Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
Sekundärliteratur

Das Online-Magazin zu deutscher und internationaler Kriminalliteratur


No. 61




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Krimi-Tipp 61
Ein Service des BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link.
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Bisher erschienen (Stand Juni 2014) die folgenden Tipps. Das jeweils aktuelle Verzeichnis finden Sie auf der BoKAS-Startseite!

Krimi-Tipp 2015: 61;
Krimi-Tipp 2014: 60;
Krimi-Tipp 2013: 59;
Krimi-Tipp 2012: 58; 57
Krimi-Tipp 2011: 55; 56;
Krimi-Tipp 2010: 54
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2001: 17, 18, 19, 20, 21.
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5



Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.


KRIMI-TIPP 61
Mai 2014 - März 2015

Mit Hinweisen und Rezensionen zu deutscher und internationaler Sekundärliteratur der Kriminalliteratur

Inhalt
Editorial
Ständige Hinweise

Bibliographien / Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze
Autorenporträts / Autobiographien / Biographien / Werkschau
Kriminalistik / True Crime / Spionage
Essen & Trinken / Schauplätze
Jahrbücher / Zeitschriften
Miscellanea
Unter der Lupe:
- J. Ehlers: Buchanfänge - aller Anfang ist schwer
O giallo negropolar[ul] (Dr. Bernd G. Bauske, Mainz)
Zu guter Letzt. Die Schlussredakteurin (Gitta List, Bonn)
Die Beiträger/innen
Bezugshinweis



Editorial

Der letzte "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" erschien im April 2014, bleibt für mich nur zu hoffen, dass der jetzt endlich vorliegende KTS 61 den Lesern des KTS genug Hinweise auf interessante Sekundärliteratur zum Genre bietet! Ich freue mich, wieder einmal auf zwei großartig gemachte Werke aus dem Diogenes Verlag hinweisen zu können - auf den opulenten Bildband "Maigrets Frankreich" und auf Martin Walkers "Brunos Kochbuch", ausgezeichnet mit dem Gourmand World Cookbook Award.
Die "Brenner"-Romane von Wolf Haas sind Gegenstand einiger Untersuchungen, ebenso der "Frauenkrimi", im aktuellen KTS 61 finden dazu sich mehrere Hinweise. Wer sich über die Kriminalliteratur des afrikanischen Kontinents informieren möchte, dem sei "Le Polar Africain" herzlich empfohlen. Und die Bücher des amerikanischen Verlages McFarland & Company sollten unbedingt Beachtung finden, sie bieten - wie schon seit Jahren - hervorragende Analysen und Hintergrundinformation zum Genre und zu verschiedenen Kriminalschriftstellerinnen und -schriftstellern.
Was es mit der Methode "Melf" oder der "Lummerland-Variante" auf sich hat, dass erfahren Sie im Beitrag "Buchanfänge - aller Anfang ist schwer" von Dr. Jürgen Ehlers, der einen Überblick auf Kriminalroman-Anfänge aus (fast) aller Welt bietet.
Im aktuellen Krimi-Tipp Sekundärliteratur sind auch wieder einige Hinweise auf Titel aus dem US-amerikanischen Verlag The Mellen Press zu finden. Vielleicht mögen die Preise den einen oder anderen verschrecken. Die von The Edwin Mellen Press publizierten Titel richten sich an einen mehr oder weniger überschaubaren Interessen- und Empfängerkreis. Dies bedeutet teilweise recht kleine Auflagen und erklärt somit die Preisgestaltung des Verlages.
Einen herzlichen Dank an Patricia Reinhard. Sie war so freundlich und hat das Schlußkorrektorat des KTS 61 übernommen. Dennoch gilt, Tippfehler etc gehen - wie immer - zu meinen Lasten.

Ihr Thomas Przybilka
BoKAS
Ständige Hinweise
Alle bisher erschienenen Ausgabe des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" sind unter bokas.de archiviert.
Auf den "Krimi-Tipp Primärliteratur" weisen die neuen Alligatorpapiere hin: www.alligatorpapiere.de.

Der "KrimiKurier" goes international! Die ehemalige e-mail-Version existiert so nicht mehr. Herausgeberin Dr. Gisela Lehmer-Kerkloh hat sich mit Freunden aus England, den Niederlanden, Frankreich und Belgien zusammengetan und bietet den "KrimiKurier" jetzt auf eigener website als "Crime Chronicles" an: www.crimechronicles.co.uk. Laut Lehmer-Kerkloh schreiben Experten für die "Crime Chronicles" Buch- und Filmbesprechungen in ihrer jeweiligen Landessprache und weisen auf nationale und internationale Entwicklungen in der Krimiszene hin.

"Der Krimi-Tipp Sekundärliteratur" wird seit vielen Ausgaben von Prof. Norbert Spehner (Quebec/Kanada) für sein französischsprachigen Newsletter "Marginalia - Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" übernommen. Im Netz nachzulesen unter http://marginalia-bulletin-blogspot.com oder www.scribd.com/marginalia. Wer den Newsletter abonnieren möchte, wende sich an nspehner@sympatico.ca

Seit dem 20. November 2010 ist "Culturmag" online und bietet jeden Samstag ein Kriminalmagazin, das von Thomas Wörtche zusammengestellt und betreut wird. Beiträger sind -neben Thomas Wörtche- Klaus Kamberger, Doris Wieser, Anna Veronica Wutschel u.v.a.: cult-mag.de

"Am Erker - Zeitschrift für Literatur" ist eine kleine aber feine Literaturzeitschrift, begründet von Joachim Feldmann und Michael Kofort. Die zweimal jährlich im Daedalus Verlag erscheinende Zeitschrift berichtet auch regelmäßig über Kriminalromane. Joachim Feldmanns Kritiken in der Kolumne "Mord und Totschlag" kann man nachlesen unter www.am-erker.de/krimisamstag.php.

"Krimikultur: Archiv - Materialien zur Krimikultur" bietet Artikel, Rezensionen und Interviews, die in den vergangenen Jahren in Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen erschienen sind. Fündig wird man unter http://krimikulturarchiv.wordpress.com

Initiiert von Tobias Gohlis (u.a. DIE ZEIT) erscheint seit 2005 die "KrimiWelt-Bestenliste". Seit 2010 heißt sie "KrimiZEIT-Bestenliste". Eine unabhängige Jury von 18 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt jeden Monat die zehn (in ihren Augen) besten Kriminalromane aus. "KrimiZEIT-Bestenliste" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die ZEIT" und dem "Nordwestradio", einem gemeinsamen Programm von Radio Bremen und den NDR, im Netz unter www.zeit.de/krimizeit-bestenliste www.radiobremen.de

Wer ausführliche Krimi-Autorenporträts und Krimi-Rezensionen sucht, ist bei der "Krimi-Couch" von Lars Schafft richtig: www.krimi-couch.de

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Verlage / Publishers


813
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Université de Lorraine
Vandenhoeck & Ruprecht
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Weingut Fürst Elsheim
Westend
Winter
WVT
zu Klampen!


Bibliographien Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze



978-0-7864-5864-6 Buckler, Patricia Prandini (ed):
Bloody Italy.
Essays on Crime Writing in Italian Settings.

2014, 198 S., McFarland & Company, 0-7864-5864-X / 978-0-7864-5864-6, US $ 40,00

Das italienische Staats- und Rechtssystem hat bekanntermaßen so seine Tücken und auch so einige "Lücken", durch die Leute wie zum Beispiel Silvio Berlusconi erfolgreich schlüpfen können. Auch bei den Strafverfolgungsbehörden gibt es offenbar eine Menge schwarzer Schafe, die gerne mal die Hand aufhalten. Politiker, Juristen und Polizeiermittler, die gegen die allgegenwärtige Korruption vorgehen, kommen zunehmend zu der Erkenntnis, dass sie in einem fehlerhaften System arbeiten. Vom Kriminalroman wird ja immer, und zwar zu Recht, behauptet, dass er die Wirklichkeit abbildet, Trends aufzeichnet und einigen Autoren gelingt es manchmal sogar, kriminelle Richtungen aufzuzeigen, die erst wenig später die Schlagzeilen der Presse füllen. Auch italienische Krimiautoren laufen nicht mit geschlossenen Augen durch die Zeitgeschichte. Ihre polizeilichen Ermittler führen einen steten Kampf gegen grassierende Korruption und Ungerechtigkeit, immer in der Hoffnung, wenigstens auf literarischem Gebiet den Opfern eine gewisse Gerechtigkeit zukommen zu lassen. In sechs Essays werden die Arbeiten von Krimiautoren aus Italien diskutiert, zwei Beiträge beschäftigen sich mit Sachbüchern zu höchst kriminellen Begebenheiten (mit dem als "Das Monster von Florenz" bekannt gewordenen Serienmörder und mit dem organisierten Verbrechen der Camorra in Neapel). Jeder Beitrag wird mit einer, meist umfangreichen, Bibliographie weiterführender Literatur abgeschlossen.
Inhalt:
Preface / Introduction / Patricia Prandini Buckler: Giallo and Noir. Crime Writing in Italy / Nicole Welgen: Novels About Mysteries = Mystery Novels? The Year of Lead in Contemporary Italian Literature / Alice Bendinelli: Gomorrah, Scarface and the Italian Camorra. Roberto Saviano's Journey into Naples's Organized Crime / Patricia Prandini Buckler: The Monster of Florence. A Tritych / Thomas A. Van: Inspector Montalbano on Stage. The Theatrics of Andrea Camilleri / Marcia J. Songer: For There Were Eunuchs. A Venetian Castrato as Sleuth / Marilyn Rye: Mozart on Her Mind, Venice in Her Heart, Mysteries in Her Pen. Donna Leon's Commissario Guido Brunetti Series / Patricia Prandini Buckler: Michel Dibdin's Peripatetic and Puzzling Aurelio Zen / About the Contributors / Index.
(Bestellen bei Missing Link)

Patricia Prandini Buckler ist Assistend Professorin für Englisch sowie für Frauen- und Genderforschung an der Indiana University Northwest in Gary und emeritierte Professorin für Englisch an der Purdue University. Sie lebt in Valparaiso, Indiana. (tp) KTS 61
[siehe auch unten: Barbara Pezzotti: Politics and Society in Italian Crime Fiction]

978-90-420-3822-6 Cadera, Susanne M. / Pintaric, Anita Pavic (eds):
The Voices of Suspense and Their Translation in Thrillers.

2014, 299 S., Rodopi (Approaches to Translation Studies, Bd. 39), 90-420-3822-5 / 978-90-420-3822-6, EURO 63,00

The volume aims to be a reference work for all researchers interested in the study of fictional dialogue and its translation in suspense novels and films as well as in related genres. The volume also aims to determine the interplay between the creation of suspense and fictional dialogue. The particular interest in dialogue comes from the host of roles it plays in fiction. It helps create suspense and arouses a whole range of feelings in the reader or the audience related to the development of the plot. Fictional dialogue is the discursive method of evoking orality, conferring authenticity and credibility on a plot and giving fictional characters a voice. As a narrative strategy, dialogue is an important resource that enables the writer to shape the character's subjectivity. In thrillers the character's voice is part of the process of creating suspense, an element of uncertainly, anxiety and excitement, which is not exclusive to this genre. To clearly differentiate suspense from the tension created by other types of fiction, this volume aims to study the relationship between the character's voices and the building of suspense and to describe the translation difficulties arising from this particular interdependence.
Inhalt:
Susanne M. Cadera & Anita Pavic Pintaric: Introduction. Creation of suspense through dialogue and its translation
Part I - Creating suspense in literature and film
Dirk Delabastita: Thrilled by Trilby? Dreading Dracula? Late-Victorian thrillers and the curse of the foreign tongue / Sanja Škific & Rajko Petkovic: Stylistic and linguistic creation of suspense in Quentin Tarantino's "Pulp Fiction" and "Reservoir Dogs" / Soledad Díaz Alarcón: The voices of suspense and the French detective novel. Alain Demouzon's "Melchior" / Leah Leone: Reconstructing suspense. Borges translates Faulkner's "The Wild Palms"
Part II - Translation of language variation and foreign language use
Daniel Linder: Chester Himes's "For Love of Imabelle" in Spanish. Josep Elias's "absurdly" overcompensated slang / José Luis Aja Sánchez: "Se so' sparati a via Merulana". Achieving linguistic variation and oral discourse in the French and Spanish versions of "Quer pasticciaccio brutto de via Merulana" (chapter 1) / Jean Anderson: Bringing home the banter. Translating "empty" dialogue in exotic crime fiction / Giuseppe De Bonis: The semiotic implications of multilingualism in the construction of suspense in Alfred Hitchcock's films
Part III - Transferring narrative structure, plot and semiotic elements in translation
Jerry Brumme: The narrator's voice in translation. What remains from a linguistic experiment in Wolf Haas's Brenner detective novels / Guilhem Naro & Maria Wirf Naro: Reducing distance between characters, narrators and reader. Fictive dialoge in Steinfest's "Nervöse Fische" and its translation in French / Anna Espunya: Shifting points of view. The translation of suspense-building narrative style / Karen Seago: Red herrings and other misdirection in translation / Laila C. Ahmad Helmi: Resonant voices. The illocutionary reconstructions of suspense in the translation of dialogue / Bárbara Martínez Vilinsky: Analysis of the different features and functions of dialogue in a comparable corpus of crime novels / Antia Pavic Pintaric & Sybille Schellheimer: Translating emotions expressed in nonverbal features of dialogues in the novel "Schnee in Venedig" / Camino Gutiérrez Lanza: English-Spanish subtitling and dubbing (1960s and 1970s). Voices of suspense in Polanski's "Repulsion"
Name index / Subject index.
(vt) KTS 61
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978-2-917403-23-5 De Meyer, Bernard / Halen, Pierre / Mbondobari, Sylvère (Hg):
Le Polar Africain.

2013, 260 S., Université de Lorraine - Centre de recherches "Écritures" (Littératures des mondes contemporaines, Série Afriques, No. 8), 2-917403-23-3, 978-2-917403-23-5, EURO 17,00 plus EURO 5,00 Portokosten

Krimiautoren aus Afrika sind im deutschsprachigen Raum so gut wie unbekannt. Ganz anders sieht es dafür in Frankreich und im francophonen Afrika aus - hier liegen zahlreiche Kriminalromane von Autoren aus Afrika oder von in Frankreich lebenden afrikanischen Autoren vor. De Meyer und seine beiden Mitherausgeber konnten in ihrer Betrachtung zum afrikanischen Kriminalroman eine Vielzahl von Literaturwissenschaftlern versammeln, die in ihren Beiträgen das Thema von verschiedenen Perspektiven her beleuchten. Analysiert werden Literaturgeschichte, Poetik, Hermeneutik und Rezeption ebenso wie eingehende Betrachtungen zu einzelnen Autoren wie zum Beispiel Mongo Beti (Kamerun), Bolya Baenga (Kongo & Frankreich) oder Tété François Kwassi (Togo). Auf 250 Seiten wird die Geschichte der sich noch in der Entwicklungsphase befindlichen afrikanischen Kriminalliteratur vorgestellt und zudem beleuchtet, wie die einzelnen Autoren bestimmte Themenbereiche in ihren Krimis behandeln. Zugleich bietet "Le Polar Africain" einen umfassenden Blick auf die Eigenheiten afrikanischer Kriminalliteratur und untersucht ebenfalls, ob und wie sich der afrikanische Krimi dem europäischen Krimi anschließt. Um die ganze Bandbreite der vorliegenden Untersuchung vorzustellen, sei ein Blick auf die universitäre Herkunft der Beiträger erlaubt. Sie kommen von Universitäten aus KwaZulu-Natal, Libreville/Gabun, Cergy-Pontoise, Lorraine, Lyon, Bayreuth, Kamerun, Mainz, Freiburg/Br., Swaziland und Salt Lake City. "Le Polar Africain" wird abgeschlossen durch eine Auswahlbibliographie der Primärtexte von 28 afrikanischen Kriminalschriftstellern. Diese kompakte Analyse sei jenen Interessenten herzlich empfohlen, die mehr zum "schwarzen" Krimi erfahren möchten.
Inhalt:
Bernard De Meyer & Sylvère Mbondobari: Introduction / Daniel Delas: Le polar africain. Pour cartographier un continent / Sylvère Mbondobari & Bernard De Meyer: Polars d'Afrique noire francophone. Influcences et confluences / Pierre Halen: Des énigmes criminelles dans le contexte de l'ère coloniale finissante. Une lecture policière de "La Termitière" de Daniel Gillès / Florian Alix: Le polar satirique postcolonial. Driss Chraïbi et Mongo Beti / Susanne Gehrmann: L'enquête comme quête du savoir. Les usages du roman policier chez Boubacar Boris Diop / J.-J. Rousseau Tandia Mouafou: Pour une sociopoétique des valeurs dans le polar d'Afrique francophone / Bernard De Meyer & Guilioh Merlain Vokeng Ngnintedem: Le polar d'Afrique francophone comme (ré)écriture de l'histoire. À propos des dernières œuvres de Mongo Beti / Sylvère Mbondobari: Les lieux de l'immigration dans le roman policier africain postcolonial / Thorsten Schüler: L' des genres (para-)littéraires. La déconstruction du roman policier chez Théo Ananissoh et Alain Mabanckou / Katia Meintel: Le sorcier enquêteur. Le roman policier et la magie en Afrique francophone / Karen Ferreira-Meyers: Le roman policier africain et les arts de l'oralité en Afrique. Deux mondes parallèles? Thérèse De Raedt: Entretien avec Abasse Ndione / Le roman policier d'Afrique noire francophone (bibliographie succincte) / Les auteurs.
(tp) KTS 61
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987-614-399-9 Giardinelli, Mempo:
El género negro.
Orígenes y evolución de la literatura policial y su influencia en Latinoamérica.

2013, 283 S., Capital intelecual (Claves del arte, Bd. 6), 987-614-399-9 / 978-987-614-399-8, [Argentinische Dollar] AR $ 139,00 / [Argentinische] Peso 139,00

Seit gut 80 Jahren ist Kriminalliteratur auch in der spanischsprachigen Welt Trend und hat Legionen von Fans gefunden. Das spanischsprechende Lateinamerika macht da keine Ausnahme. Diese Begeisterung für Kriminalliteratur - zunächst meist für Übersetzungen mehrheitlich US-amerikanischer Autoren - veranlasste Professor Mempo Giardinelli 1984 zu einer Arbeit über die Geschichte des Krimis und den Einfluss dieser Gattung auf die Unterhaltungsliteratur Lateinamerikas. 1984 in Argentinien erschienen, war seine Abhandlung nicht nur in kürzester Zeit vergriffen, sondern wurde unter Krimienthusiasten des Landes so sehr als Kultobjekt gehandelt, dass bald nirgendwo mehr Exemplare existierten, die man (raub-)kopieren konnte. Ausleihen in Bibliotheken waren nicht möglich, da ehemals verliehene Exemplare nie zurückgegeben wurden [dazu sei angemerkt, dass gerade in lateinamerikanischen Ländern Buchauflagen mehr als überschaubar waren und sind]. Nach eigenen Worten hatte Mempo Giardinelli "die Nase voll von Fans", die ihn mit Anfragen nach seiner Arbeit löcherten. Glücklicherweise entschied sich Giardinelli 2012 zu einer (Neu)Auflage, die dann 2013 in den Handel kam. Auch diese Neuauflage wurde auf dem (argentinischen) Buchmarkt rasch rar. --An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich bei einem Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Buenos Aires bedanken, der ganz offensichtlich über beste Beziehungen zum argentinischen Literaturmarkt verfügt, und mir eines dieser wenigen noch existierenden Exemplare besorgte!!-- Mempo Giardinelli gliedert seine Untersuchung in 5 Teile, ausgehend von der Definition des Genres und seiner Geschichte, über maßgebliche und richtungsweisende Vorbilder (hier bezieht er sich hauptsächlich auf amerikanische Autoren), weiterhin wirft er einen kurzen Blick auf die europäische Kriminalliteratur (dieser Blick richtet sich aber maßgeblich auf die Säulenheiligen des Genres aus Frankreich und Spanien), um sich dann der lateinamerikanischen Kriminalliteratur zuzuwenden (Argentinien, Chile, Kolumbien, Kuba, Mexiko und Peru). In zwei ausführlichen Anhängen beschäftigt er sich zum einen mit Ross MacDonald und zum anderen mit dem Krimi im Film. Die abschließende Bibliographie (Primärliteratur) bezieht sich fast ausschließlich auf jene anglo-amerikanischen Autoren, die das Genre in Lateinamerika nachhaltig beeinflussten.
Inhalt:
Prefacio a esta edición / Teil 1: El género definición y caracteres - Orígenes y evolución / Teil 2: La evolución del género negro - Los otros padres fundadores / Teil 3: Los otros grandes del género - Autores y temas de la literatura negra / Teil 4: Escritores europeos del género negro / Teil 5: La novela negra en la América Hispana / Colofón / Apéndice I. Entrevista con Ross MacDonald - Psicología, oficio y novela policial revolucionaria /Apéndice II. Novela negra y cine - Confluencia desde el origen / Bibliografía.

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Mempo Giardinelli, geboren am 2.8.1947, lebte nach dem Putsch von General Jorge Rafael Videlas von 1976 bis 1984 in Mexiko im Exil. Giardinelli ist Schriftsteller, seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 1986 gründete er in Buenos Aires die literarische Zeitschrift "Puro Cuento", die er bis 1992 als Chefredakteur leitete. Als Dozent lehrte an der Universidad Iberoamericana (Mexiko), Universidad Nacional de la Plata (Argentinien) und an der University of Virginia (USA). 2006 wurde er Dr. hc. der Université de Poitiers (Frankreich). (tp) KTS 61
www.mempogiardinelli.com

978-0-8108-8588-2 Gunn, Drewey Wayne:
The Gay Male Sleuth in Print and Film.
A History and Annotated Bibliography.

2012 (2. erweiterte und überarbeitete Auflage), 442 S., Scarecrow Press (Rowman & Littlefield), 0-8108-8588-3 / 978-0-8108-8588-2, US $ 90,00

1953 veröffentliche Adam Hegedus in den USA unter dem Pseudonym Rodney Garland den Kriminalroman "The Heart in Exile" (die britische Ausgabe erschien 1956 in London). "The Heart in Exile" gilt als der erste, bis jetzt bekannte, schwule Kriminalroman. Seither sind mehrere hundert Kriminalromane und Kurzkrimis mit homosexuellen Kommissaren und Privatermittlern erschienen. Auch in Kriminalfilmen (Kino und Fernsehen), Krimi-Theaterstücken und Krimi-Comics tauchen immer wieder schwule Ermittler auf. "The Heart in Exile" ist für Drewey Wayne Gunn der Ausgangspunkt, um die Geschichte des homosexuellen Detektivs zu untersuchen. Gleichzeitig bietet "The Gay Male Sleuth in Print und Film" eine annotierte Bibliographie aller bisher erschienener Schwulen-Krimis in englischer Sprache (inklusive der ins Englische übersetzten Krimis). Ergänzt wird das vorliegende Buch durch eine Auflistung entsprechender Filme dieses Subgenres.
Inhalt:
Introduction / Part I - Gay Male Sleuths in Print and Film. A History (1. Milestones in the Development of the Gay Sleuth) / Part II - Gay Male Sleuths in Print. A Bibliography (2. The Sleuths; Novels and Short Stories; Plays, Screenplays, and Teleplays; Comic Books, Mangas, and Other Graphic Fiction) / 3. Other Investigators of Interest (Novels and Selected Short Stories; Plays and Screenplays; Comic Books, Mangas, and Other Graphic Fiction) / 4. Non-Sleuthing Policemen (Novels and Selected Short Stories; Plays; Comic Albums) / Part III - Gay Male Sleuth in Film. A Bibliography (5. The Sleuths; Films and Teleplays; Television and Video Series; Erotic Films; 6. Other Investigators of Interest; Films and Teleplays; Television Series; Erotic Films; 7. Non-Sleuthing Policemen; Films and Teleplays; Television Series; Selected Erotic Films) / Appendix A. Critical and Bibliographical Resources / Appendix B. Lambda Literary Awards for Best Gay Mystery / Index 1. Directory of Characters / Index 2. Directory of Actors / Index 3. List of Titles / About the Author.

(Bestellen bei Missing Link)

Drewey Wayne Gunn ist Professor emeritus der A&M University in Kingsville/Texas. (tp) KTS 61

978-3-98-157600-9 Haft, Fritjof:
Der Krimi an sich.
Ermittlungen aller Art.

o.J., 294 S., Normalfall Verlag (edition normalfall, Bd. 6), 978-3-98-157600-9, EURO 19,80
Fritjof Haft versucht mit seinem Buch "Der Krimi an sich" sowohl einen Überblick über die verschiedenen Subgenres der Kriminalliteratur zu geben, zudem im Kapitel "Theorie des Krimis" diese Literaturgattung zu analysieren, wie auch angehenden Autoren eine Art Schreibhilfe an die Hand zu geben. In seiner Einleitung spannt er den Bogen sehr weit: vom Ersten Buch Mose, Kapitel 3, über das Gilgamesch-Epos, die Ilias, Tacitus und E.T.A. Hoffmann ("Das Fräulein von Scuderi"), um schließlich bei diversen Paragraphen des Strafgesetzbuches zu landen. Fritjof Haft studierte Rechtswissenschaft und hatte den Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universtiät Tübingen inne - somit ist er also im Bereich der Kriminalliteratur als Seiteneinsteiger zu betrachten. Eingebaut im Text sind insgesamt 10 Fälle, deren Lösungen im Abschlusskapitel "Endnoten" verraten werden. Was schmerzlich fehlt ist ein (Namens-)Register, denn Autoren-Name-Dropping durchzieht sämtliche Kapitel dieser "Ermittlungen aller Art". … "Als Professor gehöre ferner ich zur Fraktion der berufsmäßigen Rechthaber …", lässt er in seiner Einleitung verlauten, um den Leser dann kurz und bündig wissen zu lassen: "Sie können das Krimischreiben lernen. Dieses Buch wird Ihnen dabei helfen. Fangen Sie einfach an …." Vielleicht macht sich ja ein Mitglied der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur einmal die Mühe, dieses Versprechen zu prüfen.
Inhalt:
Einleitung / Theorie des Krimis (Übersicht; Der Stoff des Krimis - das Verbrechen; Spannung; Der Plot; Die Dialoge; Das Personal; Logik, Kombinatorik, Sprache; Hoaxes; Der Krimistil; Kleine Rechtskunde für Krimiautoren) / Einzelne Krimi-Arten (Der Whodunit-Krimi; Der Wirtschaftskrimi; Der Kochkrimi; Der Stadt-, Land-, Regional- und Seekrimi; Der Vatikankrimi; Der Agenten- und Politkrimi; Der pädagogische Krimi; Der Justizkrimi; Der historische Krimi; Der Krimi, in dem das Böse siegt; Der Weiberkrimi; Der Tierkrimi; Der metaphysische Krimi; Der philosophische Krimi; Der exotische Krimi; Der Heftchen-Krimi; Krimis aus dem Verbrecherleben; Der Kinder-Krimi; Weitere Krimi-Gattungen) / Endnoten.

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Fritjof Haft, geboren am 18.9.1940, ist Rechtswissenschaftler und Geschäftsführer des von ihm gegründeten Normalfall Verlages, ein Unternehmen, das 1995 an der Universität Tübingen entstand. (tp) KTS 61
Normalfall

978-3-639-49939-1 Hensel, André:
Die Entstehung der modernen Kriminalliteratur.
F. Schiller, E.T.A. Hoffmann oder E.A. Poe;
Wer hat den Kriminalroman als literarische Gattung erfunden?

2014, 69 S., AV Akademikerverlag, 3-639-49939-5 / 978-3-639-49939-1, EURO 28,90

Um das Ende dieser Untersuchung vorweg zu nehmen: Autor André Hensel lässt in seinem Nachwort wissen, dass die Frage nach dem Erfinder der Literaturgattung "Krimi" sich nicht eindeutig beantworten lässt. Die Amerikaner betrachten Edgar Allan Poe als Erfinder, als gattungsbegründendes Werk wird stets "The Murders in the Rue Morgue" (1841) angeführt. Die Briten sehen selbstverständlich Arthur Conan Doyle mit der Schöpfung des Meisterdetektivs Sherlock Holmes (1887) als den Begründer der Detektiv- und Kriminalliteratur. In Deutschland werden oft die Erzählungen "Der Verbrecher aus verlorener Ehre", 1786 von Friedrich Schiller veröffentlicht, beziehungsweise "Das Fräulein von Scuderi" von E.T.A. Hoffmann, erschienen 1819, angeführt. Ich persönlich rechne die beiden letztgenannten Erzählungen nicht zur Kriminal-, sondern zur sogenannten Verbrechensliteratur. "Verbrechensliteratur" ist somit der Vorläufer der Detektiv- und Kriminalliteratur. In seiner Untersuchung stellt Hensel zunächst die Genese der Kriminalistik in den Fokus, um von dort zu den gattungsbildenden Elementen der Verbrechens-, Detektiv- und Kriminalliteratur überzuleiten - festgemacht an den bereits erwähnten Herren Schiller, Hoffmann und Poe.
Inhalt:
Vorwort / 1. Strukturen und Elemente der Kriminalliteratur / 2. Die sozial- und geistesgeschichtlichen Entstehnungsbedingungen (Aufklärung und Strafrechtsreform im 18. Jahrhundert; Der Pitaval und seine Folgen; Der Literaturstreit um die erste Detektivgeschichte) / 3. Die gattungsbildenden Elemente der Kriminalliteratur (Der Mordfall und das Opfer; Die Täterfigur; Die Detektivfigur; Die Rolle der Polizei und Justiz; Die Zeugen und der unschuldig Verdächtigte) / Nachwort / Kurzbiographie und Publikationen des Autors / Abstract / Schlagwörter , Keywords / Bibliographie.

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André Hensel, Mag. Phil., MSc (LIS), geboren 1968 in Aachen, Schulzeit in Wiesbaden. Diplomstudium Geschichte und Germanistik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt; postgradualer Masterlehrgang Library and Information Studies (LIS) an der Karl-Franzens-Universität Graz. Seit 2002 Leiter der Fachhochschulbibliothek Kärnten. (tp) KTS 61

978-3-8260-5652-9 Jeraj, Brigita:
Tendenzen der female Gothic fiction im 20. Jahrhundert.

2015, 280 S., Verlag Königshausen & Neumann (Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 831), 3-8260-5652-3 / 978-3-8260-5652-9, EURO 40,00

Gothic fiction erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit und das Konzept wird in vielen Bereichen der Populärkultur aufgegriffen und mit zeitgemäßen Adaptionen fortgesetzt. Insbesondere das Erzählwerk von Daphne du Maurier weist zahlreiche produktive Rezeptionen auf. Neben TV-Adaptionen und oskargekrönten Verfilmungen von Hitchcock und Roeg wurde unlängst das Musical "Rebecca" vom deutschen Autorenduo Kunze/Levay auf die Bühne gebracht. Mit dem Erfolgsroman "Rebecca" schuf die Autorin 1938 unter Rückgriff auf Ann Radcliffs Gattungsklassiker "The Mysteries of Udolpho" (1794) und Charlotte Bront?s "Jane Eyre" (1847) außerdem die Vorlage für unzählige Versatzstücke im Bereich der Gothic romance, etwa Phyllis Whitneys "Thunder Heighs" (1960). Deren Nachlass ist im Howard Gotlieb Archival Research Center in Boston (USA) zugänglich, ebenso wie jener von Autorenkollege Michael Avallone, der im Hinblick auf die überwiegend weibliche Leserschaft seine Schauerromanzen unter weiblichen Pseudonymen veröffentlichte. Manuskripte und Korrespondenz geben Einblick in die Herausforderungen und Ansprüche des Groschenromanmarktes der damaligen Zeit. Beide Autoren haben unterschiedliche Strategien angewandt, um innerhalb des vorgegebenen Rahmens mit ihren Versatzstücken spannende Lektüre zu garantieren. Die Erzählungen von Daphne du Maurier werden zudem gegen female Gothic fiction von Margaret Atwood, Angela Carter, Emma Tennant und Shirley Jackson gelesen.

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Brigita Jeraj studierte Anglistik und Germanistik in Heidelberg, München und Ljubljana (Slowenien). Promotion in München. (vt) KTS 61

978-3-639-26744-0 Juscha, Olga:
Rolle der Metafiktionalität im postmodernen Anti-Detektivroman.
Die Entfesselung des Variationsgenres.

2010, 124 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-26744-3 / 978-3-639-26744-0, EURO 59,00

Während der Detektivroman sich der Mimesis der Wirklichkeit verpflichtet und den positivistischen Glauben zur Erfassung und Kontrolle der Realität reflektiert, widmet sich der Anti-Detektivroman komplexen metafiktionalen Fragen. Dadurch, dass er auf bestimmte Elemente und Klischees des Detektivromans zurückgreift, kreiert er beim Leser anfangs eine Illusion des bekannten Genres, um mit der anschließenden experimentellen Mutation auf den Artefaktcharakter und die Konventionalisierung des Detektivgenres aufmerksam zu machen. Anhand von drei anti-detektivischen Werken geht die vorliegende Arbeit der zentralen Frage nach, wie metafiktionale Literatur ihren eigenen Fiktionsstatus in den Vordergrund stellt und den Leser für semiotische, interpretative und literaturtheoretische Fragestellungen sensibilisiert. Die Rolle des Lesers und des Autors sowie die Funktion der Sprache werden dabei besonders intensiv behandelt. Die untersuchten postmodernen Werke John Fowles' "The Enigma", Paul Austers "City of Glass" und Clarence Majors "Reflex and Bone Structure", weisen eine graduelle Mutation und Parodisierung des Detektivgenres auf und zeigen, wie die Variationsgattung des "whodunit" entfesselt wird.

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Olga Juscha studierte Amerikanistik und Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt/M. Seit 2010 arbeitet sie als Beraterin im Vertrags- und Rechnungscontrolling und studiert Wirtschaftswissenschaften an der Fernuniversität Hagen. (vt) KTS 61

978-0-7734-4296-2 Klink, William R.:
The Hard-Boiled Female Detective Novel.
A Study of a Popular Literary Genre.

2014, 371 S., 4 Grafiken, Vorwort von Lewis D. Moore, Mellen Press, 0-7734-4296-0 / 978-0-7734-4296-2, US $ 249,95

1977 tauchte zum ersten Mal Marcia Mullers Ermittlerin Sharon McCone in der Kriminalliteratur auf. Mit dem Erscheinen dieser Ermittlerin wurde die "female detective novel" aus der Taufe gehoben - in Deutschland gerne als "Frauenkrimi" bezeichnet. Man kann so mit Recht behaupten, dass Marcia Mullers "female detective novel" die Initialzündung für ein spezielles Subgenre bedeutete. Es folgten Kinsey Millone, die bei Sue Grafton ermittelte und die ebenso berühmte V.I. Warshawski von Sara Paretsky. Diese und die anderen weiblichen Ermittler übernahmen mit überaus großem Erfolg die Rolle zum Beispiel von Philip Marlowe (Raymond Chandler) oder von Dashiell Hammetts Continental Op und anderer männlicher Ermittler. In den 90er Jahren sollte William R. Klink ein Referat bei "Popular Culture" während der South Annual Conference halten. Klink hatte sich bereits seit Jahren mit dem (amerikanischen) Frauenkrimi beschäftigt, verständlich daher, dass er dieses Thema in den Focus seines Vortrages stellte. Allerdings hatte Klink total übersehen, dass der Umfang seines Vortrages das Zeitlimit und die Geduld seiner Zuhörerschaft mehr als strapazierte. Kurz und gut, William R. Klink brach seinen Vortrag ab, um ihn dann in den folgenden Jahren noch wesentlich ausführlicher auszuarbeiten. Entstanden ist aus diesem ehemaligen Vortrag ein Standardwerk zum amerikanischen Frauenkrimi. In insgesamt vierzehn Kapiteln geht er auf die wichtigsten Vertreterinnen des US-amerikanischen Frauenkrimis ein. Gegliedert ist jedes Kapitel in eine Einführung in das (Gesamt-)Werk der Autorin, die Motivation der Autorin sowie in Porträt der Autorin und ihrer Ermittlerin. Die das Werk abschließende Bibliographie wird dem Thema leider nicht gerecht. Weiterführende Literatur, die zum US-amerikanischen Frauenkrimi vorliegt wird leider nur sehr rar aufgeführt. Einen Großteil dieser Bibliographie macht die Auflistung der Primärliteratur aus.
Inhalt:
Foreword (Lewis D. Moore) / Preface / 1. Introduction / 2. Sue Grafton / 3. Sara Paretsky / 4. Marcia Muller / 5. Linda Barnes / 6. Sandra West Prowell, Edna Buchanan, and Janet Evanovich / 7. Laura Lippman and Valerie Wilson Wesley / 8. Janet Dawson / 9. Jen Banbury / 10. S.J. Rozan / 11. Nancy Bush / 12. Mercedes Lackey / 13. Gemma Halliday / 14. Conclusion / Bibliography / Index.

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Dr. William R. Klink war Professor für Sprachen und Literatur am College of Southern Maryland. (tp) KTS 61

9783869163222 Košenina, Alexander (Hg):
Kriminalfallgeschichten.

2014, 237 S., Edition Text und Kritik (Sonderband), 3-86916-322-4 / 978-3-86916-322-2, EURO 33,00

Kriminalfälle standen schon immer hoch in der Gunst des lesenden Publikums. Als zum Beispiel am 13. Juli 1793 der Jakobiner Jean Paul Marat in seiner Badewanne von Charlotte Corday mit einem 20 cm langen Küchenmesser erstochen wurde, war dies das Medienereignis schlechthin, und das nicht nur in Frankreich. Dieser Kriminalfall wurde zur Vorlage für Jacques-Louis Davids Gemälde "Der Tod des Marat" (1793) wie auch für Peter Weiss' Theaterstück "Marat/Sade" (1964). Kriminalfälle habe nicht nur das Publikum beschäftigt und fasziniert, sondern waren auch Ideenlieferanten für Schriftsteller - eine Tatsache, die sich auch die Kriminalliteratur unserer Zeit zu Nutzen macht. Insgesamt vierzehn Essays zu (wahren) Fallgeschichten und deren literarischer Umsetzung werden im vorliegenden Band vorgestellt. Erläutert wird in diesen Essays zum Beispiel, wie ein historischer Kriminalfall in ein kreatives Spannungsverhältnis gegossen wird oder aber ob es zu Veränderungen von Details zugunsten einer besseren dramatischen Wirkung kommt. Die verschiedenen Beiträge versuchen, "Kriminalfallgeschichten als ein bislang unterschätztes Genre zu erschließen, in dem sich Kriminalpsychologie und Jurisprudenz mit Literatur verbinden." Jeder Beitrag wird durch ausführliche Anmerkungen und Hinweise zu weiterführender Literatur ergänzt.
Inhalt:
Editorial / Hans-Joachim Jakob: Eine Historie wandert durch die Jahrhunderte. Fall und Vorlage für Georg Philipp Harsdörffers Erzählung "Die Großmüthige Rache" / Peter-Henning Haischer: Der Justizmord als schöne Kunst betrachtet. Christian Fleix Weißes Drama "Der Fanatismus, oder: Jean Calas" / Gaby Pailer: Verführung und wahre Gewalt. Der Fall La Chepelle/Birnbaum und seine Dramatisierung durch Christine Karoline Schlegel / Holer Dainat: Aufrichtige Bekenntnisse eines Diebs von Profession. Johann Ulrich Schölls Biografie des Konstanzer Hans / Alexander Košenina: Aufklärung in Verbrechensballaden (Schiller, Gleim, Bürger, Chamisso) / Michael Niehaus: Gesche Gottfried. Eine Giftmischerin und wir / Claus-Michael Ort: Fallgeschichten im "Sittengemälde". August von Haxthausens "Geschichte eines Algierer-Sklaven" und Annette von Droste-Hülshoffs "Die Judenbuche" / Mark-Georg Dehrmann: Literarische Tribunale. Der "Sonnenwirt" bei Schiller, Heinrich Ehregott Linck und Hermann Kurz / Tanja van Hoorn: Ein Fall macht noch keine Geschichte. Johann Peter Hebels Verbrechererzählungen / Nicolas Pethes: Graphomanie und Bilderschrift. Alfred Döblins "Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord" als Kriminalfallgeschichte jenseits der Literatur? / Erhard Schütz: Wenn man mit Fakten Fußball spielt. Egon Erwin Kischs "Der Fall Redl" / Jörg Schönert: Die Literarisierung einer Fallgeschichte. "Das verlorene Kind" von Rahel Sanzara / Stefanie Stockhorst: Inszenierte Spurensuche. Detlef Opitz' Roman "Der Büchermörder" und die Literatur über den Kriminalfall des Johann Georg Tinius / Todd Herzog: Der Marathonläufer und Bankräuber Johann Kastenberger.

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Alexander Košenina, geboren 1963; wechselte 2008 vom germanistischen Lehrstuhl in Bristol an die Leibniz Universität Hannover; Gastprofessuren in USA (Cincinnati, Columbus, Vanderbilt), Peking und Tokio. Zahlreiche Buchpublikationen. (tp) KTS 61
www.germanistik.uni-hannover.de/alexander_kosenina.html

Lacourbe-1001-Chambres-Closes ---- Lacourbe, Roland (mit Vincent Bourgeois / Philippe Fooz / Michel Soupart):
1001 Chambres Closes.
Guide de lecture du crime impossible.

2013, 520 S., 36 Tafeln mit Illustrationen, Semper Ænigma, ISBN nicht vergeben, ca. EURO 49,00

---- Lacourbe, Roland (mit Vincent Bourgeois / Philippe Fooz / Michel Soupart):
1001 Chambres Closes. Annexes.
Le crime impossible dans tout ses états.
2014, 534 S., Semper Ænigma, ISBN nicht vergeben, ca. EURO 49,00

Es handelt sich bei diesen beiden Bänden wohl um einen Privatdruck zum "locked room"-Genre. Angeregt durch das Standardwerk von Robert Adey, "Locked Room Murders and Other Impossible Crimes. A Comprehensive Bibliography" (1991, Crossover Press), hat Roland Lacourbe und drei französische Krimifans die französischsprachige Kriminalliteratur (Originalausgaben und Übersetzungen) nach entsprechenden Titeln durchforstet. Leider sind beide Bücher nicht im Buchhandel erhältlich, sondern können nur online beim Anbieter Lulu Press aus Raleigh, North Carolina, bestellt werden. Hingewiesen wird in Band 1 auf 452 Autoren, 638 Kriminalromane, 518 Kurzkrimis und 36 Krimihörspiele, die in französischer Sprache erschienen sind. Der ergänzende Band 2 verweist auf 101 Kriminalfilme, 250 TV-Filme und -Serien, 80 Comics und gibt einen kurzen historischen Überblick über das "locked room"-Genre. Es handelt sich hierbei ebenfalls um Publikationen (auch hier wieder Originalausgaben sowie Übersetzungen), die in Frankreich erschienen sind. (tp) KTS 61
Bezugsquelle: www.lulu.com

978-1-4298-3822-1 Martin, Rebecca (ed):
Critical Insights.
Crime and Detective Fiction.

2013, 368 S., Salem Press (Critical Insights Series), 1-4298-3822-1 / 978-1-4298-3822-1, US $ 95,00

Egal in welchem Land, (gute) Kriminalliteratur kann sich ohne Weiteres befruchtend auf die nationalen Literaturen auswirken. Herausgeberin Rebecca Martin und ihre Beiträger werfen einen Blick auf ausgewähle Krimis aus den USA, Skandinavien, China, Japan und Ostasien, um zu untersuchen, wie Krimiautoren durch unterschiedliche Perspektiven die Kultur und das soziale Gefüge ihrer Länder in ihren Kriminalromanen darstellen. Durch die Analysen der Beiträger dieses Sammelbandes wird der mannigfache Reichtum der jeweiligen nationalen Kriminalliteraturen aufgezeigt. Jeder Beitrag, im Umfang von jeweils 2500 bis 5000 Wörtern, wird durch detaillierte Auflistung der Primär- und Sekundärliteratur sowie durch zahlreiche Fußnoten ergänzt. Außerdem wird auf weitere Primärtexte hingewiesen, auf die in den einzelnen Beiträgen nicht eingegangen werden konnte, um so zu versuchen, den interessierten Leser auf ähnliche Kriminalromane, wie die in den Beiträgen analysierten Titel, aufmerksam zu machen. Dieser Sammelband aus der "Critical Insights Series" ist gegliedert in "Critical Contexts", "Critical Readings" und "Resources".
Inhalt:
Rebecca Martin: About This Volume / Rebecca Martin: On Crime and Detective Fiction. Perversities and Pleasures of the Texts Teil 1 - Critical Contexts
Ruth Anne Thompson & Jean Fitzgerald: From Mean Streets to the Imagined World. The Development of Detective Fiction / Elizabeth Foxwell: "Your Sin Will Find You Out". Critical Perceptions of Mystery Fiction / Kerstin Bergman: From "The Case of the Pressed Flowers" to the Serial Killer's Torture Chamber. The Use and Function of Crime Fiction Subgenres in Stieg Larsson's "The Girl with the Dragon Tattoo" / Norlisha F. Crawford: A Comparative Assessment. Rudolph Fisher's "The Conjure Man Dies", Chester Himes's "Blind Man with a Pistol", and Ishmael Reed's "Mumbo Jumbo"
Teil 2 - Critical Readings
Jeffrey C. Kinkley: Five Hundred Years of Chinese Crime Fiction / Amanda Seaman: Assimilation, Innovation, and Dissemination. Detective Fiction in Japan and East Asia / Natalia Jacovkis: Latin American Crime Fiction / Sara Kärrholm: Criminal Welfare States, Social Consciousness, and Critique in Scandinavian Crime Novels / Joseph Paul Moser: From "Hard-Boiled" Detective to "Fallen Man". The Literary Lineage and Postwar Emergence of Film Noir / Susan Elizabeth Sweeney: The Metaphysical Detective Story / Rhonda Harris Taylor: Native American Detective Fiction / Malcah Effron: American Crime Fiction Readers and the 3 Percent Problem
Teil 3 - Resources
Additional Works on Crime and Detective Fiction / Bibliography / About the Editor / Contributors / Index.

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Rebecca Martin ist Professorin für Englisch an der Pace University. (tp) KTS 61

978-0-7864-7652-7 Pezzotti, Barbara:
Politics and Society in Italian Crime Fiction.
An Historical Overview.

2014, 234 S., McFarland & Company, 0-7864-7652-4 / 978-0-7864-7652-7, US $ 40,00

Barbara Pezzotti lässt in ihrem Buch die Geschichte der italienischen Kriminalliteratur Revue passieren - festgemacht hat sie diesen Überblick an einigen der wichtigsten und meinungsbildenden italienischen Krimiautoren (de Angelis, Scerbanenco, Sciascia, Camilleri, Macchiavelli, Carlotto und Fois). Diese sieben Autoren haben in ihren Kriminalromanen die unterschiedlichen Perioden der Geschichte des Landes thematisiert und reflektierten so auch den sozialen Wandel Italiens, aber auch die bis heute bekannten Missstände. Alle in Pezzottis Analyse einbezogenen Autoren stehen gleichsam für das kritische Gewissen des Landes. Barbara Pezzotti liefert zum Schluss ihrer in drei Abschnitte gegliederten Analyse eine bemerkenswert umfangreiche Auswahl von Sekundärliteratur.
Inhalt:
Preface / Introduction / Part I - Italian Crime Fiction from Its Origins to Fascism (1. "Giallo" Between Social Criticism and Propaganda; 2. Augusto De Angelis) / Part II - Italian Crime Fiction from the 1950s to the 1970s (3. The Gumshoe Gets Political; 4. Giorgio Scerbanenco; 5. Leonardo Sciascia; 6. Loriano Macchiavelli) / Part III - Italian Crime Fiction from the 1980s to the 2000s (7. The Sleuth Versus Berlusconi; 8. Andrea Camilleri; 9. Massimo Carlotto; 10. Marcello Fois) / Conclusions / Chapter Notes / Bibliography / Index.

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Barbara Pezzotti ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin ehrenhalber am Australasian Centre for Italian Studies. Neben einer Buchpublikation sind von ihr zahlreiche Artikel zur italienischen Kriminalliteratur erschienen. Barbara Pezzotti lebt in Neuseeland. (tp) KTS 61
[siehe auch oben: Patricia Prandini Buckler (ed): Bloody Italy. Essays on Crime Writing in Italian Settings]

978-88-96950-82-1 Salibra, Luciana:
Cinquant'anni di "neri italiani". Diacronie linguistiche da Scerbanenco alla Vallorani.

2014, 160 S., Bonanno Editore, 88-96950-82-1 / 978-88-96950-82-1, EURO 14,00
Ausgehend von Scerbanenco über Lucarelli bis Vallorani analysiert Luciana Salibra in ihrem Buch Sprache und Erzähltechnik der wichtigsten italienischen Krimiautoren der letzten fünfzig Jahre. (tp) KTS 61
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978-3-86821-456-7 Sandten, Cecile / Süß, Günter / Graichen, Melanie (Hg):
Detective Fiction and Popular Visual Culture.

2013, 247 S., 7 Farbfotos, WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (CHAT - Chemnitzer Anglistik/Amerikanistik Today, Bd. 4) 3-86821-456-9 / 978-3-86821-456-7, EURO 29,50

Zum 60. Geburtstag von Evelyne Keitel, Professorin für Amerikanistik und Herausgeberin des Standardwerkes "Kriminalromane von Frauen für Frauen" (1998), der gleichzeitig auch auf den 175. Jahrestag der Technischen Universität Chemnitz fiel, haben Kollegen und Freunde einen Sammelband mit Essays zum Fach- und Forschungsgebiet von Evelyne Keitel herausgegeben. "Detective Fiction and Popular Visual Culture" beschäftigt sich mit den Schnittstellen von (internationaler) Kriminalliteratur und visueller Populärkultur amerikanischer Filme und Fernsehserien. Die einzelnen, meist englischsprachigen Beiträge, gegliedert in fünf Abschnitte, werden durch Anmerkungen und Hinweise zu weiterführender Literatur bestens ergänzt. Eingebettet darin ist der Abschnitt "Krimipreis" mit 3 (deutschsprachigen) Kurzkrimis und einem Romanauszug der Preisträgerinnen des 1. Chemnitzer Krimipreises von 2011. Der Großteil aller anderen Beiträge basiert auf Vorträgen der Konferenz "Detective Fiction in American Popular Culture" vom Oktober 2011 an der Technischen Universität Chemnitz.
Inhalt:
Cecile Sandten & Günter Süß: Introduction. Detective Fiction and Popular Visual Culture / Brigitte Georgi-Findlay: Laudatio for Evelyne Keitel / Sabine Deitmer: Danksagung.
Teil 1 - Space and Place: Brigitte Georgi-Findlay: Does Region Matter? The West in American Women's Detective Novels / Karin Ikas: Outback Crime and the Failure of Communication and Justice in Gail Jones' Australian Murder Mystery "Sorry" / Sabine Deitmer: Anna, Bella & Co. Der Erfolg der deutschen Krimifrauen / Eva Erdmann: Chemnitz im Vergleich. Heimat im internationalen Kriminalroman. Teil 2 - Krimipreis: Cecile Sandten: Preisverleihung 28.10.2011, 19.30 Uhr, Neue Sächsische Galerie Chemnitz / Brigitte Hähnel: "Die Nackte" / Anne Bergmann: "Wegzoll für den Fährmann" / Anett Steiner: Exposé - "Herz und Straße" (Regiokrimi) / Anett Steiner: "Herz und Straße".
Teil 3 - Detectives and Television: Günter Süß: "A Detective in the House". The Cultural and Medi(c)al Relevance of "House M.D." / Stefan Meier: "It's a Gift … and a Curse!". "Monk" or the Detective in Treatment / Marcel Hartwig: The Allure of the Supernatural. "Twin Peaks" and the Transformation of the Detective Story / Gerd Stratmann & Ingrid von Rosenberg: "Cracker" and the Art of Evil Empathy.
Teil 4 - British Detectives in/and Different Contexts: Cecile Sandten: Transgressing Geographic Boundaries. The Indian Summer of Sherlock Holmes / Timo Müller: Detective James Bond. From British Gentleman to Hard-Boiled American / André Nimtz: All Bonds Unleashed. Musical Bondness and its Functions within and beyond the Films.
Teil 5 - Popular Culture: Sabine Sielke: "Joy in Repetition". Popular Culture as Process / Stefanie Jahn: One Big Happy Family? Family (Staging) in HBO's "Big Love".
Notes on Contributors.

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Cecile Sandten, Prof. Dr., ist Lehrstuhlinhaberin für Englische Literatur an der Technischen Universität Chemnitz.
www.tu-chemnitz.de
Günter Süß, Dr., ist Professor für Amerikastudien an der Technischen Universität Chemnitz. (tp) KTS 61

978-3-7705-5275-7 Schmidt, Mirko F.:
Der Anti-Detektivroman.
Zwischen Identität und Erkenntnis.

2014, 300 S., W. Fink Verlag, 3-7705-5275-X / 978-3-7705-5275-7, EURO 34,90
Dem klassischen Detektivroman als Genre der Unterhaltungsliteratur und rationalistischem Kind moderner Fortschrittgläubigkeit steht seit einigen Jahrzehnten mit dem Anti-Detektivroman ein radikaler Gegenentwurf gegenüber, der sich Konventionen und Erzählschemata der Prätexte zu Nutze macht, um diese zu unterminieren und den naiven Erkenntnisoptimimus, die unbedingte Aufklärungsforderung und das teleologische Handlungsmodell ad absurdum zu führen oder zu parodieren. Schmidts Studie zeichnet die Geschichte dieser Genredevianz seit ihren Anfängen in den 1940er Jahren nach und lotet deren Erzählstrategien und Weltbilder mittels exemplarischer Analysen der Texte von Kobo Abe, Patrick Modiano, Antonio Tabucchi, Paul Auster und Jean-Philippe Toussaint aus.
Inhalt:
Einleitung - Der Fall der Welt / Der Detektivroman / Der Anti-Detektivroman / Frühe Beispiele der Anti-Detektivliteratur / Fragen der Identität / Einzelanalysen - Ermittlungen über Texte / Die "überschriebenen" Grenzen des Detetivromans / Bibliografie. (vt) KTS 61
www.mirko-f-schmidt.jimdo.com
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978-3-95487-325-8 Schmitz, Sabine / Thiem, Annegret / Verdú Schumann, Daniel A. (eds):
Diseño de nuevas geografías en la novela y el cine negros de Argentina y Chile.

2013, 250 S., 13 s/w und farbige Fotos und Abbildungen, Verlag Iberoamericana - Vervuert (Ediciones de Iberoamericana - Historia y crítica de la literatura, Bd. 67), 3-95487-325-7 / 978-3-95487-325-8, EURO 24,00

Eine Analyse zum Aufbau des sprachlichen wie sozialen Raums in der Kriminalliteratur und im Kriminalfilm Argentiniens und Chiles in Essays von (vorwiegend) Literaturwissenschaftlern deutscher, spanischer, lateinamerikanischer und amerikanischer Universitäten. Untersucht werden räumliche Darstellungen sowie sprachliche, metaphorische und symbolische Charakteristika in Kriminalromanen und -filmen. Jeder Beitrag wird mit einer Bibliographie und/oder Filmographie abgeschlossen.
Inhalt:
Prefacio / Raúl Argemí: Nuevos autores, nuevas miradas y nuevas geografías en el cono Sur / Clemens A. Franken Kurzen & Marcelo González: Nuevas tendencias en la novela policial chilena de la última década / Geoffrey Kantaris: "Un tal Alt" - espacio urbano, crimen y la sociedad de control en "La sonámbula" y "Nueve reinas" / Christian von Tschilschke: La transformación del lugar común en el "cine negro" de Pablo Trapero. "El bonaerense" (2002), "Leonera" (2008), "Carancho" (2010) / Dante Barrientos: Implicaciones geográficas en dos novelas del Cono Sur. "Nombre de torero" (1994) de Luis Sepúlveda (Chile, 1949) y "La aguja en el pajar" (2005) de Ernesto Mallo (Argentina, 1948) / Tanja Bollow: ¿Ámbitos habituales? Una lectura bourdieuana de "El secreto de sus ojos" de Juan José Campanella / Annegret Thiem: Aspectos espaciales en los cuentos policiacos de autoras argentinas y chilenas / Sébastian Rutés: Del "Far West" a la Pampa. Influencia del "western" en la novela negra argentina / Ana Luengo: La(s) fundacion(es) de la novela negra pasada y futura. Una lectura de "El síndrome de Resputín" de Ricardo Romero / Alberto Elena: "En retirada". Violencia política y paisaje urbano en la trilogía "noir" de Juan Carlos Desanzo (1983-1985) / Sabine Schmitz: Diseño de geografías urbanas en dos novelas policiales de Pablo de Santis. Entre la nostalgia y la utopía / Claudia Gatzemeier: Hacia una estética de la marginalidad. Entre la nueva novela negra y el realismo sucio. "Retrato de familia con muerta" de Raúl Argemí y "Bajo este sol tremendo" de Carlos Busqued / Daniel A. Verdú Schumann: Negociando identidades en tiempos de globalización. Desplazamientos genéricos y espaciales en "La señal" (2007) y "El aura" (2005) / Claudia Gronemann: La reflexión sobre el género negro en "El beso de la mujer araña". Un acercamiento transmediático a los elementos policíacos en la novela y la película / Sobre los autores.

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Sabine Schmitz ist Dozentin für Romanistik an der Universität Paderborn. Forschungsschwerpunkt u.a. ist französische und lateinamerikanische Kriminalliteratur.
https://kw.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/institut-fuer-romanistik/personal/schmitz
Annegret Thiem ist Professorin für spanische Literatur an der Universität Paderborn. Sie beschäftigt sich mit der Literatur und Kultur der Karibik und Lateinamerikas.
https://kw.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/institut-fuer-romanistik/personal/thiem
Daniel A. Verdú Schumann ist Professor für Kunstgeschichte und Film an der Universidad Carlos III in Madrid. Zahlreiche Veröffentlichungen zum lateinamerikanischen Kino. (tp) KTS 61
http://portal.ue3m.es

9783825362454 Setton, Román: Die Anfänge der Detektivliteratur in Argentinien.
Rezeption, Umgestaltung und Erweiterung deutscher, englischer und französischer Gattungsmuster.

2013, 55 S., 7 s/w Abbildungen, (Los orígenes de la narrativa policial en la Argentina. Recepción y transformación de modelos genéricos alemanes, franceses e ingleses), Universitätsverlag Winter (Helix im Winter - Ausgewählte Beiträge zur romanischen Literaturwissenschaft, Bd. 3), 3-8253-6245-0 / 978-3-9253-6245-4, EURO 20,00

Als Ergänzung zum Beitrag des Kollegen Bernd G. Bauske zu dieser Aufsatzsammlung im KTS 60 (siehe S. 123) hier das Inhaltsverzeichnis: Einleitung / Raúl Waleis (1845-1911): Die Geburtsstunde des "género policial" in Argentinien und im spanischsprachigen Raum / Paul Groussac (1948-1929): Parodie auf die englische Tradition / Eduardo Ladislo Holmberg (1852-1937): Verbrechen, Kunst und die Vereinigung verschiedener Traditionen / Horacio Quiroga (1878-1937): Beginn der rein intellektuellen detektivischen Tradition und ihre letztendliche Widerlegung / FAZ und William Wilson (1871-1945): Ende der ersten Periode der Detektivliteratur in Argentinien / Konklusion / Literaturverzeichnis.

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Román Setton, Dr. phil., forscht zur argentinischen und deutschen Literatur. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel und Essays zur Kriminalliteratur und zum Kriminalfilm. (tp) KTS 61 Ergänzende Literatur - eine Empfehlung des BoKAS:
- Adriaensen, Brigitte & Pla, Valeria Grinberg: Narrativas del crimen en América Latina. Transformaciones y transculturaciones del policial. 2012, 269 S., LIT Verlag, 978-3-643-11700-7
- Pöppel, Hubert (Hg): Kriminalromania. 1998, 296 S., Stauffenburg Verlag, 3-86057-525-2
- Simpson, Amelia S.: Detective Fiction from Latin Amerika. 1990, 218 S., Fairleigh Dickinson University Press / Associated University Press, 0-8386-3377-3
- Wieser, Doris: Crímenes y sus autores intelectuales. Entrevistas a escritores del género policial en América Latina y África lusófona. 2010, 236 S., Martin Meidenbauer Verlagshandlung, 978-3-89975-723-1
- Wieser, Doris: Der lateinamerikanische Kriminalroman um die Jahrhundertwende. Typen und Kontexte. 2012, 395 S., LIT Verlag, 978-3-643-11688-8

978-0-8204-6843-3 Shiloh, Ilana:
The Double, the Labyrinth and the Locked Room.
Metaphors of Paradox in Crime Fiction and Film.

2011, X, 186 S., P. Lang Verlag, 0-8204-6843-6 / 978-0-8204-6843-3, EURO 37,00

Traditional detective fiction celebrates the victory of order and reason over the senseless violence of crime. Yet in spite of its apparent valoization of rationality, the detective genre has been associat4ed from its inception with three paradoxical motifs - the double, the labyrinth and the locked room. Rational thought relies on binary oppositions, such as chaos and order, appearance and reality or truth and falsehood. Paradoxes subvert such customary distinctions, logically proving as true what we experientially know to be false. The present book explores detective and crime-mystery fiction and film from the perspective of their entrenched metaphors of paradox. This new and intriguing angle yields fresh insights into a grene that has become one of the hallmarks of postmodernism.
Inhalt:
Introduction / Prologue: The Deconstruction of Reason in Poe's Tales of Ratiocination / Part One - The Double: The Double / Existential Doubles. Dashiell Hammett's "The Maltese Flacon" / Subversive Doubles. Patricia Highsmith's "The Talented Mr. Ripley" / False Doubles. Christopher Nolan's "Memento" / Part Two - The Labyrinth: The Labyrinth / Avatars of the Labyrinth. Jorge Luis Borge's "Death and the Compass" / Justice as a Labyrinth. The Coen Brothers' "The Man Who Wasn't There" / The Book as a Labyrinth. Mark Danielewski's "House of Leaves" / Part Three - The Locked Room: The Locked Room / The Locked Room of the Self. Paul Auster's "The New York Trilogy" / Epilogue / Endnotes / Bibliography / Index.

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Ilana Shiloh, PhD in amerikanischer Literatur, lehrt an der Fakultät für englische Literatur an der Universität von Tel Aviv. (vt) KTS 61

1-39f4ecc434 Spehner, Norbert:
Giallo Nero.
Bibliographie du polar italien.

2014, 31 S., 14 s/w Abbildungen, Marginalia (Marginalia Hors-Série) Neben der Bibliographie italienischer Krimis in französischer Übersetzung verzeichnet Norbert Spehner im Anhang auch eine kleine Auswahl wichtiger Sekundärliteratur zur italienischen Kriminalliteratur aus den USA, der Schweiz, Italien und Frankreich. Bezugshinweis: siehe "Spehner: Krimis". (tp) KTS 61

1-682a8f4666 Spehner, Norbert:
Krimis.
Le roman policier de langue allemande. Bibliographie
.
2014, 28 S., 16 s/w Abbildungen, Marginalia (Marginalia Hors-Série: Bibliographie)

Der Franko-Kanadier Norbert Spehner war auch im Jahr 2014 wieder äußerst produktiv. Neben seiner vierteljährlich erscheinenden Zusammenstellung "Marginalia" - eine (teilweise annotierte) Auflistung internationaler Sekundärliteratur zur Populärliteratur - hat er bis November 2014 insgesamt vier Sonderausgaben (hors-série - documents bibliographiques internationaux) zur Kriminalliteratur vorgelegt. "Krimis. Le roman policier de langue allemande" verzeichnet Krimis deutschsprachiger Autoren/Autorinnen, die ins Französische übersetzt wurden. Dazu eine kleine Auswahl deutsch- und französisch-sprachiger Sekundärliteratur (Jocker, Jahn, Przybilka, Schweighäuser, Schubarsky, Spehner).
Bezugshinweis: www.scribd.com/marginalia, http://fr.calameo.com, oder nspehner@sympatico.ca

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Norbert Spehner, geboren am 21. Oktober 1943, ist Spezialist für franko-kanadische Populärliteratur. Neben seiner Internet-Publikation "Marginalia" hat er Essays und Bibliographien zur Kriminalliteratur und Science-Fiction verfasst, darüber hinaus sind von ihm unzählige Artikel u.a. für die französischsprachige kanadische Zeitschrift "Alibis" erschienen. Norbert Spehner lebt in Longueuil / Québec. (tp) KTS 61

spehner-Le-Polar-Nordique Spehner, Norbert:
Le Polar Nordique.
Bibliographie des polars nordiques traduits en français: Danemark, Suède, Norvège, Finlande, Islande.
2014, 36 S., 20 s/w Abbildungen, Marginalia (Marginalia Hors-Série: Document Bibliographique)
Auch diese recht umfangreiche Bibliographie skandinavischer Krimis in französischer Sprache wird im Anhang durch eine ebenso umfassende Bibliographie der Sekundärliteratur (Buchpublikationen wie auch Zeitschriftenartikel) aus den USA, Frankreich, Deutschland, England, Norwegen, Dänemark und Schweden ergänzt. Bezugshinweis: siehe "Spehner: Krimis". (tp) KTS 61 Spehner, Norbert: Le Roman d'espionnage. Bibliographie 2001 - 2014. 2015,
36 S., 1 s/w Abbildung, Marginalia (Marginalia Hors-Série, No. 25 - Document Bibliographique)
Franco-Kanadier Prof. Norbert Spehner scheint mit seinen Auswahlbibliographien "aufzudrehen". Innerhalb anderthalb Jahre ist dies die fünfte Bibliographie. Spehner gibt einen Überblick über die in französischer Sprache (Original- wie Übersetzungspublikationen) erschienenen Spionagethriller aus knapp 15 Jahren. Erfreulich, dass alle aufgeführten Titel mit kurzen Annotationen versehen sind. Bezugshinweis: siehe "Spehner: Krimis". (tp) KTS 61

spehner-Les-Romans- de-Jack- l-Eventreur Spehner, Norbert:
Les Romans de Jack l'Éventreur.
Jack the Ripper in Fiction.
Bibliographie Thématique.

2014, 43 S., 12 s/w Abbildungen, Marginalia (Marginalia Hors-Série: Bibliographie Thématique)

Wer war Jack the Ripper? Eine Frage, mit der sich zahlreiche Autoren/Autorinnen auf der ganzen Welt seit Jahren beschäftigen. Norbert Spehner legt hier eine Auswahl internationaler Literatur (Primär- wie auch Sekundärliteratur) zum ewig ungelösten Täterprofil des wohl bekanntesten englischen Serienmörders vor. Bezugshinweis: siehe "Spehner: Krimis". (tp) KTS 61

978-0-7864-7845-3 Stewart, Faye:
German Feminist Queer Crime Fiction. Politics, Justice and Desire.

2014, 229 S., McFarland & Company, 0-7864-7845-4 / 978-0-7864-7845-3, US $ 40,00

Nach der Neuseeländerin Nicola Barfoot, deren Untersuchung "Frauenkrimi/polar féminin" 2007 erschien, widmet sich jetzt die Amerikanerin Faye Stewart in "German Feminist Queer Crime Fiction" dem deutschen Frauenkrimi. Stewarts Untersuchung geht mehr in die Tiefe als die Analyse von Barfoot. Stewart hat sich aus dem Subgenre "Frauenkrimi" das Subsubgenre des schwul-lesbischen Krimis herausgepickt. Neun deutschsprachige Krimiautorinnen (Kawaters, Biermann, Kneifl, Noll, Liertz, Gelien, Lehmann, Billig und Kremmler) teilt sie vier Themenbereichen zu. Faye Stewart beleuchtet die grenzüberschreitenden Identitäten, die von den Autorinnen häufig geäußerte Sozialkritik, beschäftigt sich mit androgynen Ermittlern und Hausfrauen, die zu Serienkillerinnen mutiert sind und natürlich mit dem Sexleben der ProtagonistInnen. Wie im Untertitel bereits hingewiesen, werden auch den politischen und rechtlichen Aspekten in diesen deutschen schwul-lesbischen Krimis die entsprechende Beachtung von Faye Stewart geschenkt. Die abschließenden "Chapter Notes" und die recht umfassende Zusammenstellung von Literaturnachweisen werden dem Thema gerecht. Ein Index erschließt die Analyse.
Inhalt:
Preface - Cracking Codes / Introduction - The Queer Crime Genre / 1. Detecting Scattered Feminisms: Politics and Activism in West German Mysteries (From Autonomous Rebel to Feminist Radical? Corinna Kawaters's "Zora Zobel findet die Leiche" (1984) and "Zora Zobel zieht um" (1986); The Feminism That Dare Not Speak Its Name. Political (In)Action in Pieke Biermann's "Potsdamer Ableben" (1987) / 2. National Pathologies: Psychological Thrillers as Cultural Critiques (A Queer Social Psychology Crime. Edith Keifl's "Zwischen zwei Nächten" (1991); The Queer Family That Preys Together Stays Together. Ingrid Noll's "Die Häupter meiner Lieben" (1993) / 3. When a Woman Loves a Man: The Politics of Desire in Romance and Crime Fiction (Lesbian Desire. Romancing the Cross-Dresser in Martina-Marie Liertz's "Die Geheimnisse der Frauen" (1999); Gay Attraction. Queer Lesbians and Gay Rights in Gabriele Gelien's "Eine Lesbe macht noch keinen Sommer" (1993); Animal Magnetism. Investigating Transgender Representation in Christine Lehmann's "Training mit dem Tod" (1998) / 4. Transnational Narrators Undercover: Queer Feminist Critiques of Globalization (The Undercover Investigator. Drowning in Queer Waters in Susanne Billig's "Sieben Zeichen: Dein Tod" (1994); The Undercover Perpetrator. Asylum and Gay Globetrotting in Australia and Germany in Katrin Kremmler's "Die Sirenen von Coogee Beach" (2003) / Conclusions. Writing Queer Crime into the Twenty-first Century / Chapter Notes / Works Cited / Index.

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Faye Stewart ist Assistent Professorin für Deutsch an der Georgia State University in Atlanta. Zahlreiche Aufsätze zur Kriminalliteratur und zum zeitgenössischen Film. Faye Stewart lebt in Decatur, Georgia. (tp) KTS 61

978-3-8288-3353-1 Völker, Daniela:
Das Buch für die Massen.
Taschenbücher und ihre Verlage.

2014, 452 S., zahlreiche s/w Fotos und Abbildungen, Tectum Verlag (Studien zu Literatur und Film der Gegenwart, Bd. 9), 3-8288-3353-5 / 978-3-8288-3353-1, EURO 29,95

Sammler von (Krimi-)Taschenbuchreihen bekommen mit Daniela Völkers Untersuchung "Das Buch für die Massen" nicht nur geballte Hintergrundinformationen sondern auch ein höchst informatives Nachschlagewerk in die Hand. Der Siegeszug des modernen Taschenbuches in Deutschland begann 1946 mit den berühmten "Rowohlts Rotations Romanen", seiner Zeit noch in Zeitungsformat. Aus diesen "rororo"-Ausgaben entwickelten sich dann 1950 die rororo-Taschenbücher. "Möglichst viele Buchstaben auf möglichst wenig Papier für möglichst wenig Geld", dies war die Maxime von Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, der am 9.11.1945 von der amerikanischen Militärregierung die Lizenz zur Wiedereröffnung des Rowohlt Verlages in Stuttgart erhielt. Wenig Zeit später war der Rowohlt Verlag in allen vier Besatzungszonen vertreten (Stuttgart, Baden-Württemberg, Ost-Berlin, Hamburg). Das deutsche Taschenbuch war geboren und revolutionierte peu à peu den deutschen (belletristischen) Buchmarkt. Der Verleger Rolf Heyne, einer von Ledig-Rowohlts Mitbewerbern im Buchgeschäft, bezeichnete Taschenbücher treffend als "die populärste Form eines Buches", als "Bücher für jedermann". Daniela Völker stellt in ihrer Arbeit Taschenbuchreihen von insgesamt 66 deutschsprachigen Buchverlagen vor. Ihr Blick auf die Vergangenheit der einzelnen Verlage, deren Programm und deren aktuelle Stellung am Buchmarkt folgt der Chronologie des Erscheinens der einzelnen Reihen. Beginnend mit den rororo-Taschenbüchern (1950) bis hin zu den DuMont Taschenbüchern (2010). Die untersuchten 66 Verlage resp. deren Taschenbuchreihen gliedert sie in Verlagsgeschichte, Programm, der Taschenbuchverlag, Reihen, Marketing und Rolle im Taschenbuchmarkt. Begleitet wird diese Programmschau von s/w Abbildungen typischer Cover der entsprechenden Reihen. Daniela Völker liefert mit ihrer Arbeit eine umfassende Einführung in die Geschichte des Taschenbuchs, dessen Entwicklung (ausgehend von Menge, Inhalt, Optik, Preis, Vertrieb und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit) und stellt im abschließenden Fazit ihre Version der Zukunft dieses Mediums im multimedialen Konkurrenzdruck vor. Wie oben bereits angemerkt, ist "Das Buch für die Massen" ein hervorragendes Nachschlagewerk!
Inhalt:
Einleitung / Das Taschenbuch, ein Massenmedium / Geschichte des deutschsprachigen Taschenbuchs / Taschenbuchverlage und ihre Taschenbücher - eine Chronik: Geschichte, Programme, Taschenbücher in den Verlagsprogrammen, Reihen, Marketing, Rolle im Taschenbuchmarkt [66 Verlage & ihre Taschenbuchreihen, Anm. tp] / Beschreibung und Entwicklung des Mediums Taschenbuch / Das Buch für die Massen in Theorie und Praxis - Fazit und Ausblick / Literaturverzeichnis / Bildverzeichnis.

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Dr. Daniela Völker absolvierte eine Ausbildung als Buchhändlerin und ein Studium der Diplom-Germanistik/Literatuvermittlung. Sie arbeitete in verschiedenen Verlagen, zuletzt in der Presseabeitung der Collection Rolf Heyne, bevor sie die stellvertretende Presseleitung der Verlage Südwest und Bassermann übernahm. (tp) KTS 61

Im November 2014 hat der Corian Verlag mit der 82. Lieferung zu Walter, Klaus-Peter: Lexikon der Kriminalliteratur dieses Loseblattwerk eingestellt. Wahrscheinlich dürften rückläufige Abonnentenzahlen der Grund für das Aus des Werkes gewesen sein.


Autorenporträts
Autobiographien
Biographien
Werkschau




978-0-7734-7404-8 Bayó Belenguer, Susana:
Theory, Genre, and Memory in the Carvalho Series of Manuel Vázquez Montalbán.

2001, 360 S., Mellen Press (Spanish Studies, Vol. 11), 0-7734-7404-8 / 978-0-7734-7404-8, US $ 149,95

Manuel Vázquez Montalbán, geboren am 27. Juli 1929 in Barcelona, verstorben am 18. Oktober 2003 auf dem Flughafen Bangkok, gehörte zu den wichtigsten Stimmen der spanischen Kriminalliteratur. Der prominente Schriftsteller und Journalist rieb sich in seinen Artikeln, Kurzgeschichten und (Kriminal-)Romanen an der spanischen Gesellschaft und der Politik des Landes. Manuel Vázquez Montalbán galt als einer der kontroversesten Autoren Spaniens. Sein Protagonist, der Detektiv, Feinschmecker und Koch Carvalho, ermittelte in einer ganzen Serie von Kriminalromanen. Witzig und ironisch legte Carvalho - wie sein Erfinder - mehr als einmal seine Finger in die Wunden des Landes und lenkte den Blick auf Affären, die hinter einem Vorhang des (Ver)Schweigens verhüllt wurden. Die Metropole Barcelona war geradezu der ideale Schauplatz seiner Ermittlungen, Aufdeckungen und Aufklärungen. Mit ihrer Arbeit liefert Susana Bayó Belenguer einen neuen wie auch kritischen Blick auf den Schriftsteller Vázquez Montalbán und sein belletristisches Werk wie auch auf seine engagierten sozialkritischen Arbeiten.
Inhalt:
Preface / Introduction / Author and Continuum (Autor's view of literature; Pre-Carvalho sylistic divices; Two pre-Carvalho works) / Theory and Practice (Perspectives on literature; literary influences and devices) / Intention and Contention (Author's intention; Responses to the series) / Detection and Chronicle (Detective fiction as referent; social chronicle as referent) / Context and Character Envoi / Notes / Appendices / Bibliography / Index.
(tp) KTS 61
www.vespito.net/mvm
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978-3-525-45189-2 Brusberg-Kiermeier, Stefani / Greve, Werner (Hg):
Die Evolution des James Bond.
Stabilität und Wandel.

2014, 180 S., Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 3-525-45189-X / 978-3-525-45189-2, EURO 29,99

Als Ian Fleming vor mehr als sechzig Jahren seinen Überhelden James Bond erschuf, konnte er nicht ahnen, dass Bond in der Literatur und später in Verfilmungen weltweit eine wohl einzigartige Popularität erlangen sollte. Diese Popularität begründet ausschließlich die ununterbrochene Anpassung des Agenten Ihrer Majestät gemäß den jeweils aktuellen sozialen und politischen Gegenbenheiten. In zehn Beiträgen betrachten Sprach- und Literaturwissenschaftler, Psychologen und Kulturwissenschaftler das Phänomen Bond, das gekonnt jeden Wandel mitmachte, ohne dabei seine Wiedererkennungsmerkmale und Identität zu verlieren (oder zu verwischen). Alle Beiträge werden durch Bibliographien auf weiterführende Literatur ergänzt.
Inhalt:
Stefani Brusberg-Kiermeier & Werner Greve: Die Evolution des James Bond. Facetten einer vielgestaltigen Entwicklungsgeschichte / Teil 1 - Im Sinne des Erfinders (Werner Greve: James Bond - Fluide Identität; Leonard Angelstorf & Lydia Schmieder: Die Persönlichkeit des James Bond; Sebastian Weber: James Bond als Spieler. Zur Metapher des Spiels - Spielräume im Casino und darüber hinaus) / Teil 2 - Im Dienste Ihrer Majestät (Stefani Brusberg-Kiermeier: Stabilität und Wandel am Beispiel von James Bonds selbstverschuldeter Mündigkeit; Dorian Wüsten: Zwischen Herr und Hund - Bonds Rollenwechsel; Barbara Korte: Bond und das Heroische - Von Flemings Romanen zu "Skyfall") / Teil 3 - Im Angesicht der Medien (Jörg Helbig: "The Game Is Bond, James Bond". Videospiele als Element des transmedialen Textuniversums von James Bond; Stefan Köhler: The Agency Needs YOU oder Was James Bond und digitale Spiele verbindet; Dennis Kopp: Bond als Idee - Bond in Aktion) / Die Autorinnen und Autoren.

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Dr.phil. Habil. Stefani Brusberg-Kiermeier ist Professorin für Englische Literatur und Didaktik an der Universität Hildesheim.
www.v-r.de/de/person-0-0/stefani_brusberg_kiermeier-27160

Prof. Dr. Werner Greve lehrt Psychologie an der Universität Hildesheim. Er ist außerdem Autor von wissenschaftlichen Büchern in den Gebieten Entwicklungs- und Kriminalpsychologie und hat einen Roman veröffentlicht. (tp) KTS 61
www.v-r.de/de/person-0-0/stefani_brusberg_kiermeier-27160

978-3-95687-069-9 Deinzer, Eva / Kehler, Bernhard / Sundermann, Ines:
Die Ahnen von Sherlock Holmes.
Edgar Allan Poe und die Anfänge der Detektivliteratur. [Sammeltitel]
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2013, 92 S., Science Factory, 3-95687-069-7 / 978-3-95687-069-9, EURO 24,99

Sherlock Holmes' (angenommener) Geburtstag wird auf den 6. Januar 1854 datiert (lt. Matthew E. Bunson, The Sherlock Homes Encyclopedia, 1995, Pavilion Books Ltd.). 20 Jahre später, noch während seines Universitätsstudiums (Christ Church College in Oxford, manchmal wird auch die Cambridge University genannt), löst er im August/September 1874 seinen ersten Fall: "The 'Gloria Scott'" und legt damit den Grundstein für seine Karriere als genialer Ermittler mit ausgeprägtem Hang zur Exzentrik. Manchen gilt Doyle's Detektivfigur als Ur-Vater des Genres. Im fernen Amerika jedoch beginnt sich bereits im Jahr 1832 ein junger Autor mit seinen ersten Erzählungen im "Philadelphie Saturday Courier" zu etablieren: Edgar Allan Poe. Dessen Protagonist C. Auguste Dupin wird schlagartig weltberühmt, als er nach einer Seereise in Frankreich einen bizarren Mordfall löst: "The Murders in the Rue Morgue". Bereits im Jahr 1841 ermittelte C. Auguste Dupin in drei Kurzgeschichten von Poe. Sein britischer Konkurrent Doyle kannte diese Detektivgeschichten und war ganz offensichtlich begeistert: "Poe's masterful detective … had from boyhood been one of my heroes", lässt Doyle wissen. Und es dürfte nicht ganz unwahrscheinlich sein, dass Doyle sich Poe bzw. dessen Ermittler Dupin zum Vorbild für seinen Ermittler Holmes genommen hat. Die drei Autoren Deinzer, Kehler und Sundermann beschäftigen sich in "Die Ahnen von Sherlock Holmes" ausführlich mit den drei bedeutendsten und für das Genre wegweisenden Detektiverzählungen Poes: "The Murders in the Rue Morgue" (1841), "The Mystery of Marie Rogert" (1842) und "The Purloined Letter" (1845). Ihre Fragestellung lautet: Was macht Auguste Dupin zum Detektiv, und wie wird von Poe die Detektion in diesen Detektivgeschichten etabliert? Ebenso werden die Detektionsmethoden der Ermittler bei Poe und Doyle gegenübergestellt und es wird nach Gemeinsamkeiten bzw. Unterschieden gesucht.
Inhalt:
Eva Deinzer (2009): Poe's Tales of Ratiocination. A Closer Look (Introduction / Poe and the detective story / Characteristics of Poe's Dupin stories / Ratiocination and the Power of Detection / Dupin as a template for modern detectives / Conclusion / Bibliography).
Bernhard Kehler (2009): Geheimnis und Detektion. Edgar Allan Poes Erzählungen "The Murders in the Rue Morgue" und "The Purloined Letter" als Vorbild für ein neues Genre (Einleitung / Grundstruktur der beiden Erzählungen / Wirkungsabsicht und Rezeption der beiden Erzählungen / Schluss / Literaturangaben).
Ines Sundermann (2007): "You remind me of Edgar Allan Poe's Dupin". C. Auguste Dupin und Sherlock Holmes im Vergleich (Einleitung / Figurendarstellung / Beziehung zwischen Erzähler und Detektiv / Erzählperspektive / Fazit / Literaturverzeichnis).
(tp) KTS 61
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978-3-95687-085-9 Dolo, Frano / Müller, Lisa / Stiehr, Kira:
Friedrich Dürrenmatts Kriminalromane. Erläuterungen zu "Justiz", "Das Versprechen", "Der Richter und sein Henker" und "Der Verdacht". [Sammeltitel].
2013, 115 S., Science Factory, 3-95687-085-9 / 978-3-95687-085-9, EURO 29,99

Zwischen 1950 und 1957 erschienen Dürrenmatts Kriminalromane "Der Richter und sein Henker", "Der Verdacht" und "Das Versprechen", der Roman "Justiz" erschien 1985. Ähnlich den Kriminalromanen seines Landsmanns Friedrich Glauser hob sich Dürrenmatt mit den genannten Romanen aus der Menge der bis dahin publizierten Kriminalromane eindeutig literarisch ab. Galt das Genre bis weit in die 70er Jahre trotz seiner Popularität als "trashig" und als Schemaliteratur, so schufen diese beiden schweizer Autoren mit ihren Werken die Ausnahme von der Regel. Friedrich Dürrenmatts Interpretation der Figur des Ermittlers oder Detektivs ging so weit, dass man ihm vorwarf, eine Destruktion des Genres zu betreiben. Die drei Autoren beschäftigen sich in ihren Essays ausführlich mit diesem Vorwurf der "Subversion". Während Kira Stiehr ihre Ausführungen mit einer erfreulich umfassenden Bibliographie der Sekundärliteratur abschließt, sind die Auflistungen weiterführender Literatur der beiden anderen Autoren recht überschaubar.
Inhalt:
Kira Stiehr (2007): Friedrich Dürrenmatts Detektivromane. Destruktion einer Gattung? (Einleitung / Terminologie / Gattungsgeschichte / Gattungstypische Elemente / Die Detektivromane Friedrich Dürrenmatts / Fazit / Bibliographie).
Lisa Müller (2012): Mehrstufige Fiktionalität in Dürrenmatts "Justiz" und "Das Versprechen". Autor als Herausgeberfigur? (Einleitung / Begriffsklärung / Subversion einer Gattung / Autor als Figur? / Fazit / Literatur).
Frano Dolo (2003): Der Zufall in Dürrenmatts Kriminalromanen. Untersuchungen zu den Romanen "Der Richter und sein Henker" und "Der Verdacht" (Einleitung / Der Richter und sein Henker / Der Verdacht / Schlussbemerkungen / Literatur)
. (tp) KTS 61
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978-3-548-28582-5 Ellroy, James:
Der Hilliker-Fluch.
Meine Suche nach der Frau.

2014, 253 S., (The Hilliker Curse. My Pusuit of Woman, Ü.v. Stephen Tree), Ullstein Taschenbuch 28582, 3-548-28582-1 / 978-3-548-28582-5, EURO 9,99

Alles begann im Jahr 1958. Jean Hilliker hatte sich von ihrem untreuen Ehemann scheiden lassen. Sie trank. Ihr Sohn James war zehn Jahre alt, lebte beim Vater, hasste und vermisste seine Mutter und wünschte ihr sogar den Tod. Drei Monate später wurde sie ermordet. "Der Hilliker-Fluch" ist das Bekenntnis eines Jägers, eine Abhandlung über Schuld, aber vor allem ein Aufschrei. James Ellroy beschreibt offen seine kaputte Kindheit, seine Jahre als Kleinkrimineller, sein leben als Schriftsteller, seine Affären und Ehen, seinen Zusammenbruch und schließlich den Beginn der Beziehung mit einer Frau, die vielleicht die lang Gesuchte ist.
Inhalt:
1. Sie / 2. Die anderen / 3. Wildkatze / 4. Göttin / 5. Regen / 6. Sie.
James Ellroy, Jahrgang 1948, begann seine Schriftstellerkarriere 1979 mit "Browns Grabgesang". Mit "Die Schwarze Dahlie" gelang ihm der internationale Durchbruch. Unter anderem wurde Ellroy fünfmal mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet, etliche seiner Bücher wurden verfilmt, darunter "L.A. Confidential". (vt) KTS 61
www.jamesellroy.net

[siehe auch unten: Jim Mancall: James Ellroy. A Companion to the Mystery Fiction]


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978-3-8498-1096-2 Erb, Andreas (Hg):
Bernhard Jaumann.
Tatorte und Schreibräume - Spurensicherungen.

2015, 192 S., 2 s/w Fotos, Aisthesis Verlag, 3-8498-1096-8 / 978-3-8498-1096-2, EURO 24,80

Ohne Zweifel gehört Bernhard Jaumann zu den wichtigsten deutschen Kriminalschriftstellern, er schreibt in der obersten Liga der deutschsprachigen Kriminalliteratur. Nicht umsonst wurde Bernhard Jaumann mehrfach mit dem Friedrich-Glauser-Preis (2003 für "Saltimbocca" und 2008 für den Kurzkrimi "Schnee an der Blutkuppe") und dem Deutschen Krimi Preis (2009 für "Die Augen der Medusa" und 2011 für "Die Stunde des Schakals") ausgzeichnet. Seine "Fünf-Sinne"-Reihe ("Hörsturz", "Sehschlachten", "Handstreich", "Duftfallen" und "Saltimbocca") wurde von Kritikern und Rezensenten ebenso gelobt wie seine in Italien angesiedelte "Montesecco"-Trilogie ("Die Vipern von Montesecco", "Die Drachen von Montesecco" und "Die Augen der Medusa") und seine Serie um die afrikanische Ermittlerin Clemencia Garises von der Windhoeker Kriminalpolizei ("Geiers Mahlzeit", "Die Stunde des Schakals", "Steinland" und - soeben im März 2015 erschienen "Der lange Schatten"). Zudem ist Bernhard Jaumann ein gefragter Autor für Seminare in Deutschland, Namibia und Italien. Im Wintersemester 2013/2014 war Bernhard Jaumann als "Poet in residence" an die Universität Duisburg-Essen eingeladen, um dort drei Vorlesungen zu halten. Seine Vorlesungen waren intensive Werkstattberichte, den Studenten gab er Einblicke und Hintergrundinformation warum, wie und wo seine Kriminalromane entstehen. Jaumanns Vorlesungen waren für Andreas Erb, Wissenschaflicher Mitarbeiter der Universität Duisburg-Essen, Anlass, einen Reader zum Krimiautor Jaumann herauszugeben. Für diesen Reader konnte er Beiträgerinnen und Beiträger aus Deutschland und Namibia gewinnen, die alle wichtigen Aspekte und die ganze Bandbreite des literarischen Werkes des Autors analysieren. Die einzelnen Beiträge, aufgegliedert in drei Teile, werden mit Anmerkungen und Hinweisen zu weiterführender Literatur ergänzt.
Inhalt:
Andreas Erb: Ungeheuerlichkeiten. Bernhard Jaumann und der Kriminalroman.
Teil I - Bernhard Jaumann: Tatorte und Schreibräume - Spurensicherungen (Mord und Ort; Die Kunst des Ausbrechens; Tatort Krimi).
Teil II - Essays: Werner Jung: Kunst und Kulinarik. Zu Bernhard Jaumanns Poetik des Krimis / Joachim Feldmann: Empathisches Erzählen. Narrative Strategien in Bernhard Jaumanns "Montesecco"-Trilogie / Walter Delabar: Die kleine Stadt. Bernhard Jaumanns Suspendierung eines demokratischen Märchens / Hans-Volker Gretschel & Marianne Zappen-Thomson: Anschreiben gegen das Vergessen. Gespräch über Bernhard Jaumann, Namibia und die SWAPO / Bruno Arich-Gerz: "Meine Erlebnisse mit dem Stasimann". Bernhard Jaumanns deutsch-deutsch-namibische Kriminalnovelle "Geiers Mahlzeit" zwischen literarischer Brillanz und großbundesrepublikanischer Attitüde / Julia Augart: Vexierbild Vergangenheit. Bernhard Jaumanns Namibia-Krimi "Die Stunde des Schakals" / Christof Hamann: Politik und Paranoia. Zur Komplottform in Bernhard Jaumanns "Die Stunde des Schakals".
Teil III - Anhang: Bibliographie Bernhard Jaumann. Eine Auswahl der Primärtexte / Thomas Przybilka: Bernhard Jaumann - Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur / Auszeichnungen / Beiträgerinnen und Beiträger.

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Bernhard Jaumann, geboren 1957 in Augsburg, studierte an der Universität in München und arbeitete danach als Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Italienisch, unterbrochen von längeren Auslandsaufenthalten in Italien, Australien, Mexico und Namibia. Bernhard Jaumann lebt in Bad Aiblingen/Bayern und in Montesecco/Italien.
www.bernhard-jaumann.de
www.krimilexikon.de/jaumann.htm
Andreas Erb, Dr. phil., Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-essen, Germanistik/Literaturwissenschaft, Literatur und Medienpraxis (LuM). (tp) KTS 61
Andreas.erb@uni-due.de

978-3-650-40031-4 Fleischhack, Maria:
Die Welt des Sherlock Holmes.

2015, 287 S., 40 s/w Abbildungen, Lesebändchen, Verlag Lambert Schneider, 3-650-40031-6 / 978-3-650-40031-4, EURO 24,95

In insgesamt sechzig Geschichten, dem sogenannten "Canon" (56 Kurzgeschichten und 4 Romane), brillierten der Exzentriker und das kriminalistische Genie Sherlock Holmes und sein Sidekick Dr. John H. Watson. Holmes und Watson, erschaffen im Jahr 1881 vom britischen Arzt Arthur Conan Doyle, waren bei der Aufklärung kniffliger Fälle den polizeilichen Ermittlern stets um eine Nasenlänge voraus. Wie der Meisterdetektiv Holmes und sein Assistent Watson ermittelten, wie es zur Schaffung der berühmtesten literarischen Figur der Kriminalliteratur kam, und wie es im Leben seines Schöpfers aussah, das schildert die Anglistin Maria Fleischhack in ihrem Buch "Die Welt des Sherlock Holmes". Für Leser, die sich mit Holmes und seinen Fällen bekannt machen wollen, aber auch für eingefleischte Holmes-Fans ist dieser gut strukturierte Hintergrundbericht herzlich zu empfehlen. Fleischhack vermittelt mit ihrem Buch auf beste Weise einen Einblick in die Persönlichkeitsstrukturen von Holmes, Watson und ihren Widersachern und beschreibt anschaulich, wie Doyles Protagonisten die Kriminalliteratur der Welt für sich eroberten. Im Anhang werden die 60 Werke in der Reihenfolge ihrer Erstveröffenlichung (mit jeweiligem Handlungszeitpunkt) aufgelister, verständlicheweise muss sich die Erwähnung weiterführender Literatur auf die wichtigsten Veröffentlichungen beschränken [unter all den englischensprachigen Titel wird als einzige und damit wichtigste deutsche Veröffentlichung die Publikation des Kölner Holmes-Fachmannes Michael Ross genannt]. Ein Namen- und Werkregister erschließt das Werk von Maria Fleischhack.
Inhalt:
Einleitung / Arthur Conan Doyle als Autor des Meisterdetektivs / Die wichtigsten Figuren der Geschichten (1. Sherlock Holmes, der große Meisterdetektiv; 2. Freunde und Verbündete; 3. Gegenspieler) / Die Fälle des Sherlock Holmes (1. Eine Studie in Scharlachrot; 2. Das Zeichen der Vier; 3. Die Abenteuer des Sherlock Holmes; 4. Die Memoiren des Sherlock Holmes; 5. Sherlock Holmes kehrt zurück; 6. Seine Abschiedsvorstellung; 7. Das Tal der Angst; 8. Sherlock Holmes' Buch der Fälle) / Arthur Conan Doyles Spiel mit dem Leser (1. John Watson als Autor; 2. Das London des Sherlock Holmes; 3. Der Mann, der Sherlock Holmes war) / Sherlock Holmes erobert die Welt (1. Der große Erfolg der Figur; 2. Pastiches, Satiren und Parodien; 3. Sherlock Holmes jenseits der Bücher; 4. Die Bedeutung von Sherlock Holmes im 21. Jahrhundert) / Erstveröffentlichung der vorgestellten Werke / Literatur / Namenregister / Werkregister.

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Dr. Maria Fleischhack lehrt am Institut für Anglistik der Universität Leipzig. Sherlock Holmes ist ihre Passion. Sie ist Mitglied des internationalen Podcasts "The Baker Street Babes". Regelmäßige Beiträge in den Mitgliedermagazinen der deutschen und der amerikanischen Sherlock-Holmes-Gesellschaft, den "Baker Street Irregulars". (tp) KTS 61 http://anglistik.philol.uni-leipzig.de/de/institut/literaturwissenschaft/mitarbeiter/maria-fleischhack http://bakerstreetbabes.com/tag/maria-fleischhack

978-2-915271-72-0 Fresne, Mélanie:
Le polar dans la Transition démocratique espagnole.
"Le cas de Tatuaje" (1974) de Manuel Vázquez Montálban et de "Prótesis" (1980) de Andreu Martín.

2014, 258 S., 6 Illustrationen, Presses d'Université de Reims (Conference des EPURE, No. 5), 2-915271-72-0 / 978-2-915271-72-0, EURO 20,00

Der Tod des spanischen Diktators Franco beendete das Franco-Regime. Es begann die sogenannte Zeit der "Transición", die dann 1978 in Spanien in den Wechsel zur Demokratie mündete. Dieser Wechsel (zur Demokratie) markierte gleichzeitig auch einen Wandel in der spanischen Literatur. Es waren die Kriminalschriftsteller des Landes, die als erste auf das neue politische Leben reagierten und die Veränderungen in Politik und Gesellschaft in ihren Romanen thematisierten. In der Zeit des Franco-Regimes war es Schriftstellern auf Grund der rigiden Zensur nicht möglich, ein realistisches Abbild der spanischen Gesellschaft zu entwerfen. Mélanie Fresne untersucht in ihrer Arbeit, wie dieser Systemwechsel in zwei Kriminalromanen von Manuel Vázques Montalbán und Andreu Martín dargestellt wird.
Inhalt:
Emmanuel le Vagueresse: Préface - Le polar espagnol, une autre "œuvre au noir" / Introduction / L'écriture comme un jeu de pistes / Détective, victime et coupable - autopsie des protagonistes / Espaces politiques, urbains et sociaux - l'assasin, c'est le système / Conclusion / Annexes / Bibliographie.
(tp) KTS 61
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978-0-7864-3842-6 Hadley, Mary / Fogle, Sarah D. (ed):
Minette Walters and the Meaning of Justice.
Essays on the Crime Novels.

2008, 215 S., McFarland & Company, 0-7864-3842-8 / 978-0-7864-3842-6, US $ 35,00

Die britische Krimischriftstellerin Minette Walters hat mit ihren Psychothrillern weltweit Erfolge gefeiert. Ihr Name wird oft in einem Atemzug mit herausragenden britischen Krimiautorinnen wie P.D. James oder Ruth Rendell genannt. In elf Beiträgen wird gründlich auf Walters' Erzähltechnik eingegangen, ebenso wie darauf, dass Minette Walters in ihren Büchern stets Wahrheit und Gerechtigkeit, das britische Sozialwesen und das Böse in der heutigen Gesellschaft thematisiert. Jeder Beitrag wird durch eine kurze Bibliographie ergänzt. Das Buch schließt mit einem Online-Interview.
Inhalt:
Mary Hadley & Sarah D. Fogle: Introduction / Mary Hadley: Truth and Justice / Sarah D. Fogle: Soul Murder. Children in Minette Walters' Novels / Caren J. Town: Body of Evidence/Body as Evidence in "The Sculptress" / Rhonda Knight: Shakespeare, Scolds, and Self-Fashioning. The Making of Mathilda Gillespie in "The Scold's Bridle" / Lois A. Marchino & Deane Mansfield-Kelley: A Wounded World. Victim/Victimizers in "The Scold's Bridle", "The Dark Room", and "The Breaker" / Donna Waller Harper: British Social Issues / Tilda Maria Forselius: The Impenetrable M and the Mysteries of Narration. Narrative in "The Shape of Snakes" / Nancy Eliot Parker: Society, Evil, and Other / Gerri Reaves: The Tangled Web of Justice and Revenge. Narrative Devices and Subtexts in "The Devil's Feather" / Rachel Schaffer: Everyday Heroes. Women of Valor / Minette Walters & Contributors: Online Interview with Minette Walters / Notes on Contributors / Index.

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Mary Hadley ist emeritierte Professorin für Literatur- und Sprachwissenschaft an der Georgia Southern University. Sie lebt in Raleigh, North Carolina.

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Sarah D. Fogle ist Professorin für Kommunikations- und Geisteswissenschaften an der Embry-Riddle University in Daytona Beach, Florida. Sie hat zahlreiche Artikel zur Kriminalliteratur veröffentlicht.
(tp) KTS 61

978-3-9343-1347-6 Keller, Otto:
Dürrenmatts Gangster.
Von den Kriminalromanen der 1950er zum Justizroman der 1980er Jahre.

2014, 158 S., P. Lang Verlag (TAUSCH - Textanalyse in Universität und Schule, Bd, 19), 3-0343-1347-9 / 978-3-9343-1347-6, EURO 42,80
Noch heute gilt Dürrenmatts "Justiz" als Werl in der Nachfolge seiner Krimis der 1950er Jahre, obwohl der Autor sich explozit gegen diese Einreihung gewehrt hat. Anhand einer Analyse der Figurs des Gangsters lässt sich aufzeigen, das sim Justizroman eine von Grund auf veränderte Thematik vorliegt, dass "Jistiz" kein Kriminalroman ist, sondern ein philosophisches Werk, in dem es um die Problematik der Erzeugung von Glauben und Macht geht. "Justiz" reiht sich so in das noch wenig gewürdigte, gewaltige Werk der Stoffe-Zeit ein, in der der Autor sich von einem ideenzentrierten Denken abwendet und ein systemkritisch analytisches Denken praktiziert. Was Friedrich Dürrenmatt "philosophisch" nennt, sind paradoxe Gleichnisse, welche die Ordnungsmuster des bürgerlichen Kriminalromans kritisch hinterfragen.
Inhalt:
"Der Richter und sein Henker" / "Der Verdacht" / "Justiz". Buch I, Buch II, Buch III / Wer ist Kohler? / Schlusskapitel zu Justizroman.

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Otto Keller (geboren 1950) unterichtete an der Sekundarstufe II und als Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich. Neben seinen literaturwissenschaftlichen Publikationen über den roman des 18. Und über Romane und Texte des 20. Jahrhunderts kommen seit 1980er Jahren bildungswissenschaftliche Arbeiten hinzu. Otto Keller gehört zu den Gründern der "internationalen Alfred-Döblin-Gesellschaft" und er "Schweizerischen Gesellschaft für Semiotik". Seit 1991 gibt Otto Keller zusammen mit Alexander Schwarz im Verlag Peter Lang die Reiche "TAUSCH / Textanalyse in Universität und Schule" heraus. (vt) KTS 61

978-3-8428-9526-3 Kutani, Kevin Keijo:
Der Kriminalroman als Medium für (allgemeine) Gesellschaftskritik.
Am Beispiel des schwedischen Autors Henning Mankell.

2014, 120 S., im Anhang: Tabellen und 1 Karte, Diplomica Verlag, 3-8428-9526-7 / 978-3-8428-9526-3, EURO 44,99

In den Jahren 1966 bis 1975 ermittelte Kommissar Martin Beck auf der Bühne der Kriminalliteratur. Martin Beck, Protagonist in einer Serie von 10 Bänden, wurde vom Ehepaar Maj Sjöwall und Per Wahlöö (1975 verstorben) erfunden. Die Martin Beck-Reihe setzte sich äußerst kritisch mit der schwedischen Gesellschaft auseinander und war darüber hinaus impulsgebend für die europäische Kriminalliteratur. Ansonsten kamen bis in die 1990er Jahre nur vereinzelt skandinavische Krimis in deutscher Übersetzung auf den Markt. Dies änderte sich Mitte der 1990er Jahre schlagartig. Eine Flut skandinavischer Kriminalromane spülte über Deutschland und alle anderen europäischen Länder hinweg - eine Flut, die bis heute ungebrochen anhält. Die Kriminalromane um Kurt Wallander von Henning Mankell darf man gerne als erste Welle dieser Flut betrachten. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich eine große Wallander-/Mankell-Fangemeinde in Deutschland und Europa. Das Erscheinen des ersten Wallander-Krimis (1999) fiel in die Zeit nach dem Mauerfall, der Auswirkungen auf die skandinavischen Länder hatte. Wie Sjöwall/Wahlöö war auch Mankell ein kritischer Betrachter der sozialen und politischen Gegebenheiten seines Landes, und natürlich auch anderer europäischer Staaten. Im Vorwort zum ersten Fall für Kommissar Wallander nennt Mankell diese Zeit die "europäische Unruhe" und fragt nach den "Chancen für das Übeleben der Demokratie, wenn das Fundament des Rechtsstaates nicht mehr intakt ist". K.K. Kutani analysiert in seiner Arbeit Mankells Kritik an der schwedischen Gesellschaft, die Mankell explizit in der Wallander-Reihe äußert.
Inhalt:
Einleitung / Schweden im Brennpunkt / Der Kriminalroman als Mittel zur Gesellschaftskritik / Henning Mankell / Kurt Wallander / Erkenntnissammlung und Resümee / Quellen- und Literaturverzeichnis / Anlagen.

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Kevin Keijo Kutani, M.A., wurde 1972 in Hamburg geboren. Sein Studium der Angewandten Kulturwissenschaft schloss der Autor im Jahre 2005 mit dem akademischen Grad Magister Artium erfolgreich ab. Als halber Japaner und halber Deutscher entwickelte der Autor schon frühzeitig eine Faszination für anderen Kulturen und Welten. (tp) KTS 61

978-0-7734-9102-1 Lewis, Terrance:
Dorothy L. Sayers' Wimsey and Interwar British Society.

1995, 200 S., Mellen Press, 0-7734-9102-3 / 978-0-7734-9102-1, US $ 129,95

Terrance Lewis stellt in seiner Arbeit die britische Gesellschaft der Zwischenkriegszeit vor, so wie sie von Dorothy L. Sayers in ihren 11 Kriminalromanen und 21 Kurzgeschichten beschrieben wurde. Ihr Vehikel, um ein politisches wie gesellschaftliches Bild dieser Zeit zu zeichnen, war die Lebensart und die gesellschaftliche Stellung ihres Protagonisten Lord Peter Wimsey. Doroth L. Sayers' detaillierte An- und Einsichten zur Geschichte und Kultur jener Zeit werden wahrscheinlich auch für Freunde der Krimis dieser Schriftstellerin von Interesse sein. Lewis Terrance schließt sein Werk mit einer kurzen Biographie von Dorothy L. Sayers ab. (tp) KTS 61
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978-0-7864-3307-0 Mancall, Jim:
James Ellroy.
A Companion to the Mystery Fiction.

2014, 227 S., 11 s/w Fotos, McFarland & Company, 0-7864-3307-8 / 978-0-7864-3307-0, US $ 39,95

Bei James Ellroy (am 8.3.1948 als Lee Earle Ellroy in Los Angeles geboren) scheiden sich die Geister. Die Einen halten den Kriminalschriftsteller Ellroy für eine der wichtigsten Stimmen der amerikanischen Kriminalliteratur, Andere wiederum können der pessimistischen Sicht und seiner ganz eigenen Art und Weise des Sprachgebrauchs nichts abgewinnen. In der Reihe "McFarland Companions to Mystery Fiction" liegt jetzt ein umfassender Führer zum und durch das Gesamtwerk vor, beginnend 1981 mit "Brown's Requiem" bis 2012 mit "Shakedown. Fred Orash Confesses", vor. Neben der Auflistung des Ellroyschen Œuvres in chronologischer und alphabetischer Folge wird eine kurze Biographie und eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse in Ellroys Leben angeboten. Das eigentliche "Companion" startet mit den Stichwort "Alcohol" und endet mit "Zoot Suit Riots", und bietet Fans aber auch Wissenschaftlern eine detaillierte Analyse zu den Themen, Motiven und auch zum typischen Sprachgebrauch und zur Stilistik in Ellroys Gesamtwerk. Bemerkenswert auch die abschließende annotierte Bibliographie der Sekundärliteratur.
Inhalt:
Preface / Organization of the Companion / Ellroy's Works in Chronological Order / Ellroy's Works in Alphabetical Order / A Brief Biography / A Career Chronology / The Companion / Annotated Bibliography / Index.

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Jim Mancall ist stellvertretender Direktor am Wheaton College in Norton, Massachusetts, wo er auch lebt. Er hält Vorlesungen zur Kriminalliteratur.
Am Rande sei noch bemerkt, dass die Reihe "McFarland Companions to Mystery Fiction" exzellent komponiert ist und ein wichtiges Nachschlagewerk darstellt. Neben dem oben erwähnten "Companion" liegen weitere vor: zu John Buchan, E.X. Ferrars, Ed McBain/Evan Hunter, Mary Elizabeth Braddon und Andrea Camilleri. (tp) KTS 61
www.jamesellroy.net
[siehe auch oben: James Ellroy: Der Hilliker-Fluch. Meine Suche nach der Frau]

978-84-15900-90-0 Martín Escribà, Àlex:
Rafael Tasis, novel·lista policíac.

2015, 213 S., 1 s/w Foto, Editorial Alrevés, 978-84-15900-90-0, EURO ca. 16,00
Rafael Tasis (eigentlich Rafael Tasis i Marca), 1906 - 1966, war Kriminalschriftsteller und gilt heute als der Pionier des Genres in katalanischer Sprache. In der Krimiszene wird er oft und gern als "Egar Allan Poe" des katalanischen Sprachraums bezeichnet. Der Autor war einer der ersten, die das Potential der Kriminalliteratur als Rezeption des gesellschaftlichen und politischen Lebens in seiner Sprachheimat erkannte. Àlex Martín Escribà, Professor für katalanische Sprache, legt mit "Rafael Tasis, novel·lista policíac" eine ausführliche Untersuchung zum Leben und Werk des Krimiautors und Romanschriftstellers vor. Seine Analyse gliedert er in zwei Teile, zunächst eine Sicht auf das Leben des Autors und eine Werkschau, der zweite Teil beschäftigt sich mit den Ausführungen Tasis' zur Theorie der (katalanischen) Kriminalliteratur, die Tasis in zahlreichen Artikeln und Briefen formulierte. Die abschließende Bibliographie der Sekundärliteratur (Bücher und Artikel von und über Tasis) ist überaus umfangreich.
Inhalt:
Teil 1: Rafael Tasis, pioner de la novel·la policíaca a Catalunya / De gèneres I subgèneres - alguns apunts teòrics sobre la novel·la policíaca / Sobre allò que anomenem "Iladres I serenos" - l'autòpsia d'un gènere / Rafael Tasis, novel·lista policíac / Una trilogia policíaca "La Biblia valenciana", "És hora de plegar", "Un crim al Paralelo" / Valoracions / Traduir per viure, viure per traduir (Rafael Tasis I les traduccions no acreditades de Georges Simenon; James Bond I Rafael Tasis; Rafael Tasis - un home de "palla") / El curiós cas d'una adaptació teatral - "Paral·lel 1934" /
Una recuperació ben necessària / Index onomàstic.
Teil 2: Rafael Tasis, teòric del gènere ("Notes sobre la novel·la policíaca" 1947; "Punt de vista català sobre la novel·la policíaca americana" 1953; "Ètica i estètica de la novel·la policíaca" - Notes per a un llibre que mai no escriuré - 1957; "Denfensa i il-lustració d'aquest llibre - i d'un gènere literari -" 1960; "Enquesta: la novel·la policíaca a Catalunya" 1961) / Epistolari i ressenyes policíaques / La Ilista "negra i policíaca" de Rafael Tasis / "El diari de l'assassí" / Bibliografia consultada / Agraïments.

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Àlex Martín Escribà, geboren 1974 in Barcelona, ist Professor für katalanische Sprache und Literatur und Co-Direktor des "Congrés de Novel·la i Cinema Negra" an der Universität von Salamanca. Er ist Autor diverser Veröffentlichungen und Buchpublikationen zur katalanischen Kriminalliteratur ("Catalana i criminal", "La cua de palla. Retrat en groc"), zudem Herausgeber der Reihe "crims.cat" des Verlages Alrevés. (tp) KTS 61
www.alexmartinescriba.com

978-631-1-56044-6 Mawick, Stephan:
Ästhetische Kollisionen in Kriminalromanen deutscher Gegenwartsautorinnen: "Kunstmorde" bei Sabine Deitmer, Astrid Paprotta und Ingrid Noll.

2014, 486 S., Cuvillier Verlag, 3-95404-821-3 / 978-3-95404-821-2, EURO 69,00

Kunst und Mord - Ästhetik und Kapitalverbrechen - kann das überhaupt zusammen passen? Stephan Mawick versucht in seiner gewaltigen, fast 500 Seiten starken Untersuchung, diese sich eigentlich ausschließenden Charakteristika auf einen Nenner zu bringen. "Kunstmord" kann ein "kunstvoll" ausgeführtes Verbrechen am Menschen sein, es kann aber auch, laut Mawick, ein Tötungsdelikt in ästhetischer Umgebung (Dichtung, Malerei oder Musik) sein. Stephan Mawick hat sich aus der Vielzahl weiblicher Krimiautoren, die Tötungsdelikte im Umkreis von darstellender Kunst beschreiben (P. Piermann, N. Förg, D. Gercke, R. Kampmann, P. Oelcker und viele andere), die Damen Deitmer, Paprotta und Noll herausgesucht, um seine These Ästhetik vs. Mord zu belegen. In Sabine Deitmers "Scharfe Stiche" ist es Schönheitschirurgie, Astrid Paprotta lässt in "Sterntaucher" eine musikalisch geprägte Kindheit durch ein Verbrechen zerstören und bei Ingrid Nolls "Röslein rot" ist es der Wechsel von bildender Kunst zur kriminellen Untat. "Kunstmord" verwischt nach Mawicks Interpretation die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Recht und Unrecht. In den drei ausgewählten Kriminalromanen geht "der Fokus von unheilverkündender Kunst auf unheilbringende Kriminalität" über. Umfangreich wie Mawicks Untersuchung selbst ist auch das abschließende Literaturverzeichnis und ein sehr hilfreiches Namensregister.
Inhalt:
Einleitung / Heilkunst und Kunstfehler oder die Physiognomie der Rache - Sabine Deitmers "Scharfe Stiche" (Der Einstieg vor dem Einstich; Das Motiv; Der Plan; Die Tat; Das Ergebnis) / Sangeskunst und Kunsterziehung oder die Melodie der Folter - Astrid Paprottas "Sterntaucher" (Der Einstieg vor dem Absturz; Tod einer Familie; Seitenansichten einer Mutter - Dimensionierungen von Kammermusik bis Folterkammer; Festgehalten im Bild) / Malkunst und Kunstverstand oder die Ikonographie der Untat - Ingrid Nolls "Röslein rot" (Der Einstieg vor dem Ausstieg; Stillleben und stiller Tod; Verschwunden - von oder mit der Bildfläche?) / Schluss / Anhang: Die Kriminalromane und ihre Handlungen (Sabine Deitmers "Scharfe Stiche"; Astrid Paprottas "Sterntaucher"; Ingrid Nolls "Röslein rot") / Literaturverzeichnis (Literarische Texte; Forschungsliteratur; Internetquellen) / Namensregister.

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Stephan Mawick (geboren am 6.2.1974) studierte nach dem Abitur und dem Zivildienst in der Altenpflege in Trier von 1994 bis 1996 Philosophie, Psychologie, Romanische Philologie und Kunstgeschichte, in Bonn studierte er zunächst von 1997 bis 1998 Bibliothekswesen sowie von 1998 bis zum Magisterabschluss 2004 Germanistik und Philosophie. Von 2008 bis 2013 war er Doktorand im Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, in dem er 2014 promoviert wurde. Nach Tätigkeiten unter anderem im Altenheim, in der Markt- und Meinungsforschung, als studentische Hilfskraft für einen Bonner Fernsehsender sowie als Deutschlehrer in der Sprachenschule arbeitet er zurzeit freiberuflich im Lektorat und Korrektorat, vor allem im Bereich der Kriminalliteratur. (tp) KTS 61

978-3-95425-986-1 Mußler, Peter A.S.:
Hauptdarsteller Hilfsausdruck.
Wolf Haas' Brenner-Romane - Wenn der Erzähler seinen Figuren die Show stiehlt.

2015, 124 S., 16 Grafiken und Tabellen, Disserta Verlag, 3-95425-986-9 / 978-3-95425-986-1, EURO 44,99

"Hauptdarsteller Hilfsausdruck" - wenn dies mal nicht ein toller Titel für eine Untersuchung ist, dann weiß ich es auch nicht. In "Hauptdarsteller Hilfsausdruck" beschäftigt sich Peter A.S. Mußler umfassend mit der Erzähltechnik des österreichischen Krimiautors Wolf Haas. Mußler kann feststellen, dass die Verbindung zwischen Erzählung und Erzähltem fluktuiert, dass Haas durch seine Erzähltechnik mit seinem (Lese-)Publikum, aber auch mit seinem Protagonisten spielt (auktoriales, personales, neutrales und interaktives Krimi-Erzählen), dass Haas in der Kriminalliteratur und in der Erzähltechnik eine ganz eigene "Methode Brenner" entwickelt hat. Mußlers Fazit: Haas ist ein geschickter Manipulator. Inhalt:
Abbildungsverzeichnis / Präambel: Premiere Hilfsausdruck / 1. Einleitung: Von der Impression zur Kompression / 2. Begriffe, Markierungen und Abkürzungen / 3. Forschungsstand und Methodik / 4. Erzähler und Erzählen / 5. Weitere erzähltechnische Idosynkrasien: Die Methode Brenner / 6. Schluss: Niemals alleine / 7. Bibliografie und Filmverzeichnis /. Danksagung / 9. Zusammenfassung.
(tp) KTS 61
[siehe auch unten: Hannah Scharf: Wolf Haas und der Kriminalroman. Unterhaltung zwischen traditionellen Genrestrukturen und Innovation]

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978-1-6227-5094-8 Nagle, Jeanne (Hg):
Great Authors of Mystery, Horror & Thrillers.

2014, 182 S., Rosen Publishing (Essential Authors for Children & Teens Series), 978-1-6227-5094-8, US $ 45,00

Mysteries, horror stories, and thrillers keep readers' hearts pounding and their bodies firmly planted on the edge of their seats. The authors who have provided some of the greatest literary adrenaline rushes in history are profiled in this book. These individuals challenge readers to solve crimes, delve into the supernatural, and face their deepest fears - all in the name of entertainment and edification. By examining the lives of many of the writers behind these popular works - including Raymond Chandler, Agatha Christie, John Grisham, Stephenie Meyer, and Bram Stoker - readers will also learn about the evolution of these genres, as well as the impetus behind the creation of many best-selling titles therein. Inhalt:
Glossary / For Further Information Section / Further Reading / Index.
(vt) KTS 61
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978-3-8428-7129-8 Scharf, Hannah:
Wolf Haas und der Kriminalroman.
Unterhaltung zwischen traditionellen Genrestrukturen und Innovation.

2014, 120 S., Diplomica Verlag, 3-8428-7129-5 / 978-3-8428-7129-8, EURO 44,99

Wolf Haas hat mit Simon Brenner einen höchst individuellen Ermittler in die deutschsprachige Kriminalliteratur eingebracht. Wir kennen Exzentriker wie Sherlock Holmes oder Hercule Poirot aus der britischen Kriminalliteratur - im Hinterkopf immer der Gedanke, dass Großbritannien im Prinzip ja das Ursprungsland der Exzentriker schlechthin ist. Aber Österreich? Es ist die Sprache, durch die Haas seinen Detektiv in den Augen des Lesers zum Exzentriker werden lässt. Aber was für ein Detektiv ist Simon Brenner überhaupt? Ist er ein Nachfolger des klassischen Ermittlers à la Sherlock Holmes oder eher ein hard-boiled-detective, wie von Hammett und Chandler gezeichnet? Und wie ordnet sich Simon Brenner in die (traditionellen) Genrestruktuen ein? Hannah Scharf analysiert in ihrer Arbeit, wie die Kriminalromane von Wolf Haas in den Kontext der Kriminalliteratur passen und vergleicht sie mit denen der klassischen Krimis (Poe, Doyle, Christie, Sayers) wie mit denen des hard-boiled-Genre (Hammett und Chandler).
Inhalt:
Einleitung / Terminologische Erläuterungen / Wolf Haas und seine Kriminalromane / Gattungsgeschichte: Der klassische Detektivroman und die hard-boiled school / Figuren, Elemente und Strukturen: eine glossarische Darstellung / Analyse der Brenner-Romane / Fazit: Tradition und Innovation / Literaturverzeichnis.
(tp) KTS 61 [siehe auch oben: Peter A.S. Mußler; Hauptdarsteller Hilfsausdruck. Wolf Haas' Brenner-Romane - Wenn der Erzähler seinen Figuren die Show stiehlt]

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978-3-257-06898-6 Schenkar, Joan:
Die talentierte Miss Highsmith.
Leben und Werk von Mary Patricia Highsmith.

2015, 1069 S., 46 s/w Fotos auf Tafeln, Lesebändchen, (The Talented Miss Highsmith, Ü.v. Renate Orth-Guttmann, Anna-Nina Kroll & Karin Betz), Diogenes Verlag, 3-257-06898-0 / 978-3-257-06898-6, EURO 29,90

Patricia Highsmith wurde am 19.1.1921 als Mary Patricia Plangman in Fort Worth, Texas, geboren und verstarb am 4.2.1995 in Locarno, Schweiz. Hinter der weltweit berühmten, stets als Ausnahmetalent bezeichneten Schriftstellerin verbarg sich noch eine andere Persönlichkeit. Die nach außen verschlossene Autorin hinterließ neben ihrem umfangreichen literarischen Werk ein riesiges Konvolut von mehreren tausend Seiten mit intimen Aufzeichnungen zu ihrem Privatleben. Waren es in ihrem Romanen meist männliche Akteure, die zahlreiche Verbrechen begangen, so waren es in ihrem Privatleben ebenso zahlreiche weibliche Zeitgenossinnen, zu denen sie eine intime Beziehung unterhielt. Joan Schenkar gelingt es, in ihrer Biografie der Patricia Highsmith das Bild einer Frau zu zeichnen, die ihr Privatleben stets erfolgreich vor der Öffentlichkeit zu verbergen wusste. Grundlage von Schenkars Biographie waren jahrelange Recherchen, unveröffentlichtes Archivmaterial und viele Hintergrundgespräche mit Vertrauten von Patricia Highsmith. Ohne Zweifel ist Joan Schenkar mit "Die talentierte Miss Highsmith" das Standardwerk zur Autorin gelungen, das für spätere (wissenschaftliche) Analysen und Untersuchungen zum Werk und Leben von Patricia Highsmith unverzichtbar sein wird. Der "gemeine" Leser wird sich aber womöglich fragen, ob fast 900 Seiten (die Anhänge nicht mitgerechnet!), auf denen detailliertes Faktenwissen von Joan Schenkar ausgebreitet wird, diese (Monumental-)Biographie nicht erschlagen.
Inhalt:
Ein Wort zu Biographien / Wie fange ich an / Ein simpler Akt der Fälschung / La Mamma / Griechische Spiele / Alter Ego / Sozialkunde / Les Girls / Die wahre Romantik der Dinge / Der Kuchen, der aussah wie ein Sarg / Anhang 1: Die reinen Fakten / Anhang 2: Patricia Highsmith in New York / Anhang 3: Tabellen, Karten, Diagramme und Pläne / Anmerkungen und Quellen / Auswahlbiblographie / Register.

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Joan Schenkar, geboren 1952 in Seattle, ist eine amerikanische Schriftstellerin und Dramatikern. Sie hat Literatur und Kunsttheorie studiert und war Gründerin und künstlerische Leiterin von Force Majeure Productions, New York, die Filme und Theaterstücke produzieren. 2001 erschien "Truly Wilde", eine Biographie über Oscar Wildes Nichte Dorothy. Ihre Biographie zu Patricia Highsmith ist für den Edgar Allan Poe Award nominiert. (tp) KTS 61
www.joanschenkar.com

978-3-640-91279-7 Schulze, Kerstin:
Agatha Christies "Zehn Kleine Negerlein".
Ein typischer Detektivroman?
2011, 36 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 3-640-91279-9 / 978-3-640-91279-7, EURO 9,99
Die Morde in Agatha Christies "Zehn Kleine Negerlein" geschehen, wie so häufig im pointierten Rätselroman, auf einer einsamen Insel: Nigger Island. Die zehn Personen, eingeladen von Mr./Mrs. U.N. Owen (Mr. Unkown, also Mr. Unbekannt), bilden nicht nur durch ihre Vergangenheit eine isolierte Gruppe. Sie werden von ihrem Gastgeber beschuldigt, Menschen getötet zu haben, er kündigt ihren Tod an. Die Protagonisten werden im roman nur oberflächlich beschriebe, man bekommt kein genaues Bild von ihnen, sie bleiben dem Leser fremd. Sie sind also eher als Gruppe wichtig, nicht als Individuen. Somit bekommt der Leser, genau wie die übrigen Figuren den Eindruck: jeder könnte der Mörder sein, jeder ist verdächtig! Doch es gibt einige Auffälligkeiten in diesem Roman, Christie hält sich nicht an die Regeln. Im Folgenden soll anhand von Peter Nussers Werk "Der Kriminalroman" dargelegt werden, wie ein typischer Detektivroman aufgebaut ist. Anschließend soll der Roman "Zehn Kleine Negerlein" auf diese Kritirien hin geprüft und untersucht werden.
Inhalt:
Einleitung / Der Detektivroman (Das rätselhafte Verbrechen; Die Fahndung; Die Lösung des Falls) / Die Figuren des Detektivromans / Agatha Christies "Zehn Kleine Negerlein" (Das rätselhafte Verbrechen; Die Fahndung; Die Lösung des Falls; Die Figuren des Romans) / Abweichungen / Fazit / Literaturverzeichnis.
(Abstract der Autorin) KTS 61
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978-2-640-82209-6 Schulze, Nikola:
Narrativik im Detektivroman.
Die Erzählerfiguren bei A. Christie und F. Glauser am Beispiel von "The Murder of Roger Ackroyd" und "Wachtmeister Studer".

2011, 72 S., GRIN Verlag (Bachelorarbeit), 3-640-82209-9 / 978-2-640-82209-6, EURO 13,99

In dieser Arbeit soll es darum gehen, die Erzählperspektiven zweier unterschiedlicher Detektivromane gegenüberzustellen. Der bekanntere von Agatha Christie beeinhaltet die am häufigsten auftretende Form des Erzählens im Detektivroman, die Perspektive der sogenannten Watson-Figur, betitelt nach dem gleichnamigen Freund und Helfer von Sherlock Holmes. Der unbekanntere von Friedrich Glauser zeigt eine ebenso vielseitige wie interessante Form des Erzählens anhand eines außerhalb des Geschehens stehenden Er-Erzählers. Ziel dieser Arbeit ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Erzählweisen herauszustellen und ihre Wirkung auf den Leser zu erörtern. Bei der Definition des Begriffs Detektivroman halte ich mich an Peter Nusser, da dessen Ausführungen mir schlüssig erscheinen. Das bedeutet, dass ich Kriminalliteratur bzw. Kriminalroman als Oberbegriff der Gattung sehe, der die Untergattungen Detektivroman und Thriller beinhaltet. In beiden Formen des Kriminalromans kann der Protagonist ein Amateur- oder Profi-Detektiv sein, jedoch ist der Detektivroman vom Thriller insofern zu unterscheiden, als dass dort der Schwerpunkt auf der Verfolgung des meist bekannten Täters liegt und nicht auf der Lösung eines Rätsels. (Abstract der Autorin) KTS 61
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978-3-412-22363-2 Schwanebeck, Wieland:
Der flexible Mr. Ripley. Männlichkeit und Hochstapelei in Literatur und Film.

2014, 391 S., 40 S/w Abbildungen, Böhlau Verlag (Literatur, Kultur, Geschlecht, Bd. 66), 3-412-22363-8 / 978-3-412-22363-2, EURO 54,90

Dieses Buch widmet sich Patricia Highsmiths bekanntester Figur, dem talentierten Mr. Ripley, der sich in fünf Romanen immer wieder seinen Verfolgern entzieht und lustvoll mit den Erwartungen seiner Leser spielt. Ripley ist ein spannender Fall für die Gender Studies, da Hochstapler von unhinterfragten Männlichkeitsbildern und unseren unausgesprochenen Normalitätsvorstellungen profitieren. Durch eine genaue Analyse seiner Abenteuer und der zahlreichen Filmadaptionen wird untersucht, wie sich Geschlecht in die Tiefenstruktur literarischer Texte einschreibt und geprüft, wie der Hochstapler den Leser auf seine Seite zeiht und wie flexibel und subversiv Hochstapler in ihrer Gender-Performance sind.
Inhalt:
Einleitung / Über Hochstapler / Männlichkeit und Hochstapelei / Überwindung des klassischen Hochstaplerparadigmas: "The Talented Mr. Ripley" (1955) / Kopie unter Kopien: "Ripley Under Ground" (1970) / Vaterspiele: "Ripley's Game" (1974) und "The Boy Who Followed Ripley" (1980) / Untertauchen: "Ripley Under Water" (1991) / Fazit.

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Dr. Wieland Schwanebeck studierte Anglistik und Germanistik in Dresden und promovierte 2013 mit einer Arbeit über Hochstapelei und Männlichkeit im Werk von Patricia Highsmith. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Englische Literaturwissenschaft an der TU Dresden und lehrt und forscht hier u.a. über Gender Studies, Erzähltheorie, Britische Filmgeschichte und Alfred Hitchcock. (vt) KTS 61

978-3-640-57237-3 Sunndermann, Ines:
Irre klar und doch klar geirrt.
Strategien der Irreführung im Golden-Age-Detektivroman am Beispiel von Agatha Christies "Curtain".

2010, 60 S., GRIN Verlag, 3-640-57237-8 / 978-3-640-57237-3, EURO 12,99
Lange Zeit hing klassischer Detektivliteratur der Ruf wissenschaftliche anspruchsloser Trivialliteratur an. Ihr Thema und die enorme Popularität standen, so die allgemeine Auffassung, im Gegensatz zu literarischem Anspruch. Was kann an einer so erfolgreichen Gattung Gutes sein? Und was kann sie wissenschaftlicher Aufmerksamkeit empfehlen?, fragt man sich. Natürlich ist diese Voreingenommenheit heutzutage lange überholt und viele Aspekte, besonders struktureller und historischer Art, wurden bis dato abermals und ausführlich behandelt. Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Frage nach den Techniken und Strategien der Irreführung des Lesers in der Detektivliteratur des Goldne Age. Angesichts des eindeutigen Rätselcharakters einer Geschichte dieses Typus wäre zu erwarten, dass dieser Aspekt mindestens genauso interessant ist. Allerdings gehen viele Arbeiten der Sekundärliteratur meist nur perpher darauf ein und nur wenige Arbeiten, so z.B. die von Dunker und Grundwald befassen sich ausschließlich und ausführlich mit diesem Thema. Dementsprechend existiert bisher keine einheitliche Kategorisierung und Terminologie zum Aspekt der Irreführung. Daher ist es Anliegen dieser Arbeit, zunächst die unterschiedlichen Kategorien und Termini systematisch zusammenzuführen. Natürlich kann diese Arbeit dem Anspruch der Vollständigkeit nicht gerecht werden, so dass nicht alle Techniken der Irreführung berücksichtigt werden können. Der zweite Teil des vorliegenden Textes stellt eine Fallanalyse des Agatha-Christie-Romans "Curtain" dar, anhand dessen die Zurückführbarkeit der zuvor definierten Täuschungstechniken auf ein spezielles Primärwerk demonstriert werden soll. Anstatt einzelne Techniken anhand verschiedener Werke zu veranschaulichen, soll in dieser Fallanalyse eine einzelne Detektivgeschichte unter die Lupe genommen werden. So kann die komplexe Strategie der Irreführung, die sich durch eine einzige Geschichte zieht, sichtbar gemancht werden. Es wird der Frage nachgegangen, wie und aus welchen einzelnen ineinander verschachtelten Techniken und Mittel sich diese Stragegie zusammensetzt.
Inhalt:
Einleitung / Detektivliteratur zur Zeit des Golden Age - Die Kunst des Verwirrens und Entwirrens (Einordung und Definition; Aufbau und Besonderheiten der Detektivgeschichte dieser Zeit; Das Rätselelement) / Techniken und Mittel der Irreführung in der Detektivliteratur (Grundlagen; Systematisierung der Terminologie; Unbestimmtheitsstellen; Verschleierung lösungsrelevanter Informationen; Illusionserzeugung; Kommunikationssituation; Ausnutzung von Lesererwartungen) / Agatha Christie als Meisterin der Irreführung (Warum Christie? Begründung für das Fallbeispiel; Fallbeispiel: Irreführung in Agatha Christies "Curtain") / Schlussbetrachtung / Literaturverzeichnis (Primärliteratur; Sekundärliteratur; Monographien; Unselbstständige Publikationen).
(Abstract der Autorin) KTS 61
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978-631-1-56044-6 Trotman, Tiffany Gagliardi:
Eduardo Mendoza's Crime Novels.
The Function of Carnivalesque Discourse in Post-Franco Spain, 1979-2001.

2009, 212 S., Vorwort von José V. Saval, Mellen Press, 0-7734-4712-1 / 978-0-7734-4712-7, US $ 139,95

This work examines canonical works of the Spanish novela "negra genre" - Eduardo Mendoza's "El misterio de la cripta enbrujada", "El laberinto de aceitunas" and "La aventura del tocador de señoras". The author applies Bakhtinian theories to analyses of the carnivalesque, situating the novels within the broader tradition of Spanish Carnivalesque literature. Traditionally, Mendoza's crime novels have been examined in light of social critique common to the Spanish "novela negra", but this study explores folkloric elements within these novels to demonstrate that there is a pervading culture of carnival informing Mendoza's parody of the traditional crime novel.
Inhalt:
Forword (Dr. José V. Saval) / Introduction / Spanish "novela negra" - History and Criticism / The author Eduardo Mendoza / Criticism on Eduardo Mendoza / Carnival / Free and Familiar Contact / Eccentricity / Carnivalistic Mésalliances / Profanation / Conclusion / Bibliography / Index.
(vt) KTS 61
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Film
TV
Hörspiel
Theater




978-3-656-65097-3 Brodersen, Johann:
Das Sprechen der Bilder.
Über einen neuen postmodernen filmischen Realismus in der US-Fernsehserie "Breaking Bad".

2014, 52 S., Grin Verlag, 3-656-65097-7 / 978-3-656-65097-3, EURO 24,99

Die Theorie der Postmoderne in den Geistes- und Kulturwissenschaften ist ambivalent zu betrachten. Bereits der Name etabliert die Idee der Postmoderne als Status mit einer Vergangenheit. Als einen Punkt in der Geschichte, der bei weiterem Voranschreiten immer mehr Ideen, Erzeugnisse, Fehler und auch Bewährtes in sich aufnimmt. Ein wachsendes Organ, in dem vieles seinen Platz finden muss. Nebeneinander, aufeinander, umeinander. Die Postmoderne ist so etwas wie der Inhalt eines Staubsaugers, der die Vergangenheit aufgesogen hat. Unsortiert, von manchen abgelehnt und doch nicht wegzudenken. … Dieses möchte sich die vorliegende Arbeit zu Nutze machen, um am Beispiel der US Fernsehserie "Breaking Bad" die Idee eines postmodernen filmischen Realismus, anhand von Interviews, Essays, Filmstills, Zeitungsartikeln, Video-Essays und Fach- sowie fachfremder Literatur, aus medienästhetischer und gesellschaftstheoretischer Perspektive vorzustellen. … <"Breaking Bad" lebt davon, dass verschiedene Genres virtuos gegeneinandergesetzt werden: Crime-Drama gegen Komödie, psychologischer Realismus gegen postmoderne Comic-Ästhetik, handwerkliche Perfektion gegen Trash.> (Abstract des Autors)
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978-1-137-39920-5 Da Silva, Antônio Márcio:
The "Femme" Fatale in Brazilian Cinema. Challenging Hollywood Norms.

2014, 224 S., Palgrave Macmillan, 1-137-39920-1 / 978-1-137-39920-5, £ 60,0

0 Meistens gaben weibliche Darsteller im "film noir" und "neo-noir" die "femme fatale" - durch die Bank waren es gutaussehende heterosexuelle weiße Frauen. Dies ist der Schlüsselpunkt für Da Silvas Buch - mit seiner Arbeit tritt er dafür ein, dass Darstellerinnen verschiedener ethnischer Gruppen, aber auch homosexuelle Darstellerinnen die Rolle der "femme fatale" übernehmen sollten. Im Gegensatz zur Filmindustrie Hollywoods scheint das brasilianische Kino seine Vorgaben bereits umgesetzt zu haben. Die Alternativen zu Hollywood sind hier farbige Darstellerinnen, Sklavinnen, Teenager oder Lesbierinnen - die somit auch die ganze Bandbreite der Gesellschaft repräsentieren. Da Silva hat für seine Arbeit exemplarisch 6 brasilianische Filme ausgewählt.
Inhalt:
Introduction / The Black Femme Fatale in "Xica da Silva" / The Femme Fatale's 'Troubled' Gender in "Madame Satã" / Social Class and the Virgin/Whore Dichotomy in "Bonitinha mas ordinária" / The Fetish 'Dirt' as 'Social Pollution': The Married Femme Fatale in "A dama do lotação" / The 'Abject' Lesbian Fatale in "As intimidades de Analu e Fernanda" / 'Quoting' the Film-Noir Femme Fatale in "A dama do Cine Shanghai" / Conclusion.

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Antônio Márcio da Silva lehrt im Fachbereich Hispanistik an der University of Kent. (tp) KTS 61

978-3-8365-4353-8 Duncan, Paul / Müller, Jürgen (Hg):
Film Noir.
100 All-Time Favorites
.

2014, 688 S., zahlreiche s/w und farbig Fotos, Lesebändchen, Taschen Verlag, 3-8365-4353-2 / 978-3-8365-4353-8, EURO 39,99

Die älteren Leser des "Krimi-Tipp" werden sich noch erinnern - früher konnte man für ca. 50 Pfennige an der Kinokasse ein dünnes Programmheft zum laufenden Film erwerben. Das Heftchen passte bequem in die Jackentasche und wer wollte, konnte nach der abendlichen Vorstellung mit den Programmheft im häuslichen Bett den gesehenen Film noch einmal Revue passieren lassen. Mit "Film Noir. 100 All-Time Favorites" ist dies nun allerdings nicht möglich. Fast gute 5 Kilo wiegt dieses äußerst üppig bebilderte Nachschlagewerk. Duncan und Müller starten ihre Übersicht über Film Noir mit "Das Cabinet des Dr. Caligari" und enden bei "Drive" aus dem Jahr 2011, einem Neo-Noir. Insgesamt 27 Beiträger beschäftigen sich mit diesem Kriminalfilm-Genre. Sie liefern zu jedem vorgestellten Film Zitate daraus, nennen Originaltitel und den Titel des deutschen Verleihs, geben Informationen über die Besetzung des Films (Schauspieler und Filmcrew), erwähnen wichtige Kritikerstimmen und liefern kurze Analysen zum Film. Die Auswahl der Standbilder beginnt stets mit der Abbildung des Originalfilmplakates. "Film Noir" lässt Kinofreunden garantiert das Herz höher schlagen - ein Prachtband wie man ihn üblicherweise aus dem Haus Taschen Verlag kennt.
Inhalt:
Paul Schrader: Notizen zum Film Noir / Jürgen Müller & Jörn Hetebrügge: Out of Focus / Douglas Keesey: Eine Einführung in den Neo-Noir / (Filme) 1920 bis 2011 / Register / 1000 Films noir / Autorenverzeichnis / Credits.

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Paul Duncan (PD) hat für Taschen 50 Bücher zum Film herausgegeben, darunter das preisgekrönte "The Ingmar Bergman Archives", und für die Reihe berühmter Filmregisseure die Titel "Alfred Hitchcock" und "Stanley Kubrick" verfasst. (tp) KTS 61

978-3-89472-561-7 Heimerl, Theresia / Feichtinger, Christian (Hg):
Dunkle Helden.
Vampire als Spiegel religiöser Diskurse in Film und TV
.

2011, 197 S., 50 s/w Abbildungen, Schüren Verlag (Film und Theologie, Bd. 17) 3-89472-561-3 / 978-3-89472-561-7, EURO 19,90

"True Blood", "Twilight" oder "Vampire Diaries" - um nur ein paar der Highlights des Vampir-Kinos bzw. der Vampir-TV-Serien zu nennen - sind seit ein paar Jahren en vogue. Das meist junge Publikum, und hier vor allem junge Mädchen, ist geradezu angezogen von Vampirinnen und Vampiren (das gilt übrigens auch für Vampir-Buchpublikationen, auf die man an jeder Ecke stößt). Es ist jetzt nicht mehr der ehemals dunkle Horrorstreifen, der auf Kino-Leinwänden und TV-Schirmen das Genre einst fest im Griff hatte, sondern die Renaissance des Vampirfilms manifestiert sich heute im jungen, geheimnisvollen wie auch dunklen Helden, der gerne auch mal den Schutzengel gibt. Aber gehen Vampire und Theologie überhaupt zusammen? Glaubt man den elf Beiträgen dieses Buches, scheint dies absolut kein Problem zu sein. Offensichtlich werden in Vampir-Filmen theologische Themen aufgegriffen und behandelt. Gut und Böse, Erlösung und Ewigkeit oder Körper und Seele werden jetzt im Vampir-Film fokussiert. Die neue und ungewöhnliche Rolle des Vampirs in Film und TV der letzten zwanzig Jahre wird von Religionswissenschaftlern und Theologen in diesem Buch beleuchtet.
Inhalt:
Theresia Heimerl & Christian Feichtinger: Einleitung / Alfons Wrann: Historie und Aberglaube - Anspruch und triviale Unterhaltung. Überblick über die Kultur- und Filmgeschichte des Vampirs / Theresia Heimerl: Was, wenn die Bösen die Guten sind? Der Vampir als Spiegel eines postmodernen Diskurses über "vormoderne" Werte und Normen / Johannes Thonhauser: Zivilisierte Außenseiter. Soziologische Beobachtungen zum Vampirbild in einigen neueren Film- und Fernsehproduktionen / Theresia Heimerl: Der neue Vampir. Dunkler Schutzengel und "Demon Lover" / Jutta Wimmler: Bilder des Maskulinen. Der Vampir im Angesicht von Post- und "Third-Wave"-Feminismus. / Christian Feichtinger: O Sister, where art thou? Über die Abwesenheit guter wie böser weiblicher Vampire / Lisa Kienzl: "They're Coming!" Die Ästhetik des Vampirs im Horrorfilm "30 Days of Night" / Alexandra Koch: Mormonische Vampire? Die "Twilight"-Saga im Spiegel mormonischer Lehren und Glaubensgrundsätze / Christian Feichtinger: Der begehrte Körper. Der Vampir als Verkörperung der Vollkommenheit in "Twilight" / Jutta Wimmler: "Fangbangers" und "God hates fangs". Der Vampir als Projektionsfläche moralischer Diskurse in "True Blood" / Andrea Schreiner: Der Werwolf. Gefürchteter Gegner oder geschätzter Partner des Vampirs. / Autorinnen und Autoren / Filmografie / Register.

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Theresia Heimerl, Jahrgang 1971, Studium der Deutschen und Klassischen Philologie und Katholischen Theologie in Graz und Würzburg; Dr. phil. 1998, Dr. theol. 2001; Habilitation zur Textualisierung des Körpers in Patristik, Gnosis und Manichäismus 2003; außerordentliche Professorin für Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz.
Christian Feichtinger, Jahrgang 1981, Studium der Katholischen Theologie und der Religionwissenschaft; Dr. theol. 2010 mit einer Arbeit zur Symbolisierung des Körpers in "Star Wars"; Projektmitarbeiter und Lehrbeauftragter im Institut für Religionswissenschaft in Graz. (tp) KTS 61

978-3-89472-657-7 Heimerl, Theresia / Kienzl, Lisa (Hg):
Helden in Schwarz.
Priesterbilder im populären Film und TV.

2014, 175 S., 26 s/w Abbildungen, Schüren Verlag (Film und Theologie, Bd. 27), 3-89472-657-1 / 978-3-89472-657-7, EURO 19,90

Father Brown (Chesterton) und Rabbi Small (Kemelman) dürften wohl die bekanntesten und berühmtesten geistlichen Ermittler der Kriminalliteratur sein. Neben vielen anderen tummeln sie sich auf der Ermittlerseite - manchmal allerdings auch auf der Gegenseite - Mönche ("Der Name der Rose"), Priester und Exorzisten ("Sakrileg", "Der Bulle von Tölz", "Ihr Auftrag, Pater Castell" oder "Pfarrer Braun"). Diese Ikonen im schwarzen Talar sind immer noch sehr präsent in vielen TV-Ausstrahlungen. In acht Beiträgen dieses Bandes werden die Priesterbilder (auch eben jener geistlichen Kriminalisten) analysiert, wie sie in Film und TV präsentiert werden.
Inhalt:
Theresia Heimerl & Lisa Kienzl: Einleitung / Theresia Heimerl: Bibliophile Mönche und machthungrige Intriganten. Priesterfiguren im Historiengenre / Peter Wiesflecker: Kulturkampf mit Augenzwinkern. Die Figur des Don Camillo als Urvater des Priesters im Unterhaltungsfilm / Christian Hatzenbichler: Geweihte Kriminalisten. Pater Brown und seine Erben / Kathrin Trattner: Das Kreuz mit dem Zölibat. Verbotene Liebschaften und andere Unkeuschheiten von "Die Dornenvögel" bis "Braunschlag" / Matthias C. Steiner: Die Soldaten Gottes. Exorzisten - Priester im Horrorfilm / Christiane K. Schachner: Zwischen Heldenverehrung und Sündenbockstrategie. Der Priester als religiöser Experte im Mystery-Film / Theresia Heimerl & Lisa Kienzl: Kirchentreuer Humor. Priester in Komödien / Lisa Kienzl: Vom Dorfpfarrer zum Exorzisten. Die Figur des Priesters als emotionales Verkaufsargument in kommerziellen Werbespots / Autorinnen und Autoren / Filmografie.

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Theresia Heimerl, Studium der Deutschen und Klassischen Philologie und Katholischen Theologie in Graz und Würzburg; Dr. phil. 1998, Dr. theol. 2001, Habilitation 2003; seitdem außerordentliche Professorin für Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz; Arbeitsschwerpunkte: Religion und Film/TV, Körper-Gender-Religion, europäische Religionsgeschichte.
Lisa Kienzl, Studium der Europäischen Ethnologie/Kulturanthropologie und Religionswissenschaft in Graz; Auslandsaufenthalte in Roskilder und Buffalo, NY; Promotion im Fach Europäische Ethnologie 2012 zum Thema österreichische Nationalidentität und deren Verbindung zu Antisemitismusdiskursen; Lektorin am Institut für Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz; Arbeitsschwerkpunkte: Identitätskonstruktionen, Religion, Gender und Fernsehen. (tp) KTS 61

978-3-86938-055-1 Hißnauer, Christian:
"Vergangenheitsbewältigung" im "Tatort"?
NS-Bezüge in der ARD-Krimireihe.

2014, 100 S., Avinus Verlag (Hefte zur Medienkulturforschung, No. 3), 3-86938-055-1 / 978-3-86938-055-1, EURO 16,00

Von Beginn an werden in Deutschlands beliebtester Krimireihe "Tatort", 1970 mit "Taxi nach Leipzig" gestartet, stets auch soziale und gesellschaftlich aktuelle Themen behandelt. Zunächst peu à peu, später wurden diese Themen resp. gesellschaftliche Probleme immer stärker in die Krimiplots mit einbezogen. Die Bewältigung der NS-Geschichte rückte erstmals ab 1980 in den Fokus der Drehbuchautoren. "Drittes Reich", "Arisierung", "abgetauchte Kriegsverbrecher", "NS-Fluchthelfer Katholische Kirche", "Verbrechen der Wehrmacht" oder der "Austro-Faschismus" wurden thematisiert. Es waren Filme wie zum Beispiel "Das Zittern der Tenöre" (1981), "Armer Nanosch" (1989), "Der oide Depp" (2008), "Unvergessen" und "Aus der Tiefe der Zeit" (beide 2013) und andere, die sich dieses Themas annahmen. Im Kapitel "Keine Leerstelle" geht Hißnauer auch ausführlich auf die Aufarbeitung der NS-Zeit in der allgemeinen deutschen Film- und TV-Produktion ein. In seinem Fazit gibt Christian Hißnauer zu bedenken: "Mit dem Verschwinden der Opfer, Täter und Zeugen wird auch das Thema "Drittes Reich" im "Tatort" dem Vergessen anheim gegeben werden." Mit einer ausführlichen Aufstellung weiterführender Literatur und einer Filmographie beschließt Hißnauer seine Analyse.
Inhalt:
Einleitend: Der "Tatort" als televisuelles Gedächtnis der Bundesrepublik / Die NS-Vergangenheit als Thema im "Tatort" / Nutznießer / Keine Leerstelle: Die NS-Vergangenheit im bundesdeutschen Fernsehen / Kriegsverbrecher / Ein Überlebender - und der Sohn eines Täters / Exkurs: Die deutsche Vergangenheit als (ironischer) Anspielungsraum / Bilder des Verbrechens: Wehrmacht, Vernichtungskrieg und die "Familisierung des Schuldproblems" / Helfershelfer / Jüdisches Leben nach Auschwitz / Österreich - und die "eigene" Vergangenheit / Am Ende der Geschichte …? / Literatur / Filmographie.
Kurzbio Christian Hißnauer siehe unten. (tp) KTS 61

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978-3-7705-5661-8 Hißnauer, Christian / Scherer, Stefan / Stockinger, Claudia:
Föderalismus in Serie.
Die Einheit der ARD-Reihe "Tatort" im historischen Verlauf.

2014, 594 S., 1 Grafik, 3 Tabellen, W. Fink Verlag, 3-7705-5661-5 / 978-3-7705-5661-8, EURO 59,00

Das Buch erschließt erstmals Serialisierungsformen und -verfahren in der ARD-Reihe "Tatort" von 1970 bis heute. Die seriellen Vernetzungen garantieren den bis heute anhaltenden Erfolg des Formats mit Zuschauerquoten, die keine andere regelmäßig ausgestrahlte Sendung im deutschen Fernsehen erreicht. Die Autoren erforschen die spezifische Serialität der "Tatort"-Reihe auf der Basis einer umfassenden Korpusanalyse von ca. 500 Folgen. Untersucht wird der Werk-Charakter der Reihe im Verhältnis zu den in den einzelnen Jahrzehnten vorherrschenden Bildästhetiken. Kontinuitäten in der Variation des Fernsehkrimi-Schemas betreffen Ermittlerfiguren, Handlungsräume und Konzepte der verschiedenen ARD-Sender. Behandelt werden darüber hinaus Themen wie Religion und Extremismus im "Tatort", insofern darin die Kultur- und Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik reflektiert wird. Zurückgebunden werden die gewonnenen Einsichten an die Rezeption sowohl einzelner Folgen als auch des "Tatort"-Konzepts im Ganzen. Die Autoren legen eine Pilotstudie vor, die erstmals die quantitative Erfassung eines großen Film-Korpus mit hermeneutischen Analysen einzelner Filme verbindet.
Inhalt:
Singuläre Serialität. Einleitung / Der Ursprung der "Tatort"-Serialität / Der "Tatort" in der Fernsehlandschaft der Bundesrepublik Deutschland / Das Historische des Seriellen / Serie und/oder Werk? / Bildästhetik und Selbstreferentialität / Figuren. Die Ermittler/innen / Räume / Religion / Extremismus und Terrorismus / Die Rezeption des Seriellen. Der "Tatort" in der Fernsehkritik / Anhang (Literaturverzeichnis, Quellen, Kürzel-"Tatort"-Folgen, Chronologie der behandelten "Tatort"-Folgen, Register der behandelten "Tatort"-Folgen).

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Christian Hißnauer, geboren 1973, studierte Soziologie, Theater- und Filmwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Danach war er in der angewandten Medien- und Kommunikationsforschung tätig. 2004 bis 2009 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für interdisziplinäre Medienwissenschaft (ZiM) der Georg-August-Universität Göttingen, danach als Wissenschaftliche Hilfskraft am Seminar für Deutsche Philologie (Göttingen).
Stefan Scherer (Prof. Dr. phil. Habil.) ist Geschäftsführer des Instituts für Germanistik, Leiter Lehramt Deutsch, Wissenschaftlicher Leiter des Schreiblabors, KIT - Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Germanistik.
www.pkm.kit.edu/kit_experten_scherer.php
Claudia Stockinger (Prof. Dr.), geboren 1970 in Regensburg, Studium der Deutschen Philologie, Geschichte und Philosophie an der Universität Regensburg, 1995-2000 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Literaturwissenschaft der Universität Karlsruhe, Promotion 1999, seit 2012 Professorin für Deutsche Philologie/Neuere Deutsche Literatur an der Georg-August-Universität Göttingen.
www.uni-goettingen.de/de/11860.html
(vt) KTS 61

978-3-8376-2459-5 Hißnauer, Christian / Scherer, Stefan / Stockinger, Claudia (Hg):
Zwischen Serie und Werk.
Fernseh- und Gesellschaftsgeschichte im "Tatort".

2014, 414 S., zahlreiche s/w Abbildungen, transcript Verlag (Kultur- und Medientheorie], 3-8376-2459-5 / 978-3-8376-2459-5, EURO 33,99
Durchschnittlich versammeln sich bis zu zehn Millionen Zuschauer jeden Sonntagabend vor dem Fernsehbildschirm, um eine neue Folge von Deutschlands beliebtester Krimireihe zu schauen: Der "Tatort" ist seit 1970 aus dem Fernsehangebot nicht mehr wegzudenken. Ausschlaggebend dafür ist, dass die "Tatort"-Reihe so konzipiert ist, dass sie alle Altersgruppen und alle gesellschaftlichen Schichten der bundesdeutschen Bevölkerung anspricht. Als die ARD, in Konkurrenz zur ZDF-Reihe "Der Kommissar", die "Tatort"-Reihe entwickelte, war mehr oder weniger klar, dass nicht nur ein spannender Kriminalfall abgehandelt (werden sollte), sondern dass auch ein Spiegelbild der Gesellschaft bzw. der sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Bundesrepublik in dieser Sendereihe transportiert werden sollte. Ein Konzept, das die "Tatort"-Reihe bis heute bestens umzusetzen versteht. Die Herausgeber versammeln in ihrem Buch Beiträge, um dem Leser (und damit wohl auch dem "eingefleischten" "Tatort"-Zuschauer) die verschiedensten Perspektiven und Ansatzpunkte dieser Kriminalfilmreihe aufzuzeigen. Mit ihrem Sammelband "Zwischen Serie und Werk" liegt eine grundlegende Analyse dieser Sendereihe vor, die "eine mentalitätsgeschichtliche Argumentation mit fernsehgeschichtlichen und -praktischen Aspekten verknüpft". "Zwischen Serie und Werk" ist somit ein Kompendium, welches die verschiedensten Aspekte zusammenführt, ein essayistisches Nachschlagewerk mit hohem Informationsgehalt. Gegliedert ist diese Essaysammlung in drei Teile, jedes Kapitel wird durch umfängliche Literaturverweise und einer Auflistung der im Essay behandelten "Tatort"-Folgen ergänzt. Inhalt:
Christian Hißnauer / Stefan Scherer / Claudia Stockinger: Einleitung. Zwischen Serie und Werk. Fernseh- und Gesellschaftsgeschichte im "Tatort".
Teil 1 - Der "Tatort" als Reflexionsmedium der Zeit- und Gesellschaftgeschichte.
Weber, Thomas: Die kommunikative Figuration der "Tatort"-Reihe und die Darstellung der Protagonisten / Carsten Heinze: Alltagskonstruktionen und soziale Rolle. Eine soziologische Perspektive auf den "Tatort" / Hendrik Buhl: Zwischen Fakten und Fiktionen. Gesellschaftspolitische Themen in der Krimireihe "Tatort" / Joan Kristin Bleicher: Der "Tatort" als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen am Beispiel der Veränderung von Täterprofilen / Stephan Völlmicke: 40 Jahre Leichenshow-Leichenschau. Die Inszenierung des Todes im "Tatort" und der soziale Umgang mit Sterben und Tod / Rolf Parr: Vehikel, Charakter-Pendant und Mittel zur Raumerkundung. Das Auto als multifunktionales Strukturelement im "Tatort".
Teil 2 - Zur Logik des öffentlich-rechtlichen Fernsehkrimis.
Christian Hißnauer: "Stahlnetz" + "Kommissar" = "Tatort"? Zur Frühgeschichte bundesdeutscher Krimiserien und -reihen / Melanie Wolber & Stefan Scherer (Interview) & Herausgeber (Fragen): Entscheidungsprozesse in der Redaktion. Interview mit Melanie Wolber, Redakteurin des Lena-Odenthal-"Tatort" beim SWR / Regina F. Bendix & Christine Hämmerling: Autoren und Rezipienten. Zu einem distanzierten Verhältnis / Andreas Blödorn: Raum als Metapher. Exemplarisches und Exzentrisches am Beispiel des Münster-"Tatort". Münster als Raum exzessiver Selbstreflexion des "Tatort"-Formats / Thomas Klein: Zwischen Wortwitz und Klamauk. Der "Tatort" Münster als Dramedy / Tina Welke: Kunde aus dem Osten der vereinigten Republik. Der MDR-"Tatort" in den Jahren 1992 bis 2007.
Teil 3 - Die filmkünstlerischen Aspekte der spezifischen "Tatort"-Serialität.
Hans Krah: Filmdramaturgie vs. Reihennarration. "Liebe, Sex, Tod" (1997) und der "Tatort" der 1990er Jahre / Moritz Baßler: Bewohnbare Strukturen und der Bedeutungswandel des Narrativs. Überlegungen zur Serialität am Gegenwarts-"Tatort" / Dennis Gräf: Wertevermittlung im "Tatort". "Die Heilige" (2010) und der bayerische "Tatort" / Julika Griem: Zwischen deutschem Gesellschaftsroman und "The Wire". Das Werk-Potential des "Tatort" im Kontext internationaler Referenzen.
Autorinnen und Autoren.
Kurzbio zu den Herausgebern: siehe oben. (tp) KTS 61
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978-3-86505-322-0 Irsigler, Ingo / Lembke, Gerrit / Strank, Willem (Hg):
Actionkino.
Moderne Klassiker des populären Films.

2014, 174 S., 87 s/w Fotos, Verlag Bertz + Fischer (Deep Focus, Bd. 19), 3-86505-322-X / 978-3-86505-322-0, EURO 16,90

Im Sommersemester 2012 starteten wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden des Instituts für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ein Projekt unter dem Titel "Vorlesung mal anders: Action!". Die Resonanz des Publikums auf das Projekt "Vorlesung mal anders" war so groß, dass die Veranstalter nicht umhin kamen, die während dieser Vorlesung gehaltenen Vorträge im Band "Actionkino" zusammenzufassen. Das Actionkino hatte seine Blütezeit in den 1980-er Jahren: Geschwindigkeit, Verfolgungsjagden, gewaltige Schusswechsel und Explosionen sind die Merkmale des Actionfilms. Man erinnere sich nur an Filme wie "The Terminator" oder die "Die Hard"-Serie, Stallone als Rambo in "First Blood", aber auch die Dirty Harry- und Bond-Filme waren die Aushängeschilder des Actionkinos. In neun Essays wird über den Actionfilm reflektiert, stets festgemacht an ausgesuchten Beispielen, und unterstrichen durch zahlreiche Fotos aus diesen Filmen. Ausführliche Anmerkungen und ein recht umfangreiches Verzeichnis weiterführender Literatur ergänzen diese Essays. Ein (Personen- und Film-) Index erschließt den Band "Actionkino". Dieses Pilotprojekt einer etwas anderen Vorlesungsveranstaltung war übrigens so erfolgreich, dass weitere Vorlesungsreihen folgten: "Kultserien", "Bestseller und Blockbuster" und andere.
Inhalt:
Ingo Irsigler & Gerrit Lembke & Willem Strank: Fuzzy, hybrid und pornografisch. Elf Thesen zum Actionfilm / Willem Strank: Dreckig währt am längsten. Selbstjustiz und Einsamkeit in den "Dirty Harry"-Filmen / Gerrit Lembke: "Nothing is over! Nothing!" Verdrängung und Erinnerung in "First Blood" / Eckhard Pabst: Die besten aller möglichen Welten. James Camerons "The Terminator" und "Terminator 2: Judgment Day" / Ingo Irsigler: Cowboy John McClane. Traditionsbezüge und Wertediskurs in "Die Hard" / Dominik Orth: Revisionen des Actionhelden. Eine Genreanalyse der "Mission: Impossible"-Reihe / Christoph Rauen: Übermann, Übermensch, Übermutter. "Kill Bill" als Rache- und Familienfilm / Jan Tilman Schwab: Die Wiedergeburt eines Unsterblichen. James Bond in "Casino Royale" / Gerrit Lembke: Die Rückkehr der Körpertäter. Gewalt und Ironie in "The Expendables" und "The Expendables 2" / Literaturverzeichnis / Über die Autoren / Fotonachweis / Index.

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Ingo Irsigler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Projekt "Vorlesung mal anders"; Arbeitsschwerpunkte: Zeitgeschichte in Literatur und Film. Gerrit Lembke, Doktorand am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Projekt "Vorlesung mal anders"; Arbeitsschwerpunkte: Kriegsliteratur im Dritten Reich, Gegenwartsliteratur, populärer Film.
Willem Strank, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Arbeitsschwerpunkte: Clint Eastwood; amerikanischer "Autorenfilm"; Filmmusik; avancierte Erzählstrategien im Film. (tp) KTS 61
www.vorlesung-mal-anders.de

978-3-03910-547-2 Kiszely, Philip:
Hollywood Through Private Eyes.
The Screen Adaptation of the 'Hard-Boiled' Private Detective Novel in the Studio-Era.
2006, 283 S., P. Lang Verlag (Stage and Screen Studies, Bd. 8), 3-03910-547-7 / 978-3-03910-547-2, EURO 68,30

The private detective novels of Dashiell Hammett, Raymond Chandler and Mickey Spillane have provided the source for some of Hollywood's most successful, controversial and baffing films. Spanning almost the whole of the studio era, the private eye mini-genre boasted stars like William Powell, Humphrey Bogart and Dick Powell, as well as top-calibre directors John Huston, Edward Drnytryk and Robert Aldrich. Yet the movies themselves still manage to remain something of an enigma: MGM's influetial adaption of Hammett's "The Thin Man" has been all but ignored by critics and historians, while classic entries such as "The Maltese Falcon" and "Murder, My Sweet" are usually considered only within the wider context of "film noir". This book provides a new perspective on the private eye mini-genre of the studio era. Drawing extensively on archival material, "Hollywood Throug Private Eyes" links the private eye screen adaption to its novelistic source, charting the journey from page to screen and exploring the key influence along the way.
Inhalt:
From the Bowery Detective to Mike Hammer / Hammett in Hollywood / Zanuckism / Making Sense of Chandler / Subjective Viewpoints / The End Justifying the Means / A Solution to the Hollywood Problem.

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Philip Kiszely lehrte Filmgeschichte an der University of Manchester. (vt) KTS 61

978-0-313-37612-2 Knight, Gladys L.:
Female Action Heroes.
A Guide to Women in Comics, Video Games, Film, and Television.

2010, 341 S., Photos, ABC CLIO (Greenwood), 978-0-313-37612-2, US $ 85,00 Female action heroes, like other fictional characters, not only reveal a lot about society, but greatly influence individuals in society. It is no surprise that the gradual development and increase in the number of female action heroes coincides with societal changes and social movements, such as feminism. Nor is it a surprise that characteristics of female action heroes echo the progressive toughening of women and young girls in the media.
Features:
Comprises 25 profiles, arranged alphabetically / 70 sidebars provide additional information on pertinent topics, individuals, and symbols / Includes a chronology of major appearances of the 25 femal action heroes in film, television, comic books, and video games, as well as women's fashion trends and major events in women's history / Offers a photograph of each featured, female action heroe / Presents a glossary of 39 terms, including female archetypes like "femme fatale" and social movements like "third-wave feminism" / Provides a selected bibliography of books and Internet sites related to the topics.

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Gladys L. Knight ist freie Schriftstellerin. (vt) KTS 61
www.gladyslknight.com

978-3-89796-200-2 Nuehlen, Christoph:
The X-Files Disclosed.

2008, 256 S., 24 s/w Fotos auf Tafeln, Gardez! Verlag (Filmstudien, Bd. 58), 3-89796-200-4 / 978-3-89796-200-2, EURO 24,95
Die amerikanische TV-Serie "Akte X" war Ende der 80er und bis weit in die 90er Jahre eine der erfolgreichsten Mystery-Serien im Fernsehen. Ganz offensichtlich hatten die Produzenten den Nerv der Zeit getroffen - der Gratwanderung zwischen Wissenschaft und gespentischen Trugbildern brachte dem Fernsehen dank einer riesigen jugendlichen Fangemeinde hervorragende Quoten. Zudem waren die "X-Files" stilbildend für nachfolgende Film- und TV-Produktionen. Düster, beklemmend und klaustrophobisch - das kam beim Publikum an, einhergehend mit einer zunächst meist undurchsichtigen Handlung. Den Start des Kinofilms "Akte X: Jenseit der Wahrheit" nahm der Filmwissenschaftler Christoph Nuehlen zum Anlass, sich mit dem Phänomen "X-Files" ausführlich zu beschäftigen. Seine Analyse "The X-Files Disclosed" geht den Strukturen und den Motiven der Serie nach.
Inhalt:
Einleitung / Analyse des Narrativen (Unendlicher Schrecken - Die X-Files als serieller Text; Masterplan - Aufbau und Struktur der X-Files; X-Files Plot; Palimpseste - Die Macht des Genres) / Figurenanalyse (Mulder der Fuchs; Dana die Heilige; Erbauliche Gedanken über einen Tabakraucher; Die zwölf Verschworenen; Drei einsame Schützen; Skinner; Düstere Helfer; Rat Boy; Memento Mori) / Analyse der Gestaltungsmittel (Chiaroscuro - Die Dramaturgie von Licht und Schatten) / Motivanalyse (Die ewige Philosophie der X-Files; Die Romantik der Aufklärung; X-Files Eschatologie; Der klinische Blick; Die Macht der Verschwörung) / Nachwort / Anhang (Anmerkungen; Bibliographie; Filmographie; Episodenübersicht; Index).

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Christoph H. Nuehlen, geboren am 25.3.1975 in Krefeld, studierte Film-, Literatur- und Rechtswissenschaften in Mainz und Edinburgh. Bei Thomas Koebner promovierte er mit einer Studie über die Fernsehserie "Akte X". Er arbeitet als freier Lektor und Dramaturg, u.a. für ARD (Debüt im Ersten, hr FS-Spiel und Spielfilm) und ZDF (Hauptredaktion Fernsehspiel). Seit 2006 ist er Leiter des FILMZ - Festival des deutschen Kinos. (tp) KTS 61
www.mediabiz.de/film/firma/people/dr-christoph-nuehlen/45565/13344

978-3-89472-446-7 Salis, Christian Georg:
Der Böse steht noch einmal auf …
und andere Klischees aus Hollywood-Filmen.

2015 (3. Auflage), 112 S., 200 Abbildungen, Schüren Verlag, 3-89472-446-3 / 978-3-89472-446-7, EURO 9,90
Der Böse steht noch einmal auf - eine der ewigen Wahrheiten aus Hollywood-Filmen. Christian Georg Salis hat die schönsten in diesem Buch gesammelt: Jeder kann einen Jumbo-Jet landen. Überall findet man sofort einen Parkplatz. Unschuldige haben kein Alibi. Aus der Einkaufstüte ragt ein Baguette heraus. Wissenschaftler sind wahnsinnig. Beim Sex wird nicht gelacht. Man kann alles schaffen, wenn man nur an sich glaubt - und am Ende ergibt alles einen Sinn … Ein witziges Buch für alle, die gern ins Kino gehen. (vt) KTS 61
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978-3-89777-805-4 Werner, François:
Tatort - Das Buch.
999 x Krimi, Kult & Kurioses.

2014, 176 S., zahlreiche s/w Illustrationen, Moses Verlag, 3-89777-805-X / 978-3-89777-805-4, EURO 12,95
Es gibt zwei Programmschwerpunkte im deutschen Fernsehen, zu denen sich regelmäßig Millionen Zuschauer vor die Bildschirme setzen. Zum einen sind es Fußballübertragungen, zum anderen ist der Sonntagabend für die Zuschauer für die Ausstrahlung der "Tatort"-Reihe reserviert. In 999 kurzen Annotationen hat François Werner in seinem handlichen Buch Fakten zur Sendereihe zusammengestellt, räumt mit einigen Irrtümern auf, gibt Hinweise zu Folgen, zu Ermittlern und deren urbanem Umfeld, Zitate sind ebenso zu finden wie die Aufstellung verschiedener Rekorde der beliebten Krimi-Reihe. Diese 999 Einblicke in die "Tatort"-Serie bieten gleichzeitig auch eine Zeitreise seit Start der "Tatort"-Reihe im Jahr 1970.

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François Werner ist Oecotrophologe und arbeitet als Wissenschaftsjournalist. 1997 gründet er die private Website "tatortfundus". Sein privates Archiv umfasst unzählige Bücher, Zeitschriften, DVDs und diverse Fundstücke rund um die Filme, Schauplätze, Kommissare und ihre Darsteller. Sein umfangreiches "Tatort"-Wissen führt zu häufigen Anfragen von Redaktionen und Verlagen. (tp) KTS 61
www.tatortfundus.de
www.tatort.de

978-3-95687-038-5 Wiesert, Martin Ph. / Witte, Viktor / Hurka, Christoph:
Kill the Brain!
George A. Romero und die Geburt des modernen Zombiefilms. [Sammeltitel].
2013, 96 S., Science Factry, 3-95687-038-7 / 978-3-95687-038-5, EURO 24,99

Sie bewegen sich meist langsam, sie riechen streng, und sie wollen dich mit Haut und Knochen: Die Figur des Zombies gehört längst zum popkulturellen Arsenal der Postmoderne. Einer, der maßgeblich für diese Entwicklung verantwortlich war, ist der Independence-Regisseur George A. Romero. Mit seinem filmischen Meilenstein "Night of the Living Dead" brachte Romero 1968 den Horror in die Häuser und Vorgärten Amerikas. Der Zombie hielt hier erstmals Einzug in den amerikanischen Alltag. Dieses Buch geht auf den Ursprung und die Intentionen des Zombiefilms ein: von den ersten Entwicklungen bis zu den späteren Revivals. Im Zentrum stehen dabei Romeros richtungsweisendes Werk, seine gesellschaftlichen Implikationen sowie sein prägender Einfluss auf das Genre des Zombiefilms.
Inhalt:
Martin Philipp Wiesert (2009): Zombies in Horrorfilmen. Ursprung, Entwicklung und Intention des Zombiefilms (Einleitung / Mythos Zombie / Filmhistorische Entwicklung des Zombies / Interpretationsgedanken zum Zombiefilm / Fazit / Anhang).
Viktor Witte (2008): "Night of the Living Dead" im Kontext der amerikanischen Politik und Gesellschaft der 1960er Jahre (Einleitung / Die Geschichte des Zombiefilms - Ein Rückblick / Die neue Ära des Zombiefilms / "Night of the Living Dead" als Spiegel eines revolutionären Jahrzehnts / Fazit / Bibliografie / Literaturverzeichnis).
Christoph Hurka (2011): Untote in Pittsburgh. George A. Romeros "Night of the Living Dead" als Schwellenfilm des amerikanischen Horrorkinos (Einleitung / Der amerikanische Spielfilm in den 1960er Jahren / George A. Romeros "Night of the Living Dead" als Schwellenfilm des amerikanischen Horrorfilms / Fazit / Literaturverzeichnis).
(Abstract der Autoren) KTS 61
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Kriminalistik
True Crime
Spionage





978-3-426-65554-2 Benede, Carlos:
Kommissar mit Herz.
Meine Jungs, mein Leben, unser Weg.

2015, 288 S., 8 Tafeln mit Abbildungen, Knaur Verlag, 3-426-65554-3 / 978-3-426-65554-2, EURO 19,99

Carlos Benede betreut Verbrechensopfer im Kommissariat für Prävention und Opferschutz der Münchner Polizei, als er Alex begegnet. Der Elfjährige hat mit angesehen, wie seine Mutter ermordet wurde - von seinem eigenen Vater. Benede gewinnt das Vertrauen des Jungen und begleitet ihn zum Prozess, in dem Alex mit fester Stimme gegen seinen Vater aussagt. Aus dem Vertrauen wird Freundschaft, und bald steht der Wunsch des Jungen fest: Benede soll künftig sein Vater sein - ein Kommissar, der als Waise aufwuchs und zu diesem Zeitpunkt weder verheiratet ist noch Kinder hat. Das Jugendamt spielt mit, von nun an sind die beiden eine Familie. Jahre später rufen eines Abends kurz vor Mitternacht die Kollegen von der Mordkommission bei Benede an: Wieder ist ein kleiner Junge aufzunehmen, dessen Mutter von seinem Vater ermordet wurde. Und wieder sagt Benede ja.

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Carlos Benede, Jahrgang 1963, wuchs in einem katholischen Kinderheim auf. Er studierte Sozialpädagogik und trat bei der Polizei als Kripobeamter ein. Vor einigen Jahren gründete er mit Juristen und Polizeibeamten den Verein Weitblick e.V., der schwer erziehbaren Jungen ein Heim bietet. Benede ist zurzeit in der Einsatzplanung bei der Polizei in München tätig. (vt) KTS 61

978-3-8382-0457-4 Blazek, Matthias:
Seeräuberei, Mord und Sühne.
Eine 700-jährige Geschichte der Todesstrafe in Hamburg 1292-1949.

2013, 154 S., ibidem Verlag, 3-8382-0457-3 / 978-3-8382-0457-4, EURO 18,90

Im Jahre 1624 wurde vor Hamburgs Toren die letzte Hinrichtung von Seeräubern und Freibeutern vollzogen. Die letzte Hinrichtung einer Frau, die ein Kind ermordet hatte, wurde in Hamburg im Jahre 1809 vollstreckt. In der Freien und Hansestadt Hamburg sind bis 1949 weit über tausend Hinrichtungen vollzogen worden. Allein 428 Seeräuber verloren auf dem Grasbrook, einer Insel vor den Toren Hamburgs ihr Leben. Unter ihnen waren auch die Vitalienbrüder Klaus Störtebeker und Gödeke Michels. Mit Rad, Schwert und Feuer ließ die Hamburger Justiz von ihr Verurteilte hinrichten. Zwischen 1444 und 1581 wurden so auch etwa 40 Frauen in Hamburg wegen Vergehen wie Hexerei und Zauberei verurteilt und grausam auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Inhalt:
Geleitwort / Vorwort / Gliederung / Abkürzungsverzeichnis / Seeräuberei, Mord und Sühne / Die Constitutio Criminalis Carolina / Die Fronerei / Die Frone / Unvollständige Liste der in Hamburg eingesetzten Frone / Die Richtstätten / Die Einzelfälle (Mittelalter bis zum Beginn der Reformation, 1517; 1517 bis 1600; 1601 bis 1854; 1854 bis 1932; 1933 bis 1945; 1945 bis 1949) / Großstadtpolizei / Literaturverzeichnis / Literaturempfehlungen.

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Michael Blatzek hat sich mit zahlreichen Publikationen einen Namen gemacht. So thematisierte er in seinen Veröffentlichungen unter anderem die Scharfrichter in Preußen und im Deutschen Reich 1868-1945, Haarmann und Grans sowie die Kriminaljustiz im Fürstentum Lüneburg. (vt) KTS 61
http://matthias-blazek.eu

978-3-406-67372-6 Essig, Rolf-Bernhard / Schury, Gudrun:
Schlimme Finger.
Eine Kriminalgeschichte der Künste von Villon bis Beltracchi.

2015, 304 S., 22 Abbildungen, C.H. Beck Verlag, 3-406-67372-4 / 978-3-406-67372-6, EURO 14,95

Veit Stoß fälschte Urkunden, um an sein Geld zu kommen. Carlo Gesualdo, der Komponist frommer Motetten, schlachtete seine Frau und ihren Geliebten ab. Karl May saß über acht Jahre im Gefängnis wegen Amtsanmaßung, Betrugs, Diebstahls. Und der Karikaturist Arno Funke alias Dagobert entwarf kunstvolle Übergabeapparate für erpresstes Geld. "Schlimme Finger" stellt in gut zwanzig Kapiteln eine Fülle überraschender Gesetzesbrüche vor, die von Malern, Komponisten, Autoren, Musikern verübt wurden. In allen Fällen erweist sich die seit der Renaissance geläufige These, der Schritt vom Genie zum Verbrecher sei klein, als reizvolles, haltloses, aber erzählerisch höchst produktives Klischee, das unser Bild vom Künstlerdasein bis heute beeinflusst.
Inhalt:
François Villon / Veit Stoß / Benvenuto Cellini / Carlo Gesualdo / Caravaggio / Friedrich Schiller / Karl May / Rudolf Ditzen alias Hans Fallada / Ernst von Salomon / Albertine Sarrazin / Henri Charrière / Jean Genet / Anne Perry / Otto Muehl / Norio Nagayama / Arno Funke alias Dagobert / Wolfgang Beltracchi.

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Rolf-Bernhard Essig, geboren 1963, lebt als Publizist und Literaturwissenschaftler in Bamberg und lehrt an den Universitäten Bamberg, Samara und Togliatti (Russland). Er schreibt u.a. für "Die Zeit", "Süddeutsche Zeitung", "Frankfurter Rundschau" sowie "Neue Zürcher Zeitung". Mit seinem unterhaltsamen Redensartenprogramm tourt er durch ganz Deutschland und ist regelmäßig in TV, Hörfunk und Printmedien mit seinen Sprachberatungen präsent.
www.schuressig2.homepage.t-online.de/files/essig.htm
Gudrun Schury, Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Dozentin, schreibt u.a. für die "Süddeutsche Zeitung", "Die Zeit", "Frankfurter Rundschau" und "Wiener Zeitung". Ihre Publikationen reichen vom wissenschaftlichen Aufsatz über die Erzählung bis zum Sachbuch. (vt) KTS 61
www.schuressig2.homepage.t-online.de/files/schury.htm

978-3-95614-045-7 Goffman, Alice: On the run.
Die Kriminalisierung der Armen in Amerika.

2015, 367 S., (On the Run. Fugitive Life in an American City, Ü.v. Noemi von Alemann, Gabriele Gockel & Thomas Wollermann), Verlag Antje Kunstmann, 3-95614-045-1 / 978-3-95614-045-7, EURO 22,95

Der "War on Drugs", der seit 40 Jahren in Amerika tobt, hat es nicht geschafft, den Verkauf oder Gebrauch von Drogen zu verhindern, aber er hat es geschafft, einen weitgehend unbekannten Überwachungsstaat in Amerikas ärmsten Vierteln zu etablieren. Alice Goffman hat sechs Jahre in so einem Viertel in Philadelphia gelebt und ihre genauen Beobachtungen und erschreckenden Erzählungen offenbaren die schädlichen Folgen dieser weit verbreiteten "Tough-on-Crime"-Politik. Goffman stellt uns unvergessliche Charaktere vor, junge afroamerikanische Männer, die in einem Netz von Haftbefehlen und Überwachung gefangen sind - manche von ihnen sind kleinkriminelle Drogendealer, andere ganz gewöhnliche Jungs, die einfach mit den wenigen Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, zu kämpfen haben. Doch alle finden sich in der Falle einer unterstellten Kriminalität, der sie nur selten entkommen können. Ohne die Probleme des Drogenhandels und die Gewalt, die oft damit einhergeht, zu verleugnen, führt uns Alice Goffman die menschlichen Kosten dieser verfehlten Politik vor Augen.
Inhalt:
Prolog / Vorwort / Einleitung / 1. Die 6th Steet Boys und ihre Konflikte mit dem Gesetz / 2. Die hohe Kunst der Flucht / 3. Wenn die Polizei deine Tür einschlägt / 4. Probleme mit der Justiz? Nutze sie! / 5. Das Sozialleben kriminalisierter junger Menschen / 6. Das Geschäft mit Schutz und Privilegien / 7. Die Saubernen / Fazit: Eine Community der Flüchtlinge / Epilog: Abschied von 6th Street / Anhang: Notizen zur Methodik / Anmerkungen.

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Alice Goffman wurde 1982 in Philadelphia geboren und ist Assistant Professor of Sociology an der University of Wisconsin-Madison. (vt) KTS 61
www.ssc.wisc.edu/soc/faculty/show-person-php?person_id=1335

978-3-426-27635-8 Greenwood, Glenn:
Die globale Überwachung.
Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen
.
2014, 365 S., s/w Abbildungen, (No Place to Hide, Ü.v. Gabriele Gockel, Robert Weiß, Thomas Wollermann & Maria Zybak), Droemer Verlag, 3-426-27635-6 / 978-3-426-27635-8, EURO 19,99

Im Juni 2013 veröffentlichte Glenn Greenwald die ersten NSA-Dokumente aus dem Archiv des Whistleblowers Edward Snowden. Seitdem werden immer bedrohlichere Details des globalen Spionagesystems der amerikanischen Geheimdienste aufgedeckt. Nun bring Greenwald anhand einer Fülle von exklusiven, nie zuvor publizierten Geheimdokumenten das ganze Ausmaß der Massenüberwachung ans Licht. Alles und jeder wird ausgespäht, die Bevölkerung steht unter Kollektivverdacht. Meinungsfreiheit wird im Namen der Sicherheit unterdrückt, und es gibt keine Privatsphäre mehr - nirgends. Unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit hat die amerikanische Regierung ein Überwachungssystem geschaffen, das weltweit die elektronische Kommunikation auswertet. Dieser eklatante Rechtsbruch bewog den NSA-Infrastrukturanalytiker Edward Snowden, mit Glenn Greenwald Verbindung aufzunehmen, um das unkontrollierte Sammeln persönlicher Daten öffentlich zu machen. Greenwald schildert erstmals sein konspiratives Treffen mit Snowden in Hongkong, die Übergabe der brisanten Dokumente und die Zusammenarbeit mit der Redaktion des Guardian. Seine ersten Artikel über die NSA-Affäre lösten ein politisches Erdbeben aus und haben die massive Bedrohung der Privatsphäre im digitalen Zeitalter verdeutlicht. Anhand von über 120 streng geheimen Dokumenten gibt Greenwald nun detaillierten Einblick in die Strukturen der NSA. Und er legt ihre Strategien offen - die Infiltration sämtlicher Kommunikationsnetze, die Ausspähung internationaler Organisationen und führender Politiker, gezielte Wirtschaftsspionage und offensive Cyber-Operationen bis hin zum "Manhunting". Dieses gigantische Überwachungssystem, so Greenwalds Warnung, ist ein äußerst wirkungsvolles Instrument der Unterdrückung - die repressivste Waffe staatlicher Einmischung, die es in der Geschichte der Menschheit je gegeben hat.

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Der Jurist und Verfassungsrechtler Glenn Greenwald ist einer der einflussreichsten politischen Kommentatoren in den USA. Er war Kolumnist bei "The Guardian" und ist seit 2014 Mitherausgeber der Website "The Intercept". 2010 erhielt er den "Online Journalism Association Award" für seine investigative Berichterstattung über die Verhaftung des Whistleblowers Chelsea (Bradley) Manning. Seit der Aufdeckung der NSA-Affäre wurde er mehrfach für seine journalistische Tätigkeit ausgezeichnet. Das Magazin "Foreign Policy" ernannte ihn zu einem der 100 "Global Thinkers" des Jahres 2013. Greenwald hat mehrere Bestseller veröffentlicht, u.a. "How Would a Patriot Act?". Er lebt in Rio de Janeiro, Brasilien. (vt) KTS 61

978-3-423-26054-1 Harbort, Stephan:
Gemeingefährlich.
Deutschlands schlimmste Verbrecher - ein Kommissar berichtet.

2015, 240 S., dtv premium 26054, 3-423-26054-8 / 978-3-423-26054-1, EURO 14,90

Stephan Harbort gilt als der bekannteste Experte für Profiling und Serienmörder in Deutschland. In seinem aktuellen Buch beschäftigt er sich mit Tätern, die in Sicherheitsverwahrung genommen werden. Täter in Sicherheitsverwahrung bedeutet, dass diese Menschen als die schlimmsten Verbrecher anzusehen sind. Eine Rehabilitation durch Therapie(n) ist von vorherein sinnlos, diese Täter gelten als rücksichtslose und gefährliche Wiederholungstäter. Stephan Harbort stellt in "Gemeingefährlich" acht exemplarische und spektakuläre Kriminalfälle vor. Tat und Täter, sowie die ausschlaggebenden Umstände, die zu den blutrünstigen Verbrechen führten, werden von ihm ebenso dargestellt wie auch das Schicksal der Opfer - Kinder, Frauen, Männer. Wie auch in seinen bisherigen Büchern ist die von Harbort vorgeschlagene Liste weiterführender Literatur sehr umfangreich.
Inhalt:
Vorwort / Blutrausch / Joker / Mordsspaß / Höllenfahrt / Kunstfehler / Enthemmung / Quälgeist / Notstand / Nachspiel / Benutzte und empfohlene Literatur.

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Stephan Harbort leitet ein Kriminalkommissariat beim Polizeipräsidium Düsseldorf. Der Diplom-Verwaltungswirt ist Deutschlands bekanntester Experte für Serienmörder und das kriminalistische Profiling, außerdem langjähriger Lehrbeauftragter an der FH Düsseldorf und Dozent an der BTU Cottbus. Der Kriminalhauptkommissar entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden zur Überführung von Serienmördern und ist Fachberater bei Kino-Filmen, TV-Dokumentationen und Krimi-Serien. (tp) KTS 61
www.stephan-harbort.de

978-3-423-28044-0 Harding, Thomas:
Hanns und Rudolf.
Der deutsche Jude und die Jagd nach dem Kommandanten von Auschwitz.

2014, 400 S., s/w Abbildungen, (Hanns and Rudolf. The German Jew and the Hunt for the Kommandant of Auschwitz, Ü.v. Michael Schwelien), dtv, 3-423-28044-1 / 978-3-423-28044-0, EURO 24,90
Thomas Harding kannte seinen Großonkel Hanns Alexander als einen freundlichen Mann mit viel Familiensinn, der ein bürgerliches Leben als Bankangestellter in London geführt hatte, sich für die Synagoge engagierte und gern Witze machte. Seine jüdische Familie stammte aus Berlin und war in den 1930er-Jahren in letzter Minute nach England ins Exil entkommen. Das wussten alle. Ansonsten wurde über den Krieg nicht gesprochen. Erst nach dem Tod von Hanns Alexander erfuhr Harding, dass er ein Nazi-Jäger gewesen war. Er hatte Rudolf Höss, den nach Kriegsende untergetauchten Kommandaten von Auschwitz, in seinem Versteck auf einem Bauernhof in Norddeutschland aufgespürt und so dafür gesorgt, dass ihm der Prozess gemacht wurde. In dieser Doppelbiografie rekonstruiert Thomas Harding die Geschichte der zwei Deutschen Hanns und Rudolf - der eine Jude, der andere Katholik: Zeitgenossen, deren Leben unterschiedlicher nicht hätte sein können.

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Thomas Harding ist Dokumentarfilmer, Fernsehproduzent, Journalist und Autor und lebt in London. Er schrieb für Zeitungen wie "The Guardian", "The Sunday Times", "The Independent" und die "Financial Times". 1998 veröffentlichte er "The Video Activist Handbook" und prägte den Begriff Videoaktivismus, er war Mitbegünder der Organisation "Undercurrents", die Videos zu sozialen und umweltpolitischen Themen produziert. (vt) KTS 61
www.thomasharding.com

978-3-426-27626-6 Horn, Alexander (mit Joachim Käppner):
Die Logik der Tat.
Erkenntnisse eines Profilers.

2014, 253 S., Droemer Verlag, 3-426-27626-7 / 978-3-426-27626-6, EURO 19,99

Eine junge Frau in Niederbayern verschwindet spurlos. Die Polizei geht von einem Mordfall aus, doch es gibt weder einen Tatort noch eine Leiche. Wie lässt sich der Ablauf der Ereignisse rekonstruieren? Welche Anhaltspunkte gibt es, um ein Täterprofil zu erstellen? Ein maskierter Unbekannter entführt immer wieder kleine Jungen aus Schullandheimen und missbraucht sie, drei Kinder werden grausam getötet. Wie sieht die "Handschrift" des Mörders aus? Welche Spur könnte zu ihm führen? Die Ermittlungsbehörden suchen über viele Jahre die Verantwortlichen für eine spektakuläre Mordserie an neun ausländischen Geschäftsleuten. Gibt es eine Verbindung der Opfer zur organisierten Kriminalität, oder muss ein fremdenfeindlicher Hintergrund in Betracht gezogen werdne? Das sind Fälle aus der Praxis des Fallanalytikers Alexander Horn - Fälle, in denen die Polizei vor großen Rätseln stand und ihn und sein Team als Berater hinzuzog. Horn und seine Kollegen erkennen die Hintergründe eines Verbrechens und sehen die Zusammenhänge. Sie unterstützen die ermittelnde Sonderkommission mit ihrem kriminalistischen Hintergrundwissen und ihrem hohen Erfahrungsniveau. Wenn es um einen Serientäter geht, versuchen sie, seinen "Jagdmodus" zu entschlüsseln. Wie wählt er seine Opfer aus? Wie nähert er sich ihnen? Wie stellt er den Kontakt her, und wie überwältigt er sie? Sie bewerten auffällige Verhaltensmuster, um das Motiv zu verstehen und Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Unbekannten ziehen zu können.
Inhalt:
Vorwort / 1. Die Aufgabe des Beraters / 2. Was ist eine Fallanalyse? / 3. Wie funktioniert die Fallanalyse? / 4. Wann kommen wir als Berater zum Einsatz? / 5. Vergleichende Fallanalyse: Die Suche nach dem Maskenmann / 6. Profiler als Berater: Von hohen Erwartungshaltungen und realistischen Angeboten / 7. Sammeln, rekonstruieren, bewerten: Der Fall Mareike / 8. Die gefährlichen Fehlerquellen / 9. Kompetente Beratung: Was ein Fallanalytiker beachten muss / 10. Intuition oder Erfahrungswissen? / 11. Der Umgang mit Frustrationen / 12. Die immer gestellte Frage: Vom Umgang mit der Belastung / Nachwort / Dank / Anmerkungen / Literatur.

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Alexander Horn, geboren 1973 in Bad Tölz, ist einer der bekanntesten deutschen Fallanalytiker. Nach seiner Ausbildung als Kriminalpolizist war er Mitbegründer des Täterprofilings bei der Münchner Mordkommission. Seit 1998 leitet er die Dienststelle für Operative Fallanalyse (OFA) der bayerischen Polizei. Als Berater war Alexander Horn u.a. für die "Sonderkommission Dennis" und die bundweit ermittelnde "BAO Bosporus" tätig. (vt) KTS 61
www.thomasharding.com (Stichwort: "Operative Fallanalyse)

TOPSecretweb175-Logo Institut für Spionage GmbH (Hg):
Top Secret - Die geheime Welt der Spionage.

2012, 74 S., zahlreiche s/w und farbige Fotos, Ausstellungskatalog, EURO 3,50

Am CentrO in Oberhausen befindet sich das Spionagemuseum, genannt "Institut für Spionage GmbH". Neben einer Dauerausstellung, die eine sehr umfangreiche Sammlung von Spionagematerialien aus vielen Jahrhunderten präsentiert, begleitet von Berichten über Spione, deren Erfolge und/oder Scheitern, finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. So gab es im Herbst 2014 die Ausstellungen "Operation 9/11 - Dokumentation eines Terroranschlags" und "Intime Blicke - Liebe & Erotik in der Spionage". Zur Dauerausstellung "Top Secret" wie auch zu den Sonderausstellungen wurden üppig bebilderte Kataloge erstellt (nur im Museumsshop erhältlich!). Ein Besuch der Dauerausstellung lohnt, um die 18 Themenbereiche mit mehr als 2.000 Exponaten Revue passieren zu lassen. Die Ausstellung offeriert eine gelungene Mischung aus interaktieven Elementen, seriösen Informationen und spannenden Berichten aus der Welt der Spionage. Eintritt für Erwachsene 12,50 Euro, Kinder 5,00 - 8,00 Euro.
Die Themenbereiche:
Agentenbüro / Top Secret-Lager / Geheimdienste / Menschen - Spione / Kino / Kleine Spione / Kalter Krieg / Waffentechnik der Geheimdienste / Spionage aus der Luft / Beobachten und Abhören / Chiffrieren und Entschlüsseln / Techniken, Mythen und Legenden / Agenten-Trainigs-Parcours / Datenspuren / Viren / Kontrolliertes Wohnen / Datensicherheit und Wirtschaftsspionage / Spionage - neue Perspektiven.
Institut für Spionage GmbH, Zum Aquarium 2, D-46047 Oberhausen. (tp) KTS 61
www.topsecret-oberhausen.de

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978-3-8011-0651-5 Jamin, Peter:
Abgeknallt.
Gewalt gegen Polizisten.

2012, 248 S., Verlag Deutsche Polizeiliteratur, 3-8011-0651-9 / 978-3-8011-0651-5, EURO 12,99

Dieses Buch erzählt die Geschichte eines Polizisten, Ehemanns und Vaters von vier Kindern. Polizeihauptmeister Ralf Halbach wird im Dienst als Geisel genommen und niedergeschossen. Mit letzter Kraft versucht er, sein Leben und das seiner Kollegen zu retten. Es ist gleichzeitig eine Geschichte über die gefährliche Arbeit von Polizeibeamten in Deutschland. Tagtäglich müssen sie mit Anfeindungen und brutalen Übergriffen rechnen. Und es ist eine Geschichte über die Gewalt gegen den Staat und seine Institutionen - für den die Polizeibeamten im wahrsten Sinne des Wortes "den Kopf hinhalten müssen". Der Journalist und Schriftsteller Peter Jamin zeigt mit diesem Buch, wie schnell ein Polizist in eine lebensbedrohliche Situation geraten kann. Packend und anschaulich erzählt er über die "Tat", das "Davor" und "Danach". Die minutiöse Darstellung des Tatablaufs liest sich spannend und packend wie ein Krimi - die immer wieder eingestreuten Informationen, Daten und Fakten, sowie Einschätzungen von Experten bringen dem Leser dieses wichtige gesellschafts- und sicherheitspolitische Thema in seiner ganzen Dimension nahe. (vt) KTS 61
www.jamin.de

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978-3-499-62880-1 Kerman, Piper:
Orange Is the New Black.
Mein Jahr im Frauenknast.

2015, 384 S., (Orange Is the New Black, Ü.v. Kathrin Bielfeldt & Jürgen Bürger), Rowohlt Taschenbuch 62880, 3-499-62880-5 / 978-3-499-62880-1, EURO 9,99
Piper Kerman lebt glücklich mit ihrem Verlobten in Manhattan, als ihr eine Jugendsünde zum Verhängnis wird. Das Gericht verurteilt sie zu einer 15-monatigen Haftstrafe, und Piper tauscht Designeroutfits und Loft gegen orange Häftlingskleidung und eine Zelle in einem Frauengefängnis. Über die Zeit dort, über Schikanen, bösartige Attacken, aber auch über Freundschaften und vor allem ihre toughen und warmherzigen Mitgefangenen schreibt sie ohne Selbstmitleid, humorvoll und sehr unterhaltsam. (vt) KTS 61
www.piperkerman.com

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978-3-406-66768-8 Kirn, Walter:
Blut will reden.
Eine wahre Geschichte von Mord und Maskerade.

2014, 288 S., (Blood will out, Ü.v. Conny Lösch), C.H. Beck Verlag, 3-406-66768-6 / 978-3-406-66768-8, EURO 19,95
Im Sommer 1998 begibt sich Walter Kirn, ein vielversprechender junger Romanautor, auf eine ungewöhnliche Reise. Er bringt einen behinderten Jagdhund von Montana nach Manhattan in das Apartment von Clark Rockefeller, einem Finanzinvestor und Kunstsammler, der den Hund via Internet adoptiert hat. So beginnt eine fünfzehn Jahre währende Beziehung, die Kirn immer tiefer in die bizarre Welt eines absonderlichen Multimillionärs hineinzieht, der sich am Ende als Hochstapler, Kidnapper und eiskalter Mörder erweist. Denn Clark Rockefeller ist in Wahrheit weder ein Rockefeller noch ein Freund. Er ist Christian Gerhartsreiter, ein Psychopath, der seine ganze Umgebung, seine eigene Ehefrau und auch sich selbst in einem Netz aus Lügen gefangen hält. Während Kirn eine zweite Reise antritt in die Abgründe der menschlichen Seele, entdeckt er nicht nur einen Mann, den er kaum kannte, einen echten Mr. Ripley und Zombie-Gatsby, der sich mit Mord und Maskeraden seine eigene Realität erschaffen hat. Er entdeckt auch, wer auf der Liste seiner zukünftigen Opfer weit oben steht. Er selbst.

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Walter Kirn studierte an der Princeton University und an der Oxford University. Er veröffentliche zahlreiche Kurzgeschichten, seine Essays und Rezensionen erschienen im "New York Magazine", "The New York Times Book Review", "New York Times", "Atlantic" und "Time Magazine". (vt) KTS 61
www.walterkirn.com

978-3-406-66784-8 Krieger, Wolfgang:
Geschichte der Geheimdienste.
Von den Pharaonen bis zur NSA.

2014, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, 368 S., C.H. Beck Verlag, 3-406-66784-8 / 978-3-406-66784-8, EURO 16,95

Wolfgang Krieger gehört zu den besten Kennern der internationalen Geheimdienste und ihrer Arbeitsweisen. Er erzählt faktenreich und kompetent die spannende Geschichte der Geheimdienste von den Frühen Hochkulturen bis in unsere Tage. Doch er begnügt sich nicht mit der historischen Darstellung der Nachrichtendienste, ohne die keine Macht der Welt jemals auszukommen glaubte; und er bleibt auch nicht bei den berühmten Spionagefällen stehen. Vielmehr fragt er grundsätzlich nach der Bedeutung der Geheimdienste und ihrer Existenzberechtigung, die zwar immer wieder angezweifelt wird, ohne die sich aber keine Gesellschaft aktueller Bedrohungen erwehren und völlig neuartiger Gefahrenlagen Herr werden könnte. Wolfgang Krieger war Fellow in Harvard und Oxford und lehrt als Professor für Neuere Geschichte an der Philipps-Universität Marburg. (vt) KTS 61
www.staff.uni-marburg.de/~kriegerw

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978-3-406-67261-3 Kulish, Nicholas / Mekhennet, Souad:
Dr. Tod.
Die lange Jagd nach dem meistgesuchten NS-Verbrecher.

2015, 352 S., 31 Abbildungen, (The Eternal Nazi: From Mauthausen to Cairo, the Relentless Pursuit of SS Doctor Aribert Heim, Ü.v. Rita Seuß), C.H. Beck Verlag, 3-406-67261-2 / 978-3-406-67261-3, EURO 24,95

Man nannte ihn "Doktor Tod" und "Schlächter von Mauthausen". Der SS-Arzt Dr. Aribert Heim war über Jahrzehnte der meistgesuchte NS-Verbrecher. 2009 gelang es den Journalisten Nicholas Kulish und Souad Mekhennet, seine Hinterlassenschaft in Kairo aufzuspüren. In ihrem spannend geschriebenen Buch verweben sie die Geschichte von Leben und Flucht Heims mit dem Bericht über die lange, fieberhafte Jagd nach ihm zu einen zeithistorischen Krimi. … Aribert Heim war nur wenige Monate in einem Konzentrationslager stationiert, aber in dieser Zeit wurde er für seine unvorstellbar grausamen "Behandlungen" von Gefangenen berüchtigt. Nach dem Krieg führte er - trotz Fahndung - zunächst ein bürgerliches Leben als Gynäkologe und Familienvater. Kurz vor seiner Verhaftung tauchte er 1962 in Kairo unter, baute sich unter arabischem Namen, als Muslim und geliebter "Onkel" einer Kairoer Familie, eine neue Existenz auf und verstarb dort 1992. Unterdessen lief die weltweite Suche nach der Nummer eins auf der Liste des Simon-Wiesenthal-Centers auf Hochtouren. Die Entdeckung Heims in Kairo und die Rekonstruktion seines Lebens und seiner Flucht sind ein detektivisches und journalistisches Meisterstück, das über den Einzelfall hinaus erhellt, wie die Fluchtwege der NS-Verbrecher funktionierten und warum die intensive Fahndung so spät in Gang kam.
Inhalt:
Prolog / Kapitel 1 - 57 / Abbildungen / Epilog / Dank / Dramatis personae / Die Schauplätze / Anmerkungen / Bildnachweis / Quellen und Literatur / Personenregister.

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Nicholas Kulish, Journalist und Schriftsteller, ist Korrespondent der "Times" in New York, berichtete 2013 und 2014 aus Ostafrika und leitete von 2007 bis 2013 das Berliner Büro der "New York Times".
http://nicholaskulish.com
Souad Mekhennet, Journalistin und Politikwissenschaftlerin, arbeitet für die "Washington Post" und das "ZDF" und ist Fellow an der School of Advanced International Studies (SAIS) in Washington D.C. 2012 wurde sie gemeinsam mit Elmar Theveßen für die Dokumentation "9/11" mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet und vom World Economic Forum zum "Young Global Leader 2014" ernannt. (vt) KTS 61
https://de-de.facebook.com/souadmekhennet

978-3-95400-470-6 Lücke, Elisabeth:
Frankfurts dunkle Seite.
Spektakuläre Kriminalfälle.

2014, 121 S., zahlreiche s/w und farbige Fotos, Sutton Verlag, 3-95400-470-4 / 978-3-95400-470-6, EURO 19,99

Elisabeth Lücke hat reich illustrierte Tatsachenberichte zu aufsehenerregenden Frankfurter Kriminalfällen zusammengestellt. Untergliedert in 5 Kapiteln berichtet sie über Raub, Mord, Entführung und Erpressung. Einige der hier geschilderten Fälle sind noch heute fest im Gedächtnis der bundesdeutschen Gesellschaft verankert. Sei es die Affäre Nitribitt, die Entführung und Ermordung des Jakob von Metzler oder der politisch motivierte Mord an Jürgen Ponto durch die RAF. Elisabeth Lücke schildert in "Frankfurts dunkle Seite" die spektakulärsten, rätselhaftesten und interessantesten Fälle aus rund 130 Jahren. Mit ihren Fallberichten führt sie gleichzeitig an die einstigen Schauplätze im Frankfurter Stadtgebiet. Im abschließenden Hintergrundbericht wird das "Kriminalmuseum Frankfurt" vorgestellt (www.kmffm.de)
. Inhalt:
Vorwort / Rechtsgeschichte / 1. Raub, Diebstahl & Betrug (Henry Jaeger - vom Ganoven zum Schriftsteller. Antonius Terburg - Schusswechsel am Theaterplatz. Kunstraub in der Schirn. Jürgen-Schneider-Affäre - Peanuts und Milliardenbetrug. S&K-Skandal - Dekadenz am Grauen Kapitalmarkt. Die Falschmünzer vom Frankfurter Flughafen) / 2. Entführung & Erpressung (Die Entführung von Jakob Fiszman. Thomy-Erpressung - Giftanschlag statt Genuss. Der Fall Jakob von Metzler) / 3. Mord (Klavierhändler Lichtenstein - Raubmörder in der Zeil. Giftmörder Karl Hopf - Eine umwerfende Partie. Vergeltung der Schwester Flessa. Rosemarie Nitribitt - Tod einer Edelprostituierten. Der Fall Helga Matura - Gewerbsmäßige "Unzucht". Der Hammermörder - Angst im Wohnsitzlosen-Milieu. Ende eines diskreten Etablissements im Westend) / 4. Politisch motivierte Straftaten (Carl Ludwig Rumpff - Anarchisten wurden sein Verhägnis. Rosa Luxemburg - Anstiftung zum Ungehorsam. Die "Rote Hand" greift durch. RAF-Terror in Frankfurt. Jürgen Ponto - Verhängnisvoller Besuch in Oberursel) / 5. Vermischtes (Strafverfolgung im Rahmen des Paragrafen 175. Brandstiftung im Opernhaus) / Kriminalmuseum Frankfurt / Literaturliste / Personenregister / Ortsregister / Bildnachweis.

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Elisabeth Lücke, geboren und aufgewachsen in Osnabrück. Studium in Heidelberg (Englisch, Spanisch, Volkswirtschaft), Dipolm 1982. Tätigkeit im Hamburger Außenhandel. Seit 1984 als zertifizierte Gästeführerin tätig sowie langjährige Vorsitzende des Vereins der Frankfurter Stadt- und Gästeführer. Mitglied im Bundesverband der Gästeführer Deutschland e.V. Veröffentlichungen "Spurensuche Frankfurt - Rundgänge durch die Geschichte" (2008, Sutton Verlag) und "Spurensicherung Frankfurt - Neue Rundgänge durch die Geschichte" (2012, Sutton Verlag). (tp) KTS 61
www.elisabeth-luecke.de

978-3-570-10219-0 Maelicke, Bernd:
Das Knast-Dilemma.
Wegsperren oder resozialisieren?
Eine Streitschrift.

2015, 256 S., C. Bertelsmann, 3-570-10219-X / 978-3-570-10219-0, EURO 19,99

Gefängnisse sind trotz aller Reformen nach wie vor Schulen des Verbrechens. Bernd Maelicke, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Kriminal- und Sozialpolitik, positioniert sich seit Jahren entschieden als Gegner populärer Forderungen nach größerer Härte im Umgang mit Straftätern. Auf Basis langjähriger Erfahrungen und zahlreicher biografischer Fallbeispiele zeigt er das dramatische Missverständnis im deutschen Strafvollzug: Der Freiheitsentzug resozialisiert nicht, die Einflüsse der Gefängnis-Subkultur dominieren. Bei den meisten Straffälligen, insbesondere jungen, verspricht nicht Wegsperren Erfolg, sondern allein verlässliche soziale Beziehungen. Resozialisierung findet wesentlich nach der Entlassung statt. Unverantwortlich hohe Rückfallquoten sind Folgen der Systemmängel der Kriminalpolitik. Maelicke fordert eine differenzierte Debatte zu einem Thema, das Politiker nur in Wahlkampfzeiten, Medien nur bei Skandalen interessiert.

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Bernd Maelicke, Jahrgang 1941, ist Jurist und Sozialwissenschaftler. Von 1990 bis 2005 verantwortlich für den Strafvollzug in Schleswig-Holstein, ist er seit 2005 Gründungsdirektor des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft (DISW) in Lüneburg und berät bei Resozialisierungsprojekten. 2012 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. (vt) KTS 61
www.institut-sozialwirtschaft.de/index.php?id=46

978-3-95400-409-6 Müller, Corinna:
Verurteilt.
Historische Kriminalfälle aus Alt-Württemberg.

2014, 120 S., 40 s/w Abbildungen und Fotos, Sutton Verlag, 3-95400-409-7 / 978-3-95400-409-6, EURO 19,99

Corinna Müller, Kriminalbeamtin a.D., recherchierte in den Württembergischen Staatsarchiven Stuttgart und Ludwigsburg. Ihr Hauptinteresse galt den sogenannten "Malefiz-Akten", wie früher die Verbrechensberichte und -dokumentationen genannt wurden. In "Verurteilt" schildert sie fünf authentische Kriminalfälle aus der Zeit des frühen 17. Jahrhunderts bis zur Aufklärung. Fälle, die seinerzeit die (meist ländliche) Bevölkerung aufwühlten und beschäftigten. Die Dokumentation dieser Fälle gibt heute Aufschluss über die Ermittlungsarbeit und Gerichtsbarkeit dieser Zeit. Eine Zeit, die von bedeutenden Veränderungen im gesellschaftliche Leben wie im Justizwesen geprägt war. Erstmals wurde in jener Zeit ernsthaft über die Todesstrafe diskutiert und nachgedacht wie auch über Wege, um Straftäter zu resozialisieren. Erhellend zu den hier vorgestellten fünf Straftaten ist ihre ergänzende Literatursammlung.
Inhalt:
Einleitung / Böses Erwachen (Murrhardt 1607) / Mitgefangen - Mitgehangen (Nürtingen 1674) / Des Herzogs Gnade (Ludwigsburg 1726) / Schlaf Kindlein, schlaf (Steingeboren/Urach 1738) / Tod in der Grube (Sulz am Neckar 1860) / Anmerkungen / Bildnachweis / Literatur zum Manuskript / Endnoten.

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Corinna Müller wurde 1966 in Bietigheim-Bissingen geboren. Als Kriminalbeamtin ermittelte sie in Jugend- und Sexualdelikten, Brandfällen, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und in Tötungsdelikten. Gesundheitlicher Gründe wegen schied sie aus dem Kriminalpolizeidienst aus. Ihr neuer "Arbeitsplatz" wurden die Württembergischen Staatsarchive, wo sie jetzt in alten Polizei- und Gerichtsakten zu historischen Kriminalfällen forscht. (tp) KTS 61
www.corinna-mueller.de

978-3-525-35116-1 Muhle, Susanne:
Auftrag: Menschenraub.
Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR.
Analyse und Dokumente.

2015, 704 S., 12 Abbildungen und 4 Tabellen, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR [BstU], Bd. 42), 3-525-35116-X / 978-3-525-35116-1, EURO 49,99

Auf offener Straße brutal überfallen, in vertrauter Umgebung betäubt und entführt oder durch perfide Täuschungen auf DDR-Gebiet gelockt und rechtswidrig festgehalten. Etwa 400 Menschen teilen ein Schicksal: Sie wurden in den 1950er und 1960er Jahren aus der Bundesrepublik und vor allem aus West-Berlin in die DDR verschleppt und dort inhaftiert. Viele kehrten erst nach Wochen, Monaten oder gar Jahren aus der DDR-Haft zurück. Manche verschwanden für immer. Verwantwortlich für die Entführungsaktionen war in erster Linie das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), das anfangs unter Anleitung des sowjetischen Geheimdienstes agierte. Es ist ein unbekanntes Kapitel der deutschen Teilungsgeschichte. Auf Grundlage zahlreicher MfS-Akten und bundesdeutscher Unterlagen analysiert die Studie die Mechanismen und Funktion der Entführungspraxis des MfS. In Anlehnung an die Gewalt- und Täterforschung begibt sie sich auf die Spuren der Entführungsopfer und Entführer.
Inhalt:
Einleitung / Prolog / Die Entführungspraxis des Ministeriums für Staatssicherheit und ihre Folgen (Die Entführungsaktionen des MfS. Die Entwicklung der Entführungspraxis des MfS. Die Verantwortlichen im MfS-Apparat. Die Abkehr auf Raten. Die Opfer und Funktion der MfS-Entführungsaktionen. Verfolgung von Geheimagenten. Verfolgung von Regimegegnern und -kritikern. Verfolgung von Abtrünnigen und "Verrätern". Entführungsaktionen als Ausdrucksform geheimdienstlicher Gewalt in stalinistischer Tradition. Aus dem Westen in die DDR-Haft und zurück - Die Schicksale der Entführungsopfer. Die Untersuchungsverfahren und Untersuchungshaft. Die Prozesse. Die Inhaftierung und Rückkehr. Was wusste und was tat der Westen? Die Informationslage - Entführt oder übergelaufen? Die Reaktionen) / Entführer im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit (Biografische und soziale Hintergründe. Alterskohorten und generationelle Prägung. Politische Orientierung. Soziale Herkunft und Bildung. Handlungsmilieus. Rekrutierungsmuster des MfS. Mentalitäten und Motivstrukturen. "Politische Überzeugung" und ideelle Motive. Werbung unter Druck und auf Basis der "Wiedergutmachung". Finanzielle und materielle Interessen. Delinquenz- und Gewaltbereitschaft. Abenteuerlust, Geltungsbedürfnis und Machtgefühl. Verhaltens- und Handlungsspielräume. Einsatzabläufe zwischen Norm und Praxis. Gewollte Eigeninitiative und ungewollte Eigenmächtigkeiten. Forderungen und kriminelle Aktivitäten. Nach dem Einsatz - Laufbahnen der Entführer-IM im MfS. "Auf Kontakt" - Inoffizielle Zusammenarbeit nach Entführungsaktionen. Hauptamtliche Karrieren. Strafrechtliche Verfolgung in der Bundesrepublik. Strafrechtliche Verfolgung vor 1990. Strafrechtliche Verfolgung nach 1990) / Epilog / Anhang (Abkürzungsverzeichnis. Verzeichnis der untersuchten IM und Kontaktpersonen. Tabellenverzeichnis. Quellen- und Literaturverzeichnis. Personenverzeichnis).

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Susanne Muhle, 1980 in Lohne geboren, studierte Neuere und Neueste Geschichte, Europäische Ethnologie und Soziologie in Münster. Sie arbeitete dort als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und im Austellungssprojekt "Wiedergutmachung als Auftrag" im Geschichtsort Villa ten Hompel. Ein Praktikum bei der BstU führte zum Promotionsthema. Susanne Muhle ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Berliner Mauer im Bereich Historisch-Politische Bildungsarbeit und Ausstellung. (vt) KTS 61
www.berliner-mauer-gedenkstaette.de/de/mitarbeiterinnen-und-mitarbeiter-261,767,2.html
www.berliner-mauer-gedenkstaette.de/de/mitarbeiterinnen-und-mitarbeiter-261,767,2.html
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/susanne-muhle.2243.html

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978-3-540-33345-6 Musolff, Cornelia / Hoffmann, Jens:
Täterprofile bei Gewaltverbrechen.
Mythos, Theorie und Praxis der Profilings.

2006 (2. Überarbeitete und erweiterte Auflage), XV/374 S., 50 zum Teil farbige Abbildungen, Springer Verlag, 3-540-33345-2 / 978-3-540-33345-6, EURO 49,95

Immer wenn in den Medien über spektakuläre Serienmorde oder Gewaltverbrechen berichtet wird, rückt die Tätigkeit der "Profiler" ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Ihre Aufgabe ist es aufgrund von Tatmerkmalen ein psychologisches Profil des flüchtigen Täters zu entwerfen. Kinofilme wie "Das Schweigen der Lämmer" oder Serien wie "Für alle Fälle Fitz" stellen Profiler als allwissende Spezialermittler dar, ein Mythos, der mit der Arbeitsrealität der psychologischen Ermittler nur wenig zu tun hat. In diesem Buch räumen erfahrene Forscher, Kriminologen, Kriminalpsychologen und Juristen auf mit dem Mythos des "Profilers",erklären fundiert Theorien und geben Einblicke in die reale Praxis der modernen Fallanalyse. Diese hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten rasant entwickelt - Fallanalytikern steht heute ein breits Spektrum an Methoden zur Verfügung. Neu in der zweiten Auflage sind Kapitel ausgewiesener Experten zur Fallanalyse in den Anwendungsbereichen forensische Gutachten und Psychiatrie, zur geografischen Fallanalyse und dem Sexualmord.
Inhalt (Auszug):
Täterrpfile und Fallanalyse. Eine Bestandsaufnahme / Meine Mutter war eine Holmes. Über Mythenbildung und die tägliche Arbeit des Crime-Profilers / Mythos und "Mythode". Zur sozialen Symbolik von Serienkillern und Profilern / Auf der Suche nach der Struktur des Verbrechens. Theorie des Profilings /Wege der Aufklärung. Theorien und Methoden der Ermittlungspsychologie / 1000 Spuren und ihre Erzählung. Hermeneutische Verfahren in der Verbrechensbekämpfung / Facetten des Verbrechens. Entwicklungen in der akademischen Täterprofilforschung / Die Bedeutung rechtsmedizinischer Untersuchungsergebnisse bei der Erstellung von Täterprofilen / Was ist das für ein Mensch, der so etwas tun konnte? Von der Indiviudalisierung zur Typologisierung von Täterprofilen / Die Bedeutung der operativen Fallanalyse im Strafprozess / Fallanalyse im Einsatz / Neue Wege in der Ermittlungspraxis / Protokoll einer Aufklärung /Vesionen eines Mordes.
(vt) KTS 61
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978-3-86489-093-2 Neškovic, Wolfgang:
Der CIA-Folterreport.
Der offizielle Bericht des US-Senats zum Internierungs- und Verhörprogramm der CIA.

2015, 640 S., (Commitee Study of the Central Intelligence Agency's Detention and Interrogation Program, Ü.v. Wolfgang Neškovic u.a.), mit einer ausführlichen Erläuterung des Herausgebers, Westend Verlag, 3-86489-093-4 / 978-3-86489-093-2, EURO 18,00

Der kürzlich vom Geheimdienstausschuss des US-Senats veröffentlichte Report basiert auf über sechs Millionen interner CIA-Dokumente. Diese beinhalten bislang unbekannte Informationen zu geheimen Gefängnissen, fälschlich inhaftierten, misshandelten und getöteten Insassen sowie zu den angwandten Verhör- und Foltermethoden. Darüber hinaus zeigen sie die Verzahnung der CIA mit anderen Regierungsorganisationen innerhalb und außerhalb der USA. Zu klären gilt unter anderem die Frage: Hat die CIA parlamentarische Abgeordnete und Regierungsvertreter über das Ausmaß und die Gesetzeskonformität ihres Handelns vorsätzlich getäuscht? Wolfgang Neškovic, Herausgeber der deutschen Ausgabe und ehemaliger Richter am Bundesgerichtshof, schreibt einen einordnenden Kommentar zum Kampf der USA gegen den Terrorismus, zu den im Report dokumentierten Ereignissen und zur Missachtung der UN-Antifolterkonvention. Außerdem legt er die Bedeutung für Deutschland dar und zeigt, ob und in welchem Umfang Strafverfolgungsbehörden tätig werden können bzw. müssen und welche Grenzen dem Rechtsstaat im Kampf gegen den Terror gesetzt sind.

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Wolfgang Neškovic, geboren 1948 in Lübeck, ist ein deutscher Politiker und ehemaliger Richter am Bundesgerichtshof. Er war seit seinem Austritt aus der Linksfraktion im Dezember 2012 bis 2013 der einzige partei- und fraktionslose Abgeordnete im 17. Deutschen Bundestag. Wolfgang Neškovic war mehrere Jahre Mitglied des Bundesvorstands der Neuen Richtervereinigung und dessen Sprecher. Er ist Gründungsmitglied und einer der Vorstände des Instituts Solidarische Morderne. Von 2005 bis 2012 gehörte er dem Parlamentarischen Kontrollgremium an, das die deutschen Nachrichtendienste Verfassungsschutz, BND und MAD kontrollieren soll. Er war ebenfalls Mitglied des Untersuchungsausschusses des deutschen Bundestages im Fall Kurnaz. Wolfgang Neškovic hat bereits 2009 einen Gesetzentwurf zur Reform der parlamentarischen Kontrolle der Geheimdienste erarbeitet und außerdem ein umfangreiches Papier zur Reform des Verfassungsschutzes erstellt. Durch Vorträge, Interviews und Gastbeiträge zum Thema gilt er heute als hochgeschätzter Geheimdienstexperte. (vt) KTS 61 www.wolfgang-neskovic.de

 978-3-95687-089-7 Niemann, Christof / Gießmann, Marcus / Cudrig, Sten:
Serienmörder im Visier.
Gewaltverbrecher und ihre Hintergründe.
[Sammeltitel].

2013, 240 S., Science Factory, 3-95687-089-1 / 978-3-95687-089-7, EURO 39,99

Von Jack the Ripper bis Ted Bundy: Die Verbrechen von Serienmördern stoßen ab und faszinieren gleichermaßen. Abnorme Gewaltexzesse führen zur immer wiederkehrenden Frage: Wie sind solche Taten möglich? Dieses Buch ist ein Versuch, Erklärungsansätze zu liefern. Es behandelt die Typologie, psychologische Verfassung und Sozialisation der Täterpersönlichkeiten sowie das Phänomen des Serienmordes in der modernen Gesellschaft.
Inhalt:
Christof Niemann (2002): Sozialisation des Serienmörders (Das Phänomen (Serien-)Mord / Definition: Serienmörder / Berüchtigte Serienmörder / Erklärungsmodelle / Abschließende Betrachtung / Literaturverzeichnis).
Sten Cudrig (2006): Zur Generierung von Täterprofilen (Einleitung / Zum Begriff des Profilings / Historische Betrachtung des Profilings / Ausgewählte Verfahren des Profilings / Täterprofilforschung der Canter-Gruppe / Beurteilung und Ausblick des Profilings / Literaturverzeichnis).
Marcus Gießmann (2008): Zu Phänomenologie, rechtlicher Quantifizierung, Erklärungsansätzen und gesellschaftlichen Interdependenzen des Serienmordes (Abstract / Kategorisierung von Serienmord und Serienmördern / Vorgehen des Serienmörders / Bedeutung der Semiotik des Serienmordes für den Serienmörder / Opfer / Rechtliche Quantifizierung von Serienmord / Zahlen und Statistik / Erklärungsansätze der Entwicklung zum Serienmörder / Gesellschaft und Serienmord/-mörder / Die Tolle von Krankheit im Serienmord / Therapie für Serientäter / Reflexion / Literaturverzeichnis).
(Abstract der Autoren) KTS 61
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978-0-7734-4819-3 Parish, Casie L. / Richter, Michelle Y. / Horton, David M. (ed):
Pioneering Research in Forensic Science.
Readings from the Primary Source Literature.

2010, 380 S., (Vorwort von Charles Parker), Mellen Press, 0-7734-4819-5 / 978-0-7734-4819-3, US $ 149,95
This work is the first forensic science anthology to consolidate landmark primary source documents into one volume.
Inhalt:
Foreword (Charles Parker) / Introduction / Scientific Methodologies Applied to Crime Detection / The Rise of Forensic Sciene / Forensic Microscopy / Forensic Chemistry / Questioned Document Analysis / Photography / Personal Identification and Description / The Morgue / Bertillonage (or "Police Anthropometry") / Dactyloscopy.
(vt) KTS 61
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978-3-608-94673-4 Raine, Adrian:
Als Mörder geboren.
Die biologischen Wurzeln von Gewalt und Verbrechen.

2015, 517 S., farbiger Bildteil, mehrere s/w Abbildungen, (The Anatomy of Violence. The Biological Roots of Crime, Ü.v. Hainer Kober), Klett-Cotta, 3-608-94673-X / 978-3-608-94673-4, EURO 28,95

Gibt es die Saat des Bösen? Ganz offensichtlich, so die These des amerikanischen Neurokriminologen Adrian Raine. Seit über 35 Jahren forscht der Kriminologe nach den biologischen Grundlagen des Verbrechens. Die Ergebnisse seiner langjährigen Forschungsarbeit lauten, dass die Gehirne von Psychopathen sich in bestimmten Bereichen ähneln, sich grundsätzlich und nachweislich aber von den Gehirnen nicht gewalttätiger Menschen unterscheiden. Nach Adrian Raine gibt es sie also, die "natural-born killers". Und es gibt das Killer-Gen, das Raine mit den neuesten Methoden der Neurowissenschaft nachweisen konnte. Grund sind die Gebiete des Gehirns, welche Gefühle steuern können, und diese entsprechenden Gebiete unterscheiden sich durch Funktionsstörungen bei gewalttätigen Verbrechern ganz offensichtlich von denen jener Menschen, die keinen Hang und Drang zur Gewalttätigkeit verspüren. Allerdings sieht Raine auch die Möglichkeit, dass gezielte Therapien mitunter helfen können, diesen Drang zu unterdrücken, da die Lernfähigkeit des menschlichen Gehirns nicht verkümmert.
Inhalt:
Vorwort / Einleitung / Basic Instincts - Die evolutionäre Entstehung der Gewalt / Saat des Bösen - Die genetischen Grundlagen des Verbrechens / Mörderseelen - Funktionsstörungen gewalttätiger Gehirne / Kaltblütige Killer - Das autonome Nervensystem / Beschädigte Gehirne - Neuroanatomie der Gewalt / Natural Born-Killers - Frühe Einflüsse auf die Gesundheit / Ein Rezept für Gewalttätigkeit - Fehlernährung, Metalle und seelische Gesundheit / Das biosoziale Puzzle - Die Teile zusammenfügen / Verbrechen heilen - Biologische Interventionen / Das Gehirn vor Gericht - Gesetzliche Folgen / Die Zukunft - Was wird uns die Neurokriminologie bringen? / Anmerkungen / Ausführliches Inhaltsverzeichnis / Autorenregister / Sachregister.

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Adrian Raine, Dr. phil., ist Professor für Kriminologie, Psychiatrie und Psychologie an der Universität von Pennsylvania und führender Forscher auf dem Gebiet der biologischen Grundlagen der Gewalt. Während seiner vierjährigen Tätigkeit als Gefängnispsychologie entwickelte er auf der Basis von psychologischer und neurobiologischer Forschungstätigkeit seine neue Sichtweise der Psychopathologie. (tp) KTS 61
https://crims.sas.upenn.edu/people/faculty/adrian-raine

978-3-86189-868-9 Reuß, Ernst:
Mord? Totschlag? Oder was?
Bizarres aus Deutschlands Strafgerichten.

2014, 224 S., Militzke Verlag, 3-86189-868-3 / 978-3-86189-868-9, EURO 19,90

Es gibt nichts, was es nicht gibt! Warum die Justiz in Sachen Katzenkönig, Kannibalismus und Komatrinken zu Gericht saß, wie die Urteile ausfielen und weshalb sie so und nicht anders lauteten. Spannend und verständlich kommentiert Ernst Reuß bizarre Strafrechtsfälle aus dem Bereich Mord und Totschlag. Jeder Fall hat seine besondere juristische Eigentümlichkeit. Es geht um die Bewertung von nicht alltäglichen Sachverhalten wie Anstiftung zum Selbstmord, erweiterter Suizid, Totschlag auf Verlangen, Ehrenmord, tödliche Zivilcourage oder das perfekte Verbrechen. Anhand juristischer Quellen und über reißerische Medienberichte hinaus erhalten wir Einblicke in die Schwierigkeit der Urteilsfindung bis in die höchste Instanz.
Inhalt:
Vorwort (Halina Wawzyniak) / Einleitung / Der Sirius-Fall / Staschynskij / Der Katzenkönig / Der Kannibale von Rotenburg / Die irrenden Mörder (Der Rose-Rosdahl-Fall; Der Hoferbenfall) / Psycho Killer / Die Ehre der Familie S. / Komatrinken / Die Zivilcourage des Dominik B. / Tod einer Künstlerin / Verbrannt / Die Kindsmörderin / Der Darkroom-Mörder / Anhang (Abkürzungen; Wichtige Quellen; Gesetzestexte).

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Ernst Reuß, geboren 1962 in Franken, lebt als Autor in Berlin. Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und Wien. Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin. Danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin und im Bundestag beschäftigt. Veröffentlichte u.a.: "Berliner Justizgeschichte" (2000), "Vier Sektoren - Eine Justiz" (2003), "Gefangen! Zwei Großväter im Zweiten Weltkrieg" (2005), "Kriegsgefangen im 2. Weltkrieg" (2010), "Millionäre fahren nicht auf Fahrrädern" (2012). (vt) KTS 61
http://vs-berlin-brandenburg.de/dr-ernst-reus

978-1-4398-3712-2 Sauvageau, Anny / Geberth, Vernon J.:
Autoerotic Deaths.
Practical Forensic and Investigative Perspectives.

2013, 164 S., s/w Abbildungen und über 100 Farbfotos, CRC Press (Practical Aspects of Criminal and Forensic Investigations Series), 1-4398-3712-0 / 978-1-4398-3712-2, £ 57,99

Autoerotische Praktiken muten dem "normalen" Zeitgenossen schon irgendwie eigenartig an. Richtig bizarr wird es dann allerdings, wenn sich Liebhaber dieser sexuellen Neigungen vom Leben zum Tode befördern. Oftmals sind es falsch geknüpfte Knoten, nicht korrekt berechnete Strangulationszeiten oder Vibratoren, die tödliche Stromstösse versetzen. Anny Sauvageau und Vernon J. Geberth zeichnen ein Bild der Entstehungsgeschichte der autoerotischen Praktiken, verweisen auf die zunehmende Häufung tödlich verlaufender sexueller Varianten, die sie inzwischen feststellen konnten, erläutern die manchmal auf den ersten Blick nicht gleich zu erkennenden Umstände eines autoerotischen Todes und verweisen auf die häufigsten Methoden und Hilfsmittel wie Hängen, das (fast ebenso häufige) Benutzen von Plastiktüten, die Selbstgabe von chemischen Substanzen oder anderer, teils unbekannter Methoden. Alle in "Autoerotic Deaths" erwähnten Fallbeschreibungen, -erläuterungen und -aufklärungen beziehen sich auf Polizeiberichte aus New York und Untersuchungen des gerichtsmedizinischen Instituts von Alberta / Kanada. - Noch eine persönliche Anmerkung: Interessenten für dieses Buch sollten über ein stabiles Nervenkostüm verfügen -.
Inhalt:
Preface / About the Authors / 1. Autoerotic death: Historical context / 2. Definition, incidence, and best practices in approaching these deaths / 3. Death scene characteristics / 4. Typical methods of autoerotic deaths: Hanging / 5. Typical methods of autoerotic deaths: Asphyxia by plastic bags and chemical substances / 6. Atypical methods of autoerotic deaths / 7. Atypical victims / Index.

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Dr. med. Anny Sauvageau ist Chief Medical Examiner in Alberta / Kanada. Von 2007 bis 2012 war sie Vizepräsidentin des Forensic Pathology Examination Board am Royal College of Physicians and Surgeons of Canada. Ihre Veröffentlichungsliste verzeichnet über 75 Fachpublikationen.
www.zoominfo.com/p/Anny-Sauvageau/982109606
Vernon J. Geberth, inzwischen pensioniert, war Lieutenant Commander beim NYPD, Dezernat Practical Homicide Investigation. Er ist Absolvent der Federal Bureau of Investigation (FBI) National Academy und ist Mitglied der Amercian Academy of Forensic Sciences (AAFS).
www.zoominfo.com/p/Anny-Sauvageau/982109606
www.practicalhomicide.com/AboutPHI/bio.htm
(tp) KTS 61

978-3-86189-869-6 Scheffler, Ethel:
Mörderische Totengräber und andere wahre Fälle.

2014, 159 S., Militzke Verlag (Leipzig kriminell), 3-86189-869-1 / 978-3-86189-869-6, EURO 12,90

Die Krimiautorin Ethel Scheffler wächst behütet in Leipzig auf. 1966, sie ist knapp zehn Jahre alt, verschwindet ein nur wenig jüngeres Mädchen aus ihrer Schule und es geschieht etwas Unfassbares. Das Gesicht vom Fahndungsfoto ist tief im Gedächtnis der Autorin eingegraben, die Nähe des Verbrechens lässt sie nicht los. Was ist damals wirklich geschehen? 2011 beginnt sie zu recherchieren, studiert Ermittlungsakten und spricht mit Zeitzeugen. Dabei macht sie schockierende Entdeckungen. Die aus der eigenen Erinnerung heraus gefühlte Bedrohung war nicht unbegründet. Ethel Scheffler findet heraus, dass es noch weitere schwere Verbrechen in ihrer Nähe gab, die die Menschen in Atem hielten. Sie spannt den Bogen von Fällen wie dem des 1537 enthaupteten Ritters Moritz von Pflugk bis hin zu dem Familienvater, der mit 41 Messerstichen getötet wurde. Die einfühlsamen, sorgfältig recherchierten Berichte räumen mit vielen Geschichten auf und zeigen, dass die Wirklichkeit oft grausamer ist, als ein Krimiautor es sich ausdenken kann.
Inhalt:
Einleitung / Ein Koffer in der Kiesgrube (I. 19. März 1966 - Vermisst; II. 26. März 1966 - Bitte um Mithilfe; III. 28. März 1966 - Vernehmungen; IV. 30. März 1966 - Fahndung; V. 1. Mai 1966 - Tag des Grauens; VI. 3. Mai 1966 - Fundortbericht; VII. 5. Mai 1966 - Kriminaltechnische Untersuchungen; VIII. 12. Mai 1966 - Akribische Nachfragen; IX. Juni 1966 - Licht am Horizont?; X. Oktober 1966 - Keine Hoffnung mehr; XI. 1971 - Wiederaufnahme; XII. 1972 - Begründeter Verdacht; XIII. 1973 - Mit verdeckten Karten; XIV. 1974 - Überführt) / Verhängnisvolle Liebe / Mörderische Totengräber / Ungesühnt / Tod auf dem Arbeitsweg / Spaziergang ohne Wiederkehr / Hölle für eine Kinderseele / Vorwehen mit Nachspiel / So ein Schrott! / Fersengeld / Ausgerastet.

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Ethel Scheffler ist eine waschechte Leipzigerin, sie lebt und arbeitet in Großzschocher, einem der ältesten Stadtteile. Nach Abitur und Lehre zur Finanzkauffrau studierte sie Finanzwirtschaft. Danach arbeitete sie im Handel. Seit 1998 führt sie eine Hausmeisterfirma. Als Autorin veröffentlichte sie seit 2006 zahlreiche Kurzkrimis in verschiedenen Anthologien beim Mitteldeutschen Verlag Halle, Gmeiner Verlag, Sutton Verlag und Buchvolkverlag. Sie ist Vorsitzende des Vereins "FürWort" - Verein für Mitteldeutsche Literatur e.V. und Mitglied bei den "Mörderischen Schwestern", einer Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen. (vt) KTS 61
www.scheffler-stories.de

978-3-7092-0144-2 Scholz, Nina (Hg):
Gewalt im Namen der Ehre.

2014, 95 S., Passagen Verlag (Passagen Thema), 3-7092-0144-6 / 978-3-7092-0144-2, EURO 11,90

Menschenrechtsverletzungen, die überkommenen Ehrvorstellungen geschuldet sind, wurden durch Zuzug von Menschen aus konservativen islamischen Milieus auch in westeuropäischen Gesellschaften zu einem Phänomen. In der Vorstellungswelt vieler muslimischer Familien ist Ehre etwas, das dem Kollektiv Familie als Ganzem anhaftet, ein Besitz, den man verlieren kann und der verteidigt werden muss, um das Ansehen der Familie nicht zu gefährden. Im Kern geht es dabei um das sexuelle Wohlverhalten der Mädchen und Frauen. Diese Vorstellungen haben gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung und die Chancen von Mädchen, aber auch auf die Erziehung von Jungen. Die mit ihnen einhergehenden Menschenrechtsverstöße geraten meist nur dann ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, wenn sie in einem Ehrenmord gipfeln. Die Schicksale zahlreicher weiterer Mädchen und Frauen, die von ihren Familien zu einem Leben gemäß überkommener Ehrvorstellungen gezwungen werden, bleiben in der Regel unbemerkt vom Rest der Gesellschaft. Die Artikel des Buches analysieren das Problem und eröffnen Lösungsmöglichkeiten.
Inhalt:
Einleitung / Moni Libisch: Das Konzept der Ehre in traditionellen Familien aus der Türkei und sein Wandel in der Diaspora / Ercan Nik Nafs: Jugendarbeit und traditionelle Ehrvorstellungen / Ahmad Mansour: Unterdrückung im Namen der Ehre - Definition, Ursache und Präventionsansätze / Nina Scholz: Der Zwang zur Jungfräulichkeit und seine Auswirkungen auf Entwicklung und Rechte von Mädchen und Frauen / Anmerkungen.

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Nina Scholz ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet zu Nationalsozialismus, Antisemitismus und zur Ideengeschichte von Individualismus und Menschenrechten. 2012 erschien "Europa, Menschenrechte und Islam - ein Kulturkampf?" im Passagen Verlag (mit Heiko Heinisch).
Moni Libisch, Studium der Soziologie und Afrikanistik an der Universität Wien, Ausbildung als Diplomsozialarbeiterin und Erlebnispädagogin, Einrichtungsleiterstellvertreterin bei "JUVIVO.15 - aufsuchende Kinder und Jugendarbeit" in Wien. Arbeitsschwerpunkte: Kinder- und Jugendarbeit, Suchtprävention, interkulturelle Mädchen und Burschenarbeit, Gender Mainstreaming und Diversität.
Ahmad Mansour, geboren in Tira, einem arabischen Dorf in Israel. Lebt seit 2005 in Deutschland. Studium der Psychologie, Soziologie und Anthropologie an der Universität Tel Aviv und Berlin. Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur, seit 2009 Gruppenleiter im Projekt "HEROES - Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre und für Gleichberechtigung" in Berlin, Policy Advisor bei der Stiftung European Foundation for Democracy, Mitglied der Deutschen Islam Konferenz.
www.ahmad-mansour.com
Ercan Nik Nafs, geboren in Mazgirt, einer kurdischen Stadt der Türkei. Lebt seit 1992 in Österreich. Studium der Elektrotechnik und Politikwissenschaft in Wien. Seit 1994 Mobiler Jugendarbeiter in Wien und seit 2010 Leiter der Einrichtung "Back on Stage 10" der Mobilen Jugendarbeit Favoriten. Seit Juni 2014 Kinder- und Jugendanwalt der Stadt Wien. (vt) KTS 61
www.kija.at/kija

978-3-426-27628-0 Schultz, Tanjev:
Kollaps der Sicherheit.
Der Terror des NSU und das Versagen des Staates.

2015, 496 S., Abbildungen, Droemer Verlag, 3-426-27628-3 / 978-3-426-27628-0, EURO 22,99

Was muss stärker beunruhigen? NS-Sympathisanten in Kriminal- und Verfassungsschutzämtern, die Ermittlungen blockieren, falsche Fährten legen und Täter decken? Oder schlichte Unfähigkeit, gewohnheitsmäßige Schlamperei und blöde Borniertheit? Das Ergebnis ist dasselbe: Der rechtsradikale Nationalsozialistische Untergrund kann über zehn Jahre lang Deutschland terrorisieren: mindestens zehn Morde, drei Sprengstoffanschläge, 15 Raubüberfälle sollen auf das Konto von Uwe Mundlos und Uwe Bönhardt gehen, möglicherweise auch von Beate Zschäpe. Tausende von Ermittlungsbeamten sind im Dunkeln getappt. Tanjev Schultz erzählt die ganze Geschichte des NSU als die atemberaubende Chronik eines staatlichen Organversagens. Er hat Hunderte Zeugen gehört, Zehntausende Aktenseiten gelesen und kommt zu dem alarmierenden Ergebnis: Unsere Sicherheitskräfte können es nicht besser.

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Tanjev Schultz, geboren 1974, ist Redakteur der "Süddeutschen Zeitung" im Ressort Innenpolitk und zuständig für innere Sicherheit. Er berichtet über den Münchner Prozess gegen Beate Zschäpe und die Untersuchungsausschüsse zum NSU. Schultz wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Universitaspreis für Wissenschaftsjournalismus. (vt) KTS 61

978-631-1-56044-6 Strotdrees, Gisbert:
Tatort Dorf.
Historische Kriminalfälle vom Land.

2014, 180 S., zahlreiche s/w und farbige Abbildungen und Fotos, Karten und Dokumente, Landwirtschaftsverlag Münster, 3-7843-5324-X / 978-3-7843-5324-1, EURO 17,95

Ob Alpenkrimi oder Knödelkrimi - mit Krimis vom Dorf werden Leser seit einigen Jahren regelrecht überschüttet. Das Personal dieser Krimis ist oft kauzig oder skurril angelegt, egal ob Dörfler, Tatverdächtiger oder Ermittler. Ganz anders dagegen die Personnage in "Tatort Dorf" - Autor Gisbert Strotdrees zeichnet historisch wahre Kriminalfälle nach. Chronologisch geordnet vom Mittelalter (1225) bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts (1966). Hier trifft man auf bösartige Zeitgenossen, denen man im dunklen Wald lieber nicht begegnen möchte. Leidtragende waren hauptsächlich Bäuerinnen und Bauern, Mägde, Torfstecher oder Jagdpächter. Die Sammlung dieser Kriminalfälle ist aus einer Artikelserie für das "Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe" entstanden. Strotdrees konsultierte dafür Verhörprotokolle, Ermittlungsakten, Dorfchroniken, Zeitungsberichte und zeitgenössische Aufzeichnungen. Gleichzeitig zu den geschilderten Kriminalfällen wirft Gisbert Strotdrees auch stets einen Blick auf die Geschichte hinter der Geschichte - wie agierte die Dorfgemeinschaft, wie war die Lage der Landwirtschaft oder der Wirtschaft allgemein, und wie sahen Reaktionen von Polizei, Justiz, Medien und Politik aus? Die Gliederung des abschließenden Teils "Quellen und Literatur" folgt den einzelnen Kapiteln dieses Buches.
Inhalt:
Vorwort / Ein entfernter Verwandter (Wald bei Gevelsberg, 7.11.1225 - Die Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert) / Wer das Land eines anderen pflügt (Quedlinburg, um 1230 - Der Tatort Dorf im Sachsenspiegel) / Das Buch der Übeltäter (Soester Förde, 1315-1421 - Viehdiebe, Geldfälscher und Raubritter im Nequambuch) / Das Attentat auf den Bischof (Wolbeck, 16.6.1534 - Der Plan der Friesin Hille Feicken) / "Dass Du mir thatest den Hals abschneiden" (Albaxen, Lügde, Ahmsen und Senne, 1500-1762 - Steinkreuze erinnern an Gewalttäter) / "Allerhand Mutwillen gezeiget" (Dörfer im Münsterland, 1557-1664 - Aus den Protokollbüchern eines Gogerichts) / Dörfer vor Gericht (Fuchtorf, Canstein, Heiden und andere Dörfer, 1562-1815 - Eigentums-, Gewalt- und Sexualdelikte) / Freies Geleit für Totschläger (Coesfeld, 1574-1657 - Das "Protocollum van Dodtslegern" und sein Geheimnis) / Duell auf dem Dorfplatz (Münster, 17.7.1607 - Der Krieg zweier Landadelsfamilien im Münsterland) / Die Bande der Bauern (Nordkirchen, November 1607 - Die Festnahme des Pferdediebs Heinrich Nachtegall) / Westfalens berühmtester Mordfall (Ovenhausen, 10.2.1783 - Die Ermordung des Kaufmanns Soistmann Berend und "Die Judenbuche") / Kriminell an der Grenze (Schlangen, 1833 - Schmuggler, Wilddiebe und "Hudefrevler") / Robin Hood des Eggegebirges? (Rhoden, 1.2.1868 - Der Wilddieb Hermann Klostermann) / Die Macht des Gerüchts und der Vorurteile ( Enniger, 22.4.1873 - Die Ermordung Elisabeth Schüttes und die "Judenkrawalle") / Grausiger Mord am Kirchweg (Dörenther Berg, 2.8.1902 - Ein Sexualdelikt im Wald) / Mord und Totschlag auf dem Pachthof (Delstrup, 12.1.1910 - Die doppelte Bluttat eines Hofknechtes) / Hellsehen am Tatort (Grürmannsheide, 23.9.1911 - Ein ungeklärtes Verbrechen und die "Kriminaltelepathie") / Das Drahtseil über der Landstraße (Hennigsdorf, Marienloh und andere Dörfer, März 1913 - Automobil-Attentate) / Tod in der Bauernschaftsschule (Ermen, 21.3.1917 - Die Ermordung einer Dorflehrerin) / Der Junge von Kayhausen (Kayhausen, 3.7.1922 - Der Fund einer Moorleiche und ihre Geschichte) / Ein Mörder, der zum Opfer wurde (Bösingfeld, 28.12.1922 - Die Ermordung des lippischen Zieglers Josef Dörenkamp) / Der Seher und die Sonnenmonstranz (Münster, Dezember 1923 - Die "Ermittlungen" des Hermann Heinrich Hempelmann) / Ein Wochenende im März (Sevelten, 10.3.1929 - Der Überfall auf einen Bauernhof und seine politischen Hintergründe) / Verbrechen im Wald (Bredelar, 1930-1935 - Wilderer, Holzdiebe und ein Mord wider Willen) / Ein Rindviehzüchter als "Staatsfeind"? (Laer, 31.8.1936 - Der Landwirt Aloys Schulze Lohoff und die NS-Landesbauernschaft) / Vor furchtbaren Richtern (Bielefeld und Dortmund, 1939-1945 - Urteile von NS-Sondergerichten wegen "Schwarzschlachtung") / 573 Tage Fahndung (Meyerhöfen, 24.2.1966 - Bruno Fabeyer und die Ohnmacht der Polizei) / Quellen / Literatur / Bildnachweis.

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Gisbert Strotdrees, geboren 1960, hat Geschichtswissenschaft, Germanistik und Pädagogik an den Universitäten Münster und Bielefeld studiert. Seit 1988 ist er Redakteur beim Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen Lippe in Münster für die Themenfelder Kultur, Freizeit, Agrar- und Landesgeschichte. Er hat zahlreiche Aufsätze und Bücher zur Geschichte der Landwirtschaft und der ländlichen Gesellschaft veröffentlicht. Seit 2003 nimmt er einen Lehrauftrag an der Universität Münster wahr. (tp) KTS 61
www.tatort-dorf.de

978-3-86674-400-4 Thies, Heinrich:
Hilferuf aus dem Folterkeller.
Die Hamburger Säurefassmorde - Eine Spurensuche.

2014, 224 S., zu Klampen! Verlag, 3-86674-400-5 / 978-3-86674-400-4, EURO 14,80

Freunde, Nachbarn und Kollegen beschrieben ihn als freundlich, hilfsbereit und gesellig, er galt als liebevoller Vater, als Stimmungskanone, als Kumpel, als unbescholtener Handwerker und seriöser Geschäftsmann mit Kontakten zu den höchsten Kreisen der Gesellschaft. Doch unbemerkt von der Außenwelt führte der Kürschnermeister Lutz Seifert [Name aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geändert, Anm. tp] über viele Jahre hinweg ein ganz anderes Leben. Im Atomschutzbunker seines Reihenhauses in Hamburg-Rahlstedt hielt der Pelzhändler mehrere Frauen gefangen, folterte sie wochenlang, tötete sie, zerstückelte die Leichen und löste sie in Säurefässern auf, die er dann im Garten vergrub. Zuvor zwang er seine Opfer, ihren Angehörigen zu schreiben, dass sie nicht nach ihnen suchen sollten, weil sie einen neuen Partner gefunden hätten und ein neues Leben beginnen wollten - fernab ihres bisherigen Wohnorts. Die Polizei widmete den Vermisstenfällen daher keine größere Aufmerksamkeit. Dies änderte sich erst, als die Kriminalbeamtin Karla Sommer [Name aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geändert, Anm. tp] auf eigene Faust und gegen den Willen ihres Vorgesetzten ermittelte. Anders als ihre Kollegen glaubte die Polizeiobermeisterin einer Frau, die von Seifert nach einer gescheiterten Lösegeldforderung freigelassen worden war und aus ihrer Gefangenschaft angeblich "wirres Zeug" berichtete. Die Polizistin nahm auch die Mutter einer Industriekauffrau ernst, die drei Jahre zuvor überraschend verschwunden war. Sie befragte Zeugen, studierte Akten, stellte Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Vermisstenfällen her und veranlasste die Justiz so zum Handeln. Mit Erfolg: Seifert wurde schließlich 1996 wegen Mordes in zwei Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt. Inhalt:
Die dunkle Seite des Pelzhändlers (I Die Spur der Vermissten. II Soko 924. III Der Prozess. IV Nachspiel. V Briefe aus Santa Fu. VI "Die Angst hat eine kalte Hand" - Der Fall wird zum Film.) / Die Lust am Bösen - Sadomasochismus: Das Spiel mit dem Feuer ("Das Wichtigste ist das Machterleben" - Interview mit dem Sexualwissenschaftler Prof. Wolfgang Berner) / Nachwort / Verwendete Literatur.

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Heinrich Thies, Jahrgang 1953, studierte Germanistik, Politik, Philosophie und Journalistik. Er war Reporter bei der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" und ist Autor zahlreicher Bücher, so auch der Studie "Tonny Rieken. Portrait eines Kindermörders" (2005) sowie der Romanbiographie "Die verbannte Prinzessin. Das Leben der Sophie Dorothea" (2007). (vt) KTS 61

978-3-8052-2590-7 Wahl, Joachim:
15000 Jahre Mord und Totschlag.
Anthropologen auf der Spur spektakulärer Verbrechen.

2012, 208 S., über 50 Farbabbildungen, Theiss Verlag (WBG), 3-8062-2590-7 / 978-3-8052-2590-7, EURO 16,95

Es ist mehr oder weniger gleichgültig, wo Archäologen heute ihre Spaten ansetzen, verschüttete Brunnen aufdecken oder Grundsubstanzen ehemaliger Siedlungen freilegen: Immer wieder stoßen sie auf Skelette oder deren Überreste, die häufig Merkmale eines gewaltsamen Todes aufweisen. Mord verjährt nie - das erfahren die archäologischen Anthropologen, wenn sie mit Hilfe ihrer modernen wissenschaftlichen Methoden versuchen, Lebensläufe der entdeckten Opfer und Tathergänge der Verbrechen zu rekonstuieren. Und nicht selten gelingt es ihnen sogar, entweder den oder die Täter zu identifizieren oder Genaueres über die Motivlage in Erfahrung zu bringen. In 15 Kapiteln führt Joachim Wahl den Leser auf die Spur von Ritualmorden, Massakern, Hinrichtungen oder Überfällen - und das, wohlgemerkt, ausgehend von der Steinzeit bis ins 18. Jahrhundert. Kathy Reichs und Patricia Cornwell beziehungsweise deren forensische Protagonistinnen hätten Joachim Wahls Zusammenstellung vergangener Kapitalverbrechen mit Interesse gelesen und in ihre Vorlesungen einbezogen. Inhalt:
Vorwort / Einführen: Was ist Anthropologie? / Die Tatzeiten / 1. Zwei Höhlen - ein Geheimnis / 2. Ein ganz spezielles Opferritual / 3. Das Ende der Steinzeitromantik / 4. Stammen wir von Kannibalen ab? / 5. Aktenzeichen BR 162 ungelöst / 6. "Ehrenmorde" an der Saale? / 7. "… noch am nächsten Tag rot vom Blut" / 8. Drei Frauenschicksale aus der vorrömischen Eisenzeit / 9. Gewalt als Mittel zum Zweck / 10. "Wenn der Vater mit den Söhnen …" / 11. Ungarische Reiterkrieger fallen in Europa ein / 12. Michael X. - ein Opfer der Appenzellerkriege im Jahr 1403 / 13. Die Gebeine des Reformators / 14. Samstag, der 4. Oktober 1636 / 15. Hinrichtungen - Massenspektakel des ausgehenden Mittelalters / Glossar / Weiterführende Literatur / Bildnachweis.

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Professor Dr. Joachim Wahl untersucht als Anthropologe im Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart seit fast dreißig Jahren die menschlichen Skelettfunde aus Baden-Württemberg. (tp) KTS 61
www.geo.uni-tuebingen.de/arbeitsgruppen/urgeschichte-und-naturwissenschaftliche-archaeologie/palaeoanthropologie/mitarbeiter/wahl.html

978-3-939829-49-2 Weffer, Herbert:
Wahre Krimis und andere dunkle Geschichten aus Bonn und Drumherum.

2014, 158 S., 101 s/w Abbildungen und Fotos, Verlag ratio-books, 978-3-939829-49-2, EURO 19,80

Herbert Weffer gilt als bekanntester und produktivster Heimatforscher Bonns. In bisher 37 Büchern und über 810 heimat- und familienkundlichen Veröffentlichungen hat sich Herbert Weffer mit der Geschichte Bonns und vielen seiner Einwohner beschäftigt. Als Archivar im Archiv des Rhein-Sieg-Kreises (Bonn und Siegburg) saß Weffer buchstäblich an der Quelle für seine Recherchen. Mit seinem Freund Zimmermann Köbes (Jakob) kamen sie bei einem ihrer Treffen auch auf Krimis zu sprechen. "… schriif dóch ens övve richtije Krimis, jätt watt och seche esu passiert es …" Zimmermann Köbes' Aufforderung gab den Anstoß, über wahre "Krimis" aus Bonn und Umgebung zu recherchieren und zu schreiben. Und Bonn, seine umliegenden Ortschaften und Städte (bis an den Rand der Eifel) hatten in dieser Richtung so einiges zu bieten. So z.B. schrieb der Kreisphysikus im Jahr 1825: "In den letzten fünf Jahren fiel neunmal Selbstmord vor, eine Mordtat, 81 Diebstähle, ein Straßenraub und eine Brandstiftung wurde vollführt." Beginnend mit der Römerzeit und endend im Jahr 1948 blättert Herbert Weffer in insgesamt 69 Kapiteln die dunklen Seiten der Stadt und der Umgebung auf. Weffers Kaleidoskop böser Taten wird für Freunde des Regionalkrimis (Bonn bis hin ins Vorland der Eifel) bestimmt seinen Reiz haben.

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Herbert Weffer wurde 1927 in Bonn-Endenich geboren, er ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Zahlreiche heimat- und familienkundliche Veröffentlichungen, dazu ebeso zahlreiche Vorträge. Für seinen Verdienst um die rheinische Kulturpflege wurde er mit dem "Rheinlandtaler" des Landschaftsverbandes Rheinland ausgezeichnet, die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde ehrte ihn für seine außerordentlichen Verdienste auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Genealogie mit der "Ernst-von-Oidtman-Medaille". (tp) KTS 61

978-3-95850-711-1 Wildt, Carolin:
Kann Morden Ehre sein?
Ursachen von Ehrenmorden in Deutschland am Beispiel Hatun Sürücü.

2014, 84 S., Diplomica Verlag, 3-95850-711-5 / 978-3-95850-711-1, EURO 44,99

Der Mord an der Berlinerin Hatun Sürücü durch ihren Bruder erschütterte ganz Deutschland: Anhand der Berichterstattung über die Verhandlung vor dem Berliner Landgericht analysiert diese Studie die Hintergründe und Strukturen der Tat, die exemplarisch für viele sogenannte Ehrenmorde steht. Carolin Wildt erklärt im vorliegenden Buch das Konzept des Ehrenmordes, welche Rolle die Ehre darin spielt und wie das deutsche und das türkische Recht dieses Merkmal berücksichtigen. Sie erläutert, warum patriarchale Familienstrukturen, ein problematisches Ehrverständnis und Integrationsschwierigkeiten mögliche Gründe für einen Ehrenmord darstellen und wie Änderungen in Politik und Sozialarbeit die Zahl der Morde verringern könnten.

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Carolin Wildt ist Diplomsozialarbeiterin/ -pädagogin und im Integrationsbereich tätig. Sie arbeitet u.a. in der Erwachsenenbildung als Dozentin in Frauenintegrationskursen und als Sozialarbeiterin in einem Berliner Flüchtlingswohnheim. Bereits während des Studiums sammelte sie praktische Erfahrung in der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen, die von Zwangsheirat und/oder Ehrenmord bedroht sind. Der Mord an Hatun Sürücü und die Verhandlungen vor dem Berliner Landgericht veranlassten sie, zu möglichen Ursachen und Lösungsansätzen von Ehrenmorden zu forschen. (vt) KTS 61

978-3-426-78711-3 Wisnewski, Gerhard:
ungeklärt - unheimlich - unfassbar.
Die spektakulärsten Kriminalfälle 2014.
2015 - Das Jahrbuch des Verbrechens.

2014, 331 S., s/w Fotos und Abbildungen, Knaur Taschenbuch 78711, 3-426-78711-3 / 978-3-426-78711-3, EURO 7,99

Warum sterben Pokerspieler früh? Weshalb morden "kalte Kinder"? Woran sterben reihenweise Banker? Warum erschoss der Sprint-Star Oscar Pistorius seine Freundin wirklich? Das sind nur einige Kriminalfälle, die uns 2014 beschäftigten. Wie schon in seinem erfolgreichen Jahrbuch "verheimlicht - vertuscht - vergessen" wirft Bestsellerautor Gerhard Wisnewski auch in diesem Jahrbuch einen kritischen Blick auf die Ereignisse. Seine Chronik bietet nicht fur eine einzigartige Zusammenschau des kriminellen Geschehens, sondern auch packende Hintergründe und Perspektiven, die nicht in der Zeitung standen.
Inhalt:
Vorwort / Einleitung / Banker-Sterben: Zahltag für Zocker? / Sebastian Edathy: Auf ganz warmer Spur / Uli Hoeneß: Wo, bitte, geht's zum Knast? / Oscar Pistorius: Schüsse am Valentinstag / Das Geheimnis von Peggy K. / Boko Haram: "Die lachende Fratze des Terrors" / Pokerspieler: "Wenn du leben willst, musst du bereit sein zu sterben" / Der historische Fall: Das Attentat von Sarajevo / Alptraum Ausland: Wie deutsche Urlauber, Auswanderer und Abenteurer sterben / Die Enthauptung des James Foley / Killer-Kinder: In einem Haus an einer ruhigen Straße / Dank / Register / Bildnachweis. Gerhard Wisnewski, geboren 1959, beschäftigt sich mit den verschwiegenen Seiten der Wirklichkeit. Seit 1986 ist der studierte Politikwissenschaftler als freier Autor und Dokumentarfilmer tätig. Viele seiner Bücher wurden Bestseller, unter anderem "Operation 9/11", "Das RAF-Phantom" und vor allem das seit 2007 erscheinende Jahrbuch "verheimlicht - vertuscht - vergessen". (vt) KTS 61
www.wisnewski.de

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978-3-426-78647-5 Wisnewski, Gerhard:
verheimlicht - vertuscht - vergessen.
Was 2014 nicht in der Zeitung stand.

2015 - Das andere Jahrbuch. 2015, 368 S., 21 s/w Abbildungen, Knaur Taschenbuch 78647, 3-426-78647-8 / 978-3-426-78647-5, EURO 7,99

Glauben Sie alles, was in der Zeitung steht? Nein? Das ist gut so. Denn auch 2014 gab es jede Menge verborgene Hintergründe und ungeklärte Fragen: Wie und warum verschwand Flug MH370, und wer schoss wirklich auf Flug MH17? Gibt es eine Diät gegen Krebs? Weshalb schickt Großbritannien 6000 Panzerfahrzeuge nach Deutschland? Ist die Ebola-Epidemie ein Schwindel? Hat Angela Merkel die Revolution in der Ukraine angezettelt? … Enthüllungsjournalist Gerhard Wisnewski ist diesen und vielen anderen Themen akribisch nachgegangen und gibt ganz andere Anworten auf die großen Rätsel des vergangenen Jahres, als sie in der Zeitung zu lesen waren.
Inhalt:
Vorwort / Einleitung / Januar 2014 - Hitzlsperger: Wie sich ein Profifußballer als schwul outet und warum / Februar 2014 - Gehackte E-Mails von Vitali Klitschko: Verstrickung in den blutigen Terror in der Ukraine? / März 2014 - Spurlos verschwunden: Das Rätsel von Flug MH370 / April 2014 - 50 Jahre Deutsche Krebsforschung: Das Geheimnis der "Krebs-Diät" / Mai 2014 - Eurovision Song Contest: Wie "Conchita Wurst" gemacht wurde / Juni 2014 - Tod von FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher: Morddrohungen vom Mainstream? / Juli 2014 - Aufstand gegen den "Spiegel" / August 2014 - WHO ruft wegen Ebola "internationalen Gesundheitsnotfall" aus / September 2014 - Zwischenbericht über den Absturz von Flug MH17 / November 2014 - Republikaner Sieg - die Bushs ante portas! / Trends / Bildnachweis / Register.
Kurz-Bio siehe oben. (vt) KTS 61
www.wisnewski.de

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Essen & Trinken
Schauplätze




978-3-7667-2099-3 Vogler, Pen:
Dinner mit Mr. Darcy.
Köstlichkeiten aus Jane Austens Welt.

2014, 160 S., 200 farbige Abbildungen, (Dinner with Mr Darcy, Ü.v. Anke Albrecht), Callwey Verlag 3-7667-2099-6 / 978-3-7667-2099-3, EURO 29,95

2013 erschien auf Deutsch der Kriminalroman "Der Tod kommt nach Pemberley" (Droemer/Knaur). In diesem Kriminalroman lässt P.D. James die Welt der Jane Austen wiedererstehen - Mr. Darcy ist inzwischen seit sechs Jahren mit Elisabeth verheiratet. In den Büchern der Jane Austen wird nicht nur Romantik groß geschrieben, sondern die diversen Tee-Einladungen und Bälle spielen auch eine große Rolle. Dass dabei auch die Gäste mit opulenten Mahlzeiten verwöhnt werden, ist selbstverständlich. Pen Vogler hat dem Werk und der Korrespondenz der Jane Austen unter dem kulinarischen Gesichtspunkt ihre Aufmerksamkeit gewidmet. So konnte sie 60 Rezepte - nebst präszisen Kochanleitungen - der Lieblingsspeisen von Jane Austen in diesem hübsch gemachten Kochbuch versammeln. Ergänzt werden die hier vorgestellten Rezepte durch Anekdoten und durch Übersetzungen ähnlicher Rezepte aus den bekanntesten englischen Kochbüchern ihrer Zeit.
Inhalt:
Einführung / Frühstück mit General Tilney (Kloster Northanger) / Mrs Bennet möchte mit einem Dinner Eindruck machen (Stolz und Vorurteil) / Schweinebraten und Äpfel - Ein herbstliches Dinner mit Mutter und Tochter Bates (Emma) / Lieblingsgerichte von Jane Austens Familie (Jane Austens Briefe) / Picknickgenuss unter freiem Himmel (Emma) / Tee und Kuchen (Mansfield Park) / Der Ball in Netherfield (Stolz und Vorurteil) / Ein altmodisches Nachtmahl für Mr Woodhouse und seine Gäste (Emma) / Weihnachten mit den Musgroves und andere Feste (Überredung) / Geschenke, Getränke und Eingemachtes für Freunde und Schwermütige (Verstand und Gefühl) / Bibliografie / Register / Danksagung.

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Pen Vogler ist freie Autorin. Sie hat bereits zahlreiche Artikel über die Historie des Essens geschrieben und die Buchreihe "Great Food" bei Penguin Books herausgegeben. Ihre historischen Rezepte wurden auf BBC veröffentlicht und werden in ihrem Blog "Pen's Great Food Club" ständig aktualisiert. (tp) KTS 61
www.greatfoodclub.tumblr.com

978-3-257-06914-3 Walker, Martin:
Brunos Kochbuch.
Rezepte und Geschichten aus dem Périgord.

2014, 314 S., Lesebändchen, zahlreiche Farbfotos, Beilage: Martin Walker, Markttag & Die Weihnachtsgans. Zwei kulinarische Fälle für Bruno, Chef de police, (Bruno's Cookbook, Ü.v. Michael Windgassen), Diogenes Verlag, 3-257-06914-6 / 978-3-257-06914-3, EURO 28,90

In St. Denis, einem Städtchen im Périgord, lässt Martin Walker Bruno Courreges, von Freunden, Bekannten und Verdächtigen kurz "Bruno, Chef de police" genannt, ermitteln. In bisher 8 Fällen konnte Bruno, Chef de police, die Fälle erfolgreich abschließen. Neben der Ermittlungsarbeit und seinem kriminalistischen Spürsinn darf Bruno in Walkers Kriminalromanen noch seine andere Seite zeigen. Am heimischen Herd wird aus dem "Chef de police" der "Chef de cuisine" - Bruno ist Gourmet, Weinkenner und auch leidenschaftlicher Koch. Essen und Trinken spielt seit einigen Jahren immer wieder eine große Rolle in Kriminalromanen. So auch in denen des in Schottland geborenen Martin Walker. Was lag näher, als Brunos Rezepte in einem Kochbuch zu sammeln. Entstanden ist ein opulent bebildertes Rezeptbuch der Küche des Périgord. Eine kleine Vorwarnung schickt Martin Walker in der Einleitung "Kleiner Vorgeschmack" voraus: "Dies ist kein gewöhnliches Kochbuch. Geschrieben hat es nicht etwa ein Profikoch, sondern jemand, der einfach gutes Essen liebt … ." Walker hat sein Kochbuch nach den Nahrungsproduzenten gegliedert. Jedem Kapitel ist als Introitus ein kurzes Berufsbild vorangestellt, gefolgt von (über 90) entsprechenden Rezepten, die teileweise mit "Brunos Variante" oder "Brunos Tipp" ergänzt werden. Abschließend werden insgesamt 13 verschiedene Menüvorschläge zu den Rezepten angeboten. Weiterhin sind in "Brunos Kochbuch" ein kleiner Weinführer, eine kurze Produktkunde und sogenannte Küchennotizen zu finden. Ein doppeltes Register (nach Rezeptnamen und nach Zutaten) ergänzt das Kochbuch vortrefflich. 2014 wurde "Brunos Kochbuch" mit dem renommierten "Gourmand World Cookbook Awards" als das beste französische Kochbuch in der Deutschschweiz ausgezeichnet.
Inhalt:
Amusebouche - Kleiner Vorgeschmack / Le Maraîcher - Der Gemüsebauer / Le Pêcheur - Der Angler / Le Chasseur - Der Jäger / Le Boucher - Der Fleischer / Le Fromager - Der Käser / Le Boulanger - Der Bäcker / Le Ramasseur - Der Sammler / Le Vigneron - Der Winzer / Suggestions de menus - Menüvorschläge / Notes de cuisin de Bruno - Brunos Küchennotizen / Recettes par ordre alphabétique Allemand-Français - Rezepte alphabetisch deutsch-französisch / Recettes par ingrédients - Rezepte nach Zutaten / Produits du terroir - Bezugsquellen für Spezialitäten aus dem Périgord / Remerciements - Danksagungen.

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Martin Walker, geboren 1947 in Schottland, ist Schriftsteller, Historiker und politischer Journalist. Er lebt in Washington und im Périgord und war 25 Jahre lang Journalist bei der britischen Tageszeitung "The Guardian". Heute ist er Vorsitzender eines Think-Tanks für Topmanager mit Sitz in Washington. Seine "Bruno"-Romane erscheinen in fünfzehn Sprachen. 2014 wurde er für seine Verdienste um das Périgord zum "Chevalier de Foie Gras" und zum Ehrenbürger von Saint Alban ernannt. (tp) KTS 61
www.brunoaufdeutsch.com
www.brunochiefofpolice.com
www.brunochefdepolice.com

Wer den geeigneten Wein zum Krimi sucht, der wird beim Weingut Fürst Elsheim fündig. 2005 wurden Teile der Gebäude modernisiert, unter anderem auch die Weinprobierstube. Während dieser Modernisierung wurde auch die Idee zu individualisierten Flaschenetiketten geboren. Wein- und Krimiliebhaber können jetzt Abfüllungen wie "Täter", "Mordwaffe" und andere für sich oder als Geschenk erwerben. Informationen zum Angebot und Versand findet man unter www.fuerst-elsheim.de
(tp) KTS 61
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978-3-8392-1654-5 Böhme, Dorothea / Bleyer, Alexandra:
Wer mordet schon in Kärnten?
Der kriminelle Freizeitplaner: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 283 S., 1 Übersichtskarte Kärnten, Gmeiner Verlag, 3-8392-1654-0 / 978-3-8392-1654-5, EURO 9,99

In den Kulissen von Klagenfurt, Villach, St. Veit, Ferlach, Großglockner, Weißensee oder Millstätter See lassen die Autorinnen Böhme und Bleyer gute und weniger gute Zeitgenossen auftreten. Da ist z.B. Irene Weratschnig, die kettenrauchende Polizistin löst trotz starkem Raucherhusten stets die ihr übertragenen Fälle, wohingegen die Kleinkriminelle Wilma Brandstätter immer wieder über Leichen stolpert. Wie üblich in der Reihe "Wer mordet schon gern in " werden diese 11 Kurzkrimis mit ausführlichen Freizeittipps und Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten des südlichsten Bundeslandes der Republik Österreich ergänzt.

(Bestellen bei Missing Link)

Dorothea Böhme, geboren 1980, zieht es immer wieder in die weite Welt hinaus: Italien, Ungarn und Ecuador waren unter anderem Stationen in ihrem Leben. Einige Jahre verbrachte sie auch im wunderschönen Kärnten, das sie schnell in ihr Herz schloss und zum Schauplatz ihrer skurrilen Kriminalromane um den Chefinspektor Fritz Reichel machte ("Meuchelbrut" und "Sauhaxn").
www.dorotheaboehme.de
Alexandra Bleyer, promovierte Historikerin, geboren 1974, ist Sachbuchautorin, Kulturjournalistin und Krimileserin. Die gebürtige Klagenfurterin lebt in Seeboden am Millstätter See und ist auch für die Freizeittipps dieses Buches verantwortlich. (tp) KTS 61
www.alexandrableyer.at

978-3-257-02128-8 Carly, Michel (Hg):
Maigrets Franreich.

2014, 216 S., zahlreiche s/w Fotos (von Brassaï, Henri Cartier-Bresson, Robert Doisneau und anderen), Vorwort von Denis Tillinac, Diogenes Verlag, 3-257-02128-3 / 978-3-257-02128-8, EURO 49,90

Georges Sim, so nannte sich der Journalist und angehende Autor Georges Simenon in seinen jungen Jahren. Der 25-jähige kaufte 1928 ein Boot und befuhr zusammen mit seiner Frau Régine über ein halbes Jahr lang zahlreiche Flüsse und Kanäle Frankreichs. Die Eindrücke, die er auf dieser langen Bootstour sammelte, schlugen sich später in seinen Maigret-Romanen nieder. Um die gleiche Zeit lichteten junge Fotografen (wie Boubat, Brassaï, Cartier-Bresson, Doisneau, Niepce, Ronis und andere) das ab, was Simenon mit Beginn der 30er Jahre in seinen Büchern beschrieb. Die Bilder dieser jungen Fotokünstler hat der Diogenes Verlag in einem seiner - wie immer - hervorragend gemachten Prachtbände versammelt. Die dort abgebildeten Fotografien sind mit Zitaten aus Simenons Maigret-Romanen unterlegt. Die Schwarz-Weiß-Fotos zeigen Augenblicke aus Paris, dem Norden, der Normandie oder aus dem Landesinnern. Es sind Momentaufnahmen aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, Fotografien des Frankreichs der kleinen Leute - in Bistros, auf dörflichen Tanzveranstaltungen, bei der Muschelzucht. Dieser exquisite Bildband sollte in keiner Sammlung von Simenon- und Maigret-Fans fehlen!
Inhalt:
Denis Tillinac (Vorwort) / Paris / Der Norden / Normandie / Bretagne / Vendée / Poitou-Charentes / Provence und Côte d'Azur / Im Landesinnern / Quer durch Frankreich auf Flüssen und Kanälen / Fotoindex / Fotonachweis.
(tp) KTS 61
www.simenon-gesellschaft.de
www.maigret.de
www.lesamisdegeorgessimenon.blogspot.de
www.toutsimenon.com
www.festival-simenon-sablesolonne.com

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978-3-8392-1655-2 Hanke, Kathrin / Kröger, Claudia:
Wer mordet schon in der Lüneburger Heide?
Der kriminelle Freizeitplaner:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 340 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1655-9 / 978-3-8392-1655-2, EURO 9,99

Wer - wie ich - noch nie von einer "fahrenden Putzfrau" gehört hat, der kann seine Wissenslücke mit den Kurzkrimis von Hanke und Kröger schließen. Diese Dame, deren größtes Idol die gute Miss Marple ist, putzt sich durch die Haushalte der Lüneburger Heide. Und, wie sollte es auch anders sein, wird bei ihrer segensvollen Tätigkeit stets mit Kriminalfällen konfrontiert. Dass Gesine Schmitzmayer, so der Name der Putzfee, diese Fälle auch löst, ist selbstverständlich (ob da dann doch nicht die eine oder andere Wollmaus übersehen wird, steht auf einem anderen Blatt). Jedenfalls kommt Gesine Schmitzmayer ganz schön in der Heideregion herum. Welche Sehenswürdigkeiten von Buchholz über Celle bis nach Uelzen und Walsrode Gesine Schmitzmayer bei ihren Putztouren reinigend und ermittelnd ansteuert, wird von Kathrin Hanke und Claudia Kröger in den 125 Freizeittipps ausführlich vorgestellt.

(Bestellen bei Missing Link)

Kathrin Hanke wurde 1969 in Hamburg geboren. Nach dem Studium der Kulturwissenschaften in Lüneburg machte sie vor allem als Werbetexterin das Schreiben zu ihrem Beruf. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Claudia Kröger wurde 1972 in Hamburg geboren. Seit rund 20 Jahren arbeitet sie als Redakteurin und Texterin im Kinder- und Jugendsegment und schreibt Texte für Webseiten, Produkte und Magazine. Die Autorin lebt seit vielen Jahren in der Nähe von Lüneburg. (tp) KTS 61
www.hanke-kroeger.de
https://twitter.com/AutorinnenDuo
www.facebook.com/LueneburgKrimi

978-3-8392-1580-7 Kölpin, Regine:
Wer mordet schon am Wattenmeer?
Der kriminelle Freizeitplaner:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2014, 245 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1580-3 / 978-3-8392-1580-7, EURO 9,99

Mit seiner Serie der kriminellen Freizeitplaner "Wer mordet schon …" hat der Gmeiner Verlag eine wirklich nette Idee, Kurzkrimis in Verbindung mit touristischen Hinweisen, sehr gut umgesetzt. So auch die 11 Kurzkrimis der Autorin Regine Kölpin, die den Lesern die Nordseeküstenregion näher bringt. Zu jedem Krimi wird zunächst kurz die Region oder die Stadt vorgestellt, in der es gar nicht so friedlich zugeht. Ein kleiner geographischer und historischer Überblick, Kurzinformationen auf "Must see"-Lokalitäten, Anreisehinweise und die jeweiligin Anschriften (mit E-Mail und website) der Tourist-Information leiten über zum Kurzkrimi. Die im Krimitext erwähnten Sehenswürdigkeiten oder Vorschläge zu Freizeitaktivitäten sind durch Nummerierung hervorgehoben. Die anschließenden, meist recht ausführlichen "Freizeittipps" folgen dieser Nummerierung. "Wer mordet schon am Wattenmeer?" stellt die folgenden Gemeinden oder Städte vor: Sande; Wilhelmshaven; Jever; Wangerland mit Hooksiel/Horumsiel-Schillig; Wangerooge; Wittmund, Langeoog und Umzu; Norden/Norddeich; Juist/Töwerland; Greetsiel und die Krummhörn; Brookmerland/ Störtebekerland und Südbrookmerland und Umzu; Emden. Krimifreunde, die eine Reise über die Ostfriesische Halbinsel planen, werden mit Regine Kölpins kriminellem Reiseführer mit vielen hilfreichen Touristikinformationen versorgt.

(Bestellen bei Missing Link)

Regine Kölpin ist 1964 in Oberhausen geboren und arbeitet als freiberufliche Autorin. Sie hat zahlreiche Romane sowie Kurztexte publiziert (für Kinder und Jugendliche unter Regine Fiedler), Anthologien herausgegeben und dafür etliche Preise und Auszeichnungen erhalten. Außerdem inszeniert Kölpin historisch-kriminelle Stadtführungen mit Lesungen an Originalschauplätzen in Jever und Neustadtgödens. Regine Kölpin lebt mit ihrer Familie in Friesland. (tp) KTS 61
www.regine-koelpin.de

978-3-8392-1606-4 Loibelsberger, Gerhard (Hg):
Wiener Seele.
Spannendes und Skurriles aus der Donaumetropole.

2014, 282 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1606-0 / 978-3-8392-1606-4, EURO 18,99

Wenn in Österreich gemordet und gemeuchelt wird, ist es nicht selten, dass Wien als Tatort herhalten muss. Herausgeber Gerhard Loibelsberger hat 13 bekannte österreischische Autoren und Autorinnen, Ur-Wiener wie Zugereiste, gebeten, sich Gedanken über die Seele der Donaumetropole zu machen. In diesen dreizehn spannenden, liebenswerten und skurrilen Geschichten wird für den Wien-Krimi-Liebhaber ein Porträt der Stadt präsentiert.
Inhalt:
Gerhard Loibelsberger: Kann eine Stadt eine Seele haben? (Vorwort) / Peter Henisch: Pauls Peripherie / Zdenka Becker: Wenn Muliar "böhmakelt", ist er unser Mann / Franzobel: Wetter riechen / Gerhard Loibelsberger: Wiener Wurzeln / Hermann Bauer: Zwei Damen im Herbst / Cornelia Travnicek: Vermissen Sie etwas? / Mo Leskin: Einmal Himmel, einfach bitte / Ekaterina Heider: Trotz alledem / Martin Mucha: Kabale und Triebe / Klemens Renoldner: Jago war mein Freund / Emily Walton: Freunderlwirtschaft / Sabina Naber: Eigentlich / Andreas Pittler: Der Wiener und seine Seele.

(Bestellen bei Missing Link)

Gerhard Loibelsberger wurde 1957 in Wien geboren. 2009 startete Gerhard Loibelsberger mit den "Naschmarkt-Morden" eine Serie von historischen Kriminalromanen rund um den schwergewichtigen Inspector Joseph Maria Nechyba. Live kann man Gerhard Loibelsberger bei einer seiner zahlreichen Lesungen sowie bei Auftritten mit dem Jazz- & Improvisationsprojekt "Club Dad" und seiner Undergroundband "Der dritte Mann" erleben. 2010 Nominierung für den Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien. 2014 wurde "Todeswalzer" mit dem silbernen Homer Literaturpreis ausgezeichnet. (tp) KTS 61
www.loibelsberger.at

978-3-8392-1581-4 Prescher, Silke / Porath, Sören:
Wer mordet schon zwischen Alb und Donau?
Der kriminelle Freizeitplaner:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2014, 280 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1581-1 / 978-3-8392-1581-4, EURO 9,99

Kommissar Jochen Schädle ist im Ruhestand und stinkwütend. Dieses Rentnerdasein ist so ganz und gar nicht nach seinem Geschmack. Um sich noch einmal an seine Erfolge als Ermittler zu erinnern, begibt sich Schädle auf eine Erinnerungsreise von Rottweil über Donaueschingen nach Fridingen, dann Richtung Balingen und Hechingen. In jedem der 11 Orte, die er auf seiner Reise besucht, hat er einst in Kapitalverbrechen ermittelt. Etwas anders als Kollegin Regine Kölpin haben Silke Prescher und Sören Porath ihren kriminellen Reiseführer gestaltet. Mit einem Fall aus dem Jahr 1986 (Donaueschingen) beginnt Schädle seine Rundreise, die in Hechingen (ein Fall aus 2009) endet. Nach jedem der insgesamt 11 Kurzkrimis werden die besuchten Orte mit Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten oder lokalen Besonderheiten in "Unsere Tipps für …" vorgestellt. Wer die Krimis von Silke Porath und die Publikationen von Sören Prescher (nach-)liest, wird in "Wer mordet schon zwischen Alb und Donau?" mit vielen interessanten und weiterführenden Informationen versorgt.

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Silke Porath, Jahrgang 1971, lebt mit ihrem französischen Mann nach 20 Jahren in der schwäbisch-badischen Welt wieder in ihrer Heimatstadt Balingen. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Schreibtrainerin. Von ihr liegen zahlreiche Romane vor.
www.silke-porath.de
Sören Prescher, Jahrgang 1978, wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Neben zahlreichen Kurzgeschichten und Gedichten veröffentlichte er mehrere Romane. (tp) KTS 61
www.soeren-prescher.de

978-3-8392-1656-9 Schmid, Claudia:
Wer mordet schon in Mannheim?
Der kriminelle Freizeitplaner: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 275 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1656-7 / 978-3-8392-1656-9, EURO 9,99

Um 1600 plante Kurfürst Friedrich IV von der Pfalz für das Straßen- und Verkehrssystem von Mannheim etwas ganz Besonderes: Ein Gitter- oder Netzsystem, das sogenannte "Mannheimer Quadrat". Dieses Netz wird bis heute in der Mannheimer Innenstadt beibehalten, Straßennamen in Verbindung mit Hausnummern entfallen. Eine Kombination aus Buchstabe und Zahl ersetzt das herkömmliche Anschriftensystem. Für Nicht-Mannheimer bestimmt etwas gewöhnungsbedürftig. Unter anderem ermitteln in diesem Gittersystem die Kommissare Melanie Härter und Jörg Kenner - neben diesen Quadraten weist Mannheim auch verborgene Winkel auf, in denen die beiden Kommissare Fälle zu klären haben. 125 Freizeittipps (oftmals durch Hinweise auf websites ergänzt) erläutern Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Quadrat- und Universitätsstadt.

(Bestellen bei Missing Link)

Claudia Schmid lebte in Passau, bevor sie an der Mannheimer Universität Germanistik studierte. Sie ist als Dozentin im Kommunikationsbereich tätig und ist Redakteurin von Kriminetz.de. Neben Reiseberichten und historischen Romanen hat sie über zwei Dutzend Kurzkrimis und die beiden Kriminalromane "Mannheimer Todesmess" und "Die brennenden Lettern" veröffentlicht. (tp) KTS 61
www.ClaudiaSchmid.de

978-3-8392-1582-1 Schneider, Harald:
Wer mordet schon in der Kurpfalz?
Der kriminelle Freizeitplaner: 11 Krimis und 111 Freizeittipps.

2014, 218 S., Cartoons von Steffen Boiselle, Gmeiner Verlag, 3-8392-1582-X / 978-3-8392-1582-1, EURI 9,99

In bisher zehn Kriminalromanen hat Kommissar Reiner Palzki in der Kurpfalz ermittelt: Mord, Bandenkriminalität, organisiertes Verbrechen, Betrügereien - um diese Dinge musste sich Palzki kümmern - selbstverständlich stets erfolgreich - ,bevor er sich um ein gutes Essen und Wein kümmern konnte. Harald Schneider, Erfinder des skurrilen Kommissars, nimmt in "Wer mordet schon in der Kurpfalz?" noch einmal die Spur auf, die Kommissar Palzki bei seinen Ermittlungen gelegt hat: Im Königstuhl, in Bad Dürkheim, Schwetzingen, Speyer oder Weinheim musste Palzki in der kurpfälzischen Rheinebene sein kriminalistisches Wissen und seinen Spürsinn unter Beweis stellen. Und, wie bereits erwähnt, konnte sich Palzki nach getaner Arbeit den Kulinaria der Gegend ausgiebig widmen. Bei "Weck, Worscht und Wei" feiert Palzki seine Ermittlungserfolge. Jeder Kurzkrimi in diesem kriminellen Freizeitplaner schließt mit Kurzhinweisen auf die Region oder Stadt ab (die Hinweise im Krimitext sind nummeriert). Da Palzki gründlich ermittelt, werden diese Hinweise stets durch entsprechende websites ergänzt - abgerundet mit Cartoons von Steffen Boiselle.

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Harald Schneider, 1962 in Speyer geboren, wohnt in Schifferstadt und arbeitet in einem Medienkonzern als Betriebswirt. Der Vater von vier Kindern veröffentlichte mehrer Kinderbuchserien, zahlreiche Kurzkrimis und seit 2008 Kriminalromane, in denen Kommissar Reiner Palzki in der Region Rhein-Neckar-Pfalz ermittelt.
www.palzki.de
Steffen Boiselle hat bisher vier Bücher der Cartoon-Serie "100% Pälzer" vorgelegt. Diese Cartoons erscheinen in der Sonntagsausgabe der Rheinpfalz. (tp) KTS 61 www.agiro.de

978-3-8392-1583-8 Steinhauer, Franziska:
Wer mordet schon in Cottbus und im Spreewald?
Der kriminelle Freizeitplaner:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2014, 249 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1583-8 / 978-3-8392-1583-8, EURO 9,99

Cottbus ist das Tor zum Spreewald, der Heimat der Sorben und Rückzugsgebiet bedrohter Tierarten, während des Zweiten Weltkieges Fluchtpunkt von von Nazis verfolgte Mitbürgern und Versteck desertierter Soldaten. Die Fließe des Spreewalds sind zum Teil dunkel und geheimnisvoll. Kommissar Thorsten Krüger, genial gespielt von Christian Redl, ermittelt in der TV-Serie "Spreewald-Krimi", und wer diese Serie verfolgt hat (bisher sieben Folgen), kann sich gut diese geheimnisvolle Landschaft vorstellen. Franziska Steinhauer lebt in Cottbus und kennt diese bizarre Landschaft und ihre Bewohner. Ihr Kommissar Peter Nachtigall, der bereits in zehn Krimis in Cottbus und Umgebung erfolgreich ermittelte, nimmt den Leser mit zu Sehenswürdigkeiten und zu möglichen touristischen Lieblingszielen. In ihrer Melange aus spannender Handlung und Wissenswertem über die Region, die Bräuche der dort lebenden Menschen, die möglichen sportlichen Aktivitäten (z.B. Paddel-Wanderungen durch die Spreewald-Fließe) und eingestreuten Informationen zur regionalen Wirtschaft (z.B. über Anbau und Ernte der bekannten "Spreewald-Gurken" oder des weniger bekannten Spreewaldmosts) macht Franziska Steinhauer Lust auf die Erkundung der Stadt Cottbus und des Spreewalds. Im Text werden auf Sehenswürdigkeiten, Brauchtumsfeste, Hotels oder touristisch interessante Strecken (z.B. der "Gurkenradlerweg") hingewiesen - wie üblich mit durchgehender Nummerierung gekennzeichnet, um in den ergänzenden "Freizeittipps" alles Wissenswerte zu erfahren.

(Bestellen bei Missing Link)

Franziska Steinhauer wurde 1962 in Freiburg geboren und lebt seit 1993 in Cottbus. Sie studierte Pädagogik mit den Schwerpunkten Psychologie und Philosophie. In ihren Kriminalromanen verknüpft sie geschickt mörderisches Handeln, Lokalkolorit und Kritik an aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Um ihr Wissen im Bereich der Kriminaltechnik auf eine breitere Basis zu stellen, studierte sie Forensic Science and Engineering an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus im Masterstudiengang. (tp) KTS 61
www.franziska-steinhauer.de

9783-8392-1657-6 Steps, Petra (Hg):
Wer mordet schon im Vogtland?
Der kriminelle Freizeitplaner:
11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 246 S., Gmeiner Verlag 3-8392-1657-5 / 9783-8392-1657-6, EURO 9,99

Vogtland, die Region im Vierländereck von Sachsen, Bayern, Thüringen und Böhmen, ist nicht nur idyllisch, sondern kann auch kriminell. Neben der Herausgeberin haben sich fünf Autoren Gedanken über kriminelle Energien in dieser Region gemacht. Diese Autoren, Manfred Köhler, Christioph Krumbiegel, Maren Schwarz, Roland Spranger, Gunnar Schuberth und Petra Steps, sind Mitglieder des Krimistammtischs Vogtland. Wie üblich in der Reihe "Wer mordert schon …" führen die insgesamt 11 Kurzkrimis zu landschaftlich reizvollen Gegenden, historisch bedeutsamen Orten und Gebäuden, zu Museen, Theatern oder Einkehrmöglichkeiten.

(Bestellen bei Missing Link)

Petra Steps, Jahrgang 1959, ist waschechte Vogtländerin und in Zwickau geboren. Derzeit ist die Diplomphilosophin und Hochschulpädagogin als Journalistin vorwiegend im lokalen Bereich tätig. Sie ist Herausgeberin einiger Anthologien über Sachsen ("Mords-Sachsen 1" und "Mords-Sachsen 2") und das Vogland und hat bereits mehrere Kurzkrimis veröffentlicht. Zudem ist sie Projektorganisatorin der KrimiLiteraturTage Vogtland. (tp) KTS 61
www.bienebissig.de
www.krimi-literatur-tage.de

978-3-205-79576-8 Veigl, Hans:
Morbides Wien.
Die dunklen Bezirke der Stadt und ihrer Bewohner.

2014, 2. erweiterte Auflage, 304 S., 48 s/w Abbildungen, Böhlau Verlag (Wien), 3-205-79576-8 / 978-3-205-79576-8, EURO 24,90

Im barocken Wien blühten Todesvorstellungen und Jenseitsinszenierungen, die zum ständigen Gefährten der Wiener Gemütlichkeit wurden und auf den Alltag übergriffen. Ein Alltag, der, zwischen Todessucht und Spottlust, zwischen Narrentum und Wurstelprater, zwischen Galgenspektakel und Heurigem oszillierend, in dieser Stadt seinen einzigartigen kulturellen und moralischen Ausdruck fand. Da nimmt es auch nicht wunder, dass in diesem Umfeld die Verdrängung und die Traumdeutung als Ausdruck unbewusster Ängste und Wünsche entdeckt wurden. Dieses außergewöhnliche Stadtbuch beleuchtet die dunklen Seiten des alten Wien: schaurige Plätze, zweifelhafte Freizeitvergnügungen und mit dem Tod kokettierende Bewohner. Auf seinem Streifzug durch die Wiener Bezirke schildert Hans Veigl kenntnis- und detailreich die Geschichte morbider Gebräuche und Institutionen.

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Hans Veigl studierte Philosophie und Europäische Ethnologie. Er arbeitete als Redakteur, Verlagslektor und Dramaturg. Seit 1984 ist er freiberuflicher Schriftsteller. Er publizierte vor allem zum Thema Wiener Populärkultur und Alltagsgeschichte. (vt) KTS 61

978-3-442-31379-2 Zaschke, Christian:
Little Britain.
Notizen von der Insel.

2014, 187 S., Goldmann Verlag, 3-442-31379-1 / 978-3-442-31379-2, EURO 14,99

Eine der blutigsten und gewaltgeplagtesten Gegenden des Vereinigten Königreichs dürfte ohne Zweifel (das fiktive) Midsomer sein. Hier begegnet DVI Tom Barnaby bei seinen Ermittlungen den unterschiedlichsten Typen des Inselreichs. Solchen begegnet auch Christian Zaschke. Ob in London oder auf dem Rest der Insel - Zaschke berichtet in seiner Kolumne "Little Britain" von solchen Begegnungen regelmäßig in der Wochenendausgabe in der Süddeutschen Zeitung. Seine besten Beiträge sind nun in einem Buch versammelt, und diese "Notizen von der Insel" dürften wahrscheinlich auch bei eingefleischten Lesern britischer Krimis auf Interesse stoßen. Denn schrullige wie liebenswürdige Typen à la Miss Marple gibt es auch in der englischen Realität. Die Presseabteiluhng des Goldmann Verlages ist der Meinung, "nie wurden Großbritannien und seine eigentümlichen wie liebenswerten Bewohner mit solch unvergleichlichem Scharfsinn und Humor beschrieben - ein Muss für alle Fans des Königreichs". Und somit auch für jeden "Armchair Detective".

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Christian Zaschke, Jahrgang 1971, ist Auslandskorrespondent der "Süddeutschen Zeitung" mit Sitz in London. (tp) KTS 61
https://twitter.com/ChZaschke




Jahrbücher
Zeitschriften




978-3-8392-1638-5 Busch, Petra / Kibler, Michael / Syndikat (Hg):
Secret Service Jahrbuch 2015.

2015, 245 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1638-9 / 978-3-8392-1638-5, EURO 9,99

Das "Secret Service Jahrbuch 2015" erscheint im Gmeiner Verlag inzwischen zum sechsten Mal in Folge! Andere Verlage haben das Erscheinen von Krimi-Jahrbüchern bereits nach der zweiten, spätestens dritten Ausgabe eingestellt. Daher Dank an den Gmeiner Verlag wie auch an die (wechselnden) Herausgeber des Jahrbuches. "Secret Service", ursprünglich ein interner Newsletter der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat", wurde später zum Jahrbuch erweitert, um auch der interessierten Öffentlichkeit Einblicke in die Werkstätten deutschsprachiger KrimiautorInnen zu geben. Neben Erfahrungsberichten, Artikeln zur Recherche, Interviews, Statistiken und Hinweisen zu wichtiger internationaler Sekundärliteratur zum Genre gibt es zur Auflockerung auch in der aktuellen Ausgabe des Jahrbuchs Kürzestkrimis, genannt "Minimördchen".
Inhalt:
P. Busch & M. Kibler: Vorwort / H.P. Karr: Minimördchen 2 - 00.01.14 / H-D. Radke: Beruf: Schriftsteller - und was Mrs. Oliver darüber denkt / Th. Przybilka: Die Befragungen der Friedrich-Glauser-Preisträger und der Hansjörg-Martin-Preisträgerin 2014 (Judith W. Taschler, Harald Gilbers, Hermann-Josef "Hejo" Emons, Alexander Pfeiffer, Alice Gabathuler) / R.A. Fichtner: Minimördchen 2 - Lebkuchenmord / M. Fahnert: Das Todesermittlungsverfahren im ersten Angriff / E. Herold: Von der Art, richtig zu töten / H. Kircher.Minimördchen 3 - Sargnägel / S. Lüpker & E. Pistor: Erwartungen an die Criminale / A. Eßer & S. Lüpkes & E. Pistor: Die Criminale ist tot? Es lebe das Forum Criminale / E. Kroell: Minimördchen 4 - Strandurlaub / V. Bleeck & K. Püttjer: Was hörst du? / A. Tillmanns: Minimördchen 5 - Zwei sind einer zuviel / B. Ebbert: Eine Facebook-Gruppe schreibt einen Krimi / R. Biltgen: Minimördchen 6 - Zwergenzorn / D. Carinsson: Das Syndikat & das E-Book / D. Carinsson: Krimi-Autoren-Lesungen - Hobby, Promotion oder Broterwerb? / G. Zäuner: Minimördchen 7 - Eisbein / Th. Schrage: Minimördchen 8 - Unaufhaltsam / H.-D. Radke: Über das Grab hinaus … von Krimiklassikern lernen / A.P. Pittler: Mordsnächte - Eine Rückschau auf (drei)zehn Jahre Wiener Kriminacht / E. Theiss: Minimördchen 9 - Eiskalt / R. Birkenfeld: Herrliche Zeiten! / B. Krohn: Minimördchen 10 - Saturday night fever / A. Schnurrer: WANTED - Dead or Alive! / R. Klöppel: Lampenfieber bei Lesungen - Ein Übel, mit dem man sich abfinden muss? / K. Püttjer & V. Bleeck: Minimördchen 11 - Saisonbeginn / B. Saladin: Ablenkung, Schreibblockaden und der innere Schweinehund - Was tun dagegen? / M. Herbert: Großleinwandthriller oder: Warum machst Du eigentlich kein Kino? / H. Gellert: Minimördchen 12 - HAIKU / Th. Przybilka: Wichtige Sekundärliteratur zur Kriminalliteratur.

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Petra Busch, geboren 1967, ist Kriminalschriftstellerin, Herausgeberin, Redakteurin und Texterin für internationale Kunden aus Wissenschaft, Technik und Kultur. Für ihren Kriminalroman "Schweig still, mein Kind" (Droemer Knaur, 2010) erhielt die promovierte Mediävistin den Friedrich-Glauser-Preis und das Bloody Cover für das beste Debüt des Jahres. Nach "Mein wirst du bleiben" (2011) und "Zeig mir den Tod" (2012), erscheint 2015 der Thriller "Das Lächeln des Bösen". Die besondere Leidenschaft der Autorin gehört der Fotografie, weshalb sie auch die "Criminalen" mit der Profikamera begleitet.www.petra-busch.de
Michael Kibler wurde 1963 in Heilbronn geboren. 1992 begann er im Bastei-Verlag für mehrere Heft-Reihen Romane zu schreiben. Den ersten Krimi "Madonnenkinder" veröffentlichte er 2005. Dem Ermittlerteam um Margot Hesgart und Steffen Horndeich, die in der südhessischen Kleinmetropole Darmstadt ermitteln, ist er in sechs weiteren Büchern treu geblieben. Der jüngste Wurf ist "Sterbenszeit" um den BKA-Ermittler Lorenz Rasper. Aber Kibler schreibt auch Sachbücher und hat schon einige Krimi-Kurzgeschichten veröffentlicht. Neben dem Verfassen von Büchern arbeitet er als Texter und PR-Profi. Er lebt und arbeitet in Darmstadt. Michael Kibler studierte an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main, im Hauptfach Germanistik mit den Nebenfächern Filmwissenschaft und Psychologie. Nach dem Magister 1991 promovierte er 1998. (tp) KTS 61
www.michaelkibler.com

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978-631-1-56044-6 Bradley, Geoff (Hg):
CADS - An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction.

2014, No. 68 (August 2014), 80 S., ISSN 0965-6561, £ 9,00 / 2015, No. 69 (January 2015), 80 S., ISSN 0965-6561, £ 9,00

Ich halte das Magazin "CADS" für eine der wichtigsten Informationsquellen zur englischsprachigen Kriminalliteratur. Beiträger aus aller Welt liefern in zum Teil sehr ausführlichen Berichten Hintergrundmaterial zu Autoren/innen oder Aufsätze zu den verschiedensten Themen die in Kriminalromanen und Thrillern thematisiert werden.
Ausgabe No. 68:
In der 68. Ausgabe von "CADS" berichten: Malcolm J. Turnbull über "The Lure of Locale 2: Murder "Just off Piccadilly Circus" / Philip L. Scowcroft über "the Great War and Crime Fiction: A Centenary Study" / B.A. Pike über "Mr. Fortune: the stories of H.C. Bailey" / Patrick Ohl über "Was the Cornish Boatman Correct?: The Post-Reichenbach Career of Sherlock Holmes" / Nick Kimber über "Barney Thomson: Renegade Barbershop Legend" / David G. Rowland über "Paul Harley of Chancery Lane. Part 2" / J.F. Norris über "Kathleen Moore Knight: Forgotten Pioneer in American Detective Fiction" / John Cooper über "Laurence Henderson's Police Novels" / Josef Hoffmann über "Great Letters on Crime Fiction" / Curtis Evans über "Anthony Rolls (C.E. Vulliamy): Master of the Golden Age Crime Novel" oder z.B. B.A. Pike über "Series Characters in Crime Fiction on BBC Radio".
Ausgabe No. 69:
Liz Gilbey: Patricia Wentworth and Miss Silver / Christine R. Simpson: Crime in Cambridge / Philip L. Scowcroft: Agatha Christie's "The Moving Finger" / Curtis Evans: Waxing Wise over "The Moonstone" (1868). Mystery Writers Weigh the Merits of a Masterpiece / John Cooper: Henry Wade's Police Constable John Bragg / B.A. Pike: Mr. Fortune. The stories of H.C. Bailey, Part 8 / Kate Jackson: Mrs. Bradley. A Most Unusual Detective / David Ellis: J.T. Edson's J.G. Reeders / James E. Keirans: The Detection Club vs. Howard Spring / David G. Rowlands: Paul Harley of Chancery Lane. Part 3 / Josef Hoffmann: One Shot to Hit. James Gunn's "Deadlier than the Male" / Phlip L. Scowcroft: Less-Known British Crime Writers of the 1930s / B.A. Pike: Pen Profils. 48, Tobias Wells / Helen Szamuely: The Very Curious Case of the Cardboard Box / Jack Meadows: Poetical Detection.
Selbstverständlich sind Besprechungen aktueller Neuerscheinungen von Kriminalromanen/Thrillern wie auch entsprechender Sekundärliteratur aufgeführt. Ergänzt werden die jeweiligen Ausgaben von "CADS" durch Listen persönlicher Favoriten der verschiedenen Beiträger, und auch der (internationale) Leserbriefteil gibt den einen oder anderen wichtigen Hinweis oder eine Klarstellung. Als ständiger Beitrag rundet "The CADS Questionnaire" von Bob Cornwell jede Ausgabe von "CADS" ab (in der 68. Ausgabe steht Edward Wilson Rede und Antwort; in der 69. Ausgabe ist es Denise Mina).
Ein regelmäßiger Bezug von "CADS" dürfte sich für viele Krimiliebhaber lohnen.
Bezugshinweis: CADS c/o Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex, SS7 1PA / UK (e-mail: Geoffcads@aol.comGeoffcads@aol.com). (tp) KTS 61

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La-Revue-813 Guyon, Jeanne (Red):
La Revue 813.
Les Amis des littératures policières.

2014, No. 118, 119 & 120, je 55 S., ISSN 0751-3879, je EURO 9,00

Das vierteljährlich erscheinende Magazin "813" wendet sich in erster Linie an die Liebhaber französischer Kriminalliteratur. Aber auch die internationale Krimiszene wird nicht vernachlässigt. Neben Artikeln, Interviews und Rezensionen wird auch stets dem (französischen) Krimi-Comic ("BD - Cases noires") Platz eingeräumt. Kurzkrimis und Hinweise ("Polaroïdes - Nos brèves de polar"), Kurzvorstellungen von Tonträgern und DVDs vervollständigen die einzelnen Ausgaben.
Inhalt:
Ausgabe 118 - Jean-Pierre Deloux: American Queen (2) [Dossier Ellery Queen] / Patrick Raynal: La Malédiction de Harry Crews / Jean-Louis Touchant: Bill James, comme à la télé / Alain Claret: Faut-il travailler avec la police? / Mari Otcandi: Coup bas au pays Basque / Pierre-Michel Pranville: Secouer la poussière de l'histoire.
Ausgabe 119 - Yan Lespoux: Surfer sur la vague noire / Cyril Laumonier: Charades pour réviseur / Jeanne Guyon: L'Autre vosgien. Conversation avec Nicolas Mathieu / Jérémie Guez: L'Injustice faite à Claude Klotz / Hervé Delouche: Dominique Delahaye: À Hauteur d'homme.
Ausgabe 120 - Hervé Delouche & Gweena?lle Denoyers: Dossier. La Série Noire a 70 ans / Gilles Deleuze: Philosophie de la Série Noire / Robert Soulat: Le Jaune et le noir / Christophe Dupuis: La Noire collection haute couture / Yan Lespoux: Aurélien Masson, un éditeur pas formaté / Hervé Delouche & Gwena?lle Denoyers: La Série Noire au féminin / Jérôme Pottier: Jérôme Leroy - Le hussard rouge de la noire / Eric Maneval: Les vingt Séries Noires qui ont changé ma vie / Hervé Delouche, Jean-Paul Gartias & François Guérif: Quelques ovnis de la Série Noire / Corinne Naldet: Mirobolantes Bordelaises / 813: Zygmunt sur le divan / Clémentine Thiebault: Leonardo Padura, un Cubain hérétique.
Bezugshinweis: Association 813 - Les amis des littératures policières, 19 rue Bisson, 75020 Paris / Frankreich, www.blog813.com
. (tp) KTS 61
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BKM_154A Jensen, Nils / Lerchbacher, Hannes / Schnepf, Michael (Red):
Buchkultur Krimi Spezial. Krimi, Spannung, Abenteuer.

2014 (Sommer), 22 S., ISSN 1036-082X, EURO 2,50

Jährlich ein Mal bringt das österreichische Magazin "Buchkultur" eine Sonderausgabe zur Kriminalliteratur heraus. Eröffnet werden diese Sonderausgaben jeweils mit Rezensionen zu den 10 besten Krimis der Saison, ausgewählt durch eine international besetze Jury aus Kritikern, Autoren, Krimibuchhändlern und der Redaktion von "Buchkultur". Zahlreiche Rezension werden durch Artikel ergänzt.
Inhalt:
Peter Hiess: Schmauchspuren. Wer nicht auf Bestseller hinschreibt oder erst auf dem Weg zum Star ist, der hat es leichter, kriminell gute Bücher zu produzieren / Ditta Rudle: Der Krimi als Reiseführer. Mit einem Kriminalroman lassen sich auch Land und Leute bestens erkunden, so er an einem realen Ort spielt / Thomas Wörtche: Der V-Effekt. Krimis, die unsere Welt erklären.
Bezugshinweis: Buchkultur Verlagsgesellschaft m.b.H., Hütteldorfer Str. 16, 1150 Wien / Öserreich, www.buchkultur.net
, office@buchkultur.net. (tp) KTS 61
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Mystery-readers-Vol-30 Rudolph, Janet R. / Derie, Kate (Hg):
Mystery Readers Journal.
The Journal of Mystery Readers International.

2014, Vol. 30, No.1 (Spring 2014), 72 S. / No. 2 (Summer 2014), 84 S. / No. 3 (Fall 2014), 80 S. / No. 4 (Winter 2014-15), ISSN 1043-3473, US Dollar 50,00 (für 4 Ausgaben)

Neben den vielen US-amerikanischen Krimimagazinen hat sich seit 30 Jahren das vierteljährlich erscheinende Magazin "MRJ - Mystery Readers Journal" bestens etabliert. Jede Ausgabe ist einem bestimmten Thema gewidmet. Neben Artikeln beschreiben Krimiautoren/innen in der Rubrik "Author! Author!", wie sie das entsprechende Thema des aktuellen Magazins in ihren Krimis angegangen sind bzw. es umgesetzt haben (jeder Beitrag ist mit einer Kurz-Bio versehen). Die Rubrik "Columns" ist Rezensionen vorbehalten ("Murder in Retrospect" und "Children's Hour"). Abgeschlossen wird MRJ stets von Janet R. Rudolph "From the Editor's Desk".
Inhalt:
- Ausgabe 1 / 2014 (Thema "Canadian Mysteries") - Kevin Thornton: Canadian Crime, the Undiscovered Country / Robin Harlick: The Canadians Are Coming / Cathy Ayc: Becoming Canadian / Anthony Bidulka: Setting Out From Saskatoon / Melodie Campbell: Land of Ice and Snow, Smoggy Steeltown, and the Italian Mob / Brenda Chapman: Mysteries in the Canadian North / Miriam Clavir: An Insider's Take / Peter Clement: A Quiet Courage / Vicki Delany: Writing Canadian Cops / Ruth Donald: Sleeping With an Elephant / Elizabeth Elwood: Research Made Fun with Vancouver's Police dogs / A.R. Grobbo: Mystery Is in the Mind / R.J. Harlick: Exploring the Canadian Wilds with Meg Harris / J. Robert Janes: France on Berlin Time. Part II - The Canadian Connection / Amber Harvey: Canadian From Coast to Coast / Tim Heald: The Canadian Conundrum / Dietrich Kalteis: Left Coast Noir / Linda Kupecek: The Canadian Mystery Wraiter's Wardrobe / J.A. Menzies: Ordinary People, Like You and Me, Interrupt by Murder / John Moss: Thoughts About Killing the Canadian Way / Louise Penny: Canadianese / Steve Shrott: The Canadian Who Came in From the Cold (But Just for a Short Time) / Cathy Spencer: The Inferiority Complex of a Canadian Mystery Author / Kay Stewart: From Rangers to Red Serge / Robin Timmerman: Canadian as Maple Murder Pie / Mike Walton: APOK? / Columnes (Murder in Retrospect. Reviews / Gay Toltl Kinman: Children's Hour - Canada / Marv Lachman: In Short - Canadian Capers / Kate Derie: Crime Seen - North of the Border / Janet Rudolph: From the Editor's Desk).
- Ausgabe 2 / 2014 (Thema "Extreme Weather Mysteries") - Barbara Fass Leavy: A Hurricane in Paradise. Ruth Rendell's "The Crocodile Bird" / Maggie Topkis: A Few Heat Strokes / Glynn Marsh Alam: Freezing, Blowing, Zapping / Richard Anderson: Extreme Weather at the Bottom of the Thermometer / Pamela Beason: Wilderness + Heavy Rain = Extreme Danger / Lillian Stewart Carl: The Foggy Dew / Donis Casey: Hell With the Lid Blow Off / Bobbi A. Chukran: Weather + "Whatif?" = Stories with Atmosphere / Sheila Connolly: A Weathered Orchard / Judith Cutler: And Did Those Feet? / Vicki Delany: It Was a Dark and Stormy Night / Lesley A. Diehl: Flood, Drought and Wind Pair with Murder to Make Mystery / Karen Dionne: What It's Like to Visit an Active Volcano / Philip Donlay: Category Five / Toni Dwiggins: If the Avalanche Doesn't Kill You … / Allen Eskens: Bring on the Weather / Tricia Fields: Where Vultures Circle and Silence Is Found / Timothy Hallinan: Let It Come Down / Sara J. Henry: Snow / Greg Herren: After the Flood / Russell Hill: Storms / James M. Jackson: Extreme Yooper Weather / Robert Kresge: Perils of a Wyoming Winter / James Lilliefors: When the 'Killer' Is a Hurricane / Peter May: Hebrides / Verna Suit: Crossword - A Killing Climate / Annette Mahon: It's a Dry Heat, Isn't It? / Margaret Maron: Hurricane Fran and Storm Track / Jeanne Matthews: This Durn Weather / Archer Mayor: Watering the Muse / Jenny Milchman: Out of the Frying Pan and Into the Blizzard / Rosemary Mild: My Black Hat / Becky Michael: Blizzards Abound / Christine Poulson: Coming on to Rain / Mar Preston: No Escape from a Blizzard / K.M. Rockwood: Letter From Prison / Carolyn J. Rose: Extreme Weather - Catskill Mountains Style / Marsali Taylor: From a Purr to a Stour / Louise Titchener: Storm at Put-in-Bay / Rebecca Tope: How I Use Weather / Robert Weibezahl: Man, It Pours / Lea Wait: When Storms Come In … / Tina Whittle: Deep South and Snowbound / Betty Winkelman: Winter in Egypt's Western Desert / Columns (Murder in Retrospect. Reviews / Gay Toltl Kinman: Children's Hour - Extreme Weather / Janet Rudolph: From the Editor's Desk).
- Ausgabe 3 / 2014 (Thema "Bibliomysteries") - M.A. Adler: "There Was No Beginning" / Robin Agnew: A Life Lived with Books / Mary P. (Mollie) Freier: Limiting a Research Topic, or What To Do About Thursday Next? / Mimosa Summers Stephenson: Elzabeth Peter's Bibliophile, Jacqueline Kirby / Victoria Abbott [Victoria Maffini & Mary Jane Maffini]: Writing the Book Collector Mysteries, or, Did I Just Die and Go to Book Heaven? / Donna Andrews: On Killing Booksellers / Lawrence Block: Biblio-Burgling / Ali Brandon: Through a Glass Fondly / Eric Brown: My Cards on the Table / Lynn Cahoon: Guidebook to Murder - The Bookstore Connection / Laura Caldwell: Mistaken Identity / Susanna Calkins: Selling Murder - Crime and the Popular Press in 17th-Century-England / Kate Carlisle: Reimagining History / Cleo Coyle [Alice Alfonsi & Marc Cerasini]: Haunted by Books / Laura Di Silverio: Readaholics in Heaven / Lucy Arlington [Susan Furlong]: A Novel Idea! / Daryl Wood Gerber: Why a Culinary Bookshop? / Rob Gittins: The Poet and the Private Eye / Karen Harper: Librarians Can Always Figure It Out / L.C. Hayden: A Conference, Books, and Bronson / Tim Heald: Brought to Book / Maggie King: A Cautionary Tale about Book Groups / Ken Kuhlken: "The Good Know Nothing", and the Story Behind the Story / Marilyn Levinson: Literary Discussions in My Novels / Peter Lovesey: Brain-Bangers / Joyce & Jim Lavene: The Librarian, the Witch, and the Spell Book / Con Lehane: On Becoming a (Fictional) Librarian / Ed Lynskey: My Amateur Sleuth's Mystery Library / Janice MacDonald: Reading for the Answers - Murder at the University / Lise McClendon: the Epistolary Novel! - Yay! Or Nay? / Terrie Farley Moran: Look, There Are Books in My Book / Otto Penzler: Bibliomystery Geek / Neil Plakcy: People of the Book / Judith Rock: Everyone Loves a Conspiracy Theory / Sheila Simonson: Book Wrap / Larry D. Sweazy: Writing "See Also Murder" / Elaine Viets: The Book Shelving Workout / E.J. Wagner: Between the Lines / Sally Wright: Books and Book Lovers Who Run Amok / Columns (Mystery in Retrospect. Reviews / Gay Toltl Kinman: The Children's Hour - Bibliomysteries / Cathy Pickens: True Crime - Books on Trial / Kate Derie: Crime Seen - Murder, They Wrote / Marvin Lachman: In Short - Mysteries About Books / Janet Rudolph: From the Editor's Desk).
- Ausgabe 4 / 2014/15 (Thema "Scandiavian Mysteries") - Mattisson Ekstam: The Other Side of Swedish Detective Fiction. The Lesser Known or Forgotton Novels / Barbara Fister: Reparations. World War II in Scandinavian Crime Fiction / Barry Forshaw: Keeping Secrets. Presenting the First Petrona Award / George Geddes: Nordic Noir and Lifelong Learning / Rosemary Johnsen: Investigating Göteborg. Two Swedish Mystery Series / James M. Kaplan Ph.D.: Nordic Crime Bibliography / B.V. Lawson: Nature and the Writings of Kerstin Lillemor Ekman / Barbara Fass Leavy: Some Thoughts on Depressed Northern Detectives / H.Z. Mason: Women Detectives in Recent Scandinavian Police Procedurals / Judith Overmier: Murder In Other Words / Carlo Vennarucci: Watch Your Favorite Scandinavian Crime Novels on Video / Quentin Bates: Joining the Nordic Pretenders / Sara Blædel: Unboxing Books / Mitzi Brunsdale: Ill Tidings from the North / Lena Kaaberbøl: Will There by Snow / Icelandic Perspectives. Yrsa Sigurdardóttir and Quentin Bates Interviw Each Other / Jeanne Matthews: Trespassing on Scandinavian Turf / Yrsa Sigurdardottir: Murderous Greetings from Iceland / Asle Skredderberget: 'Nuff Noir? / Kris Tualla: "Why Norway?" / Helen Tursten: My New Project / Betty Webb: Iceland's Cannibal Serial Killers / Columns (Murder in Retrospect. Reviews / Gay Toltl Kinman: The Children's Hour. Scandinavian Mysteries / Cathy Pickens: The Art and Unusual Reach of Scandinavian Crime / Kate Derie: From the [Associate] Editor's Desk).
Bezugshinweis: MRI, PO Box 8116, Berkeley, CA 94707 / USA. (tp) KTS 61
www.murderonjthemenu.com www.facebook.com/pages/Mystery-Readers-Journal/106038129436981 janet@mysteryreaders.org
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der-schnueffler-2014 Urlaubsregion Hillesheim/Vulkaneifel e.V. / Kriminalhaus (Hg):
Der Schnüffler.
Neues aus dem Krimiland Eifel.

2014, No. 1, 12 Seiten, kostenlos

Die Eifel hat sich zu Deutschlands Mordregion gemausert. Wer wissen will was sich dort in der Region und in Deutschlands "Krimihauptstadt" Hillesheim alles tut, der sollte einen Blick in das Werbe- und Mitteilungsblatt "Der Schnüffler" werfen: Berichte über das Kriminalhaus in Hillesheim, über das Muscial "Mord im Landcafé", Hinweise auf die Krimitage 2014 "Nordeifel - Mordeifel", den "Jacques-Berndorf-Preis 2104", auf das 10-jährige Bestehen des "Eifelkrimi-Wanderweg" oder über ein "Konspiratives Treffen von 13 Mörderischen Schwestern". Im Krimiland Eifel wird für jeden mörderischen Geschmack etwas geboten.
Bezugshinweis: Urlaubsregion Hillesheim/Vulkaneifel e.V., Am Markt 1, 54576 Hillesheim, Tel. 06593 - 80 92 02, Fax 06593 - 80 92 01. (tp) KTS 61
www.kriminalhaus.de
www.krimiland-eifel.de
www.krimihotel.de
www.nordeifel-mordeifel.de
www.tatort-eifel.de

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Miscellanea



978-3-608-50325-5 Benjamin, Kathy:
Begräbnisse zum Totlachen.
Die durchgeknalltesten Bestattungen aller Zeiten.

2014, 195 S., Illustrationen, (Funerals to Die For, Ü.v. Dieter Fuchs), Tropen (Klett-Cotta), 3-608-50326-9 / 978-3-608-50325-5, EURO 16,95

"Ich möchte im Schlaf sterben, wie mein Vater und nicht schreiend wie seine Passagiere". Wie das Leben nach dem Tod so weitergeht, mag im Verborgenen bleiben, aber immerhin hat Kathy Benjamin die schrägesten und komischsten Rituale rund ums Sterben wieder ausgegraben. Die über 100 unglaublichen Geschichten sind nicht nur todernst und zum Totlachen, sondern auch voller faszinierender Fakten und Informationen. Das Morbideste und Merkwürdigste, was die Menschheitsgeschichte zu bieten hat.
Inhalt (Auszug):
Wie Sie die Überreste Ihrer Großmutter buchstäblich auf den Mond schießen können / Wie Sie mit der Asche Ihres Gatten Farbe anrühren und ein hübsches Gemälde damit malen / Mit Beauty-Tipps für das Leben danach / Wie man geschickt ein Begräbnis vortäuscht / Von den größten Grabsteinen, schnellsten Leichenwagen und würdelosesten Beerdigungen / Wie die Liebe den Tod überlebt, auch wenn es bedeutet, dass man mit einer Leiche zusammenlebt / Mit den dümmsten Grabplünderen aller Zeiten / Warum auf einer guten Party keine Mumie fehlen darf / Von Begräbnissen lebender Personen und anderen Misslichkeiten / Und warum ein Smartphone im Grab so gut sein kann.

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Kathy Benjamin schreibt für einige der populärsten Humor-Webseiten wie zum Beispeil "Cracked", "Pajiba", "Uproxx", "Playboy's The Smoking Jacket" und in "Reader's Digest" sowie dem "Mental Floss Magazine". Sie lebt mit ihrem Mann in Texas. (vt) KTS 61
www.cracked.com/member/auroratudor
https://www.facebook.com/kathythewriter

978-3-462-04808-3 Benkel, Thorsten / Meitzler, Matthias:
Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe.
Ungewöhnliche Grabsteine - Eine Reise über die Friedhöfe von heute.

2014, 240 S., zahlreiche Fotos, Kiepenheuter & Witsch Taschenbuch 1361, 3-462-04608-X / 978-3-462-04808-3, EURO 8,99

Der Friedhof - hier tobt das Leben. Thorsten Benkel und Matthias Metzler haben über 500 Friedhöfe im deutschsprachigen Raum besucht und die beiden Soziologen staunen noch immer über ergreifende, humorvolle, überraschende und rätselhafte Gräber und Inschriften. Die eindrucksvollsten von nahehu 30.000 Fotos präsentieren sie in diesem Buch. Sie zeigen, wie Menschen mit dem Verlust umgehen ("Lach doch mal"), wie Beziehungsverhältnisse reflektiert werden ("Mit dir zu leben war nicht leicht, doch ohne dich ist's noch viel schwerer"), was den Verstorbenen wichtig war ("Nicht das Licht auslöschen"), wie ihre Hobbys ihr Lebensende prägten ("Dein letztes Match hast du verloren"), welche Charakterzüge sie hatten ("Es Lebbe geht weiter") und welche Verdienste ihnen zugeschrieben werden ("Er war guter Eltern Sohn"). Und wer würde mit Skiern, Raumschiffen, Skateboards, Handys, Panzern, Aschenbechern, Computermäusen und Comicfiguren als Grabsteinmotive rechnen? Benkel und Metzler zeigen: Der "Totenacker" ist von der Individualisierung eingeholt worden. Manche Lebensbilanz fällt ernüchternd aus ("Alles Scheiße"), mache ist ironisch ("Nur tiefergelegt"), mancher Nachruf bringt den Betrachter ins Grübeln ("Der Tag ist gerettet"), auch die Gewissheit, dass es kein Wiedersehen gibt ("Das war alles"), ist kein seltenes Bekenntnis mehr. Was aber will die Grabinschrift "Lasst uns die nächste Revolution in einem August beginnen" besagen?

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Thorsten Benkel, Dr. phil., geboren in Kaiserslautern, lehrt Soziologie an den Universitäten Frankfurt am Main und Passau. Er studierte Soziologie, Philosophie, Psychologie und Literaturwissenschaft und ist Autor und Herausgeber mehrere Bücher, darunter "Soziale Welt und Fiktionalität", "Das Frankfurter Bahnhofsviertel" und "Soziale Dimensionen der Sexualität". Die wissenschaftlichen Forschungsprojekte führten Matthias Meitzler und Thorsten Benkel u.a. in Gerichtssäle, Gefängnisse und ins Rotlichtmilieu, und aktuell sind sie überall dort unterwegs, wo die Gesellschaft der Sterblichkeit begegnet.
www.friedhofssoziologie.de
friedhofssoziologie@live.de
Matthias Meitzler, M.A., geboren in Groß-Umstadt, arbeitet als Soziologe an der Universität Frankfurt am Main. Seine Studienfächer waren Soziologie, Psychologie, Psychoanalyse, Ethnologie und Geschichte. Er publiziert regelmäßig im wissenschaftlichen Kontext. Die wissenschaftlichen Forschungsprojekte führten Matthias Meitzler und Thorsten Benkel u.a. in Gerichtssäle, Gefängnisse und ins Rotlichtmilieu, und aktuell sind sie überall dort unterwegs, wo die Gesellschaft der Sterblichkeit begegnet. (vt) KTS 61
www.friedhofssoziologie.de
friedhofssoziologie@live.de

978-3-7705-5735-6 Doyle, Arthur Conan:
Spurensicherungen.
Schriften zur Photographie.
(Herausgegeben von Bernd Stiegler).

2014, 412 S., 136 Abbildungen, (Essays on Photography, Ü.v. Laura Bischoff), W. Fink Verlag (Photogramme, Bd. 1), 3-7705-5735-2 / 978-3-7705-5735-6, EURO 44,90

Arthur Conan Doyles literarisches Werk beginnt und endet mit der Fotografie. Am Anfang, in der 1890er Jahren, steht ein Zyklus von einem Dutzend Essays zur Amateurfotografie, am Ende zahlreiche Publikationen zur spiritistischen Fotografie und zur Verteidigung vermeintlicher Elfenaufnahmen. Heute kennt man Conan Doyle nur noch als Erfinder der Figur des Sherlock Holmes, der wie kein Anderer zum Sinnbild der detektivischen Spurensuche dank Indizien am Tatort wurde. Die Fotografie ist hingegen weit mehr als nur eine bildliche Spurensicherung. Das zeigt das weit gefächerte Werk Conan Doyles, in dem wie in keinem zweiten heterogene und sich eigentlich ausschließnede Felder koexistieren. Wenn man seine Aufsätze zur Fotografie studiert, die in dieser Edition erstmals versammelt sind, so blättert man das fotografische Imaginarium der Jahrhundertwende auf. Conan Doyles Schriften zur Fotografie sind eine besondere Art der Erkundung des merkwürdigen, fremden, aber auch aufregenden Kontinents des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.
Inhalt:
Editorische Vorbemerkungen / Essays zur Amateurphotographie / Sherlock Holmes / Ein Plädoyer für die Geisterphotographie (1922) / Geisterphotographie / Aufsätze, Essays und Leserbriefe zum Spiritismus / Die Elfen kommen (1922) / Nachwort / Abbildungsverzeichnis.

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Bernd Stiegler, geboren 1964, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Tübingen, München, Paris, Berlin, Freiburg und Mannheim. Von 1999 bis 2007 arbeitere er als Programmleiter Wissenschaft im Suhrkamp Verlag. Seit Herbst 2007 ist er Professor für Neuere Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Literatur des 20. Jahrhunderts im medialen Kontext an der Universität Konstanz. (vt) KTS 61

978-3-86921-092-6 Huizing, Klaas:
Eva, Noah & der David-Clan.
Scham, Schuld und Verbrechen in der Bibel.

2012, 196 S., edition chrismon, 3-86921-092-3 / 978-3-86921-092-6, EURO 16,90

Nach dem Auszug, oder besser gesagt, nach dem Rauswurf aus dem Paradies sind entscheidende Änderungen im Sozialleben der Menschen eingetreten. Scham, Schuldgefühle, Trunksucht, Inzest oder Mord und andere Verbrechen waren im paradiesischen Miteinander unbekannt. Dies sollte sich schlagartig nach dem Rauswurf ändern - so die These des Theologen und Philosophen Klaas Huizing. Das biblische Personal war somit im "Hier und Jetzt" angekommen. Klaas Huizing hat in "Eva, Noah & der David-Clan" sozusagen die Personalakten herausragender biblischer Gestalten aufgeblättert und zeigt, wo mehr Schatten denn Licht auf Kain, Lot und ihre Nachkommen fällt.
Inhalt:
Einleitung: Onkel Ernst - der Bodyguard von Emma Peel und das schwarze Schaf der Familie / Adam & Eva: Peinlich nackte Ur-Eltern / Kain: Das Drama des unverschämten Kindes / Noah: Der schamlos Betrunkene / Lots Töchter, Lea & Rahel, Tamar: Drei Schamgeschichten / Esau: Der späte Held der Scham / Samson: Zwischen Eifersucht und Scham / Der David-Clan: Scham-Stück in mehreren Akten / Jesaja & Hosea: Die Performer der Scham / Jesus: Der Meister der Scham / Schluss: Wird uns die Scham überleben? - Über falsche Scham und die Kunst der Entschämung / Anhang: Anmerkungen und Literaturverzeichnis. Klaas Huizing, 1958 in Nordhorn geboren, lehrt als Professor für Systematische Theologie an der Universität Würzburg und ist Chefredakteur des europäischen Kulturmagazin "Opus". 2003/2004 erhielt er das Jahresstipendium im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg. Viele seiner Veröffentlichungen wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. (tp) KTS 61
www.ev-theologie.uni-wuerzburg.de

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978-3-95425-996-0 Jakobson, Bertil:
Vernehmungscoaching für die anwaltliche Praxis.

2015, 826 S., Disserta Verlag, 3-95425-996-6 / 978-3-95425-996-0, EURO 64,90

Wie kann man Menschen beeinflussen und manipulieren? Woran erkennt man Hinweise für eine Lüge? Welche praktische Bedeutung besitzt nonverbale Kommunikation? Wieso treffen Menschen vorhersagbare irrationale Entscheidungen? Die menschliche Kommunikation ist ein hochkomplexer Vorgang, der nicht nur aus dem gesprochenen Wort alleine besteht. Lautlose Signale wie Körperhaltung, Gestik, Mimik, Emotionen und Gefühle beeinflussen ein Gespräch nachhaltiger, als das gesprochene Wort es allein vermag. Menschen treffen vorhersagbare irrationale Entscheidungen, erliegen kognitiven Täuschungen und sind für Manipulationen wie Suggestionen empfänglich. Mit dem vorliegenden Buch erläutert ein Rechtsanwalt anhand real geschehener und fiktiver Sachverhalte die mannigfachen Möglichkeiten, mittels Fragen und anderer Gesprächstechniken steuernden Einfluss auf die zwischenmenschliche Kommunikation auszuüben. Zu den Inhalten des Buches gehören u.a.: Aktive und passive Gesprächstechniken, vernehmungstaktische Fragetechniken, die Bedeutung und Auswirkung nonverbaler Kommunikation, der Einfluss von Emotionen und Gefühlen auf Kommunikation, kognitive Täuschungen, aussagepsychologische Grundlagen, Manipulationstechniken, Gedächtnisfehlleistungen, gerichtliche Beweisführung und Tatsachenfeststellung, Sprachproduktion und Psycholinguistik.
Inhalt:
Vorwort / Literaturverzeichnis / Prolog / Vernehmungscoaching für die anwaltliche Praxis / Praxis-Hinweise / Vorbereitung der Vernehmung / Analyse der Vernehmungssituation / Durchführung der Vernehmung / Nachbereitung der Vernehmung / Epilog / Abkürzungsverzeichnis / Register.

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Rechtsanwalt Bertil Jakobson, geboren 1976, ist Fachanwalt für Strafrecht und Fachanwalt für Verkehrsrecht. (vt) KTS 61
www.kanzlei-jakobson.de

978-3-10-075145-4 Stiegler, Bernd:
Spuren, Elfen und andere Erscheinungen.
Conan Doyle und die Photographie.

2014, 368 S, Abbildungen, S. Fischer Verlag, 3-10-075145-0 / 978-3-10-075145-4, EURO 22,99

Conan Doyle kennt man vor allem als Autor der Sherlock Holmes-Geschichten. Sein Werk ist allerdings weitaus umfangreicher und verzweigter. Es umfasst historische Romane, politische Pamphlete, historische Studien, Science-Fiction-Romane und nicht zuletzt zahlreiche Publikationen zum Spiritismus. Die Photographie spielt dabei eine zentrale Rolle und lässt eine höchst eigentümliche Vorstellungswelt entstehen. Sie erlaubt es zugleich, die Welt um 1900 mit all ihren Merkwürdigkeiten in den Blick zu nehmen: Für die Zeitgenossen war Sherlock Holmes eine real existierende Figur, für seinen Autor aber bezeugten Photographien von Elfen, Verstorbenen und Geistern deren Existenz. Ihre Photos und die anderer merkwürdiger Wesen sammelt dieses Buch mitsamt dem Imaginarium, das sich um sie rankt.

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Bernd Stiegler, Kurz-Bio siehe "Doyle, A.C.: Spurensicherungen". (vt) KTS 61




Unter der Lupe



Buchanfänge - aller Anfang ist schwer
Jürgen Ehlers
Einen Roman zu schreiben ist nicht einfach. Die meisten von uns haben viele gute Ideen, aber das Problem besteht darin, sie auch zu Papier zu bringen. Schon allein der Anfang! Edward Gorey gibt davon ein schönes Beispiel (Eine Harfe ohne Saiten oder Wie man Romane schreibt / The Unstrung Harp; or, Mr Earbrass Writes a Novel, 1953). Sein fiktiver Erfolgsautor, dessen Name in der deutschen Übersetzung zu Ronald Frederic Melf geworden ist, beginnt jedes zweite Jahr am 18. November einen neuen Roman, und wir sehen ihn in Goreys Illustration, wie er an seinem Schreibtisch sitzt und verschiedene Anfänge prüft und wieder verwirft: "Graue Wolken bedeckten …", "Schnee …", "Seit drei Stunden fegte ein Schneesturm …", "Vom Himmel …", "Einzelne Schneeflocken …", "Es hatte begonnen zu schneien." Ich nenne das die Methode Melf.

Die Methode Melf
Diese Art des Einstiegs ist sehr verbreitet. Jeder von uns ist in der Lage, jederzeit über das Wetter zu reden, das gerade wieder einmal zu kalt, zu heiß oder sonst irgendwie unerfreulich ist. Jeder Leser versteht das. Auch jeder Autor kennt sich auf diesem Gebiet aus, und so kann es kaum verwundern, dass dieser Einstieg besonders häufig gewählt wird:
Es war ein regnerischer Novembermorgen, (Frank Göhre: Der Tanz des Skorpions, 1991).
Werner Fuhrmann schaltete den Scheibenwischer auf höchste Stufe, gab vorsichtig Gas und fluchte lauthals. (Wolfgang Burger: Mordsverkehr, 1998).
"Ich finde, es ist kalt." (Frank Schätzing: Tod und Teufel, 1995).
Unverhofft hatte es gefroren. (Uwe Friesel, Das gelbe Gift, 1988).
Nebel. Er schleicht lautlos heran wie ein Raubtier, dachte er. (Henning Mankell: Der Mann, der lächelte /Mannen som log, 1994).
Ein klarer heller Maitag. Die vergangene Nacht war kühl gewesen. (Fred Breinersdorfer: Der Hammermörder, 1986).
Der Himmel blau. Keine Wolke, kein Hauch von Weiß. Die Luft steht, die Sonne scheint. (Jan Costin Wagner: Schattentag, 2005).
Hansjörg Martin beginnt sogar einen seiner Romane mit einem kompletten Wetterbericht:
…das ausgedehnte Tief, das sich von Schottland bis zur Biskaya erstreckt, wandert langsam südwärts und beeinflusst unser Wetter. An seiner Ostflanke dringt kalte Meeresluft vor allem in den norddeutschen Raum. Die Aussichten für Montag, den 3. Juni: Bedeckt mit gelegentlichen Aufheiterungen. Niederschläge, besonders im Küstengebiet. Neigung zu Schauern. Auffrischende Winde aus nördlicher Richtung, später auf West drehend, in Böen bis Stärke acht … (Hansjörg Martin: Bei Westwind hört man keinen Schuss, 1973).
Mit dieser Art des Buchanfangs kann man nichts falsch machen. Und auf dem weiteren Weg lässt sich der Leser behutsam vom Bekannten (dem Wetter) zum Unbekannten (dem Mord) führen - wenn wir denn davon ausgehen dürfen, dass die meisten unserer Leser bisher weder gemordet haben noch ermordet worden sind.
Dieser Einstieg macht es uns auch leicht, gleich den passenden Ausstieg aus der Geschichte zu finden. Melf entscheidet sich für die klassische Lösung: Es schneite noch immer. Aber das lässt sich natürlich beliebig variieren. Bei Jan Costin Wagner zum Beispiel regnet es am Ende. Und auch bei Fred Breinersdorfer ist der Himmel schließlich schwer und grau, voller Regen.

Fünf Freunde und der Buchanfang
Enid Blyton verwendet für die Anfänge ihrer Bücher ein Schema, bei dem zunächst einmal die Protagonisten vorgestellt werden (Julius, Richard, Anne und George sowie der Hund Timmy) die Eltern und sonstigen Angehörigen, falls erforderlich, und die häuslichen Verhältnisse. So ein erstes Kapitel heißt zum Beispiel Daheim im Felsenhaus:
Eines Tages, kurz nach Beginn der Osterferien, saßen vier Kinder und ein Hund zusammen in der Eisenbahn.
"Bald werden wir da sein", sagte Julius, ein großer Junge mit mutigem Gesicht.
"Wau!" bellte Timotheus, der Hund. Er richtete sich auf und versuchte ebenfalls, aus dem Fenster zu schauen.
"Setz dich, Tim, und versperr uns nicht die Aussicht! Anne ist auch noch da."
Anne war seine kleine Schwester. Sie steckte ihren Kopf zum Fenster hinaus. "Station Felsenburg! Wir sind gleich am Ziel!" rief sie aufgeregt. "Hoffentlich holt uns Tante Fanny ab."
"Natürlich", sagte Georg, ihre Kusine.
(Enid Blyton: Fünf Freunde auf Schmugglerjagd / Five go to Smuggler's Top, 1945).
Im ersten Kapitel wird eine starke Ausgangsbasis erzeugt, und man kann darauf vertrauen, dass Kinder, die aus so gesicherten Verhältnissen stammen, auch die gefährlichsten Abenteuer heil überstehen werden. Der Leser freut sich, dass die Geschichte nun bald wirklich losgeht, und kleine Kuriositäten werden in Kauf genommen. Wie man sich ein mutiges Gesicht vorstellen soll, weiß ich nicht. Und dass Anne nicht die kleine Schwester des Hundes ist, wie man nach dem Text spitzfindig unterstellen könnte, ist sowieso klar.
Und wie machen es die Erwachsenen? Im Grunde unterscheidet sich Enid Blytons Vorgehen nicht wesentlich von dem Verfahren, das Conan Doyle anwendet. Wir erfahren zunächst einiges über Dr. Watson, seinen Freund Sherlock Homes und dessen außergewöhnliche Fähigkeiten, bevor das eigentliche Problem auftaucht:
Sherlock Holmes stand wie gewöhnlich sehr spät auf, wenn er nicht - was gar nicht so selten vorkam - die ganze Nacht wach blieb. Diesmal saß er schon zeitig am Frühstückstisch. Ich stand am Kamin und nahm den Stock zur Hand, den unser Besucher gestern Abend zurückgelassen hatte. Es war ein schöner, kräftiger Stock, und er trug dicht unter dem Griff ein fingerbreites Silberband mit der Widmung "James Mortimer, M.R.C.S., von seinen Freunden vom C.C.H." Im Ganzen ein Stock, wie ihn altmodische Hausärzte besitzen, solid und zuverlässig.
"Na, Watson, was ersiehst du daraus?" (Conan Doyle: Der Hund von Baskerville / The Hound of the Baskervilles, 1901/02).
Watson sieht natürlich nicht viel. Sherlock Holmes erklärt ihm, dass der Besitzer ein Landarzt ist, früher in der Stadt praktiziert hat und diesen Stock vor fünf Jahren als Abschiedsgeschenk von seinen Freunden vom Charing Cross Hospital (C.C.H.) erhalten hat, wo er Assistenzarzt gewesen ist. Er ist unter dreißig Jahre alt, freundlich und zerstreut und besitzt einen Hund, der größer als ein Terrier und kleiner als eine Bulldogge ist. "Elementary!" - Watson ist sprachlos.
Eine ganz andere Art von Detektiv ist Lord Peter Wimsey; Dorothy Sayers stellt ihn uns ebenfalls gleich zu Beginn ihres Romans vor:
Lord Peter Wimsey räkelte sich wohlig zwischen den Laken des Hôtel Meurice. Nach den Anstrengungen bei der Lösung des Rätsels von Battersea-Park war er Sir Julian Frekes Rat gefolgt und in Urlaub gefahren. Auf einmal war er es leid gewesen, allmorgendlich mit Blick auf den Green Park zu frühstücken; er hatte eingesehen, dass die Ersteigerung von Erstausgaben eine unzureichende Bestätigung für einen Mann von dreiunddreißig Jahren war; und in London war alles überzüchtet, sogar die Verbrechen. (Dorothy Sayers: Diskrete Zeugen / Clouds of Witness, 1926).
Sagt da jemand "Kuschelkrimi"? - Ja, diese Art des Einstiegs ist typisch für Kuschelkrimis.

Der Schwedenkrimi
Blut! Daran ist nicht zu zweifeln! (Astrid Lindgren: Meisterdetektiv Blomquist / Mästerdetektiven Blomkvist, 1946)
Bei Astrid Lindgren geht es direkt zur Sache - auch wenn es in diesem Fall nur das Blut des zwölfjährigen Meisterdetektivs ist, der sich beim Bleistiftanspitzen in den Finger geschnitten hat.
Maj Sjöwall und Per Wahlöö, die Begründer des Schwedenkrimis für Erwachsene, kommen ebenfalls direkt zum Thema:
Die Leiche wurde am 8. Juli kurz nach 15 Uhr geborgen. Sie war ziemlich intakt und konnte nicht allzu lange im Wasser gelegen haben - ein günstiger Zufall, der eigentlich die Ermittlungsarbeit der Polizei hätte fördern müssen. (Die Tote im Götakanal / Roseanna, 1965)
Doch es dauert Monate, bis die Leiche von Roseanna McGraw identifiziert ist, und Kommissar Martin Beck und seine Kollegen von Riksmordkommissionen haben eine schwere Aufgabe vor sich. Am Ende wissen sie, wer der Täter ist, aber sie können es nicht beweisen. Martin Beck stellt dem Mann eine Falle.
Die "Schwedenkrimis" werden natürlich nicht nur von Schweden geschrieben. Auch Dänen sind dabei , einige Norweger und auch Isländer:
Die Worte waren mit Bleistift auf ein Blatt Papier geschrieben worden, das auf die Leiche gelegt worden war. Drei Worte, die Erlendur nicht verstand. (Arnaldur Indridason: Nordermoor / Mýrin, 2000)
Es gibt auch Österreicher und Deutsche, die sozusagen mit der Leiche ins Haus fallen:
Eine Leiche mit Genickschuss in flirrender Morgenhitze am Wienerberg. Die Szenerie wirkte wie eine Parodie auf einen italienischen Mafiafilm (Sabina Naber: Die Spielmacher, 2011).
Fünf Stunden nachdem das tote Mädchen in einem Kellerraum der verwüsteten Villa am Wannsee gefunden worden war, begann Katharina Ledermacher ihren Urlaub. (Richard Hey: Engelmacher & Co, 1975).
Als die halbe Stunde vergangen war, wusste er, dass er seine Tochter nie wiedersehen würde. (Sebastian Fitzek: Die Therapie, 2006).
Wenn man nicht vom Wetter reden will, dann ist dies für viele Autoren das Mittel der Wahl.

Zustände wie im Alten Rom
Die Verfasser historischer Romane stehen nicht nur vor dem Problem, den Leser möglichst rasch in die Thematik ihres Buches einzuführen, sondern sie müssen obendrein noch dafür sorgen, dass er ein Gefühl für die Zeit bekommt, in der die Geschichte spielt. Henry Winterfeld, der Erfinder von Caius, dem Lausbub aus dem alten Rom, macht das so:
"Habt ihr völlig den Verstand verloren?", fuhr Xantippus seine Schüler an. "Bei Jupiter und allen unsterblichen Göttern, was soll ich mit einem Sklaven! Ich muss mich den geschlagenen Tag mit euch herumärgern, dann bin ich froh, wenn ich abends endlich allein bin und meine Ruhe habe." (Caius geht ein Licht auf, 1959)
Krimiautoren neigen dagegen eher dazu, langatmige Erklärungen zu vermeiden. Sie verlagern zum Beispiel die harten Fakten in das Vorwort:
Hamburg im Jahre 1847 - fünf Jahre nach dem großen Brand, dem ein Großteil der historischen Innenstadt zum Opfer fällt. Es ist die größte Katastrophe, welche die Stadt bis dahin erlebt hatte. (Boris Meyn: Der Tote im Fleet, 2000).
Oder sie integrieren Ort und Zeit schlicht und ergreifend in die Überschrift des ersten Kapitels:
Sowjetunion, Ukraine
Das Dorf Tscherwoj
25. Januar 1933
Da Maria beschlossen hatte zu sterben, würde ihre Katze sich allein durchschlagen müssen. Maria hatte sich schon viel länger um sie gekümmert, als vernünftig war. Längst waren die Mäuse im Dorf von den Dorfbewohnern gefangen und vertilgt worden. (Tom Rob Smith: Kind 44 / Child 44, 2008).
Nicht nur Katzen und Mäuse haben es schwer in der Sowjetunion. Schwer hat es auch der Polizist Leo Demidow, als er auf ein Verbrechen stößt, eine ganze Serie von Verbrechen sogar, die es im Paradies der Werktätigen nicht geben darf.

Die Max-und-Moritz-Variante
Ach, was muss man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!
wie zum Beispiel hier von diesen,
welche Max und Moritz hießen …
Wilhelm Busch beginnt seine Bildergeschichte mit einer Zusammenfassung dessen, was im Laufe der Handlung passieren wird. Aber es ist eine Zusammenfassung, die genügend Fragen offen lässt, um den Leser neugierig zu machen. Es ist nicht viel mehr als ein Klappentext, der den Leser reizen soll, das Buch zu lesen oder es sich zumindest zu kaufen. Im Bereich jener "anderen" Literatur, die vorgibt, keine Kriminalliteratur zu sein, obwohl sie auch zahlreiche Verbrechen beschreibt, wird diese Art des Buchanfanges häufiger gewählt:
Der Aufstand der Fischer von Santa Barbara endete mit der verspäteten Ausfahrt zu den Bedingungen der vergangenen vier Jahre. Man kann sagen, dass der Aufstand eigentlich schon zu Ende war, bevor Hull nach Port Sebastian eingeliefert wurde und Andreas auf der Flucht durch die Klippen umkam. (Anna Seghers: Der Aufstand der Fischer von St. Barbara,1928).
Oder etwas nebulöser:
Er hatte zwei Märchen. Das eine war sein eigenes, von dem niemand wusste. Das andere pflegte der Großvater zu erzählen. Am Ende blieb kein einziges. Davon soll hier die Rede sein. (Tschingis Aitmatow: Der weiße Dampfer / ?e??? ???????,1970).
Val McDermid benutzt diese Art von Einstieg für ihr raffiniertestes Werk. Der Prolog beginnt mit dem Satz:
Das Mädchen nahm Abschied von seinem Leben. (Val McDermid: Ein Ort für die Ewigkeit / A Place of Execution, 1999).
Auf den ersten Seiten erfährt der Leser im Grunde alles, was sich in diesem Roman abspielt. Dennoch wird er vollkommen in die Irre geführt. - Auch Ruth Rendell - hier als Barbara Vine - führt ihre Leser gern in die Irre:
Der reglose Körper lag auf einem Teppichrest in der Mitte des Jagdzimmers. Alec Chipstead sah sich suchend um, dann nahm er von einem der Haken einen Regenmantel, bedeckte den Körper
damit und überlegte zu spät, dass er den Mantel nun nie wieder würde tragen können. (Barbara Vine: Es scheint die Sonne noch so schön / A Fatal Inversion, 1987)
Der Tote in diesen ersten Zeilen ist allerdings nur der Hund, den der Tierarzt gerade eingeschläfert hat. Aber als Alec Chipstead das Tier im Garten begraben will, findet er zu seiner Überraschung, dass hier schon andere Knochen unter der Erde stecken. Menschenknochen. Es sind die Skelette einer jungen Frau und eines kleinen Kindes. Warum die dort liegen, ist das eigentliche Thema des Buches.

Die Variante "Wilde Kerle"
Beliebt ist es, den Leser gleich zu Anfang mit einer absurden Aussage zu konfrontieren. Maurice Sendak beginnt sein bekanntestes Buch mit dem schönen Halbsatz
An dem Abend, als Max seinen Wolfspelz trug … (Wo die wilden Kerle wohnen / Where the Wild Things are, 1963).
Krimi-Autoren machen das auch:
Wenn man halb Mensch, halb Hund ist, fallen bestimmte Entscheidungen leicht. (Gunter Gerlach: Tod in Hamburg, 2008).
Minty wusste, dass das, was da auf dem Stuhl saß, ein Geist war, denn sie hatte Angst. (Ruth Rendell: Der Liebesbetrug / Adam and Eve and Pinch Me, 2001).
Alles, was einem die Leute über Blut erzählten, war Quatsch. (Zoe Beck: Das alte Kind, 2010).
Es gibt Geschichten, die sind wie tödliche Spiralen und graben sich mit rostigen Widerhaken tiefer und tiefer in das Bewusstsein dessen, der sie sich anhören muss. (Sebastian Fitzek: Der Augensammler, 2010).
Tödliche Spiralen mit rostigen Widerhaken - da muss einer erst mal drauf kommen!

Die Lummerland-Variante
Der geographische Ansatz. An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich Geograph bin. Ich habe Geographie studiert, in Geographie mein Diplom gemacht und in Geographie promoviert. Daher ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass ich den geographischen Ansatz bei den Buchanfängen besonders schätze:
Das Land, in dem Lukas der Lokomotivführer lebte, hieß Lummerland und war nur sehr klein. Es war sogar ganz außerordentlich klein im Vergleich zu anderen Ländern wie zum Beispiel Deutschland oder Afrika oder China. Es war ungefähr doppelt so groß wie unsere Wohnung … (Michael Ende: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, 1960).
Krimiautoren können das auch.
Es begann an einem Nachmittag im Juli, einem unerträglich heißen, trockenen, von sengendem Staubwind gepeitschten Juli. Über den Highway 54 rollen die Lastzüge von Pittsburgh nach Kansas City und umgekehrt; wo er die Fernstraße nach Fort Scott und Nevada kreuzt, steht eine Tankstelle mit Schnellimbiss, nichts weiter als ein armseliger Holzschuppen mit nur einer Zapfsäule. (James Hadley Chase: Keine Orchideen für Miss Blandish / No Orchids for Miss Blandish, 1961).
Es war einer von den gemischten Wohnblocks drüben an der Central Avenue, einer der Blocks, die noch nicht völlig von Negern bewohnt waren. (Raymond Chandler: Lebwohl, mein Liebling / Farewell My Lovely, 1940).
Okay, da ist jetzt der Ort gar nicht erwähnt. Aber niemand braucht uns zu erzählen, dass die Geschichte in Los Angeles spielt. Chandlers Kriminalromane spielen alle in Los Angeles. Und niemand braucht uns zu erzählen, dass dies ein altes Buch ist. Von Negern würde heute niemand mehr reden. Schwarze sind das. Amerikaner mit unfreiwilligem Migrationshintergrund. Mal sehen, wann der Diogenes-Verlag den Text bereinigt.

Und die deutschen Autoren?
Noch dreizehn Kilometer bis Bramme. Katja gähnte. Schnurgerade lief die asphaltierte Straße durch das Moor. Dünne Birken säumten sie. Dahinter Wiesen, Gräben, Morast. (-ky: Stör die feinen Leute nicht, 1973).
Horst Bosetzky macht dem Leser sofort klar, wo seine Geschichte spielt. In Bramme eben. Das ist eine Stadt in Niedersachsen, 81.300 Einwohner, Amtsgericht, Freilichttheater, Heimatmuseum und ein bisschen Industrie. Wir wissen fast alles über die Stadt, nur nicht wo Bramme genau liegt. Denn Bramme gibt es nicht. Bramme ist überall.

Die "I-have-a-Dream"-Variante
Wacht auf, denn eure Träume sind schlecht, sagt Günter Eich (Träume, 1950), und im Gegensatz zu Martin Luther King haben auch die Krimiautoren überwiegend schlechte Träume:
Wochenlang verschwendete Ismay keinen einzigen Gedanken daran. Dann rief irgendetwas die Erinnerung wieder wach, oder ein Traum ließ alles wieder aufleben. Der Traum begann immer gleich: Sie stieg mit ihrer Mutter die Treppe hinauf und folgte Heather durchs Schlafzimmer in den Raum auf der anderen Seite. (Ruth Rendell: Die Unschuld des Wassers / The Water's Lovely, 2006)

Ein Schrei drang in Jules von Schlaf und Alkohol umnebeltes Hirn. Sie hatte von Ruth geträumt, von den schlechten Zeiten. (Brigitte Glaser: Fremde Fracht, 2011)
Ein Schrei weckte den Mann, und es überkam ihn eine Erinnerung, die ihm Angst machte. (Marcel Feige: Wut, 2007)
Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel stammt von Daphne du Maurier:
Gestern Nacht träumte mir, ich sei wieder in Manderley … (Rebecca, 1938)
Diese Passage, die in dem Film von Hitchcock eindrucksvoll umgesetzt hat, endet im Buch mit den Sätzen:
Der Tag würde vor uns beiden liegen, lang, ohne Zweifel und ereignislos, aber von einer Stille, einer vollkommenen Ruhe erfüllt, die wir früher nicht gekannt hatten. Wir würden nicht von Manderley sprechen; ich würde meinen Traum für mich behalten. Denn Manderley war nicht mehr unser. Manderley war nicht mehr. (Rebecca, 1938).
Menabilly House, das reale Vorbild für Manderley, hatte die Autorin 1928 entdeckt, als sie zusammen mit einer Freundin heimlich in den Privatbesitz eingedrungen war. Haus und Garten waren verwildert. Nach dem Erfolg von Rebecca, gelang es Daphne du Maurier, das Haus zu mieten und zu restaurieren. Sie lebte dort, bis 1969 schließlich der Besitzer das Mietverhältnis kündigte und sie das Haus ihrer Träume für immer verlassen musste. (Margaret Forster: Daphne du Maurier, 1993).
Doch zurück zu unserem Thema. Ronald Frederic Melf - er gilt schließlich als besonders schaffensfreudig - hat inzwischen sein Werk vollendet. Der letzte Satz lautet: "Es schneite noch immer."
Und du, lieber Leser und potentieller Autor, was macht der Anfang deines neuen Romans? Was? Du bist immer noch nicht weiter?
"Du kannst nicht normal sein", sagte Anders. "Du kannst einfach nicht normal sein. Liegst hier herum und träumst." (Astrid Lindgren: Kalle Blomquist lebt gefährlich / Mästerdetektiven Blomkvist lever farligt, 1951).

© Jürgen Ehlers




"O giallo negropolar[ul]"


Bernd G. Bauske (Mainz) berichtet über romanisch-sprachige Sekundärliteratur zum Genre



O giallo negropolar - 2015



"Pflichtexemplare"
Wir beginnen mit katalanischsprachigen Titeln:
An erster Stelle zwei "Uralttitel" des großen katalanischen Krimivermittlers, Xavier Coma, auf den wir hier schon mehrfach, insbesondere in Zusammenhang mit der Reihe Cua de Palla, eingegangen sind (sein Diccionari de la novl.la negra nordamericana ist weiterhin mit Gewinn zu benutzen).
Wir nehmen dies zum Anlass, nochmals auf die Darstellung dieser sowohl inhaltlich als auch gestalterisch ausgezeichneten Reihe von Àlex Martín Escribà beim barcelonaer Verlag Alrevés einzugehen. Wir hatten den Band unter der Erwähnung der Tatsache hier vorgestellt, dass die Umschläge online über die Adresse der Spezialbibliothek für Krimis in Katalonien, La Bòbila, abrufbar sind.
Die Gestaltung der sich inzwischen zur Reihe auswachsenden Studien zum katalanischsprachigen Krimi bei Alrevés ist im übrigen - bei deutlich größerem Format - an die Cua de Palla-Bände angelehnt (wenn auch das Gelb der neuen Reihe der Farbe entspricht, die die Cua de Palla-Bände nach Abschießen annehmen).
84-297-3793-6 Xavier Coma: Diccionari del cinema negre, 1990, 313 Seiten, edicions 62, Seleccions de la Cua de Palla; 100, 84-297-3083-4, nur antiquarisch erhältlich.Xavier Coma: Temes i autors de la novel.la negra: De la "Série Noire" a "La Cua de Palla", 1994, 140 Seiten, Seleccions de la Cua de Palla; 150, 84-297-3793-6, nur antiquarisch erhältlich.
Der erste Titel enthält insbesondere auch einen "Annex B: Índexs de films pel títol castellà".
Der zweite Titel sollte auch heute noch mindestens in keiner auf Krimis spezialisierten Bibliothek fehlen. Es ist - wenigstens - der einzige Titel, der in deutschen öffentlichen Bibliotheken vorhanden ist.
Angeordnet ist er nach kinematografischen Begriffen, von Zoom zu Zoom, dazwischen Großaufnahmen und Nahaufnahmen.
Von besonderem Interesse "Zoom 1": "La mítica ‚Série Noire'", der diese Reihe auf wenigen Seiten "entzaubert" und einen realistisch-sachlichen Blick auf sie richtet. In "Zoom 2": "El color negre de la Cua de Palla" wird insbesondere auch ausführlich die Farbe des Noir zwischen Italien, Spanien, Frankreich und Argentinien, den maßgebenden Einflüssen auf die Reihe, diskutiert (und auf die Reihe Cua de Palla angewandt). Dabei wird auch gesagt, dass diese Reihe schon ein Schritt weg von der "Heftchenliteratur" zur Nobilitierung des Genres darstellt. Dies wir natürlich auch in der herrlichen Gestaltung der Reihe gespiegelt, die sich für Spanien aber auch international in der Vorfront ansiedelt (wo das katalanische Design auch stand [wir waren darauf in einer der früheren Folgen unserer Rubrik eingegangen]).
Von den monografischen Beiträgen interessiert insbesondere auch "Bases per a una biblioteca de la genuina novel.la negra", wo neben fünfzig Titel einer Basisbibliothek sechzehn für "absolute Anfänger" genannt werden. In dieser reduzierten Liste sind Hammett und Chandler die einzigen, von denen drei Titel genannt werden: Red Harvest, The Maltese Falcon, The Glass Key und The Big Sleep, Farewell My Lovely, The Long Good-Bye.
Von mindestens genauso großem Interesse ist der Essay "'Pulps', ‚hardcovers' i ‚paperbacks'", wo in wenigen Seiten schön dargelegt wird, wie die Pulps nach der Initialzündung durch Hammett keineswegs mehr die Bedeutung gespielt haben, die ihnen zugeschrieben wird, ja dass viele der großen Krimis erstmals in Hardcover erschienen.
Mindestens "Testimoniatges de la depressió" ist hier noch zu nennen, wo der soziale und politische Impetus der - heute - großen Klassiker gezeigt wird, sowie ihre Nähe zur - damals wichtigen - proletarischen Literatur in den USA (vergleiche dazu den Einfluß zum Beispiel des populisme in Frankreich).
Dies erscheint uns eine günstige Gelegenheit auf den noch lieferbaren Neudruck eines Klassikers der Literaturgeschichtsschreibung (nicht nur) zum Krimi hinzuweisen, in dem herausgearbeitet wird, wie die Rezeption der amerikanischen Kriminal-)Literatur mit ihrem "proletarischen frischen Wind" einen neuen Ton, und insbesonders auch neue Leserschichten, in die britischen "Literaturlandschaft" brachte:
978-1-90551-237-9 Ken Warpole;: Dockers and Detectives, 2008, 160 Seiten [die 120 Seiten auf der Homepage des Verlags sind falsch] , Five Leaves, 1-90551-237-6; 978-1-90551-237-9, € 8.99.
[Die erste Auflage war 1983 bei Verso mit dem Untertitel Popular Reading, Popular Writing erschienen (0-86091-079-2; 0-86091-079-7).]
Dieses Buch sollte nicht nur in wissenschaftlichen Bibliotheken, sondern auch in großen und mittleren Stadtbibliotheken stehen. (Was von Comas Büchern schwierig einzufordern ist, da Katalanisch nun doch nicht ein ganz so weit verbreitete Sprache ist [Obwohl, mit den immer mehr zunehmenden Spanischkenntnissen…].)
Alrevés bringt als höchstinteressante Neuerscheinung ein neues literarhistorisches Werk von Àlex Martín Escribà, der weiterhin an der Aufarbeitung und kompetenten Darstellung der katalananischsprachigen Krimitradition arbeitet (allerdings nicht nur: Er gibt mit crims.cat bei Alrevés auch eine Reihe heraus, die dem katalnischsprachigen Gegenwartskrimi eine Plattform gibt):
Àlex Martín Escribà: Rafael Tasis, novel.lista policíac, 2015, 213 Seiten, Alrevés, € 16.--, 978-84-1590-090-0.
978-84-1590-090-0Umfassende Darstellung von Leben und Werk des Begründers der modernen katalanischsprachigen Kriminalliteratur, mit ausführlicher Bibliografie der Primär- und Sekundärliteratur zum Autor, sowie der Literatur zum Krimi in Katalonien.
[Tasis hat drei Krimis veröffentlicht: 1955: La Bíblia valenciana; 1956: És hora de plegar; 1960: Un crim al Paralelo (alle werden bis heute nachgedruckt und sind bei Tres i Quatre in Valencia lieferbar).]
In einem ersten Anhang sind die Äußerungen von Rafael Tasis zwischen 1947 und 1961 über das Genre Krimi zusammengestellt; in einem zweiten Auszüge aus Briefen von und an Tasis, die sich auf den Krimi beziehen, sowie Rezensionen zu seinen Krimis.
Von den Übersetzungen Tasis' ist nur ein kleiner Teil veröffentlicht, davon vier Titel für die Reihe Cua de Palla.
Ferner ist im Anhang eine im Nachlaß gefundene handschriftliche Liste seiner Lieblingskrimiautoren abgedruckt.
Im Text von Martín selbst, der mit einem Personenregister versehen ist, wird auch ausführlich auf die spanische Tradition der "lladres i serenos" eingegangen, die Tasis vorfand und von der er sich absetzte. Ferner wird die sprachpflegerische Absicht des Autors betont, der damals schon richtig erkannte, dass durch Krimis ein Massenpublikum erreicht werden kann, das damit auch für die Lektüre auf Katalanisch gewonnen werden kann. Letztere These ist heute noch aktuell in Bezug auf die freiwillige [i.e. nichtschulische] Lektüre in Minderheitensprachen, sodass in mehreren Regionen, wo diese gesprochen werden, Krimireihen lanciert wurden.
Für die Herausbildung eines Lesemarkts auf Katalanisch ist hier auch zu nennen:
Xus Ugarte i Ballester: "Esbós de les traduccions d'editorial Mentora i Llegui-me: la literatura de consum" in: Quaderns: Revista de traducció 8.2002, p 41-49.
Das Buch ist so natürlich für die Katalanistik wichtig, aber auch auf den spanischen Staat bezogen (und darüber hinaus) für die Geschichte des Krimis und der Populärliteratur, sowie Fragen der Sprach[Korpus]planung. Es gilt hier nochmals darauf hinzuweisen, dass für jemand der gut Spanisch kann, das Katalanischlesen mit gutem Willen keine unüberwindliche Hürde darstellt, und dass somit das "Sprachargument" für Nichtanschaffung im romanistischen Rahmen nur bedingt taugt.
Wir hatten in einer vorigen Ausgabe des Giallo negropolar die mehrsprachig angelegte Krimireihe des Verlags Trabucaire vorgestellt. Weiter unten werden wir weitere "Krimiinitiativen" in Minderheitensprachen vorstellen.

Weiterhin Premium
978-91-7469-075-0Lena Lundgren; Lisbet Wikner: Mari Lang: Vår första deckardrottning, 2014, 223 Seiten, Ordalaget, 978-91-7469-075-0, kein Festpreis
Eine Biografie einer der meistgelesenen Krimischriftstellerinnen Schwedens, Dagmar Lange, die von 1949 bis 1990 unter dem Namen Maria Lang jedes Jahr einen Krimi veröffentlicht hat (1964 zusätzlich noch einen Erzählungsband). Das Buch enthält ein Namenregister, ein Werkverzeichnis, sowie Sekundärliteratur. Letztere großteils aus Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln bestehend. Ferner ist ein Abbildungsteil enthalten, der neben Lebenszeugnissen auch die Umschläge ihrer ersten Krimis abbildet, die als ihre besten angesehen werden.
Interessant -- im Rahmen der Vorgeschichte des schwedisch-skandinavischen Krimibooms hierzulande; soweit wir sehen, wurde nur drei der vier Jugendbücher der Autorin ins Deutsche übersetzt, diese jedoch in mehreren Auflagen. Wie zum Beispiel auch Stieg Trenter, der hierzulande trotz mehrerer Versuche nicht etabliert werden konnte, wurde Maria Lang im deutschsprachigen Raum nicht rezipiert. Die bei Neuer Europa-Verlag in Leipzig für 2008 unter dem Titel Sieh, wie der Tod auf Dich wartet angekündigte Übersetzung durch Peter Gloßmann von Se döden på dig väntar aus dem Jahre 1944 ist offensichtlich nicht erschienen. Derselbe Verlag hatte noch 2006 den Stieg Trenter Titel Eine Puppe für Samarkand in der Übersetzung von Senta Kapoun herausbringen können, 2008 jedoch genauso wenig die ebenfalls angekündigte Neuübersetzung (?; Peter Gloßmann wird wie in dem Maria Lang-Buch als Herausgeber bezeichnet) des Bo Balderson-Titels Statsrådet och döden unter dem Titel Der Minister und der Tod. Dieser Krimi war erstmals 1974 bei Volk und Welt in der DDR in der Übersetzung von A. O. Schwede unter demselben Titel erschienen. Mehrere stadsrådet-Titel waren Anfang der 2000er Jahre übersetzt von Dagmar Mißfeldt bei Stegemann in Radebeul erschienen, von denen die zwei ersten von Piper als Taschenbuch recyclt wurden. Auch Der Staatsrat und der Tod war noch 2007 von Stegemann (jetzt Dülmen) angekündigt worden, aber dort auch nicht erschienen.
Das Buch diskutiert auch Genderfragen.

Italicus: L'anno delle quattro stragi hrsgg. von Paolo Bolognesi und Roberto Scarodva, mit einem Vorwort von Claudio Nunziata, 2014, 432 Seiten, EIR [Editori Riuniti International], Segreti di Stato; 2, 978-88-6933-000-1, € 16.--.
978-88-6933-000-1Wir hatten von beiden Autoren 2013 einen anderen Titel zum Terrorismus vorgestellt, Stragi e mandanti: Sono veramente ignoti gli ispiratori dell'eccidio del 2 agosto 1980 alla stazione di Bologna?.
Die Situation zur Aufarbeitung des Terrorismus hat sich jetzt dahingehend geändert, dass die Archive für die Zeit zwischen 1969 (Piazza Fontana) und 1984 (Schnellzug 904 [zwischen Florenz und Bologna]) im Prinzip zugänglich sind. Regierungschef Matteo Renzi hat am 22. April 2014 einen entsprechenden Erlaß unterzeichnet. Die Autoren sehen dies als ein Ergebnis der Organisationen der Familienangehörigen der Opfer, die diese Forderung seit 1984 stellen. Sie bezeichnen dieses Ergebnis als eine Kulturrevolution (pp 397-404). In der Tat wurde von der Gewerkschaft CGIL zum Beispiel in Bologna dieses Ergebnis stadtweit plakatiert, mit der auffordernden Folgerung, diese Lage jetzt auch zu nutzen und endlich herauszufinden, wer in den einzelnen Anschlägen beteiligt und federführend war.
Natürlich stehen zwischen dem Ganzen sowohl Teile der Verwaltung (und insbesondere anderer staatlicher Organe), sowie der Geldmangel. So ist ein weiteres Kapitel auch mit "Ma quanti sono gli archivi?" überschrieben, da bisher kein Überblick über die Bestände besteht und - natürlich (wohl zu Recht) - vermutet wird, dass eine ganze Reihe von Beständen "verstellt", "nicht auffindbar" oder gar "inexistent" sind.
Natürlich ist die Zahl der Veröffentlichungen zu Terrorismus und Terroranschlägen im Italien der 70er/80er Jahre des letzten Jahrhunderts inzwischen sprichwörtlich ausufernd und nicht mehr überblickbar. Ganze Verlage scheinen sich auf die Publikation dieser Literatur spezialisiert zu haben, so der Mailänder Kaos Verlag, auf dessen Veröffentlichungen hier stellvertretend hingewiesen sein soll. In deutschen Bibliotheken ist davon nur ein Bruchteil vorhanden, oft auch nur in einem Exemplar in einer wissenschaftlichen Bibliothek, also für das "normale" Lesepublikum nicht offensichtlich zugänglich. Nichtsdestoweniger ist es erstaunlich, wie wenig Monografien es doch zu einzelnen auch der ganz großen Anschläge gibt.
Den Herausgebern/Verfassern ist zuzustimmen, dass jetzt eine ganz neue Etappe der Erforschung des Terrorismus, der Destabilisierungsstrategien und der Finanzskandale der 70er/80er Jahre des letzten Jahrhunderts in Italien (und dem Rest Europas [wir waren in den letzten Nummern schon etwas darauf eingegangen]) möglich ist, zumal jetzt eine Gesamtschau der verzettelten Einzelprozesse und punktualisierten Ermittlungen möglich sei/ist. Auch kommen ständig neue Erkenntnisse hinzu: So erlaubt der Vatikan einem wichtigen Protagonisten der unaufgeklärten Moro-Entführung erst jetzt, auszusagen (SZ, Mo, 9/3/15, p 1 [Gottes Zeuge]): [Heute] Erzbischof Antonio Mennini, der Moro mehrfach während seiner Gefangensetzung besucht und ihm die letzte Beichte als junger Priester abgenommen hatte, war sofort danach aus dem Verkehr gezogen worden, dass er in den diplomatischen Dienst des Vatikans aufgenommen worden war und damit der Immunität unterlag. Gleichzeitig wird jedoch zu Recht darauf hingewiesen, dass bisher alle entsprechenden Initiativen, so auch eine weitgehende aus dem Jahre 2000, im Sande verliefen.
Ferner findet sich im Anhang eine relativ detaillierte Zusammenfassung von attentati terroristici verificatisi dal 1969 al 1982, compiuti da gruppi dell'estrema destra neofascista, die vom Gericht in Brescia gesammelt wurde. Leider werden die Aktionen des Linksterrorismus und auch die Unfälle, Selbstmorde und Morde in den staatlichen Organen nur ziemlich summarisch behandelt. Dies ist deshalb abzulehnen, da nur eine Gesamtschau aller Ereignisse erkenntnisfördernde Strukturen zu Tage fördern kann. Aber auch, weil nur so vielleicht eine Teil der vielen sigle posticce (erfundenen Gruppennamen) einer Richtung/Tendenz/Gruppe zugeordnet können werden.
Der Band wird mit einer Erinnerung an den Architekten Luigi Caldarelli beschlossen, der von 1974 bis zu seinem Tod 2007 unermüdlich Daten sammelte und koordinierte, und so schon ab den siebziger Jahren eine neue - immer umfassendere - Sicht auf die Zusammenhänge dieser Zeit entwickelte.
Ganz zum Schluß kommt noch ein Namensregister. Dieses ist zwar ausführlich, aber ein umfassenderes Register würde die Nutzbarkeit des dichten Bandes sicher erheblich befördern.
Eine kommentierte Auswahlbibliografie der bisherigen Veröffentlichungen zu den behandelten Themenbereichen wäre in einer kommenden Auflage sehr hilfreich.
In einem lokalgeschichtlichen Sammelband war 2009 in einem Aufsatz der Anschlag von 1974 (Italicus) behandelt worden, mit einem kleinen Nachsatz zum Anschlag von 1984 (Rapido 904):
Cinzia Venturoli: "Capitolo 3: 4 agosto 1974: La strage dell',Italicus'", in: La montagna dopo la guerra: Continuità e rotture nell'Appennino bolognese tra Idice e Setta-Reno: 1945-2000, hrsgg. Von Mauro Maggiorani und Paola Zagatti, 2009, 700 Seiten, Edizioni Aspasia, 978-88-89592-18-1, p 501-514, vermutlich nur noch antiquarisch beschaffbar.
In dieser Publikation werden hauptsächlich Meldungen der Tagespresse in den Fußnoten zitiert.

Ferner noch ein wieder verfügbarer Klassiker:
978-631-1-56044-6 Mempo Giardinelli: El género negro: Orígenes y evolución de la literatura policial y su influencia en Latinoamérica, 2013, 285 Seiten, Capital Intelectual, Claves del Arte; 6, 978-987-614-399-8, kein Preis bekannt.
Es handelt sich um die vollständig überarbeitete Neuausgabe eines erstmals 1984 in Mexiko erschienen Werks, das mystischen Status in der spanischsprachigen Welt annahm. Hervorgegangen war es aus Artikeln, die der Autor zwischen 1980 und 1984 für die Zeitung Excélsior geschrieben hatte und kurz vor seiner Rückkehr nach Argentinien in Buchform veröffentlichte. 1996 erlebte dieses Buch eine zweite mexikanische Auflage, mit der die erste argentinische des Verlags Op Oloop identisch war.
Das Interesse des Buches liegt insbesondere darin, dass es die originellen Gedanken eines Praktikers, die sich - wie dargelegt - über Jahre entwickelt und modifiziert haben, darlegt. Besonders interessant auch die Tatsache, dass - bewußt, wie der Autor ausführt - die Bibliografie auf dem Stand von 1984 belassen wurde und so nebenbei ein Bild davon entsteht, was ein lateinamerikanischer Intellektueller in einer der großen Zentren des Kontinents an und über Krimis lesen konnte und las. Dies gilt jedoch nicht für das Kapitel "Breviario de escritores latinoamericanos de novela negra", die auf das Veröffentlichungsjahr bezogen ist. Aufgrund der Herkunft des Autors sind natürlich seine Ausführungen und Lektüren zum lateinamerikanischen Krimi, den er in einem eigenen Abschnitt behandelt, für uns besonders belangreich, von denen dieses Breviario Teil ist.
Ferner enthält das Buch zwei Anhänge:
Eins: Die Zusammenfassung [!] eines zweistündigen Interview mit Ross MacDonald aus dem Jahr 1979, das für den Autor ein unvergessliches Erlebnis bleibt: "Psicología, oficia y novela policial revolucionaria".
Zwei: Im Anschluß an einen kurzen Essay zu "Novela negra y cine: confluencia desde el origen" folgt eine - als nicht vollständig deklarierte - Aufzählung von "guten" Kriminalfilmen.
Wir gestatten uns die Quintessenz des Buches zu zitieren (formuliert in Anlehnung an die Chandlersche Definition des Gimlet):
Richtige Krimis bestehen zur Hälfte aus Verbrechen und Realismus, zur anderen Hälfte aus dem Können des Autors. Viele gestylte, aufgemotzte und unverständliche Bücher sehen im Vergleich zu ihnen alt aus. Das Buch sollte in keiner romanistischen Bibliothek fehlen, auch in keiner, die theoretische Titel zur Populärkultur enthält. Einige Werke von Mempo Giardinelli sind ins Deutsche übersetzt. Dies würde sich auch für das vorliegende anbieten. Auf jeden Fall jedoch sollte eine spanische Ausgabe erscheinen, damit das Buch ohne Probleme in Europa zugänglich ist und in nicht nur homöopathischen Mengen unters Lesevolk kommt. (Die vorliegende argentinische Ausgabe hat eine Auflage von 2000 Exemplaren).


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Weitere spanischsprachige Titel:
Wir hatten in der Vergangenheit bei der Ankündigung von Román Settons Büchern zum Krimi in Argentinien angekündigt, dass er eine Anthologie der frühen argentinischen Kriminalerzählung vorbereitet. Diese ist 2013 bei der bonarenser Verlegerin Adriana Hidalgo, die auch in Spanien vertrieben ist, erschienen:
El candado de oro: 12 cuentos policiales argentinos (1860-1910), hrsgg. Von Román Setton, 2013, 269 Seiten, Adriana Hidalgo, 978-987-1923-23-6; 978-84-15851-05-9, kein Preis bekannt.
Das Buch wird durch einen Essay zur argentinischen Kriminalerzählung zwischen 1860 und 1910 eingeleitet. Die Anthologie selbst ist in zwei Abschnitte unterteilt: Vorläufer: Erzählungen von Verbrechen und Geheimnissen und Frühe Kriminalerzählungen. Folgende Autoren sind aufgenommen: José Hernández, Carlos Olivera und Carlos Monsalve im ersten Teil und Paul Groussac, Horacio Quiroga, Eduardo Ladislao Holmbherg, Félix Alberto de Zabalía, Vicente Rossi im zweiten Teil. Die einzelnen Text werden in dem Teil Einige Notizen zu den Texten verantwortet; viele sind aus Zeitschriften, die sich offensichtlich in einem schlechten Erhaltungszustand befinden. Von mehreren gibt es auch verschiedene Versionen, wobei der Herausgeber noch nicht wiederveröffentlichte Varianten bevorzugt. Herausgeberische Eingriffe und Ergänzungen sind differenziert nachvollziehbar.

Im Anschluß hierzu bietet sich an:
978-2-7535-0135-5 Crimen: Anthologie de la nouvelle noire et policière d'Amérique latine, hrsgg. von Néstor Ponce, 2005, 295 Seiten, Presses universitaires de Rennes, Didact Espagnol [ohne Zählung], 978-2-7535-0135-5; 2-7535-0135-1, € 16.--.
Wie der Reihentitel aussagt handelt es sich um eine für die Lehre bestimmte spanischamerikaweite Zusammenstellung von Kriminalgeschichten. Die Erzählungssammlung, die nicht didaktisch aufbereitet und nicht mit (sprach-)erklärenden Fußnoten versehen ist, kann auch als Freizeitlektüre benutzt werden. Umrahmt wird sie von einem französischsprachigen Essay (mit einer unseres Erachtens eher zufälligen Bibliografie) und ebenfalls französischsprachigen Kurzporträts der Autoren mit den wichtigsten bibliografischen Angaben.
Folgende Autoren sind enthalten:
Robert Arlt, Verlmiro Ayala Gauna, Rubén Bareiro Saguier, Vicente Battista, Rafael Bernal, Jorge Luis Borges, Ignacio Cárdenas Acuña, Gabriel Casaccia, Carlos Cortés, Poli Délano, Alberto Edwards, Enrique Estrázulas, Gabriel García Márquez, Mempo Giardinelli, Myriam Laurini, Pepe Martínez de la Vega, Augusto Monterroso, Juan Carlos Onetti, José Emilio Pacheco, Leonardo Padura Fuentes, Manuel Peyrou, Néstor Ponce, Horacio Quiroga, Sergio Ramírez, Rafael Ramírez Heredia, Rodrigo Rey Rosa, Vícotr Ronquillo, Mayra Santos-Febres, Paco Ignacio Taibo II, Alberto Vital und Rodolfo Walsh.
Für die frühe argentinische Zeit ist als Hintergrund von großer Relevanz, ja geradezu eine notwendige Begleitlektüre:
Diego Galeano: Escritores, detectives y archivistas: La cultura policial en Buenos Aires, 1821-1910, 2009, 191 Seiten, Teseo, Investigaciones de la Biblioteca Nacional [ohne Zählung], 978-987-1354-35-1, Preis nicht bekannt.
Es handelt sich in der Tat hauptsächlich um die Schriftkultur der Polizei im angegebenen Zeitraum. Dieses Werk kann so nutzbringenden parallel zu der Untersuchung von Setton und zu den von ihm herausgegebenen Kriminalerzählungen gelesen werden. So zum Beispiel ganz offensichtlich das Kapitel über die Polizeizeitschriften; oder das zur Ethnografie des Raubs oder den criminografías. Wie der Autor in seiner Einleitung schreibt, wurde policía im 18. Jahrhundert hauptsächlich mit Informationspraxis und weniger mit Repression assoziiert.
Beigegeben ist ein Chronologie der Schriften der Polizei und aus den Reihen der Polizei, vom 1822, Reglamento Provisional de Policía, bis 1910, Leopoldo López; Texto de Instrucción Policial. Ferner ein Quellenverzeichnis (der Archivalien) und eine Bibliografie der Sekundärliteratur. Dem Buch sind Illustrationen der Zeit beigegeben, die ebenfalls am Schluß verantwortet werden.

Zum Schluß dieser Abteilung noch ein spanienbezogenes Thema:
Mélanie Fresne: Le polar dans la Transition démocratique espagnole: Le cas de Tatuaje (1974) de Manuel Vázquez Montálban [!] et de Prótesis (1980) de Andreu Martín, 2014, 257 Seiten, épure [Éditons et presses universitaires de Reims], Collection "Studia Remensia. Travaux du CIRLEP" [ohne Zählung] <2264-3605>, 978-2-915271-72-0, 20.--.
Um es gleich vorweg zu sagen: Der Untertitel, der allerdings nicht auf dem Umschlag erscheint, rekalibriert den Inhalt des Buches. Es ist in drei Abschnitte gegliedert: Im ersten werden die Schreibstrategien der Autoren behandelt, im zweiten wird die soziale und persönliche Befindlichkeit der Protagonisten untersucht und im dritten werden die sozialen, politischen und städtebaulichen Räume aufgezeigt, in denen diese sich bewegen, wobei das System als Schuldiger identifiziert wird.
Im Anhang sind beigegeben: Ein Email-Interview mit Andreu Martín und ein Interview mit José Fernández Colmeiro, das aus der Nummer 73 (1988) der Zeitschrift Quimera übernommen wurde und den Krimi als Genre behandelt (Colmeiro hat dazu 1994 ein Buch bei Anthropos in Barcelona veröffentlicht). Desweiteren sind einige Fotos und ein Stadtplan von Barcelona, der die Verwaltungseinheiten zeigt, beigegeben, beides nicht besonders aussagekräftig. Eine dreiteilige kurze Bibliografie beschließt das Buch: Die beiden besprochenen Werke auf Spanisch und Französisch, mit Hinweis auf das Datum der spanischen Erstausgabe; Sekundärliteratur, unterteilt in selbständige und unselbständige Veröffentlichungen.
Das Buch ist nur für Hispanisten und Fans der beiden Autoren von Belang; eventuell noch für nicht Spanisch, aber Französisch Lesende, die etwas zum Hintergrund erfahren wollen.


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Wir haben sowohl in vorhergehenden Ausgaben, als auch in dieser auf die Wichtigkeit der Populärliteratur für die Schaffung eines Lesepublikums hingewiesen. In immer mehr Minderheitensprachen werden deshalb Krimireihen geschaffen, bzw. die Veröffentlichung von Krimis wird bezuschusst.
Wir stellen hier weitere Initiativen in diese Richtung vor:
Okzitanisch
Das Institut d'Estudis occitans, die zentrale sprachfördernde Einrichtung des okzitanischsprachigen Gebiets, veröffentlichte so 2014 nochmals in uniformer Gestaltung Krimis, die Florian Vernet bei demselben Institut 1995 und 2001 veröffentlicht hatte. Ursprünglich waren die Romane im Feuilleton der Zeitung La Marselhesa in den 90er Jahren zur Fortsetzung erschienen. Die Bändchen im schwarzen Umschlag mit weißer Schrift kosten eines, deutlich dickeres, € 12.--, die anderen € 10.--. Die Reihe hieß bei Erstveröffentlichung A tots crimis; dies erscheint immer noch rot auf der Umschlagrückseite, auf der Vorderseite dagegen nur crimis. Die Reihe wird nicht gezählt.
Im Einzelnen handelt es sich um folgende Bändchen (da der Autor immer Florian Vernet ist, und das Erscheinungsjahr immer 2014, verzichte ich darauf, dies anzugeben):
E Freud dins aquò?: Roman policier marselhés e bòn marcat, Roman, 52 Seiten, 978-2-85-910539-6
My name is degun, Roman, 68 Seiten, 978-2-85-910540-2
Ont'a passat ma planeta?: Roman de sciéncia-fricción, Roman, 80 Seiten, 978-2-85-910535-8
Suça-sang connexion: Fast roman tolonenc, ambé sauça-ketchup…e quauquei fritas, Roman, 64 Seiten, 978-2-85-910534-1
Popre ficcion: Roman cosmicò-marselhés, Roman, 978-2-85-910536-5
Natürlich ist es für Regionalkrimis in Minderheitensprachenregionen nicht erforderlich, diese auch in den entsprechenden Sprachen zu schreiben.
Für den okzitanischen Sprachraum kann in diesem Zusammenhang zum Beispiel verwiesen werden auf:
Pierre Magnan und seinen Kommissar Laviolette für die Provence, dessen Reihe es in eine der am besten verbreiteten Krimireihen Frankreichs, folio policier, geschafft hat. Auf Deutsch liegt erst ein Band vor. Dazu:
Nicolas Lozzi: Les nombreuses vies du polar provençal, 2005, 196 Seiten, Les moutons électriques, 978-2-915793-98-7, € 19.--.
Hervé Le Corre der zwischen 1990 und 1996 Bordeaux auf die Krimilandkarte setzte, Seine "Bordeaux-Trilogie" wurde 2007 von Plein Page/Ours polar in der Reihe Révidives in einem Band für 13 Euro wiederveröffentlicht.
Regionalkrimis in Standardsprache sind jedoch für Deutschland nichts Besonderes, da es sich geradezu um das Land der Regionalkrimis handelt.

Zurück also zu Krimis in Minderheitensprachen, die ja auch eine Bonusfunktion erfüllen:

o_ddde033a467511a4_001 Aus Anlaß des dreißigsten Jahrestags des Erscheinen des ersten Krimis auf Galicisch (nicht in Galicien, wohlgemerkt, den Emilia Pardo Bazán, eine galicische spanischschreibende Schriftstellerin des Naturalismus im 19, Jahrhundert gilt geradezu als die Begründerin des spanischen Kriminalromans) hat das Consello da Cultura Galega zu einer eintägigen Konferenz nach Santiago de Compostela eingeladen:
Xornada 30 anos de novela negra galega, Consello da Cultura Galega, Santiago de Compostela, 6 de febreiro de 2014
Eine der Organisatorinnen, Teresa López, war so freundlich, mir auf Nachfrage eine kommentierte Bibliografie zum galicischen Krimi zuzusenden. Ein Tagungsband wird nicht veröffentlicht, eine Gesamtdarstellung zum galicischen Krimi gibt es bisher nicht.
[Der erste Krimi auf Galicisch war übrigens Carlos G. Reigosa: Crime en Compostela, 1984 bei Xerais erschienen. 2000 erschien eine spanischsprachige Ausgabe bei Plaza & Janés in Barcelona.]
Hier folgt der Text im spanischen Original. Die anfangs aufgeführten Autoren schreiben oder haben alle einmal Krimi(s) geschrieben. Die am Ende des Textes aufgeführten Namen sind die Hauptvertreter des Genres.
Die im Folgenden aufgeführten Titel behandeln - wie auch von der Teresa López ausgeführt - bis auf eine Ausnahme keine Werke speziell zum Krimi, sondern zur galicischsprachigen Gegenwartsliteratur. Der letzte Titel - ein Zeitschriftenaufsatz - behandelt offensichtlich den Stand des galicischsprachigen Krimis vor zwanzig Jahren, beim zehnjährigen Jubiläum des Erscheinens des Buchs von Carlos Reigosa.
Entre los autores y autoras de referencia, Carlos Reigosa (Crime en Compostela (1984), su primera novela, se considera la inauguradora del género en Galicia), Diego Ameixeiras, Aníbal Malvar, Domingo Villar, Miguel Anxo Fernández, Manuel Forcadela, Bieito Iglesias, Elena Gallego, An Alfaya, Laura Caaveiro, Francisco Castro, Fran Alonso, Ramón Caride, Román Raña, Ramiro Fonte, Suso de Toro, Xurxo Borrazás, Pedro Feijoo etc. Incluso alguna de las obras de Manuel Rivas puede considerarse muy próximas a la novela criminal. De los autores y autoras que cito, algunos cultivaron ocasionalmente el género y otros lo hacen -o lo hicieron- con mayor asiduidad. Entre estos últimos, Carlos Reigosa, Diego Ameixeiras, Anibal Malvar, Miguel Anxo Fernández y Domingo Villar son, quizás, los grandes nombres del género en Galicia (otra cosa es si hablamos de género negro, policial o criminal, una distinción, como sabe, no siempre fácil).

_No conozco bibliografías específicas sobre el tema y tampoco demasiada literatura académica sobre el género. Le pueden resultar de utilidad, me parece, obras generales como
Autor Vilavedra Fernández, Dolores, 1963-
Título A narrativa galega na fin de século : unha ollada crítica dende 2010 / Dolores Vilavedra
Publicación Vigo : Galaxia, imp. 2010

Literatura e sociedade en Galicia (1975-1990)
González-Millán, Xoán, 1951-2002
Vigo : Edicións Xerais de Galicia, D.L. 1994
216 p. ; 21 cm

A Narrativa galega actual (1975-1984) : unha historia social
González-Millán, Xoán, 1951-2002
Vigo : Edicións Xerais de Galicia, D.L. 1996

_O algunas aproximaciones, sobre todo las más recientes, a obras o autores concretos, por ejemplo:

Lama López, María Xesús, Crime Novel or Generic Hybrid? The Intimate Side of Evil in Todo é silencio by Manuel Rivas
ABRIU 3 (2014)
Pdf accesible en
http://revistes.ub.edu/index.php/Abriu/article/view/10936 Autor Sánchez Zapatero, Javier, 1979-

Título Domingo Villar : novela negra con sabor gallego / Javier Sánchez Zapatero
Artigo de: Signa (Madrid). -- N. 23 (2014) ; p. 805-826

Autor Rivero Grandoso, Javier
Título Crímenes y humor en las novelas de Domingo Villar [Recurso electrónico] / Javier Rivero Grandoso


© Bernd G. Bauske




"Zu guter Letzt"



Die Schlussredakteurin (Gitta List / Bonn)

True Crime, Millar Crime

So geht es natürlich auch: Statt als armer Schlucker über Banken zu meckern, einfach eine überfallen. Oder das Depot einer Werttransportfirma, was beutetechnisch aufs Gleiche hinauskommt. Mehr als 7 Millionen Dollar erbeuteten Sam Millar und seine Komplizen 1993 beim Raubüberfall auf die Firma Brink's; es war einer der größten und spektakulärsten Coups dieser Art in der US-amerikanischen Geschichte.
Millar, dem zwar der Besitz gestohlenen Geldes, nicht aber die Teilnahme am Überfall nachgewiesen werden konnte, wurde zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Davon saß er 18 Monate in den USA ab, bevor es zurück nach Irland ging, seiner Heimat, die er 1984 nach Betätigungen als IRA-Aktivist und früher Knastkarriere (erstes Einsitzen mit 19) verlassen hatte.
Ein Leben also, das Stoff für einige Kriminalromane bietet - und die verfasst Millar seit seiner Entlassung vor 18 Jahren auch mit großem Erfolg. Denn zum einen ist klar, dass sich der Literaturbetrieb auf einen Autor mit solchem Hintergrund stürzt, zum anderen rechtfertigen aber auch Millars erzählerische Qualitäten das Interesse an ihm. 2003 veröffentlichte er seine Biographie #On The Brinks, die zum Bestseller wurde und deren Filmrechte sich Warner sogleich sicherte - ohne das Projekt jedoch zu verwirklichen: Die damalige Bush-Regierung befand (wie in Wiki nachzulesen ist), das Buch verherrliche den Terrorismus.

978-3-8337-3428-1 Nun ja, Sam Millar schreibt nicht wie einer, der Creative-Writing-Kurse belegt hat und gern spannende Plots konstruiert. Er schreibt wie einer, der Gewalt und Gangstertum und Gefängnisse #erlebt hat. Seine Sprache ist oft ungeschlacht, roh und sehr drastisch - wie auch nicht. Wobei er auch anders kann, die Bilder, die er für die Gemütszustände eines Mannes mit großen Plänen (oder eines Mannes auf der Flucht) findet, haben auch feinere Pinselstriche, und einen erstaunlich stabilen Sinn für Komik und (Selbst-)Humor besitzt er ebenfalls, wie seine Website verrät: "For the rest of that story, steal borrow or even buy On The Brinks", heißt es da.

So geht es aber auch: Besorgen Sie sich irgendwie True Crime, das Hörbuch nach der von Joachim Körber ins Deutsche übersetzten Vorlage. Bernd Stephan liest nämlich einfach sensationell. Er trägt den Text auch über die Partien, in denen es Millar seinem Publikum nicht leicht macht, wenn er zB über die Zustände im irischen Knast Long Kesh erzählt - schlimme Sachen, die der Bürger so genau eigentlich nicht wissen will, selbst wenn er sich abends im Sessel gern einmal Kühnes zu Gemüte führt.

Stephan nimmt diesen Passagen nicht ihre Härte, verhindert aber mit seinem sonoren, perfekt nuancierten Vortrag zugleich, dass sie nur enervieren. Den ›poetischeren‹ Passagen verhilft er erst recht zur Geltung.

Millar, Sam: True Crime. (Autorisierte Lesefassung nach der Übersetzung von Joachim Körber, erschienen im Atrium Verlag). Gesprochen von Bernd Stephan. 2015, 4 CD, Laufzeit 334 Min, Jumbo Neue Medien, 3-8337-3428-0 / 978-3-8337-3428-1, EURO 19,99

© Gitta List

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Ochsentour für Brenner

Was haben wir gewartet - ich jedenfalls. Wie trist der Kosmos des Kriminellen doch ist ohne den Brenner. Kaum einmal ein Scherz, ein nettes Wort, nur immer Gewalt, Gewalt, Gewalt. Und Schlechtigkeit. Wie gut es da tut, dass der Brenner jetzt wieder da ist! Und gleich mit drei Frauen, das könnte eine glatt ein wenig eifersüchtig machen. Allerdings ist die Herta nicht der Typ Frau, der man mit so etwas beikommt, die Nadeshda hat nun wirklich ganz andere Sorgen, und die Serafima - nun, sie gehört wiederum zu den Sorgen, die Nadeshda hat. Denn Serafima, Nadeshdas Schwester, ist verschwunden, womöglich 978-3-455-40499-9in der Rotlichtszene. Nicht, dass es ihr so ergangen ist wie der Toten, deren tätowierten Rumpf man aus dem Kanal gefischt hat. Diesen schlimmen Verdacht auszuräumen, würde Nadeshda fast alles tun.
Insofern ist es einerseits doch ganz gut, dass Simon Brenner sich zu Beginn des Romans im Internet herumgetrieben und - quasi unverbindlich, im Grunde ohne unmittelbares Interesse - nach einer schönen russischen Heiratskandidatin gesurft hat. Die er dann ja auch fand, nur eben anders als geplant: Weder wollte er in der Moskauer U-Bahn vermöbelt und ausgeraubt werden noch wollte er im Zuhältermilieu nach den Schuften suchen, die einem unterschätzten Tätowierer die Hände abgehackt und einem unvorsichtigen Untergrundpublizisten das Lebenslicht ausgepustet haben. Nein, so weit wollte der Brenner nicht gehen, aber nun steckt er leider drin in einer Sache, die ihn zuletzt weiter von Hertas Wohnung wegführt, als er das je für möglich gehalten hätte: in die mongolische Steppe nämlich, wo ein Brenner normalerweise nicht landet, es sei denn als Geldbote in einem auch für die Regierung hochnotpeinlichen Fall von Geiselnahme. In dem die Herta, eigentlich ja auf dem Weg zu ihrem Kraftplatz, eine fantastische Figur macht, "weil sie wollte unbedingt Lieblingsgeisel sein".

Keine Sorge, klärt sich schon alles auf beim Lesen. Wie immer spinnt Wolf Haas eine Brennergeschichte so geschickt und gescheit aus, dass sie trotz aller schier unglaublichen Kapriolen zu anmutiger Logik gelangt. Und wie immer bedient er sich dabei seines Spion-Erzählers, dessen geniales Idiom sowieso der einzige Trost ist, seit Kottan nicht mehr ermittelt.
Haas, Wolf: Brennerova. 2014, 240 S., Hoffmann und Campe, (Simon Brenner, Bd. 8), 3-455-40499-5 / 978-3-455-40499-9, EURO 20,00

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Das Böse in vielerlei Form

"Um seine Familie zusammenzuhalten, würde er einen Pakt mit dem Teufel schließen müssen oder jedenfalls mit der Inkarnation des Teufels, die in diesem Land in den letzten fünfzig Jahren blendend gediehen war.
...
Als junge Männer waren Tom und Walt in jene alles verändernde Zone eingetreten, in der die Grenze zwischen ›moralisch‹ und ›unmoralisch‹ so verschwamm, dass das menschliche Denken sie nicht mehr wahrnehmen konnte. In dieser existenziellen Zone konnten Seelen versengt und vernarbt werden oder in die höchsten Höhen strahlender Euphorie hinaufgetragen werden, doch niemand, der dort eintrat, blieb unverändert."


978-631-1-56044-6 Das Jahr neigt sich Weihnachten zu, als Penn Cage, amtierender Bürgermeister von Natchez, Mississippi, praktizierender Schriftsteller, Ex-Staatsanwalt und angehender Bräutigam der Publizistin Caitlin Masters, aus dem Büro der Staatsanwaltschaft Natchez eine höchst beunruhigende Nachricht ereilt: Sein Vater Tom soll wegen Mordes angeklagt werden. Tom Cage, der hoch angesehene Arzt und über jeden Zweifel erhabene Ehrenmann steht im Verdacht, seiner ehemaligen Krankenschwester Viola aktive Sterbehilfe geleistet zu haben. Das allein wäre allerdings schon insofern nicht zum Skandal geworden, als Viola Turner eine Schwarze war - und in Natchez ist es im Prinzip nicht von Belang, wenn ein Mensch schwarzer Hautfarbe stirbt. Man pflegt hier diesbezüglich immer noch eine gewisse Tradition.
Doch erstens ist Bezirksstaatsanwalt Shad ebenfalls von dunkler Hautfarbe, zweitens hasst er die Cages, und drittens behauptet Turners Sohn, Tom Cages außerehelich gezeugter Spross zu sein - Anlass genug für Shad, diese Anklage mit einer Vehemenz zu verfolgen, die seinen Rachegelüsten perfekt zupass kommt.

Womit indes erst grob skizziert ist, worum es in Greg Iles' neuem Thriller geht. (Die Personnage darin ist in der Penn-Serie angelegt, sie zu kennen ist aber für das Verständnis nicht zwingend, zumal der Autor Erklärungen einbaut.) #Natchez Burning, erster Teil einer Trilogie, die der Autor während der Rekonvaleszenz nach einem schweren Unfall begonnen hat, wühlt sich in die Tiefen des Rassismus, der die US-amerikanische Gesellschaft der Südstaaten geprägt hat und bis heute prägt.

1964, historisch: In Natchez, Mississippi, wird Frank Norris, Inhaber eines Schuhgeschäfts, mitsamt seinem Laden ›abgefackelt‹ Weitere Morde folgen, unter anderem an zwei jungen Männern, die es gewagt hatten, ihre Bürgerrechte einzufordern und sich Weißen gegenüber ›gleichgestellt‹ zu verhalten. Die Täter sind zweifelsohne in den Reihen des Ku-Klux-Klan zu suchen. Doch man fasst sie nicht, geschweige denn ermittelt man überhaupt gründlich, jedenfalls nicht mit der Ausdauer, die ausreichte, sie zu überführen. Das FBI unter dem pathologischen Kommunistenhasser Hoover scherte sich einen Dreck um rassistisch motivierte Gewalttaten - deren es viele gab. (Siehe hierzu auch die Investigationen des Lokalreportes Stanley Nelson und die Website des #Concordia Sentinel.)

1964, Iles Roman: In Natchez, Mississippi, wird Albert Norris, Inhaber eines Musikaliengeschäfts, mitsamt seinem Laden abgefackelt. Weitere Morde folgen. Die Täter kommen aus den Reihen der "Silberdollar" (Silver-Dollar-Men), einer Abspaltung des KKK, die sich den radikalen Terror wider Schwarze und Civil-Rights-Aktivisten zum Ziel gemacht hat. Anders als den "Kapuzen-Memmen" genügt es ihnen nicht, einfache Leute zu töten, sie wollen den ganz großen Coup, sie haben Martin Luther King und die Kennedy-Brüder im Visier. Und sie glauben zu wissen, wie und vor allem wo sie ihre Pläne am besten umsetzen können: in einem Städtchen in der Provinz, das einst als Sklavenmarkt bedeutend war und nun klandestines, aber wichtiges Agitationszentrum für die Bürgerrechtsbewegung ist.

Vierzig Jahre später haben Penn Cage und seine Familie einige harte Lektionen zu lernen. Nicht nur Mord, auch Schuld verjährt nicht. Und so undurchdringlich das Geflecht aus Hass, Macht, Geld und politischer Ranküne ist, das die Täter von damals immer noch schützt, so schwierig ist es auch, zu bestimmen, wo Feigheit, Zögerlichkeit und Unterlassung in Schuld und Mittäterschaft umschlagen.
Iles' narrative Strategie der beständigen Wechsel zwischen Ich- und auktorialem Erzähler entwickelt ein großes Panorama familiärer und gesellschaftlicher Strukturen und Dynamiken. Und sie lässt niemanden aus der Personnage ungeschoren - noch erlaubt sie dem Leser, in Eindeutigkeiten oder Gewissheiten ›Entspannung zu finden‹. Auch Penn, der Ich-Erzähler und ›Held‹ des Romans ("Rechtsanwalt mit einer Mission und einem Erlöserkomplex. Und Schriftsteller. Tief im innersten ist er aber nur ein kleiner Junge, der seine Heimatstadt retten will"), bleibt davon nicht ausgenommen, und selbst sein ärgster Gegenspieler Brody Royal, Rassist, Mörder und politisch wie ökonomisch einflussreicher Drahtzieher, dessen skrupellose Grausamkeit noch den Satan selber schockieren könnte, hat seine Geschichte, seine (schreckensvolle) Motivation. Die nichts entschuldigt, aber manches erklärt.

Diese Vielschichtigkeit unter anderem macht die Wucht dieses Briketts von Roman aus. Iles bedient sich durchaus des ganzen Instrumentariums, mit dem man Sympathie oder Abscheu erzeugen kann. Er bedient es gelegentlich sogar in Turbomanier, und wenn es um Actionszenen geht, die einen Thriller eben auch ausmachen, ist er alles andere als zimperlich. Es wird dann auch mal sprachlich plakativ und man kann die brachiale Musik, die diese Szenen (Natchez schreit geradezu danach, verfilmt zu werden) untermalt, quasi beim Lesen hören. Aber warum nicht. Das Thema ist brachial, immer noch und seit Jacksonville wieder neu - und Iles, aufgewachsen in Natchez und mit der Geschichte des Orts gut vertraut, hat daraus einen von der rohen Realität inspirierten Roman gemacht, keine Dokumentation. So wie Stephen Kings The Green Mile ja auch keine Doku ist. Aber einer der bedeutendsten Romane, der in den letzten Jahren zum Thema Justizvollzug und Todesstrafe geschrieben wurde. Iles' Trilogie darf man hier einordnen.

Übrigens haben Iles und King noch etwas gemeinsam, sie machen in der Combo "Rock Bottom Reminders" (zu der u.a. noch Scott Turow, Amy Tan und Matt Groening zählen) zusammen Musik. Ziemlich harmlos und grundsympathisch.

Iles, Greg: Natchez Burning. Thriller. 2015, 1008 S., (Natchez Burning, Ü.v. Ulrike Seeberger), Rütten & Loening (Penn Cage, Bd. 4), 3-352-00681-4 / 978-3-352-00681-4, EURO 22,99

© Gitta List

Die Beiträger/innen

Dr. Bernd G. Bauske wurde in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts im Schwäbischen geboren, wuchs also schwäbischsprachig, dann zweisprachig Schwäbisch-Deutsch auf. Diese Konstellation weckte früh in ihm das Interesse an und die Liebe zu allen möglichen Varianten und Variationen von und in Sprachen.
Nach diversen und unterschiedlichsten Lese- und anderen prägenden Erlebnissen, einem Studium der Romanistik und Aufenthalten in allen in Europa gelegenen Sprachräumen der Romania, ist er zur Zeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als Linguist in der Übersetzerausbildung tätig. In diesem Zusammenhang gründete er auch das John/Jean Amila-Translation-Project, dem es bisher gelungen ist, durch außerkurrikular agierende, in der Zusammensetzung wechselnde studentische Übersetzerkollektive unter seiner Leitung diesem Klassiker des französischsprachigen Krimis mit sechs Titeln ein Gesicht auf dem deutschen Buchmarkt zu geben. Im Rahmen dieses Projekts fanden auch bisher zwei Ausstellungen zu diesem Autor statt, die fast ausschließlich aus den Beständen der Amila-Sammlung B.G. Bauskes bestückt werden konnten. Weitere Aktivitäten zu Amila können durchaus folgen.
Das Interesse für Amila ist wissenschaftlich in den größeren Kontext der Mündlichkeit/Schriftlichkeit eingefügt, was auch zu Interesse für und Beschäftigung mit Arno Schmidt, Johannes Bobrowski und anderen geführt hat.
Alte Lieben sind ferner die Übersetzungen Heiliger Schriften in europäische Sprachen, die Minderheitensprachen unter verschiedensten Aspekten, sowie die Schriftgeschichte, die auch in Lehrveranstaltungen einen wichtigen Platz hat.

Dr. Jürgen Ehlers, geboren 1948 in Hamburg, lebt mit seiner Familie mitten im Wald, unweit von Hamburg. Seine Kurzgeschichte "Weltspartag in Hamminkeln" wurde mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet; eine andere gewnn den Krefelder Kurzkrimipreis. Ehlers ist Mitglied im Syndikat und in der englischen Crime Writers' Association. Er hat bisher neun Kriminalromane veröffenlicht, zuletzt: "Der Weolf von Hamburg" (KBV Verlag 2015), sowie "Hamburg Krimi-Reiseführert. Ein Streifzug durch die Mords-Metropole" (2013, KBV Verlag).
www.juergen-ehlers.com

Gitta List, Jahrgang 1959, ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Bonn. Sie leitet die Redaktion des Bonner Stadtmagazins "Schnüss" und publiziert seit vielen Jahren zum Thema Kriminalliteratur.

Patricia Reinhard, geboren 1987 in Bonn, 2008 Abitur, studiert seit dem Wintersemester 2008 an der Universität Bonn Romanistik und Geschichte.

Thomas Przybilka (tp), geboren 1950, lebt und arbeitet als Buchhändler in Bonn. Gründete 1989 das "Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur" (BoKAS), zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur (Bücher und Artikel) im In- und Ausland. Mitglied u.a. in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat". Mitherausgeber der "Alligatorpapiere. Magazin zur Kriminalliteratur". 2012 wurde ihm "In Würdigung seines Engagements für die deutschsprachige Kriminalliteratur und für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk im Bereich Kriminalliteratur" der "Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren 2012" in der Sparte "Ehrenglauser" von der Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" zuerkannt.
www.bokas.de

www.krimilexikon.de/przybilk.htm


(tp) = © Thomas Przybilka
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