Die Sekundärliteratur zum Krimi.
Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur).
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Bisher erschienen (Stand Juli 2021) die folgenden Tipps. Das jeweils aktuelle Verzeichnis finden Sie auf der BoKAS-Startseite!
Krimi-Tipp 2023: 74, 75
Krimi-Tipp 2022: 73
Krimi-Tipp 2021: 71, 72
Krimi-Tipp 2020: 69, 70
Krimi-Tipp 2019: 68
Krimi-Tipp 2018: 67
Krimi-Tipp 2017: 65; 66;
Krimi-Tipp 2016: 63; 64
Krimi-Tipp 2015: 61; 62;
Krimi-Tipp 2014: 60;
Krimi-Tipp 2013: 59;
Krimi-Tipp 2012: 58; 57
Krimi-Tipp 2011: 55; 56;
Krimi-Tipp 2010: 54
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2001: 17,
18, 19,
20,
21.
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5
Hinweise oder Auszüge aus den Hinweisen, die mit dem Kürzel (tp) versehen sind, können für Werbezwecke zitiert werden - [bitte zitieren wie folgt: Thomas Przybilka, BoKAS - Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur].
Hinweis für die Verlage
To the Publishers
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KRIMI-TIPP 75
Juli - Dezember 2023
Ein Service des
BoKAS
mit Hinweisen und Rezensionen zu deutscher und internationaler Sekundärliteratur der Kriminalliteratur
www.krimilexikon.de/przybilk.htm
www.bokas.de
www.das-syndikat.com/autoren/autor/120-thomas-przybilka.html
https://www.youtube.com/watch?v=lE9RJQ7QXp4
Editorial
Liebe Abonnenten des KTS,
endlich mal wieder geschafft: Kurz vor Weihnachten, der „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ als Halbjahres-Ausgabe. Dafür werden diese Einführungszeilen wieder
einmal knapp ausfallen.
Ans Herz legen möchte ich Ihnen zwei Aufsatzsammlungen: Zwanzig Beiträgerinnen und Beiträger aus Deutschland und Polen beschäftigen sich mit dem „Frauenkrimi“.
Wolfgang Brylla und Maike Schmidt sind die Herausgeber von „Der ‘Frauenkrimi‘ in Ost und West. Diskursive Verhandlungen einer Subgattung“. Und Thomas W. Kniesche hat in „Spuren lesen und Zeichen
deuten. 11 Versuche zum Kriminalroman“ seine (ursprünglich meist in Englisch publizierten) Analysen und Artikel der letzten Jahre zusammengestellt.
Ich wünsche Ihnen eine entspannte Adventszeit, ein ruhiges Weihnachtsfest und für das neue Jahr alles Gute.
Mit besten Grüssen
Thomas Przybilka
BoKAS
Alle bisher erschienenen Ausgabe des „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ sind unter www.bokas.de archiviert.
Die ehemaligen „Befragungen“ „Befragungen“ sind unter www.bokas.de/befragungindex.html archiviert. Abgelöst wurden die „Befragungen“ durch die „8 Fragen an …“. Diese Kurzinterviews erscheinen ausschließlich im „Krimi-Tipp Primärliteratur“ (KTP)
Der „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ wird seit vielen Ausgaben von Prof. Norbert Spehner (Quebec/Kanada) für sein französischsprachigen Newsletter „Marginalia – Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires“ übernommen. Im Netz nachzulesen unter http://marginalia-bulletin.blogspot.de/ oder www.scribd.com/marginalia. Wer den Newsletter abonnieren möchte, wende sich an nspehner@sympatico.ca.
Den Newsletter der Krimibestenliste hat Tobias Gohlis Ende 2020 eingestellt. Wer alle neuen Beiträge auf der Homepage von Tobias Gohlis unter https://recoil.togohlis.de/ abonniert, wird auch weiter regelmäßig Texte zu Krimis der Bestenliste und die monatliche Krimibestenliste
erhalten.
Auszüge aus dem „Krimi-Tipp Sekundärliteratur“ werden von „culturmag“ übernommen und erscheinen dort als „Pick of the Week“ im Bereich „crimemag“: http://culturmag.de
Empfehlenswert ist ein Abonnement des „KrimiDetektor – Die internationale Presseschau für Kriminalliteratur“: www.krimidetektor.de.
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Aufsätze
Beck, Sandra / Franzen, Johannes (Hg): Kriminalerzählungen der Gegenwart. Zur Ästhetik und Ethik einer Leitgattung. 2022, 226 S., Rombach
Verlag (Nomos) (Texturen, Bd. 3), 3-96821-878-7 / 978-3-96821-878-6, EURO 49,00
Die zeitgenössische Kultur zeichnet sich durch einen großen Hunger nach Erzählungen von Verbrechen aus. Romane, Sachbücher, Film, Serien oder Podcasts, die
sich mit realen oder fiktiven Morden, Betrugsaktionen oder spektakulären Diebstählen beschäftigen, finden ein breites Publikum und werden oft zum Gegenstandt der öffentlichen Faszination. Die Beiträge
dieses Bandes spüren diesem narrativen Bedürfnis nach und stellen die Frage, was es ästhetisch und ethisch bedeutet, dass die Kriminalerzälung zur Leitgattung der Gegenwart geworden ist.
Inhalt:
Sandra Beck & Johannes Franzen: Kriminalerzählungen der Gegenwart. Zur Ästhetik und Ethik einer Leitgattung / Till Raether: Die Verantwortung der Krimi-Autor*innen.
Einige Forderungen an ein obrigkeitshöriges Genre / Oliver Ruf: Mediologische Experimentalsysteme. Zu einer kriminalästhetischen Anordnung / Peter Hinz: „How Patricia Highsmith became hip“. Anmerkungen
zur Highsmith-Industrie der Gegenwart / Sandra Beck: Von der Wiederkehr der Weimarer Republik, aber in Reihe. Die Zwischenkriegszeit in Kriminalerzählungen von Anne Stern und Susanne Goga / Thomas Kniesche: Transhistorische
Kriminalliteratur als Alternative zur Geschichtsschreibung des Holocaust. Christian von Ditfurths „Mann ohne Makel“ / Simon Sahner: Warte, warte nur ein Weilchen. Faszination und Ethik von True Crime-Erzählungen / Thomas Wortmann: Lokalkolorit. Oder: Honka erzählen. Paratexte in Heinz Strunks Roman „Der goldene Handschau“ (2016) / Dana
Stieglich & Eva Stubenrauch: Spiel des Makabren. Normverzicht als Gattungstransformation im Krimirätsel black stories / Juliane Blank: Ermittlungen gegen den Zufall. Zufallsausgrenzung als detektivische Superkraft in Arthur Conan Doyles „A Study in Scarlet“ und
der Serie „Sherlock“.
(vt) KTS 75
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Brylla, Wolfgang / Schmidt, Maike (Hg): Der „Frauenkrimi“ in Ost und West. Diskursive Verhandlungen einer Subgattung. 2023, 377 S.,
2 s/w Abbildungen, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht unipress / Brill Verlag (Andersheit – Fremdheit – Ungleicheit / Erfahrungen von Disparatheit in der deutschspachigen Literatur, Bd. 17), 3-8471-1590-1 / 978-3-8471-1590-8,
EURO 60,00
In der 1980er Jahren erfanden Verlage, die sich im Krimi-Segment tummelten, den Begriff „Frauenkrimi“ für Kriminalromane geschrieben von Frauen für Frauen.
Sogar der federführende Krimiverlag für Krimis von und für Frauen, Argument Verlag (Ariadne Krimi-Reihe), legte in fünf aufeinanderfolgenden Jahren einen „Frauenkrimi-Almanach“ vor. Dieses Marketing-Schlagwort
lief sich dann in den Nuller-Jahren des 21. Jahrhundert tot – Krimis von Frauen für Frauen gibt es weiterhin. Dennoch: Der Begriff „Frauenkrimi“, so blöd er sich auch anhört, war ein hilfreiches
Abgrenzungskriterium unter den vielen Subgenres der Kriminalliteratur. Weist man im deutschen Sprachraum diese Benennung zurück, so wird in internationalen Publikationen (Buch- und/oder Artikelpublikationen) immer noch
über „female/feminist crime fiction“ oder von „polar féminin“ berichtet. Die Herausgeber Wolfgang Brylla (Universität Zielona Góra) und Maike Schmidt (Universität Kiel)
beleuchten und analysieren zusammen mit Beiträgerinnen und Beiträgern aus Deutschland und Polen in zwanzig Aufsätzen, gegliedert in fünf Abschnitten, Historie, Hintergründe und Tradition des „Frauenkrimis“,
u.a. festgemacht an ausgewählten Kriminalromanen. Neben zahlreichen Fußnoten wird jeder Aufsatz mit zum Teil umfangreichen Hinweisen auf weiterführende Literatur ergänzt. Auch wenn, wie bereits erwähnt,
der Begriff „Frauenkrimi“ reines Marketing war und etwas unglücklich gewählt, so kann man doch sagen, dass Totgesagte länger leben.
Inhalt:
Wolfgang Brylla / Maike Schmidt: „[Is] there […] no such thing as „women’s crime fiction“? Einleitende Überlegungen zum Phänomen „Frauenkrimi“.
Theoretische Überlegungen und methodologische Zugänge:
--- Wolfgang Brylla (Zielona Góra): „Frauenkrimi“. Gattungstrickserei und/oder Gattungssubversion?
--- Tadeusz Cegielski (Warszawa): Verfügt der Krimi über ein Geschlecht? Und werden Frauenfiguren von Autorinnen und Autoren unterschielich entworfen? Ein Beispiel aus
Polen.
--- Mareike Brandtner (Kiel): Kriminalromane aus „Bausteine für eine feministische Kultur“. Zur Ariadne-Reihe und den Debatten im „Ariadne Forum“ in
den 1990er Jahren.
--- Małgorzata Łuczyk (Zielona Góra): Zum Interpretationsrahmen „Killerin/Mörderin“ im Kriminalroman „Mit verdeckten Karten“ von Alexandra
Marinina. Eine lexikalische Analyse.
Wegbereiter des „Frauenkrimis“:
--- Nikolas Buck (Kiel): Mit Verstand und Herz. Die Darstellung weiblicher Sherlock-Holmes-Figuren in Heftromanserien der Kaiserzeit.
--- Robert Dudziński (Wroclaw): Zur Rezeption der Kriminalprosa von Agatha Christie in der polnischen Presse der 1950er und 1960er Jahre.
Der „Frauenkrimi“ in feministischer Tradition:
--- Sonja Hartl (Berlin): Der Fall Kawaters.
--- Maike Schmidt (Kiel): „Ich merke, daß mich Männerleichen allmählich langweilen …“ Sabine Deitmers Beate-Stein-Krimis (1993-2007).
--- Kirsten Reimers (Magdeburg): Simone Buchholz als Autorin aktueller feministischer Kriminalromane?
Genrehybride(n):
--- Lukas Müller (Marburg): Polizei und Weiblichkeit. Erkundungen eines Paradigmas am Beispiel der Elfriede-Schuhmann-Krimis von Lydia Tews.
--- Melanie Foik (Münster): Ein weißer Mercedes, Agatha Christie und ein bisschen Rechtsgeschichte. Die Kriminalromane der Juristin und Schriftstellerin Zofia Kaczorowska.
--- Michael Düring (Kiel): Der Krimi als Soziogramm. Zur Darstellung gesellschaftlicher Zusammenhänge in den Romanen von Anna Hwierut.
--- Adam Mazurkiewicz (Łódź): Zu Dimensionen des Spiels mit dem Feminismus in der sog. Krakauer Krimireihe von Maryla Szymiczkowa.
--- Melanie Wigbers (Heidelberg) & Bettina Wild (Mainz): „Neugierig wie eine Katze war sie“. Deutschsprachige historische Kriminalromane mit Frauen als Ermittlerfiguren.
Gender-Diskurse:
--- Sandra Beck (Mannheim): Feminismus, Serienmord, Paranoia. Konfigurationen sexueller Gewalt und die Frage nach dem „Frauen-Krimi“.
--- Laura Schütz (München): Der Dildo als Waffe. Maskerade und Lustmord in Thea Dorns frühen Krimis.
--- Arletta Szmorhun (Zielona Góra): Frauen als (gescheiterte) Mörderinnen in „Nullzeit“ von Juli Zeh und „Es ist nichts geschehen“ von Selma
Mahlknecht.
--- Fiona Wachberger (Tübingen): Möderinnen: Motiv und Geschlechtervorstellungen in der Kriminalliteratur. Ein deutsch-polnischer Vergleich am Beispiel von Olga Tokarczuks
„Der Gesang der Fledermäuse“ (2009) und Stephan Ludwigs „Zahltag“ (2020).
--- Pawel Zimniak (Zielona Góra): „Frauenkrimis“ in der Regie krimineller Systeme Herta Müllers.
Dr. Wolfgang Brylla ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität
Zielona Góra, Polen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kriminal- und Stadtliteratur sowie Raumtheorie.
www.ifg.uz.zgora.pl/index.php/o-instytucie/zaklad-literatury-i-kultury-krajow-niemieckiego-obszaru-jezykowego
Dr. Maike Schmidt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Literatur nach 2000.
www.ndi-medien.uni-kiel.de/de/personenverzeichnis/mitarbeiterinnen/dr-maike-schmidt
(tp) KTS 75
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7 Fragen an Wolfgang Brylla
Kurzbio: wiss. Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität Zielona Góra,
der glaubt, sich in der Popkultur einigermaßen auszukennen. Großer Metal- und Bodo-Wartke-Fan: wie das wohl zusammengeht? Forscht zur Kriminalliteratur, seit kurzem interessiert er sich für den deutschen Sprechgesang
(rein wissenschaftlich!). Stolzer Fahrzeughalter eines alten VW Golf 2.
Homepage: www.ifg.uz.zgora.pl/index.php/o-instytucie/zaklad-literatury-i-kultury-krajow-niemieckiego-obszaru-jezykowego
Thomas Przybilka: Was bedeutet Kriminalliteratur für Sie und ist, Ihrer Meinung nach, Kriminalliteratur eine wichtige Literaturgattung?
Wolfgang Brylla: So einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten. Gattungsliteratur war schon immer mein Steckenpferd. Als Milchbubi habe ich Winnetou verschlungen, später kam ganz klassisch Doyle ins
Spiel, ziemlich früh bin ich – auf Umwegen - auf le Carré gestoßen und all die hartgesottenen Amerikaner. Deswegen hatte ich schon immer eine Neigung zu der sogenannten Belletristik, was immer dieser
Begriff auch bedeuten mag. An der Kriminalliteratur weiß ich vor allem ihren ganz besonderen Umgang mit der Wirklichkeit bzw. den Wirklichkeiten zu schätzen und die Art und Weise, wie sie von eben diesen fiktiven
oder nicht-fiktiven, realistischen oder utopischen Wirklichkeiten erzählt. Das so häufig hervorgehobene Element der Spannungserzeugung ist zweitrangig. Hauptsächlich geht es um die Konstruktion und Konstruiertheit
einer vielleicht fremden, aber jedoch bekannten Welt. Um das Wiedererkennen des Anderen im Vertrauten oder auch des Vertrauten im Anderen. Dafür scheint die Kriminalliteratur wie geschaffen zu sein.
TP: Ihre erste Veröffentlichung zum Genre (Sachbuch/Artikel)?
WB: Auweia, ehrlich gesagt, das weiß ich nicht und müsste
deshalb nachschlagen. Aber vermutlich war es ein Beitrag
über Jakob Arjouni, einen meiner Lieblingsautor:innen,
2008 oder 2009.
TP: Hatten Sie schon einmal den Wunsch, selbst einen
Kriminalroman/Thriller zu schreiben?
Wenn ja – warum? / Wenn nein – warum?
WB: Tatsächlich, so eine Idee geisterte schon in meinem Kopf
herum. Da ich aber nicht unter Zugzwang stehe, verschiebe
ich dieses Krimi-Projekt auf die lange Bank und bin mir
nicht sicher, ob es jemals verwirklicht wird. Wovon würde
mein Kriminalroman eventuell handeln? Auf jeden Fall
ginge es in die parodistisch-komödienhafte Slapstick-
Richtung. Frank Drebin trifft Kayankaya.
TP: Gibt es einen Kriminalroman/Thriller, den Sie selber
gerne geschrieben hätten?
WB: Selbstverständlich! Alle Detektivromane von Agatha
Christie – der Knete wegen... Hineindiktiert hätte ich
auch gerne alle Edgar Wallace-Gruselgeschichten – nur um
mich einmal mehr bestätigt zu fühlen, wie grauenhaft sie
eigentlich sind. Bewundert (schon immer) habe ich jedoch
John le Carré, der im Grunde selbst ein großartiger Roman
ist. Und Merle Kröger – wie sie immer wieder imstande ist,
aus der ungeheuerlichen Materialfülle einen Krimi-Plot
(oder krimiähnlichen Plot) hervorzuzaubern, der fast
filmisch zusammengesetzt ist – also, Hut ab. Ganz großes
Lese-Kino.
TP: Gibt es den „Frauenkrimi“ (im Sinne von feministischer
Kriminalliteratur)?
WB: Dafür müsste man unseren gemeinsamen Frauenkrimi-
Sammelband lesen. Zwinkersmiley. Mir wäre es am liebsten,
wenn wir gesellschaftlich-politisch sowie
literaturästhetisch schon soweit wären, dass man ohne
größere Bedenken auf jegliche Zusätze wie eben
„feministisch“ verzichten und die Kriminalliteratur nicht
wegen ihrer Zuschreibungsmodi gentrifizieren,
klassifizieren könnte, what ever, sondern dass wir – es
klingt zu einfach, ich weiß – gut gemachte Krimis von
schlecht gemachten unterscheiden, unabhängig davon, ob
sie weibliche, männliche, feministische, gender- oder
LSBT*Q-Farbtöne vorweisen, oder ob sie sich thematisch
dem Tierwohl, dem Klimawandel oder dem erstbesten
Möchtegern-C-Promi aus dem Dschungel widmet. Ich
befürchte jedoch, dass der Weg dahin noch weit ist.
TP: Welche Autorin / welcher Autor ist Ihrer Meinung nach
überschätzt (national und/oder international)?
WB: Tritt man so ins Fettnäpfchen? Egal. National: Bosetzky,
genauer –ky, bleibt mir ein Rätsel. Überzeugt bin ich
auch recht wenig von den neuesten hochgehypten
Christos/Langroth/Simon etc.-Thrillern. Nicht weil sie
sich der in meinen Augen durchaus positiven
Historisierungspraxis des Erzählstoffes bedienen, sondern
weil sie die Vergangenheit stereotypisieren und somit
missbrauchen. Ein No go. International: Thomas Harris –
mit ihm konnte ich nie was anfangen. Stieg Larsson – dito,
ein schönes, allerdings klischeehaftes Lesefutter. Der
polnische Autor Remigiusz Mróz – Überwindungskraft reicht
nicht aus, da braucht man schon Meds von Dr. House.
TP: Welche Autorin / welcher Autor ist Ihrer Meinung nach
unterschätzt (national und/oder international)?
WB: Da gibt es viele. Zu viele. National trotz allem – obwohl
sie im Diskurs stattfanden oder stattfinden - Max Annas,
Andreas Pittler oder Horst Eckert und Robert Hültner
(ups, nur Männer…). Außerdem Pieke Biermann, die
scheinbar ein wenig in Vergessenheit geriet.
International: gegenwärtig einiges, was aus dem für
europäische Verhältnisse exotischen Osten (Japan) kommt,
also Hideo Yokoyama oder Riku Onda. Von früher: Len
Deighton.
Buchpublikationen (zur Kriminalliteratur):
--- 2011, Layout des Rätsels oder: Wie das Geheimnis
inszeniert wird. Narratologische Annotationen zu
klassischen Detektivgeschichten
Herausgeberschaften (zur Kriminalliteratur):
--- 2015, Facetten des Kriminalromans. Ein Genre zwischen
Tradition und Innovation (mit Eva Parra-Membrives)
--- 2022, Der Regionalkrimi. Ausdifferenzierungen und
Entwicklungstendenzen (mit Maike Schmidt)
--- 2023, Der „Frauenkrimi“ in Ost und West. Diskursive
Verhandlungen einer Subgattung (mit Maike Schmidt)
Aufsätze (zur Kriminalliteratur) [Auswahl]:
--- 2019, Verbrechen im Dienste des Sozialismus – Polnische
Kriminalromane bis 1989
--- 2019, Am Tatort der Geschichte. Zu Erzählfunktionen der
Verbrechensräume im historischen Kriminalroman
--- 2019, Erich Loests Exkurs in die Kriminalliteratur. Der
DDR-Krimi zwischen Konvention und Travestie
--- 2020, Kulturelle Verflechtungen einer Grenzregion am
Beispiel des deutsch-polnischen Regionalkrimis „Mord
in der Halben Stadt“ (2014) von Sören Bollmann (mit
Maike Schmidt)
--- 2020, Ernst Jüngers „Eine gefährliche Begegnung“ oder Von
der Apologetik des Verbrechens
--- 2021, Crime & Nazis. Der deutschsprachige Kriminalroman in
Zeiten des Rechtsrucks
--- 2021, Eine Stadt sucht ihren … Krimi. Der Berlin-Krimi
zwischen Brutalität, Regionalität und Historizität
--- 2022, Ausdifferenzierungen und Entwicklungstendenzen des
Regionalkrimis. Zur Einleitung (mit Maike Schmidt)
--- 2022, Morde im Grenzland. Gattungstheoretische
Überlegungen zum deutsch-polnischen „Grenzkrimi“
--- 2022, Dystopische Despotie(n) in Max Annas‘
Zukunftsthriller „Finsterwalde“
--- 2023, „Frauenkrimi“. Gattungstrickserei und/oder
Gattungssubversion?
--- 2023, „[Is] there […] no such thing as „women’s crime
fiction“. Einleitende Überlegungen zum Phänomen
„Frauenkrimi“ (mit Maike Schmidt)
© Thomas Przybilka
Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur – BoKAS
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Colombo: Duccio: The Soviet Spy Thriller. Writers, Power, and the Masses, 1938-2002. 2022, X/298 S., Verlag Peter Lang (English Studies), 1-4331-9190-3
/ 978-1-4331-9190-9, EURO 106,00
It is commonly held among scholars that there was no mass literature in the Soviet Union during the Stalin years. What should we do, then, with Lev Ovalov’s Major Pronin
or with the stories of Lev Sheinin, which began to appear in the mid-1930s? And what about Nikolai Shpanov’s post-war best-sellers? As The Soviet Spy Thriller demonstrates, the Soviet authorities did not like to admit
that they published low-quality literature aimed at the uncultured masses, but they greatly valued its propaganda value. These works represented a break with the ‘Red Pinkerton’ tradition of the 1920s: the genre
was being reinvented along new lines, with a new seriousness, and documentary pretentions. The building of a new kind of spy thriller also required a new enemy. Between the late 1930s and the early 1950s, the Soviet spy thriller
reflects the shift from an obsession with class to a new preoccupation with nationality, as the Soviet Union constructed a new identity for itself in a rapidly changing world. The same identity discourse underwent another
transformation in the post-Stalin years, when the Soviet agent, underground in the enemy camp, became a metaphor for double life of the ‘Soviet man’.A landmark new survey of a genre little known in the West, „The
Soviet Spy Thriller“ shines new light on cultural politics in the Soviet Union, and offers a fascinating counterpoint to the Western spy thrillers that will be so familiar to most readers.
Inhalt:
--- James Bond 007: Behind the Iron Curtain. Introductory Thoughts.
--- Part 1: Pioneers (Nikolai Shpanov, or the Road to Serious-mindedness / Lev Ovalov and Lev Sheinin, or the Enemy Within / Aleksandr Avdeenko, or the Empire Moves Westward /
Roman Kim, or the Writer as Agent).
--- Part 2: Craftsmen (Julian Semënov, or the Soviet Man as Undercover Agent / Ovidin Gorchakov, or the Agent as Writer / Vadim Kozhevnikov, or the Reader as Agent / Aleksandr
Prokhanov: Baak to the Future).
--- Conculsions / Index.
Duccio Colombo (PhD, University of Milan) is Associate Professor of Russian at the University of Palermo and author of „Scrittori, in fabbrica! Una lettura del romanzo industriale
sovietico“ (2008).
https://www.unipa.it/persone/docenti/c/duccio.colombo/?pagina=curriculum
(vt) KTS 75
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Kniesche, Thomas W.: Spuren lesen und Zeichen deuten. 11 Versuche zum Kriminalroman. 2023, 294 S., Universitätsverlag Winter, 3-8253-9511-1
/ 978-3-8253-9511-1, EURO 48,00
Thomas W. Kniesche versammelt in diesem Buch zehn, in verschiedenen deutsch- und englischsprachigen Publikationen bereits erschienene Aufsätze und einen Originalbeitrag und
präsentiert seine bisherigen Analysen zur deutschsprachigen Kriminalliteratur. Seine Spurensuche und Analysen fokussiert die Entwicklung des deutschensprachigen Kriminalromans, welchen Stellenwert der historische Kriminalroman
einnimmt und warum Kriminalliteratur inzwischen nicht nur spannende Unterhaltungsliteratur sondern „richtige Literatur“ geworden ist. Unterteilt hat er seine Aufsatzsammlung in drei Blöcken: 1. Übersichtsdarstellung
zur Kriminalliteratur, 2. Beschäftigung mit einzelnen KriminalschriftstellerInnen und 3. sein Blick auf den historischen Kriminalroman. Da er einige dieser Aufsätze bereits vor Jahren publiziert hat, aktualisierte
Thomas W. Kniesche „wo notwendig und praktikabel“ diese Texte für das vorliegende Werk. Sein Fazit: Es „zeigt sich nicht nur, welche enormen Fortschritte in qualitativer Hinsicht der deutschsprachige
Kriminalroman gemacht hat, sondern auch, welche erstaunliche Bandbreite von fortdauernen Themen und Problemen in ihm verhandelt werden“.
Inhalt:
--- Vorwort.
--- I: Überblicksdarstellungen (Der Soziokrimi oder der Neue Deutsche Kriminalroman / Moderne und Melancholie. Kriminalliteratur aus Österreich).
--- II: Innovative Schreibweisen im kriminalliteratrischen Erzählen (Vom Modell Deutschland zum Bordell Deutschland: Jakob Arjounis Detektivromane als literarische Konstruktionen
bundesrepublikanischer Wirklichkeit / Gärgas: Die Kriminalroman von Alfred Komarek / Der „Kommissar für die, die weg sind“: Friedrich Anis Tabor-Süden Romane und die Topographie des Traumas / Das
Grauen auf dem lächelnden Land: Erkundung des Kritischen Regionalkrimis am Beispiel von Uta-Maria Heims „Glücklich ist, wer nicht vergißt“).
--- III: Zum historischen Kriminalroman (Kriminalliteratur als Erinnerungsdiskurs – Historische Krimis aus Deutschland / Weimar und Nazideutschland im deutschen historischen
Kriminalroman der Gegenwart / Der historische Kriminalroman als Verführung zur Beschäftigung mit der Geschichte des deutschen Faschismus: Volker Kutschers Gereon Rath-Romane / Transhistorische Kriminalliteratur als
Alternative zur Geschichtsschreibung des Holocaust: Christian von Ditfurths „Mann ohne Makel“ / Der hartgesottene Detektiv in Nazi-Deutschland: Philip Kerrs „March Violets“).
--- Drucknachweise.
Thomas W. Kniesche ist Associate Professor of German Studies an der Brown University in Providence/Rhode Island, USA.
www.brown.edu/Departments/German_Studies/
(vt) KTS 75
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7 Fragen an Thomas W. Kniesche
Kurzbio: Geboren in Köln, Studium in Köln, an der Washington University, St. Louis, und an der University of California, Santa Barbara, lehrt als Associate Professor of German Studies an der Brown University in Providence, Rhode Island (USA). Publikationen zur deutschen Gegenwartsliteratur, zur deutsch-jüdischen Literatur und zum Kriminalroman.
Homepage: www.brown.edu/Departments/German_Studies/
Thomas Przybilka: Was bedeutet Kriminalliteratur für Sie und ist, Ihrer Meinung nach, Kriminalliteratur eine wichtige Literaturgattung?
Thomas W. Kniesche: Man könnte es sich einfach machen und lediglich feststellen: Kriminalliteratur ist deshalb eine wichtige Literaturgattung, weil sie von vielen Menschen gelesen wird.
Kriminalliteratur ist aber auch deshalb eine wichtige Literaturgattung, weil sie innerhalb von nur 150 Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht hat. Seit ihren Anfängen
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sie sich zu einer hybriden Gattung entwickelt, deren Aufnahmefähigkeit scheinbar keine Grenzen kennt. Wird insbesondere der Kriminalroman schon bald eine sich immer
weiter ausdifferenzierende Gattung (als Detektivroman, police procedural, Spionageroman, Politkrimi, usw. usw.), so hat er in neuerer Zeit Elemente und
Funktionen des Gesellschaftsromans, des psychologischen Romans, des Zeitromans oder des postmodernen Romans übernommen und sich einverleibt. Deshalb ist es auch fast unmöglich, eine kurze und handfeste Definition
der Gattung zu finden.
„Kriminalliteratur“ im weiteren Sinne und in allen ihren medialen Ausformungen dient zunächst einmal der Unterhaltung. Darüber hinaus kann sie aber auch,
entsprechend den eben genannten Differenzierungen und Erweiterungen, ästhetisch oder literarisch Neuland betreten, also experimentell und innovativ sein. Sie kann erkenntnisfördernd und sozialkritisch wirken und
sie kann provozieren und Diskussionen anregen oder auch alle diese Elemente miteinander kombinieren.
TP: Ihre erste Veröffentlichung zum Genre (Sachbuch/Artikel)?
TWK: Das war wohl ein Artikel aus dem Jahr 2005 mit dem Titel
„Vom Modell Deutschland zum Bordell Deutschland: Jakob
Arjounis Detektivroman als literarische Konstruktion
bundesrepublikanischer Wirklichkeit“. Dieser Artikel war
zuerst ein Beitrag zu einem internationalen Kongress zum
Thema „Der Kriminalroman der Gegenwart in Deutschland,
Österreich und der Schweiz“, den mein friend and
colleague Dr. Sandro Moraldo im Dezember 2002 an der
Università Cattolica del Sacro Ouore in Mailand
veranstaltet hatte. Bis dahin waren Krimis eher ein Hobby
für mich. Manchmal braucht es mehr als nur ein Dorf …
TP: Hatten Sie schon einmal den Wunsch, selbst einen
Kriminalroman/Thriller zu schreiben?
Wenn ja – warum? / Wenn nein – warum?
TWK: Den Wunsch schon, aber leider nicht die kreative Energie
dafür. Es gehört schon einiges an Schreibtalent dazu,
einen guten Kriminalroman zu schreiben und ich
interessiere mich eher für das Analysieren von
literarischen Texten.
TP: Gibt es einen Kriminalroman/Thriller, den Sie selber
gerne geschrieben hätten?
TWK: Ja, Der Name der Rose von Umberto Eco, aber dazu müsste
man so gelehrt sein, wie Eco es gewesen ist. Eco
behauptet zwar in seiner Nachschrift zum „Namen der
Rose“, dass der Roman gar kein Krimi sei, aber wie kann
ein Buch, dessen Hauptfigur „William of Baskerville“
heißt, kein Krimi sein? Abgesehen davon: Seit Dürrenmatt
wissen wir, dass auch ein Buch, dass die ontologischen
und epiremologischen Grundlagen des Krimis infragestellt,
ein Krimi sein kann.
TP: Gibt es den „Frauenkrimi“ (im Sinne von feministischer
Kriminalliteratur)?
TWK: Der Begriff „Frauenkrimi“ ist aus mehreren Gründen
problematisch: weil er in erster Linie ein Mittel für
das Marketing von Krimis von/für/mit Frauen ist, also
zunächst einmal nichts über ästhetische oder literarische
Kriterien aussagt, weil er geschlechtsspezifische
Stereotypen und Zuschreibungen perpetuiert, und weil der
eine Untergattung als Ghetto aufbaut, in dem bestimmte
Krimis diskriminiert und vergessen werden können. Leider
ist dieser Begriff aber mittlerweile so fest etabliert,
dass wir ihn wohl weiter verwenden werden.
Dass es den feministischen Krimi gibt, steht für mich
außer Zweifel, besondern wenn man sich diese Tradition
im angloamerikanischen Bereich ansieht. Autorinnen wie
Amanda Cross, Sara Paretsky oder Barbara Wilson haben
dafür schon früh den Beweis geliefert. Aber auch im
deutschsprachigen Bereich gibt es seit den 1980er Jahren
Krimis, die Gewalt gegen Frauen thematisieren,
überkommene Geschlechterrollen in Frage stellen,
Verbrechen auf patriarchalische Strukturen zurückführen
und mit weiblichen Wahrnehmungs- und Schreibweisen
experimentieren.
TP: Welche Autorin / welcher Autor ist Ihrer Meinung nach
überschätzt (national und/oder international)?
TWK: Alle, die – eine Charakterisierung des Detektivromans
von Brecht abwandelnd – immer das gleiche Schema benutzen
aber wenig Variation hineinbringen. Autor*innen, die
Krimis am Fließband produzieren und aufgrund fragwürdiger
Kriterien und gerade modischer Trends hoch gelobt werden
aber wenig an literarischer Substanz zu bieten haben.
TP: Welche Autorin / welcher Autor ist ihrer Meinung nach
unterschätzt (national und/oder international)?
TWK: Uta-Maria Heim, die es verdient, auch außerhalb von
Deutschland bekannt zu sein. Ihre Bücher müssten dafür
natürlich übersetzt werden, besonders ins Englische. Sie
hat Krimis geschrieben, die selbstreflexiv und kritisch
die Gattung überprüfen, aber auch auf innovative Weise
den Kriminalroman vorwärtsbringen. Ich denke hier an
Romane wie Glücklich ist, wer nicht vergisst (2000),
Feierabend (2011), Wem sonst als dir (2013) oder Tanz
oder stirb (2023), um nur einige zu nennen.
Buchpublikationen (zur Kriminalliteratur):
--- 2015, Einführung in den Kriminalroman
--- 2016, Büchermorde, Mordsbücher
--- 2023, Spuren lesen und Zeichen deuten. 11 Versuche zum
Kriminalroman
Herausgeberschaften (zur Kriminalliteratur):
--- 2019, Contemporary German Crime Fiction. A Companion
Aufsätze (zur Kriminalliteratur) [Auswahl]:
--- 2005, Vom Modell Deutschland zum Bordell Deutschland:
Jakob Arjounis Detektivromane als literarische
Konstruktionen bundesrepublikanischer Wirklichkeit
--- 2006, Gärgas: Die Kriminalromane von Alfred Komarek
--- 2013, Der „Kommissar für die, die weg sind“: Friedrich
Anis Tabor Süden-Romane und die Topographie des
Taumas
--- 2013, Weimar and Nazi Germany in Contemporary German
Historical Crime Fiction
--- 2018, Der historische Kriminalroman als Verführung zur
Beschäftigung mit der Geschichte des deutschen
Faschismus: Volker Kutschers Gereon Rath-Romane
--- 2019, The Soziokrimi or Neuer Deutscher Kriminalroman
--- 2019, Modernity and Melancholia: Austrian Crime Fiction
--- 2019, Crime Fiction as Memory Discourse: Historical Crime
Fiction from Germany
--- 2022, Das Grauen auf dem lächelnden Land: Erkundungen des
Kritischen Regionalkrimis am Beispiel von Uta-Maria
Heims „Glücklich ist, wer nicht vergißt“
--- 2022, Transhistorische Kriminalliteratur als Alternative
zur Geschichtsschreibung des Holocaust: Christian
von Ditfurths „Mann ohne Makel“
--- 2023, Der Soziokrimi oder der Neue Deutsche Kriminalroman
(Übers. von: „The Soziokrimi or Neuer deutscher
Kriminalroman“)
--- 2023, Moderne und Melancholie. Kriminalliteratur aus
Österreich (Übers. von: „Modernity and Melancholia:
Austrian Crime Fiction“)
--- 2023, Kriminalliteratur als Erinnerungsdiskur –
Historische Krimis aus Deutschland (Übers. von:
„Crime Fiction as Memory Discourse: Historical Crime
Fiction from Germany“)
--- 2023, Weimar und Nazideutschland im deutschen historischen
Kriminalroman der Gegenwart (Übers. von: „Weimar and
Nazi Germany in Contemporary German Historical Crime
Fiction“)
--- 2023, Der hartgesottene Detektiv in Nazi-Deutschland:
Philip Kerrs „March Violets“
© Thomas Przybilka
Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur
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MacArthur, Sian: Gender Roles and Political Contexts in Cold War Spy Fiction. 2022, VIII / 256 S., Palgrave Macmillan (Springer) (Crime Files),
3-031-11786-7 / 978-3-031-11786-2, EURO 118,00
This book analyses the gender roles and political contexts of spy fiction narratives published during the years of the Cold War. It offers an introduction to the development of
spy fiction both in England and in the United States and explores the ways in which issues such as the atomic bomb, double agents, paranoia, propaganda and megalomania manifest themselves within the genre. The book examines
the ongoing marginalization of women within spy fiction texts, exploring the idea that this unique period in global history is responsible for the active promotion and celebration of masculinity and male superiority. From
James Bond to Jason Bourne, the book evaluates the ongoing enforcement of patriarchal ideas and oppressions that, in the name of national security and patriotic duty, have contributed to the development of a genre in which
discrimination and bias continue to dominate.
Inhalt:
Introduction: „To Make the World a Better Place“: Politics, Patriarchy and Privilege – Spy Fiction and the Cold War / „The Name’s Bond. James Bond“:
The Rise of the British Spy Novel / „It’s a Game of Dog Eat Dog“: Discontent and Disintegration in the World of the Hard-Boiled Detective / „A World of Shadows and Suspicions“: The Psychology
of Paranoia / „The Greatest Weapon on Earth“: Power and Propaganda in Spy Fiction Narratives / „The Man Who Looked Both East and West“: The Double Agent at Work / „So We’re Not Enimies?“:
Spy Fiction and the End of the Cold War / „A perpetual State of War“: Legacy and Unresolved Conflict in Post-War Spy Fiction / „Power and Agency“: Addressing Inequality in Contemporary Women’s
Spy Fiction / Conclusion: „A Pawn on a Chessboard“: The Ongoing Influence of Patriarchy / Bibliography / Index.
Sian MacArthur forscht schwerpunktmäßig über Gothic, Science Fiction und zum Kalten Krieg. Sie ist Autorin of „Crime and the Gothic. Identifying the Gothic
Footprint in Modern Crime Fiction“ (2011), „Gothic Science Fiction. 1818 to the Present“ (2015) und Beiträgerin für „The Palgrave Handbook of Contemporary Gothic“.
www.sianmacarthur.com
(vt) KTS 75
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Martín Escribà, Àlex: Interrogatoris. Gènere negre i memòria. 2023, 286 S., Editorial Clandestina, 978-84-19627-19-3,
EURO 20,00 [katalanisch-sprachige Ausgabe]
Der Literaturkritiker Àlex Martín Escribà legt mit „Interrogatoris“ (soviel wie „Verhöre“, „Befragungen“) eine Sammlung
von 11 Interviews vor, die er in den Jahren 2018 bis 2023 mit Kriminalautoren und -autorinnen und ausgewiesenen Fachleuten des Genres geführt hat. Hauptsächlich kommen in dieser Sammlung Franzosen zu Worte. Die Interviews
zeichen ein Bild auf, das sich zwischen Literatur(kritik) und Ansichten zu verschiedenen Perspektiven und Ansätzen der Kriminalliteratur bewegt. Jedes der umfangreichen Interviews wird mit einer kurzen Biographie des
Befragten eingeleitet. Weiterführende Literatur zu Autoren/Autorinnen, Themen und Anmerkungen, die in den Interviews angesprochen werden, werden in Fußnoten aufgeführt. Ein Namensindex beschließt „Interrogatoris“.
Inhalt:
Revisar el passat per entendre el present / Interrogatoris: François Guérif; Benoît Tadié; Bernard Alavoine; Didier Daeninckx; Dominique Manotti; Jean-Bernard
Pouy; François Thomazeau; Massimo Carlotto; Georges Tyras; Jordi Canal i Artigas; Andreu Martín / Índex onomàstic.
Àlex Martín Escribà, Jahrgang 1974, ist Professor für katalanische Sprache und Literatur an der Universität Salamanca.
Als Literaturkritiker leitet er seit 2012 die Sammlung „crims.cat“ beim Verlag Clandestina.
(tp) KTS 75
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7 Questions to Àlex Martín Escribà
Short Biography: Àlex Martín Escribà, (Barcelona, 1974), professor at the University of Salamanca and co-director of the Congress of Novel and Film Noir. Part of his research activity focusses on the analysis of the crime and crime genre, a topic on which he has published several essays, research articles in monographs and scientific journals. He is a literary
critic in several media outlets and is currently also director of the crime novel collection in the Catalan language “crims.cat” from the Clandestina publishing house.
Homepage: https://es.wikipedia.org/wiki/%C3%80lex_Mart%C3%ADn_Escrib%C3%A0
Thomas Przybilka: What is your interest in crime fiction? How would you rate crime fiction in comparison to other literary genres?
Àlex Martín Escribà: My interest in crime novels comes from my doctoral studies in which I began reading Catalan authors such as Rafael Tasis, Manuel de Pedrolo and Jaume Fuster. Then I started reading other authors such as Manuel
Vázquez Montalbán, Juan Madrid or Francisco González Ledesma. I have always liked detective stories and the exciting world of why crimes are committed in our societies.
TP: Name your first publication about crime fiction.
AME: 2006, Catalana i criminal. La novel-la detectivesca del
segle XX (together with Adolf Piquer)
TP: Did you ever thought about to write a crime novel?
AME: Never. There are enough bad crime novels out there
without me writing one more. I like rehearsal and
studying much more. It captivates me.
TP: Is there a crime novel / thriller you wish to have
written?
AME: Many. But if I had to choose one it would be „Shoot the
Pianist“ by David Goodis. What a great poet of victims!
TP: When you hear „women’s crime fiction“ / „female crime
fiction“ (in the meaning of „feminist literature“), what
does that mean to you?
AME: Well, not much, really. For me, there are only good and
bad texts, regardless of who writes them.
TP: Which crime fiction writer do you find overrated
(national and/or international)?
AME: Don't know. None actually. It seems quite the opposite
to me. Many must be vindicated more in Spain, like David
Goodis, James M. Cain, himself, who is forgotten.
TP: Which crime fiction writer do you find underrated
(national and/or international)?
AME: Very little is said about many cult crime novel authors
in Spain. This is the case of James Crumley, Jerome
Charyn and March Behm.
Books about crime fiction:
--- 2006, Catalana i criminal. La novel-la detectivesca del
segle XX (together with Adolf Piquer)
--- 2011, La cua de palla. Retrat en groc i negre (together
with Jordi Canal)
--- 2015, Rafael Tasis, novel-lista policiac
--- 2017, Continuará. Sagas literarias en el género negor y
policiaco español (together with Javier Sánchez)
--- 2018, Jaume Fuster, gènere negre sens limits
--- 2019, Trets per totes bandes. Vol 1: L`època clàssica de
la novel-la negra i policiaca (together with Jordi
Canal)
--- 2019, A quemarropa. Vol. 1: La época clásica de la novela
negra y policiaca (together with Jordi Canal)
--- 2020, Escrits policíacs. De „La cua de palla“ a
„crims.cat“
--- 2021, Trets per totes bandes. Vol. 2: L’època
contemporània de la novel-la negra i policíaca
(together with Jordi Canal)
--- 2021, A quemarropa. Vol. 2: La época contemoránea de la
novels negra y policíaca
--- 2023, Interrogatoris. Gènere negri i memòria
Publications about crime fiction as editor:
--- 2021, Somia Philip Marlowe amb xais elèctrics (together
with Teresa Solana)
--- 2023, Vapor negre, Barcelona Steamprunk, 1911 (together
with Jordi de Manuel)
Articles about crime fiction:
--- 2011, ¿Mallorca, L’illa de la calma?
--- 2015, L’home que estimava els llibres
--- 2016, És hora de plegar, o com aprofitar les vacances per
escriure una novel-la policíaca
--- 2017, Jaume Fuster, contra l’oblit
--- 2017, Raymond Chandler estuvo aqui (together with Jordi
Canal)
--- 2018, Aixi va començar tot
--- 2018, Marcat pel seu propi desti
--- 2018, Però és que no vivim en un món just … (together with
Jordi Canal)
--- 2019, Quan la violència es part de la quotidianitat
--- 2019, Manuel de Pedrolo, transgressor …
--- 2019, Una escriptora engagée
--- 2020, La trilogia de la crisi
--- 2021, L’horror quotidià
--- 2021, Oblidant el passat, ens condemnem a reviure’l
--- 2021, Somia Philip Marlowe amb xais elèctrics
--- 2022, La foscor de l’ànima humana
--- 2022, Si no hagués estat per James Ellroy
--- 2023, Crims de vapor
© Thomas Przybilka
Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur – BoKAS
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Mayhall, Laura E. Nym / Prevsot, Elizabeth (ed): British Murder Mysteries, 1880-1965. Facts and Fictions. 2022, IX/241 S., Palgrave Macmillan
(Springer) (Crime Files), Hardcover 3-031-07158-1 / 978-3-031-07158-4, EURO 139,00 / Softcover 3-031-07161-1 / 978-3-031-07161-4, EURO 139,00
„British Murder Mysteries, 1880-1965. Facts and Fictions“ concepualizes detective fiction as an archive, i.a. a trove of documents and sources to be used for historical
interpretation. By framing the genre as a shifting set of values, definistions, and practices, the book historicizes the contested meanings of analytical categories like class, race, gender, nation, and empire that have been
applied to the forms and functions of detection. Three organizing themes structure this investigation: fictive facticity, genre fluidity, and conservative modernity. This volume thus shows how British detective fiction from
the late-nineteenth to the mid-twentieth century both shaped and was shaped by its social, cultural, and political contexts and the lived experience of its authors and readers at critical moments in time.
Inhalt:
--- Laura E. Nym Mayhall / Elizabeth Prevost: Intoduction.
--- I. Ficitve Facticity: Amy Milne-Smith: Policing in the Shadow of Jack the Ripper and Sherlock Holmes. Myths, Monsters, and the Declining Reputation of the Late-Victorian Detective
/ Kali Israel: Murder in the House of Commons (1931). Mary Agnes Hamilton’s Fictions of Politics / Susan R. Grayzel: Domesticating the Horrors of Modern War. Civil Defense and the Wartime British Murder Mystery.
--- II. Genre Fluidity: Antoinette Burton: Semicolonial Horsewifery as Detective Fiction. „Trinket’s Colt“ and the Mysteries of the Irish R.M. / Michael Saler:
„Magic is My Business“. Raymond Chandler and Detective Fictions as Modern Fairy Tale / Laura E. Nym Mayhall: „Indecently Preposterous“. The Interwar Press and Golden Age Detective Fiction.
--- III. Conservative Modernity: Elizabeht Prevost: Agatha Christie in Southern Africa / Eloise Moss: Death Haunts the Hotel.
--- Bibliography / Index.
Laura E. Nym Mayhall ist Associate Professor für Geschichte an The Catholic University of America, USA.
2003 veröffentlichte sie „The Militant Suffrage Movement. Citizenship and Resistance in Britain, 1869-1930“.
https://history.catholic.edu/faculty-and-research/faculty-profiles/mayhall-laura/index.html
Elizabeth Prevost ist Professorin am Grinnell College, USA. Ihre Vorlesungen beschäftigen sich u.a. mit
britischer und afrikanischer Geschichte.
https://www.grinnell.edu/user/prevost
(vt) KTS 75
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Film
TV
Hörspiel
Theater
Birschkus, Maximilian: Die Räume der James Bond-Filme. Dramaturgie | Architektur | Ikonografie. 2023, 180 S., Abbildungen, Tectum Verlag
(Young Academics: Kunstgeschichte, Bd. 1), 3-8288-4866-4 / 978-3-8288-4866-5, EURO 39,00
Dieses Werk bietet für Film- und Architekturinteressierte in drei Teilen einen präzisen architekturtheoretischen Blick auf die James Bond-Flime. Es erschließt sich
hier eine cineastische Welt zwischen Fiktion und Wirklichkeit, deren Wandel ebenso das politische Umfeld, als auch das Spannungsverhältnis zwischen Bruch und Kontinuität im Set-Design von den 1960er Jahren bis heute
abbildet. Die Bandbreite der Betrachtungen reicht von strukturdramaturgischen Analysen, über eine profunde architektonische Darstellung der Filmsets bis hin zu einer Diskussion des soziokulturellen Rahmens, der die Filmräume
mitgeprägt hat.
Inhalt:
--- Einleitung & Grundlagen (Fragestellung, Gliederung & Methodik / Relevante Begriffe / Die Funktionen der Kunstwerke in den Filmsets / Umberto Ecos Strukturanalyse von
Flemings Werk).
--- Teil I: Die raumdramaturgische Struktur der James Bond-Filme (Drei Raumkategorien / Die konstanten Räume: Die Räume von M & Miss Moneypenny / Die singulären
Räume: Die Räume der Bösewichte & Verbündeten / Die transitorischen Räume: Die Räume von James Bond / Raumdramaturgie).
--- Teil II: Raum, Architektur und Ikonografie der James Bond-Filme (Die konstanten Räume – Die Räume des Secret Service / Phase 1 1962 – 1989: Repräsentationen
/ Phase 2 1995 – 2012: Von der Repräsentation zur Funktion / Phase 3 Ab 2015: Rückbesinnung und Autoreferenzialität / Die singulären Räume – Die Räume der Bösewichte & Verbündeten
/ Von „Only Live Twice“: Blofelds Vulkan-Hauptquartier / „Tomorrow Never Dies“: Bond im Nicht-Raum / „Skyfall“: Hashima – Das Inselversteck von Silva / „Thunderball – GoldenEye
– Spectre“: Architektursprache im Wandel der Zeit / Die transitorischen Räume – Das Habitat von James Bond / James Bond am transitorischen Ort: Vom Authentischen zum Touristischen / Implikationen &
Konsequenzen für die Drehorte).
--- Nachwort / Anhang / Literaturverzeichnis / Filmografie / Abbildungsnachweis / Register.
(vt) KTS 75
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Kriminalistik
True Crime
Spionage
Belton, Catherine: Putins Netz. Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste. 2023, 703 S., 32 s/w und farbige
Fotos auf zwei Bildtafeln, [Mit aktuellem Vorwort zur Taschenbuchausgabe], (Putin’s People. How the KGB Took Back Russia and Then Took On the West, Ü. a.d. Englischen v. Elisabeth Schmalen & Johanna Wais), Verlag
HarperCollins, 3-365-00324-X / 978-3-365-00324-4, EURO 16,00
Nach dem Zusammenbruch und der Auflösungen der UdSSR Ende der 1980er Jahre begann der unaufhaltsame Aufstieg eines kleinen KGB-Agenten: Wladimir Wladimirowitsch Putin war
auf dem Weg sich zum Alleinherrscher über Russland aufzuschwingen. Wegbereiter und Unterstützer fand er bei ehemaligen sowjetischen KGB-Agenten, die geräuschlos im Hintergrund ein gigantisches Netzwerk gesponnen
hatten. Dieses Netzwerk trägt absolute Züge einer mafiösen, korrupten und machtbesessenen Elite. Mord und Totschlag, Terror, vom Kreml vorgegebene Gerichtsurteile, Verbannung und Straflager kennzeichnen die
Taktik von Putin und seinen Unterstützern. Catherine Belton, ehemalige Moskau-Korrespondentin der „Financial Times“, konnte mit ehemaligen Kreml-Mitarbeitern und Oligarchen sprechen und zeichnet in „Putins
Netz“ ein genaues und detailliertes Bild einer kriminellen Vereinigung an der Spitze Russlands.
Inhalt:
--- Pressestimmen / Vorwort zur Taschenbuchausgabe / Dramatis Personae / Prolog
--- Teil 1: „Operation Lutsch“ / Von innen heraus / „Die Spitze des Eisbergs“ / Operation Nachfolger: „Es war bereits nach Mitternacht“ / „Kinderspielzeug
in Schlammpfützen“
--- Teil 2: „Der innere Zirkel setzte sich durch“ / „Operation Energie“ / Aus dem Terror erwacht eine Großmacht / „Der Appetit kommt beim Essen“
--- Teil 3: Obschak / Londongrad / Die Schlacht beginnt / Schwarzgeld / Welche Macht in eiserner Hand – „Ich nenne sie die orthodoxen Taliban“ / Das Netzwerk
und Donald Trump / Epilog
--- Dank / Anmerkungen / Bildnachweis / Die Autorin.
Catherine Belton berichtete von 2007 bis 2013 für die „Financial Times“ aus Moskau und schreibt, nach Stationen bei der Nachrichtenagentur „Reuters“,
heute für die „Washington Post“. Ihr 2020 erschienenes Buch „Putins Netz“ wurde von „The Economist“, der „Financial Times“, „The New Statesman“ und „The
Telegraph“ zum Buch des Jahres gekürt. In Deutschland gehörte „Putins Netz“ zu den meistverkauften Sachbüchern 2022. Catherine Belton lebt in London.
www.washingtonpost.com/people/catherine-belton/
(tp) KTS 75
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Catelli, Giovanni:
Camus muss sterben.
2023, 159 S., 9 s/w Fotos, [Vorbemerkung von Paul Auster], (Camus deve morire, Ü. a.d. Italienischen
v. Carsten Drecoll), Emons Verlag, 3-7408-1985-5 / 978-3-7408-1985-9, EURO 13,00
Albert Camus – vom sowjetischen Geheimdienst ermordet? Frankreich, Januar 1960: Albert Camus und sein Verleger Michel Gallimard sind auf dem Weg nach Paris, als ihr Auto
ins Schleudern gerät und gegen einen Baum prallt – Camus ist sofort tot. Die Kollision wird als tragischer Unfall zu den Akten gelegt. Doch mehr als vierzig Jahre später tauchen Informationen auf, die ein neues
Licht auf das angebliche Unglück werfen: Sind dem Autor seine sowjetkritischen Reden letztlich zum Verhängnis geworden? Wurde Camus‘ Tod vom KGB geplant? --- Eine hochspannende Mischung aus Investigativ-roman
und Spionagethriller – glänzend recherchiert und packend erzählt.
Inhalt:
Vorwort / Ein Komplott / Symmetrie / Der Traum / Die Reise / Die Abfahrt / Der Mann aus Prag / Jan Zábrana / Die Wahrheit / Die Ehre und das Schicksal / Die Worte / Ungarn
/ Der Aufruf / Botschaft an die Studenten / Salle Wagram, 15. März 1957 / Die Bilder / Die schicksalhafte Reise / Die Szene des Unfalls / Die Aktionen des KGB zur Zeit Camus‘ / Die Zeit / Die Seite / Prag / Unterredung
/ Der Kontakt / Kavárna Velryba / Der Aufruf / Unterredung im Café Slavia / Marie Zábranová / Die Quellen / Marie Zábranová erzählt / Camus und Pasternak / Auf den Spuren von
„Schiwago“ / Ein Verdacht / Die Wahrheit über den Fall Imre Nagy / Ein friedlicher Libertärer / Abschied / Die Enthüllungen von Jacques Vergès und andere aufschlussreiche Berichte / Danksagung
/ Personen- und Sachregister / Literaturangaben der deutschen Übersetzung.
Giovanni Catelli ist Schriftsteller, Dichter und Experte für die Kultur und Geopolitik Osteuropas. Seine Erzählungen sind in renommierten
Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Catelli hat zehn Bücher veröffentlicht und ist Korrespondent des East Journal für den ehemaligen sowjetischen Raum.
www.eastjournal.net/archives/author/giovanni-catelli
(vt) KTS 75
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Dillinger, Johannes: Die Hexenverfolgung in Überlingen. 2023, 143 S., 35 s/w und farbige Abbildungen, Gmeiner-Verlag (Neue Schriften des
Städtischen Kulturreferats Überlingen, Bd. 6), 3-8392-0345-7 / 978-3-8392-0345-3, EURO 15,00
Der Pakt mit dem Teufel. Magische Morde. Beteiligung an einer mysteriösen Verschwörung. Das und vieles mehr wurde den Überlinger Hexen vorgeworfen. Vom Beginn des
16. Jahrhunderts bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts fanden Hexenprozesse in Überlingen statt. Reste des Hexenglaubens gab es noch um 1900. Verdächtigt wurden fast ausschließlich Frauen: Prostituierte und Arme,
aber auch scheinbar unauffällige Bürgerinnen erlitten unschuldig Folter und Tod. In diesem Buch wird erstmals die ganze Geschichte der Überlinger Hexen und Hexenverfolgung erzählt.
Inhalt:
--- Einleitung und Übersicht
--- Zur Einführung: Die Geschichte der Hexenprozesse im Überblick (Dämon und Hexe / Der Hexenprozess / Ausbreitung und Verbreitung der Hexenverfolgung: Europa, Deutschland
und Baden-Württemberg / Wie liest man Hexenprozesse?)
--- Überlingen im 16. Und 17. Jahrhundert (Verwaltung / Wirtschaft und Alltag)
--- Der Verlauf der Hexenprozesse von Überlingen (Das 15. Jahrhundert / Erste Hinweise auf Hexenangst / Ein „Pionier“ der Hexenverfolgung / Die ersten Prozesse:
1529-1561 / Gefährliches Gerede / Erwartetes Erbe und Stadtverweis / „Soll die Gerichte meiden“ / Die erste große Prozesswelle: 1574-1580 / Das erste ausführliche Geständnis / Hexerei, Hunger
und Armut / Auf dem Höhepunkt der Verfolgungswelle / Das Blatternhaus und der Teufel als Ehemann / Erneutes Aufflackern der Prozesse: 1587/88 / Die zweite große Prozesswelle: 1594-1597 / Leben unter Hexereiverdacht
/ Verdichtung der Verfahren und ein fremder Henker / Denunziationen und ein Hexenehepaar / Ein Gutachten beendet die Verfahren / Das langsame Ende der Prozesse: 1608-1615 / Zwei „Reuige“ und eine „Uneinsichtige“
/ Das letzte Todesurteil / Die letzten Verfahren)
--- Die Hexenprozesse von Überlingen im Querschnitt (Grundlagen, Bedingungen und Grenzen der Hexenangst / Täter und Opfer / Gerüchte und Gericht / „Diese gegenwärtige
arme Frau“: Die Beklagten)
--- Ausblick: Hexenglaube im Raum Überlingen nach dem Ende der Hexenprozesse
--- Dokument: Das Geständnis der Dillge Scholline
--- Quellen und Literatur
--- Danksagung.
Prof. Johannes Dillinger ist Historiker, mit Schwerpunktforschung auf die Frühe Neuzeit. Er studierte Geschichte, katholische Theologie und Pädagogik an den Universitäten
Tübingen und Trier, sowie an der University of East Anglia in Norwich. Zahlreiche Buchveröffentlichungen im In- und Ausland.
(vt) KTS 75
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Groenewoud, André: Jahrhundertverbrechen. Opfer und Täter erzählen. 2023, 253 S., 12 s/w Fotos, [Vorwort von Silke Maier-Witt],
Topicus Verlag, 2-49671-400-9 / 978-2-49671-400-5, EURO 11,99
Zwölf Jahrhundertverbrechen, die Deutschland und die Welt bewegten. Der Journalist André Groenewoud hat sie beleuchtet, weil er wissen wollte: Was machten diese dramatischen
Lebenseinschnitte mit den Betroffenen? Wie lebt der Kaufhaus-Erpresser Arno Funke alias „Dagobert“? Was denkt der Sohn von Hanns Martin Schleyer über die RAF, die seinen Vater umgebracht hat? Und was macht
heute das berühmte Napalm-Mädchen aus Vietnam? Antworten fand der Autor in zahlreichen Gesprächen mit Opfern, Tätern und Ermittelnden. --- Ein informatives, bewegendes und zugleich sensibles Zeitdokument
über Jahrhundertverbrechen, das in den Mittelpunkt stellt, was oft vergessen wird: den Menschen.
Inhalt:
Vorwort von Silke Maier-Witt / Der Kaufhaus-Erpresser / Die Attentate von Pairs / Das Geiseldrama von Gladbeck / Der Vietnamkrieg / Der RAF-Terror / Der Auftragsmord / Der NS-Terror
gegen die „Weiße Rose“ / Die Kindermorde in Deutschland / Das Eisenstangen-Attentat / Die Roten Khmer unter Pol Pot / Der Terroranschlag vom 11. September in New York / Der Kennedy-Mord (… und der Mord
am Kennedy-Mörder) / Epilog / Danksagung.
André Groenewoud, Jahrgang 1972, hat nach dem Abitur BWL studiert. Der Emsländer arbeitete als Chefreporter und Autor für die
Bunte in München und Paris, schrieb für Stern und war Korrespondent der Reportage-Agentur Zeitenspiegel in New York. Nach Europa und Amerika ist er nun für das ZDF im Südostasien-Studio in Singapur im Einsatz.
(vt) KTS 75
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Hafez, Farid (Hg): Operation Luxor. Eine kritische Aufarbeitung der größten rassistischen Polizeiopration Österreichs. 2023, 286
S., transcript Verlag (Edition Politik, Bd. 139), 3-8376-6382-5 / 978-3-8376-6382-2, EURO 39,00
Am 9. November 2020 hat in Österreich die größte rassistische Polizeiaktion seit 1945 stattgefunden. Unter dem Namen „Operation Luxor“ wurde eine Woche
nach einem gewalttätigen Anschlag in der Wiener Innenstadt eine Razzia gegen ca. 70 Personen und Einrichtungen durchgeführt. Die mehr als eineinhalb Jahre geplante Aktion gegen Anhänger*innen des sogenannten
„politischen Islam“ ist mittlerweile als rechtswidrig eingestuft worden. Die Beiträger*innen des Bandes setzen sich aus unterschiedlichen Perspektiven kritisch mit der Polizeioperation auseinander. Neben wissenschaftlichen
Analysen verschiedener Fachbereiche kommen auch Expert*innen aus der Zivilgesellschaft zu Wort.
Inhalt:
Werner Schiffauer: Geleitwort / Farid Hafez: Operation Luxor. Eine Einleitung / Leonhard Kregcjk: Eine rechtliche Sicht auf die Operation Luxor / Thomas Riegler: „Der entscheidende
Schlag“: Operation Luxor aus Perspektive der Intelligence Studies / Thomas Schmidinger: Auf Sand gebaut? Ein Gutachten als inhaltliche Basis für die Opertion Luxor / Farid Hafez: Zwischen Ideologie und Geostrategie.
Lorenzo Vidinos Muslimbruderschaftsstudie / Farid Hafez: Kriminalisierung kritischer Wissenschaft: Islamophobe Wissensproduktion, Österreichs Nachrichtendienst und die Justiz / Fatma Firat: Die mediale Rezeption der Operation
Luxor. Eine Analyse von Printmedien und digitalen Nachrichtendiensten im ersten Monat / Manuela Oberlechner: Operation Luxor – Wenn Kinder erzählen. Eine psychoanalytische Annäherung an traumatische Folgeerscheinungen
/ Rumeysa Dür-Kwieder: Österreichs Muslim*innen im Brennpunkt österreichischer Sicherheitspolitik. Der Umgang der muslimischen Zivilgesellschaft mit der Operation Luxor / Anna-Laura Punkt: Zentrieren von Selbstschutz
und die Tendenz des Paternalismus. Kritik „österreichischer“ Dominanzpositionen der Operation Luxor und mangelnder Accountability / Dudu Kücükgöl: WiderSprechen und Schweigen: Silencing von
muslimischen Stimmen / Asma Aida, Marina Gržinić & Anahita Neghabat: (Kunst-)Freiheit? Reflexion zu Kunst und Gesellschaft am Beispiel der künstlerischen Intervention zur Operation Luxor / Isra Doghman/IZZA:
Das Kind ohne Heimat / Autor*innen.
Farid Hafez ist Stiftungsprofessor für Internationale Beziehungen am Williams College und Senior Researcher bei „The Bridge Initiative“ an der Georgetown University.
www.global-studies.william.edu/profile/fh6/
(vt) KTS 75
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Hanke, Kathrin / Plähn, Dirk: Mein Leben als Tatortreiniger. Schmutzige Geschichten. 2023, 184 S., s/w Abbildungen, Gmeiner-Verlag (True
Crime), 3-8392-0505-0 / 978-3-8392-0505-1, EURO 14,00
Als staatlich geprüfter Desinfektor hat Dirk Plähn einen Beruf, den die meisten von uns nur aus dem TV kennen: Dirk Plähn ist Tatortreiniger. Ein echter, denn er
ist in keine Filmrolle geschlüpft, ihn gibt es wirklich! In diesem Buch erzählt Dirk Plähn durch die Feder der bekannten Krimi- und True Crime-Autorin Kathrin Hanke wahre Geschichten aus seinem Berufsleben –
mal sind sie auf ihre Art lustig, mal nachdenklich stimmend, mal skurril und immer unglaublich, aber doch genauso passiert. Ob bizarre Tatortreinigungen von Leichenwohnungen, kuriose Erlebnisse in Messiewohnungen oder ganz
normalen Haushalten, in den jedoch mit herkömmlichem Putzen nichts auszurichten ist, weil ein Rohrbruch den Keller zur Jauchegrube gemacht hat, die zum Himmel stinkt: Dirk Plähn weiß, dass es nichts gibt, was
es nicht gibt und nimmt gerade deswegen das Leben mit Humor. Manchmal bleibt ihm auch gar nichts anderes übrig.
Inhalt:
Wie alles begann / Der Container / Die Tür / Niagarafälle / Dufte Hinterlassenschaft / Rattengesocks / Der Grillinger / Das Sofa / Das Erstbeste ist machmal das Allerletzte
/ Die Treppe / Popcorn / Seelenfrieden / Stofftiere / Die meditative Schattenlinie / Zeichen der Zeit / Die Badewanne / Hochprozentige Sorgenbrecher / Die Masse macht’s / Tödliche Toilette / Berufswunsch Tatortreiniger:in?
/ Danksagung.
Dirk Plähn ist waschechter Hamburger. Nach einer Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker arbeitete er im Abriss
und etlichen anderen Gewerben des Handwerks, bis er um die Jahrtausendwende herum den Weg in die Selbständigkeit nahm. Bereits hierfür setzte er sich mit Oberflächenverschmutzungen durch Viren und Bakterien
auseinander. 2009 sah er in „Welt der Wunder“ einen Bericht über Tatortreiniger in den USA – und war fasziniert. Seitdem ist er als einer der ersten Tatortreiniger Deutschlands unterwegs.
www.tatortreinigung-nord.de
Kathrin Hanke wurde in Hamburg geboren. Nach dem Studium der Kulturwissenschaften in Lüneburg machte sie das Schreiben
zu ihrem Beruf: Sie jobbte beim Radio, schrieb für Zeitungen, entschied sich schließlich für die Werbetexterei und abeitete zudem das Ghostwriterin. Ihre Leidenschaft ist jedoch das reine Geschichtenerzählen,
wobei sie gern Fiktion mit wahren Begebenheiten verbindet. Daher arbeitet sie seit 2014 als freie Autorin in ihrer Heimatstadt. Kathrin Hanke ist Mitglied im Syndikat sowie bei den Mörderischen Schwestern.
www.kathrinhanke.com
www.das-syndikat.com/autoren/autor/529-kathrin-hanke.html
(vt) KTS 75
Das Interview „8 Fragen an Kathrin Hanke“ siehe KTS 67
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Heise, Thomas / Meyer-Heuer, Claas: Der Jahrhundertcoup. Ein Clan auf Beutezug und die Jagd nach den Juwelen aus dem Grünen Gewölbe.
2023, 346 S., 1 Laufwegkarte zum Raub Innenstadt Dresden / 1 Laufwegkarte zum Tatort Grünes Gewölbe, 20 Farbfotos auf Tafeln, Deutsche Verlagsanstalt / Spiegel Buchverlag, 3-421-07006-7 / 978-3-421-07006-7, EURO
24,00
In der Nacht zum 25. November 2019 geschah der größte Kunstraub in der Geschichte der Bundesrepublik: Mitglieder des kriminellen, aus dem Libanon eingewanderten und
in Berlin ansässigen, türkisch-libanesischen Rammo/Remmo-Clans drangen in das Dresdner Residenzschloss ein, liefen zielgerichtet in das „Grüne Gewölbe“ und stahlen mit brachialer Gewalt dort
ausgestellte Edelsteine im Wert von über 100 Millionen Euro. Gelingen konnte dieser Coup, der als der bisher größte in die Verbrechensgeschichte der Republik einging, nur, weil bei elementaren Sicherheitsvorkehrungen
geschludert und exakte Sicherheitsanweisungen ignoriert wurden. Heise und Meyer-Heuer, beide Autoren als Experten für Clan-Kriminalität ausgewiesen, haben diesen Jahrhundert-Coup akribisch recherchiert. Sie dokumentieren
jeden einzelnen Augenblick des Einbruchs und jeden einzelnen Schritt der zahlreichen Ermittler/innen zur Aufklärung des Verbrechens und Verhaftung der Täter. Dieser größte Coup setzte gleichzeitig die
größten Ermittlungsanstrengungen der Polizei und Strafverfolgungsbehörden des Freistaats Sachsen aber auch die der Bundesrepublik in Gang. Die beiden Autoren breiten Insiderwissen aus und geben exklusive Einblicke
in die Ermittlungen. Der raffinierte Coup scheiterte letztendlich an einem dummen Fehler: die Eimbrecher stellten ein geklautes Auto mit geöffnetem Fenster in Berlin ab. Ebenso beschäftigen sich die beiden Autoren
mit der Geschichte des Rammo/Remmo-Clans, dessen Mitglieder auch für den Raub der Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Berliner Bode-Museum verantwortlich waren.
Inhalt:
Der Jahrhundertraub / Das Historische Grüne Gewölbe / Tag eins nach der Tat / Tag zwei / Nur 88 Stunden / Erste Verdächtige / Was verraten die Fluchtfahrzeuge? /
Die Mobiltelefone / Die Suche nach dem Insider / Sackgassen / Der Durchbruch / Die Rammos – eine Familienchronik / Die Schlinge zieht sich zu / Die Verhaftung / Das Jahr 2021 / Der Prozess / Epilog.
Thomas Heise, geboren 1959 in Berlin (Ost) ist seit 1994 Reporter für Spiegel TV. Er war Redaktionsleiter
des Spiegel TV Magazins sowie Stellvertretender Chefredakteur, derzeit ist er verantwortlicher Leiter für Investigation.
Claas Meyer-Heuer, geboren 1978, ist Absolvent der RTL-Journalistenschule für TV und Multimedia. Ab 2005
arbeitete er als Regionalreporter für RTL, seit 2007 ist Meyer-Heuer als Reporter für Spiegel TV tätig.
Beide recherchieren seit vielen Jahren zu Organisierter Kriminalität in Deutschland. Zusammen mit Jörg Diehl veröffentlichten sie
den Bestseller „Rockerkrieg“. Zuletzt erschien von Thomas Heise und Claas Meyer-Heuer „Die Macht der Clans“, ebenfalls ein Bestseller: für den gleichnamigen Film erhielt das Reporterduo 2021 den
Bayerischen Fernsehpreis. Millionen Fans verfolgen unter dem Titel „Im Verhör“ auf YouTube und im Spiegel-TV-Podcast regelmäßig die exklusiven Berichte aus der Szene.
(tp) KTS 75
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Jelinek, Nina: Der Todesengel von Wien. Kriminalroman. 2023, 315 S., Gmeiner-Verlag (True Crime), 3-8392-0466-6 / 978-3-8392-0466-5, EURO 14,50
Im Herbst 1937 zeigt sich Wien von seiner schlechtesten Seite. Heinrich Truttenberger kehrt zum Begräbnis seiner Mutter in seine von der Weltwirtschaftskrise gebeutelten Heimat
zurück und muss feststellen, dass seine Mutter kurz vor ihrem Tod ihr gesamtes Leben umgekrempelt hat, um an der Seite der schillernden Martha zu leben. Als er dann auch noch erfährt, dass sie Martha ihre gesamten
Ersparnisse vermacht hat, fühlt er sich verraten und äußert Verdächtigungen, die selbst die Polizei hellhörig werden lassen. Im Laufe der Ermittlungen kommen immer mehr Todesfälle aus dem Umfeld
der schönen jungen Frau ans Licht und auch ihre gerichtliche Vergangenheit bleibt nicht lange unentdeckt. Denn bereits zwölf Jahre zuvor musste Martha wegen einer blutigen Tat vor den Richter treten.
Nina Jelinek wurde 1977 in Linz geboren. Während ihres Studiums der Publizistik und Soziologie lebte sie in einer Wohngemeinschaft im zweiten
Bezirk, in deren Nähe sich das Wiener Kriminalmuseum befand. Als sie dieses eines Tages besuchte, zog sie die Geschichte der Martha Marek sofort in ihren Bann und ließ sie seither nicht mehr los. Nach Stationen
bei Zeitungen im Bildungsbereich und einem kleinen Forschungsinstitut verschlug es sie schließlich an die Pädagogische Hochschule Linz. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in ihrer Heimatstadt.
Der Roman ist ihr erstes Werk.
www.wien.kriminalmuseum.at
(vt) KTS 75
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März, Ursula: Verfehlungen und Verbrechen. 2023, 200 S., „Geschichten aus dem Terrarium“. Ein Vorwort von Sabine Rückert,
Piper Verlag, 3-492-07252-6 / 978-3-492-07252-6, EURO 22,00
Geschichten aus Gerichtssälen vom Leben am Rande der Legalität und dem entscheidenden Schritt darüber hinaus. Kriminalität in den unterschiedlichsten Kreisen,
aus den erstaunlichsten Motiven und mit überraschendem Ausgang. Und eine Topografie des Verbrechens, denn Ursula März hat als Gerichtsreporterin seit den 90er-Jahren Prozesse aus verschiedenen Bezirken Berlins begleitet.
Milieugeschichten, Einzelschicksale, gesellschaftliche Verhältnisse, alles kommt zusammen und ergibt ein faszinierendes Bild unserer Gegenwart. --- „Warum wurde jemand kriminell, wie ist man ihm auf die Schliche
gekommen und wie verhält er sich, wenn ihm der Prozess gemacht wird?“ Diese Fragen beschäftigen Ursula März, wenn sie sich in Gerichtssäle setzt. Dort erlebt sie immer wieder die erstaunlichsten Verhaltensweisen
und stößt auf die überraschendsten Geschichten, die sie einfühlsam und fesselnd erzählt.
Inhalt:
Vorwort / Rotlicht / Vorwärtspanik / Außer Kontrolle / Doch eine Leiche / Schwarze Löcher / Am Alex / Später im Leben / Inquisition / Null Grad Celsius / Exotische
Liebe / Das Duell / Üble Maschen / Friedliche Finger / Löslicher Kaffee.
Ursula März, geboren 1957 in Herzogenaurach, studierte Literaturwissenschaften und Philosophie. Seit Anfang der 1990er Jahre bis 2022 arbeitete
sie als Literaturkritikerin und Feuilletonistin u.a. für die Kulturzeitschrift „Kursbuch“, die „Frankfurter Rundschau“ und die Wochenzeitung „Die Zeit“. Sie erhielt 1991 den Preis der
Casinos Austria für Publizistik und 2005 den Berliner Preis für Literaturkritik. Bei Hanser erschienen „Fast schon kriminell: Geschichten aus dem Alltag“ (2011) und „Für eine Nacht oder fürs
ganze Leben: Fünf Dates“ (2015). Ihr erster Roman „Tante Martl“ (2019) wurde bei Piper ein Bestseller und verkaufte sich über 80.000-mal. 2021 erschien der Band „100 Autorinnen in Porträts“,
den sie gemeinsam mit Verena Auffermann, Julia Encke, Gunhild Kübler und Elke Schmitter herausgegeben hat.
(vt) KTS 75
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Maurer, Nadja / Möhnle, Annabelle / Zurawski, Nils (Hg): Kritische Polizeiforschung. Reflexionen, Dilemmata und Erfahrungen aus der Praxis.
2023, 254 S., transcript Verlag (Kulturen und Gesellschaft, Bd. 60), 3-8376-6557-7 / 978-3-8376-6557-4, EURO 39,00
Die Polizei als Objekt kritischer Wissenschaft ist ein beliebter, aber keinesfalls einfacher Gegenstand für Forscher*innen. Der Zugang zum Feld, die Akzeptanz der Methoden
und die Diskussion der Ergebnisse sind geprägt von Misstrauen und Skepsis. Gleichzeitig wird Wissenschaftler*innen eine zu große Nähe vorgeworfen, wenn sie selbst Teil der Polizei sind oder für Behörden
arbeiten. Was also ist zu tun? Anhang von Beispielen aus der Forschungspraxis reflektieren die Beiträger*innen über die empirische Arbeit in der Polizei als Exempel für eher schwer zugängliche Institutionen.
Dabei geht es um häufige Missverständnisse, falsche Erwartungen und gelungenen Annäherungen auf beiden Seiten.
Inhalt:
Nadja Maurer, Annabelle Möhnle, Wolfgang Weidemann, Nils Zurawski: Ein einleitendes Vorwort / Nils Zurawski: Unter Polizist:innen. Reflexionen über ein Forschungsfeld
/ Detlef Nogala: Mission „Europäische Polizeiwissenschaft“. Über Skepsis, offene Ohren und Scheuklappen / Chrstiane Howe: Forschen zur, über, in oder (gar) mit, für „die“ Polizei?
Bericht einer Annäherung. Christiane Howe im Gespräch mit Wolfgang Pemp und Andrea Horn / Martin Endres & Silke Müller: Ambivalenzen und Herausforderungen qualitativer Polizeiforschung. Erfahrungen aus der
Polizeistudie „INSIDER“ für das Land Rheinland-Pfalz / Nadja Maurer: Dirty Harrys Komplizen. Zur Epistemologie und Ethik ethnografischer Polizeiforschung / Dennis Pauschinger: Ethnography in an Olympic City.
Doing Research with the Police in Rio de Janeiro / Annelie Molapisi: „Soll das hier ein Verhör sein?“ Ein Erfahrungsbereicth aus der empirischen Polizeiforschung in Hamburg / Kristin Weber: „Interkulturelle
Kompetenz“ in der Polizei erforschen. Von Zugängen und Hürden, „kurzen“ und „langen“ Dienstwegen / Marion Näser-Lather, Nils Zurawski: Forschung und Macht. Polizei und Bundeswehr
als empirische Felder – ein Gespräch über Feldzugänge, Forschungsansätze, Problemstellungen / Esther Jarchow, Martin Kagel: Folizei vs. Forschung? Ein spezifisches Forum für Polizeiforschung
als Missing Link und als Fallbeispiel für Wissenschaftskommunikation im polizeilichen Kontext / Über die Autor:innen.
Nadja Maurer (Dr. phil.) ist Sozialanthropologin mit den Forschungsschwerpunkten neuere Gewaltforschung, Konfliktforschung,
Prozesse des sozialen Wandels, Policing, (De-)Radikalisierung sowie soziale Bewegungen und Organisationssoziologie.
www.akadmie-der-polizei.hambung.de/dr-phil-nadja-maurer-656994
Annabelle Möhnle (MA), arbeitet für die Forschungsstelle für strategische Polizeiforschung an
der Akademie der Polizei Hamburg. Die Kriminologin forscht u.a. zu Führungsstrukturen innerhalb der Polizei Hamburg und zum Demonstrationsgeschehen bzw. dem Verhältnis zwischen Polizei und Protestierenden in der
Hansestadt.
www.akadmie-der-poliezi.hamburg.de/annabelle-moehnle-m-a-657040
Nils Zurawski (Prof. Dr.) ist wissenschaftlicher Leiter der Forschungsstelle für strategische Polizeiforschung
an der Akademie der Polizei Hamburg. Die Arbeitsschwerpunkt des Sozialanthropologen und Kriminologen umfassen Überwachung, Konsum, Polizei, Gewalt, Ethnographie, Friedensbildung, Konflikt und Doping.
www.akademie-der-polizei.hamburg.de/prof-dr-nils-zurawski-657020
(vt) KTS 75
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Schulze, Eveline: Görlitzer Goldbroiler. Die packendsten Fälle der Miss Marple aus der Neißestadt. 2023, 307 S., 7 s/w Fotos,
Verlag Das Neue Berlin, 3-360-02759-9 / 978-3-360-02759-7, EURO 18,00
In den sechs Geschichten dieses Buches werden Tatvorgänge und Ermittlungsarbeit bei Gewaltverbrechen geschildert, darunter der Fall eines 28-Jährigen, der seine Freundin
mit Klingeldraht erdrosselte, als sie ihn vor die Wahl stellt: ich oder deine Mutter; der Fall einer Frau, die aus Rache an ihrem Ex die eigene Tochter zu Tode quälte, und auch der einer Jugendbande, die Görlitz
terrorisiert und junge Frauen entführt. Über diese und weitere Verbrechen berichtet Eveline Schulze in ihrem inzwischen zweiten Best-of-Band authentischer Kriminalfälle. Sie alle handeln von Gewalt gegen Frauen
und Mädchen. Die Autorin und ehemalige Kripo-Mitarbeiterin hat die Fälle tatsachengetreu aus Polizei- und Gerichtsakten rekonstruiert und erzählt sie als spannende Kriminalgeschichten.
Inhalt:
Görlitzer Goldbroiler / Asche zu Asche / Die Schlinge / Nadine / Die Jawa-Bande / Trinkgeld.
Eveline Schulze, geboren 1950, studierte Journalistik und war bei der Kriminalpolizei Görlitz tätig. Sie legte nach ihrem ersten Buch „Mordakte Angelika M.“
(2007), acht weitere erfolgreiche Sammlungen authentischer Kriminalfälle vor. Inzwischen folgen Reiseunternehmen den Spuren der Autorin und besuchen von ihr behandelte Tatort in der Neißestadt, wo man sie die „Miss
Marple von Görlitz“ nennt.
(vt) KTS 75
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Steinke, Ronen: Verfassungsschutz. Wie der Geheimdienst Politik macht. 2023, 222 S., Berlin Verlag (Piper), 3-8270-1471-9 / 978-3-8270-1471-9,
EURO 24,00
Wie tickt der deutsche Geheimdienst, der jahrelang von Hans-Georg Maaßen geführt wurde? Noch nie gab es in der Bundesrepublik so viele Agentinnen und Agenten, die heimlich
die eigene Bevölkerung ausforschen: Das Personal des Verfassungsschutzes hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt, sein Budget verdreifacht. Höchste Zeit für eine kritische Überprüfung. Wozu
nutzt der Verfassungsschutz seine wachsende Macht? Wer profitiert davon? In welche Richtung beeinflusst dieser Dienst das politische Geschehen hierzulande? Ronen Steinke berichtet vom heimlichen Vorgehen der Inlandsspionage
gegen die Klimabewegung, zeigt das Wirken rechter Netzwerke und bringt Licht in die Causa Hans-Georg Maaßen. Eien engagierte Reportage, die zeigt, warum der Verfassungsschutz zum Problem geworden ist.
Inhalt:
1. Pssst / 2. Gestatten: Ein Geheimdienst gegen „Demokratie-Gefährder“ / 3. Der Staat spioniert Bürger aus, die keine Gesetze verletzen / 4. Wer definiert,
wann legaler Protest „extremistisch“ ist? / 5. Ein politisches Instrument der Regierung / 6. So einen Geheimdienst gibt es in anderen liberalen Demokratien nicht / 7. Im Names des Wirtschaftssystems: Gegen Klimaaktivisten
/ 8. Im Namen des Wirtschaftssystems: Gegen legale Linke / 9. Die Methoden der Inlandsspionage: Einfluss durch V-Leute / 10. Soziale Medien: Einflusss durch Fake-Accounts / 11. Trojaner im Handy: Einfluss durch Einbrüche
/ 12. Der Feind stand immer links: Die historische DNA des Dienstes / 13. Die Entstehung der NSA unter den Augen des Verfassungsschutzes / 14. Rechts bis in die Spitzen: Hans-Georg Maaßen / Fazit / Anmerkungen / Dank.
Ronen Steinke ist Redakteur und Autor der „Süddeutschen Zeitung“. Er ist promovierter Jurist, Dozent an der Deutschen Richterakademie
und Mitglied im Kuratorium des Max-Planck-Instituts für die Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht. Im Berlin Verlag erschienen zuletzt sein hochgelobtes Buch „Terror gegen Juden. Wie antisemitische
Gewalt erstarkt und der Staat versagt“ (2020) und der Bestseller „Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Die neue Klassenjustiz“ (2022). Seine 2013 veröffentlichte Biografie über Fritz Bauer, den
mutigen Ermittler und Ankläger der Frankfurter Auschwitz-Prozesse, wurde mit „Der Staat gegen Fritz Bauer“ preisgekrönt verfilmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ronen Steinke lebt mit seiner
Familie in Berlin.
www.sueddeutsche.de/autoren/ronen-steinke-1.1143337
(vt) KTS 75
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Stevens, Alexander: Falsch verdächtigt. Schockierende Fälle des bekannten Strafverteidigers. 2023, 270 S., Piper Taschenbuch 31870,
3-492-31870-3 / 978-3-492-31870-9, EURO 12,00
Ein Wahnsinniger, der in der Nacht mit einem Rasenmäher Jagd auf Menschen macht, ein Polizist, der seiner Ex Drogen untergeschoben hat, ein Bestatter, der selbst gerade noch
mal so dem Tod entkommen ist, und eine Gefängniswärterin, die behauptet, von einem Insassen mehrfach brutal vergewaltigt worden zu sein – oder doch nicht? In seinem neuen Buch stellt Alexander Stevens wahre
Fälle vor, bei denen seine Mandanten vielleicht völlig zu Unrecht einer Straftat verdächtigt wurden. Die Anschuldigungen reichen von Mord und Totschlag bis hin zu Vergewaltigung oder Brandstiftung. Doch sind
am Ende wirklich alle Fälle aufgeklärt? Ist ein Schuldiger juristisch gerade noch einmal davongekommen, wurde die Straftat nur vorgetäuscht, oder bleibt der wahre Täter womöglich unentdeckt?
Inhalt:
Vorwort von Gisela Friedrichsen / Der Axtmord / Asche zu Asche / Die Influencerin / Abenddämmerung / Der Brandstifter / Silvesternacht / Dein Freund und Helfer / Der Rasenmähermann
/ Die Vollzugsbeamtin / #KeineKonsequenzenFuerLuke.
Dr. Alexander Stevens gehört zu Deutschlands bekanntesten Strafverteidigern. Nicht selten begleitet er Fälle mit großer öffentlicher
Aufmerksamkeit, ob Mörder, Politiker, Schauspieler oder Opfer schwerer Straftaten. Sein Podcast „True Crime“ erreichte bisher über 33 Millionen Menschen und gehört zu den erfolgreichsten Podcasts
der ARD. Zuletzt erschienen von ihm bei Piper der Spiegel Bestseller „9 1/2 perfekte Morde“, „Verhängnisvolle Affären“, „Aussage gegen Aussage“ und „Der perfekte Mord“.
(vt) KTS 75
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Textor, Markus: Racial Profiling und Polizeigewalt. Erfahrungen, Handlungsfähigkeit und Widerstand jugendlicher Betroffener. 2023, 348 S.,
transcript Verlag (Gesellschaft der Unterschiede, Bd. 82), 3-8376-6804-5 / 978-3-8376-6804-9, EURO 49,00
Jugendliche of Color sind auch in Deutschland von Racial Profiling und Polizeigewalt betroffen. Welche Erfahrungen machen sie mit diesen Praktiken? Wie erlangen sie ihre Handlungsfähigkeit
zurück? Und welche Maßnahmen können sie ergreifen, um die Verhältnisse zu verbessern? Markus Textor bietet Antworten auf diese Fragen, indem er Licht auf ein national wie international schwach erforschtes
Feld wirft. Durch qualitative Analysen zeigt er empirisch auf, das Racial Profiling als rassistische Diskriminierungspraxis zu begreifen ist – und stößt so nicht nur theoretische Debatten in den Erziehungs-,
Sozial- und Politikwissenschaften an, sondern macht diese auch für die sozialarbeiterische Praxis zugänglich.
Inhalt:
Dank. 1: Einleitung und Forschungsintesse. 2: Racial Profiling und Polizeigewalt (Die öffentliche Auseinandersetzung mit Racial Profiling in Deutschland / Racial Profiling
als spezifische rassistische Praxis / Polizeigewalt / Forschungsstand zu Racial Profiling). 3: Theoretische Grundlagen I: Rassismus und Othering (Rassismustheorien / Theorien zu Othering). 4: Theoretische Grundlagen II: Subjektivierung,
Handlungsfähigkeit und Widerstand (Subjektivierung bei Butler / Handlungsfähigkeit und Widerstand bei Butler / Handlungsfähigkeit und Widerstand bei Bhabha). 5: Methodologische Begründung und methodische
Vorgehensweise der Studie (Intersektionale Reflexivität: Zur Rolle des vielfach privilegierten Forschenden / Forschungsprozesse und das Verhältnis von Theorie und Empirie / Zugang über Daten aus Gruppendiskussionen
/ Zugang über Daten aus biografisch-narrativen Interviews / Der Auswertungsprozess und die Darstellung der Daten / Feldzugang und Sample). 6: Drei zentrale Fallrekonstruktionen (Hussein: Schmerzhafte Erfahrungen mit der
Polizei in einer ungerechten Gesellschaft / Niran: Schutzmaßnahmen und Widerstandspraxen in riskanten Verhältnissen / Manoush: Otheringerfahrungen zwischen Unterwerfung und Handlungsfähigkeit). 7: Erfahrungen,
Handlungsfähigkeit und Widerstand der Jugendlichen im Fallvergleich (Die Erfahrungen der Jugendlichen mit Racial Profiling und Polizeigewalt / Jugendliche erlangen Handlungsfähigkeit und können Widerstand leisten
/ Kritik an der Polizei und Anregungen, wie sich das Verhältnis zu Jugendlichen verbessern lässt). 8: Resümee. 9: Politischer, (sozial-)pädagogischer und wissenschaftlicher Ausblick (Politischer Ausblick
/ (Sozial-)Pädagogischer Ausblick / Wissenschaftlicher Ausblick). Literatur / Anhang.
Dr. Markus Textor ist akademischer Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
https://www.ph-freiburg.de/
(vt) KTS 75
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Wala, Michael: Der Stasi-Mythos. DDR-Auslandsspionage und der Verfassungsschutz. 2023, 368 S., Abbildungen, Chr. Links Verlag (Aufbau) 3-96289-192-7
/ 978-3-96289-192-3, EURO 25,00
Bis heute gilt die für Spionage in der Bundesrepublik zuständige Abteilung der DDR-Staatssicherheit, die HVA, als einer der besten Auslandsgeheimdienste seiner Zeit.
Von ehemaligen Mitarbeitern wird dieses Bild sorgfältig gepflegt. Unabhängig überprüfen ließ es sich bislang nicht, da fast alle einschlägigen Unterlagen vernichtet wurden. Doch nun muss die
Geschichte des deutsch-deutschen Geheimdienstkrieges neu geschrieben werden. Michael Wala erhielt exklusiven, vollständigen und uneingeschränkten Zugang zum Geheimarchiv der Spionageabwehr des Bundesamts für
Verfassungsschutz. Sein Buch legt erstmals offen, mit welchen Methoden der Verfassungsschutz versuchte, DDR-Spione ausfindig zu machen, und welchen Erfolg er dabei hatte. Dabei widerlegt er zahlreiche Mythen.
Inhalt:
Vorwort / Anfänge / Wissen über den Gegner / Verdachtsfälle und Methodik / Fallkomplex „Anmeldung“ / Sekretärinnen / Reisewege / Funkabwehr / Agenten,
Quellen, Countermen / Verlustfälle / DDR-Agenten im BfV / Anbahnungen und Gegenoperationen / Maulwürfe / Überläufer / Dank / Abkürzungen / Abbildungsnachweise / Anmerkungen / Archiv- und Literaturverzeichnis
/ Personenregister.
Michael Wala, geboren 1954, ist Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum und einer der profiliertesten Nachrichtendiensthistoriker der
Bundesrepublik. Zuletzt von ihm erschienen: „Keine neue Gestapo. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und die NS-Vergangenheit“ (mit Constantin Goschler, 2015) und „Otto John. Patriot oder Verräter.
Eine deutsche Biographie“ (mit Benjamin Hett, 2019).
www.ruhr-uni-bochum.de/gna/wala-cv.html
(vt) KTS 75
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Wehrle, Ute / Kugler, Hans Jürgen: Gauner, Gangster, schräge Vögel. Kurioses aus dem Polizeialltag. 2023, 284 S., Gmeiner-Verlag,
3-8392-0481-x / 978-3-8392-0481-8, EURO 14,00
Ein blinder Passagier in einem Polizeiauto, eine Sexpuppe im Fokus eines Einsatzes, die Entführung von Gartenzwergen – der Polizeialltag kann bisweilen durchaus lustig
sein. Skurrile und kuriose Fälle sorgen für manche Überraschung auf den Dienststellen. Und sie passieren öfter, als man glaubt. Die Rechtshüter rücken an, wenn der Weihnachtsmann die falschen
Geschenke gebracht hat, eine Braut gestrandet ist oder die eigenen Haushaltsgeräte einen als Geisel genommen haben. Selbst als Dompteur oder Autoknacker hat sich der eine oder andere Beamte bereits bewährt. Ab und
an wird der Polizei die Arbeit auch abgenommen – und zwar von den Tätern selbst. Und stets ist Fingerspitzengefühl gefragt im Umgang mit menschlichen und tierischen Pechvögeln, Streithähnen und glücklosen
Ganoven. --- Ute Wehrle und Hans Jürgen Kugler haben die ungewöhnlichsten Fälle der letzten Jahre gesammelt und redaktionell aufbereitet.
Inhalt:
Streithähne / Katerstimmung / Kleine Strolche / Viechereien / Langfinger, krumme Dinger / Pleiten, Pech und Pannen / Heißer Asphalt / Irren ist menschlich / Schräge
Vögel / Retter in der Not.
Ute Wehrle ist gebürtige Freiburgerin und hat in Heilbronn Touristik-Betriebswirtschaft studiert. Die langjährige
Redakteurin einer Tageszeitung arbeitet heute als freie Autorin. Von ihr sind bereits mehrere erfolgreiche Krimis und Sachbücher erschienen. Ihre Kurzgeschichten wurden in verschiedenen Anthologien veröffentlicht.
www.ute-wehrle.de
Hans Jürgen Kugler studierte Philosophie und Germanistik in Freiburg. Er tritt als Autor von Romanen und Kurzgeschichten sowie als Herausgaber diverser Anthologien in Erscheinung und wurde wiederholt für seine journalistischen
Arbeiten ausgezeichnet.
www.fehlerlos.net
(vt) KTS 75
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8 Fragen an Ute Wehrle
Kurzbio: Ute Wehrle ist gebürtige Freiburgerin und studierte Touristik-Betriebswirtschaft in Heilbronn. Seit 2015 arbeitet
die langjährige Redakteurin einer Tageszeitung als freie Autorin und Journalistin. Von ihr sind zwischenzeitlich acht Krimis und Sachbücher zum Thema Freiburg erschienen.
Homepage: www.ute-wehrle.de
Thomas Przybilka: Was bedeutet Kriminalliteratur für Sie und ist, Ihrer Meinung nach, Kriminalliteratur eine wichtige Literaturgattung?
Ute Wehrle: Kriminalliteratur ist ausgesprochen vielseitig. Es gibt witzige und ernste Krimis, Krimis mit realem oder fiktivem Hintergrund.
Zudem bieten Krimis oft spannende Einblicke in die menschliche Psyche, analysieren die Gesellschaft - und nicht zuletzt lernt der Leser/die Leserin vom Nil bis zum Rhein die unterschiedlichsten Schauplätze kennen. Für
mich ist Kriminalliteratur nicht mehr wegzudenken.
TP: Ihr Weg zur Kriminalautorin/zum Kriminalautor?
UW: Den Plot zu meinem ersten Krimi habe ich meiner Flugangst
zu verdanken. Irgendwie musste ich mich auf etwas anderes
als die plötzlich auftretenden Turbulenzen konzentrieren,
um nicht in Schnappatmung zu verfallen. Aus dem
Ablenkungsmanöver und den damit verbundenen Überlegungen
ist schließlich mein erster Krimi entstanden.
TP: Ihre erste Krimi-Veröffentlichung?
UW: „Bächle, Gässle, Mord“ im Jahr 2014
TP: Wurden Sie vom Werk einer Krimiautorin/eines Krimiautoren
beeinflusst?
UW: Vermutlich von ganz vielen – ich bin selbst begeisterte
Krimileserin.
TP: Gibt es den „Frauenkrimi“ (im Sinne von feministischer
Kriminalliteratur)?
UW: Feministische Themen spielen allgemein in Krimis zunehmend
eine wichtige Rolle; bei der Gleichberechtigung wurde
schon viel erreicht. Es gibt Frauen in Führungspositionen
bei der Polizei, bewusst kinderlose Detektivinnen, die
lieber essen gehen als sich selbst an den Herd zu stellen,
Frauen, die sich locker in Computersysteme einhacken –
und natürlich Täterinnen, die ähnlich skrupellos agieren
wie Männer.
TP: Gibt es einen Kriminalroman/Thriller, den Sie selber
gerne geschrieben hätten?
UW: „Mord im Orientexpress“ von Agatha Christie.
TP: Welche Autorin/welcher Autor ist Ihrer Meinung nach
überschätzt (national und/oder international)?
UW: Mo Hayders „Vogelmann“ beispielsweise habe ich nie zu
Ende gelesen, weil ich die detailreichen Schilderungen
diverser Grausamkeiten einfach nur überflüssig und
ekelhaft fand.
TP: Welche Autorin/welcher Autor ist Ihrer Meinung nach
unterschätzt (national und/oder international)?
UW: Viele Autorinnen und Autoren von Regio-Krimis, die von
den Verlagen nur innerhalb sehr enger Grenzen vermarktet
werden. Beispielsweise habe ich die Krimis des
verstorbenen Carlo Schäfer vor Jahren während eines
Aufenthalts in Heidelberg kennengelernt und regelrecht
verschlungen. In Freiburg hingegen wären mir seine Bücher
nie zwischen die Finger geraten.
Kriminalromane/Thriller:
--- 2014, Bächle, Gässle, Mord. Breisgau-Krimi
--- 2015, Bächle, Gässle, Künstlerpech
--- 2016, Bächle, Gässle, Puppenmord
--- 2017, Schwarzwald sehen und sterben
--- 2018, Bächle, Gässle, Bombenstimmung. Der Badische Krimi
--- 2019, Bächle, Gässle, Todesstoß. Der Badische Krimi
--- 2019, Endstation Schwarzwald. Der Badische Krimi
--- 2022, Bächle, Gässle, Katzenjammer
True Crime zusammen mit Hans Jürgen Kugler
--- 2016, Alles klar, Herr Kommissar? Kuriose Kriminalfälle
aus Baden-Württemberg
--- 2023, Gauner, Gangster, schräge Vögel. Kurioses aus dem
Polizeialltag
© Thomas Przybilka
Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur – BoKAS
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Jahrbücher
Zeitschriften
Bradley, Geoff / Cornwell, Bob (Hg): CADS – An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction. 80 Seiten,
s/w Illustrationen, CADS, ISSN 0965-6561, £ 9,00 je Ausgabe [Bezugsanschrift: Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex SS7 1PA / UK, e-mail: Geoffcads@aol.com]
No. 90 (July 2023): Clint Stacey: Crime on the Island. A selection of crime stories with island settings / Philip L. Scowcroft: Codes, the Seaside and Murder. Dorothy L. Sayers’s „have His Carcase“ /
Joyce Kilmer: Detective Stories Are Inspired as Are Poems / Pete Johnson: Dick Barton’s Greatest Escape / Philip L. Scowcorft: A Forgotten Golden Age Writer. Milward Kennedy / BJ Rahn: Dorothy L. Sayers’s „Whose
Body“. American Reviews from May 1923 / Melvyn Barnes: Distaff Detection. Women Police Officers in British Crime Fiction / Philip L. Sowcroft: Breakfasts in British Crime Fiction / Martin Edwards: Criminal Associations
/ Christine R. Simpson: Humorous Homicides. The Comic Crime Novels of Pamela Branch / Stephan P. Clarke: Writing „The Lord Peter Wimsey Companion“ / Geoff Bradley: British Magazines about the Crime and Detective
Story 14) Crime Scene / Philip L. Scowcroft: A Forgotten Author. Leonard Gribble / Liz Gilbey: Herbert Jenkens. „Malcolm Sage, Detective“ /
Mike Ripley: Bargain Hunt (43) / Geoff Bradley: Who Was First to Call Inspector French „Humdrum“? --- Zudem viele Rezensionen zu Krimis und Thrillern sowie zu interessanter Sekundärliteratur zum Genre.
(vt) KTS 75
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Grießer, Anne / Steinleitner, Jörg (Red.): thrill – das krimi-magazin. 2023, 64 S., Das Syndikat, EURO 5,00 + Porto (Inland)
EURO 2,00 [Auslandsporto bitte erfragen], Bezugsanschrift: Das Syndikat e.V., Geschäftsstelle, c/o Heike Gerdes, Kolonistenweg 24, 26789 Leer
In Europa hat der Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur, „Das Syndikat e.V.“, die meisten Mitglieder. Über 700 Krimi-Autorinnen und –Autoren
haben sich in diesem Verein zusammengeschlossen. Bei dieser großen Anzahl von Krimischaffenden ist es unverständlich, dass es seit Jahren keine (Krimi-)Jahrbücher mehr auf dem Buchmarkt gibt! Umso erfreulicher
ist es, dass „Das Syndikat“ mit seinem jährlich erscheinenden Krimi-Magazin „thrill“ diese Lücke zu schließen versucht. Chefredakteurin Anne Grießer (Syndikat), zusammen mit dem
Chefredakteur Jörg Steinleitner (Buchszene.de), zeichnen für den Inhalt verantwortlich. Waren noch die ersten Ausgaben 2018-2020 (jeweils Jahrbuch genannt) ein ziemliches Desaster, hat sich die Qualität mit
dem Wechsel zur Redaktion von Anne Grießer erfreulich stetig verbessert. „Zensur oder Political Correctness – Gedanken zum Sprachgebrauch“ ist das Hauptthema der Ausgabe 2023. Neben Artikeln zur „True
Crime“-Literatur, wird auf die Friedrich-Glauser-Preise verwiesen, zudem gibt es wieder Interviews mit den Glauser-Preisträgern und, wie üblich, Hinweise und Buchtipps zu Neuerscheinungen der verschiedenen
„thrill“-BeiträgerInnen.
Inhalt:
--- Zensur oder Political Correctness? (Regina Schleheck: Das wird man ja wohl noch … / Christina Bacher: Anders als du? / Hans Peter Roentgen: Bitte etwas mehr Meinungsdiversität
/ Reinhold Friedl: Sagt man jetzt Flüchtlinge oder Geflüchtete? / Günter Neuwirth: Kulturelle Aneignung versus kultureller Austausch / Stefanie Gregg: Geliebte Tochter!).
--- Faszination True Crime (Milan Zimmermann: Murder Suicide / Matthias Bürgel: Wie Spurensicherung funktioniert / Leni & Jo: Organisierte rituelle und sexualisierte Gewalt
in Deutschland).
--- Die Glauser-Preise, Mimi und Bloody Cover (Die besten Romane des Jahres / Interview Ellen Dunne / Die besten Debüts des Jahres / Interview Sybille Ruge / Die besten Kurzkrimis
des Jahres / Interview Christiane Dieckerhoff / Die besten Kinderkrimis des Jahres / Die besten Jugendkrimis des Jahres / Interview Oliver Schlick / Interview Elisabeth Herrmann / Ehren-Glauser-Preisträger Ralf Kramp
/ Interview Arno Stobel, Mimi-Preisträger / Bloody Cover 2023).
--- Krimi-Preisrätsel.
--- Krimi-Welten (Hannover: die Criminale-Stadt 2024 / Blick in die Glaskugel: Wohin entwickelt sich der Krimi? / Faszination Jerry Cotton / AutorInnen der Erfolgsserie plaudern
aus dem Nähkästchen / Wo haben AutorInnen ihre besten Ideen? / Interview Krimi-Queen Ingrid Noll).
--- Nachruf (Jacques Berndorf).
--- Buchtipps (Die Neuerscheinungen der thrill-AutorInnen).
Anne Grießer studierte Bibliothekswesen, Ethnologie, Volkskunde und Literaturwissenchaft. Die Autorin,
Herausgeberin und Krimi-Entertainerin lebt in Freiburg.
www.anne-griesser.de
www.das-syndikat.com/autoren/autor/248-anne-griesser.html
Jörg Steinleitner ist Autor von Kriminalromanen und Jugendbüchern, zudem Autor der Kolumne „Steinleitners Woche“ auf buchszene.de und Chefredakteur das Magazins Buchszene.
www.steinleitner.com
www.das-syndikat.com/autoren/autor/734-joerg-steinleitner.html
(tp) KTS 75
Das Interview „8 Fragen an Anne Grießer“ siehe KTS 72
Das Interview „8 Fragen an Jörg Steinleitner“ siehe KTP 129
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Miscellanea
Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-Ludwig: Commissario Brunetti – Filmschauplätze. Kalender 2024. 2023, 13 Fotoseiten, DIN A3, Querformat
(30 x 42 cm), Spiralbindung, Verlag Brunettistadtplan, EURO 19,90 (inkl. Versandkosten)
Auch für das Jahr 2024 bringen die Venedig- und Brunetti-Kenner und Fachleute Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich wieder einen „Brunettikalender“ heraus.
Themenschwerpunkt sind die Filmschauplätze der Brunetti-Verfilmungen. Beide besuchten die schönsten Drehorte für ihre überzeugenden Fotos, die durch eine kurze Schauplatzbeschreibung sinnvoll ergänzt
werden. Bezugsanschrift: https://www.krimischauplatz.de/bestellen
(tp) KTS 75
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Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-Ludwig: Dupinkalender 2024. 2023, 13 Fotoseiten, DIN A3, Querformat (30 x 42 cm), Spiralbindung, Verlag Brunettistadtplan,
EURO 19,90 (inkl. Versandkosten)
Seit 2022 haben sich Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich dem umtriebigen Kommissar Dupin zugewandt. Ihrer ersten Veröffentlichung „Auf den Spuren von Kommissar
Dupin“ (Harms Verlag, 2022) folgte im letzten Jahr nun ebenfalls ein Fotokalender. Auch für das Jahr 2024 stellen die beiden die Dupins Lieblingsplätze in der Bretagne mit eindrucksvollen Fotos vor. Auch hier
werden die Fotos durch kurze Schauplatzbeschreibungen ergänzt. Fans von Kommissar Dupin dürfen auch in den nächsten Jahren auf entsprechende Kalender hoffen – die Schauplätze in der Bretagne werden
den Dupin-Krimis nicht ausgehen. Bezugsanschrift: https://www.krimischauplatz.de/bestellen
(tp) KTS 75
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Schleif, Thorsten: Darf man eigentlich Zombies töten? Unverzichtbares Rechtswissen für Film- und Serienjunkies. 2023, 192 S., zahlreiche
Abbildungen, Heyne Taschenbuch 42852, 3-453-42852-8 / 978-3-453-42852-2, EURO 12,00
Richter Thorsten Schleif beantwortet endlich all die drängenden Rechtsfragen, die uns bei einer Binge-Session „Games of Thrones“, „Star Wars“, „Star
Treck“ oder „Die Ringe der Macht“ so durch den Kopf gehen. Sein Buch darf in keinem Muggel-Haushalt fehlen. Denn merke: Wer die Gesetze kennt, braucht die Zombie-Apokalypse nicht zu fürchten.
Inhalt:
--- Vorwort
--- Teil 1: Von Zombies, Werwölfen und Vampiren
Darf man eigentlich Zombies töten? / Zahlen Werwölfe Hundesteuer? Ist Blutsaugen sittenwidrig? Haben Vampire einen Anspruch auf Nachtschicht? Muss ein Zombie ins Gefängnis?
Sind Werwölfe mietrechtlich ausreichend geschützt?
--- Teil 2: Der Herr der Ringe und Jon Schnee
Wem gehört der Ring? Duften Jamie und Cersei eigenlich? Darf man Zwerge werfen? Verstoßen die Minen von Moria gegen Bergrecht? Durfte Sauron die Festung Barad-Dûr
wiederaufbauen? Sind Morgul-Klingen völkerrechtswidrig?
--- Teil 3: Harry, Hogwarts und die Hexen
Darf ich auf einem Besen fliegen? Ist der Order der Phönix eine rechtswidrige Vereinigung? Verstößt der Einsatz von Posteulen gegen den Artenschutz? Sind unverzeihliche
Flüche strafbar? Dürfen unsichtbare Autos am Straßenverkehr teilnehmen? Ist die Verabreichung eines Liebestranks eine Straftat?
--- Teil 4: Star Wars und Trekkies – in der Zukunft
Benötige ich für mein Lichtschwert einen Waffenschein? Darf ich meine Zeitmaschine auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen? Darf man Menschen blitzdingsen? Darf
man einen Todesstern bauen? Ist Captain Kirk ein Betrüger? Gilt ein Helmverbot für mandalorianische Kindergärtner?
--- Teil 5: Captain America, Batman, Thor: Superhelden vor Gericht
Untersteht der Arc-Reaktor der Atomaufsichtsbehörde? Darf eine Anwältin vor Gericht als She-Hulk auftreten? Muss das Batmobil zum TÜV? Ist Thors Hammer ein gefährliches
Werkzeug? Droht Doctor Strange der Verlust der Approbation? Muss ich einen Superhelden-Nebenjob anzeigen?
--- Teil 5: Bonuskapitel
Darf man die Bundeswehr gegen Godzilla einsetzen? / Batman, Joker, der Pate, Maverick und …
Thorsten Schleif, Jahrgang 1980, studierte Rechtswissenschaften in Bonn. Seit 2007 ist er Richter im Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen. Er war am Landgericht Düsseldorf
und in der Verwaltung des Oberlandesgerichts Düsseldorf tätig. In den Jahren 2014 bis 2019 war er alleiniger Ermittlungsrichter für die Amtsgerichtsbezirke Wesel und Dinslaken. Gegenwärtig arbeitet Schleif
als Vorsitzender des Schöffengerichts und Jugendrichter am Amtsgericht Dinslaken. 2019 und 2020 veröffentlichte er zwei Sachbücher, es folgten zwei Hörbücher im Jahr 2021, „Richter morden besser“
ist sein erster Roman. Seit 2016 ist Schleif außerdem als Keynote Speaker tätig. Er lebt mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern in Duisburg.
www.throstenschleif.de
(vt) KTS 75
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"Zu guter Letzt"
(Gitta List / Bonn)
Falsche Freunde
Venedig und seine Schöneheit, Venedig und seine Bewohner, Venedig und seine selbsternannten Besitzer, die nichts im Sinn haben als sich an der Serenissima zu bereichern, um
jeden, wirklich jeden Preis. Und mittendrin Commissario Morello, der eigentlich gar nicht in Venedig sein möchte, sondern im weit entfernten Sizilien Mafiosi zur Strecken bringen will.
Die Serie um Morello, eine Koproduktion von Wolfgang Schorlauf und Cvlaudio Caiolo, geht auch in der neuen Fortsetzung wieder dahin, wo zwischen den Kanälen das Verbrechen
wabert. Routiniert erzählt, mit viel vertrauter Personnage und viel Lokalkolorit, schlägte „Falsche Freunde“ ein weiteres Kapitel der Krimisaga auf, in der es stets viele Opfer zu zählen gibt –
in der es aber vor allem immer darum geht, wie Venedig ein ums andere Mal selbst Opfer wird: ökonomischer Interessen nämlich. Die sich über jeden Skrupel hinwegsetzen und buchstäblich über Leichen
gehen.
So viel Böses geht natürlich an die Substanz. Damit die Guten, der Commissario und seine diversen Mitstreiter also, bei Kräften und bei Laune bleiben, sind sie dringend
auf das angewiesen, was Italien im Innersten zusammenhält: gutes Essen und Trinken. Wie immer werden auch am Schluss dieses Krimis Rezepte aus der italienischen Küche verraten, die allein schon beim Lesen die Stimmung
heben. Wie sie nicht nachkocht, ist selber schuld.
Schorlau, Wolfgang / Caiolo, Claudio: Falsche Freunde. Commissario Morello ermittelt in Venedig. 2023, 341 S., 1 Übersichtskarte Venedig,
[im Anhang: Rezepte], Verlag Kiepenheuer & Witsch, 3-462-00303-8 / 978-3-462-00303-1, EURO 17,00
Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. In seiner gefeierten und verfilmten Dengler-Reihe
sind mittlerweile zehn Krimis erschienen, außerdem bei KiWi die Romane „Sommer am Bosperus“ und „Rebellen“. Mit Claudio Caiolo schreibt er seit 2020 die Krimis um Commissario Morello. Er wurde
mit dem Deutschen Krimipreis sowie 2012 und 2014 mit dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet.
www.schorlau.com
Claudio Caiolo wurde in Sizilien geboren und besuchte die Theaterschule Avogaria in Venedig. 1996 zog er nach
Stuttgart und schrieb, inszenierte und spielte Theaterstücke für Kinder und Erwachsene. Er wirkte als Autor an mehreren Drehbüchern und als Schauspieler in vielen Fernsehfilgem mit. Zusammen mit Wolfgang Schorlau
veröffentliche er die beiden Krimis „Der freie Hund“ und „Der Tintenfischer“.
© Gitta List
Die Beiträger/innen
Jim Madison Davis is Professor Emeritus of Professional Writing at the University of Oklahoma.
He is the author of eight novels, including „The Murder of Frau Schütz“, an Edgar nominee, „Law and Order: Dead Line“ and „The Van Gogh Conspiracy“. He has also published seven nonfiction
books, and dozens of short stories and articles. He is a columnist on international crime writing for „World Literature Today“ and North American President of the International Association of Crime Writers. He
lives in Palmyra, Virginia (USA).
Gitta List, Jahrgang 1959, ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Bonn. Sie leitet die Redaktion
des Bonner Stadtmagazins „Schnüss“ und publiziert seit vielen Jahren zum Thema Kriminalliteratur. Letzte Veröffentlichung „Das teutsche Wörterbüchlein“ (2021, Kid Verlag).
Alfred Miersch (webmaster), geboren 1951, gelernter Verlagskaufmann. Langjährige Beschäftigung mit der Literatur. 1975-1979 war er Herausgeber des Literaturmagazins „Tja“, das in der alternativen Literaturszene
als Geheimtipp galt. 1980 gab er einmalig die Zeitschrift „Omnibus“ heraus, als Versuch einer zeitgemäßen Anthologie mit Autoren wie Uli Becker, F.C. Delius, Joe Brainard u.a. Seit 1980 schrieb er eigene
Bücher und beteiligte sich mit Prosa und Lyrik an über 40 Anthologien bei Rowohlt, S. Fischer, Kiepenheuer & Witsch, dtv, Maro und Schirmer/Mosel. Im September 2000 gründete er den NordPark-Verlag. Über
lange Jahre zeichnete er veranwortlich für das legendäre Online-Krimiportal „Alligatorpapiere“. Alfred Miersch wurde vielfach ausgezeichnet: 1981, Kulturpreis Wuppertaler Bürger / 1982, Hungertuchpreis
der Stadt Frankfurt / 1984, 1. Lyrikpreis beim 4. Nordrhein-Westfälischen Autorentreffen / 1984, Förderpreis Literatur des Landes NRW / 1997, 2. Krimipreis beim 10. NRW Autorentreffen / 2004, Friedrich-Glauser-Preis
– Krimipreis der Autoren in der Sparte „Ehrenglauser“ für seine Verdienste um die Kriminalliteratur im deutschen Sprachraum.
www.nordpark-verlag.de/miersch
Ingrid Przybilka, Jahrgang 1948, kritische und kompetente Schlussredaktion. Hierfür sei ihr herzlich
gedankt.
Thomas Przybilka (tp), geboren 1950, lebt und arbeitet als Buchhändler in Bonn. Gründete 1989 das „Bonner Krimi Archiv Sekundärliteratur“ (BoKAS), zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur
(Bücher und Artikel) im In- und Ausland. [Zuletzt: Bernhard Jauman – Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur. In: Erb, Andreas (Hg): Bernhard Jaumann: Tatorte und Schreibräume – Spurensicherungen.
2015, Aisthesis Verlag]. Mitglied u.a. in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur „Das Syndikat“. Mitherausgeber der „Alligatorpapiere. Magazin zur Kriminalliteratur“. 2012 wurde ihm „In
Würdigung seines Engagements für die deutschsprachige Kriminalliteratur und für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk im Bereich Kriminalliteratur“ der „Friedrich-Glauser-Preis – Krimipreis
der Autoren 2012“ in der Sparte „Ehrenglauser“ von der Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur „Das Syndikat“ zuerkannt.
www.bokas.de
www.das-syndikat.com/autoren/autor/120-thomas-przybilka.html
www.krimilexikon.de/przybilk.htm
https://www.youtube.com/watch?v=lE9RJQ7QXp4
Katya Skow grew up in a family of mystery lovers. Among her first loves were Agatha Christie, Georges
Simenon, and John D. McDonald, probably in about that order. As a child she lived in a small town in Austria for two years and there learned to communicate with her classmates and teachers. Later, at Middlebury College in
Vermont, she studied German. She next attended graduate school in Germanic languages and literatures at the University of Illinois at Urbana-Champaign where she trained as a medievalist, writing her dissertation on Die sieben weisen Meister under the guidance of Dr. Marianne Kalinke. She has published articles on medieval and late-medieval topics, but now works on more modern popular
fiction. She is Professor of German at The Citadel, The Military University of South Carolina (USA).
http://www.citadel.edu
http://www.citadel.edu/root/mlng-faculty-staff/59-academics/schools/shss/modern-languages-literatures-a-cultures/21879-dr-katya-skow
(tp) = © Thomas Przybilka
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