krimi beklagt. Das Buch enthält Abbildungen von Titelseiten, eine Wortliste [der in den Büchern vorkommenden indonesischen Wörter] und eine Bibliografie der Sekundärliteratur (und zu drei Internetseiten). Leider wurde die Primärliteratur nicht als formelle Bibliografie erfaßt, sondern wird nur im laufenden Text abgehandelt.
Die Biografie Ivans' befindet sich immerhin in einigen wenigen Bibliotheken Deutschlands, Goena-goena en slinkse wegen offensichtlich in keiner öffentlich konsultierbaren. Das DFG-Sondersammelgebiet, sowie Bibliotheken die sich mit Südostasien beschäftigten sollten jedoch den Titel wohl doch anschaffen, ebenso wie größere Bibliotheken /Institute mit Niederländisch-Schwerpunkt und Bibliotheken, die Kriminalliteratur als spezielles Sammelgebiet (?!) haben.
Der Autor hat noch weitere Artikel zum niederländischsprachigen Krimi veröffentlich, in der Boekenpost, aber auch in lokalen Presseertzeugnissen, auf die wir heute in diesem Kontext nicht eingehen können; dies bleibt für ein anderes Mal.

Zum Abschluß dieses Exkurses in fremde Welten und - für Krimifans - etwas abgelegenere Genres möchten wir noch darauf hinweisen, dass von den chapbooks ausgehend natürlich nicht nur in "die Moderne" "nach vorn" in Richtung auf Krimis und andere "Paraliteratur" gedacht werden kann, sondern auch "nach hinten", in die - inszenierte und formelmäßig konnotierte - Mündlichkeit. Das chapbook steht, in gewisser Weise, an der Grenze von beiden, gießt nämlich neuen Wein in alte Schläuche (nicht ganz zufällig hieß eine Reihe mit Veröffentlichungen älterer Spanischer Literatur, die ins Gegenwartsspanische übersetzt wurde, Odres Nuevos), wie oben in dem Textausschnitt wörtlich ausgeführt.
Beim Blick "nach hinten" stößt man jedoch auch auf Elemente der Modernität: Im Mongolischen, insbesondere in den östlichen mongolischsprachigen Gebieten Chinas [Mongolische Erzählunger über Geser: Neue Aufzeichnungen von S. Ju. Nekljudov und Z. Törmöceren, Asiatische Forschung 92, p 33], gibt es traditionell vorgetragenen Heldengesänge, die sich von gedruckten chinesischen Quellen ableiten (siehe oben zu den chinesischen Drucken, die die sinomalaiische Kriminalliteratur entschiedend beeinflußten und prägten), Diese Literatur ist in Deutschland/Europa ja auch doppelt bekannt: Einmal durch Übersetzungen dieser volkstümlichen Romane, zum anderen - und für Krimifreunde heißt dies Eulen nach Athen tragen - durch Robert von Gulik und seinen Richter Di, der denselben Quellen entstiegen ist.
Und auch die erneute Vermündlichung und - so - Episierung eines populären Romans/Volksbuchs ist Europa so fremd nicht: Die Handlungsstränge des sizilianischen Marionettentheaters, opera dei pupi, beruht auf dem Volksbuch der Cavalieri di Francia, die wiederum auf dem - (auch und vornehmlich) mündlich weitergegebenen - Karlsstoff beruhen, der wiederum auf Heldengesängen und Sagen beruhen soll/könnte…
Wir verweisen in diesem Zusammenhang für die außerordentlich interessanten mongolischen Verhältnisse auf die äußerst zahlreichen Publikationen von Walther Heissig, insbesondere, jedoch nicht nur, auch in den Asiatischen Forschungen (bei Harrassowitz), die eine große Zahl Aufzeichnungen mündlich weitergegebener Texte gesammelt haben und bewahren, welche eine Fundgrube für Formelhaftigkeit und plot-orientiertes Erzählen bieten. In Oralität und Schriftlichkeit in mongolischer Spielmanns-Dichtung sind die Positionen handlich auf 147 Seiten zusammengefaßt. In seiner zweibändigen Geschichte der mongolischen Literatur, 1972 und 1994 ebenfalls bei Harrassowitz erschienen, widmet er der Frage der sekundären Mündlichkeit einen großen Abschnitt. Die Mongolische Literatur ist, was diese Frage anbetrifft, insofern auch von besonderem Interesse, da viele ihrer Stämme lange in nächster Nachbarschaft und im Kontakt mit den Chinesen gelebt haben und so in enge Beziehung zu deren Erzähltradition, die oft romans-fleuve von beträchtlicher Länge vermündlicht. Heissig war einer der großen Spezialisten weltweit und sein Archiv ist jetzt ebenfalls über ein Verzeichnis erschlossen.

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Warum diese ganzen Exkurse, warum diese intensive Beschäftigung mit dem Krimi marginalen Literaturgenres (die Behandlung der exotischen Krimiwelten leuchtet unmittelbar ein und ist selbsterklärend) ?
Kurz und bündig gesagt, weil mündlich konnotierte Texte unter konsubstantieller Beigesellung von formelhaften Elementen und Verfahrensweisen für die Sprache, das Schreiben, den Stil des traditionellen Krimis konstitutiv sind. Diese Tatsache korreliert mit, ja, ist Funktion des Primats der Handlung. Mit seinen Ursprüngen im chapbook, im fait-divers, in der zeitung - ersteres nach obiger Forschermeinung an der Schnittstelle, der fait-divers als schriftlich niedergelegter Klatsch sowieso, die zeitung als Überbringerin/Ausruferin des Neuen, einer Neuigkeit (‚Bote' / ‚Clarion') - und deren Verschriftlichung und Episierung müssen ihm bei Strafe des Untergangs Charakteristika dieser Mündlichkeit erhalten bleiben. Deren Prozesse und Verfahren des Übergangs, der Reinszenierung, der Neucodierung können in den oben angesprochenen Gesellschaften und Situationen in Echtzeit verfolgt werden, und dies immer und immer wieder, ohne dass eine - immer ein Element der Künstlichkeit, des Gezwungenen enthaltend - (Feld)versuchsanordnung notwendig würde.
Dieses Primat der Handlung, diese Spontaneität müssen in der Übersetzung umgesetzt werden, was nur durch inszeniertes Primat und inszenierte Spontaneität erfolgen können wird. Den Widerspruch "inszenierte Spontaneität" für mündliche konnotierte Texte adäquat umzusetzen, ist eine der schwierigsten Übersetzerleistungen, wie überhaupt die Übersetzung mündlich konnotierter - auch mündlicher - Texte zum Schwierigsten gehört, ganz im Gegensatz zur herrschenden Meinung (und dies bei weitem nicht nur bei Laien!).
So gesehen sind die jetzt erfolgenden Neuübersetzungen von Klassikern der Pulp-Zeit an diesen Einschreibungen, mit diesem Maßstab zu bemessen. Real gemessen werden sie jedoch meist an der Literarizität, der littérature literarienne, mit der sie "eigentlich" nichts am Hut hatten, was sich auch ganz deutlich in der Umschlaggestaltung wird. Ohne Kenntnis der Krimitradition ist hier nicht weiterzukommen, da die weit überwiegende Mehrheit der heutzutage produzierten Krimis schon innerhalb dieser Schreib- und Rezeptionstradition stehen.
Welche Konsequenzen dies für die Übersetzungskritik, für den Übersetzungsprozess hat, ist noch nicht einmal angedacht, geschweige denn diskutiert worden.
Die oben exemplarisch vorgestellten Formen des Übergangs des Sprechens zum Schreiben, der Spreche zur Schreibe, der orature zur littérature sind permanente Echtzeit Laboratorien, in denen sich auf verschiedenste Weise den unterliegenden Prozessen angenähert werden kann.

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Weitere -klassige Veröffentlichungen aus dem Bereich der Romanistik:
Anna Maria Villalonga: Les veus del crim: Converses amb dotze escriptors catalans de nove?la negra, mit einem Vorwort von Àlex Martín Escribà, 2013, 333 Seiten, Alrevés, 978-84-15900-07-8, € 15,--.
Nach einer kurzen Einleitung werden folgende Schriftsteller interviewt: Agustí Vehí, Jordi de Manuel, Jordi Cervera, Jaume Benavente, Jordi Pijoan, Teresa Solana, Sebastià Bennasar, Andreu Martín, Albert Villaró, Marc Pastor, Pau Vidal, Salvador Balcells.
Wie immer wirkt ein Buch, das nur aus Interviews besteht, auf die Dauer etwas ermüdend; diese werden von Echtzeitkommentaren und -reflexionen der Interviewenden begleitet.
Das Buch gibt einen guten Einblick, wie Schreiber der gegenwärtigen katalanischsprachigen Krimis ticken.
Von Lesern, die am iberischen Krimi interessiert sind, sollte es gelesen werden. Bibliotheken, die größere Bestände zu den Gegenwartsliteraturen der Iberischen Halbinsel haben, sollten es kaufen, insbesondere auch Institutsbibliotheken, die Leseförderung betreiben wollen (was immer das auch sein mag!).
Insbesondere sollte aber der Verlag im Auge behalten werden, der zuvor das herrliche Buch über die mythische katalanischsprachige Reihe La cua de palla: retrat en groc i negre herausgebracht hatte und für den Àlex Martín Escribà die Reihe crims.cat herausgibt, in der eine Reihe der Interviewten vertreten sind (aber auch Dominique Manotti).

Der Verlag Trabucaire existiert schon seit einiger Zeit. Er ist in Nordkatalonien, was heißt in Frankreich, in der Region Languedoc-Roussillon, im Departement Pyrénées-Orientales. Die Conseils der beiden letzteren haben dann auch alle Bücher kofinanziert, mit ausnahmen des ersten, an dem das Departement noch nicht beteiligt war. Neben Veröffentlich auf Katalanisch sind schon lange auch französischsprachige Titel in seinem Angebot, sowie okzitanische - die Sprachen seiner Region, Kataloniens.
Dies spiegelt sich in seiner Krimi-Reihe, die nicht nur Seria Negra heißt, sondern auch die schwarz-gelbe Farbgebung der Umschläge dieser entlehnt, allerdings mit anderer Ästhetik und unter Verwendung foto-grafischer Elemente.
Bisher sind die folgenden sieben Titel erschienen, die alle noch lieferbar sind:
Pierre Pasquini: Lo dèt dau Gabian, 978-2-84974-077-4, € 15.-
Marion Poirson-Dechonne: Serial Vénus, 978-2-84974-093-4, € 15.-
[(Hyacinthe) Jacint] Carrera & [Esteve] Carrera: Aguilleta i fil de vint, 978-2-84974138-3, € 10.-
Christian Di Scipio: Sang et orri, 978-2-84974-130-6, € 13.- [auf Franz., in 2. Auflage]
Jep Gouzy: A la pensió els signes eren negres, 978-2-84974-145-0, € 11.-
Marion Poirson-Dechonne: Flics & geeks, 978-2-84974-150-4, € 14.-
Christian Di Scipio: D'amour et de haine, 9782-84974-173-3, € 13.-
Eine schöne Initiative, alle Sprachen der Region zum Zug kommen zu lassen. Ungewollt (?) werden jedoch die Verhältnisse in den Krimis pro Sprache gespiegelt - noch ein okzitanischer Krimi wär schon, da hier ja das Handicap um ein mehrfaches größer ist, als bei den anderen, da ja auch hinter dem Katalanischen die Region Katalonien, sowie die Regionen Valencia und Balearen stehen.
Wir sind auf die Fortsetzung gespannt!

Terrorismus und Politische Justiz-Nachschlag

Zunächst drei grundlegende geschichtliche Werke:
Jean-Pierre Machelon: La République contre les libertés? La Réstriction aux libertés publiques . de 1879 à 1914, 1976, 18 + 462 Seiten, Presses de la Fondation nationale des sciences politiques,, 2-7246-0361-3, nur noch antiquarisch beschaffbar.
Ein herrliches, erhellendes, grundlegendes Buch. Sehr technisch, ausführlich belegt, leider ohne die Bibliographie der Dissertation (600 Einheiten laut Eigenangabe), auf die neben dem Hinweis auf die Fußnoten verwiesen wird (und die hoffentlich noch nicht zu Staub zerfallen ist). Das Fehlen der Bibliografie ist ein ernster Nachteil eines sonst gründlichen Buches. Das Register ist knapp, aber gut gegliedert. Ebenfalls sehr gut gegliedert ist das Inhaltsverzeichnis, das allerdings genau aus diesem Grund hier nicht wiedergegeben werden kann, da es zu umfangreich ist.
Der Mythos der Belle Époque wird an der Realität gemessen und kann dieser nicht standhalten. Der Mythos konnte sich nach Ansicht des Autors etablieren, weil die Gebiete, auf denen die Freiheiten während dieser Zeit am meisten eingeschränkt waren, heute an Bedeutung verloren haben.
Deutlich und detailliert wird im zweiten Unterabschnitt des zweiten Teils, La défense de l'ordre social, die Repression gegen die Anarchisten und den Anarchismus dargestellt. Wie öfter in der Geschichte muß der Terrorismus herhalten, um Ideen zu verbieten.
Weitere Teile sind zum Beispiel überschrieben: La transformation des agents de l'État en agents du gouvernement, L'appliaction du droit positif préexistand défavorable aux libertés.
Das Interessanteste, was wir in dem Buch gelernt haben, ist, dass die Revolutionäre von 1789 dagegen waren, dass die Richter des Recht interpretieren dürften, weil sie darin ein Einfallstor der alten Zeit und eine Einschränkung der Volkssouveränität sahen, die durch die gesetzgebende Versammlung repräsentiert war, die einzig Recht setzen konnte.
Erstaunlicherweise war in den Staatsbibliotheken zu Berlin das Buch nur im Osten angeschafft worden.
Joachim Wagner: Politischer Terrorismus und Strafrecht im Deutschen Kaiserreich von 1871, 1981, 14 + 448 Seiten, R. v. Decker's Verlag, G. Schenck, R. v. Decker's rechts- und sozialwissenschaftliche Abhandlungen; 10, 3-7685-1881-7, nur noch antiquarisch beschaffbar.
Das deutsche Pendant zum vorherigen Werk, für eine kürzere Zeitperiode. Das Inhaltsverzeichnis ist nicht so gut gegliedert, dafür gibt es eine Chronologie der geplanter und begangener Gewalttaten und eine der Befürwortung und Verherrlichung von Gewalttaten. Sekundärliteratur und Archivmaterialien sind in ein Literaturverzeichnis aufgenommen, allerdings ist der Fußnotenapparat deutlich kleiner und viel weniger ausführlich. Neben einem Sachregister gibt es auch ein Personenregister.
Karsten Felske: Kriminelle und terroristische Vereinigungen - §§ 129, 129a StGB: Reformdiskussion und Gesetzgebung seit dem 19. Jahrhundert, 2002, 14 + 534 Seiten, Nomos, Juristische Zeitgeschichte: Abteilung 3: Beiträge zur modernen deutschen Strafgesetzgebung, Materialien zu einem historischen Kommentar; 7, 3-7890-7774-7 [Eine Hagener Disseration von 2001]
Ein umfangreicher und detaillierter Anhang beinhaltet vor allem eine chronologische Aufstellung der relevanten Gesetzestexte (mit dem Text), beginnend mit dem 20. Oktober 1798 und endend mit dem 26. Januar 1998. Ferner enthält er ein ausführliches Verzeichnis der Archivalien und ein Verzeichnis der Sekundärliteratur.
Das Betroffenheitsbuch von Michale Buback ist aus verschiedenen Gründen interessant, auch was die angeführten Fakten und Versäumnisse angeht. Am interessantesten ist es allerdings unter dem Aspekt, dass es den sukzessiven Weg der Erkenntnis der Eigeninteressen "des Staats" aufzeigt, die nicht unbedingt mit der Suche und Feststellung der Wahrheit übereinstimmen müssen, daher der Titel:
Michael Buback: Der zweite Tod meines Vaters, 2009, 444 Seiten, Knaur Taschenbuch978-3-426-78234-7, ursprünglich € 1295, inzwischen deutlich billiger zu erhalten. [Es handelt sich um die gegenüber der Droemer-Ausgabe von 2008 erweiterte Taschenbuchausgabe.]
Das Terrorismus bei weitem nicht das Privileg von ein paar kleinen autonom agierenden Grüppchen ist, ging aus anderen hier in früheren Ausgaben angezeigten Büchern hervor, besonders deutlich aus den Aktionen der GAL, die der Spanische Staat zur ETA-Bekämpfung aufgebaut hatte.
In noch größerem Maße wurde dies in Südamerika praktiziert:
Stella Calloni: Operación Cóndor: Lateinamerika im Griff der Todesschwadronen, 2010, 442 Seiten, Zambon, 978-3-88975-144-7, € 15.--.
Mit teilweisem Abdruck von nicht wenigen Dokumenten, sowie Fotos, leider ohne Literaturverzeichnis oder Register. Leider fehlt auch die Angabe des Originalverlags, allerdings mit einem zweiseitigen Nachwort für den deutschen Leser. Auf der Umschlagrückseite wird das Buch in einem ganzseitigen Text von dem kubanischen Staatschef Fidel Castro empfohlen.
Die Zusammenstellung bietet eine erstaunliche Faktenfülle, allerdings hätte bei fehlendem Register (bei einem solchen Werk ein nicht zu verzeihender Mangel, da er eine Konsultation praktisch verhindert) ein detaillierteres Inhaltsverzeichnis gute Dienste geleistet
Dänische Unterstützer der Befreiungsbewegungen setzten der Situation direkte Aktion bei strikter Geheimhaltung und ohne irgendwelche politische Propaganda im Heimatland - als praktische, unideologische Hilfe - entgegen und praktizierten Bankraub für Befreiungsbewegungen: Die Geschichte der Blekingegade-Gruppe, hrsgg. von Gabriel Kuhn, 2913, 230 Seiten, Unrast, 978-3-89771-535-6, € 14.--.
Ein Buch, das die Lektüre auf jeden Fall lohnt. Der Herausgeber hat recht, wenn er diese Erfahrung als für den Rahmen der 70er und 80er Jahre als einzigartig bezeichnet. So gesehen setzt das Vorwort mit dem Überschrift "Handwerker der Weltrevolution" ein Ausrufungszeichen.
Auf eine Geschichte der Gruppe durch den Herausgeber, und einem Kapitel, das behauptet, es gehe immer um Politik, folgt ein Interview mit ehemaligen Mitgliedern der Gruppe. Darauf folgt ein ausführlicher Dokumentenanhang, vom Herausgeber übersetzt.
Der Anhang umfaßt ein "Glossar politischer Organisationen", eine Zeittafel, die Namen der Mitglieder der Gruppe, die zu Haftstrafen verurteilt wurden, ein - der Sache entsprechend kleines - Literaturverzeichnis.
Eine der Referenzen der Gruppe war im übrigen die während des Spanienkriegs und während des Zweiten Weltkriegs agierende Wollweber-Gruppe.
Wie gesagt, kaufen Sie sich das Buch, lernen Sie was, staunen Sie - und vergnügen Sie sich!

Nochmals und immer wieder - Gangster und/oder Anarchisten
1. Josep M. Planes: Los gánsteres de Barcelona, übersetzt von Antonio Guiral Conti, 2013, 212 Seiten, Ikusager, Correría; 32, 978-84-89213-272, € 20.- [Die katalanische Originalausgabe trug den Titel Els gánsters de Barcelona]. Die Lektüre des Buches ist unbedingt zu empfehlen. Es handelt von der Verquickung von Politik und Verbrechen, von dem Anarchisten genauso wenig gefeit sind, wie christdemokratische oder sozialdemokratische Politiker. In den unruhigen Zeiten der harten Auseinandersetzungen der 30er Jahre in Barcelona wollte diese Wahrheit mit konkreten Angeben niemand wissen, eine ganze Reihe von Leuten hatten jedoch alles Interesse daran, den Rufer zum Schweigen zu bringen.
Genauso wenig wie stalinistische Agenten waren die Anarchisten Engel, höchstens manchmal Engel des Todes.
Das Buch besteht aus Artikeln, die der Autor in der Zeitung La Publicitat 19334 veröffentlich hat und in denen er die Tagespolitik und die politischen Perspektiven Spaniens analysiert. Eine Einleitung von Marcos Ordñéz mit dem nerudaschen Titel Vida, Fulgor y muerte de Josep María Planes gibt den lebens- und zeitgeschichtlichen Hintergrund: Es entsteht ein Barcelona, jenseits der abgesegneten - und abgedroschenen - Klischees. Es wäre schön, wenn sich ein Verlag entschließen könnte, das Buch auf Deutsch herauszubringen, eventuell ausgestattet mit situierenden Fotos und Dokumenten; aber allein schon den Text allein herauszubringen würde sich lohnen, und zwar nicht nur als Zeitdokument, sondern als konkretes Anschauungsmaterial über das Verhältnis von Politik[ern] und Gewalt. Ob das Buch sich allerdings als Reisehandbuch nach Barcelona etablieren können wird, ist bei der harten ikonoklastischen Tendenz fraglich.
2. Dominique Depond: Jules Bonnot et sa bande: Le tourbillon sanglant, 2009, 120 Seiten, La Belle Gabrielle, La Légende de Montmartre [ohne Zählung], 978-2-91769-01-5, € 19,90.
Es handelt sich um ein üppig mit Fotos und (Illustrierten)zeichnungen der Zeit ausgestattetes Bändchen im Taschenbuchformat, alle Akteure sind mit biografischen Angaben vershen und sehr viel locations abbildungsmäßig dokumentiert. Eine einseitige Bibliografie beschließt das Bändchen. Das Buch ist in einem Montmartrer Verlag in einer Heimatkundereihe veröffentlicht.
Es handelt sich um ein ideales Geschenk für Parisfans, für eine kleien leichte Reiselektüre. Man kann es sich auch selbst schenken und durch Montmartre schlendern - oder daheim sitzen und an die "guten" alten Zeiten denken.
Eine echte Bereicherung der Literatur zu der bande à Bonnot!

Zu guter Letzt: die Komplettierung der europäischen Mafia-Lanschaft
Wir hatten hier in der letzten Nummer zwei Bücher zur schwedischen Mafia vorgestellt. Da trifft es sich gut, dass jetzt auch ein Buch zur norwegischen Mafia erscheint:
Stein Morten Lier: Mafia i Norge: Det nye kriminelle Landskapet, 2013, 223 Seiten, Kagge, 978-82-489-1140-4, leider wurde uns der Preis nicht mitgeteilt.
Leider gibt es keinerlei Belege, weder als Fußnoten, noch als Bibliografie. Der Autor schreibt dies in einer Email an uns dem Zeitproblem zu. Er habe den Bericht der norwegischen Polizei über das organsierte Verbrechen, Europol und Un Materialien benutzt, ferner Dokumente der norwegischen Regierung. Ferner habe er fünfzehn Interviews gemacht: Mit verdeckten Ermittlern, mit Kriminellen, die Kontakte zum organisierten Verbrechen hätten, sowie dem Polizeipräsidenten von Oslo und Kriminalpolizisten. Auf der Rückseite wird kühn festgestellt: "Wir haben die Kriminalität, die wir verdienen".
Ob das Buch ohne jegliche Dokumentation einen deutschen Verlag finden kann, halten wir für zweifelhaft. Nichtsdestoweniger sollte es von skandinavistisch ausgerichteten - oder einen Schwerpunkt in Skandinavistik habenden Bibliotheken gekauft werden. In Deutschland scheint das Buch noch niemand gekauft zu haben; online erscheint bei der Staatsbibliothek Berlin ein Buch zur norwegischen Mafia aus dem Jahre 2008, Kiel hat auch nur drei. Der norwegische Verbundkatalog bringt 18 Treffer für "Norge" und "Mafia", und liegt damit einsam vor allen anderen skandinavischen Nachbarbibliothekslandschaften.
Nicht umsonst zeigt offensichtlich die Berlinale 2014 den norwegischen Film Kraftidioten, dessen englischer Titel, In order of disappeaance, fast noch passender scheint. 105 Minuten, die nicht langweilig werden: und Bruno Ganz als serbischer Mafia-Boss.
© Bernd G. Bauske





"Zu guter Letzt"



Die Schlussredakteurin (Gitta List / Bonn)

Pollock's Gothic Hillbilly Noir
"Arvin wusste nicht, was schlimmer war, das Trinken oder das Beten. Solange er sich erinnern konnte, war sein Vater ohne Unterlass dem Handwerk des Teufels ausgeliefert gewesen."

Scheint, als betreibe der Satan sein Werk besonders gern in Ohio. Arvin ist elf Jahre alt, als seine Mutter elend an Krebs stirbt,978-3-935890-85-4 allem Beten und allen Blutopfern des Vaters zum Trotz, und dieser sich das Leben nimmt. Arvin ist eben achtzehn, als er vier Menschen tötet - und man verspürt als Sympathisantin dieses so anständigen wie gewalttätigen Helden den (wenig gesellschaftsfähigen) Affekt, zu sagen, sie alle hatten es verdient: der pädophile Prediger, der Arvins Quasi-Cousine missbrauchte, das Serienkiller-Pärchen Carl und Sandy, der korrupte Sheriff.
Niemand in diesem atemberaubend brutalen "gothic hillbilly noir" (Pollock) hat je auch nur die Ferse eines Engels gesehen - es sei denn, des Todesengels. "Death frees the innocent from the horrors of their lives. Evil-doers are delivered to death with a miraculous vengeance", fasste ein Kritiker Fabel und Atmosphäre von The Devil All The Time treffend zusammen. Zugleich aber birgt Pollocks Studie über die Wege des Bösen (anders als McCarthys gallenbittere Prosa) gelegentlich Spuren eines Humors, der, auch wenn er um Finsteres kreist, auf seltsame Weise tröstlich wirkt - wobei es wiederum eigenartig, wenn nicht gar unheimlich (und gleichfalls wenig gesellschaftsfähig) ist, woran sich ein Lachen so alles entzünden kann.
Pollock, Donald Ray:
Das Handwerk des Teufels
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2012, 302 S., (The Devil All The Time, Ü.v. Peter Torberg), Liebeskind, 3-935890-85-0 / 978-3-935890-85-4, EURO 19,80

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Keine Kindheit für Sweet Mister
Shug (der Ich-Erzähler) ist dick und unglücklich. Sowohl gefährlich ödipal als zugleich ehrlich romantisch in seine Mutter Glenda 978-3-935890-95-3 verliebt, einem kriminellen, gewalttätigen, verkommenen ›Kuckucksvater‹ ausgeliefert, von diesem früh gezwungen, in einen besonders krummen Zweig der Drogenbeschaffung einzusteigen (nämlich Todkranken die Opiate und andere Medikamente zu klauen), hat der kleine "Schwabbel" von Anfang an keine Chance - nicht auf ein Leben, das ein Knabe von vierzehn Jahren ›eigentlich‹ (etwa offizieller UN-Definition zufolge) haben sollte.
Eine Chance auf das Leben, das er sich wünscht, hat er eigentlich auch nicht: zusammen mit Glenda sein, irgendwie durchkommen, das liegt so fern. Zumal die Schöne selbst irgendwann die Chance wittert, zusammen mit einem gut betuchten, sogar halbwegs seriösen neuen Lover dem Elend ihrer White-Trash-Existenz zu entfliehen. Um den Preis allerdings, dass sie ihren Sohn "Sweet Mister" Shug zurücklässt. Was Shug anstellt, dies zu verhindern, wäre einer griechischen Tragödie würdig. (Und die Vollendung seines Plans vielleicht ›Ödipus' einziger Tag‹.)
Wie die Romane von Daniel Woodrell (Winter's Bone) überhaupt Tragödienstoffe sind - mörderische Konflikte in den Ozarks, im Hillbilly-Land.
Alle Todsünden kommen darin vor, wobei die Wucht des Geschilderten stets in eine Form gefasst ist, deren kunstvolle Komprimiertheit einem Brennglas gleichkommt: Woodrell beschreibt keine Emotion, keinen Grashalm mehr als knapp. Eben die Strenge seines Erzählens aber wirkt wie ein Katapult in die Hölle der Hütten.
Woodrell, Daniel:
Der Tod von Sweet Mister.

2012, 190 S., (The Death of Sweet Mister, Ü.v. Peter Torberg), Liebeskind, 3-935890-95-8 / 978-3-935890-95-3, EURO 16,90

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Besser geht's nicht

"›Ich hätte wissen sollen, dass man einem Bullen nicht trauen kann‹, sagte Coyle. ›Das hat mir meine verdammte Mutter schon gesagt.‹ ›Auf seine Mutter sollte man immer hören‹", sagte Foley."

978-3-88897-912-5 Eddie Coyle ist ein solider Mittelklassegangster: clever, aber nicht größenwahnsinnig; auf seinen Vorteil bedacht, aber nicht gierig im Übermaß. Doch nun steckt er in Schwierigkeiten. Ein Termin beim Haftrichter droht ihn in weitaus länger den Knast zu bringen, als er und sein Geschäft (vorwiegend Waffen) das verkraften können - es sei denn, er lässt sich auf einen Deal ein, den Detective Foley, sein ›Kontakt‹ beim Police Department, ihm vorschlägt: Kumpels verpfeifen statt Sing-Sing. Ziemlich mieser Deal, seine Freunde zu verraten, um ein paar Jahre Kittchen mit ein paar Jahren Freiheit zu vertauschen, die zudem zweifellos keine sorgenfreien mehr sein werden, wenn Eddie in der Branche erst als Spitzel verbrannt ist.
Richtig üble Zwickmühle also. Andererseits: Wer sind ›Freunde‹ in einem Leben, wie Coyle es führt?
Fast ausschließlich dialogisch treibt Higgins die Handlung seines Romans voran - und was für Dialoge das sind. George V Higgins, als Staatsanwalt und später als Strafverteidiger tätig, entnahm seine Stoffe seinem beruflichen Alltag - und montierte sie zu Krimis, deren Extraklasse eben darin besteht, dass sie sich (wort)nah an dem bewegen, was rohe Ur-Sache ist, zugleich aber so präzise, fein und kunstvoll gearbeitet sind wie Fabergé-Eier.
Mit Die Freunde von Eddie Coyle landete der Vielschreiber 1971 seinen ersten großen literarischen Erfolg - der seines extrem ausgeklügelten Plots, zugleich aber seiner grandiosen Dialoge wegen zum Kultbuch wurde. Big Mr Elmore Leonard, der bekannte, von Higgins gelernt zu haben und ihm mit Jackie Brown ja auch huldigte, nannte Eddie Coyle "den besten Krimi, der je geschrieben wurde". Das ist keine Übertreibung. Knapper, straffer, spannender, als Higgins hier auf gerade mal 189 Seiten beschreibt, wie das kriminelle Geschäft (und das nicht weniger fragwürdige Gegengeschäft der Cops) in einer Großstadt funktioniert und wo Freundschaft endet: Besser geht es nicht. Gleichfalls brillant übrigens die Übersetzung, die Dirk van Gunsteren besorgt hat.
Higgins, George V.:
Die Freunde von Eddie Coyle
.
2014, 192 S., (The Friends of Eddie Coyle, Ü.v. Dirk van Gunsteren), Verlag Antje Kunstmann, 3-88897-912-9 / 978-3-88897-912-5, EURO 14,95
Der Roman wurde 1979 von Peter Yates verfilmt, mit Robert Mitchum (wem sonst) in der Titelrolle. Die DVD ist leider nicht leicht aufzutreiben, doch die Mühe lohnt.

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Geschäfte ohne Gnade

"Einmal pro Woche sah Tim Hickey in Aslems Frisiersalon in der Charles Street vorbei, um sich die Haare schneiden zu lassen. Eines Dienstags landeten ein paar dieser Haare in seinem Mund, als er sich auf dem Weg zum Frisierstuhl eine Kugel in den Hinterkopf einfing."

Es ist dies pralle Colt-Prosa. Es ist die alte, in ihrer offenen Brutalität und klandestinen Rührseligkeit immer wieder aufs Neue 978-3-257-06872-6 ergiebige Gangsterheldengeschichte vom rasanten Aufstieg, dem der tiefe Fall folgt. Und Dennis Lehane erzählt sie - womit angedeutet wäre, wie tragisch es zugeht In der Nacht.
Joseph "Joe" Coughlin hatte schon kriminelle Flausen im Kopf, als er noch ein halbes Kind war. Seine Talente bleiben in der Bostoner Halbwelt nicht unbemerkt, mit zwanzig hat er es in Hickeys Clan ziemlich weit nach oben geschafft - und dessen Konkurrenten Albert White das Mädchen ausgespannt. Kein Wunder, dass Coughlin in jugendlicher Arroganz glaubt, er sei nicht etwa Gangster, sondern - viel eleganter - ein "Gesetzloser", einer der "Auserwählten", die ihre eigenen Regeln aufstellen und smart genug sind, "alle anderen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen". Dass er glaubt, die Ermahnungen seines Vaters Thomas, delikaterweise Chef der Bostoner Polizei und selbstredend wenig glücklich über die Karriere seines Jüngsten, ignorieren zu können: "›Joseph, Gewalt gebiert Gewalt. ... Was du in die Welt setzt, kehrt immer zu dir zurück.‹ ›Ja, Dad, ich kenne das Vaterunser.‹"
"Deine einzige Sicherheit ist deine Selbstgewissheit. Und Selbstvertrauen, das man sich nicht verdient hat, strahlt seit jeher am hellsten", entgegnet Thomas - und hat damit mehr und in weitaus vertrackterer Weise recht, als er es in jener Minute ahnt, da er seinen Sohn nicht allein vor "der stumpfsinnigen Brut", sondern auch vor Emma warnt, dem Mädchen mit den Dezemberaugen, in deren trügerische Kühle Joe so unsterblich verliebt ist.
So wie Chandlers The Long Goodbye viel weniger die Aufklärung eines Verbrechens als das schmerzliche Scheitern einer Freundschaft verhandelt, so ist auch Lehanes #Live by Night# ein Roman über moralische Lektionen, die das Leben selbst erteilt - und zwar allen, auch den Bösen. Noch der skrupelloseste Syndikatsboss kann, wenn es um die Zuverlässigkeit seiner Untergebenen geht, auf so etwas wie Loyalität und Integrität angewiesen sein, das ist sein Siegfriedsblatt, seine schwache Stelle. (Wir kennen dergleichen ja aus den "Sopranos" und haben Tonys Turbulenzen mit durchlitten.) Macht beruht auf klugem Kalkül - aber wie kalkuliert man Eigenschaften von Menschen? Wie steuert man Treue, wie erwirbt man sie überhaupt - mit Geld und Repression allein?
Auch in einem Milieu, in dem alles und jeder käuflich zu sein scheint, spielt ›Charakter‹ eine Rolle. Ein Dieb will selbst nicht bestohlen werden, ein Lügner nicht verraten, ein Mörder nicht gemeuchelt; die Zehn Gebote gelten auch für jene, die fortwährend gegen mindestens fünf davon verstoßen; sie gelten auch in der Unterwelt, wenngleich in einer Dialektik der unbürgerlichen Verzerrung. Als er in den Knast einfährt, hat Joe "Joseph" Coughlin diese Lektion auf die ganz harte Tour zu lernen, und es ist ausgerechnet (aber keineswegs überraschenderweise) sein Vater, der ihm wider jede Regel dabei in einer Weise zur Seite steht, die alles andere ist als gesetzlich korrekt. Und hätten wir die Liebe nicht.
Das böse Milieu von Gangstertum und organisierter Kriminalität, hoch aufgeladen mit allen Spannungs- und Schockelementen, die das Schildern kühner Coups und blutiger Bandenkriege erlauben: Es gibt kaum eine Folie, auf der sich fundamentale ethische Fragen und moralische Dilemmata kontrastreicher darstellen lassen.
Genau das tut Lehane, und er macht es gut. Auswegloses, Verstrickungen und Zwangslagen sind ja ohnehin seine bevorzugten Topoi; in Mystic River und Gone Baby, Gone - beide Romane wurden kongenial verfilmt - hat er sie kompromisslos bis zur Unerträglichkeit ausgelotet. In Live by Night wendet er den Schluss seiner Fabel (die an Rasanz nichts zu wünschen übrig lässt) etwas anders. Gen Abgeklärtheit geht die wilde, weitreichende Nachtreise von Joe Coughlin, gen Melancholie. Sollte auch dieser Roman Verfilmungsvorlage werden, was wir nicht bezweifeln, hat darin die Geige das letzte Wort. In Moll allerdings.
Lehane, Dennis:
In der Nacht
.
2013, 592 S., (Live By Night, Ü.v. Sky Nonhoff), Diogenes Verlag, 3-257-06872-7 / 978-3-257-06872-6, EURO 22,90

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Auf Wiedersehen, Liebling
Ganz kurz könnte man versucht sein, diesen Roman für einen cosy crime-Ableger zu halten, so verhalten geriert er sich, so ganz und gar nicht hartgesotten, so Agatha-Christie-haft schicklich. Doch so wenig wie Christies Krimis unter der Oberfläche ihrer Schicklichkeit jemals cosy sind, so wenig ist es Cecil Scott Foresters The Pursued - ›die Verfolgten‹. Wenn in Chandlers kaputter Welt brutale Verbrechen geschehen, ist das nicht verwunderlich, sondern folgerichtig. Ereignet sich die Katastrophe im Ligusterhecken-Milieu, saust das Unheil wie eine Axt auf ›harmlose‹ Kleinbürgerexistenzen hinab, dann wird es richtig spannend - und richtig fies.
978-3-423-24971-3 Marjorie, eine Gattin, Hausfrau und Mutter, wie sie pflichtbewusster nicht sein könnte, kehrt nach einem gänzlich unschuldigen Damen-Abend bei ihrer Londoner Freundin zurück ins traute Vorstadtheim - "der sanfte Wind, der raschelnd durch die Blätter der kleinen, die den Wegesrand säumten, kühlte die Luft angenehm, ohne dass es kalt wurde". Dann der Schock: Marjories Schwester Dorothy, die wie üblich das Kindersitting übernommen hatte, liegt leblos auf dem Küchenboden, "in ihrem hübschen Sommerrock, den Kopf im offenen Gasherd". Ihre geliebte, lebenslustige Dot! Binnen einer Minute ist das Chaos in Marjories fleckenlose Welt eingebrochen. Allein zwei Personen scheinen in dieser Situation noch feste Größen, an die sie sich klammern kann. Die eine ist ihr Ehemann Ted, ein Tyrann, den sie in zehn Jahren Ehe zwar zu fürchten und zu verabscheuen gelernt hat, der aber immerhin "in diesem Augenblick" ihr "einziger Gefährte" ist.
Die andere Person ist Mrs Clair, "adrett, forsch und gepflegt" und der stets hilfreiche Geist im Leben ihrer Tochter, einer - der Leser hat es bereits bemerkt - wenig eigenständigen Frau, deren Energien sich darin verbrauchen, ihr Unglücklichsein mittels tadelloser Haushaltsführung zu verdrängen. Mrs Clair ist es denn auch, die keinesfalls an Dots Selbstmord glauben mag. Und die einen höchst raffinierten (leider auch höchst fatalen) Plan schmiedet, den Mord an der einen Tochter zu rächen und zugleich die andere vom Tyrannen zu befreien.
Foresters Erzählen kreist das sich unaufhaltsam anbahnende Verhängnis in der gediegenen Sprache eines Arztes ein, der die Anamnese Todgeweihter in Prosa fasst - und es ist gerade diese stets leicht distanzierte Akkuratesse, die schaudern macht. Tödliche Ohnmacht (so der deutsche, gut gewählte Titel) ist high tension im untadeligen Kostüm, ein Thriller mit Bubikragen, eine ondulierte Katastrophe. In deren Zentrum zwei Frauen stehen, die in ihren Beweggründen, Mutterliebe und Tochtergehorsam, eigentlich so unschuldig sind wie sie zugleich schuldig werden: Ambivalenz in tödlicher Vollendung.
Die Wohltemperiertheit, die Foresters Stil eigen ist, ähnelt jener Christies, wenn der Autor inhaltlich auch deutlich weiter geht (und für seine Zeit bemerkenswert kühn ist), als Lady Agatha das in Bezug auf Sex und Unhappy Endings wagte; wie sie beschreibt er die englische Middle-Class mit jenem Schuss soignierter Bosheit, der vornehm ist und elegant, aber nicht im Mindesten gemütlich.
Das Buch entstand 1935 und ist aus Foresters Nachlass in England vor zwei Jahren erstmals veröffentlicht worden. Die treffliche deutsche Übersetzung (Britta Mümmler) ist ein guter Anlass, Foresters gesamtes Werk (wieder) zu entdecken: Der 1899 in Kairo als Cecil Lewis Troughton Smith geborene Sohn eines englischen Beamten brach das ihm zugedachte Medizinstudium ab, um eine Laufbahn als Journalist und sehr erfolgreicher Schriftsteller einzuschlagen: Seine Abenteuerromane um den See- und Marinehelden Horatio Hornblower erreichten Millionenauflagen, er schrieb Hollywood-Drehbücher (u.a. die Vorlage für African Queen), Kinderbücher, historische Sachbücher - und eben Kriminalromane, deren psychologische Raffinesse unbedingt weiterer gediegener Übersetzung harrt.
Forester, C.S.:
Tödliche Ohnmacht.

2014, 276 S., (The Pursued, Ü.v. Britta Mümmler), dtv premium 24971, 3-423-24971-4 / 978-3-423-24971-3, EURO 14,90

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Über Leichen

"Sobald Morris einen Plan in Gang gesetzt hatte, kam er nicht mehr auf die Idee, dass er ihn einfach aufgeben könnte. Er musste ihn bis zum bitteren Ende durchführen; das entsprach seinem Wesen."

978-3-423-26020-6 Charles Morris' Wesen ›unangenehm‹ zu nennen, wäre untertrieben: Der Werbefachmann ist ein skrupelloser Karrierist, der in seinem Ehrgeiz jederzeit über Leichen geht. Sein erstes Opfer ist ein Kollege, der einer firmeninternen Gaunerei Morris' auf die Schliche gekommen war, dann beseitigt er einen der beiden Komplizen, mit denen er den Betrug ausgeheckt hatte, und als Oldroyd, Dritter im Bunde, Morris zu erpressen versucht, ist das auch sein Todesurteil - beinahe.
Foresters psychologisch ausgefeilte, ungeheuer spannende, mit elegantem Sarkasmus gewürzte Studien ›unauffälliger‹ Kleinbürger, die zu Mördern werden, haben es in sich. Wie in The Pursued (1935) leuchtet er auch in Plain Murder (1930) die innere Dynamik seiner (allesamt wenig sympathischen) Figuren ohne rhetorische Knalleffekte, aber außerordentlich scharf aus; weniger das Verbrechen selbst als das, was Täter an- und umtreibt, steht im Fokus seines Erzählens. In Morris' Fall sind es "gnadenlose Gier" und reines, durch keinerlei Unrechtsbewusstsein gebremstes Kalkül: Außer logistischen kennt der talentierte Charlie keine Hindernisse, zu töten, er hält es für sein Recht, seine Interessen mittels Mord durchzusetzen, auch als es darum geht, sich seiner einfältigen Frau, die mit dem dritten unerwünschten Kind schwanger ist, zu entledigen. Insofern trifft der Originaltitel Plain Murder genau ins Schwarze.
Forester, C.S.:
Gnadenlose Gier.

2014, 260 S., (Plain Murder, Ü.v. Britta Mümmler), dtv premium 26020, 3-423-26020-3 / 978-3-423-26020-6, EURO 14,90

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Kongenial
978-3-8445-1515-2 Wie Bastian Pastewka Doyles Der Hund der Baskervilles für das Hörspiel adaptiert hat, ist einfach ganz große Oper und eine höchst gelungene Hommage an diesen Klassiker: Dialogführung und Dramaturgie, die sich eng an der (von Gisbert Haefs für Kein & Aber übersetzten) Vorlage orientieren, mit bestens passenden Stimmen und famosen Sprechern besetzte Rollen, zurückhaltende, dabei raffiniert-stimmungsvolle Geräuschregie, ebensolche Musik, eine delikate Ergänzung im Anhang - all das ist schlicht und ergreifend perfekt. Acht Oscars dafür.
Doyle, Arthur Conan:
Der Hund der Baskervilles.

2014, 2 Audio-CDs, 105 Min., Hörspiel nach der Bearbeitung und Regie von Bastian Pastewka, Produktion WDR 2014, Der Hörverlag, 3-8445-1515-1 / 978-3-8445-1515-2, EURO 14,99

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Tiefschwarz, hoch spannend
Niceville ist eine kleine Stadt im Süden der USA. Der Name täuscht, Niceville ist nicht nett. Es verschwinden dort Menschen spurlos - und tauchen in Orte ein, die man besser nicht aufsuchen sollte: Es geschehen (neben handfest kriminellen) viele düstere Dinge in dieser 40.000-Seelen-Gemeinde, über der, das deutet sich im Auftaktroman zu Carsten Strouds extrem spannender Trilogie an, eine von Hass erfüllte Kraft schwebt, die abgrundtief böse, deren Ziel Unheil, Verheerung und Verderben ist.
Doch was sich hinter den seltsamen Vorgängen verbirgt, ahnen nur wenige, und die müssen selbstverständlich erst recht um ihr Leben fürchten. Yeah.
Stroud - in USA erfolgreicher Journalist und Autor, zuvor als Bootsbauer auch Praktiker in höchst sensiblen Gegenden und Bereichen tätig - zieht plot- und erzähltechnisch alle Register; er schreibt in Stephen-King-Tradition, versteht sich indes zweifellos auf seine ganz eigene, mit Krimi-Elementen angereicherte Variante des Horror-, Spannungs-, Pagewinder-Handwerks. Und auf einen guten sprachlichen Stil, der weder Schliff noch Humor vermissen lässt - Qualitäten, die Dirk van Gunsterens Übersetzung (wie gewohnt) souverän zu übertragen weiß.
978-3-8321-6212-2 Stroud, Carsten:
Niceville
.
2013, 506 S., (Niceville, Ü.v. Dirk van Gunsteren), DuMont Taschenbuch 6212, 3-8321-6212-7 / 978-3-8321-6212-2, EURO 9,99
Der Folgeband "Die Rückkehr" ist bereits erschienen; Teil 3, "Der Aufbruch", ist für August 2014 zur Veröffentlichung geplant.

© Gitta List

Die Beiträger/innen

Dr. Bernd G. Bauske wurde in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts im Schwäbischen geboren, wuchs also schwäbischsprachig, dann zweisprachig Schwäbisch-Deutsch auf. Diese Konstellation weckte früh in ihm das Interesse an und die Liebe zu allen möglichen Varianten und Variationen von und in Sprachen.
Nach diversen und unterschiedlichsten Lese- und anderen prägenden Erlebnissen, einem Studium der Romanistik und Aufenthalten in allen in Europa gelegenen Sprachräumen der Romania, ist er zur Zeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als Linguist in der Übersetzerausbildung tätig. In diesem Zusammenhang gründete er auch das John/Jean Amila-Translation-Project, dem es bisher gelungen ist, durch außerkurrikular agierende, in der Zusammensetzung wechselnde studentische Übersetzerkollektive unter seiner Leitung diesem Klassiker des französischsprachigen Krimis mit sechs Titeln ein Gesicht auf dem deutschen Buchmarkt zu geben. Im Rahmen dieses Projekts fanden auch bisher zwei Ausstellungen zu diesem Autor statt, die fast ausschließlich aus den Beständen der Amila-Sammlung B.G. Bauskes bestückt werden konnten. Weitere Aktivitäten zu Amila können durchaus folgen.
Das Interesse für Amila ist wissenschaftlich in den größeren Kontext der Mündlichkeit/Schriftlichkeit eingefügt, was auch zu Interesse für und Beschäftigung mit Arno Schmidt, Johannes Bobrowski und anderen geführt hat.
Alte Lieben sind ferner die Übersetzungen Heiliger Schriften in europäische Sprachen, die Minderheitensprachen unter verschiedensten Aspekten, sowie die Schriftgeschichte, die auch in Lehrveranstaltungen einen wichtigen Platz hat.

Elisabeth Kolb, Jahrgang 1986, ist gebürtige Kronacherin, jahrelange Wahl-Münchnerin und eine falsche Schwedin. Ihr Studium der Komparatistik und Nordischen Philologie brachte sie erst in den Süden, nach München, dann in den Norden, nach Göteborg. Schließlich landete sie in der Mitte - und an einem spannenden kriminologischen Arbeitsplatz: dem ars vivendi Verlag in Cadolzburg. Dort freut sie sich regelmäßig auf Buchveröffentlichungen; und natürlich den Ehrengast der Buchmesse 2014, der Schweden ganz nah ist: Finnland.

Gitta List, Jahrgang 1959, ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Bonn. Sie leitet die Redaktion des Bonner Stadtmagazins "Schnüss" und publiziert seit vielen Jahren zum Thema Kriminalliteratur.

Susan Moody (ist eines der Pseudonyme von Susan Elizabeth Horwood), wurde in Oxford geboren. Sie veröffentlichte mehr als 30 Bücher, hauptsächliche Krimianlromane. Susan Moody war Vorsitzende der Crime Writers' Association (UK), ist Mitglied des Detection Club, war Präsidentin der AIEP (International Association of Crime Writers) und Writer-in-Residence der University of Tasmania. Sie lebt abwechselnd in Südfrankreich und Kent (UK).
www.literature.britishcouncil.org/susan-moody
www.stuartaken.blogspot.de

Patricia Reinhard, geboren 1987 in Bonn, 2008 Abitur, studiert seit dem Wintersemester 2008 an der Universität Bonn Romanistik und Geschichte.

Thomas Przybilka (tp), geboren 1950, lebt und arbeitet als Buchhändler in Bonn. Gründete 1989 das "Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur" (BoKAS), zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur (Bücher und Artikel) im In- und Ausland. Mitglied u.a. in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat". Mitherausgeber der "Alligatorpapiere. Magazin zur Kriminalliteratur". 2012 wurde ihm "In Würdigung seines Engagements für die deutschsprachige Kriminalliteratur und für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk im Bereich Kriminalliteratur" der "Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren 2012" in der Sparte "Ehrenglauser" von der Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" zuerkannt.
www.bokas.de

www.krimilexikon.de/przybilk.htm



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