Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
Sekundärliteratur

Das Online-Magazin zu deutscher und internationaler Kriminalliteratur


No. 62




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Krimi-Tipp 62
Ein Service des BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur).

Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Bisher erschienen (Stand Dezember 2015) die folgenden Tipps. Das jeweils aktuelle Verzeichnis finden Sie auf der BoKAS-Startseite!

Krimi-Tipp 2015: 61;62;
Krimi-Tipp 2014: 60;
Krimi-Tipp 2013: 59;
Krimi-Tipp 2012: 58; 57
Krimi-Tipp 2011: 55; 56;
Krimi-Tipp 2010: 54
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2001: 17, 18, 19, 20, 21.
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5



Hinweise oder Auszüge aus den Hinweisen, die mit dem Kürzel (tp) versehen sind, können für Werbezwecke zitiert werden - [bitte zitieren wie folgt: Thomas Przybilka, BoKAS - Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur].

Publishers may quote those parts of KTS, which are signed with (tp) - [please cite: Thomas Przybilka, BoKAS - Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur].


KRIMI-TIPP 62
Juni 2015 - Dezember 2015

Mit Hinweisen und Rezensionen zu deutscher und internationaler Sekundärliteratur der Kriminalliteratur

Inhalt
Editorial
Ständige Hinweise

Bibliographien / Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze
Autorenporträts / Autobiographien / Biographien / Werkschau
Film / TV / Hörspiel / Theater
Kriminalistik / True Crime / Spionage
Essen & Trinken / Schauplätze
Jahrbücher / Zeitschriften
Miscellanea
Unter der Lupe: entfällt
O giallo negropolar[ul] (Dr. Bernd G. Bauske, Mainz) - entfällt
Zu guter Letzt. Die Schlussredakteurin (Gitta List, Bonn)
Die Beiträger/innen
Bezugshinweis



Editorial

Der knappen Zeit geschuldet - die letzten Hinweise wurden kurz vor Weihnachten in den aktuelle KTS eingefügt, ist dieses ausgesprochen kurze Vorwort.
Kurzkrimi-Anthologien mit touristischen Hinweisen zu den Tatorten sind en vogue. "Und, wer hat's erfunden?" - nein, diesmal nicht die Schweizer, sondern der Windspiel Verlag aus Scharbeutz, der bisher 5 "kriminelle Reiseführer" vorlegen konnte. Der Gmeiner-Verlag aus Meßkirch hält mit seiner Reihe "Wer mordet schon … Der kriminelle Freizeitführer" dagegen, mit inzwischen 20 Titel (siehe das Kapitel "Schauplätze" mit dem Hinweis auf 7 neue Titel in diesem KTS bzw. "Schauplätze" in früheren KTS). Der Erfolg beider Serien hat inzwischen auch andere Verlage auf den Plan gerufen, z.B. den Conbook Verlag. In seiner Serie "Heimatbuch" bietet er u.a. zwei Titel mit touristischen Informationen an, die beide enge Beziehungen zu Krimis haben. Einmal zu den Sylt-Krimis von Eva Ehley und Hubert vom Venn's "Eifel"-Heimatbuch mit eingestreuten Hinweisen zu den beliebten Eifel-Krimis verschiedener AutorInnen. Wer es gern internationaler mag, dem möchte ich die folgenden zwei Bücher empfehlen: "Nina King & Robin Winks: Crimes of the Scene. A Mystery Novel Guide for the International Traveler. 1997, St. Martin's Press" und "Maxim Jakubowski: Following the Detectives. Real Locations in Crime Fiction. 2010, New Holland Publishers"
Wie immer, geht ein herzlicher Dank an Patricia Reinhard. Sie war so freundlich und hat das Schlußkorrektorat des KTS 62 übernommen. Dennoch gilt, Tippfehler etc gehen - wie immer - zu meinen Lasten.

Allen Lesern des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" wünsche ich alles Gute für das neue Jahr.

Ihr Thomas Przybilka
BoKAS




Ständige Hinweise
Alle bisher erschienenen Ausgabe des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" sind unter bokas.de archiviert.
Auf den "Krimi-Tipp Primärliteratur" weisen die neuen Alligatorpapiere hin: www.alligatorpapiere.de.

Der "KrimiKurier" goes international! Die ehemalige e-mail-Version existiert so nicht mehr. Herausgeberin Dr. Gisela Lehmer-Kerkloh hat sich mit Freunden aus England, den Niederlanden, Frankreich und Belgien zusammengetan und bietet den "KrimiKurier" jetzt auf eigener website als "Crime Chronicles" an: www.crimechronicles.co.uk. Laut Lehmer-Kerkloh schreiben Experten für die "Crime Chronicles" Buch- und Filmbesprechungen in ihrer jeweiligen Landessprache und weisen auf nationale und internationale Entwicklungen in der Krimiszene hin.

"Der Krimi-Tipp Sekundärliteratur" wird seit vielen Ausgaben von Prof. Norbert Spehner (Quebec/Kanada) für sein französischsprachigen Newsletter "Marginalia - Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" übernommen. Im Netz nachzulesen unter http://marginalia-bulletin-blogspot.com oder www.scribd.com/marginalia. Wer den Newsletter abonnieren möchte, wende sich an nspehner@sympatico.ca

Seit dem 20. November 2010 ist "Culturmag" online und bietet jeden Samstag ein Kriminalmagazin, das von Thomas Wörtche zusammengestellt und betreut wird. In der Rubrik "About Crime Fiction - Pick of the Week" werden auch Hinweise aus dem KTS übernommen. Beiträger sind -neben Thomas Wörtche- Klaus Kamberger, Doris Wieser, Anna Veronica Wutschel u.v.a.: cult-mag.de

"Am Erker - Zeitschrift für Literatur" ist eine kleine aber feine Literaturzeitschrift, begründet von Joachim Feldmann und Michael Kofort. Die zweimal jährlich im Daedalus Verlag erscheinende Zeitschrift berichtet auch regelmäßig über Kriminalromane. Joachim Feldmanns Kritiken in der Kolumne "Mord und Totschlag" kann man nachlesen unter www.am-erker.de/krimisamstag.php.

"Krimikultur: Archiv - Materialien zur Krimikultur" bietet Artikel, Rezensionen und Interviews, die in den vergangenen Jahren in Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen erschienen sind. Fündig wird man unter http://krimikulturarchiv.wordpress.com

Initiiert von Tobias Gohlis (u.a. DIE ZEIT) erscheint seit 2005 die "KrimiWelt-Bestenliste". Seit 2010 heißt sie "KrimiZEIT-Bestenliste". Eine unabhängige Jury von 18 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt jeden Monat die zehn (in ihren Augen) besten Kriminalromane aus. "KrimiZEIT-Bestenliste" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die ZEIT" und dem "Nordwestradio", einem gemeinsamen Programm von Radio Bremen und den NDR, im Netz unter www.zeit.de/krimizeit-bestenliste www.radiobremen.de

Wer ausführliche Krimi-Autorenporträts und Krimi-Rezensionen sucht, ist bei der "Krimi-Couch" von Lars Schafft richtig: www.krimi-couch.de

Auszüge aus dem "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" werden von "culturmag" übernommen und erscheinen dort als "Pick of the Week" im Bereich "crimemag": cult-mag.de

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WVT


Bibliographien Nachschlagewerke / Referenzliteratur / Aufsätze



9781571135933_large.jpg Campbell, Bruce B. / Guenther-Pal, Alison / Rützou Petersen, Vibeke (ed.):
Detectives, Dystopias, and Poplit. Studien in Modern German Genre Fiction.

2014, 292 S., Camden House (Studies in German Literature, Linguistics, and Culture), 1-57113-593-6 / 978-1-57113-593-3, £ 60,00

Unter "Genre Fiction" versteht man Literaturgattungen, die sich nicht in den typischen Kanon der Germanistik und Literaturwissenschaft einordnen lassen. Gemeint ist die sogenannte "Pop-" oder "Populärliteratur", also zum Beispiel Science Fiction oder Kriminalliteratur. Die drei amerikanischen Herausgeber haben über den nationalen Tellerrand geschaut und sich der "German Genre Fiction" zugewandt. "Detectives, Dystopias, and Poplit" wird von ihnen in drei Teile gegliedert: Teil 1 - Science Fiction and Dystopia / Teil 2 - Detection and Crime / Teil 3 - Versions of the "I". Pop Literatures on the Way to the Self. In insgesamt 10 Essays beschäftigen sich die Beiträger mit den o.g. Themen. Für Leser des "Krimi-Tipp Sekundärliteratur" interessant ist der 2. Teil "Detection and Crime". Vier Essays beleuchten eine Kriminalschriftstellerin aus der Zeit der Weimarer Republik, das Bundeskriminalamt und Jerry Cotton, den deutschen "Krimi", und Kommissar Kluftinger des Autoren-Duos Volker Klüpfel & Michael Kobr und Heinrich Steinfest aus Österreich.
Inhalt:
Bruce B. Campbell / Alison Guenther-Pal / Vibeke Rützow Petersen: Introduction. Closing an "Bildungslücke" - Genre Fiction and Why It Is Important.
Teil 1, Science Fiction and Dystopia
Vibeke Rützow Petersen: German Science Fiction. Its Formative Works and Its Postwar Uses of the Holocaust / Evan Torner: A Future-History Out of Time. The Historical Context of Döblin's Expressionist Dystopian Experiment, "Berge, Meere und Giganten" / Sonja Fritzsche: Eco-Eschbach. Sustainability in the Science Fiction of Andreas Eschbach.
Teil 2, Detection and Crime
Ailsa Wallace: Murder in the Weimar Republic. Prejudice, Politics and the Popular in the Socialist Crime Fiction of Hermynia Zur Mühlen / Ray Canoy: The Imaginary FBI. Jerry Cotton, the Nazi Roots of the "Bundeskriminalamt", and the Cultural Politics of Detective Fiction in West Germany / Bruce B. Campbell: Justice and Genre. The "Krimi" as a Site of Memory in Contemporary Germany / Kerry Dunne: Detecting Identity. Reading the Clues in German-Language Crime Fiction by Klüpfel and Kobr and Steinfest.
Teil 3, Versions of the "I". Pop Literatures on the Way to the Self.
Adam R. King: The Pedagogy of Pulp. Liberated Sexuality and Its Consequences through the Eyes of Vicki Baum's "stud. chem. Helene Willfuer" / Maureen O. Gallagher: The "Kränzchen" Library and the Creation of Teenage Identity / Molly Knight: Close the Border, Mind the Gap. Pop Misogyny and Social Critique in Christian Kracht's "Faserland".
Bibliographe / Note on the Contributors / Index.


Bruce B. Campbell ist Associate Professor für Germanistik am College of William and Mary. Alison Guenther-Pal ist Assistant Professor für Germanistik und Filmwissenschaft an der Lawrence University. Vibeke Rützou Petersen ist Prof. em. für Gender Forschung an der Drake University. (tp) KTS 61

978-90-441-2353-1 Cann, Jos van / Jespers, Henri-Floris (Red.):
Thriller versus roman.

2008, 142 S., De Slegte (Garant) (Literatuur in veelvoud, Nr. 21), 90-441-2335-X / 978-90-441-2353-1, EURO 15,50

In diesem kleinen Reader, der nichts von seiner damaligen Aktualität verloren hat, versammeln Jos van Cann und Henri-Floris Jespers die Wortbeiträge einer Vortragsreihe und Podiumsdiskussion, die 2007 in Brüssel stattfand. Verhandelt wurde das Thema, warum in den Niederlanden bzw. im flämischen Sprachraum immer noch ein rigider Unterschied zwischen Kriminalliteratur und der sogenannten "echten" Literatur gemacht wird. Eine Diskussion, die auch in Deutschland nicht unbekannt ist, hier aber wohl nicht die äußerst strengen Abgrenzungen kennt, wie bei unseren niederländischen und belgischen Nachbarn. Gleichzeitig geben die hier zusammengefassten Einzelvorträge einen Einblick in die Geschichte und die Entwicklung der Kriminalliteraturen beider Länder.
Inhalt:
Jos van Cann & Henri-Floris Jespers: Woord vooraf / Jos van Cann & Henri-Floris Jespers: Echte literatuur? / Elvin Post: Literaire thriller. Ja of neen? / René Appel & Charles den Tex: Familievete? De misdaadroman versus de literaire roman / Jos van Cann: Nederlandstalige misdaadliteratuur? Voor de Tweede Wereldoorlog? / Jan Lampo: De Kacel van Maigret of Zielsverhuizing van de Lezer. Aantekeningen en bekentenissen / Matthijs de Ridder: Het complot der estheten. Het spannende verhaal van de Vlaamse letteren / Henri-Floris Jespers: Waardering en misverstand. Georges Simenon en André Gide / Jooris van Hulle: De maatschappelijke relevantie van thrillers. Case-study - de Zuid-Afrikaanse misdaadliteratuur / J. Madison Davis: The Pecking Order. The Hierarchy of Genre in the United States / Mieke de Loof: De avonturen van Alice in Literatuurland / Felix Thijssen: Als onze taal muziek wordt en ons verhaal een symfonie.

Jos van Cann, geboren 1954 in Roermont, ist Journalist, ausgewiesener Kenner der flämischsprachigen Kriminalliteratur und Autor diverser Bücher zur Kriminalliteratur, darunter das Standardwerk "De Grote Crimezone Thriller Encyclopedie". Nach dem Studium an der Universität von Nijmegen arbeitete er als Journalist für mehrere regionale Zeitungen. Seit 1996 schreibt er Rezensionen und Kritiken zur Kriminalliteratur für die Zeitung "Dagblad De Limburger". 2000 war er Juror für "De Gouden Strop". Jos van Cann ist im Vorstand der "Genootschap van Nederlandstalige Misdaadeuteurs". Henri-Floris Jespers, Enkel des Expressionisten Floris Jespers, wurde 1944 in Etterbeek geboren. Er ist Redakteur und Gründer von "Monas", schrieb zahlreiche Gedichte (zunächst auf Französisch), später dann experimentelle Prosa auf Flämisch, zu seinen anderen Veröffentlichungen zählen auch mehrere Monographien und zahlreiche Essays. Von 1964 bis 1981 war er Herausgeber und Verleger des Magazins "Round Table", 1980 wurde er Herhausgeber von "Flanders Tomorrow". Er arbeitete als Redakteur für "Mededelingen van het Centrum voor Documentatie & Re?valuatie". (tp) KTS 62
www.mededelingen.over-blog.com

978-3-426-30402-0 Gohlis, Tobias / Wörtche, Thomas (Hg):
Krimimagazin 1 - Crime & Sex.

2015, 233 S., Droemer Taschenbuch 30402, 3-426-30402-3 / 978-3-426-30402-0, EURO 9,99

"Sex sells" - der Grundtenor der Werbewirtschaft gilt auch für (Kriminal-)Literatur. "Crime & Sex" sind tragende Balken in Krimis und Thrillern, von denen immer (gerne) behauptet wird, dass diese Literaturgenres ein genaues Spiegelbild der aktuellen gesellschaftlichen Stömungen darstellen. Wie auch Tobias Gohlis und Thomas Wörtche in ihrem Vorwort zur ersten Ausgabe des vorliegenden Krimimagazins konstatieren, dass "Kriminalliteratur, egal, wie man's dreht oder wendet, immer auch realistische Literatur [ist]". Seriöse Krimiautorinnen und -autoren müssen, um ihren Plot und ihre Darstellung des Geschehens in ihren Krimis glaubhaft transportieren zu können, gute und gewissenhafte Rechercheure sein. Und Sex muss dabei nicht nur reiner Sex bedeuten, sondern kann auch im Gewand von "Motiv, Business, Gewaltverhältnis, Diskriminierung, Sehnsucht oder Kultur" daherkommen. Die beiden Herausgeber haben international renommierte Krimiautoren gebeten, ihre Hintergrundrecherchen und ihre Sichtweise auf "Crime & Sex" in Essays oder Interviews darzustellen.
Inhalt:
Vorwort / Tobias Gohlis & Thomas Wörtche: Crime and Sex / Gary Dexter: Kriminalliteratur und Sexologie. Bettgenossen des 19. Jahrhunderts / Carlo Lucarelli im Gespräch mit Tobias Gohlis über Crime, Sex und Machismo: In Nigeria nennt man die Menschenhändler "Italós" / Wolfgang Kaes: Liebeswahn / Liza Cody: Vier Frauen / María Inés Krimer: Prostitution in Argentinien. Von Tante "Malke" zu Marita Verón / Mechtild Borrmann: Elena sagt / Howard Linskey: Das älteste Gewerbe / Andrew Brown: Hör zu und blas mir einen. Sexarbeiter auf den Straßen von Cape Town / Frank Göhre: Palais d'Amour.

Tobias Gohlis, geboren 1950, ist Journalist, Literaturkritiker und Autor. Seit langem liegt sein publizistischer Schwerpunkt auf der Kriminalliteratur. Er ist Begründer und Sprecher der KrimiZEIT-Bestenliste.
www.togohlis.de
Thomas Wörtche, geboren 1954, ist einer der profiliertesten deutschen Experten und Herausgeber für Kriminalliteratur. Seit 2010 verantwortet er den Bereich "CrimeMag" im Online-Magazin "CULTurMAG", im Deutschlandradio Kultur ist er regelmäßig mit Beiträgen zur Kriminalliteratur auf Sendung. Er war Jury-Mitglied des Deutschen Krimi Preises und der KrimiZEIT-Bestenliste. (tp) KTS 62
http://cult.mag.de


978-3-455-40550-7 Mahrenholtz, Katharina / Parisi, Dawn:
Krimi!
Mord und Totschlag in der Literatur.

2015, 80 S., zahlreiche farbige Abbildungen und Zeichnungen, Verlag Hoffmann und Campe, 3-455-40550-9 / 978-3-455-40550-7, EURO 15,00

Da haben die beiden Autorinnen Mahrenholtz und Parisi mit "Krimi!" eine schön ausgestattete, kompakte Übersicht zur (internationalen) Kriminalliteratur zusammengestellt. Sorgfältig ausgewählt haben sie die Highlights des Kimis und der Thriller, verpackt in insgesamt 10 Teilen. Wert gelegt haben beide Autorinnen besonders darauf, in ihrer Übersicht den Gangstern und Verbrechern den Heldenstatus zu verwehren. Konzentriert haben beide sich stattdessen ausschließlich auf das Ermittlerpersonal im Krimi; Gangster-Romane oder Gentlemen-Gangster fanden keinen Eingang. In kleinen, knappen Beiträgen werden die bekanntesten Kriminalromane und/oder Thriller mit einer Inhaltsangabe beschrieben, dazu gibt es hin und wieder einen typischen Satz ("Elementary, my dear Watson"), ein sogenanntes "Smalltalk-Info" für diejenigen, die sich noch einmal auf die Schnelle mit den wichtigsten Informationen füttern lassen wollen, um auf der nächsten Party mit Fachwissen zu glänzen. Das vorgestellte Ermittler-Personal ist mit Icons gekennzeichnet (Agenten; Polizisten; Mediziner; Journalisten, Detektive) und eine Kurz-Biographie der Autorin / des Autors runden die einzelnen Beiträge ab. Sehr nett und hilfreich, zudem clever gemacht, ist eine Timeline am untersten Seitenrand, die sich von der ersten (beginnend 1829) bis zur letzten (Text-)Seite (endend 2015) hinzieht. Das abschließende Register verweist auf Titel und Autorinnen/Autoren und erschließt "Krimi!" bestens. Eingestreute Zeichnungen ("Mit Skalpell und Spitzenhäubchen" oder "Die Welt ist Krimi") bieten ebenfalls eine knappe und treffende Information. Alles in Allem lädt "Krimi! Mord und Totschlag in der Literatur", eine kleine aber dafür herrliche Bestandsaufnahme des Genres, zum Schmökern ein.

Katharina Mahrenholtz studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg. Seit 1997 ist sie als Redakteurin bei NDR Info tätig. Ihr Themenschwerpunkt ist Kultur, vor allem Literatur. Als Radiojournalistin ist sie es gewohnt, Geschichten kurz, knapp und trotzdem spannend zu erzählen. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
www.nrd.de/info
Dawn Parisi ist in England und Italien aufgewachsen und studierte in ihrer Geburtsstadt Hamburg an der Fachhochschule für Gestaltung. Nach einem dreijährigen Paris-Aufenthalt zog es sie wieder an die Elbe, wo sie im "Atelier Freudenhammer" als Gestalterin arbeitet. In ihren Büchern verbindet sie gern das Humorvolle mit dem Wissenswerten.
www.dawnparisi.com
Autorin und Gestalterin haben gemeinsam bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter den Erfolgstitel "Literatur! Eine Reise durch die Welt der Bücher" und zuletzt "Theater! Dichter und Dramen". (tp) KTS 62

978-3-640-75397-0 Parra-Membrives, Eva:
Wie Kinder zu Opfern werden - Kritik an Familien im postmodernen Frauenkrimi.
Zu Sabine Thieslers "Der Kindersammler" und Petra Hammesfahrs "Der stille Herr Genardy".

2013, 24 S., GRIN Verlag (Wissenschaftlicher Aufsatz), 3-640-75397-6 / 978-3-640-75397-0, EURO 13,99

Gewalt an Kindern ist in Frauenkrimis nicht nur aus Deutschland ein sich immer wiederholender Gemeinplatz. Dabei wird auch nicht selten die Rolle, die die Familien spielen, besonders hervorgehoben: Tyrannische Mütter und brutale Väter sind oft Zentralfiguren einer mehr auf das Psychologische, als auf das direkt Kriminelle oder die Ermittlung angelegten Handlung. Doch Familien können auch auf andere Art Gewalt provozieren und sich eher unbewusst schuldig machen. Die Unfähigkeit der Familien, die zu sehr an traditionellen Mustern festhalten, ihre Kinder zu schützen, wird insbesondere in den Kriminalromanen von Frauen, des so genannten "Neuen Goldenen Zeitalters" thematisiert, wobei eine wechselseitige Kommunikation und der Verzicht der eigenen Individualität zugunsten der Gemeinschaft als zentral angesehen werden müssen. Dem langbewährten "whodunit" und auch dem "whydunit" schließt sich so als kritisch-didaktischer Ansatz innerhalb des Kriminalromans der "whytheydie" an, der nebst dem Reflektieren über eine gewaltträchtige Gesellschaft auch Strategien der Kriminalitätsbekämpfung entwickeln kann, indem die Faktoren, die Opfer zu Opfer werden lassen, identifiziert werden. KTS 62 (Abstract der Autorin)

978-3-8233-6946-2 Parra-Membrives, Eva / Brylla, Wolfgang (Hg):
Facetten des Kriminalromans.
Ein Genre zwischen Tradition und Innovation
.

2015, 237 S., Narr Francke Attempo Verlag (Popular Fiction Studies, Bd. 3), 3-8233-6946-6 / 978-3-8233-6946-2, EURO 78,00

"Krimi. Zwischen Tradition und Innovation" lautete der Titel eine literaturwissenschaftlichen Konferenz, die im Oktober 2014 an der Universität Zielona Góra in Polen stattfand. Dieses recht allgemein gehaltene Thema ermöglichte es den Referentinnen und Referenten sich in ihren Beiträge zu den verschiedensten Aspekten der Kriminalliteratur zu äußern. Wertgelegt wurde, dass vor allem deutsche Kriminalliteratur im Fokus der Betrachtungen liegen sollten. Zwei der insgesamt 14, in diesem Reader versammelten Beiträgen der o.g. Tagung wurden von Vertretern deutscher Universitäten (Marburg und Kiel) eingereicht, alle anderen Essays stammen von Germanisten polnischer Universitäten. Die beiden Herausgeber gliedern die Beiträge in vier Gruppen (Geschichte im Krimi / Regionalkrimi / Antikrimi / zeitgenössisches Verbrechen). Laut Herausgebern wird der Krimi angeblich immer noch "als Kitschliteratur in die Ecke der Belletristik verbannt" und "die Literaturforschung macht immer noch eine großen Bogen um das Genre". Zur Untermauerung dafür wird ein Kernsatz von Richard Alewyn von Ende der 1960er Jahre herangezogen: "Das Lesen von Detektivromanen gehört zu den Dingen, die man zwar gerne tut, von denen man aber nicht gern spricht." Die These von der Kitschliteratur ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, betrachtet man die inzwischen zahlreich vorliegenden Texte zur Kriminalliteratur im Allgemeinen oder zur deutschsprachigen Kriminalliteratur im Besonderen. Auch die Beschäftigung der Beiträger mit verschiedenen - interessanten - Themen und Subgenres der Kriminalliteratur in diesem Reader sprechen eigentlich eine andere Sprache! Auf ein Manko muss hingewiesen werden: Obwohl sich jedem Beitrag eine kurze Bibliographie weiterführender Literatur anschließt (dabei handelt es sich dabei fast immer nur um Standardwerke zur Kriminalliteratur aus dem letzten Jahrzehnt des vergangenen und dem Beginn des neuen Jahrhunderts - möglicherweise waren die Bestände entsprechender Sekundärliteratur in den Instituts-Bibliotheken der verschiedenen polnischen Universitäten nicht sehr umfangreich), vermisse ich ein Register, das die Sammlung der Beiträge zu den "Facetten des Kriminalromans" erschließt. Abgeschlossen wird das vorliegende Buch mit einem 5. Teil - einem Interview mit der Kriminalautorin Susanne Goga-Klingenberg zu ihren Leo-Wechsler-Krimis im Berlin der 1920er Jahre.
Inhalt:
Wolfgang Brylla: Statt eines Vorwortes. Krimis sind eben nicht nur Krimis.
Teil I: Geschichte im Krimi, Krimi in Geschichte
Cezary Lipinski: Auf der Suche nach einem narrativen zentrum. Überlegungen zu Karl von Holteis "Ein Mord in Riga" (1855) / Paul Martin Langner: Der Reiz des Unbekannten im Bekannten. Zum historischen Kriminalroman "Rungholts Erbe" von Derek Meister (2006) / Adam Sobek: Quest. Kreisförmiges Handlungsschema in Simone Tives' Kriminalroman "Die Tage des Saturn" und Hans Dieter Stövers "Tödliche Dosis" / Joanna Wolowska: Die Aufklärung des Verbrechens liegt in der "Geschichte" der DDR. Am Beispiel der Romane von Anne Chaplet, Christian v. Ditfurth und Elisabeth Herrmann.
Teil II: Regionalkrimis auf der Suche
Urszula Bonter: Stadt - Land - Mord. Einige Bemerkungen zu den aktuellen deutschen Regionalkrimis / Maike Schmidt: Berlin-Krimis seit 2000. Von der Metropole zur Provinz / Rafal Biskup: Zwischen Kriminalkomödie und Regionalidentität. "Kömisorz Hanusik" von Marcin Melon / Anna Volk: Adaptionen von regionalen Krimis im Fernsehen. Das Beispiel "Wilsberg".
Teil III: Ein Spiel mit der Konvention. Antikrimi
Jürgen Joachimsthaler: Krimi - Antikrimi - Metakrimi. Joachim Maass "Der Fall Gouffé" / Andrey Kotin: Das Böse der Banalität. Vladimir Nabokovs "König, Dame, Bube" als künstlerischer Antikrimi.
Teil IV: Das Verbrechen von heute
Agnieszka Dylewska: Ein Krimi ohne Auflösung? Zu Inka Pareis Roman "Was Dunkelheit war" / Gerda Nogal: (Selbst)Reflexion des Schreibprozesses zwischen Krimi- und Komikansätzen. Zu Birgit Vanderbekes "abgehängt" (2002) / Wolfgang Brylla: Ist der Detektiv passé? Narrative Ermittlungen des Selbstmordes in Rainer Wocheles Novelle "Der Flieger" / Jan-Moritz Werk: "Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit". Die Kurzgeschichten von Ferdinand von Schirach.
Teil V: Interview Wolfgang Brylla: "Kriminalromane sind das vielseitigste Genre überhaupt". Gespräch mit Susanne Goga-Klinkenberg.
Autorenverzeichnis.


Eva Parra-Membrives lehrt am Seminar für Deutsche Philologie der Facultad de Filoliga an der Universidad de Sevilla. Ihre Fachgebiete sind Ältere und Neuere deutsche Literaturwissenschaft, komparatistische Literaturforschung sowie Stoffgeschichte, Motivgeschichte und Trivialliteratur. (tp) KTS 62

978-3-8376-2887-6 Peck, Clemens / Sedlmeier, Florian (Hg):
Kriminalliteratur und Wissensgeschichte. Genres - Medien - Techniken.
2015, 244 S., transcript Verlag (Lettre), 3-8376-2887-6 / 978-3-8376-2887-6, EURO 32,99

Kriminalliteratur ist engstens verbunden mit dem aktuellen Wissensstand der verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen: aus dem Bereich der Naturwissenschaften, der Architektur oder der Jurisprudenz zum Beispiel. Kriminalschriftsteller können bei Plotbeschreibung und Auflösungen kriminalistischer Rätsel immer nur auf den aktuellen Forschungs- und Wissensstand zurückgreifen, um den Plausibilitätsanspruch zu gewährleisten. Sie können nicht nur, sondern sie müssen sich am Stand der Wissensgeschichte orientieren, sollen ihre Ermittler und deren Methoden nachvollziehbar und seriös sein. Soziale Entwicklung, gesellschaftliche Standards und Weiterentwicklung der Wissenschaft in Theorie und Praxis gehen Hand in Hand mit Techniken der gattungsgeschichtlichen Narration der Kriminalliteratur. Die verschiedenen Beiträge des vorliegenden Buches untersuchen Entwicklungen des Genres Kriminalliteratur in Verbindung mit der Entwicklung der Wissensgeschichte.
Inhalt:
Clemens Peck & Florian Sedlmeier: Einleitung. Kriminalliteratur und Wissensgeschichte.
Teil I. Genres und Wissensordnungen, 1848-1914
Julia Menzel: "Dies waren die Thatsachen". Kriminalliteratur und Evidenzproduktion im Familienblatt "Die Gartenlaube" / Daniel Meßner: "Rings in diesem Zimmer stehen mächtige Schränke". Wissenstransformationen durch Biometrie / Florian Sedlmeier: Eindeutigkeit und Ähnlichkeit, Bruch und Kontinuität. Mark Twains "Pudd'nhead Wilson" / Scott Spector: Die Großstadt schreiben. Zur literarischen Unterwelt der Städte um 1900 / Clemens Peck: Im Panikraum des Liberalismus. Balduin Grollers Wiener Sherlock Holmes.
Teil II. Spiegelungen und Brüche im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart Sonja Osterwalder: "Guess again". Aufklärung in den hard-boiled Romanen / Caspar Battegay: "Wahnsinn als Methode". Friedrich Dürrenmatts "Der Verdacht" als Kriminalroman nach der Shoah / Dustin Breitenwischer: "Look at this tangle of thorns". Vladimir Nabokovs "Lolita" und die Appellstruktur des Geständnisses / Peter Kuon: Die Evidenz des Hörens. Über Blinde in Carlo Lucarellis "Almost Blue" / Matthias Pauldrach: Genrewissen "spielerisch" erwerben. Heinrich Steinfests Kriminalroman "Die feine Nase der Lilli Steinbeck" im Literaturunterricht.


Clemens Peck ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören literarische Utopien und Utopiediskurse, die deutsch-jüdische Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Literatur und Kultur des Wiener Fin de Siècle sowie Dramatik und Dramentheorie des 17. und 18. Jahrhunderts.
www.uni-salzburg.at

Florian Sedlmeier ist Juniorprofessor für Nordamerikanische Literaturgeschichte am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin. Er ist Mitherausgeber des Bandes "Rereading the Machine in the Garden. Nature and Technology in American Culture" (2014). (tp) KTS 62
www.jfk.fu-berlin.de


978-3-86821-557-1 Reitemeier, Frauke / Sandrock, Kirsten (Hg):
Crimelights.
Scottish Crime Writing - Then and Now.

2015, 239 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (Scottish Studies in Europe, Bd. 2), 3-86821-557-3 / 978-3-86821-557-1, EURO 29,50

Die schottische Kriminalliteratur wird weltweit von einigen der profiliertesten englischsprachigen Autorinnen und Autoren der Spannungsliteratur vertreten, darunter Josephine Tey, Alexander McCall Smith, Val McDermid, Stuart MacBride, Denise Mina und Ian Rankin. Diese und andere machen schon seit Jahren ihren englischen Kolleginnen und Kollegen heftige Konkurrenz. An der Universität Göttingen wurde im Frühsommer 2012 der schottische Krimi als kultureller Exportschlager in der Konferenz "Crime Scotland - Then and Now" thematisiert. In "Crimelights" präsentieren die beiden Herausgeberinnen die wichtigsten Essays und Vorträge dieser Veranstaltung. Neben einem kurzen Blick auf Vertreter des historischen schottischen Krimis (Walter Scott und Robert Louis Stevenson) lag Ian Rankin, als zeitgenössischer Vertreter des Genres, nebst seiner Heimatstadt Edinburgh, Schauplatz der Ermittlungen seines Detective Inspector John Rebus, im Fokus der Betrachtungen. "Crimelights" bietet mit seinen Essays zu den verschiedensten Aspekten der schottischen Kriminalliteratur einen gelungenen Überblick. Jeder Beitrag dieser Sammlung wird durch eine, meist recht umfangreiche Auflistung weiterführender Literatur ergänzt.
Inhalt:
Introduction: Frauke Reitemeier & Kirsten Sandrock: Scottish Crime Writing - Then and Now
1. Crimelights: Lin Anderson: Crime Writing - Scotland's Other Cultural Export / Andrew Lycett: Sherlock Holmes - Scottish Detective
2. Historical Crimes in Fiction: Ingibjörg Ágústsdóttir: Nothing Against Her Honour. Fictional and Filmic Interpretations of the Murder of Lord Darnley / Silvia Mergenthal: Walter Scott's Walking Stick / Maha El Hissy: Writing Justice. History, Crime and the Political Unconscious in Robert Louis Stevenson's "Kidnapped"
3. Spatial Journeys: Samantha Walton: Detection, Modernity and Romanticism. The Scottish Landscape in the Crime Novels of Josephine Tey / Janneke Rauscher: The Detective as Wanderer Between Worlds. Jurij Lotman's Concept of the Semiosphere and Glasgow as Semantic Space in Denise Mina's "Garnethill" / Marie Hologa: Resurrecting the Old Town. Body-Snatchers, Ghost Tours and Edinburgh Tourism
4. Ian Rankin's Edinburgh: Caroline Jones: Capital Crime. Ian Rankin's Inspector Rebus and the Many Faces of Edinbugh / Agnieszka Sienkiewicz-Charlish: "A Crime Scene Waiting to Happen". Edinburgh in the Novels of Ian Rankin / Cyprian Piskurek: Age of Devolution, Age of Retirement. Ian Rankin's DI John Rebus and Ageism / Natascha Haarstick: Tales of Doubles and Devils. Criminals in Ian Rankin's "Rebus Series" and Christopher Brookmyre's "Boiling a Frog"
5. Gender and Genre: Christopher Kydd: "The Shitty Urban Machine Humanised". The Police, The Scottish Hard-Boiled Tradition, and Karen Campbell's "The Twilight Time" (2008) / Mariagiulia Garufi: "Inside the Frame". Resisting Gender in Detective Fiction. "The Cutting Room" by Louise Welsh / Gioia Angeletti: Postmodern Psychothrillers. Emma Tennant Rewrites James Hogg's "The private Memoirs and Confessions of a Justified Sinner".


Dr. Frauke Reitemeier absolvierte ein Studium der Germanistik, Anglistik, Russistik und Pädgogik. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Englische Philologie der Universität Göttingen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Historische Romane, historische Kriminalromane, schottische Literatur.
www.user.gedg.de/~freitem
Dr. Kristen Sandrock ist Wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Englische Philologie der Universität Göttingen. Arbeitsschwerpunkte sind u.a. kanadische und schottische Literatur. (tp) KTS 62
www.uni-goettingen.de

Siehe auch unten: Klewe: Gender and Genre. Geschlechtervariation und Gattungsinnovation in den Kriminalromanen von Val McDermid

spehner-Le-Polar-Nordique.jpg Spehner, Norbert:
Chroniques Policières.
Chroniques sur le roman policier publiées dans la revue Les Libraires 2009-2014
.
2015, 34 S., Selbstverlag Norbert Spehner, Online Version

Im Magazin "Les Libraires" der Librairies indépendantes du Québec - LIQ erschienen über die Jahre Essays zu verschiedenen Kriminalschriftstellern und ihren Büchern, die in französischer Sprache greifbar waren und sind. Norbert Spehner, Herausgeber der Online-Publikation "Marginalia" hat diese Essays für Interessierte zusammengetragen, zu finden unter www.scribd.com/marginalia, academia.edu oder fr.calameo.com.
Inhalt:
Histoires de flics / Meurtres en série, jazz, et femmes fatales! / Tueurs en série aux racines du mal! / Meurtres dans la Belle Province / Polars: la dure loi des séries / Quelques avatars du polar historique / Polars: pour un été meurtrier … / Le polar nordique: nouvelle vague de fond ou ressac? / Michaud et Houde: deux piliers du polar québécois / Polars: premiers pas dans le crime … / Chasse à l'homme! / Scènes de crimes africaines / André Jacques & Mario Bolduc: des auteurs de thrillers de calibre international / Afrique du Sud: Au coeur des ténébres / Polars québécois: une relève qui promet / Meurtres et suspense dans les camps de la mort / Roman noir, rire jaune et humour macabre! / Polars: la tentation du rétro / Thrillers à l'américaine. (tp) KTS 62

978-90-420-3822-6 Spehner, Norbert / Maillet, Patrick:
Le Polar Nordique.
Bibliographie des polars nordiques traduits en français: Danemark, Suède, Norvège, Finlande, Islande
.
2015 (2. überarbeitete und ergänzte Auflage), 38 S., zahlreiche s/w Fotos, Selbstverlag Norbert Spehner (Marginalia Hors-Série No. 24 - Document Bibliographique), Online Version

Es freut mich immer wieder, auf die ausgezeichneten Bibliographien (der Primärliteratur) des Kollegen Norbert Spehner aus Longueuil, Québec/Canada, aufmerksam zu machen, die in unregelmäßiger Folge erscheinen. Einige Eintragungen sind mit kurzen Annotationen versehen. Bei der vorliegenden Bibliographie handelt es sich um die ergänzte und verbesserte 2. Auflage der Ausgabe vom Dezember 2014. "Le Polar Nordique" kann heruntergeladen werden bei www.scribd.com/marginalia, academia.edu oder fr.calameo.com.

Norbert Spehner, Prof. em., ist Autor diverser Bücher über und Bibliographien zu französischsprachige/r Spannungsliteratur und ist Mitherausgeber des kanadischen (Krimi-)Magazins "Alibis". (tp) KTS 62

978-3-945133-29-3 Wörtche, Thomas:
Penser Polar.
Die Krimikolumnen der Polar Gazette.

2015, 166 S., Polar Verlag, 3-945133-29-7 / 978-3-945133-29-3, EURO 12,90

Erstmals im September 2013 erschien ein neues Online-Krimimagazin: "Polar Gazette" aus dem Polar Verlag. Hier erscheinen monatlich Beiträge und Essays, gewidmet jeweils einem bestimmten Thema. Einer dieser Beiträger ist Thomas Wörtche - er hört es nicht gerne, aber dennoch sei es hier noch einmal erwähnt: Thomas Wörtche genießt in der deutschsprachigen Krimiszene den Ruf eines "Krimi-Papstes". Der Literaturwissenschaftler äußert sich in seinen Kolumnen dezidiert, so wie man es von Wörtche stets erwartet, zu den vielfältigen und verschiedensten Aspekten des Genres. Verleger Wolfgang Franßen stellte auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse Thomas Wörtches gesammelte Kolumnen - 23 an der Zahl - im Band "Penser Polar" vor. Alle Essays wurden von Thomas Wörtche für diese Ausgabe noch einmal neu überarbeitet. Meine Empfehlung: "Penser Polar" beim Buchhändler sichern und bei einem Glas Wein die hintersinnigen, manchmal auch augenzwinkernden Artikel genießen. "Wenn der Leser von "Penser Polar" am Ende nicht mehr so genau weiß, was ein Krimi ist" würde dies Thomas Wörtche freuen. Übrigens: Die erwähnte "Polar Gazette" gibt es seit diesem Jahr auch als Magazin in gedruckter Form - dazu siehe die Rubrik "Jahrbücher / Zeitschriften".
Inhalt:
Einleitung / Anfänge / Theorie / Pulp / Schubladen / Deutschkrimi / Gerechtigkeit / Komik / Suspense / Gewalt / Töten / Motiv / Perspektive / Epigonen / Liebe / Familie / Fatal / Politik / Rettung / Unterwegs / New York / Knast / Jazz / Rebell.

Thomas Wörtche wurde 1954 in Mannheim geboren. Er studierte Germanistik und Philosophie in Bochum und Konstanz. 1987 promovierte er an der Universität Konstanz über phantastische Literatur. Bekannt ist er als Experte für Kriminalliteratur, Jazz, Comics und andere Künste. (tp) KTS 62
www.polar-gazette.de

978-3-7347-3532-5 Roentgen, Hans-Peter:
Spannung.
Der Unterleib der Literatur.

2014, 232 S., BoD - Books on Demand, 3-7347-3532-7 / 978-3-7347-3532-5, EURO 9,99

Auf Bücher, die Tipps und Anregungen für das Schreiben von Spannungsliteratur geben, wurde in zurückliegenden KTS bereits mehrfach hingewiesen. Aus der irrigen Annahme "ich schreib jetz mal schnell einen Krimi" ist oft grottendunkles Geschreibsel entstanden - eigenartigerweise finden auch solche Bücher nicht nur Verleger sondern auch Käufer. Hans-Peter Roentgens Schreibleitfaden "Spannung" basiert auf über zwanzig Jahren gesammelter Erfahrung in Schreibseminaren und Diskussionsforen. Roentgen selbst coacht Autoren, moderiert die Romanwerkstatt www.textkraft.de und lektoriert und beurteilt Texte von Autoren und kann als Rezensent und Kritiker auf über 400 Buchbesprechungen zurückblicken. Sein Ratgeber "Spannung" ist klar strukturiert und bietet neben Checklisten auch ein kleines aber hilfreiches Lexikon mit wichtigen Fachbegriffen. "Spannung" zeigt an Beispielen, wie man bestimmte Dinge so nicht schreiben sollte und erklärt selbstverständlich, wie der bessere Text hätte aussehen sollen. Ergänzend dazu stellt er dem Leser/dem angehenden Autor hilfreiche und sinnvolle "Hausaufgaben" in Form von Übungen. Interviews mit erfolgreichen SpannungsautorInnen wie Zo? Beck, Andreas Eschenbach, Rebecca Gablé, Nina George und Ursula Poznanski zeigen, wie diese AutorInnen ihre Spannungstechniken entwickelt haben, die ihre Bücher so erfolgreich machten. Ein Index erschließt diesen Schreibratgeber.
Inhalt:
Einleitung / Grundlagen / Beispiele (Antagonisten; Protagonisten; Motive und Ziele; Personen erschaffen; Geheimnis und Perspektive; Nach vorne erzählen; Das Übliche und das Besondere; Kürzen und erweitern) / Beispiele aus erfolgreichen Büchern / Praktische Hilfen / Die Checklisten (Die sechs Stellschrauben der Spannung; Konflikt und Personen; Plot und Handlung; Spannungsbogen; Merksätze) / Interviews / Nachwort (Anhang; Alphabetisches Verzeichnis der Textbeispiele; Lexikon der Fachbegriffe; Literaturverzeichnis; Linklisten; Lektorate & Kurse).

--- Ergänzend sei jedem angehenden Autor empfohlen:
- Deutsches Jahrbuch für Autoren Autorinnen 2010/2011, Schreiben und Veröffentlichen / Aktuell recherchierte Adressen und Informationen / Über den Literaturbetrieb und Medienmarkt. 2010, Autorenhaus Verlag [dies ist leider die letzte Ausgabe und nur noch antiquarisch zu beschaffen!]
- Uschtrin, Sandra / Hinrichs, Heribert (Hg): Handbuch für Autorinnen und Autoren. Informationen und Adressen aus dem deutschen Literaturbetrieb und der Medienbranche. 2015, Uschtrin Verlag ---

Hans-Peter Roentgen, Jahrgang 1949, Diplom-Informatiker, hat lange in der Computerbranche gearbeitet. Seit über zwanzig Jahren beteiligt er sich an Schreibseminaren. Beim größten deutschen Autoren-newsletter "The Tempest" war er von Anfang an dabei. Viele Jahre arbeitete er regelmäßig in den wöchentlichen Textkritiken der Autorengruppe 42er und in den Textdiskussionen des Literaturforums Südwest mit. In "The Tempest" interviewt er Autoren, Lektoren und Literaturagenten und bespricht dort die ersten vier Seiten und Exposés von Lesern. Er ist Mitglied im VS (Verband deutscher Schriftsteller) und im Syndikat (Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur). (tp) KTS 62
www.hproentgen.de


Autorenporträts
Autobiographien
Biographien
Werkschau


978-3-442-71336-3 Boström, Mattias:
Von Mr. Holmes zu Sherlock.
Meisterdetektiv - Mythos - Medienstar.

2015, 608 S., 8 s/w Abbildungen, (Från Holmes till Sherlock, Ü.v. Susanne Dahmann & Hanna Granz), btb Taschenbuch 71336, 3-442-71336-6 / 978-3-442-71336-3, EURO 14,99

Sherlock Holmes avancierte in den letzten Jahren vom Meisterdetektiv zum Medienstar. Die vierte Staffel der BBC-Serie "Sherlock" wird gerade gedreht [siehe auch unten: Tribe, Sherlock - Hinter den Kulissen der Erfolgsserie], Herr-der-Ringe-Star Ian McKellen verkörpert den pensionierten "Mr. Holmes" ab Dezember in den deutschen Kinos und ein neuer "Sherlock Holmes"-Film mit Robert Downey Jr. Und Jude Law ist ebenfalls in Planung. Aber woher rührt der weltweite Mega-Hype um den unkonventionellen Privatermittler? Was fesselt Millionen von Lesern, Hörern und Zuschauern stets von neuem an den Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle? Und wer ist das reale Vorbild für den Meister der Verkleidung? Europas führender Sherlock-Holmes-Experte Mattias Boström begibt sich in diesem aufwendig recherchierten Buch "Von Mr. Holmes zu Sherlock" auf Spurensuche, um das Erfolgsgeheimnis des Mannes, der nie lebte und niemals sterben wird, aufzudecken.

Mattias Boström, Jahrgang 1971, ist einer der führenden Sherlock-Holmes-Experten weltweit. Er ist Mitglied der prestigeträchtigen Gesellschaft "Baker Street Irregulars", und hat sich als Verleger bekannter britischer Autoren, u.a. Stephen Fry und Ian Rankin, bereits zuvor einen Namen in der schwedischen Literaturszene gemacht. Für "Von Mr. Holmes zu Sherlock" wurde er 2013 mit dem "Schwedischen Krimipreis" für das beste Sachbuch des Jahres ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau und einer Tochter in der Nähe von Stockholm. (vt) KTS 62
www.mattiasbostrom.se

978-3-570-10266-4 Forsyth, Frederick.
Outsider.
Die Autobiografie.

2015, 383 S., zahlreiche s/w und farbige Fotos auf zwei Tafeln, (The Outsider, Ü.v. Susanne Aeckerle), C. Bertelsmann Verlag, 3-570-10266-1 / 978-3-570-10266-4, EURO 19,99

Als einer der erfolgreichsten Thrillerautoren wird überall der inzwischen 77-jährige Frederick Forsyth genannt. Gleich auf Anhieb wurde sein Debütroman "Der Schakal" (The Day of the Jackal) weltweit ein Bestseller und ist immer noch ein Longseller. Es folgten "Die Akte Odessa", "Die Hunde des Krieges" und viele weitere, hochspannende Thriller. Forsyth ist bekannt für seine überaus gewissenhafte Recherchen, mit denen er zeitgeschichtliche Themen in Thriller umwandelt. Jetzt liegt seine Autobiografie "Outsider" auf Deutsch vor. Forsyth war der jüngste Pilot der Royal Air Force (RAF), arbeitete als Korrespondent zunächst für die Nachrichtenagentur Reuters und wechselte später zur BBC. Seine journalistische Ausbildung und seine Sprachbegabung (Deutsch, Französisch, Spanisch, Russisch) waren der ideale Hintergrund für den Job als Auslandskorrespondenten, der aus den Krisenherden in Afrika und im Nahen Osten berichtete. Nach dem Bau des "antifaschistischen Schutzwalls" wurde er nach Ost-Berlin versetzt, musste die Stadt bald aber Hals über Kopf verlassen, dies war seinen etwas unvorsichtigen amourösen Abenteuern geschuldet. Und immer wieder brachte man Frederick Forsyth mit dem britischen Geheimdienst in Verbindung - nicht ungewöhnlich, wenn man sich seine detailgenauen Beschreibungen von geheimdienstlicher Vorgehensweise ins Gedächtnis ruft. Und in der Tat, er wurde später vom britischen Geheimdienst noch einmal in die DDR geschickt. In "Outsider" berichtet der Erfolgsautor über sein überaus wechselvolles Leben, u.a. auch über seine Begegnungen mit Staatsgründern und -lenkern.
Inhalt:
Vorwort / Geflüsterte Worte / Eine große Büchse Talkumpuder / Der Traum eines kleinen Jungen / Französisch lernen / Deutsch lernen / Zurück nach Deutschland / Sprachen / Den Sternen ein Schritt näher / Eine lange Wanderung / Eine alberne Rache / Ein Gentleman vom Clare / Spanisch lernen / Tanger und die Royal Marines / Problem gelöst dank Leopardenfell / "Ich bin Jesus Christus" / Die Vampire / King's Lynn / Fleet Street / Paris in Flammen / Der große Bruder / Kennedys Tod / Hilfe für die Cousins / Kriegsausbruch / Scheinwerfer / Bier mit einem Lagerwärter / Eine sehr unkluge Wahl / Auntie - eine Fehlentscheidung / Ein Tag mit den Arrows / Ein Vorgeschmack auf Afrika / Ende der Karriere / Leb wohl, Auntie / Lebende Geschichte / Eilat / Jerusalem / Geständnis / Von Spionen und Maulwürfen / Ein Medienaufschrei / Eine nützliche Bescheinigung / Mr. Sissons, nehme ich an / Einen ordentlichen Drink wert / Metallregen / Von mehr Spionen - und Söldnern / Erinnerungen / Der Flug hinaus / Ein unverlangtes Manuskript / Die ODESSA / Die Hunde des Krieges / Ein ungewöhnliches Abendessen / Größtes Entzücken / Freunde und Gegner / Fünf Jahre in Irland / Ein netter Trick / Der erstaunliche Mister Moon / Zurück auf null - von vorn anfangen / Das Ende von Humpy / Eine äußerst brennende Frage / Von der Maiko zu den Mönchen / Ein sehr unordentlicher Staatsstreich / Peace Hotel und Leuchtspurgeschosse / Ein wahr gewordener Traum / Register, Fotonachweis.


Frederick Forsyth, geboren 1938 in Ashford/Kent, gelang nach Stationen als Pilot bei der Royal Air Force und als Auslandskorrespondent für die BBC bereit mit seinem Debüt "Der Schakal" einer der erfolgreichsten Polit-Thriller aller Zeiten. Bis heute wurden seine Bücher weltweit mehr als 70 Millionen Mal verkauft. Zuletzt erschien bei C. Berteslmann "Die Todesliste". (tp) KTS 62

978-3-944818-94-8 Göhre, Frank / Mayer, Alf:
Cops in the City.
Ed McBain und das 87. Polizeirevier. Ein Report.

2015, 220 S., Vorwort von Thomas Wörtche, CB-CulturBooks, 3-944818-94-6 / 978-3-944818-94-8, EURO 8,99

Salvatore Albert Lombino hat maßgeblich den zeitgenössischen amerikanischen Polizeiroman beeinflußt. Unter dem Pseudonym Ed McBain verfasste er seit 1956 insgesamt 55 Kriminalromane um das (fiktive) New Yorker Polizeirevier 87. Unter dem später offiziell angenommenen Namen Evan Hunter war er u.a. für Alfred Hitchcock als Drehbuchautor ("Die Vögel") tätig. Ed McBain starb am 6. Juli 2005. Krimiautor Frank Göhre und Kolumnist Alf Mayer haben anlässlich des 10. Todestages von Ed McBain noch einmal ausführlich mit den Kriminalromanen un dem Personal des 87. Polizeireviers beschäftigt, und einen umfangreichen Essay dazu vorgelegt. Sie stellen die Ermittler vor, begutachten die Fälle der Detectives (Polizistenmorde, Bandenkriege und Attentate) und schildern, wie sich im Laufe der 55 Kriminalromane die Stadt um das 87th Precinct verändert hat. "Cops in the City" ist der ultimative Reader zu Ed McBain und seinem sich durch alle Kriminalromane ziehenden Thema der "7 Todsünden" (Eitelkeit, Habgier, Wollust, Rachsucht, Maßlosigkeit, Eifersucht und Ignoranz).
Inhalt:
Thomas Wörtche: Vorwort / Der Polizeiroman / Ich bin viele. Ein Selbstaussage / Saat der Gewalt. Der Fim / Pro Wort ein halber Cent. Ein Selbstaussage / Die Cops und ihr Revier / Ein Cop, der über Cops schreibt. Eine Selbstaussage / Ein Blick zurück. Pulp / Erste Sätze. Von "Cop Heater" bis "Ax" / Die Fälle (1957-1959) / Alfred Hitchcock, die Erste / Spot on. Die Sechziger / Die Fälle (1960) / J.A. Konrath. Angefixt / Alfred Hitchcock, die Zweite / Die Fälle (1961-1962) / Neun im Fadenkreuz (1963) / Todesarten / Erste Sätze. Von "Ax" bis "Ghost" / "I want the money!" Fernsehspiel eben / Preisvergabe. Eine Selbstaussage / Die Fälle (1964-1970) / Risiko und Routine. Eine Selbstaussage / Stephen King. Ein feiner Kerl / Brutale Stadt. Die Siebziger / Die Fälle (1971-1975) / Max Allan Collins. Mein Favorit / Kino / Die Fälle (1976-1980) / Erste Sätze. Von "Heat" bis "Merely Hate" / Bert Kling stürzt ab / Jan-Patrick Manchette. Paris, Oktober 1980 / Die Fälle (1981-1985) / Böser Bulle, guter Bulle. Ein Zeitbild / Die Fälle (1986-1991) / Candyland. Das Psychogramm eines amerikanischen Mannes / Die Fälle (1992-1995) / Kurosawa. Zwischen Himmel und Hölle / Die Fälle (1997-2000) / 9/11. Das 21. Jahrhundert / Money, Money, Money. Der 51. Polizeirevierroman / Fat Ollie's Book. Der 52. Polizeirevierroman / The Frumious Bandersnatch. Der 53. Polizeirevierroman / Hark! Der 54. Polizeirevierroman / Fiddlers. Der 55. Polizeirevierroman / Einfach nur Hass. Der letzte Polizeirevierroman / Letzte Sätze. Von "Merely Hate" bis "Cop Heater" / Let's talk. Letzte Worte / Lawrence Block. Ein guter Freund / Frank Sinatra bindet sich eine Fliege / Die 87. Polizeirevierromane / Ed McBain/Evan Hunter in Film und Fernsehen / Die Autoren / Hidden Track. Ein kurzer Abriss der Geschichte des Polizeiromans
.

Frank Göhre, 1943 geboren in Tschechien, aufgewachsen in Bochum, Buch- und Kunsthändler, Werbetexter, Mitarbeiter in einem Verlagskollektiv. Seit 1981 freier Schriftsteller und Drehbuchautor. Veröffentlichungen bei CulturBooks "Hot Stuff", "Du fährst nach Hamburg, ich schwör's dir", "Die Härte, der Reichtum und die Weite". Lebt in Hamburg.
www.frankgoehre.de
Alf Mayer, Jahrgang 1952, freier Journalist, Bad Soden/a.Ts. Buntscheckiger Lebenslauf, halb frei, halb angestellt, letztlich lieber vogelfrei. Textchef bei Manufactum, Direktor der Filmbewertungsstelle (FBW), Chef vom Dienst bei IG Metall und dem Werber-Blatt "horizont", Filmredakteur der legendären Medienzeitschrift "medium". Seit 1984 Krimi-Kolumne "Blutige Ernte" im Frankfurter "strandgut", Mitarbeiter bei CULTurMAG/Crime Mag. (tp) KTS 62
www.culturbooks.de

Weiterführende Literatur im BoKAS:
--- Behrens, Kerstin: Verbrechensaufklärung im 87th Precinct. Ed McBains Serie von Polizeiromanen. 2003, GRIN Verlag
--- Bergman, Ted: Time. A short paper on the magic internal calendar of Ed McBain's 87th Precinct stories. With a chronology / Om den magiska, interna kalendern i Ed McBain's 87th Precinc-romaner. Jämte en efterföljande kronologi. 1988, Grover Park
--- Dove, George N.: The Boys from Grover Street. Ed McBain's 87th Precinct Novels. 1985, Bowling Green State University Popular Press
--- MacDonald, Erin E.: Ed McBain/Evan Hunter. A Literary Companion. 2012, McFarland
--- Przybilka, Thomas: Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur zum Werk von Ed McBain. 1. Teil. In: Ed McBain-Magazin, 11. Folge. 1997, Ed McBain, Eis, Bastei Lübbe
--- Przybilka, Thomas: Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur zum Werk von Ed McBain. Fortsetzung und Schluß. In: Ed McBain-Magazin, 12. Folge. 1997, Ed McBain, Der letzte Sprint, Bastei Lübbe
--- Przybilka, Thomas: Ed McBain. Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur [Curt Cannon / Hunt Collins / Ezra Hannon / Evan Hunger / Richard Marsten]. In: Walter, Klaus-Peter (Hg): Lexikon der Kriminalliteratur. 2000, 29. Ergänzungslieferung, Corian Verlag

978-3-86821-603-5 Klewe, Sabine:
Gender und Genre.
Geschlechtervariation und Gattungsinnovation in den Kriminalromanen von Val McDermid.

2015, 234 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (Anglistik - Amerikanistik - Anglophonie, Bd. 20), 3-86821-603-0 / 978-3-86821-603-5, EURO 27,50

Der These, dass die drei Subgattungen der Kriminalliteratur, nämlich der Ermittlerkrimi, der Thriller und der Verbrechensroman, durch männlich dominierte Wertekomplexe dargestellt werden, stellt sich Sabine Klewe mit ihrer Arbeit über die schottische Kriminalschriftstellerin Val McDermid entgegen. Im Zeitraum von 1987 bis heute legte Val McDermid drei Krimiserien vor, die unter anderem den Wandel des kämpferischen Feminismus der 80er Jahre bis heute dokumentieren und der o.g. These vehement widersprechen. In "Gender und Genre" untersucht Sabine Klewe diesen Geschlechterwandel in der Kriminalliteratur anhand der "Lindsay Gordon"-Serie, der "Kate Brannigan"-Serie und der "Jordan/Hill"-Serie. Die verschiedenen Kriminalromane der genannten Reihen und die daneben existierenden Einzelromane von Val McDermid nutzen den Gattungsrahmen des Genres, um für Diskussionen zu gesellschaftspolitischen Fragen zu sorgen und Grundlagen für entsprechende Analysen zu schaffen. Nach Sabine Klewes Verständnis wird die Gattung des Kriminalromans trotz zahlreicher Publikationen immer noch nicht systematisch untersucht, daher ihr Fazit: "Der Kriminalroman und seine vielfältigen Adaptionsvarianten […] prägen die Kultur unserer Alltagswelt wie keine zweite Gattung. Er ist eine zentrale Ausdrucksform der westlichen Kultur und darf als solche von der Literaturwissenschaft nicht ignoriert werden." Neben einem (e-mail-)Interview mit Val McDermid aus dem Dezember 2012 schließt Sabine Klewes Analyse mit einem beachtenswerten und äußerst umfangreichen Literaturverzeichnis!
Inhalt:
I: Pollyanna and the "Bloodthirsty Lesbians". Val McDermids Kriminalromane als Verhandlungsorte der Genderdiskurse.
II: Geschlechterrollen zwischen Konvention und Innovation. Theoretische und gattungsgeschichtliche Grundlagen (Von Macht und Moral. Motive, Strukturen und Rezeption des Kriminalromans / Hardboiled & High Heeled. Kriminalroman und Gender Studies / Ordnung ist relativ. Theoretische Grundlagen der vorliegenden Untersuchung).
III: Zum Verhältnis zwischen Gender und Macht. Val McDermids Romane als gesellschaftliche Gedankenspiele ("A Place of Execution". Die Verortung von Val McDermid und ihrem Werk / Böse Mädchen. Gender in den frühen Krimireihen von Val McDermid / Doppelte Maskerade. Gender in Val McDermids Jordan/Hill-Reihe).
IV: Gender, Genre and Beyond. Perspektiven für die Kriminalliteratur als Gegenstand der Forschung.
Literaturverzeichnis / Interview mit Val McDermid.


Sabine Klewe arbeitet als Literaturübersetzerin, daneben schreibt sie viel beachtete Kriminalromane unter ihren Pseudonymen Karen Sander und Sabine Martin. Sie wurde sowohl für ihre Arbeit als Übersetzerin wie auch als Kriminalschriftstellerin mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Promotion "magna cum laude" der Universität Düsseldorf für ihre vorliegenden Arbeit. (tp) KTS 62
www.sabineklewe.de

Siehe auch oben: Reitemeier/Sandrock: Crimelights. Scottish Crime Writing - Then and Now

978-3-95934-524-8 Romahn, Roxana:
Intertextualität im modernen Kriminalroman.
Eine wissenschaftliche Untersuchung von Oliver von Schaewens Roman "Räuberblut" und dessen intertextuellen Bezügen zu Schillers "Räubern".

2015, 76 S., Diplomica Verlag, 3-95934-524-0 / 978-3-95934-524-8, EURO 39,99

"Kein literarischer Text entsteht aus dem Nichts. Vielmehr führt die Literaturgeschichte auf den Schauplatz der Weltliteratur, auf dem wir in jedem schriftlich überlieferten Text auf die mehr oder weniger sichtbaren Spuren anderer Texte stoßen." Tonger-Erk und Berndt sagen damit nichts anderes, als dass Intertextualität ein essenzieller Bestandteil unserer Literatur und damit natürlich auch unserer Kultur ist. Aber heißt das dann, dass wir dazu verdammt sind, immer und immer wieder dieselben Texte zu wiederholen ohne je etwas Neues und Innovatives erdenken zu können? Mitnichten, denn obwohl sich in jedem Text, fasst man nun den Literaturbegriff ganz eng oder definiert, fast jede kommunikative Äußerung als Text, Anklänge und Hinweise auf vorangegangenen Text finden, ist die Leistung der Textproduktion nicht zu unterschätzen. Das variable Nutzen und Kombinieren verschiedenster Referenztexte und damit das Umformen dieser Texte zu einem neuen Ganzen ist die Leistung jedes neuen Textes. Doch was ist Intertextualität und welche Funktion hat sie? Intertextualität ist einer der zentralen Aspekte der Literatur- und Kulturtheorie, welche vor allem von den Strukturalisten und den Poststrukturalisten untersucht wurde. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhundert rückt dieser wissenschaftliche Gegenstand immer mehr in den Fokus der Literaturwissenschaft. So ist es nicht verwunderlich, dass es zahlreiche Strömungen und Denkmodelle innerhalb der Intertextualitätsdiskussion gibt. Grob definiert, umfasst Intertextualität die Gesamtheit der Text-Text-Beziehungen und ihre Phänomene, wobei die Meinungen schon allein bei der Definition des Textbegriffs innerhalb der Forschung weit auseinander gehen. Die Vielschichtigkeit der Intertextualitätsforschung im Ganzen zu erfassen, scheint heute kaum noch möglich und Intertextualität als solche scheint in ihrer Komplexität schwer erfassbar zu sein. Um welche Beziehungen es sich jedoch konkret handelt und wie man sie beschreiben kann, darüber gibt es die verschiedensten literaturwissenschaftlichen Meinungen. Sie reichen von einem sehr eng gefassten, nur literarisch-ästhetisch und schriftlich fixierten Text bis hin zu einer Textdefinition, die jegliche Art von sprachlicher Kommunikation, sei sie nun verbal oder nonverbal, beinhaltet. Einige Theorien schließen Phänomene wie Intermedialität und Intratextualität mit in den Bereich der Intertextualtität ein, andere grenzen den Begriff so ein, dass nur reine Text-Text-Beziehungen im letzteren Sinn der Textdefinition zu untersuchen sind. (Abstract der Autorin) KTS 62

978-90-420-3822-6 Schröter, Jeanette:
Religion im schwedischen Kriminalroman.
Die Schwedenkrimis von Larsson, Mankell und Nesser.

2015, 350 S., Tectum Verlag (Religionen aktuell, Bd. 16), 3-8288-3528-7 / 978-3-8288-3528-3, EURO 29,95

Das Autorenehepaar Sjöwall/Wahlöö hat seinerzeit mit ihrer 10-bändigen Kommissar Beck-Serie nicht nur den schwedischen Kriminalroman populär gemacht, sondern legte auch den Grundstein für eine Kriminalliteratur mit ausgesprochen sozialkritischer Tendenz. Gesellschaftskritik als Thema im Krimi wurde nach Sjöwall/Wahlöö in jeder europäischen Kriminalliteratur übernommen und angesprochen. Diese Tradition wurde in Schweden durch drei der bekanntesten Autoren weitergeführt: Håkan Nesser, Henning Mankell und Stieg Larsson thematisieren in ihren Kriminalromanen die verschiedensten Facetten der schwedischen Gesellschaft. So ist es selbstverständlich, dass auch Wertungen der verschiedenen Religionen in Schweden angesprochen werden: Protestantismus, Katholizismus, Islam, Judentum und die diversen Freikirchen des Landes werden von ihnen skizziert. Jeanette Schröter legt in ihrer Arbeit dar, dass auch durch Religion Kritik an sozialen Missständen geübt werden kann. Schröters Buch greift ein interessantes Randthema zum sogenannten "Schwedenkrimi" auf. Die von ihr zusammengestellte Bibliographie der Print- wie auch der digitalen Medien ist erfreulich umfangreich.
Inhalt:
Vorwort: Der Schwedenkrimi - Ein Fall für die Religionswissenschaft! / Vorbemerkung / Methodisches / Der "Schwedenkrimi" / Gesellschaft und Religion in Schweden / Henning Mankell / Håkan Nesser / Stieg Larsson / Vergleich der Romane hinsichtlich der thematischen Schwerpunkte / Fazit / Bibliographie. (tp) KTS 62


Film
TV
Hörspiel
Theater




978-3-8379-2437-4 Jacke, Andreas:
"Mein Name ist Bond - James Bond".
Eine filmpsychoanalytische Studie.

2015, 231 S., 2 s/w Fotos, Psychosozial-Verlag (Imago), 3-8379-2437-8 / 978-3-8379-2437-4, EURO 29,90

Rechtzeitig zum Deutschland-Start des neuen James-Bond-Films "Spectre" liefert der Filmwissenschaftler Andreas Jacke eine Studie zum bekanntesten Geheimdienstagenten Ihrer Majestät. Andreas Jacke konzentriert sich dabei auf die typischen Merkmale der Bond-Filme: männliche Dominanz, das etwas eigenartige Frauenbild und die Darstellung von Erotik, welche die Bond-Filme transportieren, selbstverständlich wird ein Kapitel den Fortbewegungsmitteln und der Bewaffnung des Agenten gewidmet, ebenso beleutchtet Jacke die filmische Darstellung diverser Sadismen und Todesarten, und ganz klar ist auch: die Schurken, gegen die Bond antreten muss, weisen alle psychotische und/oder faschistoide Charaktereigenschaften auf. Zum Schluss seiner Untersuchung hat Andreas Jacke einen Vergleich mit den Spionagethrillern des Großmeisters John le Carré erarbeitet. Abgerundet wird Jackes Analyse von einem Vergleich der bisher produzierten 24 Bond-Filme und einem überschaubaren Verzeichnis weiterführender Literatur.
Inhalt:
1. Einleitung: Ein unsterbliches Idol(Zwischen Unsterblichkeit und Vergänglichkeit, Fiktion und Realität, Psychose und Neurose, Ober- und Unterschicht) / 2. Ian Fleming und sein Agent James Bond (Manie, Bindungsängste, Süchte, Ehe und die Bond-Familie) / 3. Das phallozentrische Abziehbild vom weiblichen Anderen (Jovialer Chauvinist und die Frau als Phallussymbol und Fetischobjekt) / 4. Die verschiedenen Bond-Darsteller und ihre Charaktere (Der souveräne Vater/Sohn. Der unfreiwillig Komische. Der snobistische Ironiker. Der gehobene Moralapostel. Der postmoderne Draufgänger. Der traumatisierte Realist) / 5. Ein zwangsneurotischer Agent in der paranoiden Welt des "Spectre"-Terrors (Ödipale Duelle zwischen Bond und den Schurken, zwischen Ost und West) / 6. Bond und der Derrida'sche Andere (Paranoide und erotische Strukturen) / 7. Die Inszenierung von männlicher Dominanz (Diskriminierung von Homosexuellen und Frauen) / 8. Umberto Eco über James Bond (Codenamen, Gegensatzpaare, Serialität und die Aufgabe der Ironie) / 9. Vom Krimi zur Science-Fiction (Die psychotischen und faschistoiden Charakterzüge der Schurken) / 10. Sadistische Grausamkeiten (Spektakuläre Todesarten, orale Aggression und Erotik) / 11. Elemente des Actionfilms (Rasante Fahrzeuge, Gadgets und Stunts) / Exkurs: Mr. Smileys schlechtes Gespür für Frauen (Ein Vergleich mit John le Carrés Agententhrillern) / Kommentiertes Verzeichnis der Bond-Filme, Danksagung, Literatur.

Andreas Jacke, Dr. der Filmwissenschaft, Magister der Philosophie, lebt mit seiner Familie in Berlin und arbeitet als freiberuflicher Filmwissenschaftler. Er publiziert im Bereich der Filmwissenschaften in Verbindung mit Psychoanalyse, Poststrukturalismus und Frankfurter Schule. (tp) KTS 62

978-3-89472-711-6 Keilholz, Sascha:
Verlustkino.
Trauern im amerikanischen Polizeifilm seit 1968.

2015, 168 S., s/w und farbige Abbildungen, Schüren Verlag (Marburger Schriften zur Medienforschung, Bd. 59), 3-89472-711-X / 978-3-89472-711-6, EURO 19,90

1968: Während der Vietnam-Krieg die USA außenpolitisch dominiert, kennzeichnet eine Reihe politischer Attentate die innenpolitische Lage. Der Verlust seiner Hoffnungsträger hinterlässt der Nation ein Vakuum. Das Land ist endgültig zerrissen. Auch für die US-amerikanische Filmindustrie wird der Jahreswechsel 1967/68 zur Zäsur. Das "New Hollywood"-Kino prägt eine neue Epoche. Aus dieser Konstellation entsteht das Verlustkino, das insbesondere im Western präsente mythische Elemente übernimmt. In einer transzendierenden Bewegung, die von "Point Blank" über "The Wild Bunch" und "Dirty Harry" sowie "Electra Glide in Blue" nachempfunden wird, sucht sich jene Substanz neue Darstellungsformen. Der Western wird zum Kriegsfilm-Substitut, nur um seine Typologie im Polizeifilm als Weiterentwicklung des Gangsterfilms wiederzufinden. Die Hybridisierung des Genres führt zu seiner Dekonstruktion.
Inhalt:
Prolog. 1. Photographie. 2. Bilderproduktion in Kriegszeiten (Der historische Kontext / Der filmhistorische Kontext / Kriegsfilm und Western / Polizeifilm / Genre-Triptychon). 3. Grundlagen (Diskurs / Dispositive der Macht / Sexualität / Überwachen und Strafen / Verlust-Diskurse / Abschied / Melancholie / Amerikanische Mythologie / Europäische Vorläufer / Regeneration through violence / Frontier / Vigilantism / Captivity narrative / Hunter myth).
Action: Filmanalyse. 1. Point Blank (1968). 2. The Wild Bunch (1969). 3. Coogan's Bluff (1968). 4. Dirty Harry (1971). 5. Electra Glide in Blue (1973).
Epilog. 1. Miami Vice (2006). 2. Ausblick.
Bibliographie / Filmographie / Danksagung.


Sascha Keilholz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Regensburg. (vt) KTS 62 www.uni-regensburg.de

978-3-95935-060-0 Köhldorfer, Corinna:
Blut, Rache, Gewalt.
Die Inszenierung von Weiblichkeit in Filmen von Quentin Tarantino.

2015, 119 S., Disserta Verlag, 3-95935-060-0 / 978-3-95935-060-0, EURO 44,99

Corinna Köhldorfer untersucht, inwieweit der Regisseur Quentin Tarantino in seinen Filmen "Kill Bill", "Death Proof - Todsicher" und "Inglourious Basterds" die Geschlechtervorstellungen (Geschlechterdarstellungen, -verhältnisse und -repräsentationen), die unser Leben prägen, übernommen hat. Welches Frauenbild wird von Tarantino präsentiert, übernimmt er Stereotypen oder transportieren die drei o.g. Filme etwas Neues, indem seine Protagonistinnen die uns bekannten Rollenbilder ablegen? Agieren seine Frauenfiguren als Helden mit typisch männlichen Eigenschaften?
Inhalt:
1. Einleitung (Forschungsfrage und These / Stand der Forschung / Kontextbeschreibung. Warum Tarantino?). 2. Theoretische Konzepte (Die Konstruktion der Geschlechter / Geschlechterstereotype / Geschlechterrolle - Geschlechtereinstellungen / Geschlechtsidentität vs. Geschlechtsrollenidentität / Die Frau im Film / Feministische Filmtheorie. Ein Überblick / Die Frau im Actionkino / Doing Gender im Film). 3. Methodischer Zugang. 4. Die Filme (Kill Bill - Vol. 1 & 2 / Death Proof - Todsicher / Inglourious Basterds). 5. Vergleich und Analyse der filmischen Eindrücke. 6. Schlussbetrachtung. 7. Literatur- und Quellenverzeichnis (Literatur / Internet / Filme). (tp) KTS 62

978-3-8260-5814-1 Kupper, Fabian:
Serielle Narration.
Die Evolution narrativer Komplexität in der US-Crime-Show von 1950-2000.

2015, 600 S., Verlag Königshausen & Neumann (Film - Medium - Diskurs, Bd. 66), 3-8260-5814-3 / 978-3-8260-5814-1, EURO 49,00

Die Studie untersucht die Entwicklung serieller Narration über den Zeitraum von 1950 bis 2000. Der Fokus liegt auf den populärsten und erfolgreichsten Genres des US-amerikanischen Serienmarktes, der crime show. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das enge Zusammenspiel von narrativen Kontinuitäten und Innovationen. Das Genre der crime show erlebt nicht nur ökonomische, ästhetische und kulturelle Revolutionen, sondern vielmehr schrittweise Evolutionen: Narrative Innovation firmiert hier als ein Effekt fortdauernder Reproduktion. Die Arbeit entwickelt eine Methodik der kognitiven Narratologie, um die Dynamik seriellen Erzählens unter dem Aspekt ihrer Verständlichkeit sichtbar zu machen. Die Methode systematisiert hierfür die Varianten, Komponenten und Verfahren des seriellen Erzählens, um Querschnittanalysen druchführbar zu machen. Anschließend zeichnet die Arbeit anhand von fünfzehn Detailanalysen drei Modi seriellen Erzählens nach, angefangen von einem klassischen Modus serieller Narration bis hin zu einem postmodernen Modus serieller Narration. In dieser Perspektive zeigt sich, dass neuere Serien wie "The Wire" oder etwa "Breaking Bad" die Kenntnis narrativer Konventionen seines Publikums voraussetzen und intensiv mit dessen medialer Kompetenz arbeiteten. Die Studie ist in der Durcharbeitung einer äußerst umfangreichen Materialmenge als breite Ausganbsbasis künftiger Forschungen konzipiert.

Fabian Kupper absolvierte ein Studium der Germanistik, Philosophie und katholischen Theologie. Anschließende Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Insttiut für deutsche Philologie an der JMU Würzburg. (vt) KTS 62
www.rechtpopulaer.germanistik.uni-wuerzburg.de

978-3-8365-4272-2 Müller, Jürgen (Hg):
Die besten TV-Serien.
Taschens Auswahl der letzten 25 Jahre.

2015, 744 S., Taschen Verlag, 3-8365-4272-2 / 978-3-8365-4272-2, EURO 49,99

Sieht aus wie Kino, ist aber Fernsehen: Sie heißen Walter White, Tony Soprano und Don Draper und sind die Helden einer neuen Ära der TV-Unterhaltung. Im letzten Jahrzehnt haben Serie wie "Die Sopranos", "Mad Men" oder "Breaking Bad" das Fernsehen auf ein bis dato unbekanntes Qualitätsniveau gehoben und dem Kinofilm seinen traditionellen Rang als Speerspitze der Populärkultur abgelaufen. Das neue Quality-TV made in USA wartet mit kühnen Genremischungen, komplexen Handlungssträngen, visuell aufwendiger Detailverliebtheit und differenziert angelegten Charaktern auf. US-Sender wie HBO, AMC und ABC erzählen mit ihren millionenteuren Produktionen die großen Epen unserer Zeit, fein gesponnene Fabeln und Dramen von antiker Größe. Gleichzeitig machen die Verfügbarkeit der Serien auf DVD und das Internet mit seinen Streaming-Angeboten die Fans unabhängig von Sendezeiten, was das Konsumverhalten der Zuschauer grundlegend verändert. Ob "Girls", "Game of Thrones" oder "House of Cards": Um die neuen High-End-Serien ist eine weltweite Fan-Community entstanden, in der die narrativen Strukturen und einzelnen Folgen und Szenen intensiv studiert und diskutiert werden. Lieblinge der Kritik und kommerziell erfolgreich - der Band dokumentiert eine der verblüffendsten Entwicklungen der Unterhaltungsindustrie: die triumphale Rückkehr der TV-Serie auf bisher nie gekanntem Niveau. Worum geht es in der Serie? Wer hat diese TV-Revolution angestoßen? Wer schreibt, wer produziert diese Premium-Serien? Auch diesen Fragen geht der Band nach. Der hartgesottene Fan darf sich natürlich auch über opulentes "eye candy" freuen und all die nerdigen kleinen "fun facts and figures", die das Fansein so schön machen.


Jürgen Müller hat den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dresden inne, wo er auch lebt. Er veröffentlichte Aufsätze und Bücher zu kunst- und filmgeschichtlichen Themen und ist Herausgeber der Dekaden-Filmbuchreihe. (vt) KTS 62
www.zikg.eu

978-3-86873-858-2 Tribe, Steve:
Sherlock.
Hinter den Kulissen der Erfolgsserie.

2015, 318 S., 400 Farbfotos, Vorwort von Mark Gatiss, (Sherlock Chronicles, Ü.v. Steffi Arnold), Knesebeck Verlag, 3-86873-858-4 / 978-3-86873-858-2, EURO 29,95

Frauenschwarm Benedict Cumberbatch gibt den modernen Sherlock Holmes mit Martin Freeman als Dr. John Watson an seiner Seite - Arthur Conan Doyle dürfte in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht haben, dass das Ermittler-Duo auch im London des 21. Jahrhunderts auf Verbrecherjagd gehen könnte. Seit 2009 wurden nach der Pilotsendung "Ein Fall von Pink" inzwischen drei Staffeln von "Sherlock" ausgestrahlt, auf die vierte Staffel müssen Fans, allen voran wohl die weiblichen, die sogenannten "Cumberbitches", noch eine Weile warten. Dieses hoffnungsvolle Warten kann durch Steve Tribes kompakten Bild- und Textband "Sherlock. Hinter den Kulissen der Erfolgsserie" abgekürzt werden. Mit "Sherlock" haben die Fans die Möglichkeit, in Ruhe noch einmal alles, aber auch wirklich alles Wissenswerte zur Serie Revue passieren zu lassen. Anekdoten, Hintergründe, Hinweise auf entfallene Szenen, Filmographien der Schauspielerinnen und Schauspieler, Sets und Dekorationen. In Textkästen werden in jedem Kapitel unter dem Titel "Holmes im Vergleich" die Originalversion A.C. Doyles mit der aktuellen Filmversion gegenübergestellt. Das knappe Vorwort von Produktionsleiter Mark Gatiss weist auf zahlreiche und detaillierte Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Serie "Sherlock" hin.
Inhalt:
Vorwort (Mark Gatiss) / Das Abenteuer des legendären Detektivs / Die Baker Street Boys. Die Besetzung der Hauptrollen, ein neues Zuhause und der erste Fall - mal zwei / Codes und Chiffren. Vom ersten Entwurf zum ersten Dreh / Das Spiel hat begonnen. Regie, Schnitt und die Besetzung von Moriarty / Grips finde ich sexy. Skandale und Nebenrollen / Angst vor Hunden. Hunde, visuelle Effekte und CGI / Kantinenklatsch. Zusammenstöße, Musik und … Ärger im Anzug / Glauben an Sherlock Holmes. Fangemeinde, visuelle Effekte und herzliche Glückwünsche / Veränderungen. Ansprachen, Make-up und Kostüme / Die Drachenhöhle. Wie man Effekte umsetzt und Texte in Bilder verwandelt / Der Gedächtnispalast. Nützliches Wissen / Dank und Bildnachweis.

Steve Tribe ist Autor der Doctor-Who-Bücher "The Time Traveller's Alamanac", "Companions and Allies" und "The TARDIS Handbook" sowie des Hörbuchs "Doctor Who: The Essential Companion". Er hat über einhundert Doctor-Who-Bücher sowie "Torchwood", "Being Human" und "Sherlock" herausgegeben und war Co-Autor von "The Dalek Handbook". (tp) KTS 62

978-3-95934-551-4 Weiler, Pia:
Die Gestaltungsmittel des Horrorfilms "The Blair Witch Project" als Angstauslöser.
Wie Horrorfilme versuchen, die Lust an der Angst anzusprechen.

2015, 92 S., Diplomica Verlag, 3-95934-551-8 / 978-3-95934-551-4, EURO 44,99

Die Phantasie der ZuschauerInnen ist der größte Herd der Angst, vor allem beim Horrorfilm "The Blair Witch Project". Hier werden bei vielen ZuschauerInnen sehr starke Emotionen hervorgerufen, deren Intensität für viele neu war. Diese Arbeit knüpft an vorangegangene Untersuchungen an, indem sie die gestalterischen und narrativen Mittel untersucht, welche die von den PsychologInnen bereits festgestellten Angstgefühle auslösen. Für die Kommunikationswissenschaft ist es insofern ein sehr interessantes Untersuchungsfeld, da durch vorangegangene Studien, welche als Methode oft den Uses-and-Gratifications Ansatz gewählt haben, ein Bedürfnis nach Lust an der Angst festgestellt werden konnte. Ausgesuchte wissenschaftliche Publikationen, die das Thema "Angstvermittlung im Horrorfilm" erforscht haben, bedienten sich zurecht an dem Uses-and-Gratification Modell von Denis McQuail. In dieser Studie wird besonders die Methode der Filmanalyse als Inhaltsanalyse nach Lothar Mikos betrachtet. Dabei bieten sich für die Methoden der Angstvermittlung im Horrorfilm vor allem zwei Ebenen an: Narration und Dramaturgie sowie Ästhetik und Gestaltung. (Abstract der Autorin) KTS 62


Kriminalistik
True Crime
Spionage





978-3-86646-714-9 Böckl, Manfred:
Bischofsmord und Hexenjagd.
Die spektakulärsten Kriminalfälle aus dem historischen Bayern.

2015, 152 S., Gietl Verlage (SüdOst Verlag), 3-86646-714-1 / 978-3-86646-714-9, EURO 16,90

Zwölf herausragende Kriminalfälle aus der umfangreichen Kriminalgeschichte des historischen Bayern läßt Manfred Böckl in chronologischer Folge Revue passieren. Der Bogen spannt sich vom 685 bis zum Juni 1886, von der Ermordung des Bischofs Emmerams bis hin zum Freitod oder der Ermordung des Herrn von Neuschwanstein, König Ludwig II. Strauchdiebe, berühmt-berüchtigte Wildschützen, Mörder und ihre Opfer - Manfred Böckl zeichnet die Kapitalverbrechen, die über Bayern hinaus Aufsehen erregten, nach. Böckl bedient sich eines netten und einfachen Tricks, um den Leser auf die Fakten des zu schildernden Kriminalfalls einzustimmen: Er beginnt jedes Kapitel mit einem kurzen belletristischen Teil. Von der Fiktion leitet er dann zum tatsächlichen Kriminalfall und dessen Fakten über.
Inhalt:
Vorwort / Der Heilige und die Herzogstochter. Bischof Emmerams Martyrium in Helfendorf / Das Ende des letzten Agilolfingerherzogs. Ein Politverbrechen Karls "des Großen" / Der Gewaltstreich des Löwen. Ein Akt herzoglicher Wirtschaftskriminalität / Der Meuchelmord von Kelheim. Ein Racheakt am Hause Wittelsbach / Die Säckung zu Straubing. Herzog Ernsts Verbrechen an der Bernauerin / Der Münchner Hexenbrand Anno 1600. Justizwillkür im Auftrag des Kurfürsten / Geächtet, gerädert und gevierteilt. Leben und Ende des Bayerischen Hiasl / Keine Räuberromanze. Das notvolle Dasein des Michael Heigl / Der gewilderte Wildschütz. Georg Jennerwein und der Jäger Pföderl / Verraten und verkauft. Die Tragödie des Räubers Kneißl / Der Fall Kaspar Hauser. Entrechtung und Ermordung eines Prinzen / Das Attentat von Berg. Der mysteriöse Tod König Ludwigs II. / Literaturauswahl.

Manfred Böckl wurde 1948 in Landau/Isar geboren. Nach dem Abitur studierte er - mehr oder weniger häufig, zunächst Germanistik, später Geographie an der Universität Regensburg. Um Prüfungen zu entgehen "exmatrikulierte ich mich selbst", um dann ein Volontariat bei der "Passauer Neuen Presse" zu beginnen, wo er später auch als Redakteur arbeitete. Manfred Böckl ist seit geraumer Zeit freier Schriftsteller und kann auf eine Reihe erfolgreicher Publikationen blicken. (tp) KTS 62
www.manfred-boeckl-schriftsteller.de

978-3-934863-03-3 Dachs, Johann:
Emil Kettner.
Lebensbild eines Mörders.
Ein Roman nach Tatsachen.

2002, 125 S., Gietl Verlage (MZ Buchverlag), 3-934863-03-5 / 978-3-934863-03-3, EURO 12,90

Ein dramatischer und Aufsehen erregender Kriminalfall in Niederbayern. Emil Kettner vergeht sich an seinem Neffen und ermordet ihn anschließend. Er wird inhaftiert, heiratet und kommt auf Grund eines Gnadenerlasses nach langen Jahren wieder frei. Doch er nutzt die ihm gegebene Chance nicht. Johann Dachs stützt sich bei der Geschichte dieses von Widersprüchen und Ängsten geplagten Menschens nicht nur auf die amtlichen Ermittlungs- und Gerichtsakten, sondern er hat zur Abrundung dieses Lebensbildes auch Informationen von noch lebenden Personen einbezogen.

Johann Dachs, geboren 1928 in Altrandsberg im Bayerischen Wald, war Diplom-Verwaltungswirt und Erster Hauptkommissar in Dachau. 1982 wurde er Leiter der Polizeiinspektion 31 in München, 1988 ging er in den Ruhestand. Er verstarb im November 2007. Johann Dachs war Autor von heimatkundlich-zeitgeschichtlichen Kriminalsachbüchern und Biographien. (vt) KTS 62

978-3-934863-34-7 Dachs, Johann:
Die Landstorfer Bande.
Eine wahre Kriminalgeschichte aus dem Bayerischen Wald.

2009 (4. Auflage), 144 S., 10 s/w Fotos, Gietl Verlage (MZ Buchverlag), 3-934863-34-5 / 978-3-934863-34-7, EURO 9,90

Neben dem "Räuber Heigl" kennt jedes Kind in Bayern die berüchtigte Räuberbande um ihren Anführer Anton Landstorfer. Die Landstorfer Bande verbreitete Angst und Schrecken im Gebiet zwischen Straubing und Kötzting. Einbrüche, Überfälle, Brandanschläge und Mord wurden der Bande zur Last gelegt. 1936 wurde der Kopf der Bande durch das Fallbeil hingerichtet. Johann Dachs kann aufgrund der ihm vorliegenden vollständigen Ermittlungsakten und durch Gespräche mit Zeitzeugen ein genaues Bild der einzelnen Mitglieder der Bande und ihrer Straftaten in seinem Buch nachzeichnen. Allein das "Verzeichnis der amtlich ermittelten Straftaten", welches die Ermittlungsbeamten, Kriminaloberkommissar Knobloch und Kriminalhauptwachtmeister Simon von der Polizeidirektion München anlegten, umfasst 20 Seiten - und dies nur im Telegrammstil.
Inhalt:
Vorwort / Zeit und Leute (Die Hinrichtung wird bekanntgegeben; Der "Schrecken des Bayerischen Waldes"; Die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein; Festnahme in Geislhöring) / Die Chronologie der Straftaten (Die Bande findet zusammen; Erste Gewalt gegen Menschen; Mordpläne; Komplizenwechsel und Brandstiftungen; Letzte Straftaten und Festnahme) / Die Mitglieder der Bande (Anton Landstorfer; Johann Vogl und die Söhne Xaver und Johann junior; Michael Laumer und die Söhne Josef und Ferdinand; Michael Hofmann) / Die Gerechtigkeit nimmt ihren Lauf (Die Ermittlungen; Die Verurteilung; Die Verbüßung der Strafe) / Nachwort, Verzeichnis der amtlich ermittelten Straftaten, Bildnachweis.

Kurzbio des Autors s.o. (tp) KTS 62

978-3-934863-84-2 Dachs, Johann:
Tod durch das Fallbeil.
Der deutsche Scharfrichter Johann Reichhart (1893-1972).

2012 (2. Auflage), 160 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Nachwort von Friedrich-Christian Schroeder, Gietl Verlage (MZ Buchverlag), 3-934863-84-1 / 978-3-934863-84-2, EURO 11,90

Johann Reichhart hatte eine Berufsausbildung als Metzger hinter sich, als er auf eigene Bewerbung hin am 1. April 1924 als Scharfrichter vom Freistaat Bayern eingestellt wird. Sein Berufsbild lautet: "… die Ausführung sämtlicher in dem Freistaat Bayern zur Vollstreckung kommenden Todesurteile …" und zwar durch Enthauptung mit dem Fallbeil. Dem Mann, der gerne gut gekleidet in Gehrock und Zylinder für Fotos posierte, war der Beruf nicht fremd. Schon sein Onkel Franz Xaver Reichhart vollzog Todesurteile mit der Guillotine. "Berufsanfänger" Johann Reichhart erhielt 150 Goldmark pro vollzogene Hinrichtung. Fand eine Hinrichtung nicht in München statt, so standen ihm 10 Mark Übernachtungsgeld und eine Eisenbahnfahrtkarte 3. Klasse zu. Johann Reichhart brachte über 3010 Menschen - davon 250 Frauen - mit dem Fallbeil zu Tode. Während der Nazi-Zeit wurden von ihm neben Mördern auch Widerstandskämpfer hingerichtet, wie die 21-jährige Studentin Sophie Scholl. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde Johann Reichhart übergangslos von der amerikanischen Militärregierung als Henker beschäftigt. 156 Nazigrößen brachte er an den Galgen. 1947 stand dann der Scharfrichter für die politisch motivierten Hinrichtungen während der Nazi-Zeit selbst vor Gericht. Die Spruchkammer verurteilte ihn am 29. November 1949 zu 1 1/2 Jahren Arbeitslager. Nach seiner Entlassung lebte er versteckt in Oberbayern. Noch 1963 machte sich Reichhart für die Wiedereinführung der Todesstrafe durch das Fallbeil stark! Er starb 1972 in einem Pflegeheim bei München.
Inhalt:
Wie dieses Buch entstand / Eine Einöde bei Regensburg / Die Scharfrichter-Familie Reichhart / Die Einführung der Guillotine / Der Onkel Franz Xaver Reichhart / "Bewerb ich mich als Scharfrichter" / Die ersten Hinrichtungen / Gastwirt, Verlagsvertreter, Tanzlehrer / Flucht nach Holland / Eine Frau auf dem Schafott / Verpflichtung durch den NS-Staat / Neue "Richtlinien für Scharfrichter" / Die Giftmischerin mit dem Engelsgesicht / Wettlauf mit dem Tod / Im Dienst des Terrors / "Hans, mach schnell!" / Henker der Militärregierung / Der Scharfrichter vor Gericht / Henker sterben einsam.
Nachwort von Prof. Dr. Friedrich-Christian Schroeder: Zur Geschichte der Todesstrafe und ihrer Vollstreckung / Die Häufigkeit der Todesstrafe in Deutschland 1882-1949/1987 / Die gesellschaftliche Stellung des Scharfrichters / Die rechtliche Bewertung der Tätigkeit des Scharfrichters.
Anmerkungen, Abbildungsverzeichnis, Quellen- und Literaturverzeichnis.
Kurzbio des Autors s.o. (tp) KTS 62

978-3-934863-82-8 Dachs, Johann:
Wahre Mordgeschichten.
Kriminalfälle aus der Oberpfalz und Niederbayern.

2001 (2. Auflage), 159 S., zahlreiche Faksimile Abbildungen, 3 s/w Fotos, Gietl Verlage (MZ Buchverlag), 3-934863-82-2 / 978-3-934863-82-8, EURO 11,90

Seit Menschengedenken sind Habgier, Eifersucht, Hass und zügellose Rachsucht die Triebfedern zu den schaurigsten Verbrechen: Mord und Totschlag. Auch Angst und sexuelle Hörigkeit sind als Beweggründe für Verbrechen wider das Leben anzumerken. Der Autor hat aufsehenerregende Fälle aus der Oberpfalz und Niederbayern zwischen 1844 und 1946 aufgeschrieben. In akribischer Kleinarbeit anhand der Ermittlungsakten hat er in den vorliegenden Tatsachenberichten die Atmosphäre dieser vergangenen Dramen eingefangen und in spannende, wahre Kriminalgeschichten festgehalten.
Inhalt:
Vorwort / Mord im Schulhaus. Geschichtliche Darstellung eines Verbrechens, wegen dessen Dominikus Hahn, Schulmeister in Konzell, zum Tode verurteilt und in Mitterfels 1847 enthauptet wurde / Mord aus Eifersucht und Habgier / Eine tödliche Begegnung / Wegen lumpiger 200 Mark / Tödliche Eifersucht / Frauenmord in Stadtamhof / Angst um das Erbe führte die Mörderhand / Darstellende Geschichte eines kaltblütigen Ehegattenmordes auf dem Kainbauernhof bei Rotthalmünster im Landkreis Griesbach im Rottal / Worterklärungen und Quellenangaben.
Kurzbio des Autors s.o. (vt) KTS 62

978-3-95614-029-7 Di Nicola, Andrea / Musumeci, Giampaolo:
Bekenntnisse eines Menschenhändlers.
Das Milliardengeschäft mit den Flüchtlingen
.
2015, 180 S., 20 farbige Abbildungen, (Confessioni di un trafficante di uomini, Ü.v. Christine Ammann), Verlag Antje Kunstmann, 3-95614-029-X / 978-3-95614-029-7, EURO 18,95

Über Augenzeugenberichte aus einer Schattenwelt, die niemand kennt, zeigt das Buch die größte kriminelle "Reiseagentur" der Welt bei der Arbeit. Ärmliche mit Flüchtlingen überladene Fischerboote, abgerissene Gestalten in Auffanglagern prägen unser Bild illegaler Immigration. Dass die Not Zehntausender auch ein äußerst lukratives Geschäft ist, wird uns dagegen kaum bewusst. Tatsächlich steht hinter den Menschenströmen, die jedes Jahr nach Europa gelangen, ein riesiges Netzwerk von Schleppern und Schleusern, aber auch hochprofessionellen Geschäftsleuten, denn mit dem illegalen Grenzübertritt lassen sich Milliarden verdienen, kaum weniger als im Drogengeschäft. Die Autoren haben entlang der Hauptrouten illegaler Immigration recherchiert und lassen die neuen Menschenhändler selbst sprechen: Anwerber und Skipper, Vermieter illegaler Unterkünfte, Geldhändler. Hinter einem raffinierten, extrem flexiblen Netzwerk verbergen sich die Großen des Geschäfts: etwa der Kroate Josip Loncaric, der über Jahre 90 Prozent der chinesischen Immigration nach Europa kontrollierte, oder Muammer Küçük, der türkische Boss der illegalen Immigration im Mittelmeerraum. Über Augenzeugenberichte aus einer Schattenwelt, die niemand kennt, zeigt das Buch die größte kriminelle "Reiseagentur" der Welt bei der Arbeit.
Inhalt:
Über dieses Buch / Ich bin Moses / Der milliardenschwere Schleuserboss / Josip Loncaric, der Unfassbare / Gegenüber von Lampedusa / Die Herren der Grenze / Die Philosophie des Missionars / Menschschmuggel in drei Zügen / Flüchtlinge, die vom Himmel fallen / Der Schleuser mit dem goldenen Herzen / Kabir, der Vermittler / Der Schleuser der Taliban / Epilog.

Andrea Di Nicola lehrt als Kriminologe an der Universität Trient. Als Experte für organisierte Kriminalität war er an allen großen nationalen und internationalen Studien beteiligt und arbeitet für die UN, die Europäische Kommission, das Europaparlament, den Europäischen Rat und andere Organisationen.
Giampaolo Musemeci ist Fotograf und Dokumentarfilmer, Journalist und Radiomoderator. Für sein Spezialthema Immigration hat er weltweit recherchiert und für zahlreiche internationale Medien gearbeitert, u.a. die ZEIT. (vt) KTS 62

978-3-570-10242-8 Egg, Rudolf:
Die unheimlichen Richter.
Wie Gutachter die Strafjustiz beeinflussen - von Täterprofilen und Rückfallrisiken.

2015, 224 S., C. Bertelsmann Verlag, 3-570-10242-4 / 978-3-570-10242-8, EURO 17,99

Wie konnten Gutachter Gustl Mollath fälschlicherweise attestieren, gemeingefährlich zu sein, und damit die Basis dafür schaffen, dass er jahrelang weggesperrt wurde? Wie konnten sie im Fall Kachelmann zu sich widersprechenden Ergebnissen in Bezug auf den Vergewaltigungsvorwurf kommen? Was sind Prognosen zur Rückfallgefahr bei Sexualstraftätern wert? Fragen, die weit über aufflackernde Sensationslust hinausreichen. Denn sie zeugen von Verunsicherung. Gerichtsurteile, die auf solchen Gutachten basieren, können Existenzen vernichten - und potenziell jeden zum Opfer machen. Rudolf Egg, Psychologieprofessor und Gerichtsgutachter mit jahrzehntelanger Erfahrung, greift die öffentliche Debatte auf, vermittelt Innenansichten seiner Arbeit und zeigt, wie schwierig die psychologische Beurteilung von Opfern, Tätern und Zeugen oft ist. Er verdeutlicht anhand spannender Fallbeispiele, was ein Gutachter leisten kann und wo seine Grenzen liegen.

Rudolf Egg, geboren 1948, studierte Psychologie, Psychopathologie und Kriminologie; er gehört zu den renommiertesten rechtspsychologischen Gutachtern, leitete viele jahre die Kriminologische Zentralstelle in Wiesbaden und war Professor für Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. (vt) KTS 62

978-3-934863-30-9 Feldmann, Christian:
Blutbad zur Geisterstunde und 21 weitere Kriminalfälle aus Regensburg und Ostbayern.

2005, 159 S., 11 s/w Fotos, Gietl Verlage (MZ Buchverlag), 3-934863-30-2 / 978-3-934863-30-9, EURO 12,90

Wie schnell es gehen kann, dass aus einem "normalen" Menschen ein Mörder wird, wie schmal der Grat zwischen Alltag und Abgrund sein kann, dies schildert Christian Feldmann anhand von 22 blutigen Fällen, die sich in Ostbayern zugetragen haben. Diese Tatsachenfälle zeigen Menschen, die nicht eiskalt einen Mord oder eine andere Bluttat geplant und kalkuliert haben, sondern aus einer verhängnisvollen Spirale ihres Denkens keinen anderen Ausweg gesehen haben. Nicht nur zu ihrem eigenen Nachteil, sondern auch zum Nachteil unschuldiger Opfer. Wie z.B. der Bauer aus Voitsberg, der "Kann alles verkauft werden" auf einen Zettel schrieb, ihn an die Stalltür tackerte und sich im Stall erhängte - zuvor allerdings brachte er seine Frau und seine drei Kinder um, er wurde mit seiner Lebensangst nicht mehr fertig, wollte aber nicht allein in den Tod gehen.
Inhalt:
Vorwort. Die Abgründe hinter der Alltagswirklichkeit / Blutbad zur Geisterstunde. Das Massaker an einer fröhlichen Stammtischrunde in Laaber / Die Kaffeekanne auf der Leiche. Der Mord an der Regensburger Kriegerwitwe Lisbeth K. / Der Todeskampf am Weiher. Das Vebrechen an dem siebenjährigen Jürgen B. aus Regensburg / Der schüchterne Mörder mit dem Bremsseil. Die Bluttat an der Joggerin Waltraud H. aus Abensberg / "Eiskalt von vorn umgelegt". Der ungeklärte Mord am Weidener Nachtclub-König Walter Klankermeier / Der Todessturz, der keiner war. Der unglaubliche Versicherungsbetrug eines Vilsecker Akademikerehepaars / Vergiftete Butterbrote zum Frühstück. Der Mordanschlag auf die behinderten Brüder Ignaz und Sepp W. aus Schambach / Er stach zu, bis die Messerklinge abbrach. Der Mord an der Nachtschwester Helga B. im burglengenfelder Jugendheim "Die Burg" / "Ich wollte die Türken ärgern". Der tödliche Brandanschlag auf ein Schwandorfer Wohnhaus und die Angst vor der Wahrheit / Böses Märchen vom Schlaraffenland. Der Anlagebetrug des Landshuter Börsenspekulanten Volker F. / Vier Stiche mitten ins Herz. Das Drama auf dem Bauernhof von Hubert H. in Voitsberg / Nur ein Teddy war Zeuge. Der Mord an der Anhalterin Monika S. aus Schwandorf / Tödliche Panik in der Gefängniszelle. Der Selbstmord des 15-jährigen Heimzöglings Fabian Z. aus Röthenbach / "Die müssen wir wegräumen!" Das Sexualverbrechen an der 28-jährigen Gitta F. beim Chamer Frühlingsfest / "Eineinhalb Millionen, oder es entgleist ein Zug!" Die Erpressungsversuche zweier arbeitsloser Betriebsschlosser aus Deggendorf / Wegen 70 Mark musste die "Fan-Club-Mutti" sterben. Der Mord an der Regensburger Gastwirtin Therese E. / "Den nächsten Schwulen bringen wir um!" Die "Hinrichtung" des Busfahrers Christoph D. aus Amberg / Fußtritte für die Leiche. Die gestörte Totenruhe der Regensburger Rentnerin Elfriede T. / Die Folterbande im Gartenhäuschen. Der Leidensweg des Arbeiters Xaver M. aus Geiselhöring / Das Phantom mit dem Feuerwerkskörper. Das Sexualverbrechen an der Schülerin Marita P. in Matting / Der Amokläufer vom Neupfarrplatz. Der Todesschuss auf die Rentnerin Antonie B. aus Regensburg / "Die soll langsam verrecken!" Der Mord am Singleclub-Gründer Simon W. und der versuchte Mord an der Kochtopfvertreterin Anja P. aus Regensburg.

Christian Feldmann, geboren 1950 in Regensburg ist Journalist. Er studierte Theologie und Soziologie in Regensburg, u.a. von 1971 bis 1979 bei Joseph Ratzinger. Später arbeitete er als Journalist. Seit Mitte der 80er Jahre ist Feldmann freier Schriftsteller und publizierte, neben anderen Werken, zahlreiche Biographien zu bekannten Köpfen des Christen- und des Judentums. (tp) KTS 61

978-3-95400-506-2 Grimmler, Benedikt:
Fränkische Verbrecher.
Die spannendsten Kriminalfälle 1330-1975.

2015, 188 S., 40 s/w Abbildungen und Fotos, Sutton Verlag, 3-95400-506-9 / 978-3-95400-506-2, EURO 19,99

Benedikt Grimmler präsentiert sieben Kriminalfälle aus Franken und aus sieben Epochen. Tatorte sind Kasendorf, Röttingen, Markt Bibart, Bayreuth, Würzburg und Nürnberg. Recherchiert hat Benedikt Grimmler in zahlreichen Archiven und natürlich an den Originalschauplätzen der Verbrechen. Es sind alles Fälle, die über Franken hinaus gewirkt haben und stets zeittypisch waren. Sei es der Raubritter, der im 14. Jahrhundert eine Judenverfolgung anzettelte, die verarmte Nürbergerin, die im ländlichen Oberfranken zur Giftmörderin wurde oder Karl Ludwig Sand, Theologe und Attentäter, der den Staatsrat von Kotzebue ermordete und durch seine Tat eine europäische Berühmtheit wurde. Der letzte Fall behandelt die Geschichte des Freiherrn von Seckendorff-Gudent, der als Arzt in der RAF tätig war. Ein umfangreiches Literatur- wie auch Endnotenverzeichnis beschließen dieses Buch.
Inhalt:
Einleitung / König Armleder: Arnold III. von Uissigheim (etwa 1290/1300-1336) / Räubereien für Reliquien: Nikolaus Muffel (1410-1469) / Bürgermeister, Wiedergänger, Werwolf: Michael Leicht (1624-1684) / Verfluchter Hunger nach Gold: Christian Wilhelm von Krohnemann (1639-1686) / Giftmischereien ohne Tränen: Anna Margaretha Zwanziger (1760-1811) / Theologe, Attentäter, Jugendidol: Karl Ludwig Sand (1795-1820) / Terror in Franken: Ekkehard von Seckendorff-Gudent (*1940) und

Elisabeth von Dyck (1950-1979) / Bild- und Quellennachweis, Literatur, Endnotenverzeichnis. Benedikt Grimmler ist Literaturwissenschaftler. (tp) KTS 62

978-3-442-74973-7 Harrington, Joel F.:
Die Ehre des Scharfrichters.
Meister Frantz oder ein Henkersleben im 16. Jahrhundert.

2015, 4ß9 S., 1 Übersichtskarte "Die Welt des Frantz Schmidt", 1 Skizze "Die Reichsstadt Nürnberg um 1600", zahlreiche s/w Abbildungen, (The Faithful Executioner. Life, Death, Honor and Shame in the Turbulent Sixteenth Century, Ü.v. Norbert Juraschitz), btb Taschenbuch 74973, 3-442-74973-5 / 978-3-442-74973-7, EURO 12,99

Auf dem Nürnberger St. Rochus-Friedhof ist eine Grabstelle zu besichtigen, die sich im Mittelalter nur wohlhabende und ehrenvolle Bürger einer Stadt leisten konnten. Begraben allerdings ist hier der "Nachrichter" Frantz Schmidt, genannt Meister Frantz. "Nachrichter" war die Berufsbezeichnung für den Henker. Frantz Schmidt wurde ca. 1555 im bayerischen Hof geboren und starb im Jahr 1634. Bemerkenswert an Frantz Schmidt war, dass er ein Henkertagebuch führte, im dem er akribisch seinen "Berufsalltag" über den Zeitraum von 45 Jahren aufzeichnete. Rund 400 Hinrichtungen gehen auf das Konto des von der Reichsstadt Nürnberg sehr gut bezahlten Henkers und Folterers. Neben den Hinrichtungen durch das Schwert oder durch Ertränken, durch Feuer oder Rädern, war Frantz Schmidt auch für sogenannte Leibstrafen zuständig - "mit Ruten ausstreichen", "Ohren abschneiden", "Finger abschlagen" -. In seinem Tagebuch verzeichnet er Datum, Ort und Methode der Exekutionen, Namen und Herkunft der ihm übergebenen Verurteilten. "Meister Frantzen Nachrichter ahlhier in Nürnberg, all sein Richtem am Leben, so wohl seine Leibs Straffen, so Er ver Richt, alles hierin Ordentlich beschrieben, aus seinem selbst eigenem Buch abgeschrieben worden", so der Titel seiner Aufzeichnungen. Der amerikanische Historiker Joel F. Harrington hat das Tagebuch umfassend ausgewertet und beschreibt meisterhaft den Lebensweg und den "Berufsalltag" von Meister Frantz, der seine erste Hinrichtung im Alter von 19 Jahren vollzog. Ein umfangreiches Register erschließt diese Lebensgeschichte, die zugleich das Bild einer Epoche im Wandel vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit darstellt.
Inhalt:
Vorwort / Der Lehrling / Der Wandergeselle / Der Meister / Der Weise / Der Heiler / Epilog / Anmerkungen, Register, Bildnachweis, Karten.

Joel F. Harrington ist Professor für Europäische Geschichte an der Vanderbilt University. Sein Forschungsschwerpukt ist die Sozialgeschichte, vor allem zur Zeit der Reformation und der Frühen Neuzeit in Deutschland. Harrington ist Autor zahlreicher Publikationen, darunter "The Unwanted Child" (2009), ein preisgekröntes Buch über Findelkinder, Waisen und jugendliche Kriminelle in der Frühen Neuzeit. (tp) KTS 62

978-3-442-71338-7 Hültner, Robert:
Tödliches Bayern.
Kriminalfälle aus zwei Jahrhunderten.

2015, 530 S., btb Taschenbuch 71338, 3-442-71337-2 / 978-3-442-71338-7, EURO 9,99

Robert Hültner, vielfach preisgekrönter deutscher Krimiautor, macht sich in seinem ersten Sachbuch auf die Spuren der Wirklichkeit: In akribischen Recherchen hat er acht historische Kriminalfälle aus zwei Jahrhunderten bayerischer Geschichte rekonstruiert und atemberaubend nacherzählt. Die blutrote Spur realer Verbrechen führt quer durch Bayern: Nach Niederbayern etwa, wo 1818 ein Dorfpriester ein Verbrechen nach dem anderen begeht, bis er den Fehler macht, eine clevere 15-Jährige zu unterschätzen. In die Münchner Maxvorstadt, wo 1867 die Leiche einer jungen Frau entdeckt wird, Ehefrau des höchsten kaiserlichen Beamten Österreichs. In den Forstenrieder Wald, wo 1920 das Dienstmädchen Marie Sandmayr glaubte, das Richtige zu tun, als sie den Behörden von einem illegalen Waffenlager rechter Wehrverbände berichtete, aber schon tags darauf mit ihrem Leben bezahlte. Und in den Bayerischen Wald, wo 2004 ein Unbekannter über Monate Politiker mit Briefbomben terrorisierte, ohne dass Polizei und Staatsschutz die geringste Handhabe hätten. Jedes Wort ist wahr an diesen Geschichten, die zeigen, wie Menschen zu Mördern werden, wie politische Umbrüche Verbrechen beeinflussen, wie sich ethische und moralische Maßstäbe verschieben. Packender lässt sich Zeitgeschichte kaum erzählen!.
Inhalt:
Tartuffe auf dem Land (1807) / Die Göttliche (1867) / Krankheit der Jugend (1919) / Alles, was Recht ist (1918-34) / Das folgsame Mädchen (1920) / Don Juan im Gebirg (1962) / Eine Landidylle (1988) / Einer von uns (2004).

Robert Hültner wurde 1950 in Inzell geboren. Er arbeitete unter anderem als Regieassistent, Dramaturg, Regisseur von Kurzfilmen und Dokumentationen, reiste mit einem Wanderkino durch kinolose Dörfer und restaurierte historische Filme für das Filmmuseum. Für seine Inspektor-Kajetan-Romane wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem zweimal mit dem Deutschen Krimi Preis und mit dem renommierten Glauser-Preis. Robert Hültner lebt in München und in einem Bergdorf in den südfranzösischen Cevennen. (vt) KTS 62
www.robert-hueltner.de

978-3-86883-672-1 Ittner, Uwe:
Vom Blaulicht ins Rotlicht.
Wie ich vom Polizisten zum Bordellbetreiber wurde.

2015, 272 S., Riva Verlag, 3-86883-672-1 / 978-3-86883-672-1, EURO 19,99

Mit 17 Jahren entscheidet sich Uwe Ittner aus idealistischen Gründen, Polizist zu werden. Auf dem Revier München, Schwabing leistete er jahrelang Wach- und Streifendienst, bevor er nach einem Fachhochschulstudium zur Kriminalpolizei wechselte.
Er macht schnell Karriere und bringt bei der Kriminalpolizei in München Schwerkriminelle, Drogendealer und Zuhälter zur Strecke. Seine Heimat ist die Straße. Dabei musste er erfahren, was das System, das er als Ordnungshüter vertrat, aus Menschen machen konnte. Manch ein Kollege verkaufte für einen Stern mehr auf der Schulterklappe seine Seele. Als verdeckter Ermittler freundet er sich mit Zockern und Luden an, säuft in Spelunken und Nachtclubs auf Spesenrechnung und feiert wilde Partys. Bald beschweren sich die Freunde über seine vulgäre Sprache und Ittner vergisst mehr und mehr, dass er den Dienst einmal angetreten hat, um Gutes zu tun. Mehr als einmal prügelt er sich. Dann wird er krank und gerät in einen Rechtsstreit mit dem bayerischen Staat. Er steigt aus aus und flüchtet, arbeitsunfähig und depressiv, nach Italien. Seine Pistole behielt er auch, um sie gegen sich selbst einsetzen zu können. Er drückt nicht ab. Zurück nach Deutschland lernt er Patrice kennen, eine Prostituierte. Bei der Polizei darf niemand wissen, dass sie Prostituierte ist. Um seine Freundin vom Anschaffen abzuhalten, steigt Ittner ins Rotlichtgewerbe ein. Mit Patrice zusammen betreibt er nun ein Bordell - seine ehemaligen Kollegen werfen ihm vor, die Seiten gewechselt zu haben. Wieder landet Ittner in einem menschenverachtenden System. Alle mussten eine perfekte Illusion verkaufen, während manche Freier perversen Fantasien frönten. Patrice lebte eine Zeit lang bürgerlich, ist Mutter geworden. Ohne Ittner. Er lernte vor sieben Jahren Simone kennen, die keine Ahnung von dem Gewerbe hatte, aber heute das Bordell leitet. In dieser Autobiografie erzählt Uwe Ittner von Jahren auf der Überholspur und vom großen Absturz. Er zeigt, dass es sich lohnt, wieder aufzustehen, wenn man hingefallen ist, und dass das Leben selbst die unglaublichsten Geschichten schreibt. Heute lebt er mit seiner Frau auf einer Alm in Österreich, weitab der Zivilisation, das Leben im Gleichgewicht. (vt) KTS 62

978-3-492-06024-0 Kambouri, Tania:
Deutschland im Blaulicht.
Notruf einer Polizistin.

2015, 220 S., Piper Verlag, 3-492-06024-2 / 978-3-492-06024-0, EURO 14,99

Tania Tambouri, in Deutschland geborene Tochter griechischer Einwanderer, ist mit Problemen an sozialen Brennpunkten Bochums bestens vertraut. Dort fährt sie als Steifenpolzistin tagtäglich durch die Stadt oder wird von ihrer Leitstelle zu Bürgern geschickt, die den Notruf der Polizei angewählt haben. Was ihr und ihren Kolleginnen und Kollegen immer häufiger passiert, sind nicht nur verbale Pöbeleien und Beleidigungen der Anrufer, die nicht selten auch in Tätlichkeiten ausarten. Als ein türkischstämmiger Mann, der den Notruf wegen einer Bedrohung gewählt hat, nur mit männlichen Polizisten sprechen will und die "Bullenschlampe" als Ansprechpartner nicht akzeptiert, platzt Tania Kambouri der Kragen. In einem offenen Brief macht sie sich Luft über die aggressive Behandlung von Polizeibeamtinnen und -beamten gerade durch Personen mit Migrationshintergrund. Auf ihren offenen Brief erhält sie positive Resonanz von Kolleginnen und Kollegen aus der gesamten Bundesrepublik. In ihrem Buch bilanziert sie, dass es "… zahlreiche Integrationsmöglichkeiten in Deutschland (gibt), wenn auch in Bezug auf Erziehung, Bildung und Prävention noch so einiges verbessert werden kann. Ist jedoch kein Integrationswille vorhanden, laufen alle Hilfsangebote ins Leere. Ergeben sich daraus erhebliche Nachteile für die gesamte Gesellschaft, führt kein Weg an Sanktionen vorbei." Wie sie weiß ist dies ein schmaler Pfad, auf dem sie sich bewegt. Ablehnung ihrer Vorschläge kommen von "sozialromantischen Anhängern eines unkritischen Multikulti" oder von sogenannten "Kulturrelativisten", wie Tania Kambour formuliert. Sie stellt in ihrem Buch klar, dass sie keine Anhängerin der Argumentation von Thilo Sarrazin ist, sondern dass sie ihr Buch vielmehr als Weckruf verstanden sehen möchte.
Inhalt:
Vorwort / Streitthema Integration - wo die Probleme wirklich eskalieren / Nicht nur Muslime - aber auffallend viele / "Du kannst mir gar nix, Alter" - immer jünger, immer aggressiver / "Da geht's um unsere Ehre" - die Macht der Familie, die Macht der Väter / "Wir erledigden das alleine" - islamische Paralleljustiz und göttliche Gebote / "Verpiss dich, du Schlampe" - Frauen als Menschen zweiter Klasse / Osteuropäer - teilweise nur schwer integriebar / Sinti und Roma - überall und nirgends / Sonderfall Flüchtlinge.

Tania Kamouri wurde 1983 als Kind einer griechischstämmigen Familie in Bochum geboren. Als Polizeikommissarin fährt sie heute dort auch Streife. Ihren Protest über die wachsende Zahl verbaler und körperlicher Übergriffe auf sie selbst und ihre Kollegen formulierte Tania Kambouri im Herbst 2013 in einem Leserbrief der Gewerkschaftszeitung "Deutsche Polizei". Die Resonanz war überwältigend: Hunderte Kollegen unterstützten ihren Beitrag und ermutigten sie, ihre Kritik in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit ihrem Buch kommt sie diesem Ansinnen nach. Der offene Brief ist nachzulesen unter:
www.derwesten.de
(tp) KTS 62

978-3-95451-730-5 Kaute, Wilfried (Hg):
Wenn es Nacht wird.
Verbrechen in New York 1910-1920.

2015, 240 S., 200 s/w Fotos, mit einer Einführung von Joe Bausch, Emons Verlag, 3-95451-730-2 / 978-3-95451-730-5, EURO 39,95

"Kommissar Zufall" hat wohl schon manchem Ermittler geholfen, einen Fall aufzuklären. Zufall war es auch, dass dieses Buch realisiert werden konnte. Als die Renovierung des ehemaligen Polizeihauptquartiers der Stadt New York anstand, wurden hunderte großformatiger Glasnegativplatten entdeckt. Diese Glasnegativplatten waren fast ausnahmslos Tatortphotographien. Der Tatortphotograph wurde zu Beginn der 1910er Jahre beim NYPD ein wichtiger Mitarbeiter der Ermittler. Seine Arbeit revolutionierte die damalige Polizeiarbeit nachhaltig. Seine Jobbeschreibung war äußerst einfach und äußerst klar definiert: Der Photograph hatte nur exakt und zudem emotionslos den vorgefundenen Tatort zu dokumentieren. Zu seiner Zeit wurden zwei Aufnahmen angefertigt, einmal eine Totale des gesamten Orts des Geschehens, eine weitere des Opfers oder der Opfer. Nach Auswertung der Photographien und Klärung des Falles war es verbindlich vorgeschrieben, die (Glasplatten-)Negative und Fotoabzüge zu vernichten - dies geschah meist in aller Stille durch Versenken in der nahen Hudson River Bay. Warum die jetzt gefundenen Negative nicht vernichtet wurden, hatte (glücklicherweise) einen einfachen Grund: Vergesslichkeit. Wilfried Kaute, Kameramann, Filmproduzent und Liebhaber historischer Photographien, stieß im Archiv des New York Department of Records auf diese vergessene Sammlung alter Tatortfotos. So entstand ein faszinierendes Dokument früher polizeilicher Ermittlungen des NYPD. Die in der o.g. Jobbeschreibung geforderte Emotionslosigkeit der Polizeiphotographen, einhergehend mit der neuen Technik der Schwarz-Weiß-Photographie, gibt die ganze Brutalität dieser Tatorte wieder. Erhängt, erstochen, erwürgt, erschossen - die Auffindungslage der Opfer von Bandenkriminalität, Ehestreitigkeiten oder Mordanschlägen in Zusammenhang mit ausgewählten zeitgenössischen Zeitungsausschnitten und weiteren, ebenfalls zeitgenössischen Photographien zum sozialen Umfeld der New Yorker machen diese Photosammlung so faszinierend. Ein "coffee table book" der etwas anderen Art, das wohl besser im Regal steht als auf dem Couchtisch mit anderen großformatigen Bildbänden zu liegen. Jedes Foto ist mit der originalen (englischsprachigen) Bildlegende versehen (Title, Creator, Date, Format). Eingestreut sind entsprechende Texte (in deutscher Übersetzung), die Wolfried Kaute in der Library of Congress, Washington D.C. fand. Eine Einführung zu diesem Bildband liefert Joe Bausch.
Inhalt:
Wilfried Kaute: Murder Mugshots Most Wanted Men. Die Tatortfotographie revolutioniert die Polizeiarbeit im New York der 1910er jahre. Vergessene Bilder und Zeitungsartikel aus einer versunkenen Epoche / Joe Bausch: Wahre Verbrechen und die Banalität des Sterbens. Der Schauplatz des Verbrechens: Tatort, Mord und Täterwissen. Über neue Möglichkeiten der Verbrechensaufklärung im alten New York.

Wilfried Kaute, 1948 in Duisburg geboren, lebt als Kameraman, Filmpoduzent, Autor und Herausgaber in Köln. Sein Können und seine Erfahrung im Umgang mit Archiven und riesigen Bild-Konvoluten hat er bereits mit den Bänden "Koks und Cola" und "Maloche und Minirock" erfolgreich präsentiert. Nun führte ihn seine Begeisterung für historische Fotofrafie und Dokumentation in die USA. Die Zeit in dem einzigartigen Archiv des New Yorker Department of Records beeindruckte den Grimme-Preisträger nachdrücklich.
Joe Bausch, 1953 in Ellar (Westerwald) geboren, ist als Schauspieler deutschlandweit bekannt in der Rolle des Kölner "Tatort"-Rechtsmediziners Dr. Joseph Roth an der Seite von Freddy Schenk und Max Ballauf. Im wahren Leben ist Joe Baausch nicht nur Schauspieler und Autor ("Knast"), sondern auch Gefängnisarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl. (tp) KTS 62

978-3-95934-757-0 Kochate, Jana:
Serientäter Frank Schmökel.
Eine Analyse der Sozialisations- und Entwicklungsgeschichte.

2015, 68 S., Diplomica Verlag, 3-95934-757-X / 978-3-95934-757-0, EURO 39,99

Der Polizistensohn Frank Schmökel (19.8.1962 geboren) wurde rechtskräftig als Mörder und Vergewaltiger zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Durch Zoophilie wurde Schmökel bereits in jungen Jahren auffällig. Erstmalig 1988 wegen versuchter Vergewaltigung eines 13jährigen Mädchens verurteilt, konnte er kurze Zeit später aus dem Gefängnis fliehen, wurde aber wieder gefasst. Durch Amnestie im Jahr 1989 wurde er freigelassen. Was folgten, waren weitere Straftaten, u.a. die Vergewaltigung eines 8jährigen Mädchens, sowie sexueller Missbrauch in vier Fällen. Auch nach Verurteilung und Gefängiseinweisung gelang Schmökel 1996 erneut die Flucht, er wurde wieder verhaftet und konnte bereits im Jahr 1997 erneut entkommen. Was folgten, waren versuchter Totschlag an seiner Mutter und einem Pfleger, der den Sträfling auf einem Freigang begleitete, sowie ein Mord, begangen an einem Rentner. Schmökel konnte wieder gefasst werden, bei seiner Festnahme wurde er durch einen Bauchschuss verletzt. Jana Koschate befasst sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Serienmord und der multifaktionellen Entwicklung eines Menschen zum Serienmörder. Der Fall des Frank Schmökel, der nicht nur seine Mutter und eine Pfleger durch Messerstiche schwer verletzte, sondern dem auch noch Totschlag an seinem Halbbruder zur Last gelegt wurden, war Ausgangpunkt ihrer Arbeit.
Inhalt:
Einleitung / Phänomen Serienmord - Allgemeines und Definition / Multifaktionelle Entwicklung zum Serienmörder (Sozialisation; Bindung und Beziehung) / Identitäts- und Sexualitätsentwicklung / Paraphilien (Sodomie; Pädosexualität; Sadismus; Sexualmord) / Serienmord und Antisoziale Persönlichkeitsentwicklung / Serienmörder (Situations- und Persönlichkeitstäter; Tatmotivierende risikorelevante Problembereiche; Zur kriminogen Dynamik von Hoch-Risiko-Phantasien; Implizite Theorien und ihre tatmotivierende Bedeutung; Psychische Verlaufsphasen zu sexualpathologischen Tötungsdelikten) / Fallbeispiel Frank Schmökel (Kurzbiographie und kriminogene Dynamik; Personlichkeitsanalyse) / Schlussbetrachtung / Literatur- und Quellenverzeichnis.

Jana Koschate, B.A., wurde 1992 in Olpe geboren. Ihr Bachelorstudium der Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz schloss die Autorin im Jahr 2014 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Die angestrebte Qualifikation zur Kinder- und Jugendpsychotherapeutin konkretisierte sich während des Studiums auf die Psychologie des Menschen. Der erschreckende Anstieg serielle Delikte, der in einem Seminar der Universität thematisiert wurde, motivierte sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen. (tp) KTS 62

978-3-442-15869-0 Lehr, Dick / O'Neill, Gerard:
Black Mass.
Der Pate von Boston.
Der verhängnisvolle pakt zwischen dem FBI und Whitey Bulger, einem der gefährlichsten Gangster der US-Geschichte.

2015, 508 S., 20 s/w Fotos auf Tafeln, 1 Karte Hafengebiet Boston "Whiteys Welt", (Black Mass. Whitey Bulger, the FBI, and a Devil's Deal, Ü.v. Joachim Körber), Goldmann Taschenbuch 15869, 3-442-15869-9 / 978-3-442-15869-0, EURO 9,99

Spannender kann eine Story kaum sein: James "Whitey" Bulger, der skrupellose Mafia-Gangster Bostons - und Bruder eines der einflussreichesten Politiker Massachusetts -, war über zehn Jahre lang für den FBI-Agenten John Connolly tätig. Und nutzte seinen Status als Informant systematisch dazu, seine Vormachtstellung durch Drogenhandel, Verbrechen und Mord auszubauen und zu kräftigen. So unfassbar diese Geschichte auch klingen mag: Sie ist wahr. In ihrem Buch "Black Mass. Der Pate von Boston" enthüllen die beiden Journalisten Dick Lehr und Gerard O'Neill sämtliche Hintergründe und schmutzigen Details. Sie decken auf, wie die Sandkastenfreundschaft zwischen zwei Jungs Jahre später in einem brandgefährlichen Abkommen münden konnte, das alle Beteiligten in eine Abgrund riss. Blockbuster-Verfilmung mit Johnny Depp als James "Whitey" Bulger, Joel Edgerton als Johnn Connolly und Benedict Cumberbatch als William "Jimmy" Bulger - im Herbst 2015 im Kino.
Inhalt:
Personenregister / Prolog / Vorwort / Karte: Whiteys Welt.
Teil Eins: 1975 / South Boston / Mit harten Bandagen / Auf Biegen und Brechen / Platz und Sieg.
Teil Zwei: Zweierbande? / Verrat / Der Attentäter der Prince Street / Gutes Essen, guter Wein, schmutziges Geld / Mord GmbH / Bulgertown, USA / Der Bulger-Mythos / Schwarze Messe / Whiteys Schatten / Connolly redet / Enthüllte Geheimnisse.
Teil Drei: Fred Wyshak / Heller's Café / Mitgefangen, mitgehangen / Schluss mit lustig.
Epilog / Quellen / Anmerkungen / Danksagung / Fotonachweise.

Dick Lehr und Gerard O'Neill sind preisgekrönte ehemalige Journalisten des "Boston Globe". O'Neill ist Pulitzer-Preisträger, Lehr war für den Pulitzer-Preis nominiert und unterrichtet heute an der Boston University. Ihr gemeinsames Buch "Black Mass" erschien zum ersten Mal 2000 in den USA, war ein "New York Times"-Bestseller und erhielt den Edgar Award. (vt) KTS 62
www.dicklehr.com


978-3-453-60359-2 Petermann, Axel:
Der Profiler.
Ein Spezialist für ungeklärte Morde berichtet.

2015, 299 S., Heyne Taschenbuch 60359, 3-453-60359-1 / 978-3-453-60359-2, EURO 9,99

In vielen Krimis und Thrillern spielt heute das "Profiling" bzw. der "Profiler" eine wichtige Rolle. Im Sprachgebrauch der deutschen Polizeibehörden sind die Begriffe "Profiler" und "Profiling" unbekannt - hier wird diese Art der Ermittlungen mit den Begriffen "Operative Fallanalyse" bzw "Fallanalyst" bezeichnet. Der bedeutendste deutsche Fallanalyst ist der Bremer Kriminalist Axel Petermann. Seine, inzwischen auch von anderen Polizeibehörden übernommene, Methode ist das "Nachfühlen" eines Verbrechens, um so besser die Motive des Täters verstehen zu können. Es sind Kapitalverbrechen (Mord oder Entführung), mit denen sich Fallanalytiker beschäftigen. Petermann versuchte stets, sich in den Täter hineinzudenken - sein erster Schritt war die Tat durch Nachahmen und Nachstellen zu rekonstruieren. Er versuchte die "Spur hinter der Spur" zu erkennen und ebenso wichtig war es für ihn, sich mit der Persönlichkeit des Opfers intensiv zu beschäftigen - ein absolut bedeutender Bestandteil einer Bewertung des Tathergangs. Wie seine parallel verlaufende Arbeit zu den Ermittlungen der Mordkommission aussieht, schildert Axel Peterman, Spezialist für ungeklärte Morde, eindrucksvoll anhand von vier Kapitalverbrechen in seinem Buch "Der Profiler".
Inhalt:
Prolog: Wie viele Mörder sind unter uns? / Heike Rimbach - das Grauen auf dem Dachboden / Wer das Schweigen bricht - das Geheimnis von Zelle 26 / Torso - die Spuren lügen nicht / Mörder ohne Gesicht - 40 Jahre Warten oder die Tote am Bahndamm / Epilog: Wer klärt die ungelösten Morde auf?


Axel Petermann hat als Leiter der Mordkommission in Bremen und stellvertretender Leiter im Kommissariat für Gewaltverbrechen mehr als 1000 Fälle bearbeitet, in denen Menschen eines unnatürlichen Todes starben. Im Jahr 2000 begann er mit dem Aufbau der Dienststelle "Operative Fallanalyse", deren Leiter er bis zu seiner Pensionnierung im Oktober 2014 war. Aktuell kümmert er sich im Auftrag von Angehörigen um ungeklärte Todesfälle. Ebenfalls seit 2000 ist er ständiger Berater des Bremen "Tatort"; vier seiner Fälle wurden für die ARD mit Nina Kunzendorf und Joachim Król verfilmt. Seit vielen Jahren lehrt er als Dozent für Kriminalistik an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung. Seine beiden Bücher "Auf der Spur des Bösen" und "Im Angesicht des Bösen" wurden Bestseller. (tp) KTS 62
www.axelpetermann.de


978-3-95540-163-4 Pracht, Hans-Peter:
Historische Kriminalfälle aus der Eifel.

2015, 160 S., zahlreiche s/w und farbige Abbildungen und Fotos auf Tafeln, Regionalia Verlag, 3-95540-163-4 / 978-3-95540-163-4, EURO 7,95

In der idyllischen Urlaubsregion Eifel wird alle zwei Jahre mit großem Erfolg und riesiger Publikumsresonanz das Krimifestival "Tatort Eifel" veranstaltet. Für das Publikum heißt das Krimi- und Drehbuchautoren zum Anfassen, für die Fachleute gibt es Diskussionsrunden und Workshops. Die Idylle zeigt aber auch andere Seiten: Einsamkeit und Not waren Begleiter der Bewohner in vergangenen Zeiten. Und natürlich gab es auch Mord und Totschlag in dieser Gegend zwischen Aachen und Andernach - "Tatort Eifel" als möderische Realität. Hans-Peter Pracht recherchierte für sein vorliegendes Buch 15 historische Mordfälle aus der Eifel, die so manchen Ort auf einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Sei es der berühmte Mord an Laura Klinkenberg in Aachen (1908), der Bad Neuenahrer Kindermord (1945), der Lynchmord an einem amerikanischen Bomberpiloten (1944) oder die Mordbrennereien der berüchtigten "Moselbande". Pracht berichtet nicht nur von den Mordfällen selbst, sondern analysiert darüber hinaus auch die polizeilichen Ermittlungsmethoden und die folgenden Gerichtsverhandlungen - eine Analyse, die nicht nur über Erfolg oder Misserfolg bei der Aufarbeitung dieser Kapitalverbrechen berichtet, sondern auch das jeweilige gesellschaftliche Umfeld ausleuchtet.
Inhalt:
Einführung / Die Morde in der Sprinker Mühle / Die Morde im Wirtshaus Düttling bei Hergarten / Ein heimtückischer Förstermord im Hertogenwald / Ein Mord im Drimborner Wald / Der Mordfall Laura Klinkenberg / Ein Mord in Gerolstein / Leben und Ende des Johann Mayer / Der Mord an Johann Greber / Ein heimtückischer Mord in Waldesch / Der Mord von Großlangenfeld / Entsetzlicher Familienmord in Waldesch bei Mayen 1937 / Fliegermord in Preist / Der Kindermord in Bad Neuenahr oder Deutschlands letzte Todeskandidatin / Überfall auf den Burgerhof bei Andernach / Ganovenrache / Literaturnachweis.

Hans-Peter Pracht, Jahrgang 1949, lebt in Grafschaft (Rheinland) bei Bonn. Seit vielen Jahren als freier Autor tätig, gilt er als ausgewiesener Kenner in den Themengebieten des Denkmalschutzes, des Brauchtums in der Eifel sowie der Geschichte des Rheinlandes und der Eifel. Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Beiträge in Zeitschriften zeugen von seiner Fähigkeit, Wissen auch in Details verständlich und spannend darzulegen und so auch einem größeren Publikum zugänglich zu machen. (tp) KTS 62 www.hpp-eifel.de


978-3-95540-141-2 Pracht, Hans-Peter:
Täntze, Todt und Teufel.
Hexenverfolgung in der Eifel
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2015,256 S., 90 Abbildungen z.Tl. auf Tafeln, Regionalia Verlag, 3-95540-141-3 / 978-3-95540-141-2, EURO 9,95

Krieg, Hunger und Krankheit kennzeichneten das 16. und 17. Jahrhundert in Europa. In der Eifel waren zu dieser Zeit ganze Dörfer entvölkert. Um von den Ursachen abzulenken - und natürlich ihre Besitztümer zu retten -, verfielen Herrschende und Regierende, Fürsten wie Kirchenvertreter auf die perfide Idee, diese Umstände teuflischen Mächten zuzuschreiben. Und als Handlanger dieser teuflischen Mächte machten sie ihre Untertanen verantwortlich. Das Ergebnis dieser "Idee" zeitigte sich in einer noch nie dagewesenen, gnadenlosen Verfolgung Unschuldiger: der Hexenverfolgung. In seinem Standardwerk "Täntze, Todt und Teufel" geht Hans-Peter Pracht detailliert den Hintergründen nach, berichtet über die kirchlichen Rechtfertigungen und schildert zahlreiche Einzelfälle dieser Morde "mit Gottes Segen".
Inhalt:
Zu diesem Buch / Der Hexenbegriff / Die Entstehung der Hexenprozesse / Der Teufelspakt / Die Teufelsbuhlschaft / Der Hexensabbat / Der Hexenflug / Der Schadenszauber oder maleficium / Beschreibung einer zeitgenössischen Darstellung / Der Hexenhammer und seine Vorgabe, die Hexenbulle Innonzenz VIII. / Die Carolina / Friedrich von Spee und seine Cautio Criminalis / Die strafrechtliche Verfolgung der Zauberei bis zum Hochmittelalter / Von Zäuber, Pulfer und Salbe / Der sogenannte "Hexengarten" / Hexe, Heilerin und Hebamme / Kräuter und Pflanzen im Zusammenhang mit dem Hexenwesen / Die Hexensalben / Die Folter und Hexenproben / Bauanleitung für einen Scheiterhaufen / Die Eifeler Hexenprozesse / Die Ahrweiler Hexenprozesse / Die Ereignisse in Maria Laach / Der Fall Dr. Dietrich Flade / Der Verfahren gegen Nikolaus Fiedler / Das Hexenwesen auf dem Maifeld / Hexenverfolgungen in den Grafschaften Gerolstein und Blankenheim / Hexenprozesse in der Herrschaft Bürresheim / Hexenprozesse vor dem Neuerburger Hochgericht / Ein Hexenprozess von Neuerburg aus dem Jahre 1614 / Der Prozess gegen Els Pflügers aus Waxweiler / Der Prozess gegen den "Zauberer" Hans Mülner aus Heilhausen / Die Flamersheimer Hexenprozesse von 1629/30 / Dr. jur. Franziskus Buirmann - der Hexenkommissar von Euskirchen / Der Prozess gegen den Pfarrer Mathias Hennes aus Wiesbaum wegen Zauberei / Hexenprozesse in der Herrschaft Kronenburg / Der Prozess gegen Frau Maria Lanker im Jahre 1632 / Leben und Ende des Veit Gail aus Winningen / Der Przess gegen Eisen Simons Thönissen aus Pützfeld / Hermann Löher aus Münstereifel - sein Leben in Rheinbach und seine Einstellung zur Hexenverfolgung / Aufgaben, Stellung und Ansehen der Frauen im Mittelalter / Literaturnachweis, Ortverzeichnis, Personenverzeichnis.

Kurz-Bio zum Autor s.o. (tp) KTS 62

978-3-608-94845-5 Schuster, Peter:
Verbrecher, Opfer, Heilige.
Eine Geschichte des Tötens 1200-1700.

2015, 416 S., Tafelteil mit 13 s/w und farbige Abbildungen, Klett-Cotta, 3-608-94845-7 / 978-3-608-94845-5, EURO 26,95
Wie Hinrichtungen zum Gottesdienst wurden - Hängen, Rädern, Vierteilen: Auch Tötungsrituale haben eine wandelbare Geschichte. Peter Schuster geht den Ursachen nach, diskutiert die fatale Rolle der Kirchen und beleuchtet das Schicksal der Opfer dieser Blutjustiz. Peter Schuster erschließt in seiner Kulturgeschichte des Tötens ein schwarzes Kapitel der europäischen Geschichte und überrascht mit neuen Einsichten: Er widerlegt die Mär, die Todesstrafe sei eine Reaktion auf die alltägliche Gewalt gewesen. Zudem wurden nicht im Mittelalter, sonden zu Beginn der Neuzeit die meisten Hinrichtungen vollzogen. Einleuchtend weist er nach, dass die Hochblüte der Todesstrafe ein Resultat der Reformation und Konfessionskonflikte war. Schuster beschreibt die Pein der zum Tode Verurteilten, die brutale Seelsorge der Pfarrer und das Schicksal der Leichen am Blutgericht. Peter Schuster erzählt von historischen Fakten und liefert gleichzeitig ein überzeugendes Plädoyer gegen die Todesstrafe und religiösen Fundamentalismus.
Inhalt:
Vorrede / Drei Fälle (1604: Einem Verräter wird das eigene Herz mehrmals um die Ohren gehauen / 1612: Sein Name blieb Gemperlein oder die Grenzen der Abschreckung / 1552: Leichen, überall Leichen. Ein 15-Jähriger reist durch Europa) / Einleitung (Fragestellungen / Konjunkturen der Todesstrafe - Befunde und Fragen / Tendenzen / Scheitelpunkte / Ursachen / Der zum Tode verurteilte Mensch: ein gequälter und heiliger Körper / Einige kurze Worte zu Nürnberg - Eine Kapitale des Tötens?) / Wie Hinrichtungen zu einem religösen Ritual wurden (Galgenwunder / Das mittelalterliche Erbe: Die Todesstrafe als Fürstenrache und Siegerjustiz / Die Kirche erobert das Hinrichtunsritual / Die Verantwortung der Richter vor Gott / Barmherzigkeit als [Herrscher-]Tugend / Gnade vor Recht: Ergebnisse) / Der geschundene und gemarterte Körper (Im Gefängnis / Das Wachpersonal / Betrunkene Häftlinge / Haftzeiten / Beweise finden - Folter und Geständnisse / Krankheit und Tod im Knast / Suizid / Hinrichtungen und die Sprache der Rituale / Hängen / Enthaupten / Rädern / Verbrennen / Vierteilen / Den Dieb muss man henken, die Hure ertränken. Hinrichtungen von Frauen im Mittelalter / Todesstrafe für Juden / Kinder und Jugendliche / Die Leichen am Hochgericht / Tote Diener der Wissenschaft / Die Kleider der Toten / Leichenschändungen / Die Leichen als medizinische Ressource) / Gesprengte Fesseln: Todesstrafe und Hinrichtungsrituale zu Beginn der Neuzeit (Eine Theologie der Todesstrafe / Neue Delikte / Die Befreiung aus den Traditionen / Gott greift nicht mehr ins Geschehen ein / Ausweitung der Kampfzone: Hinrichtungen als Demonstration von Herrschaftsansprüchen / Der Kampf um die Seelen / Pfaffer Hagedorn lehrt die armen Sünder christlich sterben / "Gute Nachricht, Bruder, morgen wirst du mit Jesus im Paradies sein": Katholische Seelsorge / Die Zuschauer: Trauer und Wut / Die Entdeckung einer möglichen Alternative? Die frühen Zuchthäuser / Die Opfer der Blutjustiz) / Schluss / Anmerkungen, Bibliographie.

Peter Schuster, geboren 1957, lehrte von 2006 bis 2010 als Professor an der Universität des Saarlandes. 2009 war er "Professeur inivité" an der "École des Hautes Études en Sciences Sociales" in Paris. Seit 2011 ist er Professor für die Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Universität Bielefeld. (vt) KTS 62
www.hpp-eifel.de


978-3-89796-260-6 Starke, Gerhard / Blanke, Marie Luise:
Sie hat einfach nicht aufgehört.
Authentische Fälle eines Mordermittlers.

2015, 217 S., Verlag Christoph Kloft / Gardez! Verlag, 3-89796-260-8 / 978-3-89796-260-6, EURO 11,90

33 Jahre hat Gerhard Starke als Kriminalhauptkommissar bei der Mordkommission Koblenz gearbeitet. Aus der Unzahl brutaler Kapitalverbrechen, die sich im Westerwald, in der Eifel und am Mittelrhein ereignet haben und in denen Starke als Mordermittler tätig war, hat er zwanzig Fälle ausgewählt. Diese zwanzig Fälle von Bluttaten, scheinbar alltäglich daherkommend, zeigen ein Grausen, mit dem sich Mordermittler fast tagtäglich auseinanderzusetzen haben. Zum Beispiel warum es dazu kam, dass eine hilfsbereite Witwe mit einem Hammer erschlagen wurde, eine junge Frau in Elkenroth regelrecht abgeschlachtet wurde, oder warum in Dierdorf eine Grillgabel in der Stirn eines Toten steckte. Um die reine Auflistung der einzelnen Verbrechen und ihre aktenmäßige Bearbeitung im behördlichen Polizeiduktus auszugleichen, hat die Westerwälder Autorin Marie Luise Blanke es übernommen, die authentischen Ereignisse in narrative Form zu übertragen. Jede erzählerische Falldarstellung wird mit Hinweisen auf die jeweiligen gerichtlichen Würdigungen abgeschlossen.
Inhalt:
Die Kinder sollten zuschauen / Obduktionen open air / Einmal Urlaub in Spanien / Mit dem Schlachterbeil / Ein nicht alltäglicher Fall / Drei gegen einen / Mord an der Landesgrenze / Was machen die mit meinem Mann? / Schlagfertiges Sexspielzeug / Gäste aus Sechshelden / Die Leiche lebt / Einmal Prinz sein / Der Fotograf und seine Kamera / Mörderduo - Mutter und Tochter / Und Peggy bei Aktenzeichen XY im Fernsehen / Auf dem unkonventionellen Dienstweg / Der Tauben-Peter / Mit den letzten Münzen ins Gefängnis … Telefonieren bis das Geld alle ist / Falsches ärztliches Attest.

Gerhard Starke, Kriminalhauptkommissar a.D., Jahrgang 1944. 1962 Eintritt zur Polizei in Rheinland-Pfalz, dreijährige Ausbildung bei der damaligen Bereitschaftspolizei. 1971 Wechsel zur Kriminalpolizei nach Koblenz. Seit 1972 bis zur Pensionierung 33 Jahre bei der Mordkommission Koblenz. Veröffentlichung von zwei Büchern mit Christoph Kloft: "Mehr werdet ihr nicht finden" und "Ich musste sie töten".
www.starke-kriminalfaelle.de Marie Luise Blanke, Jahrgang 1952, studierte Englisch, Sozialwissenschaften und Philosophie mit dem Abschluss als Realschullehrerin. Darüber hinaus machte sie eine therapeutisch angelegte Ausbildung zur Beratungslehrerin. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie an der Realschule in Dierdorf, Westerwald. Verschiedene Buchpublikationen und Beiträge in Anthologien. (tp) KTS 62

 978-3-492-05722-6 Stevenson, Bryan:
Ohne Gnade.
Polizeigewalt und Justizwillkür in den USA.

2015, 412 S., Lesebändchen, (Just Mercy. A Story of Justice and Redemption, Ü.v. Jürgen Neubauer), Piper Verlag, 3-492-05722-5 / 978-3-492-05722-6, EURO 20,00

Der charismatische Jurist Bryan Stevenson, der den allgegenwärtigen Rassismus auch aus eigenem Erleben gut kennt, vertritt in den USA Menschen, die keinen oder nur pro forma einen Rechtsbeistand erhalten. Fast wie ein Thriller lesen sich die Fälle, in denen er dafür kämpft, unschuldige Menschen aus der Todeszelle herauszuholen. So berichtet er von dem dramatischen Kampf um Walter McMillian, einen Schwarzen, der den Mord an einer weißen Frau begangen haben soll und jahrelang unschuldig in der Todeszelle saß. Aber auch von Menschen mit psychischen Erkrankungen, die im Gefängnis jahrzehntelang vegetieren. Von Müttern, die zu Unrecht des Kindsmords angeklagt werden, und Teenagern, die für den Rest ihres Lebens eingesperrt werden sollen. Emotional packend und brillant erzählt, ist dieses Buch ein Plädoyer gegen Rassismus und das kaputte US-Justizsystem. Inhalt: Prolog / Im Reich der Nachtigall / Verdächtig / Der Prozess / Das alte Kreuz / Die Seelen der Schwarzen / Verloren / Gnadenlos / Gotteskinder / Ich bin da / Milde / Endlich frei / Mutter / Heimkehr / Grausam / Zerbrochen / Das Klagelied der Steinfänger / Epilog, Dank, Schlussbemerkung, Anmerkungen.

Bryan Stevenson ist Professor an der juristischen Fakultät der New York University sowie Mitbegründer und Geschäftsführer der "Equal Justice Initiative", einer Organisation, die sich für Menschen einsetzt, die unter die Räder der amerikanischen Justiz kommen. Er hat Dutzende Verfahren gewonnen und viele Unschuldige vor der Vollstreckung der Todesstrafe gerettet. (vt) KTS 62
www.bryanstevenson.com


978-3-86189-860-3 Stürickow, Regina:
Mörderische Metropole Berlin.
Authentische Fälle 1914-1933.

2015 (erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 2004), 244 S., zahlreiche s/w Fotos, Straßenverzeichnis in den vorderen und hinteren Umschlagklappen, Militzke Verlag, 3-86189-860-8 / 978-3-86189-860-3, EURO 14,00

Durch die Mulackstraße, in die "Brillantenbörse", zum "Hundegustav" und an andere berüchtigte Orte des Berliner "Milljöhs" führt Regina Stürickow auf einem kriminalhistorischen Streifzug. Kurzweilig erzählt sie von Schiebern und Kneipenwirtinnen, vom Kriminalistenalltag und den Schwierigkeiten kriminalpolizeilicher Arbeit zur Zeit des Ersten Weltkrieges und der Weimarer Republik. Rund um Alexanderplatz und Scheunenviertel, vom Bülowbogen zum Kurfürstendamm lässt sie authentische Verbrechen auferstehen. Hier wird der Zeitgeist der 1920er Jahre lebendig, doch wir lernen die andere, nicht "goldene" Seite des damaligen Berliner Lebens kennen.
Inhalt:
Die dunkle Seite von Berlin / Vom Schlesischen Bahnhof zum Kurfürstendamm: Eine kriminalhistorische Topographie (Rund um den Alexanderplatz; Zwischen Münz- und Linienstraße - Im Scheunenviertel; Tatort Mulackstraße; Stettiner Bahnhof und Poetenviertel; Rund um den Schlesischen Bahnhof; Vom Bülowbogen zum Kurfürstendamm) / Von Schiebern und Kneipenwirtinnen: Kriminalistenalltag im Ersten Weltkrieg (Tante Jänichen und der seltsame junge Herr; Vollrausch; Tödliche Geschäfte) / Die zwanziger Jahre ohne Gold (Der Untermieter; Das Attentat in der Hardenbergstraße; Der Fall Jakobi oder der Triumpf der Daktyloskopie; Der Mordfall Fehse; Das Mädchen aus Pankow; Tod einer Prostituierten oder der Sieg der Kriminalistik; Blutige Hände; Die Reise nach Wie oder ein fast perfekter Mord; Mord? Selbstmord? Unfall? - Todesermittlungen und ihre Tücken; Tödliches Mitleid; Das Wunderkind oder "Ödipus vom Kurfürstendamm"; Mord um zwanzig Pfennig; Der Weihnachtsmord; Wirtschaftkrise und Verbrechen - "Die Mordkurve") / Quellen- und Literaturverzeichnis / Bildnachweis.

Regina Stürickow, Dr. phil., geboren in Berlin, studierte Slawistik und Osteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin sowie Französisch als Fremdsprache in Paris. Bereits während des Studiums arbeitete sie beim Sender Freies Berlin, veröffentlichte u.a. "Der Insulaner verliert die Ruhe nicht", "Der Kommissar vom Alexanderplatz", "Paris mörderisch. Ein kriminalhistorischer Führer mit Straße und Hausnummer" und den historischen Kriminalroman "Habgier". Sie lebt als freie Autorin abwechselnd in Berlin und Paris. (vt) KTS 62

978-3-944594-18-7 Stürickow, Regina:
Verbrechen in Berlin.
32 historische Kriminalfälle 1890-1960.

2014, 206 S., 150 s/w Abbildungen und Fotos, Elsengold Verlag, 3-944594-18-5 / 978-3-944594-18-7, EURO 24,95

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Regina Stürickow mit historischen Kriminalfällen beschäftigt. 1999 legte sie "Paris mörderisch. Ein kriminalhistorischer Führer mit Straße und Hausnummer", 2004 "Mörderisches Berlin" und 2005 "Kriminalfälle im Dritten Reich" vor. Ihren opulent bebilderten Band "Verbrechen in Berlin" gliedert sie in vier Kapitel, in denen sie Mord und Totschlag im Kaiserreich, der Weimarer Republik, Dritten Reich und der Nachkriegszeit Revue passieren lässt. Die hier geschilderten 32 Kriminalfälle führen in das "dunkle" Berlin und es ist nicht nur die Lust, in alten Kriminalakten zu lesen: Für die Historikerin Stürickow sind diese Akten auch von sozialgeschichtlicher Bedeutung. Geben sie doch einen sehr genauen Einblick in die Lebenswelten von Opfern, Tätern und Ermittlern. Freunde des historischen Kriminalromans werden mit "Verbrechen in Berlin" durch authentische Hintergrundberichte, originale Fahndungsaufrufe, Steckbriefe, Tatortskizzen, Tatortfotos, mit erkennungsdienstlichen Fotos der Täter und Aufnahmen aus der Forensik und dem Gerichtssaal ein kleines "True Crime"-Kompendium in der Hand haben.
Inhalt:
Vorwort. I. Verbrechen im Kaiserreich (Einleitung / Fluchtpunkt Brasilien / Ein Diener feiner Leute / Soldat für einen Tag / Die Tote im Reisekorb / Tödliche Geschäfte / Mord im Hotel Adlon). II. Verbrechen zur Zeit der Weimarer Republik (Einleitung / Der Mörder aus dem Café des Westens / Der Schlächter vom Schlesischen Bahnhof / … und immer wieder nasse Fische / Die Steglitzer Schülertragödie / Die Gangsterschlacht / Das Phantom vom Mercedes-Palast / Der BVG-Lohnraub / Die Brüder Sass / Horst Wessel - Kult und Wahrheit / Politische Morde im Berlin der Weimarer Republik). III. Verbrechen im Dritten Reich (Einleitung / Die Entführung des Fabrikanten Schlesinger / Die Autofallenbande / Raubmord am Kurfürstendamm / Tod im Taxi / Lucies letzter Kunde / Wenn Liebe blind macht / Tod in der S-Bahn / Der Fall Vera Korn / Der doofe Bruno). IV. Verbrechen in der Nachkriegszeit (Einleitung / Das Millionending / Der Todesengel / Der Mörder hat den Schlüssel / Die Gladowbande / Der Liebesknochenmord / Der König von Kreuzberg / Die Hertie-Knacker). Literatur und Quellen, Bildnachweis.

Regina Stürockow, geboren 1958 in Berlin, studierte Slawistik und Osteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin. Sie ist die führende Historikerin des Berliner Verbrechens und hat zahlreiche Bücher zur Berliner und auch zur Pariser Geschichte veröffentlicht. (tp) KTS 62


978-3-7017-1637-1 Theweleit, Klaus:
Das Lachen der Täter.
Breivik u.a. Psychogramm der Tötungslust.

2015, 248 S., Residenz Verlag, 3-7017-1637-4 / 978-3-7017-1637-1, EURO 22,90

Vom Lachen der Killer wird in zahlreichen Fällen erzählt, auch die deutschen Wehrmachtssoldaten sollen einander in englischer Kriegsgefangenschaft ihre Gräueltaten mit großer Heiterkeit berichtet haben. Hinter dem Lachen verbirgt sich aber auch die andere Seite der Tötungslust: die kalte Rationalität der Rede, wenn die Täter ihre Taten öffentlich begründen. So kommt Anders Breiviks Verteidigung vor Gericht dem Text eines Statistikseminars über Einwandererzahlen in Norwegen nahe. Theweleits Essay entlarvt die Begründungssprache als Deckmantel der Tötungslust, denn, so die provokative Kritik des Autors, begründen lässt sich alles, doch glauben sollte man davon eher nichts.

Klaus Theweleit, Jahrgang 1942, studierte Germanistik und Anglistik. Von 1969 bis 1972 arbeitete er als freier Mitarbeiter für den Südwestfunkt. Er lehrte am Institut für Soziologie der Universität Freiburg, war von 1998 bis 2008 Professor für Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Theweleit lebt in Freiburg, sein bekanntestes Werk ist die zweibändige Untersuchung "Männerphantasien". (vt) KTS 62

978-3-423-26076-3 Thiess, Richard:
Der Tod kennt kein Erbarmen.
Wahre Fälle aus der Mordkommission.
Unter Einbeziehung von einigen Fällen, in denen Raimund Eichner ermittelte
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2015, 204 S., dtv premium 26076, 4-423-26076-9 / 978-3-423-26076-3, EURO 14,90

Erster Kriminalhauptkommissar Richard Thiess ermittelt. So auch in einem unvorstellbar grausamen Mord an zwei kleinen Mädchen. Um an das Erbe seiner Schwägerin zu kommen, setzt sich der hoch verschuldete Familienvater Eugen M. kurz nach Mitternacht in sein Auto. Sein Ziel: das Haus seiner Verwandten. Heimtückisch und aus Habgier ermordet er seine beiden acht- und elfjährigen Nichten, seine Schwägerin entgeht seiner Wut durch einen Zufall. Das Bild, das sich den Beamten am Tatort bietet, wird keiner jemals vergessen. Der Mann hat die Kinder erdrosselt, erschlagen und erstochen, "übertötet" nennt man das, wenn einer nicht ablässt von seinen Opfern, die längst ohne Leben sind. Wie zynisch dieser Mörder ist, zeigt sich, als er aus der U-Haft heraus Kripobeamte um ein Gespräch bittet. Doch es geht ihm nicht um Mitteilungen zum Mordfall, er hat da eine ganz andere Frage … Diesen und 20 weitere Fälle, von denen einige sein Kollege Raimund Eichner bearbeitet hat, stellt Richard Thiess in diesem eindringlichen Buch vor.
Inhalt:
Vorbemerkung / Aufgaben und Organisation des Mordkommissariats / Zivilcourage - dem Tod entronnen / Flucht mit Tücken / Mordversuch vor laufender Kamera / Der verschwundene Rollstuhlfahrer / Der "Hotelgast" mit dem Hammer / Das blutige Geheimnis / Eine tödliche Falle / Zeugen - ein sensibles Beweismittel / Hinrichtung im Morgengrauen / Späte Sühne / "Manchmal möchte man nur noch schreien …" / Zur falschen Zeit am falschen Ort / Die falsche Antwort / Wohnungssuche mit tödlichem Ausgang / Der Rosenmörder / Der Tod kennt kein Erbarmen / Nächtliche Begegnung / Zwei Mal "lebenslänglich" / Mit Pfeil und Bogen / Ein "Stern" auf Abwegen / Eine lange Nacht / Blinder Hass / Schlussgedanken.

Richard Thiess, geboren 1952, leitete von 2001 bis Sommer 2014 die Mordkommission V im Münchner Präsidium und war stellvertretender Leiter des Mordkommissariats. Bei dtv ist von ihm u.a. erschienen: "Mordkommission" (34792). Sein ehemaliger Kollege, Kriminalhauptkommissar Raimund Eichner, der 29 Jahre als Deutschlands wohl dienstältester Mordermittler in München tätig war, hat aus seinem einzigartigen Erfahrungswissen einige besonders interessante Fälle herausgegriffen; Richard Thies hat sie aufgezeichnet. (vt) KTS 62

978-3-86189-859-7 Ummenhofer, Stefan:
Entführt und verloren?
Spektakuläre Fälle von Menschenraub und Geiselnahme.

2015, 200 S., Militzke Verlag, 3-86189-859-4 / 978-3-86189-859-7, EURO 16,90

Entführungen und Geiselnahmen sind so alt wie alle anderen Verbrechen sauch. Und seit Jahrhunderten haben sich die Motive bei Entführungen nicht geändert. Die Hintergründe sind finanzieller, sexueller, persönlicher oder politischer Art. Stefan Ummenhofer, mehr bekannt als Autor von Schwarzwald-Krimis, hat 16 spektakuläre Fälle seit 1945 recherchiert. Jeden dieser Fälle von Kidnapping leitet Ummenhofer mit einer standardisierten Kurzübersicht ein: Tatzeit, Tatort, Opferversteck, Entführungsdauer und Urteil. Im Anhang zu seinem Buch listet er die entsprechenden Paragraphen aus dem Strafgesetzbuch auf, zu Menschraub (§ 234), Verschleppung (§ 234 a), Freiheitsberaubung (§ 239), Erpresserischer Menschenraub (§ 239 a) und Geiselnahme (§ 239 b). Ein Literaturverzeichnis zu Büchern, eine Auflistung der von Ummenhofer konsultierten Wochen- und Tageszeitungen, sowie Onlinequellen und Hinweise auf Fernseh-Dokumentationen erschließen seine Kriminaldokumentation "Entführt und verloren?".
Inhalt:
Einleitung / Fall 1: Joachim - Die erste Kindesentführung in der Bundesrepublik (1958) / Fall 2: Die ALDI-Entführung (1971) / Fall 3: Der "2. Juni" und Peter Lorenz (1975) / Fall 4: Die Oetker-Entführung (1976) / Fall 5: In den Fängen der Junta (1977) / Fall 6: Landung in Tempelhof (1978) / Fall 7: Entführt in der Toskana (1980) / Fall 8: Kindesentführungen im Hahnwald (1981) / Fall 9: Schockgefroren (1986) / Fall 10: Im Keller (1966) / Fall 11: Familienbande (1996) / Fall 12: Recht und Gerechtigkeit (2002) / Fall 13: Im eigenen Auto entführt (2003) / Fall 14: Selbstjustiz (2009) / Fall 15: Rätsel über Rätsel (2010) / Fall 16: Entführt - oder doch nicht? (1954) / Anhang

Stefan Ummenhofer, geboren 1969 in Villingen-Schwenningen, lebt als Redaktionsleiter und Autor im Raum Freiburg. Er verfasste mehrere Sachbücher zu kriminalistischen und politischen Themen, darunter 2004 zusammen mit Michael Thaidigsmann "Aktenzeichen XY … ungelöst. Kriminalität, Kontrovers, Kult" (Romäus Verlag). Überaus erfolgreich ist die gemeinsam mit Alexander Rieckhoff verfasste, im Schwarzwald angesiedelte Humorkrimi-Reihe um Detektiv Hubertus Hummel (Piper Verlag). (tp) KTS 62

978-3-426-78723-6 Wisnewski, Gerhard:
Ungeklärt - Unheimlich - Unfassbar.
Die spektakulärsten Kriminalfälle 2015.

2016 - Das Jahrbuch des Verbrechens. 2015, 311 S., 25 s/w Abbildungen und Fotos, Knaur Taschenbuch 78723, 3-426-78723-7 / 978-3-426-78723-6, EURO 8,99

Was geschah wirklich mit Germanwings-Flug 4U9525? Wie und warum verschwand die Familie Schulze aus Drage? Wurde Whitney Houstons Tochter Bobbi Brown ermordet? War Tugce wirklich eine Heldin? Das sind nur einige Kriminalfälle, die uns 2015 beschäftigten. Wie schon in seinem erfolgreichen Jahrbuch "verheimlicht - vertuscht - vergessen" wirft Bestsellerautor Gerhard Wisnewski in diesem kriminalistischen Jahrbuch einen kritischen Blick auf die Ereignisse. Seine Chronik bietet nicht nur eine einzigartige Zusammenschau des kriminellen Geschehens, sondern auch packende Hintergründe und Perspektiven, die nicht in der Zeitung standen.
Inhalt:
Vorwort / Einleitung / Alberto Nisman: Sein Ende kam nicht irgendwann / Joan Rivers: Abschied von einem Enfant terrible / Bobbi Brown: Tod in der Badewanne / Muath al-Kasasbeh: Terror oder Kintopp? / Heimliche Euthanasie: Für jede Leiche gibt es Bares / David Crowley: Exitus eines Phantoms / Germanwings-Absturz: Hexenprozess gegen einen Toten / Justizskandal: Das Haar des Santae Tribble / Der Fall Durst: Selbstgespräche eines mutmaßlichen Mörders / Tugçe Albayrak: Wie eine Propagandafigur implodiert / Der Fall Schulze: Ein Toter in der Elbe / Bryce Williams: Mord vor der Kamera / Danksagung / Register / Bildnachweis.


Gerhard Wisnewski, geboren 1959, beschäftigt sich mit den verschwiegenen Seiten der Wirklichkeit. Seit 1986 ist der studierte Politikwissenschaftler als freier Autor, Schriftsteller und Dokumentarfilmer tätig. Viele seiner Bücher wurden Bestseller, unter anderem "Operation 9/11", "Das RAF-Phantom", "Verschlußsache Terror", "Drahtzieher der Macht" und v.a. das seit 2007 erscheinende Jahrguch "verheimlicht - vertuscht - vergessen" (alle bei Droemer Knaur erschienen). (vt) KTS 62
www.wisnewski.de



Essen & Trinken
Schauplätze




978-3-8392-1776-4 Ebbert, Birgit:
Wer mordet schon im Ruhrgebiet?
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 278 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1776-8 / 978-3-8392-1776-4, EURO 10,99

Zwei Hobbyermittler, die Krimi-Buchhändlerin Anja Klein, der Blogger Sven Kempelmann und der Privatdetektiv Hannes Haarmann müssen in mehreren Fällen Mordermittlungen durchführen. Unter anderem sind die Burgruine Isenburg, der Ümminger See und der Archäologische Park in Xanten Fund- wenn nicht sogar Tatorte in ihren Todesermittlungen. Dortmund, Essen, Waltrop, Hagen oder die Villa Hügel sind nur einige Stationen, an denen die Hobbyermittler sich Klarheit über Tat, Motiv und Täter zu verschaffen suchen. Jeder der 11 Kurzkrimis mit Informationen zu Freizeittipps ergänzt.

Birgit Ebbert, geboren 1962 in Borken/Westfalen, studierte in Bonn und Münster Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie. 1993 promovierte sie über Erich Kästner. Sie lebt heute in Hagen und ist als selbstständige Unternehmerin und als freie Autorin tätig. Im Gmeiner Verlag sind ihre Krimis "Schneewalzer", "Falsches Zeugnis" und "Brandbücher" lieferbar. (tp) KTS 62
www.birgit-ebbert.de


978-3-943176-01-8 Ehley, Eva [d.i. Sabine Alt]:
Sylt ein Heimatbuch.
Sturmflut im Champagnerglas.

2013 (2. Auflage), 249 S., Conbook Verlag, 3-943176-01-0 / 978-3-943176-01-8, EURO 11,95

Wer die Sylt-Krimis von Eva Ehley schätzt, wird wohl seinen Spaß auch an "Sylt ein Heimatbuch" haben. In Romanform wird Sylt durch die Protagonistin Jule, die aus Liebeskummer von Berlin nach Sylt flüchtet, vorgestellt. In insgesamt 33 Kapiteln werden die verschiedenen Gemeinden der Nordseeinsel, ihre touristischen Attraktionen beschrieben und das gesellschaftliche Leben der Insel aufgeblättert. Innerhalb der Geschichte informieren Text-Kästen z.B. über den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Buhnenbau und Sandaufspülungen, In-Lokale, Verkehrswesen der Insel oder Rezepte. Für Insel-Touristen wird das "Wörterbüchlein Söl'ring - Hochdeutsch" hilfreich für die richtige Deutung von Hinweisen oder aufgeschnappten Gesprächsfetzen der Insulaner sein. Ein Stichwortverzeichnis von Austern bis Wattwanderung erschließt diesen etwas anderen Reiseführer. Die o.g. Sylt-Krimis der Autorin sind im Fischer Taschenbuch Verlag lieferbar.

Eva Ehley, geboren in Berlin, war so unvorsichtig, einen Mann zu heiraten, der als Kind sämtliche Sandburgen auf Sylt gebaut hat - nun ist auch sie mit dem Sylt-Fieber infiziert. Inzwischen hat Eva Ehley mit Mann und Söhnen selbst viele Sommer auf der Insel verbracht. Sie hat den Blick der "echten" Sylter auf ihre Insel ebenso kennenlernen dürfen wie die Schattenseiten des Promi-Tourismus. Irgendwann gewann ihre kriminelle Fantasie die Oberhand. Seitdem lässt sie regelmäßig auf Sylt morden. Ihre ausgesprochen erfolgreiche Krimireihe um den versoffenen Promi-Journalisten Fred Hübner ist Kult - und das nicht nur auf Sylt. (tp) KTS 62
www.sabine-alt.de


978-3-86913-590-8 Eßer, Angela: Krimi.
Ein perfekter Themenabend.
Mit mörderisch guten Rezepten, Tipps zu krimineller Deko, stilechtem Ermittler-Outfit, fesselnder Musik - und allem, was dazugehört.


2015, 96 S., zahlreiche farbige Abbildungen und Fotos, OA, Verlag ars vivendi (menüthek), 3-86913-590-5 / 978-3-86913-590-8, EURO 13,50
Stilvolle Krimidinner in Restaurants, alten Burggemäuern oder auf Flussschiffen sind die angesagten Events für Krimifans, um mitten im Geschehen zu sein, bei der Ermittlungsarbeit mithelfen und sich dabei noch ein mehrgängiges Menü zu leisten. Macht garantiert Spaß, der kostet aber garantiert auch eine Menge Geld. So stilvoll wie in den genannten Lokalitäten kann man einen spannenden Tatort auch in den eigenen vier Wänden kreieren und Freunde zur Ermittlung an den eigenen Tisch einladen. Wie das bestens funktionieren kann, das erläutert Krimiautorin und -köchin Angela Eßer gekonnt und mit viel Liebe zum Detail in ihrem Ratgeber "Krimi. Ein perfekter Themenabend". Tatort und Spurensuche, Ermittlerpersonal und Augenzeugen, dazugehörige Rezepte für Speisen und Getränke, entsprechende Musik und Kleidung - all dies wird von Angela Eßer so beschrieben, dass einem spannungsvollen Abend nichts mehr im Wege stehen kann und der Kriminalfall am Ende des Abends gelöst ist.
Inhalt:
Das mörderisch gute Krimi-Menü / Indizien für Zwischendurch: It's Tea Time; Geschüttelt, nicht gerührt - warum eigentlich?; Die Faszination des Bösen / Alles für einen spannenden Krimiabend: Die Vorladung - Absolute Geheimsache; Der Tatort - Der gedeckte Tisch; Die Fahndung - Spurensuche zu Hause; Die Straftat - Spannende Krimispiele; Die Ermittlung - Verhaftete Outfits; Die Beweismittel - Sichergestellte Geschenke; Die Augenzeugen - Kriminelle Filme; Die Anhörung - Spannende Musik und Hörbücher; Das Vorstrafenregister - Tödlich Buchtipps.

Angela Eßer wurde in Krefeld geboren, studierte Theaterwissenschaft und war als pädagogische Mitarbeiterin bei der VHS München und am Theater tätig. Unter dem Titel "Mordshunger" gibt sie mörderische Kochseminare, in denen die Ess- und Trinkvorlieben von berühmten Privatdetektiven und Kommissaren aus der Kriminalliteratur aufgedeckt werden. Sie ist Organisatorin von Krimifestivals, Initiatorin von "Bloody Cover", sowie Herausgeberin von Krimi-Anthologien. Ihre Geschichte "6 Uhr 23 - Guten Morgen München" aus der Anthologie "München blutrot" wurde nominiert für den Friedrich-Glauser-Preis 2010 - Sparte Kurzkrimi. Von 2005 - 2012 war sie Sprecherin des Syndikats, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur. Im November gründete sie gemeinsam mit Nina George (Publizistin, Hamburg) die Initiative "JA zum Urheberrecht". (tp) KTS 62 www.angelaesser.de
www.krimimenuethek.de
www.ja-zum-urheberrecht.de



978-3-8392-1778-8 Färber, Werner:
Wer mordet schon in Ulm, um Ulm und um Ulm herum?
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 315 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1778-4 / 978-3-8392-1778-8, EURO 11,99

Mord aus Notwehr, Psychose, Neurose, Ver- und Überdruss, die Lust am Töten - Ulm und Umgebung erweist sich als eine gefährliche Gegend. Allerdings auch als eine Gegend, die interessante Ausflugsziele für Touristen aufweisen kann. Die 125 Freizeittipps, die diesen kriminellen Führer beschließen, sind durchweg mit Angaben zu homepages und e-mail-Adressen versehen. Bestens ergänzt zudem mit Kürzeln, die auf den jeweiligen Charakter des Tipps verweisen (z.B. Ausstellung, Gastronomie, Festival, Kleinkunst, Konzert, Kultur, Museum, Rundgänge & Führungen etc).

Werner Färber, 1957 geboren, fand nach abgebrochenem Studium zum Schreiben für Kinder. Nach 100 Titeln für Kinder und Jugendliche veröffentlichte er Kurzkrimis, einen Hamburg-Roman und den im Gmeiner Verlag lieferbaren Krimi "Baumkiller". (tp) KTS 62
www.wernerfaerber.de


978-3-9813966-5-2 Kreber, Dietlind (Hg):
Krimineller Reiseführer, Bd. 3.
Hamburg.

2012, 229 S., 1 Übersichstkarte Hamburger Stadtbezirke, Windspiel Verlag, 3-9813966-5-0 / 978-3-9813966-5-2, EURO 12,90

Sechzehn Hamburger Krimiautoren und -autorinnen lassen ihre Ermittler in den sieben Hamburger Stadtbezirken hinter Tätern herschnüffeln. Bevor die Kurzkrimis beginnen, wird der entsprechende Stadtbezirk mit seinen Stadtteilen vorgestellt - es wird über die Fläche, die Einwohnerzahl und die markantesten Punkte des Bezirks informiert. Eine Skizze der Tatortumgebung weist dem Krimi-Touristen den Weg. Beschlossen wird die Anthologie mit Leerseiten für individuelle Notizen. Für den dritten Band der "Kriminellen Reiseführer" wurden die Kurzkrimis geschrieben von: Eva Almstädt, Ellen Balsewitsch-Oldach, Dirk-Uwe Becker, Monika Buttler, Walter M. Dobrow, Jürgen Ehlers, Stephanie Fleischer, Gunter Gerlach,

Britta Heitmann, Klaudia Jeske, Norbert Klugmann, Jürgen Rath, Günther Thömmes, Regula Venske und Angelika Waitschies.
Dietlind Kreber, geboren 1962 in Lippstadt, ist dipl.-Betriebswirtin, nach Stationen in Berlin, Ludwigshafen, Frankreich und der Schweiz hat es sie in den Badeort Scharbeutz an der Ostseeküste verschlagen. Für den Windspiel Verlag Scharbeutz betreut sie als Herausgeberin die "Kriminellen Reiseführer". (tp) KTS 62
www.dietlind-kreber.de


978-3-944399-01-0 Kreber, Dietlind (Hg):
Krimineller Reiseführer, Bd. 4. Sylt.

2015 (2. Auflage), 217 S., 1 Übersichtskarte Sylt, Windspiel Verlag, 3-944399-01-3 / 978-3-944399-01-0, EURO 12,90

Die Anthologie umfasst 18 Kurzkrimis, die in den angesagten 12 Sylter Gemeinden und Ortschaften spielen. Jede Gemeinde resp. Ortschaft wird kurz vorgestellt, anhand einer Lageskizze rund um das Tatortgeschehen kann man den Weg des oder der Täter verfolgen. An die obligatorischen Leerseiten für eigene Notizen wurde auch hier gedacht. Die AutorInnen: Ellen Balsewitsch-Oldach, Dirk-Uwe Becker, Sina Beerwald, Monika Buttler, Monika Dengler, Bettina Dethloff, Walter M. Dobrow, Karen Erbs, Ute Haese, Regine Kölpin, Werner Middelmann, Renate Müller-Piper, Torsten Prawitt, Jürgen Rath, Andreas Tillmanns, Jügen Vogler und Angelika Waitschies.

Kurzbio der Herausgeberin s.o. (tp) KTS 62

978-3-9813966-0-7 Kreber, Dietlind (Hg):
Möderische Ostsee.
Ihr krimineller Reiseführer für die Lübecker Bucht, Bd. 1.

2010 (2. Auflage), 191 S., 1 Übersichtskarte Lübecker Buch, Windspiel Verlag, 3-9813966-0-X / 978-3-9813966-0-7, EURO 11,00

In ihrem Vorwort schreibt die Herausgeberin, warum noch nie jemand auf die Idee gekommen ist, eine Reihe "krimineller" Reiseführer zu veröffentlichen. Von der Idee zum Konzept und dann zur Tat. Im ersten Band der "kriminellen" Reiseführer des Windspiel Verlages stand - natürlich - die Region, in der der Verlag zu Hause ist. Und so kam es zu einer Anthologie mit 10 Kurzkrimis, die den Leser von Grömitz nach Lübeck-Travemünde auf eine mörderische Reise entlang der Lübecker Bucht mitnehmen, mit einem kleinen Schwenker für diejenigen, die gerne mit dem Fahrrad auf Erkundungstour gehen (Von Lübeck über Travemünde nach Niendorf - Eine nicht alltägliche Fahrradtour). Die einzelnen Orte werden kurz vorgestellt, es folgt eine Kartenskizze, der sich dann der Kurzkrimi anschließt. Leerseiten für persönliche Notizen finden sich am Ende des Buches. Die Kurzkrimis wurden geschrieben von: Eva Almstädt, Ute Haese, Dorothea Kiausch, Dietlind Kreber, Michael Mehrgardt, Renate Schley und Petra Tessendorf.

Kurzbio der Herausgeberin s.o. (tp) KTS 62

978-3-9813966-1-4 Kreber, Dietlind (Hg):
Mörderische Ostseegerichte - Ihr krimineller Restaurantführer.
Lübecker Bucht und Umgebung.

2011, 224 S., Windspiel Verlag, 3-9813966-1-8 / 978-3-9813966-1-4, EURO 11,90

Dreizehn regionale Autoren haben sich ihre eigenen Gedanken zum Thema "Kochen" gemacht. Von Travemünde bis Heiligenhafen, in Fehmarn und Eutin haben sie gekocht und gemeuchelt. Genießen Sie neben den fesselnden Kurzgeschichten auch die außergewöhnlichen Zeichnungen zum Thema Kochen, die Sie durch das ganze Buch begleiten. Mit Originalrezepten zum Nachkochen. Die Kurzkrimis von: Lena Johannson, Michael Mehrgardt, Petra Tessendorf, Dietlind Kreber, Ute Haese, Angelika Waitschies, Klaudia Jeske, Walter M. Dobrow, Torsten Prawitt, Jürgen Vogler, Dorothea Kiausch, Brigitte Arms und Eva Almstädt.

Kurzbio der Herausgeberin s.o. (vt) KTS 62

978-3-8392-1777-1 Kroneck, Ulrike / Rutsch, Conny:
Wer mordet schon im Osnabrücker Land?
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 279 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1777-6 / 978-3-8392-1777-1, EURO 10,99

Einer der berühmtesten Verlierer der antiken Militärgeschichte dürfte wohl Varus sein. Der Verlust seiner Legionen im düsteren Wald machte eine Region nahe Osnabrück europaweit bekannt: Den Teutoburger Wald. Und hier müssen die pensionierte Hauptkommissarin Irmela Hagekötter und der Fotojournalist Thaddäus Just Aufklärungsarbeit bei Mord und Totschlag leisten. Ihre Ermittlungen führen sie vom Teutoburger Wald, den Grönegau, das Wiehengebirge bis hin zum Artland. Die einzelnen Kurzkrimis werden durch zum Teil recht ausführliche Freizeittipps ergänzt, stets versehen mit Hinweisen auf die jeweiligen homepages.

Ulrike Kroneck, Lektorin und Autorin, kommt aus dem Osnabrücker Land und ist nach vielen Jahren in Berlin dort wieder angekommem. Von Ulrike Kroneck sind vier Veröffentlichungen im Gmeiner Verlag lieferbar.
www.ulrike-kroneck.de
Conny Rusch arbeitet als freie Journalistin bei der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Dass die beiden ihre Heimat wie aus der Westentasche kennen, beweisen sie mit der Beschreibung von 125 Ausflugszielen. Beide leben in Buer, einem Ortsteil der Kleinstadt Melle im Grönegau. (tp) KTS 62

978-3-8392-1780-1 Kruse, Margit:
Wer mordet schon im Hochsauerland?
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 277 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1780-6 / 978-3-8392-1780-1, EURO 10,99

Gemeinhin ist das Hochsauerland als Wanderparadies bekannt. Im Land der tausend Berge ist Romantik und Beschaulichkeit das, was viele Urlaubende dort suchen. Ganz offensichtlich existiert aber neben dem Rosamunde Pilcher Flair (Reiseprospekt der HSK) auch eine dunkle Seite dieser Region, wie man aus den 11 Kurzkrimis erfahren kann. Aber trotz Mord und Totschlag in Arnsberg, Rehsiepen, Bödefeld oder Schmallenberg gibt es jede Menge attraktiver Ausflugsziele, die in den Freizeittipps und Touren-Vorschlägen bestens beschrieben werden.

Margit Kruse, geboren 1957, ist ein echtes Kind des Ruhrgebiets. Seit 2004 ist die Gelsenkirchnerin als freiberufliche Autorin tätig. Bislang hat sie sieben Bücher veröffentlicht, darunter den Roman "Im Schatten des Turmes - Eine Jugend im Ruhrgebiet", der für den Literaturpreis Ruhr 2009 nominiert war. Im Gmeiner Verlag veröffentlichte sie bisher die Kriminalromane "Hochzeitsglocken", "Zechenbrand" und "Eisaugen". (tp) KTS 62

978-3-8392-1779-5 Porath, Silke / Prescher, Sören:
Wer mordet schon in der Oberlausitz?
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 341 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1779-2 / 978-3-8392-1779-5, EURO 12,99

Zittau, Löbau, das berühmt-berüchtigte Bautzen, Kleinwelka, Neschwitz, Weißwasser, Niesky oder Görlitz - dies sind die Stationen der einwöchigen Lesereise eines Fantasyautors durch die Oberlausitz. Was der gute Mann nicht ahnt, es erwarten ihn nicht nur sein Publikum sondern Mord, Totschlag, Lug und Betrug. Die Städte und Ortschaften der Oberlausitz scheinen vollgestopft mit Verbrechen. Dies passt eigentlich so gar nicht in diese einzigartige Landschaft und die Lausitzer Kultur. Aber diesen Untaten einen Riegel vorzuschieben bzw. Ermittlungen aufzunehmen, dies ist die Aufgabe von Kommissarin Franzi Hartmann und ihrem Partner Roland Krämer. Die Freizeittipps, die zu den elf Kurzkrimis passen, werden in dieser Ausgabe nicht wie sonst einzeln aufgelistet, sondern im Anschluß an den Kurzkrimi in einem durchgehenden Text vorgestellt.

Silke Porath, Jahrgang 1971, lebt mit ihrem französischen Mann nach 20 Jahren in der schwäbisch-badischen Welt wieder in ihrer Heimatstadt Balingen. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Schreibtrainerin. Die Autorin zahlreicher Romane ist Mitglied bei den 42er Autoren. www.silke-porath.de Sören Prescher, Jahrgang 1978, wohnt mit seiner Familie in Nürnberg und ist ebenfalls Mitglied der 42er Autorn. Neben zahlreichen Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlichte er mehrere Romane im Bereich Thriller und Fantastik. (tp) KTS 62
www.soeren-prescher.de

978-3-89425-465-0 Rose, Rita / Schreiber, Nicole / Wollenhaupt, Gabriella:
Mörderische Mandelhörnchen.
Kulinarisches aus der Grappa-Küche.

2015, 159 S., Grafit Verlag, 3-89425-4654-3 / 978-3-89425-465-0, EURO 10,00

1993 erschien der erste "Grappa"-Krimi von Gabriella Wollenhaupt im Grafit Verlag. Mit "Grappa und die stille Glut" erschien im Frühjahr 2015 der 25. Grappa-Krimi. Maria Grappa, Polizeireporterin für das Bierstädter Tageblatt schliddert nicht nur immer durch ihre Reportage-Recherchen in Kriminalfälle hinein, sondern ist auch meist aktiv bei der Aufklärung beteiligt. Ihr Arbeitstag beginnt in der Regel mit dem Kauf von Mandelhörnchen in der Bäckerei um die Ecke. Läuft es mal nicht so gut mit den Ermittlungen und ihren amourösen Beziehungen, dann gibt es ja immer noch den (meist) gut gefüllten Kühlschrank zu Hause. Und Grappa liebt Essen und kann gut kochen. Was Wollenhaupts Grappa so am Herd zaubert und ob die entsprechenden Rezepte von der Autorin in ihren Krimis eingestreut zum Nachkochen einladen, das hat Food-Coach Nicole Schreiber gründlich geprüft. Taugen die Rezepte? Sind sie wirklich nachkochbar? Beide Fragen sind mit "Ja" zu beantworten. Den Introitus zu den Rezepten der 9 Vorspeisen, 15 Hauptgerichten und 4 Nachspeisen bilden stets die entsprechenden Passagen der Grappa-Krimis, in denen diese Essenstipps aufgetischt werden. Begleitet werden die gesammelten Grappa-Rezepte von Illustrationen der Grafikerin Rita Rose.

Gabriella Wollenhaupt arbeitete viele Jahre als Fernsehredakteurin in Dortmund. 1993 verschaffte sie der schlagfertingen Polizeireporterin Maria Grappa ihren ersten Auftrag in "Grappas Versuchung". Seitdem sind vierundzwanzig weitere Grappa-Kimis erschienen.
www.gabriella-wollenhaupt.de
Nicole Schreiber hat eine Ausbildung zum Food-Coach gemacht, ist seit jeher Grappa-Fan und wollte es wissen: Kann Maria Grappa tatsächlich kochen oder tut sie nur so? Daher hat sie sich alle fünfundzwanzig Grappa-Krimis noch einmal vorgenommen, die schönsten Gerichte ausgesucht, nachgekocht und die Rezepte niedergeschrieben.
www.food-coach-nrw.de
Rita Rose kennt alle Grappa-Krimis und sorgt für die Sahne in dieser Text- und Rezeptsammlung. Die gelernte Schaugewerbegestalterin und Grafikerin ist Schöpferin der liebevoll und witzig gestalteten Illustrationen. (tp) KTS 62
www.grafit.de


 978-3-8392-1775-7 Rossbacher, Claudia (Hg):
Wer mordet schon in der Steiermark?
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 240 S., 3-8392-1775-X / 978-3-8392-1775-7, EURO 9,99

In ihren bisherigen fünf Steirerkrimis kommt die Herausgeberin Claudia Rossbacher auf insgesamt 11 Leichen - sie sollte also prädestiniert sein, mit wenigstens 11 weiteren Leichen in den Kurzkrimis für diesen Freizeitführer ihre bisherige Bilanz zu verbessern. Nobel, nobel - Claudia Rossbacher wollte für diese Kurzkrimisammlung nicht Einzeltäterin bleiben und somit Kolleginnen und Kollegen veranlassen, ein Up-date zu deren Mordraten durchzuführen, als da sind: Herbert Dutzler, Lisa Lercher, Ilona Mayer-Zach, Beate Maxian, Günter Neuwirth, Robert Preis, Clementine Skorpil, Andrea Stift, Isabella Trummer, Jennifer B. Wind und last but not least Claudia Rossbacher. Jeder dieser Beiträger hat einen Bezirk der Steiermark als Tatort auserkoren und liefert im Anschluss an ihren/seinen Kurzkrimis die entsprechenden Hinweise auf touristische "must seen"-Örtlichkeiten.

Claudia Rossbacher, geboren in Wien, war nach ihrem Studium der Tourismuswirtschaft Model, Texterin und Kreativdirektorin in internationalen Werbeagenturen. Seit 2006 arbeitet sie als freie Autorin in Wien. Ihre in der Steiermark angesiedelten Kriminalromane (sieben bis dato, alle im Gmeiner Verlag lieferbar) waren alle äußerst erfolgreich bis hin zu der ORF-Verfilmung von "Steirerblut". Seit dem ersten Fall für ihre LKA-Kommissarin Sandra Mohr, eben "Steirerblut", sind die Krimis von Claudia Rossbacher wochenlang immer in den österreichischen Bestsellerlisten zu finden. (tp) KTS 62 www.grafit.de


978-3-8392-1781-8 Seidl, Leonhard F.:
Wer mordet schon in Oberbayern?
Der kriminelle Freizeitführer: 11 Krimis und 125 Freizeittipps.

2015, 279 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1781-4 / 978-3-8392-1781-8, EURO 10,99

"Django" - so heißt der Privatermittler im ersten Krimi von Leonard F. Seidl. Ihm zur Seite steht seine Oma, die gern und gezielt mit dem "Hacklstecker" austeilen kann. Was ein "Hacklstecker" ist, wissen vermutlich nur die Bayern allein. Jedenfalls ist Django stets auf der Spur der Bösewichte, sei es in Ingolstadt, Paffenhofen, Erding, Dachau, München oder Burghausen. Die Freizeittipps, die Django neben seiner oftmals gefährlichen Ermittlungstätigkeit gibt, sind im Text der Kurzkrimis hervorgehoben nummeriert und werden nach erfolgreicher Arbeit in den Freizeittipss aufgelistet. Wer oder was "Schandi" ist ist klar: die Polizei, wohl abgeleitet von Gendarmerie. Was ein "Hacklstecker" ist, bleibt für mich im Dunkeln - ein Glossar hätte Auskunft geben können.

Leonhard F. Seidl ist in der Nähe des Isentals aufgewachsen. Nach seinem Studium der Sozialen Arbeit ist er mittlerweile freiberuflicher Autor, Biograf und Dozent für kreatives Schreiben. Er lebt mit seiner Familie in Nürnberg. (tp) KTS 62 www.textartelier.de


978-3-944399-19-5 Tessendorf, Petra (Hg):
Krimineller Reiseführer, Bd. 5. Berlin.

2014, 249 S., 1 Übersichtsplan Zwölf Berliner Bezirke, Windspiel Verlag, 3-944399-19-6 / 978-3-944399-19-5, EURI 12,90

18 Reisetipps mit entsprechenden Handskizzen lassen die Hauptstadt der Republik in anderem Licht erscheinen. Berliner Krimiautoren schildern ihren Kiez mal aus einer anderen Perspektive als es ein üblicher Reiseführer tut. Wie in dieser Reihe üblich, werden die einzelnen Tatorte, von Alexanderplatz bis Weißensee, mit geschichtlichen Hintergründen auf einer Buchseite vorgestellt. Folgende Autoren nehmen den Leser auf einen kriminellen Stadtspaziergang mit: Martina Arnold, -ky, C.C. Chill, Andrea Gerecke, Stephan Hähnel, Kristina Herzog, Astrid Ann Jabusch, Swenja Karsten, Ute Kissling, Siegfried Langer, Thomas R.P. Mielke, Heidi Ramlow, Regine Röder-Ensikat, Connie Roters, Andreas M. Sturm, Angela Temming, Petra Tessendorf und Gisela Witte.

Petra Tessendorf stammt aus dem Bergischen land und arbeitet seit 1995 als Reporterin für eine Tageszeitung und verschiedene lokale Medien. 2010 wird ihr Roman "Der Wald steht schwarz und schweiget" im dtv-Verlag veröffentlicht. Ihre Kurzprosa erscheint ebenfalls bei dtv und verschiedenen anderen Verlagen. Nach acht Jahren in Ostholstein lebt sie mit ihrer Familie als freie Autorin und Herausgeberin in Berlin. (tp) KTS 62 www.petratessendorf.de


978-3-9813966-4-5 Tessendorf, Petra (Hg).
Mörderische Ostsee, Bd. 2.
Ihr krimineller Reiseführer von Fehmarn bis Kiel.

2011, 217 S., 1 Übersichtskarte Ostseeküste, Windspiel Verlag, 3-9813966-4-2 / 978-3-9813966-4-5, EURO 11,90

14 Kurzkrimis von Autoren der Region führen entlang der Ostseeküste zu den dort beliebtesten Ferienorten. Wie in dieser Reihe üblich, wird jeder Kurzkrimi mit Hintergrundinformation der jeweiligen Region bzw. Ortschaft eingeleitet und mit einer Tatortskizze ergänzt. Leerseiten für Notizen sind, wie immer, am Ende des kriminellen Reisenführers zu finden. Die AutorInnen: Brigitte Arms, Karen Erbs, Walter M. Dobrow, Stephanie Fleischer, Ute Haese, Britta Heitmann, Torsten Prawitt, Jürgen Rath, Petra Tessendorf, Andrea Tillmanns, Jürgen Vogler und Angelika Waitschies.

Kurzbio der Herausgeberin s.o. (tp) KTS 62

978-3-934917-95-5 Venn, Hubert vom:
Eifel ein Heimatbuch.
In Wanderschuhen über brodelnde Erde - aber niemals mit roten Socken.

2013 (2. Auflage), 250 S., Conbook Verlag, 3-934918-95-6 / 978-3-934917-95-5, EURO 11,95

Preußisch-Sibirien wurde die Eifel früher genannt. Inzwischen ist der Landstrich, der sich von der Grenze zu Belgien bis nach Rheinland-Pfalz hinzieht, nicht nur eine begehrte Urlaubsregion, sondern auch das Ziel vieler Krimifans aus Deutschland und seinen Nachbarländern. In der Eifel sind viele bekannte Krimiautoren zu Hause. Einer der bekanntesten ist der "Eifel-Krimi-Guru" Jacques Berndorf, dessen Freund Ralf Kramp - ebenfalls Krimiautor - in Hillesheim vor ein paar Jahren das "Kriminalhaus" eröffnete. Neben einem Krimi-Café werden im "Kriminalhaus" mehr als 36.000 Kriminalromane in einer Präsenzbibliothek präsentiert. Hubert vom Venn widmet dem "Kriminalhaus" (www.kriminalhaus.de) im "mörderischen Hillesheim" freundlichersweise drei ganze Seiten. In 48 Kapiteln begibt sich Hubert vom Venn auf eine Erkundungstour durch die Moore, verwickelte Städtchen, zu erloschenen Vulkanen und tiefen Maaren. Dass Hubert vom Venn unter anderem Kabarettist ist merkt man den launigen Texten an. Wer nicht nur Hillesheim, die "Krimihauptstadt der Republik" besuchen möchte, wird von Hubert vom Venn mit einem "spaßorientierten Wanderführer" belohnt. Dankenswerterweise ergänzt der Autor sein Eifel-Heimatbuch mit einem Glossar und einem "Wörterbüchlein".

Hubert vom Venn war noch minderjährig, als er bei einer Tageszeitung die Ausbildung zum Journalisten begann. Er arbeitete sieben Jahre als Redakteur, ehe er über einen Job als Radio-Gagschreiber Kabarettist und später auch Theaterleiter wurde. Vom Venn hat bisher 17 Romane, Krimis und Kurzgeschichten-Sammlungen über die Eifel geschrieben und betreibt neuerdings neben seinem Theater auch das Restaurant Venn's Landhaus. (tp) KTS 62 www.hubert-vom-venn.de



Jahrbücher
Zeitschriften


978-3-8392-1866-2 Buranaseda, Nadine (Red.) / Syndikat (Hg):
Tat-Zeuge.
Das Syndikats-Dossier 2015.

2016, 352 S., Gmeiner Verlag, 3-8392-1866-7 / 978-3-8392-1866-2, EURO 12,99

Bekannte Syndikatsmitglieder berichten in teils augenzwinkernden Zeugenaussagen von der Criminale in Büsum. Das größte Krimifestival im deutschsprachigen Raum hat auch in diesem Jahr nicht zuletzt durch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm zahlreiche Besucher angelockt. Zu den hochkarätigen Referenten gehörten u.a. Lydia Benecke, Kriminalpsychologin, Axel Petermann, Kriminalist und Deutschlands bekanntester Profiler, Raimond Drommel, Sprachprofiler, und Peter Veckenstedt, Experte für Spurensicherung. Der "Tat-Zeuge" - ein tiefer Einblick in die deutschsprachige Krimiszene.

Nadine Buranaseda, Jahrgang 1976, ist gebürtige Kölnerin mit thailändischen Wurzeln väterlicherseits und lebt in Bonn. Sie studierte Deutsch und Philosophie und wurde im Hörsaal entdeckt: Für einen ihrer letzten Scheine, den sie für die Anmeldung zum Ersten Staatsexamen benötigte, durfte sie statt einer analytischen Arbeit einen Kurzkrimi schreiben, den ihr Professor einem Verlag vorgelegt hat. 2005 veröffentlichte sie ihren ersten Krimi - einen Jerry-Cotton-Roman, dem bis heute mehr als ein Dutzend folgten. 2007 wurde sie für den Agatha-Christie-Preis nominiert. Mit "Seelengrab" erschien 2010 ihr erfolgreicher erster Bonn-Krimi. 2011 gehörte sie zu den vier Stipendiaten des Tatort-Töwerland-Krimistipendiums. Im Herbst 2012 erschien die Fortsetzung ihres Debüts "Seelenschrei" um die Ermittler Lutz Hirschfeld und Peter Kirchhoff. Aktuell arbeitet Nadine Buranaseda neben diversen Kurzgeschichten am dritten Hirschfeld-Roman sowie an einem brandneuen Thriller-Projekt. (vt) KTS 62 www.nadineburanaseda.de
www.das-syndikat.com


***

978-90-420-3822-6 Bradley, Geoff / Cornwell, Bob (Hg):
CADS - An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction.

2015, No. 69, 70, 71, je 80 Seiten, s/w Illustrationen, CADS, ISSN 0965-6561, £ 9,00 je Ausgabe [Bezugsanschrift: Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex SS7 1PA / UK, e-mail: Geoffcads@aol.com]
Verschiedene (internationale) Beiträger schreiben über [Ausgabe 69]: Patricia Wentworth and Miss Silver / Crime in Cambridge / James Gunn / Gladys Mitchell / Wilkie Collins / Henry Wade / Denis Mina
[Ausgabe 70]: Clemence Dane & Helen Simpson / Bob Adey / Henry Wade / Boris Akunin / Ianthe Jerrold
[Ausgabe 71]: The Mystery that Never Was / Resolving "The Final Problem" / Juanita Sheridan / Fiona Sinclair / Sayers and Crofts
Zudem gibt es wieder zahlreiche Rezensionen zu Primär- wie auch Sekundärliteratur, hilfreiche Ergänzungen zu der legendären Bibliographie von Hubin. Abgeschlossen wird jede Ausgabe mit "The Questionnaire" von Bob Cornwell. (tp) KTS 62

Polar-Gazette Franßen, Wofgang (Hg):
Polar Gazette.
Das Krimi-Magazin.

2015, 9 Ausgaben bis Dezember 2015, je ca. 32 Seiten, Polar Verlag, kostenfrei

Wie bereits im Hinweis zu "Wörtche: Penser Polar" erwähnt, gibt Verleger Wolfgang Franßen die Online-Version der "Polar Gazette" seit Mai 2015 auch als Printversion heraus. Erfreulich an der "Polar Gazette" ist, dass sich dieses Verlagswerbemagazin zurückhaltend zu den Kriminalromanen und Thrillern des Polar Verlages äußert. Verleger Franßen hat dafür pro Heft die letzten 4 bis 5 Seiten reserviert, auf denen die Neuerscheinungen des Verlages vorgestellt werden. Ansonsten versammelt "Das Krimi-Magazin" Aufsätze zu verschiedenen Themen, geschrieben von Meinungsbildnern der deutschsprachingen Krimiszene, dazu Interviews, aber auch Kurzkrimis von Krimiautoren: Max Annas, Zo? Beck, Romy Fölck, Carsten Germis, Frank Göhre, Sonja Hartl, Alf Mayer Adian McKinty, Sunil Mann, Patrica Melo, Marcus Müntefering, Carlo Schäfer, Wolfgang Schorlau, Arno Strobel, Thomas Wörtche - dies die Auflistung der Autorinnen und Autoren der Ausgaben Mai - Dezember 2015. Die ansprechende Cover-Gestalung des Krimi-Magazins weist bereits auf die Themenstellung der jeweiligen Ausgabe hin. "Polar Gazette" erscheint monatlich. Interessenten sollten ihren Buchhändler bitten, das (kostenfreie) Krimi-Magazin beim Polar Verlag in ausreichender Stückzahl anzuforden. Es lohnt sich über alle Maßen!
Die bisherigen Themen:
Horror- & Gruselthriller / Frauenkrimis / Komik im Krimi / Krimi aus Südafrika / U und E des Krimnalromans / Irische Krimis / Ermittler-Krimis.
(tp) KTS 62
www.polar-gazette.de
www.polar-verlag.de


Buchkultur Krimi Spezial 2015 Jensen, Nils / Lerchbacher, Hannes / Schnepf, Michael (Red.):
Buchkultur Krimi Spezial 2015.

2015, 24 S., Buchkultur Verlagsgesellschaft, ISSN 1026-082X, EURO 2,50

Die jährliche Krimi-Sonderausgabe des österreichischen Büchermagazins "Buchkultur" startet mit der Vorstellung der zehn besten Krimis der Saison, ausgewählt von einer internationalen Jury, weiterhin widmet sich Peter Heiss in "Schmauchspuren" Südstaaten-Thrillern, Nils Jensen berichtet in "Unter griechischer Sonne" über Petros Markais und Leo Kanaris, und Thomas Wörtches regelmäßige Kolumne in "Buchkultur Krimi Spezial" beschäftigt sich mit "Krieg und Terror". Neben zahlreichen Rezensionen sind zwei Seiten den Nachwuchs-Krimi-Fans gewidmet. In "Von Fall zu Fall" und "3 Mal Juniorspannung pur!" erfahren Eltern, was sie ihren Sprößlingen an Spannungsliteratur schenken können. Die 2,50 EURO einmal jährlich sind für (Krimi-)Informationen gut angelegt. (tp) KTS 62
www.buchkultur.net


Temps-Noir-No-17 Lhomeau, Marc / Lhomeau, Franck (Hg):
Temps Noir.
La Revue des Littératures Policières. No. 17.

2014, 352 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Éditions Joseph K., 978-2-910686-67-3, EURO 18,00

Inhalt:
Pierre Charrel: À la croisée des genres … polar, fantastique et science-fiction / Michel Chlastacz: "Le Diable noir" 1942-1944. Collection policière de Jean Renard / Clément Pieyre: Pierre Véry, de la littérature au cinéma 1936-1947 / Thomas Pillard: L'Occupation dans le film de gangsters des années 50 / Narcejac à Coatmeur. Correspondance 1957-1976 / Jean-Marie David: Patrick Raynal (Interview) / Pierre Charrel: La DVDthèque du film criminel. (vt) KTS 62

Temps-Noir-No-18 Lhomeau, Marc / Lhomeau, Franck (Hg):
Temps Noir.
La Revue des Littératures Policières. No. 18.

2015, 352 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Éditions Joseph K., 978-2-910686-69-73, EURO 19,50

Inhalt:
Pierre Charrel: Entre Noire et Blanche / Franck Lhomeau: Les collections populaires de la Librairie Gallimard avant la "Série Noire" / Jacques Baudou: Avènement et irréstible ascencion du roman policier / Patric Allain: Jacques Viot - ércivain et scénariste du "continent noir" / Michel Chlastacz: Le commissaire Vasseur enquête sous l'Occupation / Franck Lhomeau: Claude Mesplède (Interview) / Pierre Charrel: Sherlock Holmes, variations sur une mythe / Pierre Charell: La DVDthèque du film criminal. (vt) KTS 62

Crime-Stern Krug, Christian (Hg) / Di Grazia, Giuseppe (Red.):
Crime.
Wahre Verbrechen.

2015/2016, No. 1 - 4, je 140 S., zahlreiche s/w und farbige Abbildungen und Fotos, Verlag Gruner & Jahr (Stern Crime), ISSN 2364-7930, je EURO 4,80

Für Liebhaber der True-Crime-Fraktion hat sich das Magazin "Stern" etwas Besonderes einfallen lassen. Im "Stern" wird seit jeher über Verbrechen weltweit berichtet. Im Zwei-Monats-Rhythmus (seit Juni/Juli 2015) gibt es die Sonderpublikation "Crime", die "Wahre Verbrechen" und deren Aufklärung dokumentiert. Aufmacher sind stets spektakuläre nationale wie internationale Fälle. Ergänzt werden die Magazine durch Interviews "Krimis schreiben. Wie geht das eigentlich?" (bisher Friedrich Ani, Jo Nesbø, Simon Beckett) oder Kurzkrimis (bisher Stephen King). Die letzte Textseite ist für einen "prominenten Fall" vorbehalten (David Bowie, Jane Fonda, Bill Gates, Al Pacino). Interessante Fälle + Magazinumfang = gutes Preis/Leistungs-Verhältnis. (tp) KTS 62
www.stern-crime.de


culinary2_cover_200.jpg Rudolph, Janet R. / Derie, Kate (Hg):
Mystery Readers Journal.
The Journal of Mystery Readers International.

2015, No. 1, 2, je 68 S., ISSN 1043-3473, US $ 50,00 jährlich für 4 Ausgaben [Bezugsanschrift: MRI, PO Box 8116, Berkeley, CA 94707 / USA, e-mail: janet@mysteryreaders.org].

Der Postweg aus den USA kann lang sein (trotz Luftpostzusendung), daher liegen vom 31. Jahrgang des MRJ bisher nur die Ausgaben 1, 2 und 3 hier vor. Die Ausgaben 1 und 2 beschäftigen sich in Rezensionen wie auch in Beiträgen vorwiegend US-amerikanischer Krimiautorinnen und -autoren mit "Culinary Crime". Die 3. Ausgabe ist schottischer Kriminalliteratur gewidmet ("Scottish Mysteries"). (tp) KTS 62


Miscellanea



978-3-86153-844-8 Hertle, Hans-Hermann / Saure, Hans-Wilhelm:
Ausgelacht.
DDR-Witze aus den Geheimakten des BND.

2015, 143 S., 2 Abbildungen, Ch. Links Verlag, 3-86153-844-X / 978-3-86153-844-8, EURO 10,00

BND-Geheimoperation DDR-Witz. Es klingt wie ein Scherz, ist aber keiner. Jahrelang sammelten Agenten des Bundesnachrichtendienstes mit vollem Ernst Witze aus der DDR, werteten sie aus und reichten eine Auswahl sogar an den Bundeskanzler weiter. Alles streng geheim - versehen mit dem Stempel "Verschlusssache - Nur für den Dienstgebrauch". Politische Witze als Stimmungsbarometer für die Lage im real existierenden Sozialismus. Der Band gibt Einblick in die Welt der Geheimdienste der späten 1980er Jahre. Es wird aber auch darüber berichtet, wie hart Witzeerzähler in den frühen Jahren der DDR mit Gefängnis bestraft wurden. Je näher das Ende des Arbeiter- und Bauernstaates rückte, umso schonungsloser wurden Honecker und seine Genossen vom eigenen Volk lächerlich gemacht. Die konspirativ beschafften Witze machen deutlich: Den Spaß ließen sich die Menschen in der DDR bis zum Schluss nicht nehmen.

Hans-Hermann Hertl, Jahrgang 1955, Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Marburg und Berlin; Dr. phil.; wissenschaftlicher Publizist und Sozialforscher; 1985-1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung an der Freien Universität Berlin; seit 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zur Sozial- und Zeitgeschichte.
www.zzf-pdm.de/site/390/default.aspx


Hans-Wilhelm Saure, geboren 1968. 1986 freier Mitarbeiter der "Westfalenpost", 1989 Redaktionsassistent, 1991/92 Volontariat "Westfalenpost". Ab Januar 1993 Redakteur "Westfalenpost", ab Dezember 1993 Redakteur "Bild am Sonntag" in Hamburg, ab 1997 in Berlin. 2001 Chefreporter "Bild am Sonntag". 2007 Wechsel als Chefreporter zu "Bild" in das Ressort Reporter/Investigative Recherche. (kress.de) (vt) KTS 62

Brunetti-Wandkalender-2016 Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-L.:
Venezianische Streifzüge mit Commissario Brunetti.
Wandkalender 2016.

2015, 13 Fotoseiten, DIN A3 Querformat, Spiralbindung, EURO 17,90 (incl. Porto)

Neben den Stadtrundgängen, Stadtplänen und Reiseführern zu den Schauplätzen, an denen Commissario Brunetti ermitteln muss, sich aber zwischendruch bei Kaffee und gutem Essen erholen kann, haben die beiden "Commissario Brunetti-Fachleute" etwas Besonderes für ihre Palette der Brunetti-Nachschlagewerke ausgedacht: Nach einem längeren Aufenthalt in Venedig haben Hoffmann und Heinrich aus ihrer umfangreichen Fotosammlung einen Wandkalender mit Eindrücken ihrer Streifzüge zusammengestellt. Im Querformat (30 x 42 cm) präsentieren sie ausgewählte Schauplätze aus den Romanen und Verfilmungen. Um dem Betrachter eine kurze Orientierung zu geben, wurde unter jedes Kalenderblatt eine kurze Schauplatzbeschreibung eingefügt. Einen Eindruck des Wandkalenders kann man sich unter www.brunettistadtplan.de verschaffen - dort ist auch das Bestellformular zu finden, ansonsten kann man auch per E-Mail elisabeth.hoffmann@brunettistadtplan.de den Wandkalender bestellen.

Elisabeth Hoffmann arbeitet als Sozialpädagogin, Karl-L. Heinrich ist Informatiker. Beide leben und arbeiten in München. (tp) KTS 62

978-3-650-40054-3 Klinger, Judith:
Robin Hood.
Auf der Suche nach einer Legende.

2015, 208 S., 45 Abbildungen, Lesebändchen, Verlag Lambert Schneider, 3-650-40054-5 / 978-3-650-40054-3, EURO 29,95

Mythos oder Realität? Robin Hood gibt nach wie vor Rätsel auf. Die Geschichte vom edlen Räuber, der den Reichen nimmt, um die Armen zu beschenken, wurzelt tief im Mittelalter. Judith Klinger legt den historischen Kern der Legende frei und schildert Robin Hoods Aufstieg vom Geächteten zum Superhelden der Popkultur. Robin Hood ist eine überaus schillernde Gestalt. Der Vogelfreie aus dem Sherwood Forest verkörpert als Outlaw und Gesetzloser wie kein anderer die Ideale von Freiheit und Gerechtigkeit. Immer neue Deutungen haben sich an die überlieferten Geschichten angelagert und den gewitzten Räuber in einen vorbildlichen Sozialrebellen verwandelt. Längst hat Robin Hood auch in Film, TV und Comic Karriere gemacht und zählt weltweit zu den beliebtesten Symbolfiguren der Popkultur. Judith Klinger lässt uns eintauchen in die mittelalterliche Welt von Robin und Marian, von Little John und Bruder Tuck. Ihre spannende Spurensuche durch acht Jahrhunderte lässt den Mythos Robin Hood wieder lebendig werden und zeigt neueste Erkenntnisse zur historischen Wahrheit auf. Die einzigartige Beliebtheit Robins und seiner "Merry Men" belegen auch die zahlreichen Fotos und Illustrationen, die dem Band beigegeben sind.
Inhalt:
1. Robin Hood, Herr des Waldes. Aufstieg eines Geächteten (Spurensuche im Dickicht der Wälder / Außenseiter und Wegelagerer. Ein wandlungsfähiger Held / Symbolfigur des Aufbegehrens. Im Spannungsfeld von Recht und Ordnung / Mai-Spiele und Maskeraden. Krawalle um Robin Hood / Zwischen Wald und Stadt. Historische und mythische Landschaften / Robin Hoods verschwundenes Grab). 2. Vom Outlaw zum edlen Räuber. Neuzeitliche Verwandlungen (Graf Robert von Huntingdon. Adliger Streiter für Gerechtigkeit / Lady Marian. Maikönigin und "Amazone" / Zwischen Magie und Nostalgie. Verzaubertes Waldleben / Der Rebell als Schattenkönig. Robin und Richard Löwenherz / Auf der Suche nach Ursprüngen. Robin-Hood-Mythen). 3. Rächer der Enterbten. Robin Hood als Held der Moderne (Der ewige Bogenschütze. Legendenbildung für die Jugend / Bewegte Bilder. Robin als Freiheitskämpfer / Der Medienheld im Kampf mit der eigenen Legende / Flüchtige Spuren eines Tricksters). 4. Anhang (Robin-Hood-Überlieferung vom 14. bis 19. Jahrhundert / Filmografie / Bibliografie / Weiterführende Informationen und Quellennachweise / Originalzitate in englischer Sprache / Abbildungsnachweis).

Dr. Judith Klinger ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik / Institut für Germanistik der Universität Potsdam. Sie studierte Germanistik und Anglistik sowie Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. (vt) KTS 62


"Zu guter Letzt"



Die Schlussredakteurin (Gitta List / Bonn)



Eine Zierde des Vereins "Kop", die Originalausgabe von "Abpfiff", erschien 1998. Jetzt ist der dritte Roman um Commissaire Théo Daquin und seine Mannschaft auf Deutsch herausgekommen, von Andrea Stephani wieder einmal mit Bravour übersetzt - und auch nach siebzehn Jahren keinen Tag zu alt, um darin aktuelle Bezüge zu erkennen. Entsetzen, Trauer, Wut im Kommissariat des Pariser Vororts Levallois: Kollege Romero, Drogenfahnder, ist auf offener Straße erschossen worden, "von zwei Kerlen auf einem Motorrad". Es ist ganz offensichtlich ein Auftragsmord, ausgeführt von Dilettanten. Die sind schnell geschnappt - nur: Wer ist der oder sind die Auftraggeber? Und warum hatte sich Romero ›nebendienstlich‹ mit Nadine Speck getroffen, dem zweiten Opfer des Anschlags? Einer Junkiefrau und Dealerin, mit Verbindungen zur örtlichen Fußballmannschaft FC Lisle-sur-Seine, die kurz davor ist, die französische Meisterschaft zu erringen. Commissaire Daquin setzt alles daran, das herauszufinden - und seinen toten Lieblingskollegen, der auch sein Protegé war, vom Verdacht auf unlautere Machenschaften zu entlasten. Das ist nicht einfach, funktioniert aber doch; Daquins Team ist, wie man weiß, schwer auf Zack. Und fördert mit gewohnter Härte und Hartnäckigkeit peu à peu ziemlich unappetitliche Verstrickungen zutage: zwischen Fußballverein und der örtlichen Politik, der örtliche Politik und einem Bauunternehmen, zwischen diesem und einer Bank. Doping, Drogenhandel, Erpressung, Prostitution, Geldwäsche im großen Stil - die Fässer, die da im Laufe der Ermittlungen aufgehen, sind bis obenhin gefüllt mit Gift. In die ganze schmutzige Affäre sind außer dem Bürgermeister, Bauunternehmer und FC-Präsidenten in Personalunion, Reynaud, noch zahlreiche weitere ehrenwerte Herrschaften involviert, alle beseelt von Geldgier, Ehrgeiz und sozialem Größenwahn, einer skrupelloser als der andere. Dominique Manotti (Marie-Noëlle Thibault) kennt sich aus in der Welt - respektive in dem, was sie ausmacht. Seit Jahren schreibt die heute 73-jährige promovierte (Wirtschafts-)Historikerin und Ex-Gewerkschafterin Kriminalromane der Extraklasse. Ihr Stil ist brillant: Lakonisch, straff, schnell, à point, ›cineastisch‹ auch, manche Passagen gleichen Drehbuchanweisungen, Sätze kommen ohne Prädikat aus, schießen so die Bilder geradezu ins geistige Auge. "Blick zu...", "starker Geruch nach...", "Gelächter" - man liest einen Film. (Einen sehr französischen, was Humor, Eleganz, sinnliche Genüsse betrifft. Und was die Härte angeht - auch da spielt der französische Noir ja in einer besonderen Liga.)
Ihre Themen sind brisant: die kriminellen Netzwerke, das große Schachspiel, das politisch und ökonomisch (Einfluss-)Reiche spielen - und die Rolle, die die ›kleinen Bauern‹ darin einnehmen. Dass diese Rolle vorwiegend darin besteht, geopfert zu werden, ist klar. Dass die Bauern sich, des ungeachtet und getrieben vom Wunsch nach ein paar kleinen Krümeln vom großen Kuchen, auch noch gegenseitig verraten, betrügen, abmetzeln, ebenfalls. Manottis Blick auf die Welt ist von keinerlei sozialromantischem Schleier getrübt. Dass Elend und Kriminalität einander bedingen können - eh bien, das beschreibt sie sehr genau, mit profundem Verständnis und, ja, auch Empathie für die kleinen Leute, die verirrten Bauernopfer. Sie geht aber nicht so weit, dem Leser das Urteil über das Beschriebene vorwegzunehmen. So wie sie sich selbst des Urteils weitgehend enthält. Ihr Anliegen ist das Zeigen, ihre Methode die Genauigkeit, ihre Fragen journalistische: Welche ökonomischen, politischen, gesellschaftlichen Strukturen führen wen wie warum zu welchem Verhalten? Die Antworten darauf sind so komplex wie die Strukturen, die sie aufdecken. Schon deshalb können sie (in einem Manotti-Krimi jedenfalls) selten zur "Wiederherstellung der Ordnung" beitragen. Denn ›die Ordnung‹ in einem radikal kapitalistischen und/oder korrupten System (und welches System ist das eigentlich nicht?) bringt das Verbrechen erst hervor, sie ist seine Vorbedingung, sein Humus, das Verbrechen lediglich die Konsequenz.
Wer stört, sind Typen wie Daquin und seine Inspecteurs, die das aufzeigen und den Dreck auf weißen Westen sichtbar machen.978-3-86754-197-8 Aber "die Ordnung wiederherstellen"? Bleiben wir realistisch. "Dreißig Inspektoren, fünfzehn Jahre Ermittlung. Und heraus kommen zwei Verurteilungen zu sechs Monaten auf Bewährung und ein paar Tausend Franc Bußgeld. ... Es ist heutzutage kein Vergehen mehr, illegal zu Reichtum zu kommen, es zeugt von Intelligenz." Sagt Inspektor Lavorel, und der muss es wissen, er kommt aus dem Dezernat für Wirtschaftsdelikte. Es gibt derzeit keine Kriminalschriftstellerin, deren Romane eine ähnliche politische und gesellschaftliche Relevanz besitzen wie die Manottis. Auch die von mir überaus geschätzte Fred Vargas ist eine großartige Erzählerin und Stilistin; sie hat mit Kommissar Adamsberg einen Helden erschaffen, der (wiewohl von anderem Temperament) so markant ist wie der schwule, zähe, eigensinnige, espressosüchtige Daquin. Doch Manotti geht mit ihren Plots ans Eingemachte, ›die Verhältnisse‹. Der Stoff, aus dem ihre Krimis sind, steht als ›Rohstoff‹ auf den Wirtschaftsseiten der großen Zeitungen zu lesen, er spielt sich auf den Vorstandsetagen (oder in Hinterzimmern) von Banken, Konzernen und, ja, sogar Gewerkschaften ab und sickert von dort hinab in alle Schichten. "Was ist der Überfall auf eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" Brecht hätte Manottis Romane verschlungen. Und von Fußball versteht sie auch noch was. Die Welt ist ein Giftfass, trois fois hélas! Aber Madame ist einfach sensationell.
Manotti, Dominique:
Abpfiff.

2015, 256 S., (Kop, Ü.v. Andrea Stephani), Agurment Verlag (Ariadne Kriminalroman 1197), 3-86754-197-3 / 978-3-86754-197-8, EURO 17,00

© Gitta List

***

Onno geht von Bord "All die schönen Menschen! Und die Innenarchitektur! Allein die WC-Suiten! Hier hat niemand was verloren, der nicht Mozartkugeln kackt." Onno, ach Onno. Dieser Held. Dieser von der Oblomovschen Passion des friedfertigen "Noli movere" beseelter Grundsympath, vornehmster Botschafter des lässigen Losertums norddeutschen Zungenschlags ("'ch, 'ch‚ 'ch...") und famos eigenwillige Vertreter der privat ermittelnden Zunft: Was müssen wir von ihm lesen, was hat uns sein Onnograph (Dr. Christopher Dannewitz, Rechtsanwalt und Notar. Größter Anteilseigner der Onno Viets Ich-AG), angestiftet von Frank Schulz, zu berichten? Onno unternahm eine Kreuzfahrt, auf einem Clubschiff gar. Und, um es noch schlimmer kommen zu lassen, war er dort nicht allein, sondern hatte sich eine Kabine mit seinem Auftraggeber zu teilen: mit Donald, dem schwer versoffenen und heillos verliebten Vetter des Erzählers. Donald, der überspannte Hut- und Käppifetischist, und notorische Misantroph, "eine hochtourige Nervensäge", wandelt auf Freiersfüßen, seine spröde 978-90-420-3822-6 Auserwählte ist auf nämlichem Clubschiff beschäftigt - und Donald will jetzt endlich wissen, ob sie seine Zuneigung erwidert. (Selbstverständlich nicht.)
Onno fungiert bei der ganzen "Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich"-Aktion gewissermaßen als Bodyguard - wobei er eigentlich selber einen bräuchte, denn ein Getreuer aus der Clique des von ihm seinerzeit dauerhaft außer Gefecht gesetzten Kiezhäuptlings (siehe dazu den Vorgängerroman "Onno Viets und der Irre vom Kiez") will ihm rachsüchtig ans Fell. Was Onno, der nach dem Kiezabenteuer sowieso schon unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und obendrein unter dem Verdacht leidet, sein geliebtes Weib Edda wandele auf dem Pfad der Untreue, gerade noch gefehlt hat. Alles klar soweit? Wenn nicht, ist das kein Problem, schließlich ist ja auch im richtigen Leben nicht immer alles klar, sondern manches verworren. Das Leben spielt, wie ein jeder halbwegs verständige Mensch weiß, selten streng logisch, sondern viel häufiger nach Art der Groteske - und Frank Schulz ist einer der ganz großen zeitgenössischen Groteskographen. Vom Wahnwitz der jedem, ganz besonders aber dem menschlichen Dasein (und speziell dem Streben nach Glück) innewohnt, zu schreiben, das ist ihm Beruf und Berufung seit vielen Jahren, und - nein, eine Nummer kleiner haben wir's nicht - er hat es darin zu einer Meisterschaft gebracht, die ihresgleichen sucht. So kommt es, dass auch "Onno Viets und das Schiff der baumelnden Seelen" wieder ein Opus magnificus des "grotesken Humors" ist. Dass das, was so zum Brüllen komisch ist, gelegentlich auch zum Heulen traurig sein kann (besonders, wenn Liebe ins Spiel kommt): klar, oder. Schulz, Frank:
Onno Viets und das Schiff der baumelnden Seelen.

2015, 336 S., Galiani Verlag, 3-86971-106-X / 978-3-86971-106-5, EURO 19,99

© Gitta List




Die Beiträger/innen

Gitta List, Jahrgang 1959, ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Bonn. Sie leitet die Redaktion des Bonner Stadtmagazins "Schnüss" und publiziert seit vielen Jahren zum Thema Kriminalliteratur.

Patricia Reinhard, geboren 1987 in Bonn, 2008 Abitur, studiert seit dem Wintersemester 2008 an der Universität Bonn Romanistik und Geschichte.

Thomas Przybilka (tp), geboren 1950, lebt und arbeitet als Buchhändler in Bonn. Gründete 1989 das "Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur" (BoKAS), zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur (Bücher und Artikel) im In- und Ausland. Mitglied u.a. in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat". Mitherausgeber der "Alligatorpapiere. Magazin zur Kriminalliteratur". 2012 wurde ihm "In Würdigung seines Engagements für die deutschsprachige Kriminalliteratur und für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk im Bereich Kriminalliteratur" der "Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren 2012" in der Sparte "Ehrenglauser" von der Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" zuerkannt.
www.bokas.de
www.das-syndikat.com
www.krimilexikon.de/przybilk.htm


(tp) = © Thomas Przybilka
(vt) = Verlagstext
Inhalt = Verlagstext

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